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Die 2 Bilder

Beitritt
22.11.2005
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Die 2 Bilder

Ich besitze zwei Bilder. Mit schlicht schwarzen Rahmen. Auf dem kleinerem Bild ist eine untergehende Sonne hinter verdorrten Fichten, das andere zeigt einen Fischreiher im Flug bei Nacht und der Rahmen hat unten links einen Sprung im Glas. Beides sind schwarz-weiß Fotografien. Dazu gehören ein Hammer und eine Schachtel Nägel. Die Bilder müssen jeden Tag woanders hängen. Das ist wichtig.
Ich beantworte keine weiteren Fragen zu den Bildern.


Das größere hängt heute an einer Eibe und schaukelt getrieben vom Wind, während das andere etwas höher in der Astgabelung verankert ist. Man könnte meinen der Fischreiher fliegt wieder. Nach Süden.
Am nächsten Tag sind beide Bilder zum Wasser hin ausgerichtet. Die Sonne geht am rechten Rand unter. Dorthin wo auch der Fischreiher fliegt.
Sie hängen an verschiedenen Birken, ungefähr fünf Schritte auseinander. Der Dampf des Gaskochers kondensiert das kleinere und die Rauchschwaden des Feuers aus Eibenholz ziehen über das andere, untermalt von den Klängen des Saxophons, welche durch die zähe Luft schwirren. Bei Cis zuckt das kleinere, wie man meinen könnte. An dem anderen sitzt ein Nachtfalter. Beide jetzt kondensiert vom morgendlichen Tau.
Sie schauen sich an. Weinflaschen und glitzernde Spinnenweben in der Distanz. Das Feuer erloschen. Das Saxophon auch.
Horizontal liegen beide im feuchten Gras als es zu regnen beginnt. Stärker und immer stärker. Wieder schwächer. Die Birken sind weit entfernt. Gerüche von Pfefferminztee und Bohnensuppe liegen in der milden Luft. Wisst ihr noch die Eiben?
In einer günstigen Minute reflektiert das größere Sonnenlicht zum anderen, welches es übers Wasser schickt. Es ist wahrlich eine günstige Minute.
Sie hängen willkürlich und an verschiedenen Bäumen. Zwischen ihnen Gestrüpp, Unterholz, Dornenzweige, ganze Äste und Schilf. Nasses Feuer stinkt nach Schwefel.
Heute schlage ich erst das kleinere über die Spitze eines Felsvorsprungs. Jetzt das andere. Sie fallen aus den Rahmen und fliegen davon.
Jetzt ich.

 

Hallo Aris,

in diesem kurzen Text gibt es einige Fehler. Es wäre auch schön, wenn du die Zahlen ausschreibst. Ich versuche mir auch vergeblich eine Fotografie bei Nacht vorzustellen, auf der man einen Vogel sehen soll.

Die Stimmung, die du mit dieser Geschichte ausbreitest, mag ich, aber mit der Geschichte selber kann ich nicht viel anfangen. Das liegt vielleicht daran, dass sie dir so in den Sinn gekommen ist und du sie dann einfach so hingetippt hast?

Lieber Gruß
bernadette

Achso: Worin besteht das Experiment?

 

Seltsam und eigenwillig geschrieben ist die Story.
Als Ansatz zu einem Experiment konnte ich nur erkennen, dass anscheinend über Performancekunst berichtet wurde.

 

Hallo
Und danke fürs lesen. Performancekunst? Bitte um Rückmeldung! Und einfach so hingetippt ist es nicht. Ganz bestimmt nicht. Zahlen kann ich gerne ausschreiben, aber Fehler seh ich nicht. Bin für Hinweise natürlich offen! Das Experiment besteht darin, nur zu beschreiben wo die Bilder hängen und andere unwichtige, materielle Dinge. Es ist die Geschichte eines Vagabunden. Wo seine zwei Bilder hängen, dort ist sein Zuhause. Und er wandert jeden Tag weiter. Er hält sich am Leben, bis er schließlich den Freitod wählt und sich, ähnlich wie seinen einzigen stetigen Besitz, vor einen Felsvorsprung stößt. Das hier jemand, und dann gerade du, diese Stimmung schön findet, freut mich. Es ist die Stimmung, in der Nichts mehr wichtig ist, außer einige Dinge (die zwei Bilder), die man lieb gewonnen hat, an denen man sich klammert, und die man schließlich und endlich mit in den Tod nimmt. Ich hatte gehofft, dass man aus den schlichten, sachlichen Angaben diese Geschichte malen kann. Ob man die Bilder dabei bei Nacht noch sieht oder nicht, ist unrelevant. Auch, was auf ihnen abgebildet ist. Diese Bilder existieren wirklich. Und sie sind für mich von sehr bedeutendem Wert. Aber auch darum geht es nicht. Wie gesagt: Ich beantworte keine weiteren Fragen. Es geht einzig und allein um die Stimmung. Auch ich hänge diese Bilder jeden Tag woanders auf.
Ich wollte eine Geschichte erzählen ohne sie wirklich zu beschreiben. Und wenn man die reinen Fakten aneinander reiht, hat man sie auch. Aber da ist mein Experiment wohl fehlgeschlagen.

Trotzdem danke
Aris

 

Hier mal die Fehler, die ich so sehe:

Ich besitze 2 Bilder. Mit schlichtem schwarzen Rahmen. Sie messen 13,5 mal 8 und 15,5 mal 8 cm. Auf dem kleinerem Bild ist eine untergehende Sonne hinter verdorrten Fichten. Auf dem Anderen ein Fischreiher im Flug bei Nacht und es hat unten links einen Sprung im Glas. Beide sind schwarz-weiß. Es sind Fotografien. Dazu gehören ein Hammer und eine Schachtel Nägel. Die Bilder müssen jeden Tag woanders hängen. Das ist wichtig.
Ich beantworte keine weiteren Fragen zu den Bildern.


Das Größere hängt heute auf Daumenmaß 2 Meter Höhe an einer Eibe. Das Andere ist etwas höher in der Astgabelung verankert. Das Untere wippt mit den Ecken abwechselnd nach hinten. Der Wind kommt von vorn. Jetzt tanzt es. Man könnte meinen, der Fischreiher fliegt wieder. Nach Süden.
Am nächsten Tag sind beide Bilder zum Wasser hin ausgerichtet. Die Sonne geht am rechten Rand unter. Dorthin wo auch der Fischreiher fliegt. Sie hängen an verschiedenen Birken ungefähr 5 m auseinander. Der Dampf des Gaskochers kondensiert das Kleinere. Die Rauchschwaden des Feuers aus Eibenholz ziehen über das Andere. Klänge des Saxophons schwirren durch die zähe Luft. Bei Cis zuckt das Kleinere. Könnte man meinen. An dem Anderen hängt ein Nachtfalter. Beide jetzt kondensiert vom morgendlichen Tau. Sie hängen sich jetzt gegenüber. Weinflaschen in der Distanz. Und glitzernde Spinnenweben. Das Feuer erloschen. Das Saxophon auch.
Horizontal liegen beide im feuchten Gras, als es zu regnen beginnt.

Das hier jemand, und dann gerade du, diese Stimmung schön findet, freut mich
:confused: habe ich dir schon mal etwas angetan?

 

Hallo

Danke für die Fehlermeldung. Aber einige Fehler? Schlicht schwarz kann man schreiben. Wieso das n da nicht steht und wieso ich GRößere nicht groß geschrieben hab, ist mir ein Rätsel. Ca. kann man schreiben. Ungefähr klingt aber besser. Danke. Auch die beiden Kommas werde ich setzen.
Und ich habe dich mit Cris Stone verwechselt, der eigendlich eine Frau ist. Aber auch du hast doch schon einmal die Stimmung bei einer anderen KG nicht verstanden.
Aber ist ja auch egal: Kannst du jetzt langsam was mit der KG anfangen?

Gruß

 

hallo lukas

Wir können den Text gerne verschieben. In seltsam wahrscheinlich. Aber dann musst du hier einige KG´s verschieben.
Wir beide kommen so schnell eh zu keinem Konsens! Ich dachte, ich könnte eine Stimmung wiedergeben, die so noch nicht hier ist. In dieser Geschichte passiert dass, was man darin sehen möchte. Aber ich weiß, dass ich deinen Horizont dafür nicht so schnell öffnen kann und toleriere auch durchaus deine Anteilnaheme an meinen KG´s.

Gruß
Aris

 

Aris,

all deine Erklärungen ändern doch nichts daran, dass du dir vielleicht einiges überlegt hast beim Schreiben, nicht aber warum du es überhaupt erzählst, warum gerade diese Form zwingend sein soll für das, was du erzählen möchtest und welche Nachteile diese Form eventuell birgt.
Einer dieser Nachteile ist, dass du selbst in diesem kurzen Text jeweils sechs Mal die Begriffe Bild und hängen hast. Formen von "anders" sind sogar acht Mal darin. Es scheint der Form also an ausreichenden Synonymen zu fehlen, was die Lesbarkeit empfindlich beeinträchtigt.
Zumindestens eine Passage erweckt den Eindruck, du hast bei den einzelnen Sätzen nicht mehr nachgedacht, als du sie schriebst.

Auf dem kleinerem Bild ist eine untergehende Sonne hinter verdorrte Fichten. Auf dem Anderen ein Fischreiher im Flug bei Nacht und es hat unten links einen Sprung im Glas.
- Auf dem anderen (denn es bezieht sich immer noch auf das Bild)
- Nicht das Bild hat den Sprung im Glas sondern der Wechselrahmen.
Das größere hängt heute auf Daumenmaß 2 Meter Höhe an einer Eibe.
- hier nach dem Absatz könntest du "Größere" groß schreiben (dafür das folgende "andere" wieder klein)
- Das Größere hängt übrigens in zwei Meter Höhe
Jetzt tanzt es. Man könnte meinen der Fischreiher fliegt wieder.
Hammer und Nägel lassen vermuten, das Bild ist an den Stamm der Eibe genagelt. Unter Tanzen verstehe ich zwangsläufig auch Drehungen. Was du uns hier als Bild vorsetzt kann also physisch nicht funktionieren, egal, wie du es drehst und wendest.
Nun magst du sagen, das ist doch egal für meine Geschichte von dem Vagabunden, es geht doch um die Bilder als einzigen Besitz.
Aber wie soll ein Leser nach deinen Bildern malen, wenn deine Bilder schon in den beobachteten Details nicht stimmen?
Dann fügst du einen weiteren Besitz hinzu, nämlich den eines Saxophons. Egal, wer es (oder einen Plattenspieler) besitzt, es ist ein Besitz, der in diesem Moment in die Atmosphäre eindringt und damit Gewicht erlangt. Um sich Pfefferminztee oder Bohnensuppe zu kochen, ist ebenfalls Besitz von Nöten, vielleicht nicht so sehr von persönlichem Wert für den Protagonisten, aber von existenziellem.

Was du versucht hast, kann als Experiment tatsächlich interessant sein, dazu bedarf es aber einer unglaublichen Akkurates, die leider fehlt.

In dieser Geschichte passiert dass, was man darin sehen möchte
Und auch hier wird wieder Beliebigkeit, Ungenauigkeit und handwerkliche Schlamperei mit Interpretationsspielraum verwechselt.

Sorry, sim

 

Hallo sim

Aus dieser Kritik kann ich erkennen, woran es hapert. Und dafür brauchst du dich nicht entschuldigen.

 

Nach deinen Kommentaren, Aris, verschiebe ich die Story mal nach "Seltsam".

 

Hallo Aris

Auf deine Intension zu kommen, finde ich bei diesem Text gut möglich, das Thema rührend. Merkwürdig sind die vielen kurzen Sätze. Es liest sich ein wenig zäh und ich meine es passt nicht zum unsteten Treiben um die Bilder.

 

Hi Aris!

Nun ja, mir ging es nicht so wie TWP. Dass der Prot ein Vagabund ist, das erschloss sich mir nicht durch den Text, sondern durch deine Erklärung. Er hätte die Bilder ja aus einem Spleen heraus immer wieder an verschiedene Stellen desselben Ortes hängen können. Als es hieß: "Am nächsten Tag sind beide Bilder zum Wasser hin ausgerichtet", da dachte ich, sie hingen immer noch an der Eibe, nur an der anderen Seite.
Andererseits gibt das Saxophon ja so etwas wie einen Klischee-Hinweis: Der Wandergeselle mit dem Musikinstrument.
Und beim nochmaligen Drüberlesen stelle ich fest, dass ich die Hinweise in der zweiten Hälfte des Textes wohl überlesen habe. :Pfeif: Was allerdings auch daran liegt, dass sich der Text wirklich etwas schwer liest.

Die exakte Größe der Bilder anzugeben, ist künstlerisch mE nicht notwendig und stört empfindlich, weil die Nennung technischer Daten und Stimmungsmalerei nun einmal nicht zusammenpassen. Deshalb sind Erstere auf ein Minimum zu reduzieren. Ich denke, dass auch diese Entfernungsangaben ( 2m, 5m ) dem Text eher abträglich sind.

Das mit dem Suizid ist vielleicht nicht völlig unpassend, meinen Geschmack trifft es eher nicht. Warum muss denn jeder Text, der eine depressive/melancholische Stimmung einfängt, in einen Selbstmord münden? Es gibt doch sicher auch die Möglichkeit, dass der Held mit dieser Gemütsverfassung zu leben gelernt hat.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Megabjörnie

Es ließt sich wirklich etwas stockig. Ich werde ein par Sätze verbinden, und nicht so oft "die Bilder" schreiben. SAg mir dann mal bitte, ob es besser geworden ist.
Wieso nennst du meinen Prot einen Helden?
Gruß

 

Hi Golio

So viel Lob! Nachdem ich hier in den letzten Tagen nur auf die Fresse bekommen hab, danke. Auch wenn ich das Wort "cool" im Allgemeinen nicht als Kompliment akzeptiere, verstehe ich, wie es gemeint ist. Falls du Ratschläge hast, laß sie mich wissen!

Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aris,

eine Story mit Potential, aber der entscheidende Punkt (Tippelbruder) kommt nicht rüber:
Die direkte Ansprache des Lesers halte ich besonders wegen des Schlusses für ungünstig. Außerdem weil der Leser den Prot. zuhörend begleiten müsste. Der im Text angesprochene Zuhörer sieht am Schluss tatenlos zu, wie sich der Mann vom Felsen herabstürzt. Dadurch wird eine Distanz aufgebaut, auch eine gewisse Unglaubwürdigkeit.

L G,

tschüß... Woltochinon

 

Morgen Wolto

WAs suchst du dir denn so eine alte KG von mir aus? Was fällt dir ein! Dieses misslungene Experiment. WArum misslungen hast du ja gerade selber gesagt.

 

Ich wollte Megabjörn zustimmen.
Alleine durch das Lesen der Geschichte bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass es sich um einen Vagabunden handelt, auch wenn man die Hinweise nach Deiner Erläuterung besser erkennt. Auch das Bild der fleigenden Reiher hat mich in diesem Moment nicht an Selbstmord denken lassen, sondern an Freiheit allgemein.
Wenn Du das, was Du später erläutert hast, irgendwie einbauen könntest, damit der Leser weiß worum es geht und dann die Stimmung genießen kann, wäre es sicherlich besser.

 

hi Rumaz

hast Recht. ich hab bei dieser KG auch schon lange eingerengt und kapituliert. zwar stehe ich weiterhin zu ihr und auch an deinem Kommentar kann ich erkennen, dass beim LEser da was hängen bleibt, eine STimmung vermittelt wird. Aber ohne arrogant zu wirken, kann ich behaupten, mittlerweile bessere Geschichten geschrieben zu haben.
DEr fliegende REiher sollte auch an Freihiet erinnern! Hab ich das mal anders behauptet?

GRuß

 

Hallo Aris,

habe ich nicht ausgesucht, ist mir zufällig begegnet. Und Altes mit Potential sollte man nicht unbedingt ad acta legen...

L G,

tschüß... Woltochinon

 

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