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Die Bustür

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07.08.2005
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Die Bustür

Sie stand an der Telefonzelle und starrte auf den Regen. Seit ungefähr einer Stunde regnete es auf sie herab und sie fühlte sich, als hätte sie es verdient keinen Schirm dabei zu haben. Sie erinnerte sich nicht einmal daran, dass je einer in ihrem Besitz gewesen war.
All die Menschen hinter ihr hielten sie sicherlich für unzurechnungsfähig, denn alle außer ihr hatten sich so weit es eben ging unter den kleinen Bushaltestellenbau gedrängt. Dicht an dicht konnten sie einander riechen und sie war die einzige, die es wagte im Regen zu stehen ohne Schutz und ohne Ambitionen zu zeigen sich in die letzte noch verbliebene Ecke zu quetschen. Eine alte Dame hatte sie vor einer knappen Stunde angesprochen und ihr angeboten, wenn doch alle noch ein Stück zusammenrücken würden, könnte sie doch ruhig…
Der Regen wurde stärker. Noch zwei Minuten und der Bus würde an der Straßenecke erscheinen. Dachte sie daran, dass all die zusammengepferchten Leute wie in einem Paket an die Bustür drangen und drängten und wahrscheinlich bereits alle Sitzplätze belegt waren, so wurde ihr schlecht. Die Enge- es war die Enge. Sie wünschte sich einen Bus für sich allein, am liebsten ohne Fahrer. Der Bus konnte auch ihretwegen ruhig einen Hang hinabstürzen. Bei einem Aufprall hätte sie dann wenigstens nur zerklirrende Fenster zu bewältigen und würde nicht auf menschliche Massen prallen.
Der Bus bog um die Ecke. Er schien sehr schnell heranzufahren. Sie dachte, er würde vorbeirauschen.
Das tat er selbstverständlich nicht. Der Bus hielt direkt vor ihr, gefüllt bis zum letzten Platz. Es standen sogar bereits ein bis zwei Menschen. Das Menschenpaket hinter ihr drängte sich an ihr vorbei, ihr wurde übel von den bunten Regenschirmen, die zusammenklappten direkt hinter, neben, vor ihr, direkt vor ihrem Gesicht. Sie blieb erstarrt stehen. Der Busfahrer blickte fragend auf sie herunter, wie das Gott sicherlich tat, jedes Mal wenn ein Menschlein sich verirrt und schlimme Dinge angestellt hatte.
„ Fahren Sie noch mit, junges Fräulein?“ Sie ertrug solche Blicke nicht. Anscheinend glotzten alle Fahrgäste inklusive dieses fetten Busfahrers auf sie hinunter. Das hielt sie nicht aus. „Aufhören“ hätte sie gern geschrien, konnte sich aber nur umdrehen und anfangen zu laufen, immer schneller, nur weg. Sie lief und lief. Der Regen hüllte sie ein. Bald war sie nicht mehr zu erkennen.
„ Dann eben nicht.“ Der Busfahrer zuckte mit den Achseln und die Bustür schloss sich wieder.

 

Hallo choc,

beim Lesen deiner Geschichte, habe ich mich wieder an meine Schulzeit erinnert, wo man ständig in volle oder überfüllte Busse steigen musste, nach dem Motto: "A bissl was geht alleweil!" (man sieht wohl, dass ich nicht aus Bayern komme.*smile*). Auch da hätte ich mir manches Mal einen Bus für mich alleine gewünscht.

Du hast die Situation der Enge, die im Allgemeinen immer erst im Bus kommt, bereits beim Bushäuschen geschildert. Durch den Regen wurden die Menschen auch hier zusammengequetscht, um ja nicht nass zu werden.

Schade, dass dein Prot sich nicht aufraffen konnte, in den Bus einzusteigen. So war die ganze Warterei im Regen umsonst. Aber ich schätze sie hatte Angst davor, dann selbst in die Enge getrieben zu werden und die Gerüche der anderen Menschen ertragen zu müssen. Dem war sie ja während der Wartezeit entgangen, da sie sich in den Regen stellte.

Einige Kleinigkeiten noch:

Sie stand an der Telefonzelle und starrte auf den Regen.

Ich glaube es heißt hier "starrte in den Regen"

..., als hätte sie es verdient keinen Schirm dabei zu haben.

Komma nach verdient

unter den kleinen Bushaltestellenbau

unter das Dach der Bushaltestelle?

Dicht an dicht konnten sie einander riechen und sie war die einzige, die es wagte im Regen zu stehen ohne Schutz und ohne Ambitionen zu zeigen sich in die letzte noch verbliebene Ecke zu quetschen.

Komma nach wagte, stehen und zeigen

„ Fahren Sie noch mit, junges Fräulein?“, sie ertrug solche Blicke nicht.

„ Dann eben nicht.“, der Busfahrer zuckte mit den Achseln und die Bustür schloss sich wieder.

In beiden Fällen entfällt das Komma nach der wörtlichen Rede und es wird groß weitergeschrieben, wie der Anfang eines neuen Satzes.

Eines fällt mir am Schluss noch auf. Dein Prot hat die ganze Szene miterlebt, war dabei. Nur den letzten Satz, den der Busfahrer sagt, den konnte er doch eigentlich gar nicht mehr gehört haben. Ich würde den etwas umformulieren.
Etwas so:
Und der Fahrer wird die Achseln zucken, die Bustür schließen und weiterfahren.

oder so ähnlich. Mit den Zeiten bin ich mir nicht so sicher.

Zusammenfassend hast du die Situation an der Haltestelle mE gut vermittelt.

Viele Grüße
bambu

 

Hi Choc,
mir ist leider nicht klar geworden worauf du mit dieser Geschichte hinaus willst.

Willst du mitteilen, dass diese Menschen im Regen über eine Stunde auf einen Bus gewartet haben? Irgendwie unwahrscheinlich, es sei denn es gab einen Grund für die Verspätung.

Willst du mitteilen, dass die Prot Platzangst hat? Wenn ja warum? Was fehlt ihr?

Willst du mitteilen, dass es Menschen gibt, die eng nebeneinander stehen, ohne aneinander wahrzunehmen?

Ich finde den Plot könnte man noch ausbauen. Versuche es doch einmal.
LG
Goldene Dame

 

Danke fürs Lesen.
Ich wollte eigentlich jemanden darstellen, der sich insgesamt unwohl in der Masse fühlt, sich selbst nicht schätzt (Das Bild des verunglückenden Busses) und es unerträglich findet dort zu sein wo er sich gerade befindet.

Bambu, es ist nett, dass du dir die Zeichensetzung angesehen hast. Damit habe ich manchmal meine Probleme. Aber ich weiß aus Klausurzeiten, dass bei bestimmten Konstruktionen mit konjugiertem Verb in Verbindung mit einem Verb mit zu, Bsp.: Sie versuchte es um zu siegen, nach der neuen verwirrenden Rechtschreibung kein Komma stehen muss. Habe ich immer falsch gemacht und sehe auch heute nicht immer klar durch.

Mit der Perspektive könntest du Recht haben. Obwohl ich dachte, dass durch die Wahl des Erzählers - bewusst kein Ich-Erzähler, war bemüht um einen neutralen bzw. ich glaube es gibt auch einen auktorialen Erzähler, wobei sich das etwas vermischt- der Schluss nicht zu sehr heraus fällt. Naja, ich denk drüber nach.

"Sie starrte auf den Regen", ja ich weiß "in" ist korrekter. Gefiel mir aber nicht so gut ;)

Vielleicht verändere ich das aber noch.

Wirklich herzlichen Dank für die Hilfe.


Goldene Dame: nun ja, schon bei der ersten hier eingestellten Geschichte schien mir für viele wichtig zu sein, dass sich viel in der Geschichte erklärt: Warum, wieso, weshalb.
Das verstehe ich zum Teil, fand aber früher in meiner Schulzeit gerade die Geschichten beeindruckend, die mehr offen ließen, Interpretationen in alle Richtungen möglich machten und eben Gefühle stärker in den Vordergrund rückten als eine komplette Darstellung einer Handlung. Nun lese ich, seit ich auf dieser Seite bin, viele andere Geschichten und mir fällt auf, dass gerade das meist kritisiert wird. Ich würde gern einmal die andere Perspektive dazu hören. Wenn du magst, könnten wir Auffassungen über die Definition von Geschichten, gern austauschen (ich will ja lernen und bin auch nicht eingeschnappt, falls wir voneinander abweichen, versprochen ;) ).
Würde mich freuen.

Alles Liebe
choc

 

Hi Choc,

leider muss ich mich Goldene Dame anschließen - ich weiß nicht, worauf du mit deiner Geschichte hinaus willst. Natürlich gibt es eine Menge Geschichten, die relativ offen gestaltet sind und einiges an Interpretation zulassen - die Frage ist hier also: Was möchtest du mit deiner Geschichte sagen?
Es sollte ja für jede Geschichte eine Prämisse geben - was war diese in deinem Fall?

Natürlich kann man sich auch jetzt einiges aus deiner Geschichte herausholen - das Mädchen scheint ein Problem zu haben - sie fühlt sich, als hätte sie verdient, keinen Regenschirm zu haben. Es scheint, als wollte sie sich für irgendetwas selbst bestrafen. Womöglich hat sie in ihrem Leben irgendetwas getan, womit sie nicht fertig wird - so etwas kann, soweit ich mich auskenne, oft auch mit Platzangst einhergehen. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass sie nicht angesehen werden möchte.

LG
Bella

 

Hi choc

Das verstehe ich zum Teil, fand aber früher in meiner Schulzeit gerade die Geschichten beeindruckend, die mehr offen ließen, Interpretationen in alle Richtungen möglich machten und eben Gefühle stärker in den Vordergrund rückten als eine komplette Darstellung einer Handlung.

Auch diese Geschichten haben ihren Reiz und sind auch bestimmt lesenswert für einen bestimmten Kreis.
Dennoch ist es schöner, wenn der Autor seine Aussage klar transportiert und sich nicht in verschiedene Interpretationsmöglichkeiten flüchtet, nur um interessant zu sein.
Das ist eher ein Vergnügen für den Autor aber nicht für den Leser. Du kannst natürlich deine Geschichten trotzdem so aufbauen, dass eine zweite Handlungsebene "verdeckt" wird, um interessant zu sein.

Goldene Dame

 

Ok. Ich versuche mal - hoffentlich kann ich das richtig umschreiben- die Aussage zu verdeutlichen. Thema ist eigentlich das Ausgrenzen aus einer Masse. Dazu dient die Protagonistin einerseits und die Menschen an der Bushaltestelle andererseits. In diesem Fall dient die unangenehme Situation im Regen zu stehen , weil man auf den Bus wartet, dazu zu verdeutlichen, wie stark fortgeschritten die Abneigung der Prot. sein muss. Denn anstatt dem unangenehmen Regen zu entgehen, bleibt sie wo sie ist. Es gibt verschiedene Gründe um sich abzugrenzen. Hier habe ich versucht als Bild einen sehr depressiven Charakter darzustellen, der nicht mehr will, nicht mehr kann und alles nicht mehr erträgt, was mit Menschen zu tun hat. Das kann jetzt wo ich es noch Mal überlesen habe , noch mehr verdeutlicht werden. Bis jetzt weiß ich nur noch nicht genau, wie ich das umsetzen kann. Was soll die Geschichte transportieren: Gerade der letzte Satz zeigt: Es spielt keine Rolle, was der einzelne fühlt, geregelte Abläufe sind unabhängig von den Gefühlen einer Person. Es ist nicht entscheidend und in dem Sinne verschwindet der gequälte Mensch einfach. Die Masse tut, was sie immer tut.
Danke Bella für die Auseinandersetzung, für weitere Anregungen bin ich weiterhin dankbar.
Alles Liebe
choc

 

Hallo choc!
Also ich fand die Aussage des Textes ziemlich klar. Du stellst einen Menschen da, der unter Angst, in diesem Fall wohl Platzangst, leidet. Dieses Mädchen steht eine Stunde lang im Regen, weil sie mit dem Bus irgendwohin will, und dann schafft sie es nicht, einzusteigen.
So eine Situation können sich die meisten Menschen allerdings nicht vorstellen, doch es gibt viele Betroffene.
@Goldene Dame und Bella: So eine Angst muss nicht begründet sein, sie kann durchaus eine eigenständige Krankheit darstellen.
@choc: Depressiv scheint mir deine Protagonistin nicht zu sein. Wenn du das ausdrücken wolltest, ist der Text doch nicht so klar. Verwirre ich dich jetzt?
Und die Erzählweise? Ich ging von einem auktorialen Erzähler aus, daher stört mich der letzte Satz nicht. (Vielleicht erzählt auch die Bushaltestelle, die ist die ganze Zeit da.)
Schöne Grüße
Chris

 

Hallo choc,

mir gefällt die Szenerie, die du geschrieben hast. Sie ist gut vorstellbar und sie ist in sich auch stimmig und abgschlossen. Die Angst deiner Protagonistin vor Menschen kommt bei mir an, weniger das "sich selbst nicht schätzen".

Grundsätzlich empfinde ich solche Teile immer als Skizzen, als Szenen, wie sie in ganzen Geschichten vorkommen können, als wunderbare Charakterisierung innerhalb eines größeren Plots, in dem so einer Protagonistin etwas größeres passiert, sie meinetwegen die Liebe kennenlernt, eine Prüfung besteht, sich einen Wunsch erfüllt. Das soll deine kleine Szene nicht schmälern, das soll auch nicht heißen, dass es für sie einer zusätzlichen Erklärung bedarf, nur finde ich es immer schade, sich so viele Gedanken um die Psychologie einer Protagonistin zu machen und dann nicht eine richtige große Geschichte daraus zu erzählen, die Psychologie zu verweben mit weiteren Psychologien, die aufeinanderprallen.

Lieben Gruß, sim

 

Ich denke, der Text läßt sich recht simpel lesen: Die Protagonistin hat Angst vor Menschen, vor Gedränge vor allem. Das fängt der Text recht gut ein. Gut, der Text liefert nicht allzu viele Informationen über die Protagonistin, keine über andere Menschen, aber als Skizze finde ich das schon gelungen.

Gestört hat mich die doch recht sparsame Zeichensetzung, da solltest Du etwas arbeiten. Und die Konstruktionen mit 'zu' plus erweiterter Infinitiv lesen sich, Rechtschreibreform hin oder her, einfach viel besser, wenn Kommata stehen.

Lieber hätte ich natürlich eine Geschichte (so schwer dieser Begriff auch zu fassen sein mag, der Text erscheint mir weniger als eine solche) gelesen, die Protagonistin kennengelernt.

Detailanmerkungen/ Vorschläge:

  • starrte auf den Regen - Ich tendiere auch zu "in den Regen"
  • als hätte sie es verdient keinen Schirm dabei zu haben - halte ich für ein deutliches Beispiel; besser mit Komma nach "verdient".
  • Sie dachte, er würde vorbeirauschen. // Das tat er selbstverständlich nicht. - Der zweite (recht unnötige) Satz läßt sich streichen, wenn Du im ersten ein "beinahe" oder "schon" einfügst.
  • Es standen sogar bereits ein bis zwei Menschen. - Bei dieser gewaltigen Zahl fällt des Zählen natürlich schwer. Vielleicht waren es 1,5 Menschen?

 

Hallo Choc,

für mich war die Geschichte eine kurze Szene einer (etwas?) gestörten (Platzangst, Selbstaggression) Frau. Das hast du gut rübergebracht.
Vielleicht wäre es mehr eine Geschichte, wenn ein Spannungsbogen aufgebaut würde, indem die Bedeutung dieser Busfahrt für die Prot gezeigt würde. Dann wäre das Wegfahren des Busses eine Pointe.Vielleicht würde das aber auch die desolate Atmosphäre aufheben; insofern bin ich da unsicher.

@Goldene Dame: Die Offenheit von Geschichten scheint eine Geschmacksache zu sein, auch hier im Forum. Deinem Satz

Das ist eher ein Vergnügen für den Autor aber nicht für den Leser
muss ich widersprechen, denn als Leserin liebe ich auch Rätsel oder Raum für Interpretationen.

Gruß, Elisha

 

Danke für die Auseinandersetzungen.

Chris: Depressionen sind wirklich nicht klar erkennbar, aber ich hatte versucht sie anzudeuten. Etwa mit ihrer Phantasie des Verunglückenden Busses.
Es erleichtert aber, dass du erkannt hast um was es vorrangig ging und woran ich interessiert war darzustellen.

sim: ja ich weiß, es ist eher eine unfertige Skizze als eine komplette Geschichte. Da mich solche Themen wie Isolation und Abgrenzung sehr faszinieren, schreibe ich meist zuächst derartige Situationsbeschreibungen. Diese ist schon etwas älter und ich habe auh schon versucht sie weiterzuschreiben. Aber der Weiterführung mangelt es noch an Schlüssigkeit. Vielleicht sollte ich auch die Weiterführung hier einstellen und lesen, was ihr dazu meint.
Bevor ich gar nicht weiterkomme ;)

cbrucher:
ach ja die Zeichensetzung hatte ich noch nicht bearbeitet.
1,5 Menschen stelle ich mir recht interessant vor. :D
Ich werde der Lesbarkeit zu Liebe die Komma setzen.


Elisha: Ja sogar sehr gestört würde ich sagen. Ich denke, das trifft es.
Wie gesagt, die gesamte Geschichte werde ich nach etwas Überwindung sicher auch hier posten.

Danke euch allen für die Anregungen und Hinweise. Ich bin wirklich dankbar für eure Kritiken.

Alles Liebe
choc

 

kurz und gut

Hallo choc

also ich fand deine wirklich kleine "Geschichte" ganz in Ordnung. Handlung ist zwar kaum vertreten, aber dafür bringst du diese dicht und athmosphärisch rüber. Mehr aus dem Text zu machen, das würde ich dir trotzdem empfehlen.

Zur Verwendung von Kommata: Du hast zwar Recht, die sind bei Infinitivkonstruktionen nach der NDR optional. Ich würde sie der Lesbarkeit halber dennoch setzen bei Verben, die von mehr als einem Substantivattribut ergänzt werden, oder wenn das einzige Attribut seinerseits ergänzt bzw. erweitert ist. Letztlich ist das jedoch Gefühlssache.

::{ Dicht an dicht konnten sie einander riechen[,] und sie war die einzige, die es wagte im Regen zu stehen[,] ohne Schutz und ohne Ambitionen zu zeigen[,] sich in die letzte noch verbliebene Ecke zu quetschen. }
- Das sind übrigens drei(!) ineinander geschachtelte Infinitivkonstruktion, für mein Erachten zuviel; "zu zeigen" ist hier überflüssig.

::{ Eine alte Dame hatte sie vor einer knappen Stunde angesprochen und ihr angeboten, }
- Auch das kannst du weglassen und den Satz so verdichten.

::{ dass all die zusammengepferchten Leute wie in einem Paket an die Bustür drangen und drängten und }
- Meinst du "drängelten"? Kann natürlich sein, dass es hier dialektale Unterschiede gibt.

::{ Die Enge[,] es war die Enge. }
- Ich denke, ein Gedankenstrich reißt das etwas zu sehr auseinander.

::{ Es standen sogar bereits(1) ein[,](2) zwei Menschen. }
- 1. Wenn schon ein Füllwort, dann auch nur eines; 2. "bis" ist hier übertrieben, da gar "nichts" dazwischen liegt.

::{ Anscheinend glotzten alle Fahrgäste inklusive dieses fetten Busfahrers auf sie hinunter. }
- "einschließlich" ist etwas, äh, deutscher ;) und daher im allgemeinen vorzuziehen. Noch genauer betrachtet, ist das ganze Busfahreranhängsel hier überflüssig, denn sein Blick wurde schon im vorigen Absatz angedeutet. Stattdessen aber nicht vergessen, "auch die Fahrgäste" zu schreiben.

::{ „Aufhören“ hätte sie gern geschrien, konnte sich aber nur umdrehen und anfangen zu laufen, immer schneller, nur weg. Sie lief und lief. }
¯ Hm, recht ausgefranste, uneffektive Formulierung. Würde schreiben: "konnte sich aber nur umdrehen und loslaufen, nur weg von diesem Ort." Das reicht.

::{ Der Regen hüllte sie ein. }
- Komische Vorstellung! ;)

::{ Bald war sie nicht mehr zu erkennen. }
- Ich vermute das ist nicht beabsichtigt, aber guter Wechsel von der personalen zur auktorialen Perspektive.

::{ „[]Dann eben nicht.“ Der Busfahrer }
- Da ist dir ein Leerzeichen reingerutscht.

Aber sonst ist es ganz annehmbar. Auf die weitere Ausgestaltung bzw. Eingliederung in etwas Größeres!


FLoH.

 

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