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Die Kinderclique

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07.01.2018
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Die Kinderclique

Da waren sie wieder. Scheinbar ziellos umherwandernde Kinder-Cliquen, die sich durch die engen Gassen der Märkte in Benares schoben: Zwischen den Ständen mit blinkenden Spiegeln und gefärbten Stoffen, Kleidern aus Brokat oder Chinons oder Tischen mit den berühmten indischen Silberwaren, die sich abwechselten mit schimmernden Mondsteinen, tiefblauem Lapislazuli, dann Rubinen und Saphiren. Plötzlich verharrten die Streuner vor einem Essensstand, wo Speisen auf Bananenblättern und Fladenbrot- das Stimmengewirr übertönend- laut angepriesen wurde.
Das war im Herbst 1963. Damals gab es – außer ein paar Hippies – so gut wie keine Touristen. Aber da waren noch einige Engländer, Überbleibsel aus der Kolonialzeit, die sich gemäß ihrer Tradition reserviert verhielten. Hingegen war Peter kaum mehr von Einheimischen zu unterscheiden. Er war durch die Sonne dunkelbraun gebrannt, seine Haut durch den Wind regelrecht gegerbt. Seine Kleidung hatte er längst gegen Sarong und Benjen eingetauscht – ebenso wie die Hippies. Die hatten ihm von ihren schlechten Erfahrungen mit stehlenden Kinderhänden erzählt.
Peter begegneten die Kinder kurz nach einem Wolkenbruch. Sie schienen ihm in jener schmalen, vom Regen überschwemmten Gasse helfen zu wollen. Zuvor empfand er ihre Anhänglichkeit als Last. Was konnte er tun? Er hätte sie von sich stoßen müssen und sie damit die Härte ihres Daseins noch härter empfinden lassen. „Auf keinen Fall Zuneigung zeigen“, wurde Peter mehrmals gewarnt, von denen, die von den Kindern beklaut wurden.
Nun, sein Sarong hatte keine Taschen. Seinen gesamten Besitz hatte Peter bei Jesuiten hinterlegt. Dort im Schulungszimmer nicht weit von der Kirche durfte er auf einer der Bänke nächtigen. Peter hatte Interesse an der Lehre der Jesuiten gezeigt. So erfuhr er in den Gesprächen mit den Jesuiten, dass St. Ignatius, Lehrer und Gründer ihres Ordens, ähnlich wie Martin Luther, nicht auf eine bestimmte Lebensweise fixiert war. So gesehen heißt es jetzt anders als in der Bibel: „Nicht an ihren Werken sollst du sie erkennen, sondern an ihren Absichten.“ Darin waren beide Ordensgründer gleich. Aber im Gegensatz zu Martin Luther hatte St. Ignatius die Gotteserfahrung dem bloßem Gottesdienst bevorzugt. Als Wegweiser für den Orden des St. Ignatius gelten die „Exerzitien“. Daraus geht hervor, dass Gotteserfahrung nicht im wörtlichen Sinne gemeint ist, sondern als eine entmystifizierte Erkenntnis dessen, was ursprünglich - Jenseits von Gier, Hass und Verblendung – mit Gotteserfahrung gemeint ist. Auch darin sind sich beide Ordensgründer gleich, doch die Wege unterscheiden sich. Peter schien der meditative, kontemplative Weg mehr zu entsprechen. Als Verdeutlichung dieser für ihn neuen Sichtweise galt ihm das Erlebnis mit den Kindern. Also erzählte er einem der Jesuiten – einem jungen Spanier namens Fernando – seine Begegnung mit den Kindern.
Diese Begegnung begann mit einem kurzen, aber furchtbaren Wolkenbruch. Für Peter war es leicht in einem der Läden Unterschlupf zu finden. Aber nicht so für die streunenden Kinder. Die Streuner und Peter hatten gleichzeitig die stark abfallende Gasse betreten. Sie von oben. Er von unten. Der Besitzer des Ladens war abwesend und dessen Gehilfe abweisend. Ihm war die Kinderbande unheimlich. „Das sind alles Diebe“, war seine Meinung. Mit Gesten wollte Peter ihn umstimmen. Die Kinder verfolgten die Diskussion vor dem Laden aufmerksam. Doch der Hüter des Ladens ließ sich nicht erweichen.
Und als Peter kurz darauf seinen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein fortsetzte, umringten ihn kleine, bis auf die Knochen durchnässte Lumpenbündel. Neugierig taxierten ihn ihre funkelnden Pupillen, eingebettet im Weiß ihrer Augen mit den langen schwarzen Wimpern. Die Farbe ihrer auffallend feingliedrigen kleinen Hände ähnelten jenen vielfältigen Brauntönen von Edelhölzern. So dicht nebeneinander erinnerten sie Peter an die Intarsien, wie sie in alten Möbeln zu finden sind. Zu Hause stand ein Nierentisch mit den Münzen, die er überall als Seemann in der Welt gesammelt hatte. Er versprach sich fest, bei seiner Rückkehr nach Berlin noch einen Tisch mit vielen kleinen, aus Edelhölzern geschnitzten, Kinderhänden zu bauen. Dann würde er ein lebenslanges Erinnerungsstück an die Kinder haben, die ihn jetzt in den überschwemmten Gassen vor und hinter sich herzogen und schoben, als wäre er ohne sie verloren. An vielen Stellen waren die Gänge so vollständig überschwemmt, dass die tiefen Schlaglöcher für ihn nicht mehr zu erkennen waren. Also mussten sie ihn ja „retten“. Ihn mussten eh und je immer alle „retten“ und somit entmündigen. Aber diesmal war es gut so, als ob sie ihn als ihresgleichen verstanden: Ein Habenichts, völlig überflüssig, zu nichts zu gebrauchen. Er empfand es als Kompliment. Und plötzlich erinnerte sich Peter an einen Satz, den er als Junge am Berliner Ensemble hörte, zu dem ihn damals sein älterer Bruder mitnahm: „Die Bedeutenden nehmen langsam überhand. Die Unbedeutenden sterben aus.“
Als die Kinder und Peter schließlich durch waren – durch den aufgeweichten Schlamassel - gingen sie lachend und lärmend ihres Weges. Sie drehten sich nicht einmal nach ihm um.
Für Peter war dieses Erlebnis ein Wegweiser. Er wusste freilich, dass der gesunde Menschenverstand solche Wegweisungen sofort weginterpretieren würde. Was bliebe, wäre eine Horde Kinder – frierend, nass, hungrig, schutzlos, ungebildet –, die nicht einmal wissen, dass sie nichts wissen.
Und von wegen „ihn retten“. Sie trieben mit ihm doch nur ihren Schabernack!
Er hatte wirklich große Angst vor dem Gespräch mit Pater Fernando über sein Erlebnis. Würde er seine subjektive Wirklichkeit durch objektive Realität vermiesen? Fater Fernando ließ sich nach seinem langjährigen Aufenthalt in Indien kaum mehr von den bärtigen Sanyasins unterscheiden. Peter überraschte es, dass Fernando sowohl seine Ablehnung einer „objektiven Beurteilung“ billigte als auch „einem anderen Dasein“ zuordnete: „Lass deine Subjektivität nicht unbeaufsichtigt“, entgegnete Fater Fernando ihm, „damit du dich nicht in die Irre führen lässt.“ Auf Peters verwunderten Blick hin fuhr er fort: „Der Drang, wider alle Vernunft, das Dasein zu idealisieren ist allen Menschen mehr oder weniger in die Wiege gelegt worden. Sonst gäbe es kaum Fortschritt. Damit sich der Drang nicht ins Gegenteil verwandelt, dürfen Ideale nur als Begleiterscheinung gelten. Das beweist die Menschheitsgeschichte. Kriege um Ideale oder höhere Werte werden wohl nie enden. Ideale sind wie Blumen, die welk werden, wenn man sie sich ins Haar steckt.“
Doch dann, sozusagen um das alles zu korrigieren, sagte er zu Peter ein Wort aus dem Altspanischen, das in den Exerzitien mehrmals auftaucht. Santire – gefühltes Wissen. „Gottes Willen im Gefühl haben“, so sagte Fernando. Er fügte noch hinzu, dass dieses Gefühl als Gottesgabe gemeint war, als Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf. „Santire liegt uns im Blut seit Urzeiten. Statt sie zu suchen wie eine Nadel im Heuhaufen anderer Religionen, reicht schon allein der Blick nach innen. Du willst wissen, was dir dein Erlebnis sagen will? Schau nach innen, und lass es sich selbst aussprechen. Rede nicht dazwischen. Und hast du die Antwort, dann vergesse sie schnell wieder. Sie taucht wieder auf, wenn du sie brauchst. Dafür sorgt dein Santire. Dein Santire macht dich einzigartig. Damit du es nicht verlierst, kannst du zwar immer noch vieles mitmachen, aber nichts und niemanden nachmachen. Folge ihm, aber eigne es dir nicht an. Aneignungen verstopfen, füllen ab und machen unbeweglich. Alles Unbewegte ist tot. Bewegung ist Leben. Damit ist erst einmal genug gesagt. Vieles mehr wird sich aber zeigen.“
Seine Antwort empfand Peter ein wenig so, wie wenn jemandem ein leckeres Gericht vorgesetzt wird. Doch bevor es gegessen wird, wird es bereits abgeräumt. Was der Jesuit da gesagt hatte, warf in Peter eine Menge Fragen auf. Auf Peters weiteres Insistieren, reagierte Fernando augenfällig gelangweilt: „Viele Frage dauern lange. Was lange dauert, wird langweilig. Langes Verweilen ist dem Menschen nicht gegeben.“ Abschließend fügte er hinzu: „Seid wie Vorübergehende.“ Mit diesem Wort von Jesu war er dann wieder ganz der Jesuit.
Danach sah er Fernando nur noch einmal kurz beim Abschied. Aber irgendwie nahm er ihn doch mit auf seine Reise. Diese sollte von nun an nicht konsumiert werden, sondern auch Lebenserfahrung sein. Er hatte ja genug Zeit zum Meditieren, Kontemplieren. Fernandos Worte klangen nach. Nachts, wenn er allein im Zelt lag, beim Trampen, beim Warten auf die nächste Mitfahrgelegenheit in Richtung Madras. Dort hoffte er mit seinem noch gültigen Dokument, das mich ihn Seemann auswies, Heuer zu finden. Auf einem Schiff nach Australien. Es kam aber alles anders. Doch das ist eine andere Geschichte.

 

Hej krippner,

eine volle, kompakte Geschichte, die gute Gefühle hinterlässt.

Peter hatte Interesse an der der Lehre der Jesuiten gezeigt

der zu viel

Peter begegneten die Kinder kurz nach einem Wolkenbruch. Sie schienen ihm in jener schmalen, vom Regen überschwemmten Gasse helfen zu wollen.

dann folgt eine laaange Informationsflut ... von unterschiedlichen Glaubensrichtungen, damit es anschließend

Diese Begegnung begann mit einem kurzen, aber furchtbaren Wolkenbruch.

wiederholt wird, wann er Kindern begegnet, was mich etwas ungeduldig werden ließ. Wenn ich schon informiert werden soll, dann mag ich es lieber in kleinen Dosen und irgendwie in das Geschehen nach und nach eingearbeitet.

Und als Peter kurz darauf meinen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein fortsetzte,

seinen Spaziergang

Neugierig taxierten ihn ihre wie Steinkohle funkelnden Pupillen, eingebettet im Weiß ihrer Augen mit den langen schwarzen Wimpern.

Du meinst sicher damit die Farbe ihrer Augen, aber Kohle funkelt ja nicht und deshalb ist der Vergleich ein bißchen ... undeutlich.

Ihre auffallend feingliedrigen kleinen Hände ähnelten jenen vielfältigen Brauntönen von Edelhölzern. So dicht nebeneinander erinnerten sie Peter an die Einlegearbeiten, wie sie in alten Möbeln zu finden sind.

Da hast du dich echt bemüht und ich sehen diese schönen Hände, obwohl mir Einlegearbeiten dafür ein bisschen hölzern ;) vorkommt. Spontan fielen mir Intarsien ein, die geschmeidiger klingen. Aber das ist nur so ein Gedanke, den du mit deiner Beschreibung ausgelöst hast.

Dann würde er ein lebenslanges Erinnerungsstück an die Kinder, die ihn jetzt in den überschwemmten Gassen vor und hinter sich herzogen und schoben, als wäre er ohne sie verloren.

Das zeigt schön seine Liebe zu den Kindern.

Also mussten sie ihn ja „retten“. Ihn mussten eh und je immer alle „retten“ und somit entmündigen. Aber diesmal war es gut so, wie als ob sie ihn als ihresgleichen verstanden: Ein Habenichts, völlig überflüssig, zu nichts zu gebrauchen. Er empfand es als Kompliment.

Diese Andeutung ist für mich jetzt gar nicht so gut nachzuvollziehen, denn ich habe keine Ahnung, was bisher mit ihm vorgefallen ist und das Kompliment nehme ich ihm auch nicht ganz ab. Es klingt ein bisschen resigniert.

Und plötzlich erinnerte sich Peter an einen Satz, den er als Junge am Berliner Ensemble hörte, zu dem ihn damals sein älterer Bruder mitnahm: „Die Bedeutenden nehmen langsam überhand. Die Unbedeutenden sterben aus.“

Das ist Zitat ist schön, aber ist tatsächlich nötig zu wissen, dass es am Berliner Ensemble auftauchte?

Er wusste freilich, dass der „gesunde Menschenverstand“ solche Wegweisungen sofort weginterpretieren würde.

Du musst das gar nicht in Anführungszeichen einbetten, denn ich habe Peter bereits so verstanden, dass er ein anderes Verständnis von Gesellschaft und Miteinander und Werten hat.

Fater Fernando

Vater oder Pater ;)

Peter überraschte es, dass Fater Fernando sowohl seine Ablehnung einer „objektiven Beurteilung“ billigte als auch „einem anderen Dasein“ zuordnete: „Lass deine Subjektivität nicht unbeaufsichtigt“, entgegnete Fater Fernando ihm, „damit du dich in die Irre führen lässt.“ Auf Peters verwunderten Blick hin fuhr er fort: „Der Drang, wider alle Vernunft, das Dasein zu idealisieren ist allen Menschen mehr oder weniger in die Wiege gelegt worden. Sonst gäbe es kaum Fortschritt. Damit sich der Drang nicht ins Gegenteil verwandelt, dürfen Ideale nur als Begleiterscheinung gelten. Das beweist die Menschheitsgeschichte. Kriege um Ideale oder höhere Werte werden wohl nie enden. Ideale sind wie Blumen, die welk werden, wenn man sie sich ins Haar steckt.“

Und hier muss ich einfach wieder schlucken, was du mir an Lehre erteilst, dabei war die Geschichte mit der Uneigennützigkeit der Kinderbande (gefiele mir besser 1963 als das Wort Clique) doch voller Zeichen und Erkenntnissen.

Santire – gefühltes Wissen.

Das gefällt mir total, aber krippner, es kommt so aus dem Nichts, als wolltest du mir ganz viel auf eimal sagen und unbedingt loswerden.

Das hat Stoff und Gedanken für eine ausführlichere Geschichte, liebe/r krippner und ich fühle mich etwas overflowed. ;) Aber alles darin ist schön und gefällt mir an Weisheiten, so viel ist klar. Und dein Pater/Vater musst du noch mal drübergucken.

Ein Leseeindruck und freundlicher Gruß, Kanji

 

krippner,

Was sind chinons? Dr. Google wusste auch nix.

dann Rubinen und Saphiren. Dann verharrten die
das erste dann kann weg.

Dann verharrten die Streuner vor einem Essenstand, wo Speisen auf Bananenblättern und Fladenbrot, das Stimmengewirr übertönend, laut angepriesen wurde.
hier würde ich Gedankenstriche bevorzugen.

Er war durch Wind und Sonne dunkelbraun gebrannt
braun gebrannt durch Wind? Hä?

Schließlich kam er aus einem Land, wo schnell pädophile Neigungen vermutet würden.
Kann mir nicht vorstellen, dass das 1963 überhaupt ein Thema war, oder?

Er hätte sie von sich stoßen müssen und ihnen damit die Härte ihres Daseins noch härter empfinden lassen
sie statt ihnen.

Dort im Schulungszimmer, nicht weit von der Kirche, durfte er auf eine der Bänke nächtigen
Meines Erachtens nach können beide Kommas weg, auf einer der Bänke.

Peter hatte Interesse an der der Lehre der Jesuiten gezeigt.
doppeltes der kann weg

Gründer ihres Ordens, ähnlich wie Martin Luther nicht auf eine
Komma hinter Luther

So gesehen heißt es jetzt – anders als in der Bibel:
der Gedankenstrich kann weg

- Jenseits von Gier, Hass und Verblendung –
jenseits klein

Auch darin sind sich beide Ordensgründer gleich, doch die Wege unterscheiden sich.
gleichen sich die Ordensbrüder

Peter schien der meditative – kontemplative Weg mehr zu entsprechen
Komma statt Gedankenstrich

Für Peter war es leicht in einen der Läden Unterschlupf zu finden.
einem

Und als Peter kurz darauf meinen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein fortsetzte
seinen Spaziergang

Dann würde er ein lebenslanges Erinnerungsstück an die Kinder, die ihn jetzt in den überschwemmten Gassen vor und hinter sich herzogen und schoben, als wäre er ohne sie verloren.
da fehlt ein Verb, wenigstens: haben

Was bliebe, wäre eine Horde Kinder, frierend, nass, hungrig, schutzlos, ungebildet – die nicht einmal wissen, dass sie nichts wissen.
Was bliebe, wäre eine Horde Kinder – frierend, nass, hungrig, schutzlos, ungebildet –, die nicht einmal wissen, dass sie nichts wissen.

Fater Fernando
Er hatte wirklich große Angst vor dem Gespräch mit Pater Fernando über sein Erlebnis.
??? Vater, Fater oder Pater ???


Lieber krippner, dein Text zeigt viele Schwächen in Ausdruck, Satzstellung, Rechtschreibung und Konzeption. Der Text bietet viele religiöse und philosophische Informationen und Denkanstöße, die ich dankbar aufnehme. Doch die Story - wenn es denn eine ist - kommt mir zu konfus daher und wirkt eher als unbeholfenes Transportmittel. Ich denke, das was du sagen möchtest, solltest du nicht unbedingt versuchen, in eine Kurzgeschichte zu packen.

Ich werde deinen Text wegen der religiösen Aspekte noch einmal lesen.


Peace, linktofink

 

Hallo krippner,

was ursprünglich - Jenseits von Gier
Gedankenstrich statt Bindestrich und jenseits klein.

Das Erlebnis mit den Kindern (...) seine Begegnung mit den Kindern
Wiederholung von "mit den Kindern"

durch den aufgeweichten Schlamassel - gingen sie lachend und lächelnd
Gedankenstrich statt Bindestrich

Ich glaube, du wolltest mit der Geschichte sehr viel rüberbringen, und ich bin überzeugt davon, dass sie sehr gute Inhalte hatte. Aber du hast sehr erzählend darüber aufgeklärt und ich konnte mich nicht wirklich in den Protagonisten und in die Situation hineinversetzen, deswegen kam es mir leider eher so vor, als würde ich mit unzähligen Informationen überschüttet, die mich deshalb leider auch kaum angesprochen haben. Ehrlich gesagt: Das ganze ging irgendwie völlig an mir vorbei. Tut mir leid, das so sagen zu müssen.

Viele Grüße,
Anna

 

Hallo Anna, danke für Deine Hinweise. Ich kann nur wiederholen, was ich bereits Deinen beiden Vorgängern geantwortet habe. Diese gingen in die gleiche Richtung.

 

Hallo kanji, so ein Mist. Jetzt hatte ich Dir und linktofink so eine ausführliche Antwort geschrieben. Und nun ist alles irgendwie weg. Wie Du aber siehst, habe ich aber Deine Hinweise schon eingebaut. Wenig Handlung und viel Reflexion, für die wahrscheinlich zuviel von dem einem und zuwenig von dem anderen. Overflowed trifft auch für mich zu, wenn ich sehe, was noch zu tun ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo linktofink, ich will mich gar nicht herausreden. Aber die Gedanken fließen beim Schreiben nun mal hervor. Ich schaffe es nicht, selber darüber zu lesen. Da habe ich eine Scheu davor. Wenn ich dann einmal doch den Text noch einmal lese, wird er nie fertig, weil ich endlos dann herumholze und dann wird er nie fertig. Darum hast Du auch schon Recht. Und das Gefühl: Zu viel Reflexion und zu wenig Handlung hatte ich freilich. Doch manchmal löst eine kurze Begegnung eine lange Gedankenkette aus.

 

Hallo krippner,

Den Text hab ich vor etwa einer Stunde gelesen und wurde dann unterbrochen, daher kann ich jetzt nichts im Detail, sondern nur den gebliebenen - möglicherweise bereits getrübten - Eindruck kommentieren.

Du hast einiges im Kopf, das zu sagen willst. So ganz reindenken konnte ich mich da leider nicht, obwohl da sicherlich einige spannende Ansätze drin sind, wie ich glaube! Das in eine Kurzgeschichte zu verpacken, ist natürlich schwierig, wohl die Königsdisziplin. Wenn dir das Thema wirklich am Herzen liegt, musst du dich ihm wohl ausführlicher widmen.

Das wars auch schon von mir, sorry für das kurz ausgefallene Feedback!

Viele Grüße, Salomon

 

Es kam aber alles anders. Doch das ist eine andere Geschichte
und damit endet Deine Geschichte, bevor sie richtig losgeht,

lieber krippner,

denn die titelgebende "Kinderclique" dient als Aufhänger zu einem kurzen Lehrgespräch zwischen Pater ("fater" ist tatsächlich eine alte Schreibweise des Vaters im Althochdeutschen bis ins Hochmittelalter hinein, als schon überwiegend "vater" geschrieben wurde) und Peter, dem Prot. Zudem hat Luther keinen Orden begründet, selbst eine andere Konfession zu begründen lag nicht in seiner Absicht. Dass er dann in all seiner Strenge und Konsequenz oftmals als "Papst von Wittenberg" verspottet wurde, ist eher eine Reaktion auf die starren Formen des Katholizismus, denen andere, weichere entgegengesetzt wurden bis hin zu der winzigen frühneuzeitlichen Revolution, dass Gemeindemitglieder ihren Vorstand (Presbyterium) und dieser vor Ort und nicht im fernen Rom der Papst darüber entschied, wer Pfarrer und somit Oberhaupt der Gemeinde werden sollte.

Nur so als Beispiel, wie's mir unterm Schreiben kommen kann, Dich damit zu erschlagen liegt mir fern.

Ein zwoter, historischer Fehler, ist die Jahreszahl, in dem auf den kleinen Friedel zunächst die Beatles und dann die Rolling Stones wie der Hammer einschlugen, zu denen sich dann Bob Dylan gesellte und 67 Dutschke und der vergessene Hansjürgen Krahl. Mag sein, dass mancher Beatnick potenzieller Hippie war, der Ausdruck kam erst in der zwoten Hälfte des 60er Jahrzehntes auf.

Triviales - mal abgesehen davon, dass Du - ich hab Deine Stellungnahmen gelesen - Gedächtnis und vor allem Selbstsicherheit trainieren solltest jenseits von dem, was man als ein "ins kalte Wasser" werfen nennt ... Vielleicht hülfe Dir auch, ein wenig Ironie zur Selbstverteidigung zu entwickeln, denn bis auf die Stelle

Der Besitzer des Ladens war abwesend und dessen Gehilfe abweisend.
berichtestu mit heiligem Ernst.

Triviales

Zu diesem Satz gibt's zwo Probleme, wobei der fehlende Abstand der Gedankenstriche zu den Worten zuvor leicht zu erledigen ist

Plötzlich verharrten die Streuner vor einem Essenstand, wo Speisen auf Bananenblättern und Fladenbrot[...]- das Stimmengewirr übertönend[...]- laut angepriesen wurde.
der Imbiss aber als "Essensstand" (es fehlt bei Dir das Fugen-s) nicht so leicht zu verstehen ist, gibt es doch genügend Zusammenfügungen ohne Fugenelement. Beim "Essen + Stand" entsteht die Zusammenfügung aus der Genitivbildung, es ist der (Makt- oder sonstige) Stand, an dem gegessen wird, der Stand des Essens

Hier

Peter begegneten die Kinder kurz nach einem Wolkenbruch.
schnappt die Fälle-Falle zu: Wem begenete Peter, den Kindern (Dativ!) auch eine Umstellung der Art "(Die) Kinder begegneten Peter ..." bleibt im Dativ, sie "begeneten ihm" ...

Hier erzwingt Dein detaillierter Stil einige Kommas

Dort[,] im Schulungszimmer[,] nicht weit von der Kirche[,] durfte er auf einer der Bänke nächtigen.

... Erkenntnis dessen, was ursprünglich - [j]enseits von Gier, Hass und Verblendung – mit Gotteserfahrung gemeint ist.
Es geht hier nicht um das Jenseits, sondern um ein schlichtes Adjektiv

Für Peter war es leicht[,] in eine[m] der Läden Unterschlupf zu finden.
(Komma, weil die Infinitivgruppe von Substantiv abhängig ist.

Ihre auffallend feingliedrigen kleinen Hände ähnelten jenen vielfältigen Brauntönen von Edelhölzern.
Kann so nicht sein, Du meinst die Farbe der Haut (der kleinen Hände), versuch mal "Die Farbe/n ihrer ... kleinen Hände ähnelten ..."

... einen Tisch mit vielen kleinen[,] aus Edelhölzern geschnitzten Kinderhänden zu bauen.
(s. Infinitiv)

Aber diesmal war es gut so, wie als ob sie ihn ...
Ist wohl die Umkehrung, wenn einer nicht weiß, ob er als oder wie verwenden soll, entweder also "... weiß, als ob sie ihn ..." und damit nicht als ihresgleichen ansahen, oder "weiß, wie sie ihn als ihresgleichen ansahen".

Hier nun

„Lass deine Subjektivität nicht unbeaufsichtigt“, entgegnete Fater Fernando ihm, „damit du dich in die Irre führen lässt.“
hastu was vergessen - voraussichtlich das entscheidende "nicht" zu "führen lässt"

Wird schon werden, meint der

Friedel

 
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Hallo Friedel, damals hießen diese Aussteiger aus dem Westen in Indien Anfang der 60er "beachrunner" (oder nannten sich selber so). Kennt heute, glaube ich, keiner mehr. Mit dem Begriff Orden, meinte ich nur allgemein einen Zusammenschluss, um gemeinsamen religiösen Zielen zu folgen. Danke für die vielen Hinweise zu den faux pas.

 

Hej krippner,

hab fast deine Ansprache an mich überlesen - du hast sie nicht mit @ markiert. ;)

So erfuhr er in den Gesprächen mit den Jesuiten, dass St. Ignatius, Lehrer und Gründer ihres Ordens, ähnlich wie Martin Luther, nicht auf eine bestimmte Lebensweise fixiert war. So gesehen heißt es jetzt anders als in der Bibel: „Nicht an ihren Werken sollst du sie erkennen, sondern an ihren Absichten.“

Für die Geschmeidigkeit des Flusses würde es mir gefallen, wenn du einen Satzanfang veränderst. :shy:

Ich weiß jetzt nicht ganz genau, was du verändert hast (die Intarsien habe ich wohl bemerkt) und ich weiß auch nicht, ob es nicht an meiner Tagesform liegt (deswegen ist für den Autoren oft nicht so einfach, herauszufinden, wie die Ratschläge und Bewertungen eines Textes einzuordnen sind - bin ja hoffentlich nicht alleine mit meinem Gefühlsgeraffel :shy:), jeeeedenfalls liest sich dein Text in dieser Version überaus schön. So schön, wie du mir dein Indien schilderst: bunt, voll, prall, fröhlich, dicht, von allen Sinneseindrücken im Übermaß und deswegen lebendig. Die Erklärungen erscheinen mir heute weniger belehrend, als passend zum Gespräch zwischen Peter und Pater. ;)

Ich freue mich, dass du dich ans Bearbeiten gesetzt hast und verfolge deine Geschichte sehr gern.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hallo Kanji, Danke. Hoffe, jetzt kommt es an. Belehrend zu sein,liegt mir fern. Ich selbst mag es freilich, wenn ich als Leser nach dem Lesen "satt", werde, auch wenn ich mir bewusst bin, dass viel nicht immer viel hilft. Über Deinen Hinweis mit den veränderten Satzanfang muss ich nachdenken.

Salomon, danke für den Hinweis. Ich hatte den Gedanken, etwas mehr über den ziellos herumirrenden Straßenmaler und Seefahrer, dem Protagonisten Peter, ausführen sollte. Nur befürchte ich, dass sie dann ausufernd werden könnte.

 

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