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Die Prinzessin

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19.12.2004
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Die Prinzessin

„Schöne Decke hast du da. Ist die neu?“, fragt Jenny.
„Jaahh- zum Geburtstag. War sauteuer, aber egal....“, antwortet Vanessa mit einer wegwerfenden Handbewegung.

An diesem heißen Sommertag sind Vanessa und Jenny mit einigen Freunden zum Freibad gefahren. Sie sind gerade angekommen und breiten sich jetzt auf der Wiese, gleich neben dem größten Becken, aus. Es ist schwül und so haben an diesem Tag viele Menschen den Weg ins Freibad gefunden.
Sie liegen auf ihren Decken, spielen Volleyball oder vergnügen sich im Wasser- das Stimmengewirr dieser vielen Menschen, ihr Lachen und ihre Rufe- schallen durch das ganze Schwimmbad. Es ist ein typischer Sommertag in den großen Ferien.

„Wollen wir gleich ins Wasser?“, fragt Jenny. Sie ist die Schüchternere der Beiden und hält sich an Vanessa, während Vanessa mit allen, die mitgekommen sind, gleichgut befreundet zu sein scheint.
„Mh- gleich, aber lass doch erstmal eincremen. Also ich krieg so schnell einen Sonnenbrand. Das ist vielleicht übel. Obwohl ich doch so braun bin.“ „Ja- so braun wär ich auch gerne.“, erklärt Nico, der seine Decke neben Vanessa ausbreitet mit einem Gesichtsausdruck, der wohl Verzweiflung ausdrücken soll.
Ein Junge nähert sich der Gruppe. „Hey Marc.“, begrüßt Vanessa ihn lässig.
„Hi.“, grinst der Junge zurück. „Hey, hast du die Haare irgendwie anders? Sieht gut aus!“, fügt er hinzu.
„Ja- hab heut morgen ein bisschen was ausprobiert.“, winkt Vanessa erneut ab.
Winken scheint ihre Spezialität zu sein.
„Ja, boah, und weißt du was??“, empört sich Vanessa plötzlich- „Die dumme Kuh von nebenan hat genau dieselbe Frisur. Voll die Nachmacherin... Naja- ich bin hier schließlich das Original.“; fügt sie grinsend hinzu.
Sie hat bestimmt nur vergessen, dass sie diese Frisur aus der Bravo hat, die sie sich von der „dummen Kuh“ geliehen hatte.
Mit einem gekonnten Schwung dreht sie ihren Kopf herum, sodass ihre blonden Haare wie in einer Shampoo- Werbung herumfliegen: „Es ist so heiß heute...“
„Ach ne.“, denkt Jenny.
„Ja- voll ätzend.“, antwortet Nico, während er sein T-shirt und die Shorts, die er über der Badehose trägt, auszieht.
Vanessa tut es ihm gleich und entblättert sich bis auf den Bikini.
„Hey, habt ihr schon meinen neuen Bikini gesehn? Original Adidas. War superteuer, aber Mama hat´s ja bezahlt.“, erläutert Vanessa mit einem abschätzenden Blick auf Jennys Badeanzug. „Du könntest dir aber auch mal wieder einen neuen kaufen. Wie alt ist der schon? Zwei Jahre? Puh- Ich könnte das gar nicht. Die Mode aus dem letzten Jahr? Nee...“
Mit finsterem Gesichtsausdruck beobachtet Jenny, wie Vanessa ihr blondes Köpfchen schüttelt. Wieder die Shampoo-Werbung.
Als hätte sie grade keine Beleidigung, sodern eine Lebensweisheit ausgesprochen, für die ihr alle Menschen dankbar sein sollten.

Die Szene gleicht einem Theaterstück. Mit Vanessa in der Hauptrolle. Jeder hat brav seinen Text gelernt. Es ist so überzeugend, dass es fast die Wirklichkeit sein könnte.

„Hachja- übrigens- vielleicht sollte ich meinen Ring mal vor dem Schwimmen abnehmen. Der war soooo teuer... Und echt von Dior.“

„Angeberin.“, denkt Nico.

„Der Ring ist vom Flohmark, auf dem ich mit ihr vor zwei Jahren einen Stand hatte. Da hatten wir noch Spaß zusammen. Was ist bloß passiert. Das ist doch nur zwei Jahre her...“, denkt Jenny.

„Was soll der Quatsch? Hat sie das nötig? Sie kann doch so anders sein, aber in letzter Zeit...“, denkt Marc.


„Cool“, sagt Nico.
„Wirklich schön.“, stimmt Jenny ihm zu, doch ihr Gesicht spricht eine andere Sprache, die Vanessa nicht spricht.
Mark grinst bloß.

Vanessa ist befriedigt.

Alle gehen zusammen ins Wasser und lachen und spritzen sich gegenseitig Wasser in die Gesichter...

 

Hi Poldi!

Teenys im Freibad, Bühne für die Prinzessin und ihre Bewunderer. Gut finde ich, wie Du die Gedanken des Ich eingebracht hast, außen und innen, dieser Gegensatz. SO oder so ähnlich kommt es mit Sicherheit garnicht so selten vor.
Verbessern könntest Du mE. die Dialoge -

„Mhja- gleich, aber lass doch erstmal eincremen. Also ich krieg sooo schnell ´n Sonnenbrand. Das´s übel. Obwohl ich doch so braun bin.“ „Jaah- so braun wär ich auch gerne.“, erklärt Nico,
das ist zu sehr Slang. Jeder, der selber mal jung war oder Teenies im Freibad gesehen aht, kann sich die Betonung vorstellen, so wirkt es auf mich seltsam plump und gewollt.
Was ich ebenfalls nicht so gelungen finde, ist Deine Arbeit mit den Stilmitteln innerhalb eines so kurzen Textes alle drei - und scheinbar wahllos. Sie erfüllen keinen eindeutigen, voneinander abgegrenzen Zweck, mal Betonung, mal Gedanken ... Vorschlag: nimm nur eins davon, zum Beispiel kursiv (mein persönlicher Favorit), um Betonungen und Gedanken darzustellen - so hast Du eine Hervorhebung, ohne den Leser zu sehr rauszureißen.

schöne Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Anne,
danke für deine Antwort. Du hast Recht mit dem Slang- das klingt wirklich zu gewollt. Und das mit den Stilmitteln: war mir nicht so ganz schlüssig wie ich das ganze nun strukturieren sollte. Ich werd versuchen, es zu verbessern.
Danke nochmal!! Freut mich echt, wenn ich konstruktive Kritik bekomme.
POLDI

Oh- hab die Kritik erst falsch verstanden- dachte du meinst, dass ich die Meinung von Jenny und meine eigene Meinung als Erzähler mitreinbringe- *doing* :D - naja unterstrichen hab ich jetzt weggelassen, dass hatte keinen besonderen Sinn- aber während Fettgedrucktes besonders betont werden soll, soll das Kursive den wichtigsten Teil des Textes andeuten, den Wendepunkt sozusagen- und das sähe fett leider nicht so aus, wie ich es gerne hätte.
nochmal tschüss
POLDI

 

Hallo Poldi,

meiner Meinung nach kannst du die Geschichte noch ordentlich ausbauen. So, wie sie momentan ist, liest sie sich etwas platt und klischeehaft - modewusster Teen, arrogant, möchtegern... Den Ansatz der Freunde, die dieses Benehmen eigentlich überhaupt nicht gut finden, fand ich recht interessant, hier würde ich noch etwas ausbauen, es vielleicht zum Konflikt kommen lassen. Du kannst die Handlung ruhig etwas steigern - so liest sich das ganze mehr wie eine Momentaufnahme, mir fehlt da die Spannung.
Vielleicht investierst du ja noch etwas Zeit rein.

Gruß,
Anea

 

Hi Poldi,

ach was, hätte nicht gedacht, dass bei den jungen Leuten in der heutigen Zeit, noch ein Hofstaat, wie in alten Zeiten funktioniert.

Schade dass deine anderen Prots, nicht das nötige Selbstbewußtsein aufbringen konnten, um Prinzesschen mal von ihrem Thrönchen zu schubsen. ;)
So hätte Nico z.B seine Gedanken (Ring vom Flohmarkt) auch laut äussern können.
Oder das andere Mädel hätte sagen können: Ist doch die Frisur aus der Bravo, die du dir von der blöden Kuh geliehen hast.
Und die Krönung auf Vanessas Häuptchen wäre gewesen, wenn ihr vor lauter Stolz, dass Bikinioberteil geplatzt wäre, eine Strähne ihres wehenden Haares ins Auge gekommen wäre und die anderen lachend alleine ins Wasser gelaufen wären.
Oder so etwas in der Art.
Ich weiß zwar was du ausdrücken wolltest, doch fehlt in deiner KG wirklich etwas. Sei es nun Spannung, Humor oder Schadenfreude. :shy:

Trotzdem habe ich deine KG gerne gelesen.
Vielleicht bringst du beim nächsten mal etwas mehr Leben rein. :)
Ach ja, das Fettgedruckte würde ich lassen. Man kann sich auch so genau vorstellen, wie das Gesagte wirkt.
Hast du ja gut genug beschrieben. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Danke für eure Antworten!! Ich glaube ihr habt Recht, ich werd mir noch ne ne bissige Pointe überlegen- vielleicht nehm ich deine Ideen mit rein coleratio- danke!... Naja- hatte ehrlichgesagt n bisschen Schiss, dass die Geschichte keiner mehr liest, wenn sie zu lang gerät- aber hey- ich werd mich gleich morgen nochmal dransetzen!
POLDI

 

naja, muß ja nicht gleich ein Roman sein, doch das doppelte deiner KG würde ich auch noch lesen ;)

 

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