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Der schwarze Panther

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14.12.2003
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Der schwarze Panther

Der schwarze Panther


Er spürte sie, ganz schwach nur, die lauernde Gefahr. Wie sie sich näherte, schleichend, lautlos.
Arnd ging den Weg entlang, einfach so, ohne zu wissen warum, oder wohin.
Etwas trieb ihn, doch was?
Er schaute sich um. Links von ihm ein Abhang, der nach jedem Schritt den Arnd zurück legte, felsiger und steiler wurde. Rechts Wald. Eine sonnenüberflutete kleine Lichtung. Aber auch Schatten, dunkel undurchdringlich, geheimnisvoll.
„Du solltest hier nicht sein, geh zurück, schnell!“ Er hörte die Worte an seinem Ohr, ahnte, dass es besser wäre, der Stimme zu folgen. Doch er tat es nicht. Unsinn, was er sich da einbildete. Warum sollte er umkehren? Es gefiel ihm den Weg zu gehen. Doch etwas keimte in ihm, würde größer, klarer.
Plötzlich schien alles um ihn herum sich zu verschieben. Es wurde Nacht, es wurde Tag, im sekundenschnellen Wechsel. Licht und Schatten schienen an ihm zu zerren, so als würden die Elemente um ihn streiten. Arnd begriff nicht, was geschah. Dann sah er sie, die funkelnden Augen, den schwarzen, glänzenden Leib, die Muskeln, die sich spannten. Den Panther, der auf ihn zu sprang, ihn zu Boden riß, auf ihm liegen blieb und einer Statue gleich, zu erstarren schien. Entsetzt blickte Arnd in die gelben Augen des Tieres, die sich zu weiten schienen,so, als wollten sie ihn verschlingen. Doch bevor das Gefühl sterben zu müssen, ihn wirklich erreichen konnte, war sie plötzlich wieder da, die Erinnerung. Sein Kopf schnellte zur Seite. Er wußte, gleich würde seine Frau nur einige Schritte von ihm entfernt stehen, sich suchend nach ihm umsehen.
„Arnd, wo bist du?“ würde sie rufen.
Und all das, was er schon so oft erlebt hatte, wäre wieder da. Die gleichen Worte, das gleiche Geschehen. Er würde ihm zwanghaft folgen müssen.
„Arnd, wo bist du?“
Sie war da.
Er hörte ihre Stimme, sah ihr sorgenvolles Gesicht.
„Hier Elli, ich bin hier!“
Sie schaute in seine Richtung, doch sie sah und hörte ihn nicht.
Arnd kniff die Augen zu, auf, zu..., hielt die Luft an. Doch wenn auch sonst auf diese Weise die Flucht gelang, so blieb er jetzt gefangen.
Verzweifelt musste er zulassen, dass Elli, zum Greifen nah, an ihm vorbei ging.
Noch einmal formten ihre Lippen seinen Namen. Einem Hauch gleich, schwebten die Worte zu ihm: „Arnd, ach Arnd, wo bist du?“

Alles in ihm schrie, als Elli sich von ihm abwandte, um den Weg zurück zu gehen, den sie gekommen war.
Wieder ließ der Panther ihn unerwartet frei. Wieder lief Arnd, froh der Gefahr entronnen zu sein, seiner Frau hinterher. Wieder stoppte eine unsichtbare Wand seinen Lauf, so dass er Elli nicht folgen konnte. Und wieder erwachte er mit rasendem Herzen aus seinem Alptraum.

Elli hatte sich über ihn gebeugt, ihn wortlos in den Arm genommen.
„Ich habe es schon wieder geträumt“, flüsterte Arnd.
„Verdammt, dieser Traum macht mich fertig.“
Elli legte den Kopf an seine Schulter. Er fühlte die Sorge in ihr, wußte, dass sie gleich versuchen würde ihn aufzumuntern.
„Raus aus den Federn“, neckte sie. "Es ist Frühling, das Leben erwacht, die Sonne scheint, kein guter Tag für schlechte Gedanken.“
Und doch hörte er ihr leises Seufzen, als sie den Raum verließ.
Wie oft schon hatte er mit ihr über den Traum, der seit Monaten in regelmäßigen Abständen auftauchte, gesprochen und versucht den Sinn zu ergründen.
„Verlustängste“, hatte Elli gemeint, obwohl nichts in ihrem harmonischen Leben darauf hin zu weisen schien.

Mit der Zeit hatte Arnd gelernt, den Traum, kurz nachdem er daraus erwacht war, zu verbannen.
Wenn es ihm einmal nicht gelingen wollte, setzte er sich auf sein Motorrad. Die schwere Maschine, auf der zu fahren für ihn die Freiheit dieser Welt bedeutete. Es klärte seine Gedanken, gab ihm Kraft und das Gefühl unsterblich zu sein.

Es war Sommer geworden. Arnds Träume hatten aufgehört.
Nur hin und wieder sah er im Tau des Morgens, in einer Regenpfütze, oder im Schein der untergehenden Sonne, die ausdrucksvollen, gelben Augen des Panthers, die ihn zu durchbohren schienen.
Dann erschrak Arnd ein wenig, erlaubte sich aber nicht, weiter darüber nach zu denken. Er hatte sein Leben fest im Griff, er war glücklich, nur das zählte.

An einem Sonntagmorgen, als die meisten Menschen noch in ihren Betten schlummerten, hauchte Arnd seiner noch schlafenden Frau, einen Kuß auf die Stirn. Er stieg in seine Lederkombination, setzte sich auf sein blau weißes Motorrad. Er genoß es, zu dieser frühen Stunde, wo ihm kaum ein Auto begegnete, loszufahren.
Wie immer traf er sich mit drei Freunden auf dem Nürburgring.
Sie würden sich ein Rennen liefern, drei Stunden später gemeinsam die Rückfahrt antreten und sich an einer Tankstelle mit anderen Motorradfreunden treffen.
Ein Ritual, entstanden in den letzten zwanzig Jahren.

Doch diesmal wollte Arnd noch einmal alleine den Rausch der Geschwindigkeit genießen.
„Fahrt schon mal vor, ich drehe noch eine Runde, wir treffen uns dann an der Tankstelle.“
In seinem Kopf war kein Platz für gelbe, stechende Augen und einen schwarzen glänzenden Leib.
Arnd fuhr seine Runde. Er wurde schneller, Adrenalin schoß durch seinen Körper. Noch wenige Meter, das Ziel vor Augen.
„Fahr durch“, lockte der Übermütige in ihm.
„Genug,“ mahnte der Andere, Vernünftige.
Seine Freunde warteten an der Tankstelle.
Elli wollte mit ihm an den Badesee.
Arnd verließ den Nürburgring, bog auf die immer noch kaum befahrene Landstraße, die von dichtem Wald eingerahmt wurde.
Er sah die nächste Kurve.
Er dachte an seine Freunde.
Seine Yamaha legte sich zur Seite.
Er sah die gerade Straße.
Er dachte an Elli.
Er sah... den schwarzen Panther, der auf ihn zusprang.
Er dachte...

Benommen saß Arnd an einem Baumstamm.
Wie kam er hierher? Warum konnte er sich nicht bewegen?
Sein Kopf fühlte sich an, als wäre er in Watte gepackt.
Aus weiter Ferne, so kam es ihm vor, drangen Geräusche an sein Ohr.
Etwas blinkte in kurzen Abständen. An aus, an aus... Vor seinem verschleierten Blick tauchten Gestalten auf. Unförmig schienen sie hin und her zu laufen. Er versuchte zu zwinkern, um den milchigen Belag von seinen Augen zu verbannen. Nichts, er konnte selbst seine Lider nicht bewegen.
Arnd wartete auf die Panik, die ihn gleich übermannen würde. Doch es kam keine Panik. Statt dessen überflutete ihn ganz plötzlich, eine besondere, noch nie empfundene Ruhe. Sein Blick klärte sich. Er erkannte Menschen, Polizei- und Krankenwagen, einen Leichenwagen. Männer, die eine Person in einen Zinksarg legten, direkt neben ihm.
Arnd wunderte sich, dass niemand Notiz von ihm nahm.
„Hallo, könnt ihr mir nicht mal helfen?“ wollte er den Männern zurufen.
Doch seine Worte blieben nur Gedanken.
Die gleichgültige Ruhe, die ihn kurz zuvor gefangen genommen hatte, wandelte sich in Ungeduld.
Sein Blick glitt noch einmal über das Treiben vor ihm.
Was war das? Trümmer, verteilt auf der Straße.
In seinem Kopf hämmerte es.
Blauweiße Blechteile, ein zerplatzter Reifen. Der Rest eines Motorrades. Sein Motorrad. Ein schwarzer, stark zerbeulter BMW auf dem Grünstreifen.
Tiefe Grasnarben um das Fahrzeug. Entstanden durch das Schleudern um die eigene Achse.
Noch bevor Arnd erfassen konnte, was das zu bedeuten hatte, zuckten Bilder durch seinen Kopf. Als würde ein zu schnell laufender Film vor ihm abgedreht, sah er sich selber, sitzend auf seiner Yamaha. Die Kurve, das schwarze Auto, das plötzlich vor ihm aus einer Parkbucht scherte.
Keine Chance. Der Aufprall. Sein Körper der durch die Luft flog. Die uralte Eiche, die seinen Flug stoppte. Sah, wie er mit dem Kopf dagegen prallte.
Hörte den knackenden Laut, als sein Genick brach.
Arnd schloß die Augen, sah das schwarze Auto, den schwarzen Panther, den Todesboten seiner Träume.
Sein Blick wanderte zu dem Zinksarg, der gerade in den Leichenwagen gehoben wurde.
„Mein Körper der darin liegt“, dachte er und verstand nicht, dass er nicht schrie, fluchte, Verzweiflung über sein Schicksal empfinden konnte.
Und doch ahnte er, dass der Schmerz tief in ihm ruhte, dass er sich befreien würde, in dem Moment...
Ein plötzliches Flimmern in der Luft unterbrach den Blick in seine Seele.
Licht, gleich einem Wetterleuchten, glitt auf ihn zu, hüllte ihn ein.
Er spürte eine starke Präsenz. Ein atemberaubendes Prickeln strömte durch Arnds geistigen Körper.
Geflüsterte Töne umschmeichelten sanft seine Sinne.
Obwohl er sie nicht wirklich verstand, erfaßte er die Botschaft.
Kräftig und doch so leicht, erhob er sich aus seiner, immer noch sitzenden, Position.
„Es ist noch nicht vorbei“, hatte ihm das flüsternde Wesen vermittelt.
Dann sah Arnd seine Frau.
Schluchzend, die Hände an den Mund gepreßt. Sie starrte auf den schwarzen BMW. Ihr Körper krümmte sich.
Arnd verstand, dass sie in dem Augenblick, den Sinn seiner Träume erkannt hatte.
Der Schmerz, den seine Seele bisher noch verschlossen gehalten hatte, brach nun aus ihm heraus, wie die mächtige Eruption eines Vulkans.

Elli ging den Weg zurück den sie gekommen war.
Noch einmal formten ihre Lippen seinen Namen.
„Arnd, ach Arnd, wo bist du?“
„Hier Elli, ich bin hier!“ Er lief ihr hinterher und keine unsichtbare Wand hielt ihn auf. Er blieb an ihrer Seite, berührte ihr langes rotes Haar.
Und nur der Kraft des Geistes, dessen Licht ihn immer noch umhüllte, war es zu verdanken, dass er es schaffte, ohne große Verzweiflung den Arm um sie zu legen. Ihr tröstende Worte ins Ohr zu flüstern.
Und Arnd wußte, sie sah und hörte ihn nicht.
Doch er merkte, sie spürte ihn, denn sie lächelte.

 

Liebe liebe liebe carrie,

wie konnte ich dich nur vergessen? :confused:
Und dabei hast du mir mit so tollen Worten geantwortet.
Ich danke dir und freue mich das dir meine KG gefallen hat.

Übrigens, habe lange nichts von dir gelesen. Dein Name taucht auch kaum noch auf. Das finde ich wirklich seeeeeeeeeehr schade.
Hoffe bald mal wieder deinen Namen unter "Neue Beiträge" zu finden ;)

Nochmals vielen dank. Ich hoffe du kannst mir noch mal verzeihen. :(

glg, coleratio

 

Wie man zitiert:

Entweder man kopiert die Stelle, die man zitieren will und setzt sie dann zwischen zwei Paare eckiger Klammern, also so: []
in die erste Klammer schreibt man quote, in die zweite /quote. Et voila, schon hat man im Posting ein Zitat! :)

 

Hallo coleratio!

Letzte Woche wurde der Cousin einer Kollegin das Opfer eines Verkehrsunfalls. Er rutschte mit seiner Ninja unter einen LKW, der ihn erst freigab, als es zu spät war. Und nun macht sie sich Vorwürfe, weil sie ihm Geld für die Maschine geliehen hat. So ein Quatsch! Was passieren soll, passiert - ohne Einfluss der Beteiligten. Man kann es Schicksal nennen, oder das Fehlen eines freien Willens. Das Ergebnis zählt, und das ist in einem solchen Fall immer wieder tragisch.

Aber:

Sie sind nicht weg und sie sind auch nicht traurig!
Dies ist auch meine Überzeugung!


Lieben Gruß
Antonia

 

Liebe Antonia,

es ist furchtbar.
Ich hoffe du kannst deine Kollegin mit deiner Überzeugung trösten.

ganz lieben Gruß
coleratio

 

Liebe coleratio,

schönen Dank für den Hinweis auf deine Geschichte. Habe mich erst jetzt ihrer angenommen, wie versprochen, und durch die obigen Kritiken erfahren, wie viel sie dir bedeutet. Obwohl sie authentisch ist, erlaube ich mir, sie trotzdem als gewöhnliche Geschichte zu behandeln und auf das Thema Übersinnliches etwas kritischer einzugehen.

Nun, ich habe in meinem Leben schon reichlich Diskussionen über Religion, Politik, Gesellschaft, Spiritualität und ähnlichem geführt, so daß ich weiß, wie heikel sie werden können. Daher ziehe ich es vor, sie in einer kleineren Runde und vor allem in einem direkten Gespräch abzuhalten. Solche Themen kann man nämlich gut in die Kategorie "Privatsache" einordnen, so daß man behutsam damit umgehen sollte.

Konkret zur Story: Es geht um einen Unfall, der dem Betreffenden etliche Zeit vor dem Ereignis als eine Vision erschien. Man möge mich steinigen, aber ich halte dies nicht so sehr für ein außerordentliches "Wunder". Freud würde all das mit dem Verweis auf das Unterbewußte folgendermaßen erklären: Der Motorradfahrer lebt gefährlich; er weiß es selber, er kennt sein Temperament, und das Unterbewußtsein kennt es natürlich ebenfalls! Der Traum war ein Angsttraum, der den Motorradfahrer zwar gequält hat, aber dieser hat ihn nicht ernst genommen. Daß es sich dann später tatsächlich so zugetragen hat, wie geträumt, ist zu einer sich "selbst erfüllenden Prophezeihung" geworden. Die Farbe Schwarz muß nicht unbedingt einen Zusammenhang mit der Farbe des Autos haben; wäre der BMW beispielsweise rot, so hätte man das erträumte Schwarz entweder auf die Nacht oder den Tod als solchen bezogen. Im Nachhinein findet sich immer genügender Spielraum für Interpretionen.

Grundsätzlich spielt das Unterbewußtsein eine enorme Rolle in allen Lebenslagen. In diesem Falle ist der Traum eine Warnung hinsichtlich des eigenen Risikos gewesen. Je nach Lebensumständen sind diese verborgenen Hinweise bei allen Menschen unterschiedlich ausgeprägt, vgl. Vielflieger oder Feuerwehrleute oder Ärzte; letztere sind z.B. einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Es gibt Möglichkeiten, solchen "vorausschauenden" Negativ-Ereignissen entgegenzuwirken, d.h. dem etwas Positives abgewinnen, aber die Details würden jetzt zu weit führen. Ein anderes Thema sind die sogenannten Erlebnisse nach dem Tod, doch auch sie führen hier zu weit.

Ich bitte um Entschuldigung, falls der Beitrag etwas unpietäthaft vorkommt, aber ich habe deine Bemerkung als Einladung zu einer offenen und schonungslosen Meinungsäußerung aufgefaßt. Eine tiefergehende Diskussion möchte ich, wie gesagt, hier nicht führen. Vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal, dann können wir solche Dinge gerne erneut ansprechen.

Liebe Grüße,
Emil

 

Hi Emil,

ich danke dir dass du meine KG gelesen hast und auch dafür, dass du deine Meinung geäußert hast.

Ja, das ist ein heikles Thema. Ich denke das die Menschen sich da wohl nie einig sein werden. Warum? Darüber könnte ich jetzt einen Vortrag halten.
Doch du hast Recht, das führt hier zu weit.

Ich habe vor, am 17.07. zur Lesung nach Kiel zu fahren. Vielleicht trifft man sich ja dort.
Nochmal vielen Dank für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
coleratio

 

Hallo Coleration,
auch ich kann mich den anderen mit Lob nur anschließen. Der Anfang ist so realistisch und spannend, dass ich wirklich überrascht war, als es sich als Traum herausstellte. Und die Todeserfahrung und die Begegnung mit seiner Frau fand ich sehr eindringlich, ohne dass sie ins kitschige abgleitet, sehr schön! Einige Stellen haben mich beim Lesen allerdings verwirrt (wenn ich die einzige bin, liegt es vielleicht doch an mir! ;) Naja, wir wollen alle noch lernen!)

Sie würden sich ein Rennen liefern...Doch diesmal wollte Arnd noch einmal alleine ....
Du scheinst noch zu beschreiben, was er vorhat, bevor er losfährt und auf einmal fährt er noch eine Runde. Mir war nicht klar, wo und wann er ist.
Elli wollte mit ihm an den Badesee.
Wo kommt Elli auf einmal her?
Er sah die nächste Kurve....Er sah die gerade Straße.
War die Straße gerade oder war es ein Kurve?

@ababwa
Klar kann man im Nachhinein alles irgendwie erklären. Doch wie ist es mit dem von Coleratio erwähnter Vorahnung auf der Autobahn. Das kenne ich auch. Und in der Quantenphysik und der Astronomie gibt es viele paradoxe Phänomene, die eine neue Sichtweise erforderlich machen. Aber das führt hier wirklich zu weit. Vielleicht sollten wir ein übersinnliches Forum aufmachen.
;)
Gruß Tamara

 

@coleratio:
Kiel ist sicher eine schöne Stadt, aber vorher gibt's doch eine Lesung im noch viel schöneren Heidelberg. Was hälst du davon, erst mal an den Neckar zu kommen?

@tamara:
Man muß nicht jedes Element zur Interpretation auf die Goldwaage legen, so doch wenigstens das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden. Und wenn du es schaffst, die Probleme der modernen Wissenschaft mit einer Theorie aus Übersinnlichem zu lösen, dann werde ich der erste sein, der dich für den UEFA-Pokal nominiert!

 

Der Schwarze Panther

Hi tamara,

es freut mich, dass dir meine KG gefallen hat und natürlich, dass du den mystischen Hintergrund verstehen kannst.
Es ist schon so, es ist nicht alles im Leben mit dem Verstand oder der Wissenschaft zu erklären. Wie arm wäre unsere Welt, wenn wir das Empfinden für das Unerklärliche, verdrängen würden. Denn gerade dadurch, lassen sich soviele Dinge erfassen.
Ein rein realistisch denkender Mensch wird es schwer haben, in die Mystik einzutauchen. Doch sollte man versuchen jede Meinung zu akzeptieren.
Außerdem: Alles zu seiner Zeit. Du weißt sicher was ich meine.

Zu deinen Fragen: 1. Sie würden sich ein Rennen liefern ...

Da muß der Leser einen Gedankensprung machen. Habe einen Absatz gemacht.
Ist so vielleicht verständlicher.

zu 2. Elli wollte mit ihm an den Badesee.

Das sind seine Gedanken, die ihn veranlassen nicht noch eine Runde zu fahren.
Ich hätte auch schreiben können: "Denn seine Freunde warteten ... und Elli wollte mit ihm ...
Die kurzen Sätze sagten mir aber mehr zu.

zu 3. Er sah die nächste Kurve ... er sah die gerade Straße.

Stell dir vor, du sitzt auf dem Motorrad. Vor dir die nächste Kurve. ( vor einer Kurve kann man die weiterführende gerade Straße noch nicht sehen. Zumindest nicht in der Eifel (oder selten)
In der Kurve legt sich die Maschine zur Seite.( so dass man als Zuschauer immer denkt: Oh gott, gleich kippt er um.)
Er hat die Kurve hinter sich gebracht und sieht die gerade Straße.
Alles klar?

Nochmal ganz lieben Dank für deinen Kommentar.
man liest sich.

@ ababwa
Oh ja, ich würde gerne nach Heidelberg kommen.
Doch da ich leider(Gottseidank) Selbstständig bin, habe ich nicht so viele freie Tage (Urlaub) wie ein Angestellter. Meine Mitarbeiterrinnen haben wesentlich mehr Urlaub als ich. Ich muß ja schon für eine zusammenhängende Woche im Jahr kämpfen :(
Aber vielleicht sehen wir uns trotzdem in Kiel.

Liebe Grüße
coleratio

 

Hey coleratio!

Ich habe deine Geschichte schon letzte Woche gelesen, nur wusste ich noch nicht, was ich dazu sagen könnte, deswegen hab ich es bis jetzt ruhen lassen.
Insgesamt fand ich dein Werk schön geschrieben und inhaltlich traurig. Anfangs war ich leicht verwirrt, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Später ging mir dann ein Licht auf.
Obwohl ich deine Geschichte unheimlich gut fand, hat sie mich persönlich nicht wirklich so enorm berührt wie eventuell einige andere (was nicht heißt, dass sie einfach so an mir vorbei gegangen wäre). Ich hoffe, du weißt, was ich meine.
Zum Thema an sich: Ich selbst saß noch nie auf einem Motorrad und ich hab auch nicht wirklich das Bedürfnis. Allerdings merke ich immer, dass ich ein besonderes Auge als Autofahrer auf die Zweiräder werfe. Zum Beispiel auf der Autobahn, wenn die sich wieder durch die Gegend schlängeln.
Aber ich denke mal, zu dem Thema wurde hier schon genug gesagt.

Bezüglich Lesung in Kiel: ist die nicht am 11.07. und nicht am 17.07. oder habe verwechsel ich da gerade was? :shy:

Liebe Grüße
Alisha

 

Hi Alisha,

tut mir leid, dass ich dir heute erst für das Lesen meiner Geschichte, danken kann. War ein paar Tage verreist.

Ich freue mich, dass du, obwohl du gefühlsmäßig nicht so viel mit meiner KG anfangen kannst, mir trotzdem einen Kommentar geschrieben hast.

Ja, ich weiß was du meinst. Es geht mir mit manchen Geschehnissen genau so.
Das ist kein Problem.
Es reicht mir schon, wenn meine KG, dir als Geschichte gefallen hat.

Tja, wann ist denn nun das Treffen in Kiel? Ich weiß es auch nicht genau.
Vielleicht kann uns das jemand sagen?????
Wäre schön, wenn man sich dort begegnen würde.

Bis dann.
glg, coleratio

 

Hallo Coleratio,

natürlich mußte ich sofort eine KG von dir lesen. Was soll ich sagen? Deine Geschichte geht mir ans Herz. Und wenn Geschichten an´s Herz gehen, sind sie gut. Sie hat mich berührt, nachdenklich gemacht, gefesselt, gebannt und hat Erinnerungen wachgerufen. Genauso so sollen Geschichten sein.
Danke dafür.

Makira

 

Hi Makira,

freue mich das du meine KG gelesen hast und dass sie dich berührt hat.
Du sagst, sie ruft Erinnerungen in dir wach. Ich hoffe doch, dass du nicht das Gleiche erleben mußtest.

glg, coleratio

 

Hi Sue,

huch, meinen Namen falsch geschrieben?
Hättest du es nicht erwähnt, wäre es mir nie aufgefallen.
Auf solche Dinge achte ich nicht. Namen sind Schall und Rauch.

Schön das du meine KG gelesen hast.
Ja, wie gut das wir nicht wissen, was das Leben für uns bereit hält.
Irgendwie scheint (ist) doch alles Schicksal. Zumindest der Zeitpunkt unseres Todes.
Wie soll man sich sonst erklären, dass dein Onkel, nie einen Führerschein gemacht hat, um event. Unfälle zu vermeiden, und dann durch einen solchen zu Tode kommt. Ist doch merkwürdig!!!

Lass uns das Leben genießen, solange es uns wohlgesonnen ist. Wir können viel dazu tun, wenn wir positiv bleiben.

Wir lesen uns ;)

liebe Grüße
coleratio

 

Hallo Jo,

eine wahre Geschichte über den Tod, macht einen wirklich betroffen.
Das geht wohl jedem mitfühlenden Menschen so.
Mein Bruder hatte diesen Traum tatsächlich.
Ich habe natürlich meine Fantasie mit hineingebracht und glaube, auf Grund einiger Geschehnisse nach seinem Tod, dass das Erleben danach, tatsächlich für ihn so gewesen ist.

Vielen Dank fürs lesen.
Bis bald, coleratio

 

Liebe coleratio,

ich bin von deiner Geschichte sehr beeindruckt. Sie zieht einen in ihren Bann und hat mich bis zum Ende nicht losgelassen.

Was mich fasziniert hat, ist deine Fähigkeit alles so hautnah zu beschreiben, ohne, dass es mit Wehmut, Trauer und der Sehnsucht nach deinem Bruder vermengt und belastet wird.
Am meisten hab ich aber bewundert, mit welcher Leichtigkeit du die Minuten nach dem Tod beschreibst. Ich musste sehr stark an die sog. Nahtoderfahrungsberichte denken, die Frau Kübler-Ross von Patienten gesammelt hat, die allesamt bereits als tot galten, aber ins Leben ´zurückfanden. Ich muss gestehen, für einen Augenblick während des Lesens hatte ich diese Hoffnung, dass es alles gut ausgeht.
Er wieder ins Leben zurück gelangt und der Traum ihm eine Warnung ist, die er für sein künftiges Leben umsetzt.
Deine Geschichte hinterlässt eine Menge Gedanken, die zuende gedacht werden wollen und neue Gedanken, die sich dazwischen drängen.
Wird man manchesmal in den Träumen gewarnt?
Und wenn es so ist, wieso erhält man diese Chance, seinem Schicksal zu entrinnen?
Ist es denn ein Entrinnen?
Ist es nicht eigentlich egal, wann und auf welche Weise man aus dem Leben genommen wird?
Wenn es eine Einflussmöglichkeit gibt, wer verleiht dem Menschen diese Kraft es zu erkennen?
Und wieso übernimmt nicht dieser Unbekannte von vorneherein den Eingriff ins Schicksal?
Zu all diesen Fragen regt deine Geschichte an.
Ich halte sie deswegen für gelungen!

Auch wenn ich mir die Traumsequenz am Anfang noch dramatischer hätte vorstellen können. Z.B. dieses Gefühl des Verlorenseins, der Ehefrau nicht antworten zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch mit heftigen körperlichen Reaktionen einher geht. Vielleicht wird ihm heiß, er ist schweißgebadet, hat einen unangenehmen Druck in der Brust, fühlt sich total beklommen, atmet unruhig. Ich glaube, da könnte noch mehr hinein in die Geschichte.

Gelungen fand ich auch das Symbol des schwarzen Panthers zu wählen.
Nicht nur, weil Katzen und selbstverständlich auch Raubkatzen über alles liebe.

Für mich steht der Panther nicht nur für den Tod, das wäre mir zu schlicht, sondern der schwarze Panther ist das Leben, die Vorwarnung des Bedrohtseins, der Tod, alles in einem.
Dass sich in dem Traum der schwarze Panther immer wieder von deinem Protagonisten löst, ihn nicht verletzt oder gar tötet,finde ich dabei höchst bezeichnend. Er ist Leben und Tod zugleich. Etwas Ewiges. Der Protagonist selbst ist der schwarze Panther und doch ist dieses Tier überirdisch zugleich.
Was mich an deiner Geschichte so berührt, ist, dass sie mich tief traurig stimmt. Und dennoch bin ich froh, sie gelesen zu haben. Ich glaube, du verstehst , wie ich es meine.

Lieben Gruß
elvira

 

Hallo Elvira,

ja, ich weiß genau was du meinst und empfindest.

Ich freue mich sehr das du die Geschichte gelesen hast, auch deshalb, weil ich ahnte was sie in dir hervorrufen würde.

Beim nächsten Stammtisch können wir uns gerne über deine Fragen unterhalten. Ich denke schon, dass ich dir einiges beantwortrn kann.
Denn ich will nicht das du traurig bist. Es gibt nicht wirklich einen Grund dafür. :)

ganz liebe Grüße
Irma

 

Hi coleratio,

So wie die anderen bin auch ich berührt und denke nach, warum das so ist. Ich kann. es nicht sagen. Leben nach dem Tod ist definitiv ein starkes Thema und damit rührst du viellleicht an einer verdrängten Tatsache in uns allen - und bietest am Schluss Hoffnung.

Anfangs war ich sprachlich nicht so beeindruckt.

z.B:

Er spürte sie, ganz schwach nur, die lauernde Gefahr....
Hier hat mich irritiert, dass du diesen Einschub vor dem Hauptteil - der Gefahr- bringst

oder
Doch bevor das Gefühl sterben zu müssen, ihn wirklich erreichen konnte, war sie plötzlich wieder da, die Erinnerung.

Auch hier eine gewisse Hintanhaltung der Information, die mich im Lesefluss gestört hat. Das "ihn" gehörte jedenfalls in den ersten Teil. Für mich stellt sich die Sache so dar. Das Gefühl sterben zu müssen wurde immer intensiver, doch bevor es ihn völlig umschloss kam die Erinnerung....
In deinem Satz sehe ich das Paradoxon, das er von einem Gefühl spricht, das ihn noch gar nicht erreicht und dann von der Erinnerung abgelöst wird.

L.G.
Bernhard

 

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