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Die Werkstatt

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01.12.2007
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Die Werkstatt

Ahmed klappte die Motorhaube seines alten klapprigen Toyota zu.
Er stieg ein, sah sich kurz um, beschleunigte und reihte sich vor einem blauen Geländewagen ein.
Ahmed erkannte im Rückspiegel das Gesicht von Patrick Chen, der in der Buchhaltung der nahe gelegenen Halbleiterfabrik arbeitete.
Er hatte ihn nur zweimal getroffen.
Letztes Jahr am ersten Schultag seines Sohnes Hamid und ein Jahr früher, als seine Tochter den dritten Preis beim Lesewettbewerb gewonnen hatte.
Ahmed mochte Chen nicht.

In den fünfzehn Jahren, seit er im Land war, hatte er nicht viele Leute getroffen, die er mochte.
Zu Beginn verstand er die Sprache noch nicht.
Später verstand er die Worte, aber er mochte den Humor der Leute nicht.
In seiner Heimatstadt, hatten die Menschen Respekt voreinander und vor ihm.
Wenn er damals neben der Straße saß und eine Zeitung las, baten ihn die Nachbarn, ihm vorzulesen.
Manchmal schrieb er auch Briefe für seine Nachbarn.
Seit letzten Herbst hatte Herr Chen seiner Tochter verboten, mit Ahmeds Kindern zu spielen.

Nach zehn Minuten bog der Geländewagen nach rechts ab.
Ahmed konnte in der Ferne schon die Hallen der Flugzeugfabrik sehen.
Jetzt bog er rechts ab.
Die Sonne stand noch sehr tief.
Die Blendschutzklappe schützte ihn kaum.
Ahmed stand vor dem Haupttor.
Vor ihm stand ein grauer Kombi.
Darin saß der neue Praktikant der Entwicklungsabteilung.
Hinter ihm stand ein silbergrauer Mercedes.
Der Mercedes fuhr viel zu dicht auf.
Ahmed glaubte die Stoßstangen zu hören.

Er drehte sich um und sah Peter Müller hinter dem Lenkrad.
Peter Müller war einer der Testpiloten der Fabrik.
Peter Müller hatte vor neun Monaten einen offenen Brief an die Geschäftsleitung geschrieben.
Er forderte darin, dass die zivilen Mitarbeiter der Flugzeugfabrik nur noch aus bestimmten Ländern kommen dürfen.
Er bekam viele Unterschriften unter den Brief.
Alle Kollegen von Ahmed, die aus den falschen Ländern kamen, verließen bald die Fabrik.
Ahmed blieb als einziger.
Er arbeitete schon seit zehn Jahren in der Fabrik.
Er war ein guter Arbeiter.

In zwei Monaten würde er genug gespart haben, um die Reparaturwerkstatt in seiner Heimatstadt zu übernehmen.
Sein Schwager wollte ihn schon vor einem halben Jahr überreden, die Werkstatt zu kaufen.
Sein Schwager hätte ihm das fehlende Geld geliehen.
Aber Ahmed wollte nicht.
Ahmed wollte von niemandem abhängig sein.
Ahmed war ein stolzer Mann.
Ahmed mochte Herrn Chen nicht und er mochte den Testpiloten Müller nicht.

Ahmed zeigte den Sicherheitsausweis an der Schranke vor.
Er wurde länger kontrolliert als das Auto vor ihm.
Ahmed arbeitete schon seit zehn Jahren in der Fabrik.
Ahmed zog sich seine Arbeitskleidung an und ging zu seiner Drehbank.
Er blätterte die heutigen Aufträge durch.
Sein Stapel war größer als der seiner Kollegen.
So war es jeden Tag.
Ahmed setzte sich den Ohrschutz und die Schutzbrille auf und begann mit der Arbeit.
Ahmed aß heute nichts.
Er machte seine Pausen zu anderen Zeiten als die Kollegen.

Zur Mittagszeit wurden die Arbeiter zu einer Versammlung gerufen.
Ahmed ging nicht mit. Es bat ihn auch niemand mitzukommen.
Ahmed war jetzt alleine in der Werkstatt.
Er hatte die Hälfte seiner Aufträge von heute erledigt.
Noch zwei Monate.

Ahmed sah seine Kinder durch rot blühende Mohnfelder laufen.
Er sah sich im Café mit seinem Schwager und den anderen Männern der Stadt Schach spielen und beim grünen Tee plaudern.
Ahmed sah die kleine Werkstatt.
Die Flugzeuge, die das Insektenspray versprühen, waren noch nicht sehr alt, aber nach dem Abzug der ausländischen Helfer standen einige der Flugzeuge unbenutzt mit Motorschaden auf dem Flugplatz.
Es gab viel Arbeit für eine Flugzeugwerkstatt.

Ahmed sah durch das Fenster den Testpiloten Müller auf das neue Flugzeug der T2 Klasse zugehen.
Der Testpilot Müller sprach lange mit dem Bordmechaniker.
Ahmed hatte in seiner Freizeit viele Bücher über Flugzeugbau gelesen.
Ahmed kannte sich aus.
Er würde mit seiner Werkstatt viel Erfolg haben.
In zehn Minuten war sein Arbeitstag zu Ende.
Die Kollegen waren von der Versammlung noch nicht zurückgekehrt.
Wenn er nach Hause kam würden ihm sein Sohn und seine Tochter um den Hals fallen und sie würden ihm erzählen, was sie am Tag erlebt hatten.

Karl Hansen der Schichtleiter kam in die Werkstatt.
Karl Hansen gab Ahmed den Plan einer Getriebestange und sagte zu ihm, dass die Getriebestange in einer Stunde fertig sein muss.
Ahmed war der einzige Dreher in der Werkstatt.
Es war seine Aufgabe.
Der Jäger der T2 Klasse sollte heute noch einen Testflug machen.
Morgen würden ein paar Käufer kommen um das Flugzeug anzusehen.

Ahmed spannte den Rohling in die Drehbank.
Er gab die Werte, die in dem Plan eingezeichnet waren, an der Tastatur der Drehbank ein.
In seiner eigenen Werkstatt würde er viele solcher Getriebestangen herstellen.
Alle Flugzeuge bestehen im Grunde genommen aus den gleichen Teilen.
Ahmed wusste, wie groß die Getriebestangen in Landwirtschaftsflugzeugen, in Postflugzeugen und in kleinen Passagierflugzeugen sind.
Er sah zu, wie die Maschine das Metallstück zu einer Getriebestange umwandelte.
Ahmed hatte wieder Zeit nachzudenken.
Die Maschine spante einen scharfkantigen Metallstreifen ab.
Das verbleibende Stück wird genau den eingegebenen Maßen entsprechen.

In seiner eigenen Werkstatt würde er wieder mehr mit seinen Händen machen müssen.
Eine elektronisch gesteuerte Maschine ist viel teurer als eine mechanische.
Aber Ahmed hatte früher immer an handgesteuerten Drehbänken gearbeitet: Er würde es noch immer können.
Jetzt musste er nur die Maße des fertigen Werkstücks mit dem Plan vergleichen.
Ahmed nahm die fertige Getriebestange aus der Halterung.
Die Stange hatte die richtige Länge.
Solche Stangen würde er später noch oft herstellen. - Solche Stangen.
Ahmed hatte einen Fehler gemacht.
Die Stange war zu kurz.
Sie würde genau in das Getriebe eines der Landwirtschaftsflugzeuge passen, aber für den Jäger war sie zu kurz.
Ahmed hatte Bücher über Flugzeugmechanik gelesen.
Kurze Getriebestangen haken beim Sturzflug.
Das Flugzeug stürzt ab.

Ahmed hatte eine halbe Stunde für die Getriebestange gebraucht.
Er legte sie neben die Drehbank.
Ahmed spannte einen neuen Rohling ein.
Er korrigierte die Maßangaben.
Er verglich die eingegebenen Zahlen zweimal mit dem Plan.
Jetzt war alles richtig.

Wieder beobachtete Ahmed, wie die Maschine einen langen Span abhob und die Stange in genauer Form entstehen ließ.
Ahmed sah durch das Fenster in die Halle.
Der Testpilot Müller lehnte an der Wand und sah auf seine Uhr.
Der Bordmechaniker überprüfte ein paar Verbindungsnähte.
Ahmed sah lange durch das Fenster und betrachtete den Piloten.

Karl Hansen der Schichtleiter kam herein.
Ahmed spannte die fertige Getriebestange aus.
Karl Hansen überprüfte jedes Maß der Getriebestange mit dem Plan.
Er war zufrieden.

Ahmed legte die Getriebestange auf die Ablage.
Karl Hansen öffnete die Tür und rief den Bordmechaniker zu sich.
Ahmed war einen Moment allein.
Niemand sah zu Ahmed, niemand beachtete ihn.

Ahmed fasste einen Entschluss.

Der Bordmechaniker trat ein.
Sie gingen neben die Drehbank.
Ahmed gab ihm die Getriebestange.

Ahmed war wieder allein in der Werkstatt.
Er sah durch das Fenster, wie der Bordmechaniker ins Flugzeug stieg.
Ahmed nahm die zweite Getriebestange von der Ablage und warf sie in den Kasten mit dem Alteisen.
Er würde nun den Kredit seines Schwagers doch annehmen müssen.

Ahmed reinigte die Drehbank so sorgfältig wie immer.
Er wischte jeden Span mit Wollresten ab und ölte jedes Gewinde.
Ahmed sah wie der Bordmechaniker wieder aus dem Flugzeug stieg.
Der Testpilot Müller stieg sofort ein.
Das Flugzeug rollte aus der Halle.
Ahmed zog sich um und stieg in seinen klapprigen Toyota.
Ahmed schaltete das Radio ein. Er hörte sonst nie Radio.
Ahmed fuhr auf der äußeren Ringstraße.
Vor ihm fuhr ein blauer Geländewagen.
Es war nicht Herr Chen.
Ahmed freute sich auf seine Kinder.
Er würde mit ihnen Abendessen und danach würde er seinen Schwager anrufen.

Im Radio wurde das Programm unterbrochen: Ein Flugzeug war abgestürzt.

Ahmed würde gleich morgen mit seiner Familie aufbrechen.
Er würde das gesparte Geld von der Bank abheben und in der Fabrik kündigen.
Er würde Herrn Chen nie mehr sehen und auch nicht Herrn Hansen.
Er würde auch den Testpiloten Müller nie mehr sehen.
Ahmed lächelte nicht.
Gleich würde er zu Hause sein.

Ahmed bog in die Straße ein, in der sein kleines Haus stand.
Er musste anhalten.
Zwei Autos standen vor ihm.
Ein Polizeiauto mit blauem Blinklicht sperrte die Straße.
Ahmed wollte nach Hause, seine Familie wartete auf ihn.
Die Sperre wurde geöffnet und an ihm vorbei fuhren zwei Krankenwagen.
Die Krankenwagen fuhren langsam ohne Blaulicht und Sirene.
Ahmed stieg aus und ging zur Absperrung.
Hinter dem Polizisten lag ein Metallstück.
Ahmed sah das Stück eines Höhenruders.
Er konnte Reste einer roten Beschriftung lesen T2.... Der Rest war abgerissen.
Ahmed sah zu seinem Haus.
Ein Feuerwehrauto pumpte ununterbrochen Wasser auf das Haus.
Ahmed sah sein Haus nicht mehr.

 

Hallo abox!

Willkommen auf kg.de.

Nimm es nicht persönlich, aber von deinem Text her hatte ich gedacht, du seist höchstens fünfzehn.

Da in deinem Profil steht, du planst einen Roman, rate ich dir dringend, dich vorher mit den ganz grundlegenden Regeln des Schreibens zu beschäftigen.

Auf den ersten Blick ist dein Text schon abschreckend. Du schreibst nur kurze, abgehackte Sätze, und machst auch noch hinter jedem einzelnen Satz einen Zeilenumbruch.

Und ich zitiere mal einige aufeinanderfolgende Satzanfänge:
"Sein Schwager"
"Sein Schwager"
"Aber Ahmed"
"Ahmed"
"Ahmed"
"Ahmed"
"Ahmed"
"Er wurde"
"Ahmed"
"Ahmed"
=> Ernsthaft: Würdest du so etwas lesen wollen?

Bitte, überarbeite diesen Text.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris!

Zunächst mal vielen Dank für die Kritik an der Geschichte, da ja auch ich nur ehrliche Meinungen als Grundlage für Verbesserungen verwenden kann.
Die Frage, ob ich so etwas lesen möchte, ist recht knifflig, denn ich habe meine eigene Geschichte natürlich viele Male gelesen, und fand sie recht gut gelungen.
Ob mir die Geschichte auch gefallen würde, wenn sie jemand anderes geschrieben hätte, ist eine interessante Frage, über die ich mir noch meine Gedanken machen muss.

Einen Roman würde ich nie in der gleichen Art schreiben und auch meine anderen Kurzgeschichten sind in anderer Art geschrieben.
Meine Absicht war, die Spannung mit Sätzen, die nur Tätigkeiten beschreiben, zu entwickeln.
Dass die Sätze immer mit dem Namen der Hauptperson beginnen, habe ich als rhetorisches Mittel angesehen, mit dem ich die langsam ansteigende Wut der Hauptperson, die zur Katastrophe führt, darstellen wollte.

Über konkrete Hinweise, wie ich den Satzaufbau anders gestalten kann, durch ein Beispiel oder einen Hinweis auf eine ähnlich aufgebaute Geschichte, würde ich mich freuen. Wichtig wäre mir dabei, dass die Geschichte durch die vorgeschlagene Art der Änderungen aber nicht aufgebläht wird.

Was würde deiner Meinung nach durch eine andere Gestaltung der Zeilenumbrüche gewonnen? Ein besserer Lesefluss?
Bei einer Veröffentlichung im Internet habe ich doch nur bedingt Einfluss darauf? Ist es dann nicht besser, lieber einige Zeilenumbrüche zu viel zu machen, statt dass sie später automatisch an der falschen Stelle gemacht werden?
Bei meinen Ausdrucken zuhause sind die Zeilenumbrüche an anderer Stelle.

Vielleicht liege ich mit meiner Meinung auch tatsächlich völlig falsch, und die Geschichte ist wirklich so schlecht.
Dann bitte ich hiermit alle Leser um Entschuldigung, und werde sie bei Gelegenheit überarbeiten.

Bei deiner Alterseinschätzung vermute ich, dass du eigentlich ein Alter meintest, in dem man noch keine Kurzgeschichten schreibt, denn entweder ist die Geschichte gut oder schlecht. Es wird doch eine schlechte Geschichte nicht besser, wenn der Verfasser jünger ist, und ein älterer Verfasser schreibt auch nicht nur deshalb bessere Geschichten, weil er älter ist. Es gibt sicherlich auch fünfzehnjährige, die gute Geschichten schreiben können.
Vielleicht hättest du diese Bemerkung einfach weglassen sollen.

Den Hinweis darauf, mich mit den grundlegenden Regeln des Schreibens beschäftigen zu sollen, kann ich in dieser Allgemeinheit auch nur mit einem allgemeinen "Ja, das ist doch klar!" beantworten.

Grüße
abox

 

Hallo abox!

"denn ich habe meine eigene Geschichte natürlich viele Male gelesen, und fand sie recht gut gelungen." => Das geht wohl jedem so. Sonst würde man seinen Texte auch nicht der Öffentlichkeit zu lesen geben. Aber wenn man ernsthaft für Leser schreiben will, muss man sich ein wenig von seiner eigenen Meinung lösen. Daher die Frage: Würdest du einen Text lesen, in dem jeder zweite Satz mit ein und demselben Namen beginnt?

"Meine Absicht war, die Spannung mit Sätzen, die nur Tätigkeiten beschreiben, zu entwickeln." => Interessante Absicht. Bei mir kam allerdings keine Spannung an, nur gähnende Langeweile. Wenn es in einem Text nur um Tätigkeiten geht, naja, das liest sich fast wie eine Bedingungsanleitung.

"habe ich als rhetorisches Mittel angesehen" => Wieder interessant. Du benutzt die Dinge als "rhetorische Mittel", die unbeholfene Mittelstufenschüler in lustlosen Schulaufsätzen auch benutzen. (Daher auch die Anspielung aufs Alter.) Ich persönlich halte das für keine gute Idee, aber das ist ja nur meine Meinung.

"oder einen Hinweis auf eine ähnlich aufgebaute Geschichte" => Nein, sorry, etwas Ähnliches (und dabei Gutes) ist mir nicht bekannt.

"Was würde deiner Meinung nach durch eine andere Gestaltung der Zeilenumbrüche gewonnen? Ein besserer Lesefluss?" => Das als erstes, ja.

"Bei einer Veröffentlichung im Internet habe ich doch nur bedingt Einfluss darauf?" => Wieso? Du kannst bei einem Text im Internet doch genauso vorgehen, als würdest du einen Text für ein Buch verfassen.

"statt dass sie später automatisch an der falschen Stelle gemacht werden?
Bei meinen Ausdrucken zuhause sind die Zeilenumbrüche an anderer Stelle." => Da solltest du einen der Moderatoren fragen. Ich bin in Bezug auf Computer nicht sehr bewandert. Aber die Zeilenumbrüche kannst du normalerweise so setzten, wie es dir beliebt.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris!

Ich freue mich, dass du dich mit der Geschichte beschäftigt hast, und auf meine Fragen eingegangen bist. Über die Kritik mache ich mir natürlich meine Gedanken, und überlege, wie ich die Geschichte ändern könnte.
In meinem Fall ist dies natürlich eine größere Umbauaktion, da ich die ganze Geschichte umschreiben muss.

Nun zu deinen Fragen und Anmerkungen:

"Würdest du einen Text lesen, in dem jeder zweite Satz mit ein und demselben Namen beginnt?"

=> Einige Zeit bevor ich die Geschichte geschrieben habe, hatte ich das Buch "Das Spiel ist aus" von Jean-Paul Sartre gelesen, ein als Roman herausgegebenes Drehbuch.
Dadurch dass es ein Drehbuch ist, lassen sich die Satzanfänge häufig in der Form "Pierre...", "Pierre...", "Eve...", "Eve...", auflisten, und die Sätze sind abgehackt, was nicht an der Übersetzung liegt, sondern auch im Original so ist.
Trotzdem fand ich die Handlung spannend und bewegend, und ich hatte immer den Eindruck, einen Roman zu lesen, und kein Drehbuch.

Dies hat mich vermutlich zu der Art, wie ich meine Geschichte geschrieben habe, veranlasst.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass ich so gut schreiben kann wie Sartre, aber es muss noch etwas mehr dran sein, als die Art der Satzanfänge und die abgehackten Sätze, was dazu führt, dass meine Geschichte nicht gut ankommt.
Eine einfache Erklärung wäre natürlich, dass ich einfach nur nicht so gute abgehackte Sätze schreiben kann.

Als Drehbuchroman ist Sartres Buch noch mit Dialogen aufgelockert, anders als meine Geschichte.
Wenn aber in meiner Geschichte Dialoge überflüssig sind, muss ich sie auch weglassen, wenn ich die Geschichte nicht unnötig aufblähen will.

Oder ist es in meinem Fall eher so, dass Dialoge gerade deshalb nicht überflüssig sind, weil nur so die Geschichte interessanter gestaltet werden kann?


"Nein, sorry, etwas Ähnliches (und dabei Gutes) ist mir nicht bekannt."

=> Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich meinte damit nicht eine andere Geschichte, die in der gleichen Art wie meine geschrieben ist, sondern eine von der Handlung her ähnlich aufgebaute Geschichte, die du mir als Muster empfehlen könntest, damit ich sie mit meiner Geschichte vergleichen kann.


"Ich persönlich halte das für keine gute Idee, aber das ist ja nur meine Meinung."

=> Der Leser hat natürlich immer Recht, und solange es nur eine einzige Meinung zu meiner Geschichte gibt, vertritt diese die Meinung der Leser. Damit muss ich Leben, und kann es auch.

Grüße
abox

 

Hallo abox!

"aber es muss noch etwas mehr dran sein, als die Art der Satzanfänge und die abgehackten Sätze, was dazu führt, dass meine Geschichte nicht gut ankommt." => Natürlich, das war ja nur ein Punkt (und nur die Meinung einer einzelnen).
Der Hauptpunkt, warum mir der Text nicht gefällt, ist nicht die Art der Sätze, sondern der Inhalt der Sätze. Wie du gesagt hast: "Meine Absicht war, die Spannung mit Sätzen, die nur Tätigkeiten beschreiben, zu entwickeln." Das ist meiner Meinung nach der Tod deines Textes. Um mitzufiebern, Spannung zu empfinden, braucht es Leben, Charakter und Charakterentwicklung, ganz unabhängig vom Thema der Geschichte. Das alles hast du dir durch deine Absicht selbst genommen.

"eine von der Handlung her ähnlich aufgebaute Geschichte, die du mir als Muster empfehlen könntest, damit ich sie mit meiner Geschichte vergleichen kann." => So gut habe ich die Inhalte von Geschichten nicht im Kopf, dass ich dir da etwas empfehlen könnte. Allgemein hilft immer lesen (hier bei kg.de besonders auch Kommentare zu Geschichten), nachdenken, warum die Autoren getan haben, was die eben getan haben, und (nicht ganz uneigennützig) hier Texte von anderen zu kommentieren.

Noch ein Punkt zum Inhalt deines Textes (Was nützlich sein könnte, wenn du ihn überarbeiten willst): Wo spielt deine Geschichte? Durch die internationalen Namen kann der Leser das nicht herauslesen. In welchem Land kann man erfolgreich fordern, "dass die zivilen Mitarbeiter der Flugzeugfabrik nur noch aus bestimmten Ländern kommen dürfen."?
Ist Sommer oder Winter? Geh mehr in die Details, schaffe Atmosphäre, lasse die Leser sehen, fühlen, denken ... was dein Protagonist sieht, fühlt, denkt ...
Bring Leben in den Text!

Grüße
Chris

 

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