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Die Zuflucht

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20.01.2006
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Die Zuflucht

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Plitsch platsch, plitsch platsch regnet es in einem leisen Lied vor sich hin. Ich liege in meinem Bett und mache es mir in meinen Decken gemütlich. Mein Großvater sagt immer: "Besser zwei Decken als frieren, und ist es heiß, kann man ja immer noch eine wegnehmen."
Und so ist es auch, ja mein Großvater ist was Besonderes.
In der Nachbarschaft feiert ein "netter" Nachbar ein kleines Fest. Ich kann, wenn ich mich stark darauf konzentriere genau hören was sie sagen:
"Häsch scho gwisst, dass der Wanfred mit der Regine Schluss gmocht hätt!?"
"Nei ehrlich?"
"Hajo, aber freilich! Und anscheinend hätt er au noch am selbrige obend was mit ner ondren ghabt!"
Ein schnell fahrendes Auto reißt mich aus meinem, nicht ganz so interessanten Konzentrations-Test. Man hört das Auto noch an der nächsten Straße nach rechts in die Brachfeldstraße abbiegen, dann wird es wieder ruhig und durch ein leichtes Aufsperren meiner Lauscher kann ich mich wieder dem Gespräch widmen.
"Also, wir packes dann."
"Jetzt scho?"
"Weisch doch das der Adolf morge frieh arbeite muss!"
"Hajo stimmt, also machets gut gell. Und bis am Dunnerstieg zum Dart spiele!"
"Hajo, ich bin do, Ade."
Man hört wie jemand das Grundstück der Maiers verlässt. Ein Auto wird gestartet, man hört es wieder bis zur nächsten Kreuzung fahren und in die Brachfeldstraße abbiegen. Hehh, das weiß ich so genau, weil mein Vater immer spät nachts von der Arbeit heim kam, ich öfters wach war und so irgendwann mal sagen konnte, wenn ein Auto von der Brachfeldstraße kam, oder eines in diese abbog.
Kurze Stille, dann höre ich meinen eigenen Atem und ein leichtes Summen von der Mehrfach-Steckdose. Ihr orange leuchtendes Licht und das weiße Licht der Stereo-Anlage geben meinem Zimmer eine gewisse Geborgenheit.
Ich fühle mich gut in meinen eigenen vier Wänden, auch wenn andere, wie z.B. Shahsiva aus meiner Klasse noch ein schön großes Sofa in ihrem Zimmer stehen haben, das man sogar ausziehen kann und dort dann die coolen Jungs schlafen können! Ich weiß nicht warum, aber die sogenannten coolen aus der Klasse mögen mich nicht. Sie sagen - ach ich weiß nicht was sie sagen! - Ist ja auch egal, hier und jetzt geht es mir gut. Und die Schule wird vorüber gehen. Dann werde ich eine kleine Apotheke in Florenz eröffnen. Die Adresse sollte sein: Via dei Rossi 531 - oder so ähnlich. Auf jeden Fall sollte es eine kleine Eck-Apotheke sein, mit kleinen runden Fenstern, einer riesigen Dachterrasse und einem atemberaubenden Blick, dieser absolut bezaubernden Altstadt zugewandt. Ja das währe mein Traum, den ich mir natürlich auch verwirklichen werde. Und so schlafe ich wie jeden Abend mit einem hinzu eifernden Lächeln auf den Lippen ein. Bis ich morgen wieder einen Tag voller Anstrengungen und Beleidigungen über mich ergehen lassen muss. Und doch weiß ich, dass ich wieder mit einem hinzu eifernden Lächeln auf den Lippen einschlafen werde.

 

Hallo,


ich habe mir die Geschiche gerade durchgelesen und kann damit leider nicht soviel anfangen, weil sie irgendwie keine wirkliche Handlung hat. Die Gedanken des Prot. wechseln immer wieder von einer Belanglosigkeit in die nächste, was sicherlich authentisch ist, wenn man die reale Gedankenwelt einer sich unverstanden fühlenden Person, die träumend auf dem Bett liegt, wieder gibt. Für eine Kurzgeschichte ist es aber zu harmlos, da es den Leser nicht fesselt.

mit einem hinzu eifernden Lächeln auf den Lippen

Was ist das?

 

Hallo ogbanane,

deine Geschichte sind zwei und sie passen meiner Meinung nach nicht zusammen. Einmal das Mitlauschen des Gespräches - was soll das dem Leser an Information für die Aussage der Geschichte bringen? - und dann die Träume des Protagonisten.

Und - kennst du tatsächlich einen Adolf in deiner Umgebung, der noch so jung ist, dass er arbeitet?

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo,

will einen kurzen Kommentar zu Deinem Text da lassen.

Inhalt:
Ein Junge/ Mädchen liegt in seinem Bett und nimmt sein Zimmer, dessen Umgebung wahr und lässt den Tag Revue passieren. Offenbar fühlt sich Dein Protagonist in seiner Klasse nicht wohl. Der Traum von der Zukunft macht ihm Mut und lässt ihn hoffnungsfroh einschlafen.

Eine relativ banale Angelegenheit, die für mich vor allem wegen dem ungewöhnlichen Zukunftstraum einen gewissen Reiz ausübt. Diese schon sehr feste Vorstellung der Apotheke zeigt eine Stärke des Prot. nämlich eine gewissen Zielstrebigkeit und Konstanz, da er sich diese wohl immer und immer wieder vor Augen hält.
Was mich ein wenig unentschlossen lässt ist die Einführung. Wir haben da den Nachbarn, der zwar ein „Fest“ gibt, das aber normale Klatschgespräche auch sehr detailliert zulässt. Dafür, dass Dein Prot. es nur nebenbei mitbekommen soll, hat es ein zu großes Gewicht in der Geschichte. Außerdem wird es auch noch unterbrochen und dann kurzzeitig wieder aufgenommen.
Die Sache mit der Brachfeldstraße ist ein weiterer Schwerpunkt, der Dir als Autor evtl. wichtig und plausibel erscheint, mir jedoch nicht so viel gibt.
Ich hatte kurzzeitig eine Ahnung, dass das erste Auto Wanfred oder Regine ist und der Gast der Nachbarn dann hinterherfährt und da irgendwas passiert. Aber die Straße ist genauso unerheblich für die Handlung, wie auch der Nachbar.
Ich denke, Du wolltest einfach den Effekt erzeugen, dass Dein Prot. sehr sensibel seine Umgebung wahrnimmt. Aus meiner Sicht geht hier auch einher, dass man sich sehr vielen Eindrücken wahrnimmt, die in einander übergehen, ohne aber so richtig tiefer zu gehen.

Du als Autor solltest Dir also überlegen: Was will ich durch die Schilderung der Eindrücke erreichen, was will ich zeigen und dann entsprechend noch mal schauen, was Du brauchst und was nicht.
Am Anfang ist der Regen, dann die Nachbarn, dann die Straße, dann wieder die Nachbarn und dann Steckdose und Anlage.
Das muß man nicht unendlich breit ausführen. Der Fokus des Lesers liegt auf Deinem Prot. und hier ist eher wichtig:
Liegt er dort, wie immer oder ist an diesem Tag was Besonderes passiert?
Ist er eher ins Bett geschickt worden oder selbst gegangen?

Dann kommt der Teil der sehr verschwommen ist. Möglicherweise will Dein Prot. darüber nicht reden oder nachdenken. Aber wenn es wichtig ist, um die Geschichte zu erzählen, solltest Du es klarer machen.
Wer ist Shasiva? Ist sie/er ein Vorbild? In welcher Beziehung steht Dein Prot. zu ihm/ihr? Will er auch so sein? Was gefällt ihm, was gefällt ihm nicht an Shasiva?

Nun die Apotheke ist, wie schon gesagt, ein kleiner Höhepunkt. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass jemand in dem Alter des Prot. ich schätze so 13-16 bereits an eine eigene Apotheke denkt. So etwas ist nicht unbedingt ein „Modeberuf“.

Ist es wirklich „Via dei ….“ oder eher „Via di ….“

Die konkreten Vorstellungen finde ich sehr charakterisierend für den Prot. kann allerdings mit dem Bild nicht viel anfangen. Warum kleine runde Fenster? Ein Laden, auch eine Apotheke ist ein solcher, versucht möglichst große Schaufenster zu haben, um möglichst viele Leute aufmerksam zu machen.
Und was hat die Dachterrasse mit dem Laden zu tun? Sollen da Gäste sitzen oder ist dies eher eine Kombination mit der zukünftigen Wohnung?

Ich denke, hier solltest Du noch mal schauen, was Du darstellen willst, ansonsten gibt es eine diffusen Eindruck.

Naja und das Ende ist wohl ein wenig…abflauend. Da lässt man die Geschichte mal so austropfen. Wenn Du in der Ich-Perspektive bleibst, dann solltest Du nicht schildern, wie Deine Lippen aussehen, denn das kannst Du so nicht sehen und beurteilen.
Auch wirkt dieser „morgen geht es wieder in den Kampf“ ein wenig aufgesetzt, da man die Sorgen und Nöte eines solchen Tages vorher eher nebenbei erfahren hat, was auch raffiniert gemacht sein kann, aber derzeit kann ich es nicht einschätzen:
Macht Dein Prot. sich da mehr Sorgen als ein anderer Teenager, weil er vielleicht wirklich geärgert und gegängelt wird oder ist es das für das Alter typische: ich weiß nicht wo ich hingehöre-Gefühl

Fazit:
Da kannst Du mehr draus machen. Ich will mehr über Deinen Prot. erfahren und weniger über den Nachbarn, Stimmung im Zimmer und die Geräusche.

Gruß
mac

 

Ja vielen Dank erst mal. Ich schreibe noch nicht lange und habe Harte aber bestimmt auch gerechtfertigte Kritik nötig. Dennoch werde ich meinen Schreibstil nicht ändern, kam man ja auch gar nicht.

Da ich auch andere Leser kenne denen meine Geschichten Gefallen. Dennoch einen Dank an die Kritik.

Adios und vieleicht bis bald.

 

Dennoch werde ich meinen Schreibstil nicht ändern, kam man ja auch gar nicht.
Aber vielleicht daran feilen?
Da ich auch andere Leser kenne denen meine Geschichten Gefallen.
Soll ich raten? Alles liebe Menschen, denen du persönlich den Text in die Hand gedrückt hast und die dir Auge in Auge sagten, wie toll du schreiben kannst, weil sie von sich ausgegangen sind, die vielleicht gut in Sport, aber Nieten im Verfassen von Texten sind.

Hier findest du nur Menschen, die Spaß am Schreiben haben und es auch mehr oder weniger gut können; aber die meisten machen sich mehr Gedanken über Inhalt und Stil (und geben dir ihre Meinung neutral weiter) als die Bekannten/Freunde, die du vorhin zitiert hast.

 

Ich schreibe noch nicht lange und habe Harte aber bestimmt auch gerechtfertigte Kritik nötig. Dennoch werde ich meinen Schreibstil nicht ändern, kam man ja auch gar nicht.
Was würde ein chinesisches Sprichwort sagen?
Das Spröde zerbricht - das Biegsame findet einen Weg.

Als ich damals anfing mit dem Schreiben, dachte ich auch, es würde sich nix ändern. Braucht es auch nicht, weil alle aus der Schülerzeitung finden es super, was ich da so schreibe. Aber da Du Dich als Mensch entwickelst, wirst Du Dich auch als Autor entwickeln, wenn Du weiterschreibst.
Also einerseits zu sagen: Ich schreibe noch nicht lange. Im gleichen Atemzug anzukündigen, daß man so bleiben will, ist...unvorsichtig.

Also laß es uns umformulieren:
Den Schreibstil nicht ändern, ist sehr kompliziert. Bei etablierten Autoren, die ihren Stil gefunden haben, ändert sich nur noch sehr wenig. Vergleichen könnte man das mit dem Leistungssport. Am Anfang macht man sehr große Sprünge, sieht wie man besser wird und später sind die Änderungen so marginal, daß man glaubt, zu stagnieren.

Soviel zum Stil, der aus meiner Sicht gar nicht so behandelt wurde. Meine Kritik bezog sich schwerpunktmäßig auf den Inhalt und war eher wohlwollend, als hart.

Mein Tip:
Möglicherweise hast Du etwas anderes erwartet. Evtl. hast Du erwartet, Deinen Freundeskreis etwas zu erweitern, um die Variationen der Zustimmung etwas zu erweitern.
Ich denke, hier solltest Du Dich umstellen. Es wird einige geben, die kurz ihre wohlwollende Zustimmung dalassen, in der Hoffnung, Du beehrst sie unter ihrer Geschichte und es gibt einige, die überlegen, was sie an Deinem Text ändern würden, was nicht heißt, daß sie recht haben und man es unbedingt ändern muß. Es sind Denkanstöße, die dem Autoren helfen können, sich weiterzuentwickeln, womit wir wieder am Anfang sind ;)

Gruß
mac

 

Erst einmal muss ich sagen das es nicht nur nette Leute waren die sagten es wäre Gut. Aber mir aufiehl das alle das gleiche sagten. Aus diesem Grund habe ich eine meiner Geschichten gepostet. Und so gleich einmal eine sehr schlechte Kritik bekommen, und wie ich dann eine seiner Geschichten lass war sie so schlecht das ich auch bei diesen Kritiken erst einmal dachte: "au man die haben doch keine ahnung!" Was sich dann aber nach genaurem Lesen der Kritiken und dem Lesen einer Ihren Geschichten drehte. Und so muss ich mich für mein voreiliges Handeln entschuldigen. Vieleicht bin ich in einem Gebiet das ich nicht gut genug kenne zu weit geganen.

Danke nochmal..

P.S. das ganze soll nicht heisen das ich ein weichei bin und jetzt eingeschüchtert mich entschuldige, sonder weil ich meinen Fehler eingesehen habe.:) ach ja Komunikation über internet macht einen immer stärker wie man ist.

 

Lieber ogbanane,

ich nehme mal an mit der ersten schlechten Kritik war ich gemeint.
Damit muss man hier leben, wenn man sich dem Votum der Mitglieder stellt.
Einer meiner Geschichten zu lesen und sie so schlecht zu finden ist dein gutes Recht, aber es hätte mich gefreut wenn du mir eine entsprechende Kritik dazu geschrieben hättest, so wie ich eine ehrliche Kritik bei dir (in der auch ein Lob drin war, also bitte) geschrieben habe. Nur so werden wir besser, deswegen bin ich hier. Wäre ich der Superbestsellerautor würde ich Cocktails im Pool schlürfen und mich nicht hier rumtreiben.

Gruss
Frank

 

hehe passt schon! Und mit dem Pool hast du wohl recht^^
Ich war einfach zu übereifrig...

 
Zuletzt bearbeitet:

Macht nix, übereifrig bin ich manchmal auch.
Und über eine Kritik, auch eine harte, zu meinen Sachen von dir würde ich mich wirklich freuen...

Zu deiner Geschichte: Fand ich um Längen besser als die Familientradition, so im Vergleich.
Das hier ist nämlich etwas nachdenkliches und Interessantes. Wie man bei Macsoja gesehen hat: Man stellt sich als Leser viele Fragen zu den Hintergründen, es weckt also durchaus Interesse und Neugier. Das Lauschen auf dem Bett fand ich gut rübergebracht und auch das Gedankenwandern.
Der Schluß gefällt mir nicht so sehr, zum einen wegen der zweimal vorkommenden, komisch klingenden Lippenformulierung, zum anderen weil es schon vorbei ist und ich gerne mehr erfahren hätte.

Frank

 

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