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Der Tod zu Weihnachten

Mac

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16.11.2005
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Der Tod zu Weihnachten

Sie hatte es, wenn schon nicht gewusst, aber doch geahnt, dass es heute Nacht passieren würde, in dieser Nacht der Geburt und Veränderung, die nun also zu einer Nacht des Todes wurde, in der er, ihr über Alles geliebter Seelenverwandter und Beschützer, ihr Herzensgemahl und Herzensmotor, nun endlich die Reise aller Reisen antreten würde, die Metamorphosis absoluta, allein und hinausgestossen ins Unendliche, ins Überendliche aller Daseinsformen, die Reise, die ihr noch bevorstand, diese letzte aller Expeditionen, sie war nun Wirklichkeit für ihn geworden, und er hatte sie vorausgesehen, aber nicht so, wie sie jeder voraussehen könnte, da sie als Geburtsmal in unsere Seele eingebrannt ist, sondern er hatte sie fühlend gewusst, wissend gefühlt, bereitwillig empfangen und letztendlich vorangetrieben, weise und fest entschlossen hat er die letzten Schritte der Vorbereitung gesetzt und befohlen, hatte sie zu sich ans Bett gerufen und ihr die Lebensbeichte gewährt, nicht dem Priester, sondern ihr, die von allen irdischen Wesen, die seine war, die Gefährtin vor Gott, die und nur die das Recht auf Wahrheit, seine Wahrheit, hatte und hatte alles, was noch gesagt werden musste, gesagt und offenbart, keine Frage blieb unbeantwortet, sodass die Vergebung die seine wurde, die, die ihm Kraft für seinen weiteren Weg geben sollte, und sie hatte vergeben, obwohl es nichts zu vergeben gab, aber sie erfüllte ihm diesen letzten Wunsch, diese irdische Abbitte, die ihm offensichtlich auf der Seele lastete, und er gab ihr dafür den letzten Rest seines Herzens, einen Rest, den sie zwar verdient, aber eigentlich nicht gewollt hatte, aber sie nahm den Rest und nahm ihm alles ab, was für ihn auf dieser ihm bevorstehenden Reise nur beschwerlich wäre, und er musste doch leicht, federleicht wie das atomare Nichts sein, um dorthin zu gelangen, wo es ihm von Anfang an bestimmt war, wo er auch hingehörte, wo er, und nur er allein, sein musste, um sein Schicksal nun endlich zu erfüllen, und sie nahm ihm daher alles ab, was sie nehmen konnte, aber es wurde ihr schwer dabei, sowohl ums Herzen als auch auf der Seele, denn der Abschied fällt den irdisch Verhafteten, den irdisch Liebenden nicht leicht, sondern ist wie der Anker schwer und in die Tiefe hinabziehend, aber sie gehorchte, und sie tat noch mehr und rief ihre Kinder, seine Saat herbei, um auch ihnen die Möglichkeit des Abschiedes zu gewähren, um auch ihnen einen Teil seiner Schwere zu übertragen, damit der Vater die Letztreise vollends antreten konnte, und sie kamen sofort herbei, kamen bereitwillig, als ob sie es vorausgeahnt hätten und nahmen die ihnen zugedachten Herzensteile des Vaters entgegen, und auch sie gaben ihm, ihrem Erzeuger und Erzieher, die ihm gebührende Hochachtung und gewährten ihm auf seinen Wunsch hin die Abbitte, die sie, im Gegensatz zu ihr, nicht verstanden, aber sie erahnten wohl den Sinn und daher leisteten sie vorab, was auch deren Spross ihnen hoffentlich einmal vorableisten wird, und nachdem sie die Pflicht erfüllt, ließen sie den Vater die letzten Vorbereitungen alleine treffen und nur noch einmal wurde dieser gestört, durch den Arzt, der nun doch nichts mehr machen konnte, als zu gewähren und aufzugeben, denn diesen Kampf konnte auch er nicht mehr gewinnen, denn es gab ja nichts zu verlieren, sodass dieser den Aufbrechenden bald auch wieder verließ, damit die Reisevorbereitungen in Ruhe durchgeführt werden konnten, und so nahm es seinen Lauf, diese Abfolge von Momenten, nahm einen Anlauf, um dem entgegen zu springen, von dem alles abstammt, von dem alles seinen Ursprung nimmt und zu dem alles wieder wird, und so ließ er es geschehen, lächelte noch einmal, warf die Träne als letztes Gewicht von Bord, ihr entgegen, winkte schwach, versuchte sie nochmals zu fassen, verfehlte und glitt hinweg

 

hallo mac,

deine geschichte ist ein scherz, oder? ein einziger satz? kein punkt, nicht einmal am ende dieses einen satzes?
ich persönlich finde das nicht harmonisch, und auch der inhalt ist fast ohne handlung.
ich denke, ich werde morgen deine andere geschichte lesen, aber diese hier trifft nicht meinen geschmack!

sorry

barde

 

Hallo mac,

ich denke auch, dass du hier wohl eine Wette oder etwas Ähnliches laufen hast. Vielleicht willst du auch in das Buch der Rekorde kommen mit deinem ellenlangen Satz. Nur eines muss ist dir hoch anrechnen, die Kommas hast du mE wenigsten richtig gesetzt.
Aber irgendwie war es sehr anstrengend, diesen Satz zu lesen. Ich glaube, wenn du nur den roten Faden geschrieben hättest, der sich durch den gesamten Text zieht, hätten hier wahrscheinlich nur zwei oder drei Sätze gestanden, denn mehr Inhalt gibt es wohl nicht.

Wie du siehst, habe ich den Text gewissenhaft gelesen, denn zwei Fehler sind mir aufgefallen.

da sie als Geburtsmahl in unsere Seele eingebrannt ist
Geburtsmal, oder willst du die Geburt essen? *smile*

was auch ihr Spross ihnen hoffentlich einmal vorableisten wird,
wird hier "ihr" nicht groß geschrieben, sprichst du hier nicht den Leser an?

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich diesen Satz eher für ein Experiment halte, als für eine Kurzgeschichte.

Viele Grüße
bambu

 

Danke, dass Ihr meine KG gelesen und kommentiert habt.
Mir ist klar, dass sie schwer lesbar und verständlich ist.

Es ist aber nicht als Scherz gedacht.

Die Handlung wäre in wenigen Sätzen zu erzählen: der Ehemann/Vater ist im Begriff zu sterben, ruft seine Frau herbei, beichtet und verabschiedet sich von ihr. Er verabschiedet sich dann von seinen Kindern, der Arzt schaut noch einmal vorbei, geht wieder und der Ehemann/Vater stirbt am Ende.

Es war der Versuch einer Art innerer Monolog/Bewusstseinsstrom (?), und zwar die Gedanken der Ehefrau in diesem Moment mitzuteilen und gleichzeitig die Handlung zu erzählen, daher dritte Person und daher auch nur ein Satz.

Die Sprache ist bewusst schwülstig, da Angst, Unwissenheit über das Jenseits und Trauer der Frau sich miteinander vermischen und eine klare Erzählung hier mA einfach nicht passt und daher auch die Sprache künstlich/überhoben sein sollte.

Wahrscheinlich mehr ein Experiment, denn als KG anzusehen, aber noch einmal: vielen Dank für Eure KOmmentare. Rechtsschreibfehler wurden auch ausgebessert.

LG

Mac

 

Hallo Mac,

es ist auch mir tatsächlich schwer gefallen deine Geschichte zu lesen.

Sei nicht bös, aber ich denke ich möchte solche Geschichten nicht kritisieren weder postiv noch negativ.
Trauer- und Sterbebegleitung gehört zu meinem Beruf und nicht in meine Freizeit. Trotzdem habe ich aus irgend einem Grund ausgerechnet deine Geschichte angeklickt.
1. Es ist eine (deine) Art sich damit auseinander zu setzen.
2. Es hat mehr als nur einen Grund, wieso du alles in einem Satz geschrieben hast.

Wenn ich darf, würde ich deine Geschichte gerne einem Kollegen zum lesen geben, der wie ich in der Sterbe- und Trauerbegleitung arbeitet.

Lg
Alexandra

 

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