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Der Schmetterling

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28.05.2006
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Der Schmetterling

Warm und weich. Die Welt um mich herum verschwimmt, werde zur Blinden, Tauben und Stummen, im Rausch der Haut.
Das Einzige, was zählt, ist Berührung. Wie ein kleiner Schmetterling, der dicht über mir schwebt. Zuerst landet er auf meinem Ohr, fliegt über mein Gesicht, landet auf den Lippen, verschnauft und wandert weiter. Er kann nicht weg, muss bei mir bleiben, die schwere Decke sperrt ihn ein. Genau wie den Rest der Wärme und Geborgenheit, die mich umgibt. Eingesperrt. Warum soll es ihnen anders ergehen als mir? Sind wir nicht alle gefangen?
Der Falter verharrt auf meinem Bauch. Er kitzelt mich, fast eben so sehr wie die Spitzen des langen Haares an der Brust. Die kleinste Bewegung und es versetzt mir kleine Stiche. Oder eher Stromschläge? Ja, Strom… Die geringste Berührung, nur den Bruchteil eines Wimpernschlages, ist es, die das stärkste Schaudern auslöst.
Ist es nicht immer so, das Kleinste verursacht das Größte?
Die Haut schmeckt nicht nach Salz, eher richtig fad. Oder besten Falls nach Creme. Doch ich hör nicht auf, mich an ihr zu laben. Spüre, wie das warme Blut durch die Adern fließt.
Rieche Nähe. Ich bin schon fast so beschäftigt, dass ich das Atmen vergesse und ich verliere die Kontrolle. Mein Verstand schweigt still, mein Herz taut ein wenig. Aber nur ein ganz klein wenig. Doch wohin mit dem Tauwasser?
Leise fließen kleine Tropfen über die Wangen. Wenigstens sie schmecken salzig. Ich trinke sie, wie Nektar.
Ich bin glücklich. Keine Gedankenflut, keine Einsamkeit, keine Sehnsucht, keine Träume. Statt dessen Erfüllung, Wärme und Nähe.
Nähe. Und das an einem Ort, an dem ich am weitesten von allem Leben entfernt bin.
Wie kann ich so allein, so zweisam sein?

 

Lotusblut schrieb unter den Text:

Bitte zerreist den Text in der Luft und steinigt mich. Schon einmal Danke im Vorraus.
Solche, äh, Anmerkungen bitte in ein separates Posting unter den Text, danke.

Erstmal willkommen auf kg.de :thumbsup:
Mein Hauptproblem mit dem Text ist, dass es eine emotionale Momentaufnahme ist. Weder gibt es eine deutlich erkennbare Hauptfigur noch eine Handlung. Meiner Meinung nach ist dies ein Fragment einer Geschichte, das für sich alleine vielleicht eine Wirkung erzielt, aber im Rahmen einer "richtigen" Geschichte deutlich mehr erreichen könnte.

Fazit: Nett geschrieben, jetzt mach eine Geschichte draus!

PS: Über die zentrierte Formatierung reden wir nochmal, normalerweise gehört sich das nicht, ein Text sollte unabhängig von seiner Formatierung wirken ... wegen des Bezugs zum Titel finde ich's aber ausnahmsweise okay.

 

Okay, zentriert wird nicht mehr und Anmerkungen unter den Text in seperatem Posting. *notier*

 

Auch ich muss sagen, dass das noch nicht wirklich eine Geschichte ist, aber sie ist wunderbar geschrieben. Und irgendwie hat sie in mir ganz viel ausgelöst und das ist ja wichtig bei einer Geschichte, Leute zum nachdenken bringen.

Mach was draus!!

lg

 

Hallo Lotusblut,

mache eine Geschichte draus, ich finde den Ansatz in Teilen sehr stark. Nur eine Bitte- mach den Strom (r)aus. Das ist ein furchtbares Klischee:
Bei unendlich vielen Liebesszenen gibt es Stromschläge und da brennt was, glüht, und wird dann abgefackelt.
Das finde ich furchtbar störend.

Gruss

Bluomo

 

Endlich allein. Erleichtert lasse ich mich auf mein Bett fallen.
Das war wieder ein grausamer Tag.
Wobei, grausam kann man nicht sagen. Eigentlich ist alles gut gelaufen.
Ich habe nicht verschlafen, Schule war recht interessant, habe Freunde besucht. Er hat mir zugelächelt.
Im Prinzip sollte ich glücklich sein.
Aber schon seit Tagen beschleicht mich immer ein Gefühl der Einsamkeit und Gleichzeitig der Enge, wenn ich von anderen umgeben bin. Komisch.
Ich raffe mich noch einmal auf, um mich auszuziehen und vergrabe mich dann in der riesigen Decke meines Bettes. Doch schlafen kann ich nicht.
Wie immer, wenn ich es versuche, stürzt alles auf mich ein. Ein duzend Geschehnisse, hunderte Worte und Gesten, tausend Gefühle und mehr Gedanken als es Blätter auf dieser Welt gibt.
Wie kann ich mich nur ablenken?
Die Gedanken wie Moorhühner abschießen ist wohl schlecht möglich. Ich muss meine Aufmerksamkeit auf irgendetwas anderes lenken, irgendetwas…
Ich taste um mein Bett herum, finde aber nichts, was meinem gestressten Gehirn etwas Ruhe verschaffen könnte. Dann, etwas schüchterner, suche ich weiter im Bett und finde.

Wäre es mit dem als Intro eine Kurzgeschichte?

 

Nein.

Ich habe nicht verschlafen, Schule war recht interessant, habe Freunde besucht. Er hat mir zugelächelt.

Dazu kriegst Du ein "Show, don't tell" zu hören. Zeig, was passiert, statt es in zwei Sätzen zusammenzufassen.

Eine Kurzgeschichte hat gewöhnlich etwas mehr Handlung und findet nicht nur im Kopf der Hauptfigur statt, ist nicht Retrospektive, sondern Geschehen; ein Ausschnitt der Realität, keine Gedanken- oder Gefühlssammlung.
Schau Dir doch mal ein paar Geschichten hier in der Rubrik an, insbesondere im Empfehlungsthread.

 

Mh, ich hab ovn mir auf andere geschlossen und ich les nicht gerne Ausschnitte der Realität, osndern lieber Gefühle und Gedanken.
Ich schreib sie auch lieber.

Ich schau mal, ob ich einen Ausschnitt der Realität hinbekommen.

 

Hi Lotusblut,

Mag sein, dass deine Geschichte als solches nicht in die Rubrik Kurzgeschichte passt, aber ich finde, du solltest nichts daran ändern.
Das was du beschrieben hast, sind tiefe Emotionen, eine eigene in sich eingeschlossene Gefühlswelt und meiner Meinung nach passt Realität einfach nicht dazu.

Ciao, Jussy

 

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