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Die Konsequenz
Meine Vorahnung täuschte mich nicht, als ich dieses prickelnde Gefühl empfand. Sie stand direkt vor mir, wie schon so oft, mit ihren langen, blonden Haaren, ihren zauberhaften, süßen, blauen Augen, ihrem anmutigem Lächeln und ihren äußerst schlanken Einsfünfundsiebzig. Sie hatte sich heute äußerst schlicht gekleidet, aber sie war gewiss kein Mauerblümchen. Ohne zu wissen, was folgen würde, stand sie nun da. Sollte ich sie warnen, oder einfach davon ausgehen, dass sie wusste, dass sie auf eigene Gefahr hier war? Ein verkrampftes Lächeln war das Einzige, was ich ihr entgegnete. Es rächte sich nun, dass ich mir der Konsequenzen meines Handelns der letzten Tage nicht bewusst war. Kein Zweifel, ich war dem, was nun folgen würde komplett und völlig hilflos ausgeliefert. Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln, erkannte noch die Notwendigkeit sie zu warnen, aber zu meinem Leidwesen wurde ich mit einer Verschärfung der Lage konfrontiert. Mir stockte der Atem und ich verspürte einige unkontrollierte Muskelbewegungen, die ich so diskret wie nur möglich zu kaschieren versuchte. Kein Zweifel, es war einfach zu spät. Sie blickte noch ein letztes mal zu mir rüber, bevor auch sie die Situation richtig einschätzen konnte. Es gab keinen Ausweg. In einer letzten, verzweifelten Aktion drehte ich mich um, weg von ihr, und in der nächsten Sekunde erschütterte ein ohrenbetäubendes Geräusch das gesamte Büro. „Gesundheit“ entgegnete sie mir „Sie haben sich wohl einen Schnupfen geholt ?“