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Die Suche nach Nähe

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06.09.2005
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Die Suche nach Nähe

„Fiona, ich habe nicht viel Zeit. Meine Frau und ich haben heute Hochzeitstag und wollen Essen gehen. Also beeil dich bitte mit dem Blasen,“ raunt mir mein treuester Stammkunde, Herr Brückner, zu. Mir macht es nichts aus die Sache schnellst möglichst zu beenden, schließlich wird mir übel wenn ich nur daran denke, dass der Mann der in wenigen Sekunden in meinem Mund kommt, später seine Frau zärtlich umgarnen wird.
Ich tue es nach seinem Standard. Mit der Zeit kommt die Erfahrung. Das ist wohl in jedem Lebensbereich so.
Ich tue ganz erregt und schaue ihn unschuldig an.
Das mag er. Einmal hat er mir erzählt, seine Frau sei ihm zu dominant, er möchte ein Mädchen, das sich ihm vollkommen unterwirft und keine Fragen stellt. Sie soll nur tun, was er will.
Und dieses Mädchen bin ich für ihn.
Während ich noch in Gedanken schwebend weitermache, ist er schon gekommen. „Hör auf Fiona, ich muss jetzt gehen. War okay,“ sagt er gehetzt.
Ich setze mich auf den Sessel der direkt neben meinem Bett steht und schaue ihm beim Anziehen zu. Er sieht ganz gut aus für Ende vierzig mit seinen schwarzen Haaren, der in Form gehaltenen Figur und den blauen Augen. Ich warte bis er aus dem Zimmer ist und zünde mir dann eine Zigarette an. Es tut gut den Rauch zu spüren. Wenigstens merke ich, dass alles real ist.

Als ich mein Abitur absolviert hatte, war ich versessen darauf, Jura zu studieren. Ich wollte es meinem Vater gleich tun und lernte viel, um den schweren Stoff an der Uni zu fassen. Ich wollte so sein wie Papa. So stark, treffsicher und intelligent. Oft unterhielten wir uns über Erlebnisse aus seinem Berufsleben. Er erzählte so unterhaltsam, als ob er von Geburt an Jura im Blut hatte. Das bewunderte ich so sehr an ihm.
In meiner Freizeit traf ich mich mit Freunden und ging auf Partys. Das Leben eines Durchschnittsmenschen eben.

Ich mache die Zigarette aus und betrachte mich in dem gegenüberliegenden Spiegel. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt und entspreche dem Typ eines Mitteleuropäers. Groß, blond, blaue Augen und helle Haut. Verkauft sich gut.
Eigentlich könnte mir das egal sein. Meine Mutter ließ meinen Vater und mich im Stich, als ich noch im Kindergarten war. Ich kann mich nicht genau an sie erinnern. Dafür war ich zu klein. Meinen Vater bat ich immer wieder, von ihr zu erzählen.

Eine Erinnerung drängt sich in mir auf.
Ich sitze auf unserem kleinen Balkon, in meinem Elternhaus. Es ist schon spät, doch ich will auf Papa warten. Als er endlich kommt strahlt er mich an, aus diesem warmherzigen Gesicht.

Ich muss schlucken, in meinem Hals hat sich ein Kloß gebildet. Ich will die Erinnerung verdrängen, doch sie läuft einfach wie ein Kurzfilm vor meinen Augen ab.

Er sieht mich sehr eindringlich ein als ich ihn nach meiner Mama frage. Dann beginnt er zu erzählen: „Fiona, deine Mutter war wie das Wetter. An einem Tag sonnig, angenehm und erheiternd. Doch schon am nächsten Tag konnte sie wie ein Dauerregen sein, ein Gewitter loslassen. Sie war faszinierend in ihrer Art. Ich war gebannt von ihrem Überschwang. Von der Energie die von ihr aus ging. Ich wollte sie an mich binden. Sie nicht mehr verlieren. Es schien als ob sie ihr erlebnisreiches Leben gegen das Familienleben problemlos eingetauscht hätte. Als ob sie bereit war für mich, später auch für dich, auf ihre uneingeschränkte Freiheit zu verzichten und Pflichten annehmen zu wollen. Doch ich habe mich getäuscht. Sie war nicht bereit die Abenteurerin in ihr eingehen zu lassen. Ich habe ihr die Freiheit genommen und dir deine Mutter.“ Sein Blick wurde trüb. Ich spürte, dass er sich große Vorwürfe machte und nahm seine Hand.

Der Film wurde schwächer, doch mir kommt es vor als ob diese schmerzliche Erinnerung nicht aufhören will.
Ich spüre wie ich wütend werde. Wütend auf meine Mutter. Warum hat sie uns allein gelassen?
Warum hatte sie mich dann überhaupt auf diese Welt gesetzt?
Warum durfte ich sie nie kennen lernen?

Diese Frage stelle ich mir immer wieder, doch die einzige Person die das beantworten kann, existiert nur noch in der Vergangenheit für mich.

Papa hat sich, während ich aufwuchs, bezaubernd um mich gekümmert. Als ich in die dritte Klasse kam, heiratete Vater. Er begann sich zu verändern. Seine klaren, aber warmherzigen Blicke wurden immer stumpfer. Er hatte nicht mehr sehr viel Zeit für mich.
Er stritt oft mit meiner Stiefmutter und es ging immer um Geld. Ich wüsste es nicht so genau, wenn es nicht bis zu meinem Abitur immer das gleiche gewesen wäre. Mein Vater verdiente gut, doch so gut konnte man nicht verdienen, dass es meiner Stiefmutter gereicht hätte.

Ich möchte nicht darüber nachdenken, doch der Satz, der mein Leben veränderte, hat sich für immer in mein Gedächtnis geprägt: „Ihr Vater hat eine Überdosis Tabletten genommen. Wir konnten nichts mehr für ihn tun.“ Es gab keinen Abschiedsbrief, kein Wort zu seiner Tat, kein Detail was ihn in eine so aussichtslose Situation gebracht hat. Innerlich fühle ich, dass ich Schuld daran trage. Ich hätte doch merken können, wie schlecht es um ihn steht. Man sagt, ein Mensch gibt vor seinem Selbstmord Zeichen, um verständlich zu machen, dass man Hilfe braucht. Warum hab ich diese Zeichen nicht bemerkt? Warum hab ich den einzigen Menschen sterben lassen, der sich um mich gekümmert hat und den ich so sehr liebte?

Ich stehe langsam vom Sessel auf und ziehe mich um. Schließlich will ich immer alles geben. Ich will wenigstens in meinem Beruf gut sein. Anstandslos. Mir entgeht kein Wunsch eines Kunden.

Papa hat mir keine große Erbschaft hinterlassen. Das stört mich nicht weiter, aber ich frage mich, warum er mir niemanden dagelassen hat, der mich liebt.
Seit dem Tod suche ich nach Nähe. Nach Zärtlichkeit.
Und habe sie in einer merkwürdigen Form gefunden.

Gerade als ich fertig mit Umziehen bin geht meine Tür auf und der stämmige Herr Düpfl kommt herein. „Oh Fiona,“ säuselt er, „du siehst fantastisch aus in diesem Korsett.“
„Danke!“, antworte ich in meiner rauchigsten Stimmlage.
Während des Verkehrs fühle ich mich fantastisch. Ich schließe die Augen und konzentriere mich nur an diese intime Situation. Die Berührungen sind wie Liebesbotschaften. Ich fühle mich auf eine seltsame Art geborgen.
Nach dem Akt liegt er erschöpft neben mir. Ich fühle mich etwas befangen, doch habe ich mich schon an das Bild des ständig wechselnden Mannes neben mir gewöhnt. Die Nähe, nicht der Mann ist wichtig.
„Wie viel schulde ich dir?“, frägt er etwas außer Atem.
„Das Übliche“, antworte ich knapp.

Nachdem er gegangen ist, zünde ich mir eine Zigarette an. Der Rauch tut gut. Ich habe meine Art von Liebe gefunden.
Es ist eine körperliche Liebe, aber besser als keine. Ich habe viele Kunden und verdiene kein schlechtes Geld.
Mein Papa ist tot, er muss sich also nicht für mich schämen. Er kann stolz sein, dass ich ohne ihn kann. Und ohne meine Mutter. Ich muss ohne sie können. Ich will eigentlich nicht ohne sie können.
Ich habe mein Studium abgebrochen. Fakten konnten mir nichts geben. Vielleicht war es nicht die richtige Entscheidung mit allem zu brechen, aber es hilft mir wenigstens, allem zu entfliehen.

Ich mache die Zigarette aus und überlege, womit ich mich ablenken könnte. Mein nächster Kunde kommt erst in einer Stunde. Ich beschließe, etwas Essen zu gehen.

 

Also das ist mein erster Beitrag.
Es ist wahrscheinlich nicht der beste Text den ich jemals geschrieben habe, aber ich würde mich über konstruktive Kritik sehr freuen.

Danke

 

Hallo Venuslicht,

herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de!

Leider konnte deine Geschichte mich nicht wirklich überzeugen. Stilistisch merkt man ihr eine gewisse Routine an, dein Stil liest sich flüssig und angenehm.

Inhaltlich: Deine Prot, das ungeliebte Kind, sucht nach Zärtlichkeit und findet diese in der körperlichen Liebe. Ich schätze, sie hat sich bewusst für diese Form entschieden, um nicht abermals verletzt zu werden. Die wechselnen Männer können sie nicht verletzen und geben ihr trotzdem Nähe. Das fand ich von der Aussage her schon ganz gut.
Allerdings: Die Gründe, warum sie so geworden ist fand ich sehr klischeehaft. Von der Mutter verlassen, vom Vater verlassen... sie geht auf den Strich.
Diese ganze traurige Geschichte handelst du in ein paar Sätzen ab. Du gibst deiner Prot. keine besondere Geschichte, sondern nur einige Worte.
Ich habe dir unten die Stellen zitiert, bei denen mir das sehr stark aufgefallen ist.

Die Charaktere wirken sehr blaß, während man von deiner Prot. wenigstens eine kleine Vorstellung bekommt, bleiben die beim Vater völlig aus. Das finde ich sehr schade, denn gerade bei einer Geschichte, die auf zwischenmenschlichen Beziehungen basiert, erachte ich das als sehr wichtig.

Es wäre schön, wenn du deine Geschichte überarbeitest.

Lass dich von meiner Kritik nicht abschrecken! :)


Ich tue es nach seinem Standart, langsam weiß ich schließlich was er will.

Den zweiten Teil des Satzes könntest du eigentlich streichen. Die Erwähnung des Standarts sagt ja aus, dass sie ihn wohl schon kennt und von seinen Vorlieben weiß.

Als ich mein Abitur absolviert hatte, war ich versessen darauf Jura zu studieren. Ich wollte es meinem Vater eben tun und lernte viel um den schweren Stoff an der Uni zu fassen.
In meiner Freizeit traf ich mich mit Freunden und ging auf Partys. Das Leben eines Durchschnittsmenschen eben.

Diesen Absatz solltest du ausbauen. Warum wollte sie wie ihr Vater werden? Hat sie ihn bewundert? Wollte der Vater dieses Studium und sie ihn nur zufriedenstellen? Da könntest du mehr rausholen.


Ich habe mich gefragt, warum du so genau beschreibst, wie deine Prot. aussieht. Ist das für die Geschichte wirklich wichtig? Allerding setzt du dem mit dem Wörtchen "Egal" noch die Krone auf. Es ist komisch ein paar Zeilen zu lesen und danach zu erfahren, dass es sowieso "egal" ist.

Meine Mutter ließ meinen Vater und mich im Stich als ich noch im Kindergarten war.

Hier solltest du tiefer gehen. Wie fühlte sie sich? Als Kind hatte sie sicherlich Angst, befürchtete, der Vater könnte sie auch verlassen und die Mutter wäre nur gegangen, weil sie (das Kind) irgendetwas falsch gemacht hat.
Außerdem solltest du auch auf die Veränderungen des Vaters eingehen. Sicherlich war er nicht mehr wie vorher.


„Das Übliche.“, antworte ich knapp.

Punkt nach "Übliche" weg.


Ich bin jetzt Hure.

Warum dieser Satz am Ende? Ich würde sagen, dass es jeder schon nach dem ersten Absatz merkt.

LG
Bella

 

Also "Hi" erstmal!

Danke für deine Kritik, ich nehme sie gerne an.

Also das mit dem Standart und der Punkt ist erstmal weg.

Nun möchte ich doch genauer wissen was du damit meinst mit der stilistischen Routine. Wäre nett wenn du mir das erläutern würdest.

Zu dem Klischee-Vorwurf. Es ist ein Klischee, da gebe ich dir völlig recht. Aber dies war eigentlich auch beabsichtigt von mir, weil Klischees im Alltagsleben doch häufiger vorkommen als wir manchmal denken.

Weitergehend möchte ich sagen, dass der Bezug zum Vater bzw. zu der Mutter nicht sehr ausgearbeitet ist weil Fiona dies unterdrückt. Sie möchte selbst nicht genau darüber nachdenken wie ihr Vater war, bzw. wie ihre Gefühle stehen in Hinsicht der Eltern. Das bedeutet für sie Schmerz und dem versucht sie ja zu entfliehen.

Das zumindest habe ich für Fiona so gedacht. Denkst du, die Geschichte würde mehr Ausdruck bekommen wenn ich es doch ausarbeite?

Merci nochmals

 

Ja, ich gebe Bella recht, flüssig ist der Text zu lesen. Leider brichst Du mit dem "show, don't tell" und verschenkst somit die Möglichkeit, einen wirklich spannenden Text daraus zu machen.

Das Thema, die Klischees wirken ein wenig ausgelutscht, aber das muß nicht schlimm sein, wenn die Darstellung überzeugt. Zu sehr auf Effekt ausgerichtet fand ich allerdings den letzten Satz.

Insgesamt denke ich, daß es für einen gedanklichen Monolog zu explizit herüberkommt. Angemessener wäre das vermutlich, wenn sich die Protagonistin im Gespräch mit einer anderen Person für ihr Leben rechtfertigen wollte.

Aber ganz gleich, herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de!

Einige Detailanmerkungen:

  • Ich tue es nach seinem Standart - Der Satz ist mißverständlich, außerdem heißt es "Standard". Eine Standarte ist so ein Flaggen-Dingen.
  • Einmal hat er mir erzählt seine Frau wäre ihm zu dominant - "erzählt, seine"; zudem sollte "sei" statt "wäre" stehen, andernfalls ist die Bedeutung, daß die Protagonistin seine Aussage in Zweifel zieht.
  • Sie soll nur tun was er will. - "tun, was"
  • dass alles reell ist. - Reelle Zahlen? Du meinst vermutlich "real".
  • Ich wollte es meinem Vater eben tun - "gleich tun"
  • lernte viel um den schweren Stoff an der Uni zu fassen. - "viel, um"
  • im Stich als ich noch im Kindergarten war. - "Stich, als"
  • konnte existierte nur noch in der Vergangenheit für mich. - "konnte, existierte"
  • wenn es nicht bis zu meinem Abitur immer das gleiche war - "gewesen wäre"
  • dass es meiner Stiefmutter reichen würde. - "hätte reichen können" oder "ausgereicht hätte"
  • In meinem vierten Semester an der Uni wurde ich dann aus dem Unterricht geholt - Das ist faktisch unwahrscheinlich, da an der Uni niemand weiß, wo irgendjemand gerade ist. Es gibt keinen Stundenplan, kaum Anwesenheitspflicht.
  • aber ich frage mich warum er mir niemanden der mich liebt dagelassen hat. - "mich, warum"; "niemanden, der"; "liebt, dagelassen"

 

@Venuslicht

Mit routinierter Schreibweise meinte ich hauptsächlich, dass sich deine Geschichte sehr flüssig und angenehm liest. Man merkt, dass du entweder sehr viel liest oder bereits einige Geschichten geschrieben hast.

Natürlich kommen im Alltagsleben häufiger Klischees vor - sonst wären Klischees wohl nicht zu Klischees geworden. ;)
Allerdings ist es auch so, dass diese Klischees sehr häufig in Geschichten verwendet werden und wenn einem oft das Gleiche begegnet, findet man es irgendwann nicht mehr so toll. Ich kann allerdings cbrucher recht geben: Ein Klischee muss nicht immer schlecht sein, aber dann sollte die Umsetzung so außergewöhnlich sein, dass man darüber hinwegsieht.
Eine Ausarbeitung wäre da m.A.n. ein guter Schritt in diese Richtung. Momentan reihst du ja nur Fakten aneinander - die kann man in vielen Zeitungsartikeln lesen - die Menschen dahinter sieht man jedoch nicht. Durch diese Einblicke könntest du deine Protagonisten zu etwas Besonderem machen.
Wenn du möchtest, dass Fiona die Eltern quasi verdrängt, solltest du vielleicht einen unterschwelligen Schmerz zeigen. Zum Beispiel, dass ihr Erinnerungen an früher kommen (als noch alles ok war) und sie die Gedanken verdrängt.

 

Bella, ich überarbeite die Geschichte nochmal. Ich finde es gut das du mir das gesagt hast, dass die eigentliche Tragik in ihrem Leben (bzw. die Tragik der Eltern) etwas zu kurz gekommen ist. Versuche das zu ändern und würde mich freuen wenn du die Geschichte dann nochmal lesen würdest.

Man lernt ja nie aus.

 

So, das ist deine erste Geschichte hier auf KG.de. Trifft sich gut, das ist nämlich auch meine erste Kritik seit langer zeit hier.
Kritik ist hier auch angebracht.
Nicht am Plot, der ist gut und bietet viel Spielraum, leider ist er ziemlich Klischeebehaftet! Es fehlt nur noch, das die Protagonistin sich in die drogenabhängigkeit geflüchtet hätte.
Es gibt da viel mehr raus zu holen ich hoffe du bedenkst das bei deiner Überarbeitung.
Was du meiner Meinung nach auch dingenst überarbeiten solltest ist die Ausstrahlung der Geschichte.
Denn es strahlt nichts.
Es liest sich wie eine kühle Abhandlung eines schicksals. Man spürt kein Herz, keine Tränen, die es doch sicher gegeben hätte, keinen Ekel, nicht mal Trauer um den Selbstmord des Vaters.

Das stört mich nicht weiter, aber ich frage mich warum er mir niemanden der mich liebt dagelassen hat.

Dieser Satz ist meiner meinung der beste an der ganzen Geschichte. Hier spürt man was, hier ist das Gefühl drin das der Geschichte fehlt.
Man könnte zwar sagen das zum Beruf einer Dirne kein Gefühl gehört. Doch hier geht es ja nicht nur um den Beruf sondern um das leben der Hure.
Mein Tipp:
Mach die Augen zu und versuche Gedanklich und mit deinen Gefühlen diese Fiona zu werden. dann wird auch mehr Herz in die Geschichte kommen.

Gruß
hennaboindl

 

Also erstmal danke an cbrucher und Hennaboindl für die Kritik!

Ich bearbeite den Text auf jeden Fall mal, hoffe ihr lest ihn dann nochmal. Vielleicht bekomme ich dann das fehlende Gefühlsleben doch noch rein!

Mfg

 

Ich habe jetzt ein wenig hinzugefügt und hoffe mal, dass die Gefühle wenigstens ein wenig besser zu erkennen sind.

 

Hallo Venuslicht,

schön, dass du deine Geschichte überarbeitet hast.

Deine Geschichte hat durch die Überarbeitung sehr gewonnen. Du hast den Charakteren Leben eingehaucht und das gibt der Geschichte jetzt eine besondere Note, sie ist jetzt nicht mehr austauschbar oder beliebig. Die Vergangenheitsrückblenden hast du gut eingebaut, hat mir gefallen.

Immer noch nicht ganz zufrieden bin ich mit dem letzten Absatz. Es würde mir besser gefallen, wenn die Geschichte leise ausklingt. Mir scheint, du versuchst ein wenig zu schockieren, aber ich finde, dass hat deine Geschichte gar nicht nötig.

Weiter so!!

Noch ein paar Anmerkungen:

Als ich mein Abitur absolviert hatte, war ich versessen darauf Jura zu studieren. Ich wollte es meinem Vater gleich tun und lernte viel, um den schweren Stoff an der Uni zu fassen. Ich wollte so sein wie Papa. So stark, treffsicher und intelligent. Oft unterhielten wir uns über Erlebnisse aus seinem Berufsleben. Er erzählte so unterhaltsam, als ob er von Geburt an Jura im Blut hatte.

Das fand ich schon mal gut. Allerdings könntest du das dem Leser noch näher bringen, wenn du z.B. ein konkretes Beispiel anführst, was der Vater ihr erzählt hat. Damit würdest du näher an das "Show" herankommen.

Verkauft sich gut.

Ist, glaub ich, neu dieser Satz? Finde ich stark!

Diese Frage stellte ich mir immer wieder, doch die einzige Person die das beantworten konnte, existierte nur noch in der Vergangenheit für mich.

Jepp. Dieser Satz ist mir gestern schon komisch aufgefallen, aber ich bin nicht darauf gekommen warum. Er ist in der Vergangenheit geschrieben? Warum?

Ich versuche nicht an früher zu denken, doch es gelingt mir nicht.

Würde ich streichen. Du hast ja schon oben erwähnt, dass sie nicht an früher denken möchte. Ihre "abwehrende" Haltung wird klar.

Aus warmen, herzlichen Augen wurde mit der Zeit ein abgestumpfter Blick.

Dieser Zusammenhang zwischen Augen und Blick ist mir nicht ganz logisch. Vorschlag: Der Blick aus seinen warmen, herzlichen Augen wurde immer stumpfer.

Warum hab ich diese Zeichen nicht bemerkt.

? am Ende

Warum hab ich den einzigen Menschen sterben lassen, der sich um mich gekümmert hat und den ich so sehr liebte.

? am Ende

Das stört mich nicht weiter, aber ich frage mich warum er mir niemanden der mich liebt dagelassen hat.

Etwas unschön. Vorschlag: Das stört mich nicht weiter, aber ich frage mich, warum er niemanden dagelassen hat, der mich liebt.

LG
Bella

 

Hallo Venuslicht!
Kritik gibt es hier ja schon genug, ich wollte nur kurz mal sagen, daß ich den Anfang "Fiona, ich habe nicht viel Zeit. Meine Frau und ich haben heute Hochzeitstag und wollen Essen gehen. Also beeil dich bitte mit dem Blasen" genial finde.
Grüße
Chris

 

Besser als die ursprüngliche Fassung, auch wenn es insgesamt noch immer ein wenig distanziert wirkt. Vor allem der Monolog des Vaters sticht heraus: vielleicht arbeitest Du hier implizierte, ich versuche einmal ein Beispiel:

"Und wo ist Mama jetzt?"
"Abenteuer erleben."
"Und wann kommt sie wieder?" will ich wissen.
"Wenn sie genug erlebt hat, damit sie zur Ruhe kommen kann", antwortet Papa und lächelt komisch.
"Kommt sie dann wieder zu uns?"
"Vielleicht, ich weiß es nicht."
"Aber wieso ist sie meine Mama, wenn sie nicht da ist? Hat sie mich nicht lieb?"
"Doch, ganz sicher. Aber sie wollte nie so leben, weißt Du."​

Ich weiß, das ist nicht allzu ausgereift, stellenweise kitschig oder künstlich, das kriegst Du vermutlich viel besser hin. Aber es gibt Dir hoffentlich eine Idee davon, was ich meine. Die momentane Erklärung des Vaters läßt keine Lücken und das finde ich schade. Hier darf ich mir als Leser nicht mehr selbst zusammenbasteln, wie sich die Sache verhält.

Noch die obligaten Detailanmerkungen:

  • war ich versessen darauf Jura zu studieren - "darauf, Jura"
  • immer wieder von ihr zu erzählen - "wieder, von"
  • Überschwung - Nicht "Überschwang"?
  • bereit die Abenteurerin in ihr eingehen zu lassen - Unglücklich formuliert.
  • konzentriere mich nur an diese intime Situation - "auf diese"
  • Er kann stolz sein das ich ohne ihn kann - "sein, dass [...] zurechtkomme"
  • hilft mir wenigstens vor allem zu fliehen - "wenigstens, allem zu entfliehen"
  • überlege womit ich mich ablenken könnte - "überlege, womit"
  • Ich entschließe mich etwas Essen zu gehen - "Ich beschließe, etwas"

 

Hallo Venuslicht,

ich weiß nicht recht, was ich zu Deiner Geschichte schreiben soll, einiges, was auch ich dachte, wurde schon gesagt: Gut geschrieben, aber es kommt mir vor, als hätte ich das schon oft gesehen.

Mir ist noch aufgefallen, dass sie sich von ihren Kunden mit ihrem echten Namen anreden lässt. Wenn das beabsichtigt ist (weil ihr das Nähe gibt), müsstest Du das erklären, denn es ist doch (wie ich aus dem Fernsehen weiß ;) ) so, dass sich Prostituierte meist "Arbeitsnamen" geben.

Grüße,
Naut

 

Also erstmal Danke an alle für eure Kritik, freue mich immer wieder darüber, wenn sich jemand ernsthaft mit meiner Geschichte befasst!

@ Chris Stone
Merci ;)

@ cbrucher
Ich verstehe was du meinst, mir fehlt selber an dieser Geschichte irgendwas, nur muss ich erst mal rausfinden was genau. Auch den Vorschlag, ein wenig "Lücken" zu lassen finde ich gut, muss ich mich mal ernsthaft damit auseinander setzen!
Die Rechtschreibung hab ich gleich mal verbessert.
Danke für deine immerzu konstruktive Kritik!

@ Existence
Danke fürs Lesen :) Ich weiss, dass der Tiefgang fehlt. Ich werde mich auch bemühen, dass mit der Zeit zu verbessern.
Also Dankeschön nochmal!

@Naut
Hi, also erstmal Danke fürs Lesen. Naja, hoffe meine nächste Geschichte wird ein wenig tiefsinniger ;)
Es ist Absicht, dass sie ihren echten Namen behalten hat, weil sie in Bezug auf ihn sowieso keine privaten Gefühle empfindet :)
Aber natürlich haben die meisten "leichten Mädchen" so tolle Namen wie Mercedes und so ;)


Danke nochmal an alle fürs Lesen!
MfG

 
Zuletzt bearbeitet:

Der Text wird übrigens in nächster Zeit nochmal überarbeitet
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MfG

 

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