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Diebes-gut!

Seniors
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23.07.2001
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Diebes-gut!

Diebes-gut!

Danke, dass ihr meine Geschichte lesen wollt, allerdings befindet sie sich derzeit in der Ueberbeitung. Ich bitte um etwas geduld. ;-)

Robert Stein ließ den Wagen seit Stunden auf dem endlosen Asphaltband dahingleiten. Die Straße flirrte in der heißen Sommersonne und gaukelte in der Ferne immer wieder schwarze, glitzernde Pfützen vor. Anfangs hatten sie noch die Landschaft genossen, doch nach Stunden bestand sie nur noch aus grünen Linien, die vorüberzogen.
Im Radio schien die immer gleiche Musik zu plärren, untermalt vom monotonen Rauschen durch das halbgeöffnete Fenster und dem Klappern der Gepäckstücke, das sich bei jeder Bodenwelle meldete.
Die Klimaanlage hatte vor gut einer Stunde ihren Geist aufgegeben.
Roberts kurze, schwarze Haare glänzten vor Schweiß. Ein Tropfen rann ihm über die Stirn und verschwand hinter der dunklen Sonnenbrille.
„Hast du mal ein Tuch für mich?“
Sonja neigte sich vor und kramte in der Tasche vor sich im Fußraum. Die langen, blonden Haare fielen ihr über die Schulter. Schließlich fand sie ein Cleenex.
„Meinst du wir schaffen es noch rechtzeitig zur Fähre?“
Robert tupfte sich über die Stirn.
„Natürlich schaffen wir das ... Kein Stau, die Straße ist frei, wir werden wohl sogar noch etwas warten müssen. Wie heißt übrigens der Dampfer?“
Sonja nahm ihre Handtasche auf den Schoß und blätterte in den Unterlagen.
„Neptuna II.“ Der Prospekt zeigte ein strahlend weißes Schiff auf hellblauem Meer.
Sie legte die Papiere neben sich und begann wieder in ihrer Verpflegungstasche zu stöbern.
„Möchtest du noch etwas Limonade oder vielleicht Obst?“
Robert sah zu ihr hinüber und überlegte kurz.
„Eigentlich würde ich jetzt gerne einen Kaffee trinken.“

Wenige Augenblicke später kam die Abfahrt zu einem Rastplatz, wo sie zunächst an die Tankstelle und in das Spalier der Zapfanlagen fuhren.
Es herrschte wenig Betrieb. Einige Leute gingen vom nahen Parkplatz in den Shop um sich Proviant zu holen oder Zeitungen zu kaufen.
Robert und Sonja waren nicht die einzigen an den Tanksäulen. In der Nebenspur stand ein großer Kombi, beladen mit Urlaubsgepäck, auf dessen Rücksitzen sich Kinder balgten. Etwas weiter abseits wurde ein großer LKW betankt. Der Fahrer lehnte gelangweilt an seinem Truck und wartete.
Der Geruch nach Diesel und Benzin war wegen der Sommerhitze stärker als sonst und hing drückend über der Anlage.
Während Robert sich um den Wagen kümmerte, ging Sonja zum Heck, öffnete den Kofferraum und begann das Gepäck neu zu sichern.
Der Kombi wurde angelassen und fuhr weiter zu den Parkplätzen. Die Kinder winkten.
Nach dem dritten Klicken hängte Robert die Zapfpistole wieder in die Säule und ging zum Shop um zu zahlen.
Sonjas Gesicht tauchte kurz hinter der geöffneten Heckklappe auf. „Schau doch mal, ob die auch Kaffee haben, und bring mir dann einen mit!“
Robert hob die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
Es kostete Sonja viel Kraft, einen Koffer in eine neue Position zu rücken. Sie schob und zwängte und versuchte ihn mit einer Reisetasche zu verkeilen. Plötzlich entglitt ihr die Tasche, fiel zu Boden und ein Teil des Inhaltes verteilte sich hinter dem Wagen.
Im selben Moment, als Sonja sich bückte um die Teile wieder aufzuheben, bemerkte sie eine Bewegung, seitlich am Auto.
Ein dunkelhaariger Mann stand da, ihr den Rücken zugewandt, am offenen Seitenfenster! Er trug Jeans und seine rote Bomberjacke stach auffällig hervor.
Und dann ... in dem Augenblick, als sie erkannte, dass er ihre Handtasche in Händen hielt, traf sie der Schrecken wie ein elektrischer Stromschlag. Sonja schrie auf und der Mann wirbelte herum.
Für eine Sekunde trafen sich ihre Blicke. Es waren junge Augen, .. fast kindlich.
Der Junge spurtete los, strauchelte und hetzte davon.
„Halt, bleib stehen!“
Sonja sprang auf.
„Robert ... Halt!“
Der LKW-Fahrer reagierte kaum. Robert erschien, kam dem Flüchtenden in die Quere und wurde zur Seite gerammt. Verwirrt wandte er sich Sonja zu.
„Nicht hierher! Er hat meine Tasche mit allen Papieren!“ Sonja fuchtelte in Richtung des jungen Mannes, der gerade hinter dem Gebäude der Tankstelle verschwand.
Robert nahm die Verfolgung auf!

Der Junge war in einen Wirtschaftsweg gelaufen, der hinter der Tankstelle in einen schmalen Waldstreifen hinein führte. Robert hatte ihn zunächst aus den Augen verloren, sah ihn aber wieder, als der Weg die Baumgruppe durchbrach und im weiteren Verlauf parallel an Felder und Äcker entlang führte. Der Dieb hatte gut hundert Meter Vorsprung aber Robert war mit seinen zweiundvierzig Jahren gut trainiert und holte auf. Immer wieder sah sich der Junge nach seinem Verfolger um und als Robert fast die Hälfte des Vorsprungs gut gemacht hatte, sprang der Junge vom Weg ab, zwischen die Bäume und war verschwunden.
Als Robert heran war, kam er an einen schmalen Trampelpfad, der durch engstehende Baumreihen direkt in den Wald führte. Die hohe Sonne durchdrang nur an wenigen Stellen das dichte Blätterdach und zeichnete auf dem Boden ein fast märchenhaftes Spiel aus grellem Licht und Schatten. Der Junge war nicht zu sehen, jedoch hallten dessen Schritte durch das Unterholz. Äste brachen, Zweige knickten. Robert fasste sich an die stechende Seite und stürmte weiter. Er sprang über hoch stehende Wurzeln, zwängte sich durch Gestrüpp. Den Dieb bekam er nicht zu Gesicht. Immer wieder blieb er stehen und orientierte sich nur an den Geräuschen. Schließlich hielt er inne und lauschte. Das Knacken und Brechen von Zweigen hatte aufgehört und die Stille des Waldes umgab ihn, nur gestört von seinem eigenen erschöpften Atmen.
Langsam und immer wieder lauschend ging er weiter. Seine Vermutung war, dass der Junge sich hinter einem Baum oder einem Busch versteckt haben und sich dann vielleicht durch ein Geräusch verraten könnte.
Dann kam wieder ein lautes Knacken, das wie ein Gewehrschuss durch das Unterholz hallte. In der Ferne meinte Robert etwas Rotes gesehen zu haben und stürmte los.
Bald hielt er wieder inne. Alles blieb still. Er ging den Pfad langsam weiter, bis dieser schließlich auf einem asphaltierten Weg mündete.
Unschlüssig orientierte er sich. Letztlich war es egal, in welche Richtung er jetzt lief, jede konnte richtig oder falsch sein. Wenn der Junge noch im Wald war, könnte er sich auch verstecken und ihn auflauern ... oder er konnte einfach aufgeben.
Noch bevor er sich entschieden hatte kamen Motorengeräusche näher. Ein Streifenwagen bog um eine Kurve, beschleunigte, hielt auf Robert zu und kam schließlich neben ihm zum stehen.
Sie waren zu zweit. Der Beifahrer hatte das Fenster heruntergelassen und lehnte sich lässig vor.
„Sind Sie Herr Stein?“
Robert trat an den Wagen heran.
„Ich nehme an, dass sie bereits mit meiner Frau gesprochen haben?“
Der Beamte nickte.
„Sie hatte uns erzählt, dass Sie hinter dem Dieb her sind. Hat aber wohl nicht geklappt, oder?“
Robert deutete in den Wald hinein.
„Da drin hab´ ich in verloren. Er muss sich gut auskennen, sonst hätte ich ihn erwischt.“
Der Polizist griff hinter sich und entriegelte die Tür zum Fond.
„Steigen Sie ein, wir bringen Sie zum Rasthof zurück. Unsere Kollegen sind informiert und haben die Beschreibung. Allerdings sollten Sie sich keine großen Hoffnungen machen. Vielleicht bekommen Sie die Tasche und die Papiere wieder. Das Geld werden Sie aber wohl abschreiben müssen.“
Auf der Fahrt über die umliegenden Wege verglichen die Beamten Sonjas Aussagen mit denen von Robert: Zirka sechzehn Jahre, mittelgroß, schwarze Haare, kurze, rote Jacke und Jeans. Die Aussagen stimmten überein.

Der Streifenwagen rollte auf den Rastplatz und hielt direkt neben Sonja, die im Schatten der Tankstelle auf einer Mauer hockte und an einem Becher mit Kaffee nippte.
Robert stieg aus und setzte sich zu ihr.
„Wir müssen jetzt noch mit zur Wache, um dort die Anzeige aufzugeben. Für die kommende Nacht sollten wir uns hier in der Nähe ein Quartier suchen. Wenn sich dann bis morgen nichts ergeben hat, können wir ja trotzdem auf die Insel fahren und Urlaub machen, was meinst du?“
Sonjas zuckte mit den Schultern und ihr Blick war voller Enttäuschung.
„Es kann ja nur besser werden.“
Sie stiegen in ihren Wagen und hielten direkt hinter dem Polizeifahrzeug, um dann zur Wache folgen zu können. Die Polizisten machten zunächst allerdings keine Anstalten loszufahren. Einer von ihnen hielt ein Telefon in der Hand und sprach abwechselnd mit seinem Partner und dem Anrufer. Schließlich stiegen die Beamten aus und traten zu Sonja und Robert an den Wagen.
„Wir haben gerade von der Dienststelle die Information erhalten, dass ein Jugendlicher, der auf ihre Beschreibung passt, gefasst wurde.“
Sonjas Mine hellte sich augenblicklich auf. „Hat er die Tasche auch dabei?“
Der Beamte grinste. „Er hat auch eine Tasche dabei. Die Papiere darin zeigen auch, dass es ihre ist.“
Sonja lies sich mit einem erleichterten Seufzer in den Sitz zurück fallen.
„Dann lasst uns losfahren. Mit etwas Glück bekommen wir ja heute noch eine andere Fähre.“
Der andere Beamte hob besänftigend die Hand.
„So schnell wird es nicht gehen. Der Junge Mann behauptet ihre Tasche nur gefunden zu haben. Um ihn aber als Täter zu identifizieren, muss eine Gegenüberstellung erfolgen. Wir bemühen uns so schnell wie möglich einige Vergleichspersonen aufzutreiben. Trinken Sie noch einen Kaffee oder machen Sie einen Stadtbummel. Wenn alles so weit ist, erreichen wir Sie auf dem Handy.“

Sonja und Robert schlenderten durch die Fußgängerzone der kleinen Stadt und schauten sich die Auslagen der Geschäfte an. Gerade, als sie einen Zeitschriftenladen verließen, klingelte Roberts Handy.
„Wir sollen aufs Revier kommen. Sie haben alles erledigt und meinten, dass wir vielleicht in gut einer Stunde weiterfahren können.“

Die Polizeistation war nahe der Innenstadt im Erdgeschoss eines Geschäftshauses untergebracht. Auf markierten Stellplätzen standen Streifenwagen und Zivilfahrzeuge. Eine Besatzung sprang in ihren Einsatzwagen und fuhr unter Blaulicht los. In der Ferne heulten Sirenen ... viel Betrieb für eine kleine Stadt.
In der Dienststelle herrschte hektisch Betriebsamkeit. Es wurde telefoniert, Funkgeräte bedient, Einsätze auf Zuruf erteilt, Protokolle geschrieben und Besprechungen abgehalten.
Sonja und Robert traten an den kleinen Tresen heran, der den öffentlichen Bereich vom internen trennte. Zunächst nahm niemand von ihnen Notiz, bis sie im Hintergrund einen der Beamten entdeckten, mit dem sie an der Raststätte zu tun hatten.
Der Mann grüßte kurz, öffnete eine Schwingtür und ließ sie ein.
Sie folgten dem Polizisten, der ihnen half sich den Weg durch das betriebsame Durcheinander zu bahnen. Über einen Korridor, auf dem ihnen wiederum Polizisten begegneten und vorüberhasteten, wurden sie schließlich in einen kleinen, sparsam eingerichteten Raum gelassen. Auf einem Tisch stand ein Computer mit Monitor, darum drei einfache Stühle. Die Wände waren vor langer Zeit einmal hellblau gestrichen und trugen außer einem einfachen Abreißkalender keinen weiteren Schmuck.
„So“, sagte der Polizist und deutete auf eine zweite Tür. „im Nebenraum werden Sie einige junge Männer in einer Reihe stehen sehen. Gehen Sie bitte langsam an ihnen vorbei, betrachten Sie die genau, aber sagen Sie nichts. Wenn wir hier wieder zurück sind und die Tür geschlossen ist, dann sagen Sie mir bitte, ob der Dieb darunter war, und wer es ihrer Meinung nach gewesen ist.“
Gerade wollte der Polizist in den Nebenraum gehen, als die Tür zum Flur aufflog, ein Kollege herein gestürmt kam und ihn auf ein kurzes Gespräch heraus bat. Lärm von den anderen Büros dran herein, Rufe, Befehle ...
Als der Beamte zurück war und die Tür schloss kam auch wieder die Ruhe zurück.
„Entschuldigen Sie, aber hier ist im Moment der Teufel los.“

Sie standen in einer Reihe, mit starr geradeaus gerichteten Blicken. Sechs junge Männer, einige fast noch Kinder. Die meisten trugen rote Jacken oder rote Pullover und Jeans. Sonja und Robert hielten sich bei den Händen und schritten gemeinsam die Reihe ab. Kaum einer sah sie direkt an. Ihre Blicke schienen die gegenüberliegende Wand zu durchbohren.
Robert wirkte ganz ruhig und auch Sonja versuchte sich nichts anmerken zu lassen, trotzdem stockte sie bei der Nummer Drei. Robert schien ähnliches zu fühlen und drückte ihre Hand fester. Die Augen des jungen Mannes begannen zu flackern und sein unsicherer Blick wechselte dann von Sonja zu Robert.
Um möglichst unauffällig zu wirken schritten sie die Reihe weiter ab, betrachteten jeden genau und zogen sich danach wieder in den Vorraum zurück. Der Polizist bedeutet ihnen sich zu setzen. Auf dem Tisch lagen bereits die Protokollunterlagen vorbereitet.
„Nun, haben sie den Dieb wieder erkannt?“ Der Polizist hatte noch die Türklinke in der Hand und schaute beide erwartungsvoll an. Robert nickte und wollte gerade ansetzen zu sprechen, als die Tür zum Flur erneut aufgerissen wurde. Wieder fluteten Stimmen, Rufe und Hektik in den Raum. Der Beamte, der in der Tür stand, war voll aufgerüstet und wirkte gehetzt. Er hatte eine schwere Lederjacke an, einen großen Gerätekoffer in der Hand und ein Sprechfunkgerät am Gürtel, das zwischen Rauschen und Knistern unverständliche Wortfetzen vorn sich gab.
„Wir haben den nächsten Einsatz!“ rief er. „ Sie hoffen immer noch Überlebende zu finden, also beeil' dich, ich mach schon mal die Ausrüstung klar!“
Der Mann zog die Tür wieder zu und Sonja und Robert waren mit ihrem Polizisten wieder allein.
„Entschuldigen Sie die Hektik, aber wir haben einen Notfall. Hier in der Nähe ist eine Fähre gesunken und diese Dienststelle ist für alle notwendigen Maßnahmen an Land zuständig.“
„Eine Fähre? Welche Fähre?“ In Sonjas Stimme lag ein leichter Anflug von Panik.
„Etwa die, die zur Insel hinüber fährt?“
„Ja, die Neptuna.“
Sonja und Robert wechselten Blicke, lehnten sich in ihren Stühlen zurück und atmeten schwer.
„Welche Neptuna?“
Dem Polizisten war die Stimmungsänderung nicht entgangen.
„Die Neptuna II. Es gibt hier nur diese eine Fähre.“
Er wollte die Aufmerksamkeit jetzt wieder auf den eigentlichen Auftrag lenken, wandte sich dem Computer zu, und tippte Daten in ein Formular, das auf dem Monitor angezeigt war.
„Nun, wen von den Kandidaten haben Sie als den Täter erkannt?“
Sonja und Robert zögerten, sahen einander an. Es dauerte eine ganze Weile, bis Robert endlich antwortete:
„Wir haben ihn an der Tankstelle deutlich gesehen aber ... es tut uns leid, er war hier nicht dabei.“
Der Polizist zog die Stirn in Falten, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und schwieg einen Moment.
„Aber, ich habe doch gesehen, wie Sie bei dem einem stockten. Sie können mir doch jetzt nicht erzählen, dass sie niemanden erkannt haben.“
Für einen Moment herrschte schweigen. Dann zuckte Sonja nur mit den Schultern und lächelte Robert an.
„Wenn er dabei war, dann hat er die Tasche wohl wirklich nur gefunden.“

 

Hallo dreimeier,

sehr nett. Da wird es einem ja ganz warm ums Herz!

ich war gespannt, wie es ausgeht und haette mit dem Schluss wirklich nicht gerechnet. Hat mir gut gefallen und Fehler habe ich auch nicht entdeckt.

Die Verfolgungsszene fand ich ein bisschen langatmig und dass die Polizei so schnell da war, ist wohl nicht unbedingt sehr realitaetsnah, aber es tut der Geschichte keinen Abbruch.

Gern gelesen,

gruss, sammamish

 

Argh, was soll auf die Tour denn aus dem Jungen werden? Wahrscheinlich zahlen sie ihm noch einen saftigen "Finderlohn" oder eine wie auch immer genannte Belohnung. Und das Früchtchen wird sich denken: "Hey, super, das mache ich jetzt jeden Tag." Und die Karrieren kennt man ja: Heute Handtaschendieb, morgen Raubüberfall, übermorgen Mord. Nee, moralisch ist deine Geschichte verwerflich, gaaaanz verwerflich! :teach:
;)


Hi Manfred,

deine Geschichte liest sich wie immer flüssig und spannend. Das Ende hatte ich so auch nicht erwartet.Aber es ist natürlich ein völlig verwerfliches Ende! *wiederhol* :D

Mir sind eine Reihe an Fehlern aufgefallen, ich bin jetzt aber zu faul, alles noch einmal durchzugehen und sie rauszusuchen. :shy: Vielfach sind es Kommafehler. Beim Scrollen bin ich gerade wieder über eine Passage gestolpert, die ich einfach mal exemplarisch für andere Fehler anführe:

Sonja lies sich mit einem erleichterten Seufzer in den Sitz zurück fallen.
ließ; zurückfallen

„So schnell wird es nicht gehen. Der Junge Mann behauptet ihre Tasche nur gefunden zu haben.
Der junge Mann

Hab ich gern gelesen, deine Geschichte. :)

Viele Grüße
Kerstin

 

Hallo sammamish,
tja, die Verfolgung war gesternvormittag auch noch kürzer.
Ich habe sie aus zwei Gründen verlängert:
Erstens ist der Anfang, bis mal endlich was passiert, recht lang. Wenn die Verfolgung da kürzer wäre, würden die Proportionen nicht recht passen. ... meine ich. ;-)
Zweitens ist es genau die Sache mit der Polizei. Meine Erfahrung ist, dass die durchaus öfter auf Rastplätzen rumhängen. Somit sind die dann ja auch schnell da. Wenn die dann aber sofort bei Robert auftauchen, wäre ja wirklich keine Zeit vergangen und für mich wäre das dann noch unglaubwürdiger. Da musste dann Robert her und noch etwas rumrennen.
Abgesehen davon, mag ich so was. ;)
Ich freu mich, dass ich dich unterhalten konnte und danke fürs Lesen.
Hinweis: Du kommst aus Neuss! Darum weise ich mal dezent auf den kg.de-Stammtisch in Düsseldorf hin. ;)

Hallo Kerstin,
diese Geschichte hat mir gezeigt, dass eine Weile Schreibabstinenz einen stilistisch doch ganz schön zurückwerfen kann.
Und was die Moral betrifft: Sicher ist es nicht richtig, wenn es so läuft. Man versetze sich aber mal in die Rolle der Protagonisten. Der Dieb hat ihnen ungewollt das Leben gerettet und dann ist es halt so eine Entscheidung mich schlechtem Nachgeschmack.
*** moralisch ist deine Geschichte verwerflich, gaaaanz verwerflich! ***
Ich gebe dir Recht. Es war mir aber auch bewusst.
Danke für die Fehlerhinweise. Was die Kommas betrifft, so wollte ich am Ende eigentlich ein Depot anlegen zur freien Bedienung oder Lagerung. Ich hab’s leider vergessen. ;)
Ich freue mich, dass ich unterhalten konnte und danke fürs Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße an euch
Manfred

 

Hey 3m

mich konntest du mit dieser Geschichte nicht begeistern. Sorry, dass jetzt so sagen zu müssen, aber ich finde das Teil ziemlich lahm. Letztlich viel zu aufgebauscht für diese müde Pointe.
Für mich kommt da keine Fahrt auf. Zudem warten einige wahrlich abgegriffene Formulierungen auf den Leser, die alles andere als schön sind:

Dann kam wieder ein lautes Knacken, das wie ein Gewehrschuss durch das Unterholz hallte.
Und dann deine Vorlliebe für UNd dann:
Und dann ... in dem Augenblick, als sie erkannte, dass er ihre Handtasche in Händen hielt, traf sie der Schrecken wie ein elektrischer Stromschlag.
Anbei gleich die nächste albackene Formulierung

Was die Geschichte zusätzlich ausbremst sind diese nichtssagenden Gesprächsfetzen.

„Möchtest du noch etwas Limonade oder vielleicht Obst?“
Robert sah zu ihr hinüber und überlegte kurz.
„Eigentlich würde ich jetzt gerne einen Kaffee trinken.“
Das ist einfach zu viel des Guten.

Ähm ja ... Hoffe, dir können meine Anmerkungen irgendwie weiterhelfen. Hier fehlt der Pfiff. Straffen!

grüßlichst
weltenläufer

 

Salü 3meier,

ja, die Geschichte fängt gut an mit der Monotonie der Fahrt, der Hitze und dem Hinweis auf die Fähre. Wird dann aber lang und verliert im Wald an Schwungkraft und Spannung.

> Der Dieb hatte gut hundert Meter Vorsprung aber Robert war mit seinen zweiundvierzig Jahren gut trainiert und holte auf.
Und wenig später:
> Robert fasste sich an die stechende Seite und stürmte weiter.

Da lese ich ein bisschen Widerspruch.
Die stechende Seite (und die dann nochmal erwähnte Atemlosigkeit) könntest Du aber zum Anlass nehmen, dass Robert sich ausruht :) könntest so den Waldlauf kürzen bis und mit:

> Wenn der Junge noch im Wald war, könnte er sich auch verstecken und ihm auflauern ... oder er konnte einfach aufgeben.

Dazwischen hast Du Wiederholungen, die für die Geschichte mE nicht wichtig sind.

Nein, pädagogisch ist Deine Geschichte nicht, aber nachvollziehbar schon und bis auf die Läääänge, las ich sie gern.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Danke an euch alle fürs Lesen und Kommentieren. Ich werde mich dann also an die Arbeit machen und das Ganze rigoros straffen und die angeführten Punkte kritisch betrachten.
Gruß 3

 

Hallo Dreimeier!

Ja, ich würde auch sagen: dein Text gibt zu wenig her für die über 2.200 Wörter. Der Plot ist ja sehr einfach. Eine Handtasche wird geklaut, und aufgrunddessen wird eine Fähre verpasst, die dann untergeht. Und als Pointe die "Belohnung" für den Dieb.
Und da der Plot so einfach ist, solltest du wenigstens den Charakteren mehr Pfeffer geben. Also am Anfang kein ungezwungenes Geplänkel zwischen Robert und Sonja (Übrigens, wen interessiert es, dass er kurze schwarze Haare hat und sie lange blonde? - Mir sind allgemein zu viele unnütze Details im Text.), bau zwischen den beiden einen Konflikt auf. Z.B. ganz das Klischee: Er fährt, aber sie mosert, weil sie Angst hat, die Fähre zu verpassen. So ein Konflikt (die Fähre nicht verpassen wollen) könnte in Variationen bis zur Szene im Polizeirevier hineinreichen.

Noch ein paar Details:

„Hast du mal ein Tuch für mich?"
Sonja neigte sich vor und kramte in der Tasche vor sich im Fußraum. Die langen, blonden Haare fielen ihr über die Schulter. Schließlich fand sie ein Cleenex.
„Meinst du wir schaffen es noch rechtzeitig zur Fähre?"
=> Dieses und deine gesamten Dialoge: Zeilenumbrüche sind gut, aber du machst zuviel. Wenn eine Person handelt und etwas sagt, solltest dazwischen kein Zeilenumbruch, weil der Leser dann nicht mehr weiß, wer gerade etwas sagt. (Das ist genau dasselbe Problem, als wenn innerhalb von Dialogen überhaupt keine Zeilenumbrüche gemacht werden.)

"Robert nahm die Verfolgung auf!" => Du solltest mal sehen, ob es deine Ausrufezeichen alle braucht.

Und zum Ende, der Gegenüberstellung: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei sie zu diesem Zeitpunkt durchführen würde. Es ist gerade eine Fähre untergegangen! Da muss alles hin: Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste. Die Gegenüberstellung eines kleinen Taschendiebs kann ein, zwei Tage warten. Das ließe sich auch ohne Probleme in deinem Plot unterbringen.

Oh, und den Titel finde ich irgendwie zu gewollt - aber das ist sicher Geschmackssache.

Grüße
Chris

 

Hallo Dreimeier,
Gelungene Pointe am Schluss und sehr gut vorbereitet.
Doch der Anfang ist für meien Geschmack viel zu langatmig. Irgendwie bin ich auch bei den ersten sätzen nicht so recht in den Lesefluss gekommen

Anfangs hatten sie noch die Landschaft genossen, doch nach Stunden bestand sie nur noch aus grünen Linien, die vorüberzogen.
diese kurze halbsatz-Rückblende und eigentlich der ganze Satz ist für die Geshichte nicht notwendig. Darum besser streichen.
Ich denke, am Anfang muss irgend etwas sein, das Spannung reinbringt. Vielleicht ein stärkerer Konflikt um den Zeitplan?
So wie es jetzt geschrieben ist klingt es as würdest du Zeilen schinden wollen.

LG
Bernhard

 

hallo bernhard,
danke fürs lesen und für deinen kommentar. ich stimme dir zu, so wie ich es schon bei den anderen kritiken gemacht habe.
die geschichte ist bereits in der neubearbeitung.
lg 3

 

Hallo Manfred,

von mir nur kurz, hab die Geschichte eher zur Unterhaltung gelesen:

Das Ende wurde für mich an der Stelle ersichtlich, an der der Polizist zum ersten Mal die Fähre erwähnte. Da wusste ich die Auflösung. Zuvor war die Geschichte undurchsichtig für mich. Doch nichts desto trotz, zum Ende gelesen hab ich sie trotzdem gerne, und ich muss sagen, ist hat mir ziemlich gut gefallen. Sprachlich wieder einmal sauber ausgearbeitet und treffsicher, hab mich gut unterhalten. Ich konnte mir alles bildhaft wie in einem Film vor Augen führen, und den Inhalt verfolgte ich mit großem Interesse.

Details:
"Da dring hab ich in verloren" - ihn
lies - ließ (mehrere Stellen)
Der Junge Mann - junge
"... herrschte hektisch Betriebsamkeit" - hektische

Viele Grüße
Michael

 

hallo michael,
danke fuer deinen kommentar.
ich bin dabei die geschichte yu ueberarbeiten und werde das jetzt auch im titel vermerken.danke und gruss von teneriffa --- urlaub und 22 grad!!! ;-)))
manfred

 

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