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Der schöne, sonnige Samstag

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28.05.2009
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Der schöne, sonnige Samstag

Ein schöner, sonniger Samstag. Man sieht Madame Espoire wieder an einem ihrer großen Fenster stehen. Ein sanftes Blau, eine unendliche, ferne Grüne und ganz in der Nähe der Trubel und das Treiben. Die alte Dame lächelt.
Aus der Ferne erklingt leise das Surren des Fernsehers. Die Nachrichtenmelodie folgt. Korruption, Hunger, bullige Hitze und Armut. Nachrichten aus der fremden Welt. ‚Die verdammte Teilung wird nie ein Ende nehmen’, murmelt Madame Espoire vor sich hin, schüttelt den Kopf und wendet sich wieder dem Fenster zu. Zwei Jungen, gekleidet in diesen modernen, tiefsitzenden Hosen. Sie schweigen, blicken missmutig ins Menschengetümmel. Der eine holt sein Handy hervor und tippt auf ihm herum. Sekunden vergehen bis der andere es ihm gleich tut.

Minuten oder Stunden vergehen. Noch immer ist die Dame hinter ihrem Fenster zu erkennen. Viele Momente kehren zurück und spulen sich von neuem ab. Eine andere Welt, sie hat sie gesehen. Wie es sein kann, wie es für viele ist. Damals, mit eigenen Augen. Ihr kommt der junge Mann in den Sinn. Dieser, dessen einziger Wunsch es war hierher zu kommen. Auch ohne Familie, ohne Freunde, nur für diese eine Welt in die er seine ganze Hoffnung setzte. In ihrer Erinnerung sieht sie ihn wieder vor sich stehen, wie er ihr seinen Traum stolz erklärt: ‚Ich werde sehr viel arbeiten müssen, 12 Stunden, jeden Tag, aber nach mehreren Jahren werde ich es vielleicht geschafft haben und dort wird es perfekt sein.’
Am Himmel kräuseln sich nun bereits einige Wolken. Langsam öffnet die Dame das Fenster. Ein leichter Windstoß. Madame Espoire erhebt sich, verschwindet im Haus und kehrt mit einem Füller und einem etwas abgenutzt aussehenden Buch wieder. Sie schlägt es auf:

September 1979: ‚Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.’


Plötzlich, eine anrückende Menschenmenge. Eine angeregte Unterhaltung, dann die Limousine, sofortige Stille und sehnsüchtige Blicke. Einige Meter weiter strömen viele gut gekleidete Menschen in das Kaufhaus. Während Madame Espoire genauer hinschaut, meint sie viele gehetzte Blick zu erkennen. ‚Wieso bemerken sie es nicht?’, flüsterte die Dame in den Wind. Dieser antwortete mit einem unverständlichen Gemurmel und einer frischen Brise. Auf der anderen Straßenseite sitzt ein Bettler und krauelt seinen Hund, wie jeden Tag. Nörgelnde Kinder, gestresste Eltern und bald schon wieder Montag. Die Sonne scheint.
Madame Espoire blättert das Buch bis zur letzten Seite durch. Feierlich schwingt sie mit dem Füller über das melierte Papier und die Buchstaben beginnen langsam im Papier zu versinken:


Mai 2009: ‚Glück bedeutet, mit offenen Augen durchs Leben zu laufen.’

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,
dies ist meine erste Kurzgeschichte und ich hoffe, dass ich das mit dem Veröffentlichen usw. alles richtig gemacht habe. Mit der Kurzgeschichte würde ich für die Schule gerne noch einige Extrapunkte für mein Abi sammeln, deshalb hoffe ich auf ehrliche Antworten und Verbesserungsvorschläge ;)

Danke und viele Grüße an alle Kurzgeschichtenleser :)

 

hallo jeany,

ich versuche es mal. Jeder hat eine andere Meinung. Also warte lieber, was die anderen dazu sagen.

Mit der Kurzgeschichte würde ich für die Schule gerne noch einige Extrapunkte für mein Abi sammeln

wie bekommt man da Extrapunkte? Ist doch bloß eine Kurzgeschichte?

Du beschreibt richtig schön, und es klingt alles sehr fein, aber ich kann keine wirkliche Handlung erkennen. Du beschreibt nur wie Espoire am Fenster steht und ein wenig was beobachtet, aber warum. Was ist mit ihr los? Was bewegt sie? Hat sie Demenz und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen?

September 1979: ‚Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.’

Mai 2009: ‚Glück bedeutet, mit offenen Augen durchs Leben zu laufen.’


für mich werden auch diese zwei Sätze nicht richtig erklärt. Wie hängen die mit dem Rest zusammen. Sind das Zitate? Warum bedeutet Glück mit offenen Augen durchs Leben zu laufen? Heißt Pech dann, mit verschlossenen Augen durchs Leben zu laufen? Oder Glück nicht die Folge davon, mit offenen Augen durchs Leben zu laufen? Indem man etwas sieht, das Glück bedeutet. Symbole, privates Glück, Freunde usw. --- kein Glück

MfG Mantox

 

Hi Jeany

Du kannst gut beschreiben und es gelingen dir einige schöne Sätze. Die Handlung der Geschichte erachte ich zwar als genügend (Alte Frau steht am Fenster, beobachtet, reflektiert, holt ihr Tagebuch (?) hervor, schlägt es auf, beobachtet wieder und macht einen neuen Eintrag), aber es mangelt ein bisschen an Hintergrund und Zusammenhang. Hinzu kommen Ansätze, die nicht weiter verfolgt werden.

‚Wieso bemerken sie es nicht?’, flüsterte die Dame in den Wind.
Was bemerken sie nicht?

In ihrer Erinnerung sieht sie ihn wieder vor sich stehen, wie er ihr seinen Traum stolz erklärt: ‚Ich werde sehr viel arbeiten müssen, 12 Stunden, jeden Tag, aber nach mehreren Jahren werde ich es vielleicht geschafft haben und dort wird es perfekt sein.’
Steht so irgendwie leer im Raum. Was ist die Verbindung zwischen Madame Etoile und diesem Mann?

Die zwei Zitate sind ja schon recht, aber auch hier: Es fehlt irgendwie an der Verbindung zwischen ihnen und der Geschichte.

Feierlich schwingt sie mit dem Füller über das melierte Papier und die Buchstaben beginnen langsam im Papier zu versinken:
vortreffliche Formulierung;-) Aber wieso schreibt sie feierlich?

Hoffe dir mit meinem Feedback geholfen zu haben

cheers
palerider

 

Noch ganz vergessen: Ändere doch den Titel! Der ist sowas von nichts sagend und lädt einem nicht gerade ein, deine geschichte zu lesen.;)
gruss
p

 

Kann mich den Vorschreibern nur anschließen: wo ist die Handlung? Ich meine, kurz, schön und gut, aber Geschichte trifft es nicht....es bleiben viele Fragen, aber nicht in dem Sinne, dass der Leser zum Nachdenken angeregt wird sondern eigentlich nur denkt: "Hä?" und weiter zieht...

 

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