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Der Schrei der Amsel

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20.10.2002
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Der Schrei der Amsel

Nebelfetzen, kitschig rosa angestrahlt von den Leuchtreklamen der Stadt. Beton links und rechts. Einzelne Fenster werfen gelbe Rechtecke auf die Straße. Ab und zu kommt ihr ein Auto entgegen.

Sie weiß nicht, wohin sie unterwegs ist. Die Stadt ist ihr fremd. Es ist ihr auch egal.
Ihr Hals fühlt sich eng an, Tränen, die sie nicht weinen kann, bilden einen Kloß, der sie kaum atmen lässt. Die Luft ist schneidend. Ihre Hände sind in den Taschen der alten Windjacke gefroren wie dünnes Eis, das bei der kleinsten Erschütterung zerbrechen kann. Wind zerrt an ihrem Haar, verwirrt es zu Strähnen und peitscht ihr alte, braune Blätter ins Gesicht. Irgendwann ragen ein paar Bäume vor ihr auf. Ein Park ohne grelle Laternen und Neonreklamen.

Sie hält kurz inne, betrachtet die starken Äste der Bäume gegen den Himmel. Wenige Blätter hängen noch daran, können dem Wind nicht mehr standhalten, werden endlich abgerissen und tanzen im Sturm, bevor sie die Erde erreichen.
Die Pfützen am Weg sind zu Eis gefroren. Manche sind von Kindern zertreten, und Eis liegt herum wie tausend Glassplitter.

Sie geht tiefer in den Park hinein, bis die Stadt nicht mehr zu ihr durchdringt, die Geräusche der Autos nicht mehr zu hören sind.

Nur noch Schatten und Schemen kann sie erkennen, die Gerippe der Bäume um sie herum. Schließlich bleibt sie stehen.

Eine Träne friert an ihrem Augenwinkel fest, als sie endlich anfangen kann zu weinen. Die Kälte schweißt die Wimpern zusammen, Salz und Eis bilden eine Kruste. Lautlos.

Nur das Rauschen und Zittern im Laub. Der Atem gefriert zu Eis, das sich in der Luft verliert.

Sie horcht auf. Der Schrei einer Amsel. Sie hebt den Kopf und lauscht. Eine Amsel. Sie singt. Es ist lange nach Mitternacht, denkt sie. Amseln singen nicht nachts.
Diese hier singt. Mit klarer Stimme und mitten in der Nacht. Kälte und Wind sind vergessen.

Langsam geht sie ein paar Schritte, die Augen geschlossen. Nur hören, hören und hinfinden zu dieser Melodie. Sie merkt nicht, dass es zu schneien beginnt. Nicht in leichten, großen Flocken sondern harter Schneeregen, vereiste Kristalle, die langsam Haare und Jacke durchdringen. Schließlich steht sie an den Wurzeln eines Baums. Es ist eine Platane, deren Rinde abblättert wie der Schorf auf der Haut eines Menschen. Ein mächtiger Baum, er stand schon lange vor ihrer Geburt. Im Wipfel viele Meter über ihr sitzt der Vogel. Sie legt ihre klammen Hände an den rissigen Stamm, versucht, die Strukturen zu fühlen, schmiegt sich an das Holz. Immer lauter wird die Vogelstimme, schwillt an … Wärme durchströmt sie, breitet sich aus, fließt durch die Rinde in ihre Hände, ihre Arme, bis ins Herz. Der Schneeregen treibt in Böen über sie, immer stärker, droht, sie mitzureißen. Sie strauchelt.
Die Melodie füllt sie aus, sie fällt, verliert den Halt, spürt den Wind und breitet die Flügel aus. Die Luft reißt sie mit, hoch in den Himmel. Sie verlässt das Gezweig. Freiheit. Das Eis in der Luft spürt sie nicht. Sie lässt sich tragen, dem Mond entgegen. Stadt, Menschen, die Trauer alles ist vergessen hier oben, die Melodie wie ein Schutz in ihr.

Am Morgen nach dem Schneesturm findet ein Obdachloser ihren Körper im Park, von einer Schneeschicht bedeckt auf den Wurzeln eines mächtigen Baumes. Er beugt sich über das Mädchen und streicht mit klammen Fingern den Schnee von ihren Wangen. Ihre Wimpern sind mit Eiskristallen bedeckt, aber er kann einen Rest Wärme unter der erfrorenen Haut erahnen. Die aufgesprungenen Lippen der jungen Frau öffnen sich, als er versucht, sie aufzuheben. „Es war der Schrei der Amsel“, flüstert sie heiser. „Kennst du sie?“

 

Hi Maus,

mir gefällt Deine Geschichte ganz gut. Du beschreibst die Szenerie lebendig und mit starken Bildern. Jedenfalls fühle ich mich hinein gezogen. Das Geschehen finde ich nicht sonderlich spannend. Mir scheint allerdings, dass es hinter der Erzählung einen tieferen Sinn gibt, der mir aber verborgen bleibt - einiges wäre vorstellbar, nichts offensichtlich.

Drei kleinere Kritikpunkte habe ich:

"Einzelne Fenster werfen gelbe Rechtecke auf die Straße" -> das geht eigentlich nur, wenn die Straße nass ist. Ansonsten reflektiert Asphalt doch kaum.

Die Amsel schreit, bevor sie singt. Ich nehme an, mit "Schrei" meinst Du den meckernden Alarmschrei? Ich frage mich, wie der hierher passt, wo doch der Gesang dann zentrale Bedeutung gewinnt, am Schluss aber doch wieder der Schrei erwähnt wird - ich bin verwirrt.

"vereiste Kristalle, die langsam Haare und Jacke durchdringen." Hm, solche Kristalle bleiben gewöhnlich einfach liegen oder rutschen runter. Durchdringen passt eher zu dicken, nassen Flocken.

Fazit: sprachlich mitreißend und gut erzählt. Für die Interpretation mögen sich andere zuständig fühlen ;)

Uwe
:cool:

 

hallo maus,

ich finde den poetischen ansatz deiner geschichte sehr spannend, allerdings endet alles in solch einem triefenden, nicht interpretierbaren kitsch, dass es mich ärgert.
das ungünstige ist, dass du dein ende an fast jede kurzgeschichte hängen kannst, um sie zu beenden.
für mich wirkt es wie eine notlösung, weil du zum vorherigen nichts finden konntest, was es toppen könnte.
warum bist du vorher nicht mehr auf ihr inneres eingegangen, dann hättest du mit dem flug gen himmel enden können und hättest den leser berauscht zurückgelassen, der aber erahnt hätte, was nun passiert.
ein letzte sache, die mich störte, waren deine extrem vielen vergleiche: alles ist wie...

Bsp:
Ihre Hände sind in den Taschen der alten Windjacke gefroren wie dünnes Eis, das bei der kleinsten Erschütterung zerbrechen kann.

Bsp:
Ihre Hände sind in den Taschen der alten Windjacke gefroren wie dünnes Eis, das bei der kleinsten Erschütterung zerbrechen kann.

Bsp:
Es ist eine Platane, deren Rinde abblättert wie der Schorf auf der Haut eines Menschen.

wenns ist wie, dann beschreibe doch bloss das wie, das macht es viel stärker.

so, gut nun...deinen poetisch, berauschenden ansatz mag ich trotz allem extrem...mehr davon

lieber gruß

 

Hallo Maus,

mir gefällt "Der Schrei der Amsel" auch gut. Vor allem die Umschreibungen der näheren Umgebung, die Eispfützen zum Beispiel, oder der Wind und die Bäume, durch die man sich atmosphärisch gut in die Geschichte hineinversetzen und sich alles anschaulich vorstellen konnte. Sprachlich also gelungen.

Inhaltlich suche ich allerdings noch vergeblich nach einem etwas tieferen Sinn. Deine Protagonistin ist traurig, sie geht alleine und vielleicht einsam in dem Park umher, bis sie diese Melodie wahrnimmt, die sie verzaubert, dieser Schrei der Amsel, und all ihre Probleme scheinen dadurch für einige Zeit vergessen zu sein. Aber woher kommt die Amsel? Wie schafft sie es, diese ausfüllende Melodie zu erzeugen? Und wozu? Will sie der Frau helfen? Am Ende ist deine Protagonistin wohl wieder genauso weit wie am Anfang ohne dass dieses seltsame Erlebnis in irgendeiner Weise ihre Probleme gelöst hat, oder?

Trotzdem ... ein poetischer Text, den ich gerne gelesen habe.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo Uwe, seelenpeitsche und Michael!

Danke für Euer Feedback, ich hab mich sehr gefreut, vor allem auch über Eure gemeinsame positive Bewertung der sprachlichen Gestaltung.

@ Uwe „Mir scheint allerdings, dass es hinter der Erzählung einen tieferen Sinn gibt, der mir aber verborgen bleibt - einiges wäre vorstellbar, nichts offensichtlich.“ – für mcih gibt es da eine weitere Ebene ja. Aber so explizit steht tatsächlich nichts im Text, Du ahst schon recht, es ist sehr schwer rauszulesen.

"Einzelne Fenster werfen gelbe Rechtecke auf die Straße" -> das geht eigentlich nur, wenn die Straße nass ist. Ansonsten reflektiert Asphalt doch kaum. – ähhhhja. Mist. Warum reflektiert der nicht?! Naja…vielleicht hat es vorher geregnet. :shy: ich wird mir was anderes suchen, Du hast da schon recht…

“Die Amsel schreit, bevor sie singt. Ich nehme an, mit "Schrei" meinst Du den meckernden Alarmschrei? Ich frage mich, wie der hierher passt, wo doch der Gesang dann zentrale Bedeutung gewinnt, am Schluss aber doch wieder der Schrei erwähnt wird - ich bin verwirrt.“ _ sorry. ;) ich dachte eben auch an den Alarmschrei. Der geht danach in den Gesang über. Am Schluss wieder „Schrei“ weil das das erste war, was sie von der Amsel wahrgenommen hat. Außerdem hat „Der Schrei der Amsel“ einen ganz anderen Sprachrhythmus als „Der Gesang der Amsel“… :shy:

"vereiste Kristalle, die langsam Haare und Jacke durchdringen." Hm, solche Kristalle bleiben gewöhnlich einfach liegen oder rutschen runter. Durchdringen passt eher zu dicken, nassen Flocken.“ – schon wieder erwischt. Ja, das werd ich ändern.

@ seelenpeitsche „allerdings endet alles in solch einem triefenden, nicht interpretierbaren kitsch, dass es mich ärgert.
das ungünstige ist, dass du dein ende an fast jede kurzgeschichte hängen kannst, um sie zu beenden.
für mich wirkt es wie eine notlösung, weil du zum vorherigen nichts finden konntest, was es toppen könnte.“ – hilfe, Kitsch! Es würde mir extrem helfen, wenn Du kitschige Formulierungen raussuchen könntest. Ich habe mir nämlich eingebildet, dass ich den Kitsch umschifft habe…Zum Ende: Wenn man, wie Uwe davon ausgeht, dass es eine tiefere Ebene haben könnte, ist der Schluss so extrem wichtig.
Würde ich es beim Davonfliegen lassen, wäre die Geschichte, zumindest für mich, unfertig. Danke dennoch für den Ansatz, der so, wenn man nur die Oberfläche betrachten will (was ich ebenso gut finde, jeder kann in meinem Text lesen, wie er will) eine gute Lösung wäre.

@ Michael „Aber woher kommt die Amsel? Wie schafft sie es, diese ausfüllende Melodie zu erzeugen? Und wozu? Will sie der Frau helfen? Am Ende ist deine Protagonistin wohl wieder genauso weit wie am Anfang ohne dass dieses seltsame Erlebnis in irgendeiner Weise ihre Probleme gelöst hat, oder?“ - diese Geschichte steht in „seltsam“ ;) Danke für so viele Überlegungen. Du siehst keinen tieferen Sinn, ist auch okay. Vielleicht existiert der auch wirklich nur für mich… Ich hoffe einfach, dass die Geschichte auch ohne zweite Ebene gut zu lesen ist.

Danke Euch allen, schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,
mir hat diese Geschichte auch sehr gut gefallen, wie immer hat sie sehr viele bildhafte Beschreibungen, die einen als Leser mitten ins Geschehen ziehen und nicht mehr loslassen.
Ein Mädchen, dass aus irgendeinem Grund sehr traurig ist, vielleicht ist jemand, der ihr sehr nahe stand gestorben, oder ihr Freund hat sie verlassen. Ich denke, was es war, spielt im Grunde genommen auch gar keine Rolle. Wichtig ist nur, dass sie durch den Gesang der Amsel für eine kurze Zeit ihre Probleme vergessen konnte. Am Schluss dachte ich zunächst, dass sie tot sei und fühlte mich irgendwie an das Märchen von Hans Christian Anderson "Das Mädchen mit den Schefelhölzern" erinnert. :)
Ein paar kleine Sachen noch:

"Sie merkte nicht, dass es beginnt zu schneien."
Sie merkte nicht, dass es zu schneien beginnt hört sich mM nach besser an.

"Der Schneeregen treibt in Böen über sie, immer stärker, droht, sei mitzureißen".
sie mitzureißen

"Es ist eine Platane, deren Rinde abblättert, wie der Schorf auf der Haut."
hat mir gut gefallen, dieser Vergleich

Zum Thema Kitsch, das Seelenpeitsche angesprochen hatte: Ich finde, es ist sehr schwierig zu sagen, wann ein Text kitschig ist, da dies auch sehr subjektiv ist. Was für einen eher nüchtern denkenden Menschen kitschig wirkt, ist vielleicht für einen anderen eine schöne Formulierung.

LG
Blanca :)

 

Hallo Maus,

ein interessanter Text mit gut gewählten Metaphern. Das Thema ist etwas unkonventionell und ist vielleicht der Grund, warum eine Interpretation so schwer fällt. Auch ich finde keinen persönlichen Bezug, doch ich will's trotzdem mal versuchen:

Deine Geschichte besteht aus 2 Teilen. Im ersten Teil wird zunächst das Leben der Protagonistin beschrieben, das von innerer wie äußerer Kälte durchdrungen ist (Winterszenen). Entweder ist sie von zu Hause weggerannt, oder sie zieht schon länger obdachlos durch die Welt ("Die Stadt ist ihr fremd. Es ist ihr auch egal."). Ebenso ist ihre Zukunft von einer Leere bzw. Perspektivlosigkeit geprägt. Über die Vergangenheit oder sonstige Umstände, die die junge Frau in den Park getrieben haben können, erfährt man nichts.

Den zweiten Teil der Story verstehe ich als eine Berührung mit dem Tod - nicht bloß in Gedanken, sondern auch real! Die Protagonistin bildet sich ein, Geräusche zu hören, die nicht sein können; möglicherweise ist dieser Amselschrei eine illusionierte >Stimme aus dem Jenseits<. Sie folgt ihr und >verläßt< sogar ihren Körper; die Kälte spürt sie nicht mehr und entfernt sich von ihrer Umwelt ("Stadt, Menschen, die Trauer alles ist vergessen..."). Ihre Seele wandert aufwärts und wird >frei<. Sie erfriert zwar körperlich und ist dem Tode tatsächlich nahe, aber sie stirbt nicht (zumindest noch nicht), bis sie von einem Passanten gefunden wird.

Naja, das ist alles, was mir dazu einfällt. Persönlich kann ich mit dem Thema nicht viel anfangen, aber ich vielleicht konnte ich den Lesern einen kleinen Ideenanstoß geben, sofern ich denn überhaupt beim Verstädnis richtig liegen sollte (?).

Schöne Grüße,
ababwa

 

Hallo Blanca und ababwa!

Vielen Dank für Eure Kritiken :)

@ BLanca: "Am Schluss dachte ich zunächst, dass sie tot sei und fühlte mich irgendwie an das Märchen von Hans Christian Anderson "Das Mädchen mit den Schefelhölzern" erinnert" - das eknn ch ja garnciht, werd ich sicher in den nächsten Tagen mal ausgraben und lesen. :)
Die beiden von Dir angesprochenen Stellen habe ich gleich geändert, hast Du natürlich recht.

@ ababwa: Wow, danke für so viel Gedankenarbeit. Eine mögliche Interpretation, die auch gut passt und am Text bleibt. :)

viele Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Ohjee, ist das traurig - naja, vielleicht auch nicht. Eine Hoffnung auf ein Danach bleibt ja auch deutlich vorhanden.

Kitsch ist übrigens (Achtung, jetzt kommt Gregor, der Klugsch...) die Darstellung von etwas Höheren mit unzureichenden Mitteln. Das sollte man nicht verwechseln, wenn Sprache oder Ausdruck für den eigenen Geschmack zu sentimental oder bildbeladen wird. Erst wenn die Emotionen oder Bilder nicht passen oder in der Darstellung unzureichend sind, kann man wirklich von Kitsch sprechen.

Der Text ist ja gerade deswegen poetisch, weil der tiefere Sinn noch im Verborgenen liegt. Letztlich liegt auch hier wieder die Intention beim Rezipienten. Also egal, was Maus sich beim Schreiben gedacht hat, es kommt darauf an, ob der Leser für sich einen Sinn hinter diesem Text finden kann. Insofern ist es gar nicht schade, wenn die Interpretation von Maus verborgen bleibt, sofern der Text die Möglichkeit für eigene Interpretationen offen läßt.

Etwas ist mir allerdings am Text aufgefallen, das ich vorsichtig zu bedenken gebe: Wenn die Hände so gefroren sind, daß sie schon zerbrechlich wirken, kann die Protagonistin damit doch kaum die Strukturen des Baumes fühlen, sie wird sich höchstens weh tun.

Mir gefällt der Text sehr.

Gregor

 

Ich finde, daß die Erzählweise zu sehr um eine poetische Atmosphäre bemüht ist, die sich doch nicht so recht einstellen mag. Das liegt vor allem daran, daß sich die Autorin fast nur in vergleichenden Beschreibungen erschöpft, die nie wirkliche Gefühlsassosiationen auslösen. Poesie sollte Bilder erst im Kopf des Lesers beschwören, nicht in der Zweidimensionalität einer reinen Schilderung. Die Story ließe sich aus einem anderen Blickwinkel bestimmt interessanter und intensiver erzählen, z.B.als inneren Monolog der Protagonistin mit möglichst wenig beschreibenden und vergleichenden Gedankengängen. Außerdem muß ich gestehen, daß nicht so recht weiss, was mir die Autorin mit dieser Geschichte überhaupt sagen will.

 

Hallo Gregor, hallo Cantalupo!

Vielen Dank für Eure Kritik, ich ahb mich sehr drüber gefreut. :)

@ Gregor:
Mit den gefrohrenen Händen hast Du leider recht... :hmm: Mal gucken.
Ansonsten fand ich Deine Definition von Kitsch recht interessatn. Ein Thema zum streiten. ;)
Dass Du den Text nicht als kitschig, sondern als poetisch erlebst, hat mich sehr gefreut. Was die Interpretation/Intention angeht, bin ich mit Dir vollkomemn einer Meinung. Jeder darf alles rauslesen, was er will, solnage er am Text bleibt. :)

@ Cantalupo:
Du darfst mich ruhig direkt ansprechen ;)

Schade, dass Du den Text als zu bemüht empfindest, dnake, dass Du es so belegst. Ich gebe Dir schon recht, es sind viele vergleichende Beschreibungen... ich habe es bis jetz noch nicht von dieser Seite gesehen.
Innere Monologe kann cih leider absolut nicht leiden. Eine gesamte Geschichte nur als innerer Monolog wäre mir in den meisten Fällen ein echter Graus.
Was ich sagen will mit der Gegschichte... cih ahbe bereits erwähnt (und Gregor hat es nochmals betont) jeder kann hier rauslesen, was er möchte. ababwa hat eine sehr gute mögliche Interpretatio0n aufgeführt. Was meine eigene Interpretation/Intention ist, möchte ich hier nicht verraten - Gedanken sollen fliegen können....

schöne Grüße an Euch beide!
Anne

 

Geschrieben von Blanca
Ein Mädchen, dass aus irgendeinem Grund sehr traurig ist, vielleicht ist jemand, der ihr sehr nahe stand gestorben, oder ihr Freund hat sie verlassen. Ich denke, was es war, spielt im Grunde genommen auch gar keine Rolle. Wichtig ist nur, dass sie durch den Gesang der Amsel für eine kurze Zeit ihre Probleme vergessen konnte. Am Schluss dachte ich zunächst, dass sie tot sei und fühlte mich irgendwie an das Märchen von Hans Christian Anderson "Das Mädchen mit den Schefelhölzern" erinnert.

JA! Genau das dachte ich auch!
Hier!

Ich denke aber beispielsweise sehr wohl, dass rechteckige Flächen auf Asphalt, die von erleuchteten Fenstern stammen auch bei trockenem Boden zu sehen sind. Nass kann der Boden kaum sein, sonst würde das nasse Laub auf dem Boden haften und ihr nicht ins Gesicht fliegen.

Ansonsten eine sehr nette Geschichte, manches Mal denke auch ich, sind die Vergleiche zu gleichförmig, etwa so xy...[Verb/Adjektiv] WIE ...yz

Aber durch die ansonsten nicht zu einseitigen oder (meiner Meinung nach) kitschigen Sprache wird das kompensiert.

Die Eindrücke der Protagonistin sind gut dargestellt, was mir noch ein bisschen ausstößt ist der Schluss, hierbei hätte ich eine kleine sprachliche Veränderung erwartet, weil die Szenerie jetzt rationaler wirkt (nächster Tag, nicht mehr dunkel, neuer Protagonist...), und meiner Meinung nach hätte dafür der letzte Abschnitt auch etwas länger sein können.

 

Hallo SamCaracha!

Vielen Dank für die Kritik und den Link zu Anderson :) Jetzt kann ich auch verstehen, warum Blanca sich daran erinnert fühlte...

"Ich denke aber beispielsweise sehr wohl, dass rechteckige Flächen auf Asphalt, die von erleuchteten Fenstern stammen auch bei trockenem Boden zu sehen sind. " - cool. :)

Eine Änderung der Sprache am Schluss... darüber habe ich bis jetzt noch garnicht nahcgedacht. Du hast recht, das würde den Schnitt noch deutlicher machen. Vielleicht stze ich mich nochma zu einer Umarbeitung dran... dann werd ich wohl auch einige der Vergleiche ändern.
Danke ansonsten für Lob. :)

schöne Grüße
Anne

 

Wow Illu!


Danke für soviel Lob! Ich werd ja ganz rot. :shy:

Die Melodie füllt sie aus, sie fällt, verliert den Halt, spürt den Wind und breitet die Flügel aus.
- genau die Stelle, wos etwas surreal wird. ;)
Ich kann mir sehr viel darunter vorstellen. Ein sehr, sehr schöner Text.
Obwohl er eigentlich sehr traurig ist...
:bounce:

Danke für Deinen netten Kommentar!

liebe Grüße
Anne

 

Hi Anne,
ich mag ja solche Geschichten mit Atmosphäre, in die man so schön eintauchen kann, auch wenn sie traurig sind.
Strenggenommen ist es ja auch keine Geschichte, weil so die richtige Handlung fehlt.
Aber ein schöner, stimmungsvoller, trauriger Text.
Hm....allerdings hab ich den Schluß nicht verstanden.
...........
Ihre Wimpern sind mit Eiskristallen bedeckt, aber er kann einen Rest Wärme unter der erfrorenen Haut erahnen. Die aufgesprungenen Lippen der jungen Frau öffnen sich, als er versucht, sie aufzuheben. „Es war der Schrei der Amsel“, flüstert sie heiser. „Kennst du sie?“
............
Lebt sie da noch? Ich denke, ja?

Gerne gelesen
Gruß
Manfred

 

Hallo Manfred!

Danke fürs Antworten, ich freu mich riesig! :)
Sie lebt am Schluss noch, ja ...
wenn was unklar ist, schreib mir einfach. ;) ich weiß jetzt nciht genau, wo Du Deine Gedanken verhedderst. Vielleicht hilft auch die Rubrik "Seltsam" weiter?

liebe Grüße
Anne

 

Nee, das ist eigentlich schon logisch.
Ich hatte nur damit gerechnet, daß sie tot sein würde, weil die Amsel auf mich wirkte, wie ein Bote, oder etwas, was den Weg ins Jenseits weisen würde, was dann ja mit dem Tod endet.
Dann war da die Stelle:
.......
aber er kann einen Rest Wärme unter der erfrorenen Haut erahnen.
. .......
erfroren war für mich tot und Restwerte für mich nicht lebensfähig.
Bei näherer Betrachtung kann sie aber durchaus leben, denn du hast ja keine Zeiten genannt.
Mein Einwand war also nur ein momentaner Eindruck.
Eine schöne Geschichte.

 

So Maus, nun versuch ich es zum dritten Mal dir meine Meinung über deine Geschichte zu posten. Zwei mal ist mein ... Comp. schon abgestürzt. Jedesmal denke ich, das ist eine schöne Kritik, da wird sie sich freuen und dann, *plinck* weg!
Also auf ein Neues, ich geb nicht auf!

Gerne bin ich deinem Prot. gefolgt, sie hat mich in deiner Geschichte mitgenommen. Du hast sie so bildhaft beschrieben, dass ich ihre Stimmung wohl auch spühren konnte.
Dass du nicht beschrieben hast was der Grund für diese unendliche Traurigkeit gewesen war, hat mich nicht gestört, da ich sehr gerne noch selbst ein wenig Phantasie mit einfließen lasse.
So habe ich die Hintergründe für mich erfunden und konnte das Folgen in die Glückseligkeit durch das Lied der Amsel und das Berühren der Rinde der mächtigen Plantane als Energiefluss empfinden.
Ich habe auch schon unter einer großen Linde gesessen und die Augen geschlossen, bei dem Gedanken was sie in ihrem Dasein wohl schon alles gesehen hat.

Ich hab deine Geschichte gerne gelesen

Morpheus

 

Hallo Morpheus,
danke für Deine Geduld mit dem Rechner ;)
ich hab mich sehr über Dein Feedback gefreut - wenn es spürbar wird, was ich meinte, freut mich das ungemein.
Bäume können einem viel Halt geben ...

liebe Grüße
Anne

 

Ach Maus,

ich hab jeden einzelnen Satz genossen. Eine wundervolle Beschreibung. Allzu konstruktiv werd dieser Beitrag wohl nicht.
Würdest du verraten, wieso sie traurig ist, würd das die leise fliegende Magie nehmen, die diese Geschichte ausmacht.
*seufz*

Eike

 

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