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Die alte Dame

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02.02.2005
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Die alte Dame

Die alte Dame

Fahles Mondlicht, das sich seinen Weg durch die Vorhänge des geöffneten Fensters gesucht hat, erhellt das Zimmer nur spärlich. Die nahe gelegene Kirchturmuhr schlägt die elfte Stunde. Die alte Dame liegt wach in ihrem Bett und zählt die Schläge mit. Dann dreht sie sich auf die Seite und wirft einen liebevollen Blick auf das aufgedeckte Bett zu ihrer Linken. Gefühlvoll, ja eher zärtlich streicht sie über das Kopfkissen.
„Ach ja, wenn du nur noch bei mir wärst, dann ginge es mir heute besser“, flüstert sie.
Immer noch spürt die alte Dame die Nähe ihres Gatten, der bereits vor zwei Jahren von ihr gegangen ist.
‚Nur nicht sentimental werden’, denkt sie, dreht den Kopf kurzerhand auf die andere Seite und betätigt den Lichtschalter an der Nachttischlampe. Ihr Schlafzimmer taucht in diffuses Licht ein.

Es ist wie fast jede Nacht in der letzten Zeit. Der Schlaf will sie einfach nicht einfangen. Ein Land der Träume kennt sie schon lange nicht mehr. Deshalb erhebt sie sich mühsam aus ihrem Bett und schlurft über den Flur ins Wohnzimmer.
Sie braucht keine Beleuchtung. Den Weg findet sie auch im Dunkeln. Durch das Erkerfenster fällt gelbes Licht von der Straßenlaterne in den Raum und lässt die Umrisse des Ohrensessels vor dem Fenster erkennen.
Hier lässt sich die alte Dame mit einem erleichterten Seufzer fallen. Das Gehen fällt ihr in den letzten Wochen schon recht schwer. Aber sie will es nicht zeigen. Besonders vor ihrer Tochter nicht, die hin und wieder zu ihr kommt, um das Putzen und Wäschewaschen zu übernehmen.
Erst gestern ist es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen ihnen gekommen. In Anwesenheit ihrer Tochter bemüht sie sich, stets den Eindruck von Schwäche und Unsicherheit nicht aufkommen zu lassen. Doch gerade diese Anstrengung macht sie umso nervöser.
Letztes Mal begannen dadurch ihre Hände zu zittern und dann war es auch schon passiert. Die Teetasse rutschte ihr aus den Händen und zerschellte mit einem lauten Knall auf den Bodenfliesen in der Küche. Wie eine Furie kam ihre Tochter hereingestürmt und schimpfte laut: „Nicht schon wieder! Dauernd fallen dir in letzter Zeit Sachen runter. Deine Schusseligkeit wird langsam zum Problem. Wenn das so weitergeht, wäre eine Unterbringung in einem Heim wirklich für beide Seiten die beste Lösung. Da wirst du rund um die Uhr betreut und ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen, was alles passieren kann, nachdem ich deine Wohnung verlassen habe."

"Immer muss sie mit dem Heim drohen. Ständig bohrt sie in dieser Wunde herum", murmelt die alte Dame, als sie heute Nacht wieder daran erinnert wird.
Doch wenn sie ernsthaft überlegt, muss sie sich eingestehen, dass ihr das bisschen Haushalt von Tag zu Tag schwerer fällt. Die Knochen wollen nicht mehr so wie früher und sie muss sich öfters zwischendurch ausruhen. Vielleicht hat ihre Tochter ja doch Recht. Aber nicht jetzt entscheiden.
Wie um die Gedanken wegzuwischen, fährt sie mit der Hand über das Gesicht. Dann schaut sie aus dem Fenster auf die Straße hinaus.
Hier ist um diese Zeit zwar wenig zu sehen, aber ab und zu fährt ein Auto vorbei, oder die Nachbarn kommen spät nachts von einem Theaterbesuch nach Hause.

Doch heute scheint es ruhig zu bleiben. Kein Mensch ist unterwegs. Bei den Maiers gegenüber sind die Rollos heruntergelassen und kein Lichtschein dringt nach draußen. Ob sie alle schon schlafen?
‚Na ja, vielleicht kann ich auch ein bisschen schlummern’, denkt sie, nimmt eine Decke, die immer in Reichweite liegt und kuschelt sich gemütlich in ihren Sessel.

Sie will gerade ihre Augen schließen, als sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei Schatten wahrnimmt. Sofort ist die alte Dame hellwach und richtet sich auf, um besser auf die Straße sehen zu können.
„Das gibt es doch nicht“, sagt sie laut in den Raum hinein. „Da drüben machen sich dunkle Gesellen zu schaffen. Da, jetzt steigen die beiden über den Zaun.“
Vor lauter Aufregung rutscht sie unruhig hin und her. Was haben die beiden nur vor?

Plötzlich geht das Licht der Straßenlampen aus, wie jede Nacht um diese Zeit. Die alte Dame kneift die Augen zusammen, um in der nun herrschenden Dunkelheit noch etwas erkennen zu können. Doch sie braucht sich nicht lange anzustrengen. Im selben Moment flammt das Licht einer Taschenlampe im Vorgarten der Maiers auf.
„Ha, die haben auch an alles gedacht“, knurrt sie. „Nur nicht daran, dass sie von mir beobachtet werden könnten.“ Sie lacht spitzbübisch auf.
Jetzt sind die beiden Schatten an der Terrassentür angelangt und versuchen sie aufzuhebeln.
„Jetzt ist klar was die vorhaben! Die Meiers wollen sie ausrauben. Dass diese aber auch nichts hören.“ Die alte Frau schüttelt ungläubig den Kopf. „Ach du meine Güte!“, ruft sie laut in die Dunkelheit. „Die sind ja dieses Wochenende alle zusammen zu einer Hochzeitsfeier aufs Land gefahren! Ich muss die Polizei anrufen.“

Langsam erhebt sie sich, zögert aber einen Moment lang, wirft noch einmal einen Blick aus dem Fenster. Nachdenklich dreht sie sich um und schlurft in den Flur hinaus. Als sie nach dem Telefonhörer greifen will, nimmt sie eine innere Stimme wahr: „Halt, meine Liebe. Mach jetzt nichts Falsches. Willst du wirklich die Polizei alarmieren? Denk dran. Du hast vor vier Monaten schon einmal dort angerufen.“
Die alte Dame hält mitten in der Bewegung inne. Sie erinnert sich sogleich an diese Nacht.
Auch damals saß sie am Fenster und starrte auf die Straße. Dabei waren ihr zwei Gestalten aufgefallen, die sich im Garten der Maiers zu schaffen machten. Kurz entschlossen rief sie die Polizei. Doch die stellten fest, dass es lediglich die Kinder der Familie waren, die nach einem Diskobesuch spät abends über das Rosengitter nach oben zur offenen Balkontür geklettert waren, da sie den Schüssel vergessen hatten.
Ihre Tochter, die von der Polizei benachrichtigt wurde, schaute sie mit einem vorwurfsvollen Blick an, der die alte Dame erschauern ließ. Auch ohne Worte konnte sie die Gedanken ihrer Tochter erahnen. 'Du musst in ein Heim und zwar bald', las sie in ihren Augen.

Und nun steht sie wieder vor so einer schwierigen Wahl. Ihr Tun könnte über ihre eigene Zukunft und auch über die der Einbrecher, wenn es wirklich welche sind, entscheiden.

Ratlos steht die alte Dame im Flur, in der einen Hand den Hörer, die andere über der Wählscheibe schwebend. Gespenstisch wird die Szene von schummrigem Licht beleuchtet, das durch die offene Schlafzimmertüre fällt.

Am nächsten Tag steht auf der Titelseite der Tageszeitung: „Lang gesuchtes Einbrecherduo gefasst. Couragierte alte Dame gab Polizei den entscheidenden Hinweis.“


ALTE FASSUNG

Die alte Dame

Es ist dunkel im Zimmer. Die nahe gelegene Kirchturmuhr schlägt die elfte Stunde. Mühsam dreht sich die alte Dame Hermine in ihrem Bett auf die Seite und tastet nach dem Lichtschalter an ihrer Nachttischlampe.
Es ist, wie so oft in der letzten Zeit. Hermine findet nachts kaum noch Schlaf. Ständig grübelt sie nach über Gott und die Welt. Meistens über Sachen, die sie gar nichts angehen, wie ihre Tochter immer betont.
Endlich hat sie den Einschalter gefunden und ihr Schlafzimmer taucht in ein diffuses Licht. Mit einem liebevollen Blick sieht sie auf das aufgedeckte Bett neben dem ihren.
„Ach ja, wenn du nur noch bei mir wärst, dann ginge es mir besser“, flüstert sie.
Dann wendet sie sich abrupt auf die andere Seite und erhebt sich langsam. Dabei stöhnt sie ab und zu, denn ihre alten Knochen gehorchen nicht mehr so wie früher. Aber laut Tochter Gabi geht es ihr doch gut. Sie kann noch alleine in der Wohnung leben und den Haushalt führen. Nur das Putzen und Wäschewachen nimmt ihr dankenswerter Weise die Tochter ab.

Inzwischen hat die alte Dame das Wohnzimmer erreicht. Sie braucht keine Beleuchtung. Sie findet ihren Weg auch im Dunkeln. Durch das Erkerfenster fällt gelbliches Licht von der Straßenlaterne in den Raum und lässt die Konturen des Ohrensessels am Fenster erahnen.
Schnurstracks geht Hermine auf den alten Sessel zu und lässt sich darauf mit einem erleichterten Seufzer fallen. Hier sitzt sie nun im Dustern, wie jedes Mal, wenn sie nicht schlafen kann.
Auf der Straße ist um diese Zeit zwar wenig zu sehen, aber ab und zu fährt ein Auto vorbei, oder die Nachbarn kommen spät nachts von einem Theaterbesuch nach Hause.

Doch heute scheint es ruhig zu bleiben. Kein Mensch ist unterwegs. Bei den Maiers gegenüber sind die Rollos heruntergelassen und kein Lichtschein dringt nach draußen. Ob sie alle schon schlafen?
‚Na ja, vielleicht kann ich auch ein bisschen schlummern’, denkt Hermine, nimmt eine Decke, die immer in Reichweite liegt und kuschelt sich gemütlich in ihren Sessel.

Zufrieden will sie gerade ihre Augen schließen, als sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei Schatten wahrnimmt. Sofort ist die alte Dame hell wach und setzt sich auf, um besser auf die Straße sehen zu können.
„Das gibt es doch nicht“, sagt sie laut in den Raum hinein. „Da drüben machen sich Einbrecher zu schaffen. Da, jetzt steigen die beiden über den Zaun.“
Hermine rutscht unruhig hin und her. Ganz aufgeregt ist sie. Was haben die beiden nur vor.

Plötzlich geht das Licht der Straßenlampen aus, wie jede Nacht um diese Zeit. Hermine kneift die Augen zusammen, um in der nun herrschenden Dunkelheit noch etwas erkennen zu können. Doch sie braucht sich nicht lange anzustrengen. Im selben Moment flammt das Licht einer Taschenlampe im Vorgarten der Maiers auf.
„Ha, die haben auch an alles gedacht“, knurrt Hermine. „Nur nicht daran, dass sie von mir beobachtet werden könnten.“ Sie lacht spitzbübisch auf.
Jetzt sind die beiden Schatten an der Terrassentür angelangt und versuchen sie aufzuhebeln.
„Dass Maiers sie aber auch nicht hören.“ Die alte Dame schüttelt ungläubig den Kopf. „Auch du meine Güte!“, ruft sie laut in die Dunkelheit. „Die sind ja dieses Wochenende alle zusammen zu einer Hochzeitsfeier aufs Land gefahren! Ich glaube, ich rufe lieber die Polizei an.“

Hermine tastet sich langsam durchs Zimmer hinaus in den Flur und greift zum Telefon.
„Halt! Willst du dich schon wieder zum Affen machen!“, ruft eine innere Stimme ihr zu. „Weißt du nicht mehr, was vor vier Monaten geschah, als du auch die Polizei angerufen hast?“
Mitten in der Bewegung hält die alte Dame inne. „Oh Gott, ja“, sagt sie zu der inneren Warnung. „Damals hatte ich mich wirklich blamiert. Da dachte ich auch es seien Einbrecher, dabei waren es die Kinder von den Maiers. Sie kamen nachts aus der Disko und hatten ihren Schlüssel vergessen. Deshalb waren sie am Rosengitter nach oben geklettert, um durch die offene Balkontür ins Haus zu gelangen.“
„Siehst du“, antwortet die Stimme „und den selben Fehler willst du heute wieder machen? Die stecken dich dieses Mal bestimmt in ein Seniorenheim. Das muss dir klar sein.“
Verwirrt steht Hermine im Flur. Gespenstisch fällt Licht aus der Schlafzimmertür in die Diele und beleuchtet die Szene. In der einen Hand hält Hermine den Hörer und die andere schwebt über der Wählscheibe.
Soll sie nun, oder soll sie nicht?
„Denk daran, du kommst ins Heim, wenn du das tust“, meldet sich schon wieder das kleine Teufelchen in ihr.
„Und wenn ich’s nicht tue, dann räumen die Diebe die ganze Wohnung der Maiers aus“, entgegnet die Frau.
„Na und, was geht es dich an“. Schelmisches Lachen ertönt in ihrem Innern.

Ein kurzes Zögern, dann kommt Bewegung in die alte Dame.

Am nächsten Tag steht auf der Titelseite der Tageszeitung: „Lang gesuchtes Einbrecherduo gefasst. Alte Dame gab Polizei den entscheidenden Hinweis.“

 

Hello bambu,

die Gedanken er alten Dame hast Du schön eingefangen. Allerdings finde ich den Punkt mit der Klapsmühle nicht sehr realistisch, denn solche 'Fehlalarme' sind ja trotz allem nicht eben unberechtigt oder selten.

'...flüstert sie leise..' - flüster jemand laut? :D

'...denn ihre alten Knochen gehorchen nicht mehr so wie früher. Aber laut ihrer Tochter Gabi geht es ihr doch gut. Sie kann noch alleine in ihrer Wohnung leben und ihren Haushalt führen. Nur das Putzen und Wäschewachen nimmt ihr dankenswerter Weise ihre Tochter ab...'

'Gespenstig' - Gespenstisch

Viele Grüße vom gox

 

Hallo bambu,

den innere Dialog der alten Dame finde ich klasse. Allerdings verwirrt es, dass du mal von der alten Dame/Frau und mal von Hermine sprichst. Das hält mich insgesamt ein bißchen auf Distanz, anstatt mich hineinzuziehen.

Die Klappse finde auch ich ein bißchen weit hergeholt. Ein einzelner Fehlalarm reicht dafür nicht aus. Ich könnte mir vorstellen, dass sie befürchtet, ihre Tochter könne sie in eine Wohnanlage für betreutes Wohnen oder sogar in ein Pflegeheim geben. Da sie alleine lebt und den Haushalt auch nicht mehr ohne Hilfe bewältigen kann (putzen und Wäsche waschen hat die Tochter übernommen), wäre die Angst davor überzeugender.
Aber vielleicht hört sie die innere Stimme öfter und unterhält sich mit ihr.

Ansonsten gefällt mir die Geschichte ganz gut.

Liebe Grüße, beff

 

Wirklich nicht schlecht, allerdings solltest du die Wortwahl beim inneren Dialog überdenken. Ausdrücke wie "Bullen" und Wohnung ausräumen" passen irgendwie nicht zu der alten Dame und der sonst schön eingefangenen "alten" Athmospäre.
Das Ende bringt Hoffnung in ein sonst anscheinend recht einsames Leben, das gefällt mir.

 

Hallo gox,
hallo beff,
hallo chaplin,

komme leider heute erst dazu, mich für die Kritiken zu bedanken, da ich zu Pfingsten nicht online war.

Es freut mich, dass euch die Geschichte gefallen hat.

Da sich die Kritik an der Wortwahl der inneren Stimme drei Mal wiederholt hat, werde ich die Worte "Klappse und Bullen" ein bisschen abschwächen. Ich wollte eigentlich etwas Pepp hineinbringen.
Aber wie du chaplin bemerkst, stören diese Ausdrücke wirklich die "alte Atmosphäre".
(Übrigens dieser Ausdruck hat mir sehr gut gefallen!!!)

Dir gox danke ich, dass dir der Abschnitt mit den vielen "ihr" aufgefallen ist. Diese "Ihrerei", oder soll ich lieber Irrerei sagen, werde ich gleich beheben.

@ beff:
Du schreibst

Allerdings verwirrt es, dass du mal von der alten Dame/Frau und mal von Hermine sprichst.

Durch die Wahl der drei Bezeichungen wollte ich eine Wiederholung des Ausdrucks "alte Dame" vermeiden. Vielleicht kann ich die Worte "alte Frau" noch durch den Vornamen ersetzen, damit die Verwirrung nicht ganz so groß ist.

Also nochmals vielen Dank für die Kritiken.

Viele Grüße

bambu

 

hallo bambu!

Gut eingefangen! Allerdings das "alte Dame" - Hermine - Innenansicht passt irgendwo nicht so ganz zusammen, als ob Du einmal von Außen, das ander Mal von Innen schreiben würdest. Den inneren Dialog in "Anführungszeichen" zu setzen wie bei direkter Rede, hat mich auch etwas gestört, ich bin bei sowas Fan von kursiv. Aber das ist wohl eine persöliche Vorliebe und hat mit der Geschichte an sich nix zu tun. Marius hat Recht: verdammt geiles Thema eigentlich. Wenn ich schau, wie oft alte Damen als Klatschtanten, Rumschnüffler etc in der Literatur gegenwärtig sind, so wird diese Seite sehr oft vernachlässigt!! Man sieht halt oft nur die eine Seite, die einem selbst unangenehm ist ... Gut gelungen!

schöne Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Marius Manis,
hallo Maus,

zunächst einmal herzlichen Dank für die positiven Kritiken.
Ich habe mich sehr darüber gefreut.

@ Marius Manis:
Was hat eigentlich meine alte Dame und ihr Teufelchen mit Helge Schneider zu tun? Den kenne ich zwar, aber nur das eine Lied von ihm "Katzenklo". Hat er auch eins über kleine Teufelchen geschrieben?
Übrigens weiß ich nicht, ob man im Alter nicht vielleicht froh ist in seiner Einsamkeit mit einem kleinen Teufelchen zu reden als mit überhaupt keinem.

@ Maus:
Das mit dem kursiv ist eine gute Idee. Ich bin mit der wörtlichen Rede auch nicht so glücklich. Für meine nächsten Geschichten werde ich mir diese Variante merken. Danke.

Viele Grüße an euch

bambu

 

Hallo Bambu,

was ist der Kern dieser Geschichte?! Am Ende wird es klar, es ist der Konflikt in ihr, das Richtige zu tun oder sich selbst zu schützen. Deshalb ist der Einwand des Teufelchen, sie kommt ins Altersheim, wenn sie sich noch einmal irrt, durchaus korrekt. Natürlich haben die Kritiker recht, wenn sie sagen, dass bei einem weiteren Fehlalarm es überzogen wäre, wenn jemand dafür ins Altersheim müsste; aber das ist nicht Thema der Geschichte. Hier geht es um das Gefühl der Frau. Und dieses Gefühl sagt ihr, dass sie gefährdet ist! SIE hat Angst davor - realistisch oder nicht! Das Teufelchen ist sie selbst. Vielleicht wäre das Wörtchen "bestimmt" im Satz "Du kommst ins Altersheim" hinweisgebender. Aber eigentlich nicht notwendig!
Das Ende ist gut. Du hast das Ergebnis ihrer Entscheidung in die Zeitung geschrieben.
Als Grundgerüst ist diese Geschichte in Ordnung. Aber leider braucht es noch viel Schliff. Ich stolpere nämlich über diese Kurzeinspielungen. Der verstorbene Ehemann wird in einem Satz erwähnt. Die Tochter bekommt einen Charakter in zwei Sätzen. Das ist alles zu wenig. Und besonders wenig ist der Aufbau des Kerns. Nur einmal vorher, bevor der Disput mit Teufelchen beginnt, hast Du den Konflikt mit dem Altersheim angerissen. Ihre Tochter sagt, dass es Hermine noch gut ginge, und dass sie ihrer Mutter Arbeiten abnimmt. Es kommt vor dem Disput aber keine Auseinandersetzung, wie gross ihre Angst vor dem Altersheim ist. Der Moment, in dem sie sich schlaflos im Bett wälzt und dann, wenn sie im Sessel sitzt, sind dankbare Zeitpunkte, um den Kern zu formen. Sie kann darüber nachdenken, wie es ihrer langjährigen Freundin im Altersheim geht. Sie kann mehr über ihren Mann erzählen (oder ganz weglassen, aber 1 Satz ist zu wenig). Sie kann der Tochter einen für den Leser übersichtlichen Charakter geben, denn das, was der Leser von ihr weiss, ist, dass Hermine sie in einem schlechten Licht sieht, obwohl die Tochter sich um sie kümmert. Ich weiss nicht, in welchem Licht du den Leser sie sehen lassen möchtest. Vielleicht kann die Tochter ein Motor für ihre Angst im Altersheim sein. Vielleicht kann sie die Macht haben und Hermine Angst machen "Wenn Du Dich nicht benimmst, stecke ich dich ins Altersheim".
Du siehst, diese Geschichte ist unfertig. Natürlich musst du darauf achten, dass sie sich nicht aufbläht. Manchmal reichen wenige Sätze, um den Leser umfassend sehen zu lassen.
Der Erzählstil ist solide. Aber mir fehlen hier die kleinen Interaktionen, die die Würze in Erzählung bringen. Ohne sie wirkt alles so fad und runtererzählt.

"Es ist dunkel im Zimmer. Die nahe gelegene Kirchturmuhr schlägt die elfte Stunde. Mühsam dreht sich die alte Dame Hermine in ihrem Bett auf die Seite und tastet nach dem Lichtschalter an ihrer Nachttischlampe."

"Es ist finster im Zimmer. Die nahe gelegene Kirchturmuhr schlägt die elfte Stunde. Hermine liegt im Bett und zählt jeden Schlag stumm mit (Interaktion), quält sich anschließend zur Seite ..."

"Hier sitzt sie nun im Dustern, wie jedes Mal, wenn sie nicht schlafen kann. "

Das klingt nicht so toll. Lebendiger ist das: "Sie blinzelte einmal und starrte dann durch die Dunkelheit, wieder einmal."

"Hermine tastet sich langsam durchs Zimmer hinaus in den Flur und greift zum Telefon.
„Halt! Willst du dich schon wieder zum Affen machen!“, ruft eine innere Stimme ihr zu. „Weißt du nicht mehr, was vor vier Monaten geschah, als du auch die Polizei angerufen hast?“"

Und auch hier - einfach nur runtererzählt. zwischen "Telefon" und "Halt" kann man sie agieren lassen. Sie könnte innehalten. Warte noch einen Moment damit, den Grund zu nennen, warum sie innehält. Sie ist eine alte Frau, genauso langsam müssen auch die Informationen fliessen.

"Hermine tastet sich langsam durchs Zimmer. Sie bleibt stehen und lehnt sich gegen die Wand. Sie blickt noch einmal in die Richtung zum Fenster. Leicht schüttelt sie den Kopf und schob sich weiter aber langsamer zum Telefon. "Nein, ich bin mir sicher!", murmelt sie leise. Sie erreicht das Telefon und streckt..." Jetzt kann das Teufelchen langsam kommen!

Verstehst du? Das ist das Ausschmücken des Moments, was den Leser fesselt.

Fazit: Ein gutes Grundgerüst für eine Geschichte, das gerne verbessert werden darf *smile*.

bis dann

Barde

Nur das Putzen und Wäschewachen nimmt ihr dankenswerter Weise die Tochter ab.

Sie wäscht oder wacht über die Wäsche?

 

Hallo Barde,

puh, da hat sich aber jemand ganz schön intensiv mit meiner alten Lady beschäftigt.
Vielen Dank für deine Kritik.

Zunächst habe ich gedacht: Noch mehr ausschmücken und beschreiben? Da kommt doch von anderer Seite wieder der Einwurf: Viiiiel zu langatmig und langweilig.

Aber als ich deine Ideen und Vorschläge gelesen haben, kann ich nur sagen: Die haben Hand und Fuß.

Ich bin dankbar dafür, Anregungen und Tipps zu bekommen, um an meinen Geschichten noch feilen zu können. Ein eigener Stil kristallisiert sich zwar mit der Zeit heraus, aber für Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr.

So werde ich mir meine alte Dame auch nochmal vornehmen und ein wenig daran rumbasteln.

Übrigens wäscht sie die Wäsche!!!

Vielen Dank nochmals
und Grüße von

bambu

 

Hallo bambu,

deine Geschichte hat viel Potential verschenkt. Die Idee ist so einfach und doch kann man viel daraus machen. Du hättest mehr auf das Befinden der alten Dame eingehen und dem Leser damit etwas näher bringen sollen. Sie unterhält sich mit sich selbst. Das ist ein Punkt, den du hervorheben könntest. Wirf ein Blick ins Innere deiner Prot. Zudem stört an manchen Stellen deine Ausdrucksweise. Oft bist du salopp und verwendest Ausdrücke wie Teufelchen. Das passt nicht in das Bild des gesamten Textes.
Auch wenn es sich im Endeffekt nicht so anhört, habe ich deine Geschichte eigentlich gern gelesen.
Noch ein bissl Textkram:

Mit einem liebevollen Blick sieht sie auf das aufgedeckte Bett neben dem ihren
- das klingt als wären es zwei auseinanderstehende Betten

und lässt die Konturen des Ohrensessels am Fenster erahnen
- man erahnt nur die Konturen? Das würde ich streichen

Sofort ist die alte Dame hell wach
- hellwach

Auch du meine Güte!
- Ach, du meine Güte!

Einen lieben Gruß...
morti

 

hey bambu! =)

bevor ich zu ein paar sprachlichen ausdrücken komme, wollte ich sagen, dass ich auch finde, dass die grundidee deiner geschichte gut ist, nur leider das, was daraus geworden ist, mich noch nicht wirklich überzeugt hat. am anfang versteht man nicht, was es mit dem nächtlichen spaziergang der dame auf sich hat und gerade dann ist es wichtig, dass man spannung aufbaut und hält! ich bin ein neugieriger leser, ich möchte gerne wissen, was geschieht! doch ich möchte auch, dass mich der autor ein stück weit führt und mir den weg durch die geschichte bereitet und schmackhaft macht, mir den roten faden zeigt. leider habe ich mich in deiner geschichte ziemlich verloren gefühlt. ich habe zwar weitergelesen, aber wirklich spannend war es nicht-für mich zumindest...

trotzdem: ich finde deine idee echt gut!

jetzt noch zu ein paar sprachlichen sachen bzw ausdrücken:

bambu schrieb:
Die alte Dame

Ständig grübelt sie nach über Gott und die Welt. Endlich hat sie den Einschalter gefunden und ihr Schlafzimmer taucht in ein diffuses Licht.

achte auf die reihenfolge deiner satzteile! ich hätte folgendes geschrieben: Ständig denkt(grübelt) sie über Gott und die Welt nach. Endlich hat sie den LICHTschalter gefunden und ihr Schlafzimmer taucht in ein diffuses Licht ein/ wird in ein diffuses Licht eingetaucht.


bambu schrieb:
Die alte Dame
Dann wendet sie sich abrupt auf die andere Seite und erhebt sich langsam.
wieso wendet sich sich abrupt um, aber erhebt sich langsam? sie ist eine alte dame, also lass sie sich doch auch langsam umdrehen.

bambu schrieb:
Die alte Dame
Inzwischen hat die alte Dame das Wohnzimmer erreicht. Sie braucht keine Beleuchtung. Sie findet ihren Weg auch im Dunkeln. Durch das Erkerfenster fällt gelbliches Licht von der Straßenlaterne in den Raum und lässt die Konturen des Ohrensessels am Fenster erahnen.
sehr schön geschrieben =)

bambu schrieb:
Die alte Dame
Schnurstracks geht Hermine auf den alten Sessel zu und lässt sich darauf mit einem erleichterten Seufzer fallen. Hier sitzt sie nun im Dustern, wie jedes Mal, wenn sie nicht schlafen kann.
wieso geht sie hier schnurstracks? das passt wieder nicht zu dem bild einer alten, betulichen dame, deren tochter für sie den haushalt macht. schnurstracks klingt nämlich nach einer zügigen bewegung. und dustern ist komisch. warum nicht "im Dunkeln"?

bambu schrieb:
Die alte Dame
„Ha, die haben auch an alles gedacht“, knurrt Hermine. „Nur nicht daran, dass sie von mir beobachtet werden könnten.“ Sie lacht spitzbübisch auf.
das ist auch klasse! du malst am schluss richtige bilder. ich kann mir die dame bildlich vorstellen, wie sie in ihrem sessel hockt, rausstarrt und hocherfreut ist, dass endlich was passiert! sehr gut!


der innere dialog der alten dame ist auch gut gelungen. als nicht so gut empfand ich, wie bereits vorher schon kritisiert worden ist, die wechselnden bezeichnungen für die alte frau. ich denke mal, du wolltest nicht immer dasselbe schreiben. ich glaube, dass man nach einigen wortwechseln auch ohne Bezeichnung auskommen würde. warum nicht einfach weglassen?? ich hoffe, du konntest verstehen, was ich meine... *gg*


zum schluss noch eine letzte sache: ich hätte es schöner gefunden, wenn du alte dame und tochter beibehalten hättest. ich finde, bei so einem text brauch man gar keine namen. aber das ist wahrscheinlich geschmackssache.

schönen abend noch,
Luise.

 

Hallo Zusammen,

nachdem die meisten von euch der Meinung sind, dass ich bei meiner Geschichte zu viel Potential verschenkt habe, hier meine neue "Alte Dame".

Ich hoffe es gefällt. Ich habe mich bemüht, noch ein wenig mehr Gefühl und Gedankengänge meines Prot hineinzubringen.

Eine kleine Anregung hätte ich noch:

Wenn jemand seine Geschichte durchweg umschreibt, so wie es bei mir der Fall ist, finde ich es ganz gut, wenn man die alte Fassung auch noch lesen kann. Bei kleinen Änderungen, etwa einen Satz oder auch einen Abschnitt, ist dies meines Erachtens nicht von Nöten.
Aber bei einer Totaländerung könnte man aus dem Vorher-Nachher-Vergleich als KG-Schreiber auch noch etwas lernen. Vielleicht könnte man meine Idee mal aufnehmen.
Ich habe dieses Mal die alte Fassung hinten angefügt.

Ansonsten habe ich mich über eure Anregungen und Vorschläge gefreut und wie ihr beim Lesen merken werdet, auch zum Teil verarbeitet.

In der Hoffnung, dass es gefühlvoller geworden ist

grüße ich euch

bambu

 

hallo bambu,

ich habe mir die neue geschichte durchgelesen. dabei bin ich der meinung, dass sich die erste hälfte verbessert hat, die zweite hälfte hingegen geht in die hose.
am besten gehe ich direkt in die textbezüge.

die träne ist überzogen. es sind viele jahre her. die träne müsstest du dann erklären. dann kommen depressionen ins spiel, und und und. besser lasse sie weg *smile*!"

" Ich glaube, es ist besser, du gehst in ein Altersheim. "

in wörtlicher rede schreibe besser nur "Heim"
noch besser wäre es, wenn die tochter nicht so direkt ist. "Kannst du denn nicht aufpassen? Guck doch mal! Manchmal denke ich wirklich, es wäre besser, wenn du eine Rundumbetreuung bekämst."
ausserdem kann sie die alte dame mit dieser bemerkung ruhig auseinandersetzen. nicht in der form, dass sie es nicht möchte, sondern sich selbst in die waage legen. wie selbstständig hält sie sich selbst. "Es hatte sie getroffen. Manchmal hat sie das Gefühl, dass es unumgänglich ist, dass sie am Heim nicht vorbeikommt. Die alten Knochen wollen nicht mehr so wie früher. Aber solange sie sich noch selbst versorgen kann..."

"Das war eine Blamage. Ihre Tochter ist furchtbar wütend gewesen und hat gedroht, sie in ein Altersheim zu stecken, wenn so etwas noch einmal passieren würde."

das ist zu sehr konstruiert. das funktioniert nicht. besser: "Ihre Tochter hatte nur vorwurfsvoll mit dem Kopf geschüttelt.

"Da ist es wieder das grässliche Wort: Altersheim."

der satz ist überflüssig.

"Soll sie riskieren, jetzt schon dahin abgeschoben zu werden? Oder soll sie die Einbrecher, wenn es wirklich welche sind, ungestraft davonkommen lassen?"

der auch. zu konstruiert.

"Soll sie nun oder soll sie nicht?" >> "ratlos hielt sie den Hörer"

fazit: es ist ganz toll, dass du dich noch einmal dran gemacht hast. aber ich glaube, am ende musste alles bei dir ganz schnell gehen. so liest sich das. wenn es dir wichtig ist, dann mache dich noch einmal dran.

bis dann

barde

 

Hallo barde,

ich habe mich noch einmal mit der Dame beschäftigt.

Ich hoffe, ich habe durch die Änderungen nicht die ganze Geschichte in den Sand gesetzt.

Ich warte schon gespannt auf deine Kritik.

Bis bald

bambu

 

hallo bambu,

da du dich so für deine geschichte einsetzt, versuche ich meine kritik an deiner geschichte zu intensivieren. aber ich muss zu viel erklären, ohne zu wissen, inwieweit meine gegenwärtige verfassung den klang deiner geschichte beurteilt.
mir schien, dass es besser ist, deine geschichte mit meiner art zu schreiben darzustellen. ich sage es dir aber, dass der stil dadurch ganz anders sein wird. aber es fliessen überlegungen ein, warum ich was an deiner geschichte anders machen würde.

meine version heisst: kuckuck courage
das habe ich geändert, weil die entwicklung der geschichte diesen titel gerade zu herausfordert.

auch grundsätzlich anders ist, dass ich der alten dame einen namen gegeben habe. das ist nur anders, nicht besser, aber ich brauche einfach einige synonyme für "alte dame".

Gefühlsmässig habe ich eine andere Zeitform gewählt.

Anstatt der Kirchturmglocke habe ich die kuckucksuhr gewählt, weil ich denke, dass eine kirchturmuhr nicht mitten in der nacht bimmeln sollte.

ich habe 2 uhr gewählt und auf das erlischen der laternen verzichtet, weil einbrecher um 11 uhr mehr damit rechnen müssen, beobachtet zu werden, als um 2 uhr.

den liebevollen blick auf die bettseite des verstorbenen ehemanns habe ich ganz umgeschrieben. unter berücksichtigung, das literarischer mut erklärt werden sollte, und dass ein ehemann nicht einfach am rande mal erwähnt werden sollte, habe ich eine idee für eine parallelgeschichte.

"nur nicht sentimental werden" klingt unpassend und etwas kitschig für eine alte dame, deren lebenslanger partner gerade erst vor 2 jahren verstorben ist. du konntest dich nicht in deine alte dame einfühlen!

"sie braucht keine beleuchtung, sie kennt den weg auch im dunkeln" das ist unnötig. das weiss der leser.

das schimpfen würde ich nicht schimpfen nennen, aber der monolog der tochter hat sich verbessert. es kommt die routinierte sorge von ihr durch.
deine wörtlichen reden finde ich nicht gut. sie klingen funktionalisiert - also quasi, der leser braucht diese info, also muss die alte dame selbstgespräche führen. in meiner geschichte habe ich deshalb darauf geachtet, dass wörtliche rede der vergangenheit sich wie ein faden duch die ganze geschichte läuft, quasi begleitet.

ich habe lichtkegel von taschenlampen verwendet und nicht schatten, die die aufmerksamkeit der altern frau auf sich lenken. wer seine augen schliessen will, ist vielleicht nicht mehr so empfindlich für schattenhafte visuale.

meine alte dame verhält sich ruhig, sie rutscht nicht hin und her. wenn ich die alte dame wäre, würde ich versuchen, unsichtbar und lautlos zu sein, auch wenn es offensichtlich ist, dass die dunklen gestalten sie nicht sehen oder hören könnten.

die terassentür ist ungeschickt. ich überlege, wie der leser sich das vorstellen soll. die alte frau sitzt im ohrensessel, der sicherlich nicht dirrekt am fenster steht, aber sie kann von ihrer position den einbruch durch eine terassentür erkennen?

die sprache der alten frau finde ich unpassend für eine alte frau. in meiner version habe ich versucht, ganz auf selbstgespräche zu verzichten.

das ende geht einen anderen weg. ich wollte der dramatik des muts mehr hand und fuss geben, indem die frau sich zeigen muss.

ich kann dir nich in segmenten sagen, was ich an deiner geschichte ändern würde, ohne dass eine andere geschichte dadurch entsteht. sie wäre nicht mehr deine. am besten du vergleichst deine und meine und findest für dich selbst das, was dir wichtig ist.

bis dann

barde

 

Hallo barde,

zu deinen Anmerkungen nur soviel:

Ich glaube du wohnst in einer Stadt, da kann es sein, dass die Kirchturmglocken nachts nicht schlagen. Aber bei uns schlägt die Kirchenuhr bei den Evangelischen jede halbe Stunde, bei manchen so gar alle Viertelstunden.

Den Einbruch um 2 Uhr nachts zu starten ist wohl besser. Aber manchmal gibt es auch ganz Mutige, die schon früher anfangen, weil sie noch andere Brüche vorhaben in dieser Nacht. *smile*

Dass die Frau von ihrem Ohrensessel aus einen Überblick über die Straße und das gegenüberliegende Haus hat, glaube ich schon. Stell dir vor, sie wohnt im ersten oder zweiten Stock und der Stuhl steht in einem Erkerzimmer. Außerdem würde sie die Sitzgelegenheit bestimmt so hinstellen, dass sie gut gucken kann.

Dass ich der Frau einen Namen geben sollte, das hatte ich in meiner allerersten Fassung. Aber wenn du in die ersten Kritiken schaust, hat das angeblich Verwirrung gestiftet. Und da ich noch Anfänger bin, höre ich halt auf so Vorschläge.

So das wars von meiner Seite.

Bis bald
bambu

 

Hallo bambu!

Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber mir war´s zu lasch.
Leider hat die Protagonistin nicht einmal einen Namen - warum?
Weder richtige Wende noch Verwicklungen, nur ein einziger Konflikt der alten Dame kurz vor der Auflösung.
Das Ende ist nicht überraschend und passt mMn von der Erzählweise nicht zum vorangehenden Erzähltempo.
Aber die Aussage fand ich sehr gut: Tot geglaubte leben länger - oder?
Alles in allem einfach nicht mein Fall, auch wenn die Geschichte gut geschrieben ist.

Lg vom kleinen Rasta-Narren

PS: Eine positivere Kritik folgt bestimmt.

 

Hallo kleiner Rasta-Narr,

da hast du aber eine alte Geschichte von mir herausgekramt.
Leider muss ich dir Recht geben. Sie stammt aus meiner Anfangszeit. Ich hatte damals versucht, in drei Rubriken Geschichten einzustellen. Unter anderem auch in "Alltag". Doch ich glaube, dass ich hier nicht so das Schreibgeschick habe.
Aber mich würde schon interessieren, wie du auf die Aussage: "Tot geglaubte leben länger" kommst?

Bis bald
bambu

 

Hallo bambu,

diese Alltagsgeschichte besticht durch Deinen starken sprachlichen Ausdruck, den ich ja bei Dir schätze.

LG
WU

 

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für das Lob.
Habe jetzt erst deine Kritik gelesen. Entschuldige die Verspätung. Ich schaue noch selten in Alltag, da mir zur Zeit Kindergeschichten besser aus der Feder fließen.

Viele Grüße
bambu

 

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