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Die Erfindung

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23.05.2005
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Die Erfindung

Für SIE

„Das ist ja... unglaublich! Die Welt der Wissenschaft wird mir zu Füßen liegen!“, frohlockte Dr. Creed im absolut geheimen Geheimlabor von Dr. Creed.
„Juchhu!“, setzte er noch einen drauf.
Dann fiel ihm das richtige Wort ein, das in solchen Situationen angemessen war:
„Heureka!“ und er schämte sich, dass es ihm nicht früher eingefallen war.

Ganz woanders.
„Mylord, es gibt einen Wissenschaftler, der die Lösung all Eurer Probleme hat.“
„Wie heißt er, wo ist er und warum ist er noch nicht hier?“
„Dr. Creed, im absolut geheimen Geheimlabor von Dr. Creed, deshalb ist er auch nicht hier, weil sein Geheimlabor so geheim ist, dass niemand dieses geheime Geheimlabor finden kann.“
„Verdammt!“

Ganz in der Nähe von ganz woanders.
Es blitzte und donnerte.
„Muahahahahaha! Langsam drehe ich durch!“

Ganz woanders.
„Findet diesen Dr. Creed und bringt ihn hierher!“

In der Nähe des absolut geheimen Geheimlabors von Dr. Creed.
Dr. Creed verließ das absolut geheime Geheimlabor von Dr. Creed und schloss sorgsam die Türe hinter sich ab. Heutzutage konnte man nicht genug Sicherheiten für sein Heim anbringen. Die Welt war voller Diebe und Räuber.
Dr. Creed fuhr mit seinem Auto, einem alten Modell, das nicht mehr hergestellt wird, in die Stadt, um Besorgungen zu machen. Außerdem brauchte er Testpersonen für seine Erfindung. Warum eigentlich? Er war sich doch sicher, dass sie funktioniere? Auch egal.

In der Stadt.
„Da ist er ja!“
„Wer?“
„Hm, ich überleg grad...“
„Was, du weißt nicht, wie ‚er’ heißt?“
„Was? Doch, schon, aber ich überleg grad, ob ich jetzt so n Witz machen soll, halt, es ist doch immer so, in so Komödien, dass jemand was entdeckt, was vermeintlich gesucht wurde, dann fragt ihn ein anderer, was er entdeckt hat, und dann war es was ganz anderes.“
„Hm, gute Frage. Ach, mach keinen Witz, ist doch viel zu abgedroschen.“
„Ja, du hast Recht.“
„Also, wer ist denn jetzt da?“
„Ach so, ja, also Dr. Creed natürlich.“
„Hä, wie hast du den denn erkannt?“
„Tja, das ist eines der letzten Mysterien unserer Zeit...“
„Ah, ja.“
Die beiden Männer, die schweigend ins Gespräch vertieft waren, bewegten sich langsam auf Dr. Creed zu. Als sie nahe genug dran waren, holte der eine einen Jutesack aus der Hosentasche und gemeinsam überwältigten sie den Doktor.

Ganz woanders.
„Mylord, wir haben ihn.“
„Wen?“
„Hm, ich überleg grad...“
„Was, du weißt nicht, wen ihr habt?“
„Was? Doch, schon, aber ich überleg grad – “
„Halts Maul, deine Ausreden will ich gar nicht hören! Ist Dr. Creed euch also wieder entwischt?“
„Nein, wir haben ihn.“
„YES!“
„Also, werde ich jetzt befördert?“
Mylord kam ganz nah an das Gesicht seines Untergebenen.
„Was war das gerade?“
„Ähm, ich meine... aus dem Haus...“
„Aha..., na gut, kannst du haben, WACHEN!“
Nachdem das erledigt war, forderte Mylord, dass man ihn zu Dr. Creed bringen sollte.

Ganz woanders, unten, bei Dr. Creeds Kerker.
Dr. Creed saß gefesselt auf einem Stuhl.
Mylord stellte sich sehr nah an ihn heran und begann, mit ihm zu sprechen:
„So, Sie sind also Dr. Creed... Nein, sagen Sie nichts“, unterband er den Antwortversuch des Doktors.
„Und Sie haben also diese nette kleine Erfindung gemacht, die ich dringend benötige...“
„Ihnen werde ich sie nie zugänglich machen! Sie wollen sie nur missbrauchen!“, explodierte Dr. Creed.
„Hey, ganz ruhig. Ich will Ihnen eine Frage stellen“, sagte Mylord, umfasste mit je einer Hand eine der Stuhllehnen und näherte sich mit seinem Gesicht dem Doktor.
„Was ist schlimmer: In fünfhundert Meter Höhe auf einem Drahtseil zu balancieren... oder von einem Mann einen geblasen zu bekommen?“
Dr. Creed war perplex ob der für ihn Sinnlosigkeit dieser Frage. Was hatte das mit seiner Erfindung zu tun? Er war zu verwirrt, um zu antworten.
„Ich will es Ihnen sagen: Beides ist nicht schlimm, solange... Sie... nicht... runterschauen! Ja. Aber wissen Sie was? Ich schaue runter. Und was ich da sehe, gefällt mir überhaupt nicht... Alles ist schlaff! Ich brauche Ihre Erfindung! Ich will mich wieder als richtiger Mann fühlen! Ich will... Ja, ich will es wieder mit einer Frau machen!“
„Und wie soll ich Ihnen dabei helfen?“
„Warten Sie, ich war noch nicht fertig! Ich will Ihre Erfindung! Ich will die alleinigen Nutzungsrechte! Ich! Will! Die! Erfindung!“
„Und wie soll ich Ihnen dabei helfen?“
„Warten Sie, ich war noch nicht fertig! Ich werde mit meiner neu zurückgewonnenen Macht die Welt beherrschen!“
Dr. Creed wartete. Als er sich sicher war, das Mylord fertig war, sagte er:
„Und wie soll ich Ihnen dabei helfen?“
„Warten Sie, ich war noch nicht fertig! Dank Ihrer Erfindung wird er stehen und alle Frauen werden mir zu Füßen liegen! Und natürlich werde ich die Welt beherrschen! Muahahaha!“
„Ja, das habe ich jetzt allmählich verstanden. Aber was zur Hölle hat das mit mir zu tun?“
„Mit Ihnen? Eigentlich nur, dass die Erfindung von Ihnen ist.“
„Ah, jetzt versteh ich’s! Ja, das ergibt Sinn. Also, Sie wollen jetzt, dass ich Ihnen meine Erfindung gebe, damit Ihr...wieder funktioniert?“
„Jawoll! Es geht doch!“
„Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen.“
„Was? Wieso? Komm schon, wir sind doch alte Freunde.“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Also, nicht... nun, ja... dann bleibt mir nichts anderes übrig... ich werde jetzt die Wachen rufen, Sie exekutieren lassen, und mir dann Ihre Erfindung unter den Nagel reißen!“
„Das hätten Sie wohl gerne! Aber das werden Sie nie schaffen!“
„Und warum nicht? Denken Sie, meine Männer hätten Skrupel, Sie umzulegen?“
„Ja, darauf hatte ich eigentlich gesetzt...“
„Tja, diesmal muss ich Sie wohl enttäuschen.“
„Na gut, dieser Erfolg mag Ihnen gegönnt sein, aber Sie werden niemals mein absolut geheimes Geheimlabor von Dr. Creed finden! Jaha, was machen Sie jetzt? Damit haben Sie nicht gerechnet! Und deshalb müssen Sie mich am Leben lassen, wenn Sie meine Erfindung wirklich wollen!“
„Das denken Sie!“, sagte Mylord, zog einen Revolver hervor und erschoss Dr. Creed.

Nachtrag:
Mylord verbrachte viele Jahre seines Lebens damit, das absolut geheime Geheimlabor von Dr. Creed zu suchen. Als er es endlich gefunden hatte, er war inzwischen 84 Jahre alt, wähnte er sich schon wieder in den Armen der hübschesten Mädchen. Nachdem er die Türe mit dem unter dem Teppich liegenden Schlüssel geöffnet hatte, ging er zum Tisch von Dr. Creed, auf dem er die Erfindung vermutete. Doch statt dem Erwarteten fand er einen Zettel auf dem stand:
„Dies ist meine Erfindung, für alle Männer, die es nicht mehr machen können:
Mein Freund gegen deine schlaffe Nille
Hilft dir keine Wunderpille,
Denn es zählt allein der Wille.“
Als Mylord das gelesen hatte, brachte er sich um.

Mylords Diener, der von den Wachen hinausbefördert worden war, eröffnete einen kleinen Schuhladen. Als sein Leben keinen Sinn mehr hatte, wurde er Bundeskanzler.

Der Verrückte, der ganz in der Nähe von ganz woanders „Muahahahahaha! Langsam drehe ich durch!“ gesagt hatte, wurde ein berühmter Schriftsteller, der seine Kurzgeschichten in einem perfekten Forum postete.

Auf dem Sterbebett verriet der eine, woher er wusste, wie Dr. Creed aussah: Er war sein Bruder.

 

hi tserk.
jooooaaaaa... eigentlich liebe ich ja absolut durchgedrehte Geschichten, bei denen man nur denkt, der typ gehoert zu denen, die staendig muhahaha rufen. diese hier hat mich zwar nicht direkt umgehauen, aber ich bin doch schon recht zufrieden. als fehler gefunden habe ich nur das:

Mylord verbrachte fiele Jahre seines Lebens damit
ist klar, oder?
sinnfehler zu suchen oder zu finden waere natuerlich sinnlos, weil das ganze teil ja in einer sinnfreien kategorie liegt, ausser dem tollen merkspruechlein natuerlich.
gruss, jonny

 

Abgesehen davon, dass es "laut neuer deutscher Rechtschreibung" und "Zivilformen" heißt, ist deine Kritik recht amüsant zu lesen.
Ich hoffe natürlich, dass sie nicht ernst gemeint ist, denn wenn du dir den Text genauer durchliest, wirst du verstehen, dass alles, was du "korrigiert" hast, im Original richtig geschrieben ist.
Aber danke für die unterhaltsame Lesezeit deiner Kritik (leider kann ich das nicht in dein Sprachniveau umwandeln, da ich ein Maximum an Qualität und Quantität der Insuffizienz besitze. Auch leide ich an Kataphasie, weswegen ich mich nicht im Stande sehe, deine Kritik richtig zu beantworten, auch, wenn das vielleicht in deiner Intension lag).
Und falls dass mit juchhu ernstgemeint war: Nein, juchhu stimmt.
@jonny fielen Dank für deine Korrektur...war schon bisschen peinlich...
Und schade, dass dir die Geschichte nicht so zusagt. Fandest du nichtmal die Stelle mit der Entscheidungsfrage(was ist schlimmer?) witzig?

 
Zuletzt bearbeitet:

deine erste Version dieses Kommentars hat mir besser gefallen, auch wenn ich bei dieser hier mehr lachen musste.
Und ich hoffe, dass wenigstens das

zeugt von deinem Einfallsreichtum
ernstgemeint war...

 

Apropos erwischen: Wir sollten lieber aufhören, sonst kommt noch gnoebel oder alisha oder ein anderer mod darauf uns zu kicken.
und nochmal @jonny: wieso schreibst du eigentlich so: ae, oe... und nicht einfach ä?

 

Moin Tserk,

Nachdem ich deine letzten Texte ziemlich schwach fand, hat mir diese Geschichte ganz gut gefallen hat.
Du hast das mit den Wortwiederholungen leider ein wenig überreizt und dadurch ein paar Stellen alberner gemacht, als sie hätten sein müssen und das Ende (ab den Todesschuss) hat mir auch nicht gefallen, aber ansonsten fand ichs gelungen. Ja, wirklich.

Dann fiel ihm das richtige Wort ein, das in solchen Situationen angemessen war:
„Heureka!“ und er schämte sich, dass es ihm nicht früher eingefallen war.
golio hat Recht, das ist abgedroschen.
Dr. Creed, im absolut geheimen Geheimlabor von Dr. Creed, deshalb ist er auch nicht hier, weil sein Geheimlabor so geheim ist, dass niemand dieses geheime Geheimlabor finden kann.
gut
Aber so schön dieser Gag beim ersten Mal auch sein mag, so schnell nutzt er sich ab und wird irgendwann nur noch nervig.
Was? Doch, schon, aber ich überleg grad, ob ich jetzt so n Witz machen soll, halt, es ist doch immer so, in so Komödien, dass jemand was entdeckt, was vermeintlich gesucht wurde, dann fragt ihn ein anderer, was er entdeckt hat, und dann war es was ganz anderes.
Die Erklärung ist für den Gag (der meiner Meinung nach auch recht mies ist) viel zu lang.
sagte Mylord und umfasste mit je einer Hand eine der Stuhllehnen und ging mit seinem Gesicht ganz nah an das des Doktors heran.
Vorschlag: sagte Mylord, umfasste die Stuhllehnen und näherte sich mit seinem Gesicht dem Doktor.
„Was? Wieso? Komm schon, wir sind doch alte Freunde.“
Würd ich weglassen. Der Dialog drumrum ist gut, aber mit diesem Ausrutscher machst du echt viel kaputt.

Wir sollten lieber aufhören, sonst kommt noch gnoebel oder alisha oder ein anderer mod darauf uns zu kicken.
Mods kicken nicht, aber ansonsten hast du Recht, ihr solltet aufhören.

 

gnoebel schrieb:
golio hat Recht, das ist abgedroschen
Wirklich? Das wusste ich nicht, also ich habe es nicht als Parodie gemeint.

gnoebel schrieb:
gut
Aber so schön dieser Gag beim ersten Mal auch sein mag, so schnell nutzt er sich ab und wird irgendwann nur noch nervig.
Schade. Aber es ist eigentlich auch mehr ein Insider (im Original heißt es "absolut geheimes Geheimlabor von Simon)

gnoebel schrieb:
Die Erklärung ist für den Gag (der meiner Meinung nach auch recht mies ist) viel zu lang.
Eigentlich ist es doch nur die Wahrheit, oder?

gnoebel schrieb:
Vorschlag: sagte Mylord, umfasste die Stuhllehnen und näherte sich mit seinem Gesicht dem Doktor.
Hab ich geändert, danke.

gnoebel schrieb:
Würd ich weglassen.
Mach ich aber nicht. ;-) Nee, ich lass es, weil ich eine Überleitung brauche, zur Exekutionsszene.

gnoebel schrieb:
Mods kicken nicht
Wirklich nicht? Muahahaha ... ähm, ja ...

gnoebel schrieb:
ihr solltet aufhören
No problem, sir!

 

Mach ich aber nicht. ;-) Nee, ich lass es, weil ich eine Überleitung brauche, zur Exekutionsszene.
"Was? Wieso? Komm schon, wir sind doch alte Freunde."
"Nein, eigentlich nicht."

diese beiden Sätze kannst du eigentlich ohne jedes Problem weglassen. Der Dialog bekommt dadurch zwar eine leicht andere Logik, bleibt aber vollkommen nachvollziehbar.
No problem, sir!
Fein.

 

gnoebel schrieb:
"Was? Wieso? Komm schon, wir sind doch alte Freunde."
"Nein, eigentlich nicht."
diese beiden Sätze kannst du eigentlich ohne jedes Problem weglassen.
Könnte ich sogar wirklich. Aber es geht mir auch um die Antwort "Also, nicht ...", die wollte ich unbedingt einbauen (ja, hätt man auch anders machen können ...), ist ne Loriothommage, genauso wie ide ganzen "Ah, ja"s, die man in meinen Geschichten des öfteren findet. (Öfteren groß oder klein?)

 

Hi Tserk,
ja, die Geschichte finde ich ziemlich gut.

Tserk schrieb:
holte der eine einen Jutesack aus der Hosentasche
Haha, das war echt witzig.

Tserk schrieb:
Nachdem das erledigt war, forderte Mylord,
Da musste ich auch lachen, als ich gemerkt hab, dass der Typ wirklich "Mylord" heißt, und nicht einer ist

Tserk schrieb:
„Das hätten Sie wohl gerne! Aber das werden Sie nie schaffen!“
„Und warum nicht? Denken Sie, meine Männer hätten Skrupel, Sie umzulegen?“
„Ja, darauf hatte ich eigentlich gesetzt...“
Da hatte ich etwas Abgedroschenes erwartet, wie z.B., dass der Doktor antwortet: "Nein, ich meine, sie werden es nie schaffen, meine Erfindung zu bekommen."
Nicht schlecht, da hast du mich positiv überrascht.
Joa, das wars eigentlich. Aber mit dieser Geschichte hast du dich dafür qualifiziert, dass ich mehr von deinen Geschichten lese :-)
Man liest sich

 

DerLeser schrieb:
Aber mit dieser Geschichte hast du dich dafür qualifiziert, dass ich mehr von deinen Geschichten lese
Danke. Aber sei gewarnt, manche Texte von mir sind einfach nur grottig.

 

Ich habe nicht viel Zeit um da einen laaangen Kommentar zu schreiben (Meine kommentare sind nie land :D) deshalb beschreibe ich deine Geschichte mit einem Wort:
GENIAL!
Wieder mal jemand der noch Gefühl für die Personen in seiner Geschichte hat (Tönt blöd, ist aber so)

 

Wieder mal jemand der noch Gefühl für die Personen in seiner Geschichte hat
Danke, danke, tausend Dank ... auch wenn ichs irgendwie nicht verstehe ...

 

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