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Devil´s Little Helper

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07.08.2008
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Devil´s Little Helper

Die Luft verwandelte sich in Batteriesäure, die seine Lungen zerfraß und in seinen Beinen brannte. Er atmete stoßweise und seine Beine hoben sich kaum vom Boden. Aber er musste weiter.
Lauf zu einer Tür und klingle. Versteck dich. Ruf um Hilfe. In dieser miesen Plattenbausiedlung würde sowieso keiner aufmachen. Nicht mal, wenn es Tag wäre. Trotzdem trat er an den Hauseingang und schlug mit der Handfläche gegen mehrere Knöpfe gleichzeitig.

Aus der Gegensprechanlage kamen Flüche und Gezeter in Sprachen, die ihm nicht einmal entfernt bekannt vorkamen. Aber ein Teil von ihm nahm an, dass das Gesagte hauptsächlich von seinen Vorfahren und deren ungesunder Vorliebe für Hunde handelte. Sein schwarzes Shirt klebte auf seinem mageren untrainierten Körper und er stützte sich auf die Knie, während er nach Luft rang. Das Tappen ihrer Schritte beendete das Keuchen.
Das Gezeter in der Sprechanlage war verstummt. Niemand hatte den Summer auch nur durch Zufall berührt. Seine Augen starrten auf den Boden. Als er aufblickte, schienen seine Augäpfel nicht fest in seinem Schädel zu sitzen, sondern der Bewegung erst mit einer leichten Verzögerung zu folgen. Die Ränder seines Sichtfelds waren körnig und zerfranst.
Atme! Versteck dich!

Er musste sich bewusst darauf konzentrieren, Luft zu holen. Seine Gedanken zerrannen in tausend verschiedene Richtungen. Er drehte sich um und trat mit aller Kraft gegen die untere Scheibe der Eingangstür. Das Klirren war bestürzend laut. Sein Fuß in den dünnen Chucks fühlte sich an als hätte er gegen eine massive Wand getreten. Er drehte sich zu den Büschen, die um den Eingang wuchsen. Das Dornengestrüpp zerkratzte seine Haut, riss Strähnen seines langen Haares heraus.
Er ignorierte es.

Stattdessen schob er seinen hageren Körper zwischen die Äste. Immer tiefer hinein. Das Tappen hatte ihn jetzt erreicht. Im Licht konnte er sie erkennen. Sein Atem wurde hektisch, kam stoßweiße. In seinen Ohren klang es wie eine Lokomotive die endlich starten wollte. Weg von hier. Die schreiend gelben und rosa Haare. Fette Bäuche mit geschmacklosen Tätowierungen darauf. Geistlose Augen zu einem Ausdruck ewiger Verzückung erstarrt. Wie schwarzes Plastik, das nach einem Feuer zu einer neuen Gestalt verformt worden war.
Er sah die eine Hälfte seiner Verfolger durch die Türöffnung verschwinden. Der Rest lief weiter die Straße hinunter. Nach einiger Zeit ging das Licht am Eingang aus. Er kam langsam wieder zu Atem.
Und begann auch seinen Fuß genauso wie die unzähligen blutigen Kratzer überall an seinem Körper zu spüren. Er musste hier weg. Er schob Äste beiseite. Zerriss dabei sein Shirt, holte sich noch mehr wunde Haut und ausgerupfte Haare. Erleichtert trat er auf die Straße und humpelte über die Grasfläche weg von seinen Verfolgern.
Als er den gegenüberliegenden Bau umrundet hatte, sah er den kleingewachsenen Schatten vor sich. Er erstarrte. Wollte sich umwenden, aber er war bereits umzingelt.
Sie hatten ihn.
Er schluckte und lehnte sich gegen die Wand. Sein überbeanspruchter rechter Knöchel gab nach und er rutschte schluchzend zu Boden.

„Lasst mich doch endlich in Frieden. Ich hab euch doch nichts getan.“

„Du bist aber traurig. Und du singst traurig. Die Menschen werden traurig, wenn sie dich hören. Das darfst du nicht.“

Er vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte: „Ich will es aber sein. Es ist mein Recht. Ihr dürft mir das nicht nehmen. Bitte.“

„Dummerchen. Niemand sollte traurig sein. Niemand will traurig sein. Niemand DARF traurig sein.“ Bei diesen Worten hatten sie ihn in einem engen Halbkreis eingeschlossen. Ihre feisten Bäuche zu ihm gewandt. Weißes Haar, das um die Tatoos aus ihrem Bauch und ihrer Brust spross.

„Wir werden Licht in dein Leben bringen. Du wirst für immer glücklich sein.“
Die kindliche Stimme des Anführers überschlug sich vor schwachsinniger Freude.

Und dann kam die Verstrahlung. Licht, in allen Farben des Regenbogens, brach über ihn herein. Er schrie und presste die Hände gegen seinen Schädel. Er schrie seine nackte Todesangst hinaus als zuerst nur Bruchstücke und schließlich sein ganzes Bewusstsein, seine Persönlichkeit abgeschliffen und poliert wurde. Keine schattigen Ecken mehr. Weder Tiefe noch Überraschung. Nur noch der Glanz blieb. Sein Gehirn fühlte sich an wie eine kalt glänzende Glasmurmel.


Mit einem Schrei fiel er aus seinem Bett. Schweißgebadet starrte er auf die kalten Fliesen.
Die nasse Bettdecke klebte an ihm, angewidert schälte er sich aus ihr und setzte sich auf. So blieb er einige Zeit sitzen und betrachtete die schwarz gestrichenen Wände seiner kleinen Kellerwohnung, während sein Verstand sich langsam in die Realität vorarbeitete. Überall Poster seiner Lieblingsbands und am Boden lagen Gitarren, Drumsticks und Magazine. Er atmete erleichtert auf. Fasste sich am Kopf und prüfte dessen Inhalt. Alles noch da.
Nur in Boxershorts kroch er durch die Dunkelheit und ließ sich in die Ecke fallen, die seine Freundin mit allen möglichen Kissen voll gestopft hatte, so dass es jetzt aussah wie ein buntes weiches Nest. Er schnappte sich einen alten Karton und suchte einige Zeit nach dem Schreibzeug, das irgendwo zwischen den Kissen lag. Seine Freundin hatte eine kleine Lampe an die Wand montiert, die nur das Nest beleuchtete und den Rest des Zimmers in Dunkelheit ließ. Trotzdem wachte sie auf.

„Ws machst dudennda?“ Sie richtete sich in ihrem Bett auf und blickte in seine Richtung, ohne die Augen zu öffnen. Ihr Iro war völlig hinüber und die schwarze Schminke um die Augen war noch von der gestrigen Party. Jetzt hoffnungslos verschmiert.

„Ich hab eine Idee für ein neues Lied“

„`chja?“ murmelte sie als sie sich lautstark wieder zurückfallen ließ. „Wie heistsdenn?“ kam dumpf zwischen den Kissen hervor.

Er schrieb bereits hektisch auf den alten Karton.
„Ich hasse Glücksbärchis.“ Aber da schlief sie bereits.

 

Hallo Arkadi,

erstmal Herzlich Willkommen auf kg.de!
Obwohl ich zugeben muss, dass die Idee, Glücksbärchis als Horrorgestalten zu verwenden, wirklich was für sich hat, hat mir die Geschichte leider nicht gefallen.
Die Pointe "Es war alles nur ein Traum" ist einfach nur verboten. Die darf man allerhöchstens verwenden, wenn die Zielgruppe der Geschichte im Kindergartenalter ist, und selbst Kinder fühlen sich wahrscheinlich von so einem Ende verarscht. Wenn das ganze schon ein Traum ist, dann hätte er am Ende wenigstens als dauergrinsender Föhnwellenträger erwachen müssen, um zu zeigen, dass die Gefahr nichtsdestotrotz real ist :naughty:.
Positiv möchte ich aber anmerken, dass ich deinen Stil stellenweise ziemlich gut fand und gerne eine Geschichte von dir lesen würde, die nicht so ein blödes Ende hat.
Trotzdem solltest du die Geschichte sprachlich noch mal überarbeiten, ich hab etliche Flüchtigkeitsfehler gefunden.

Details:

Devil´s Little Helper

Erstens: Unmotivierte englische Titel finde ich nicht so toll.
Zweitens: Das Apostroph (') ist das Zeichen über der Raute (#), nicht das Accent-Zeichen (´).
Drittens: Da es mehrere sind, müsste es nicht "Devil's little Helpers" heißen?
Achtung: Wenn du den Titel ändern möchtest, musst du einem Moderator eine PM schreiben, selbst kann man das leider nicht machen.

Die Luft verwandelte sich in Batteriesäure, die seine Lungen zerfraß und in seinen Beinen brannte.

Die Luft brannte in seinen Beinen? Nee, das Bild ist schräg.

Das Gezeter in der Sprechanlage war verstummt. Niemand hat den Summer auch nur durch Zufall berührt.

hatte

Das Getappe hatte ihn jetzt erreicht.

Das klingt nicht gut, vor allem nicht besonders angsteinflößend. Ich würde beim "Tappen" bleiben oder "das Geräusch ihrer Schritte war jetzt ganz in seiner Nähe" daraus machen.

Sein Atem wurde hektisch, kam stoßweiße

stoßweise. Außerdem ist sein Atem auch vorher schon hektisch gewesen, du hast ausführlich darüber geschrieben - schon im ersten Satz geht es darum, dass die Luft in seinen Lungen brennt.

Licht, in allen Farben des Regenbogens brach über ihn herein.

Kein Komma

Nur in Boxershorts kroch er durch die Dunkelheit und ließ sich die Ecke, die seine Freundin mit allen möglichen Kissen voll gestopft hatte, so dass es jetzt aussah wie ein buntes weiches Nest.

ließ sich die Ecke? Da hast du irgendwas vergessen.

Er schnappte sich den alten Karton, der in griffweite lag und suchte einige Zeit nach dem Schreibzeug, das irgendwo zwischen den Kissen lag.

Griffweite groß, und die unschöne Wortwiederholung von "lag" wäre ohne weiteres zu vermeiden gewesen.

Das wär's erstmal. Viel Spaß noch hier im Forum!

Grüße von Perdita

 

Die Verbesserung meiner Rechtschreibung ist hilfreich, da ich persönlich keinen großen Wert darauf lege.

Der Titel der Geschichte ist allerdings ein Insider, deshalb werde ich ihn so lassen. Manche Dinge sind auch dann lustig, wenn nicht jeder sie versteht :cool:

Nur weiter.

 

Hallo Arkadi,

wenn du nur für dich schreibst, dann lass es doch in der Schublade. Alleine schon aus Respekt dem Leser gegenüber sollte man auf die Rechtschreibung achten.

Und Insiderwitze in einem Forum zu erzählen, in dem niemand etwas davon versteht, findest wohl dann auch nur du alleine lustig.

Amüsier dich gut. Aber wunder dich nicht, wenn du nicht mehr gelesen wirst.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Arkadi!

Hmmm, auf Rechtschreibung legst du keinen großen Wert, den Titel findest ausschließlich du selbst lustig ... wozu suchst du dann die Öffentlichkeit dieses Forums? Was erwartest du von einer Kritik, oder wie müsste eine Kritik aussehen, um dir weiterzuhelfen? Das würde mich wirklich mal interessieren.

Nur weiter.

Vielleicht liegt das an mir, aber das kam für mich ziemlich arrogant rüber. Wenn du tatsächlich Wert auf weitere Kritiken legst, solltest du dich vielleicht daran machen, selbst welche zu verfassen.

Grüße von Perdita

 

oh Mann....:Pfeif: Ich seh schon. Wenn man sich hier keine Feinde machen will muss man sich mehr Zeit mit den Postings machen. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich keine große Erfahrung mit Foren habe.

1. Als ich schrieb, die Rechtschreibverbesserung ist hilfreich meinte ich das auch so. Ich bin nähmlich ein pofessioneller Drei-Finger-Tipper. Dazu kommt bei mir das Wald-Baum-Syndrom. Das heißt, beim Schrieben bin so mit dem Inhalt beschäftigt, dass ich nicht mehr auf die Rechtschreibung achte. Ich persöhnlich glaube, dass es ein unterbewusstes Desinteresse ist. Diese Seite ist genau deshalb ideal für meine Bedürfnisse. Denn hier wird doch wohl an den Geschichten gefeilt oder? Sie sind ja nich Druckreif wenn sie hier hereingestellt werden.
---> Deshalb mein arrogantes "Nur weiter" = mehr Vorschläge!:deal:

2. Um der Neugier Willen:bib: :...Bezieht sich der Titel auf einen Song, den ich gehört habe, als ich diese Geschichte geschrieben habe. Ich habe den Titel etwas abgändert, damit er sich auf die Geschichte bezieht und auch etwas auf den Song. Korrigiert habe ich ihn nicht, weil ich finde, der Titel einer Geschichte sollte doch nicht zu formallistisch betrachtet werden.
Außerdem: Ein Insiderwitz den der Rest der Welt wahscheinlich gar nicht witzig findet und eine ellenlange Erklärung erfordern würde, sollte auch einer bleiben (Nicht falsch verstehen).


3.tens Folge ich deinem Ratschlag Perdita und schreibe hiermit, mein ähm..3 Posting glaub ich. Aber da ich noch neu bin (und schüchtern) wollte ich niemandem auf die Füße treten. Das hat sich wohl als falsche Zurükhaltung erwiesen. (Aber das Geben von Rechtschriebtipps werde ich auch in Zukunft vermeiden, bedenkt man von wenm sie kämen.)


Habe ich irgendwas vergessen?
Achja...

Nur weiter :baddevil:

PS: Meine Traumkritik ist groß und gut geformt.Gefüllt mit sichhaltigen Vorschlägen. Gekleidet in bunte und witzge Anegdoten und Smileys. Aber Perditas Kritik kam dem ziemlich nah.:lol:

 

Hallo Arkadi,

ja, online-Kommunikation ist eine schwierige Sache - weder kann man den Gesichtsausdruck des anderen sehen noch dessen Stimme hören. Unheimlich viele Nuancen gehen verloren, weil man nur die nackten Worte dastehen sieht - und so fühlen sich die Leute viel schneller auf den Schlips getreten als im normalen Leben. Zudem gibt es wirklich gelegentlich Neulinge, die hier mit einer reichlich arroganten Haltung auftauchen - so nach dem Motto, wer meine Rechtschreibfehler aufzeigt, verletzt meine künstlerische Freiheit und ist sowieso zu dumm um meine grandiosen shakespearegleichen Werke zu verstehen - das macht es schwer, jemanden einzuschätzen, der noch nicht viel im Forum aktiv war. Ich bin aber froh, dass du offenbar doch nicht zu dieser Kategorie gehörst :)
Zum Thema Insider-Gag: Ich würde in so einem Fall einen anderen, allgemeinverständlichen Titel für die im Forum veröffentlichte Version wählen, muss ja niemand wissen, dass ich insgeheim einen tollen Insider-Titel für die Geschichte habe :). Ich will aber nicht, dass du den Titel jetzt unbedingt änderst, ich wollte das bloß noch gesagt haben.
Und zum Schluss noch eine Ermutigung: Du kannst ruhig Kritiken schreiben, egal wie neu du bist. Das Forum lebt vom Geben und Nehmen, und ich finde es schade, dass es so viele gibt, die bloß ihre eigenen Geschichten posten und sich ansonsten nicht beteiligen, teilweise nicht mal ihre Kommentare beantworten (vielleicht bin ich bei diesem Thema auch zu missionarisch :shy:). Es verlangt auch niemand, dass jedes Posting Rechtschreibtipps gibt :). Dafür gibt es hier einige Experten (zu denen ich keinesfalls gehöre, ich liste immer nur ein paar Sachen auf, wenn ich beim Lesen etwas finde). Jeder setzt bei seinen Kritiken andere Schwerpunkte, und gerade diese Vielfalt hilft den Autoren in der Regel auch weiter.

Grüße von Perdita

 

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