Was ist neu

Ein guter Junge

Seniors
Beitritt
07.05.2004
Beiträge
1.807
Zuletzt bearbeitet:

Ein guter Junge

Ein guter Junge

Die Kleider klebten feucht an meiner Haut. Eine eiskalte Dusche, brachte nur minutenlange Abkühlung. Das Meer war warm, wie eines dieser beheizten Schwimmbäder. Der Sand so heiß, dass er einem die Füße verbrannte.

Staunend beobachtete ich die Einheimischen, denen die Hitze nichts auszumachen schien. Lächelnd schleppten sie Kisten, verkauften Drinks oder Souvenirs.

Abends, wenn die Sonne unterging, erwachten die Touristen langsam zum Leben. Schlenderten durch die Gassen, saßen in Restaurants mit Meerblick oder gingen feiern.
Die Einheimischen kehrten nach Hause, zu ihren Familien. Viele saßen auf der Terrasse, wo man nur das Geräusch von fallenden Würfeln hörte, weil sie Backgammon spielten. Später schleppten sie ihre Matratzen nach draußen, weil es drinnen zum Schlafen viel zu heiß war.

Ergün kehrte auch nach Hause zurück. Zu seiner Frau, den Kindern und seinen Eltern, die so stolz auf ihn waren, weil er im Hotel arbeitete und dort gutes Geld verdiente. Manchmal brachte er besondere Sachen mit nach Hause – vergessene Shampoos, Parfums oder sogar schicke Kleidungsstücke.
Ergüns Eltern sagten, dass er ein guter Junge sei und seine Frau ist stolz, wenn sie seinen schicken Hoteldress ausbürstet und für den nächsten Tag bereit legt. Die Kinder wollten immer vom Hotel hören. Von dem großen Spielplatz, dem Swimmingpool mit Rutsche und Zimmern, die so riesig sind, wie ihre ganze Wohnung. Er erzählte vom Buffet, von den vielen Eissorten, der großen Auswahl an Süßgebäck und Früchten, von denen seine Töchter nicht einmal wussten, wie sie aussehen. Die Kinder bekamen große Augen und konnten kaum glauben, dass es einen solchen Ort überhaupt gab. Besonders neidisch waren sie auf die Klimaanlagen, immer dann, wenn sie sich unruhig hin- und herwälzten, weil die Hitze sie nicht schlafen ließ.
Von mir erzählte Ergün nichts.

Sie wussten nicht, dass er mir mit seinen Augen überallhin gefolgt ist. Sie wussten auch nicht, dass ich ihn an der Bar, wo er Cocktails mixte, angesprochen habe. Der Alkohol machte meine Zunge leicht und ich kotzte mein ganzes Leben vor ihm aus.
Als es nichts mehr zu jammern gab schwieg er. Ich schämte mich, weil ich einem Fremden so viel anvertraut hatte.
Er wischte mit einem Lappen die Theke ab und begann aus seinem Leben zu erzählen.
Von dem Traum zu studieren und ein bekannter Architekt zu werden, der Gebäude auf der ganzen Welt errichtet, die alle Menschen in Begeisterung versetzen.
Der Traum fand ein Ende, als er sich in Songül verliebte. Songül, mit den wehenden Haaren und dem bezaubernden Lächeln. Songül, die er hinter einer dunklen Häuserwand zum ersten Mal küsste. Ihre Lippen waren warm und schmeckten nach Erdbeeren. Er glaubte, dass er noch nie jemanden so sehr geliebt hatte, wie sie. Ihre Eltern kamen hinter ihre Beziehung und verlangten die Trennung oder die Heirat.

Songül trug bei der Hochzeit ein wunderschönes Kleid, ihr Haar war zu kunstvollen Locken aufgesteckt und Ergün liebte sie so sehr, dass es in der Brust wehtat. Er war erst 18 Jahre alt, als er sie heiratete. Sie wollten noch keine Kinder, denn Ergün wollte studieren und das wäre mit Kindern sehr schwierig gewesen. Doch was sollte er machen, als Songül merkte, dass sie schwanger war – gerade mal drei Monate nach ihrer Hochzeit? Sie bekamen das Kind, und bald darauf ein zweites.

"Ich weiß nicht, warum ich sie geheiratet habe", murmelte er. "Sie ist nicht das Mädchen, für das ich sie gehalten habe. Sie versteht nichts von großen Träumen. Wenn ich etwas darüber sage, dann behauptet sie nur, dass ich inzwischen zu alt für solche Hirngespinste bin."
Er seufzte. "Sie sagt, dass ich froh sein soll einen Job zu haben. Viele ihrer Bekannten sind arbeitslos und leben viel schlechter als wir."
"Liebst du sie?", wollte ich wissen.
Er zögerte mit seiner Antwort. "Ich weiß es nicht. Ich habe lange nicht mehr darüber nachgedacht."
Ich merkte, dass er sich seiner Worte schämte, denn er wurde rot im Gesicht.
"Sie ist eine gute Frau."
Er sah so traurig aus, dass ich ihn in die Arme nehmen wollte, ihm übers Haar streichen und sagen, dass alles gut wird, auch wenn es vielleicht nicht stimmt.
Er legte seine Hand auf meine. „So weich“, flüsterte er.
Tränen stiegen in meine Augen und ich stand schnell auf, weil ich nicht wollte, dass er mich weinen sah. Ich hätte es ihm nicht erklären können.

Einige Tage später traf ich ihm am Strand. Er saß einfach nur da, und starrte auf das Meer hinaus. Wer weiß, was er dort sah? Ich setzte mich neben ihn. Ergün sah mich an. Es schien fast, als hätte er auf mich gewartet.
„Ich bin oft hier, wenn ich nicht nach Hause möchte“, erzählte er.
Ich berührte sein Haar, das sich im Nacken kräuselte. Er zuckte zurück, doch dann schloss er die Augen und genoss meine Berührung. Ich streifte ihm sein T-Shirt über den Kopf. Erkundete seinen Rücken mit meinen Händen und meinem Mund. Sog den fremdartigen Geruch ein und strich über die feinen Haare auf seiner Brust.
„Komm“, sagte ich „Gehen wir auf mein Zimmer.“

Ergün sagte, dass er mitkommen möchte, wenn ich nach Hause fahre. Ich weiß nicht, ob er es ernst meinte. Er wusste nicht, wann ich abfahre. Eines Morgens kam er an und fand mich nicht mehr vor. Ob er wohl noch an mich denkt? Ich denke oft an ihn und frage mich, ob er wirklich mitgekommen wäre.

 

Hi Bella,

langweilst du dich heute so bei der Arbeit? ;) Gleich zwei Geschichten heute. ;)
Diese hier hätte auch zu Romantik/Erotik gepasst. Hättest nur den Besuch auf dem Zimmer etwas schildern müssen.
Aber eher geht es ja um Zufriedenheit und geplatzte Träume, um zu erfüllende Erwartungen. Damit ist dein guter Junge überfordert. Aber wie hätte er seinen Traum vom Architekturstudium in Deutschland in die Tat umsetzen können? Hätte sich sein Traum dort erfüllt?
Deine Geschichte wird von ruhiger Melacholie getragen, genau der richtige Stimmung für so einen Text.
Habe ich gern gelesen.

Drei Hinweise noch:

Selbst eine eiskalte Dusche, brachte nur minutenlange Abkühlung. Sogar das Meer war warm, wie eines dieser beheizten Schwimmbäder. Der Sand so heiß, dass er einem die Füße verbrannte.
Versuche mal, die "selbst" und "sogar" wegzulassen. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Hite noch steigert. :)
Ihre Lippen waren warm und schmeckten so süß.
Gib der Süße doch eine Definition, lasse sie nach Pfirsich schmecken oder nach Zuckerwatte.
Wenn er davon erzählt, sagt sie nur, dass er zu alt ist,um wie ein kleines Kind zu denken

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Bella,
Du bist ja fleißig, wie ich sehe.
Diese Geschichte ist ebenso anrührig, wie die anderen, die ich von dir kenne. Dennoch habe ich demn Eindruck du huscht über die Ereignisse, reißt kurz an was näher beleuchtet, viel mehr Konflikktstoff in sich trägt, als du hier erzählst.

Den Einstieg finde ich gelungen, doch dann

Staunend beobachtete ich die Einheimischen, denen die Hitze nichts auszumachen schien. Lächelnd schleppten sie Kisten, verkauften Drinks oder anderen Kram, den viele nur kauften, weil sie Mitleid hatten und nicht, weil sie etwas brauchten.
bringst du eine Wertung hinnein, die ich vermeiden würde.

Er kannte die Sprache und erzählte mir von seinem Leben. Von dem Traum zu studieren und ein bekannter Architekt zu werden, der Gebäude auf der ganzen Welt baute, die alle Menschen in Begeisterung versetzen. Der Traum fand ein Ende, als er sich in Songül verliebte. Songül, mit den wehenden Haaren und dem bezaubernden Lächeln. Songül, die er hinter einer dunklen Häuserwand zum ersten Mal küsste. Ihre Lippen waren warm und schmeckten so süß. Er glaubte, dass er noch nie jemanden so sehr geliebt hatte, wie sie. Ihre Eltern kamen hinter ihre Beziehung und verlangten die Trennung oder die Heirat.

Hier beginnt plötzlich eine neue Geschichte, die des Antagonisten, die ich nicht begreife, weil doch bis dahin die Protagonisten ihre Geschichte erzählt. Warum erzählt sie jetzt die Geschichte Ergüns? frage ich mich. Erfahre sie aus zweiter Hand, obwohl ich eigentlich viel lieber wissen möchte, warum die Prot. eine Romanze im Urlaub erlebt.

Am Ende erfahre ich etwas von ihr, ... dass sie sich aus dem Staub macht...

Hat sie Schuldgefühle? Hat sie Angst vor einer Beziehung. Hat sie nur Spass gewollt?
Fragen, die mich unzufrieden zurück gelassen haben.

Goldene Dame

 

Hallo Gbwolf,

vielen Dank für´s Lesen. Danke, dass du einen Ausflug in die Alltagsrubrik unternommen hast. Bin froh, dass ich dich nicht enttäuscht habe.

Über die Fehler schaue ich nacher nochmal drüber. Ich hab während du die Kritik geschrieben hast, noch einiges abgeändert. Kann sein, dass sich jetzt einiges erledigt hat.

LG

Hallo Sim,

die Geschichten habe ich schon vor längerer Zeit geschrieben (zu Hause), ;)
Aber du hast recht. Heut ist es echt mal wieder langweilig.

Diese hier hätte auch zu Romantik/Erotik gepasst. Hättest nur den Besuch auf dem Zimmer etwas schildern müssen.

*hüstel* Genau deswegen steht er nicht in R/E. Ich hab das Gefühl mich bei solchen Schilderungen immer zu blamieren. :)

Aber wie hätte er seinen Traum vom Architekturstudium in Deutschland in die Tat umsetzen können? Hätte sich sein Traum dort erfüllt?

Ich weiß nicht, ob es darum geht. Ich glaube, Ergün möchte einfach weg, weil er denkt, dass es woanders besser ist, auch wenn er nicht weiß ob es stimmt oder ob seine Vorstellungen realistisch sind. Er möchte quasi von der Realität weglaufen. Falls du findest ich sollte das noch ausbauen, dann werd ich das gerne machen. Sag mir dann einfach bescheid.

Danke für deine Mühe...

Hallo Goldene Dame,

danke für´s Lesen und deine Kritik.

Ich wollte in dieser Geschichte eigentlich hauptsächlich Ergüns Geschichte erzählen. Seine Geschichte aber aus Sicht des Mädchens. Sie denkt manchmal an den Urlaub und an Ergün zurück und dabei kommt ihr eben alles wieder in den Sinn. Ergün hat ihr das erzählt. Falls es stört, dass der Leser nicht weiß, woher sie die Infos hat, würde ich das noch einbauen.

Ich glaube, dass sie keine Schuldgefühle, keine Beziehungsangst hatte. Auch nicht, dass sie nur Spaß wollte.
Es war einfach ein Urlaubsflirt - vielleicht ein wenig mehr als das. Findest du, das sollte ich anders machen?

Also die Wertung am Anfang nehme ich raus, damit hast du zweifellos Recht.

LG
Bella

 

Hi Bella!

Gleich zwei? Wo soll man denn da anfangen? Hier vielleicht...

Eine leichte Geschichte, leicht erzählt. Und das meine ich durchaus als Kompliment. Kurz ist dein Text, aber nicht zu kurz, er ist genau richtig. Ein wenig melancholisch, wohl dosiert.
Gut gemacht.

Details:

Selbst eine eiskalte Dusche, brachte nur minutenlange Abkühlung.
Eleganter wäre hier: brachte nur für wenige Minuten Abkühlung, dann vermeidest du nämlich das Wort "lange", was ja im Widerspruch zu der Aussage steht.

vergessene Shampoos, Parfums oder sogar schicke Kleidungsstücke, die Touristen vergessen haben.
Unschön... die Touristen liegen gelassen haben

weil ich einem fremden so viel über mich erzählt hatte.
Kleinigkeit...

"Sie ist eine gute Frau. Sie kümmert sich um meine kränklichen Eltern und meine beiden Mädchen."
Ich bin immer der Meinung, dass man manche Dinge am besten sagt, wenn man sie gar nicht sagt.
"Sie ist eine gute Frau" reicht vollkommen aus.

?Manchmal möchte ich weg?, flüsterte er, so als würde er sich nicht trauen es auszusprechen. ?Einfach alles zurücklassen und irgendwo ein neues Leben beginnen.?
Auch das würde ich weglassen.


In diesem Sinne
c

 

Hallo Chazar,

ich hätte sogar noch zwei neue Geschichten auf Lager, aber die wollte ich dem Forum nicht auch noch zumuten. Zumindest nicht an einem Tag. :)

Ich bin zur Zeit so schlampig mit meinen Fehlern, obwohl ich den Text extra eine Weile hab liegen lassen. :(
Danke für deine Anmerkungen. Ich stimme dir bei allen zu und werd sie demnächst editieren.

LG
Bella

 

Hallo Bella!

locker, leichtfüßig und doch getragen von etwas Sehnsucht und Melancholie, hat mir gut gefallen, wenn ich den Text vermutlich auch nicht mehr lange im Kopf haben werde. Das Ende gefällt mir ausgezeichnet, dass sie einfach fährt. Die Zeiten solltest Du echt nochmal durchsehen, irgendwie ist der Übergang komisch ...

Eine eiskalte Dusche, brachte nur minutenlange Abkühlung.
kein Komma

Die Einheimischen kehrten nach Hause, zu ihren Familien.
kehrten ZURÜCK
Ich kotzte mein ganzes Leben vor ihm aus, weil ich dachte, dass er nicht deutsch spricht.
:lol: in solchen Orten, wie Du ihn uns ansatzweise zeigst, sprechen fast alle, die für den Tourismus arbeiten, zumindest etwas deutsch ...
Er wischte mit einem Lappen die Theka ab
Theke

liebe Grüße
Anne

 

Hi Bella,
ist ja schon einiges zu deiner Geschichte gesagt worden.
Es ist in der Tat eine "kurze" Geschichte. Leicht zu lesen. Alltäglich. etwas melancholisch. Gut geschrieben, aber ohne den ganz großen Spannungbogen. (Ich nehme an, das alles ist auch so beabsichtigt.)
Ich habe sie gestern gelesen, hatte aber keine Zeit zu antworten.
Was vielleicht ganz gut war. Denn gestern wäre meine Kritik anders ausgefallen. Nett, hätte ich geschrieben. Wirklich nett. Mehr nicht, denn ehrlich gesagt, habe ich sie gelesen, kurz drüber nachgedacht und dann gleich wieder vergessen.
Dachte ich zumindest.
Bis ich mich gestern im Laufe des Abend ertappt habe, dass ich immer mal wieder an die Geschichte gedacht habe. Heute morgen beim Frühstück auch wieder.
Sie wirkt – wenn vielleicht auch noch nicht sofort. Insofern längst nicht so "kurz" und "nebenbei" wie ich zuerst gedacht habe.
Jetzt weiß ich, dass ich sie gern gelesen habe.

Grüße Sebastian


Das einzige, was mich stört ist, dass in beiden Namen ein ü vorkommt. Klang mir irgendwie zu ähnlich. Ist aber nur ein Klitzeklitzekleinigkeit.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Maus

Vielen Dank, dass du meine Geschichte gelesen und kritisiert hast.

Ich komm in dieser Geschichte mit den Zeiten nicht so zurecht. Meinst du ich muss den Mittelteil, als ich von Ergüns Leben erzähle in eine andere Zeit setzen?

Deine Textanmerkungen werde ich einarbeiten, danke!

in solchen Orten, wie Du ihn uns ansatzweise zeigst, sprechen fast alle, die für den Tourismus arbeiten, zumindest etwas deutsch ...

:) Ok, du hast recht. In der ersten Version hatte ich es auch noch so, dass er womöglich nicht alles versteht. Weiß gar nicht, warum ich es abgeändert habe.

@ Svg

Danke für´s Lesen und Kritisieren.

Es ist in der Tat eine "kurze" Geschichte. Leicht zu lesen. Alltäglich. etwas melancholisch. Gut geschrieben, aber ohne den ganz großen Spannungbogen. (Ich nehme an, das alles ist auch so beabsichtigt.)

Ja, sie sollte ruhig vor sich hinplätschern. Keine Geschichte bei der Mann aufgeregt vor dem PC hin-und herzappelt.

Bis ich mich gestern im Laufe des Abend ertappt habe, dass ich immer mal wieder an die Geschichte gedacht habe. Heute morgen beim Frühstück auch wieder.

Das sind ja mal Komplimente. Freut mich sehr.

Das einzige, was mich stört ist, dass in beiden Namen ein ü vorkommt. Klang mir irgendwie zu ähnlich. Ist aber nur ein Klitzeklitzekleinigkeit

Jetzt wo du´s sagst. Könntest recht haben. Vielleicht werd ich Songül umbenennen.

Dank dir!

LG
Bella

 

Hallo Simy,

abermals danke für die Kritik. Ich mag diese Geschichte eigentlich recht gerne. Ich weiß, dass sie inhaltlich nicht vom Hocker reißt, aber trotzdem bin ich ganz zufrieden damit. Ich wollte hier eine ruhige Geschichte schreiben.

Ich habe den fünften Absatz etwas abgeändert, ich hoffe jetzt ist es besser.

Ich möchte eigentlich nur ungern mehr über die Ich-Erzählerin einbauen. Diese Geschichte sollte sich hauptsächlich um Ergün drehen. Warum sie ihn mit auf´s Zimmer nimmt? Nun, ich denke es wird klar, dass die Beiden voneinander angezogen sind.
Dieses "Von mir erzählt Ergün nichts" war von mir nicht als Egozentrik gemeint. Eher so, dass Ergün zu Hause den "braven Jungen" spielt, der zur Arbeit geht, die Familie ernährt - während er in Wirklichkeit ganz andere Träume und Wünsche von seinem Leben hat.

LG
Bella

 

hallo bella,

es wurde schon viel gesagt, so kann ich nichts neues bringen.
mir hat die geschichte gut gefallen. genau so kann ich mir vorstellen, wie urlaubsbeziehungen sich entwickeln können. ein herzschmerz, der in keinem verhältnis zur länge des urlaubs steht. der hintergrund von ergün ist passend und nachvollziehbar, selbst für westeuropäische verhältnisse.
die einleitung, also die dusche, kann ich nicht so richtig zuordnen. sie wirkt fremd zu dem geschehen in der geschichte.

"Ergün kehrte auch nach Hause zurück. Zu seiner Frau, den Kindern und seinen Eltern, die so stolz auf ihn sind, weil er im Hotel arbeitet und dort gutes Geld verdient."

ab hier wechselst du die zeit. ich würde dir nahelegen, die geschichte komplett in vergangenheitsform zu schreiben.

"Sie ist eine gute Frau."

wer sagt das? ich kann diesen satz im textzusammenhang beiden personen zuordnen.

also, schöne kurze geschichte

bis dann

barde

 

Hallo Barde,

herzlichen Dank für´s Lesen meiner Geschichte.

Es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Die Einleitung mit der Dusche habe ich aus persönlichen Erfahrungen heraus geschrieben. Vor zwei Jahren, als es selbst hier so brüllheiß war, habe ich den Urlaub in der Türkei verbracht, wo es noch heißer war. Tagsüber konnte ich echt nichts anderes machen, als rumzuliegen und mich gelegentlich zur Dusche zu schleppen. Ich wollte damit quasi die "Hitze" in die Geschichte bringen.

Danke für deine Tipps. Ich kann im Moment selbst nicht mehr sagen, warum ich plötzlich die Zeit gewechselt habe...
Auch deine andere Anmerkung werde ich einarbeiten.

Merci,
Bella

 

leider muss ich doch noch etwas anmerken.

die dusche irritiert mich.

"Ich denke oft an ihn und frage mich, ob er wirklich mitgekommen wäre."

das ist der schlusssatz, er blickt zurück. der eingangssatz und der schlusssatz bilden ein zeitliches paar, also quasi - sie duscht, erinnert sich und kommt zum schluss. zeitabstand 2 minuten. natürlich kann es in der heimat auch heiss sein, aber die hitze in der heimat spielt keine rolle in deiner geschichte.

das andere, was ich doch leider noch bemängeln muss, ist, dass die wörtliche rede plötzlich auftaucht und auch plötzlich wieder verschwindet. gibt es dafür einen grund?. besser wäre es, wörtliche auf die ganze geschichte zu verteilen, oder (nicht so toll) ganz darauf zu verzichten. zum beispiel spricht nichts dagegen, dass sie ihre probleme in wörtlicher rede anreisst. und ergün könnte auch von seinem alltag (zumindest teilweise) in wörtlicher rede berichten.

ok, das wars schon *smile*

bis dann

barde

 

Hallo Barde,

sie berichtet vom Urlaub, zuerst von den allgemeinen Umständen - also der Dusche. Der Anfang steht nicht in direktem Zusammenhang mit dem Schluß. Ich habe die Zeitsprünge jetzt geändert, ich denke dadurch wird es klarer.
Wie ich das mit der wörtlichen Rede löse, weiß ich noch nicht. Das muss ich mir genauer überlegen. Aber du hast natürlich recht.

LG
Bella

 

Eine eiskalte Dusche, brachte nur minutenlange Abkühlung.
Komma weg
Die Einheimischen kehrten nach Hause, zu ihren Familien.
Man kann nicht nach hause kehren
Die Kinder

später sprichst du von Töchtern. Kinder suggeriert aber beide Geschlechter
Buffet
die deutsche Schreibung ist Büffet
wie sie aussehen.
aussahen
und ich kotzte mein ganzes Leben vor ihm aus.
:thumbsup: Super Formulierung!
Als es nichts mehr zu jammern gab schwieg er.
gabKOMMA Dieser Satz ist missverständlich, man denkt, er hätte gejammert und nun wäre er ruhig
Von dem Traum zu studieren
TraumKOMMA
verlangten die Trennung oder die Heirat.
ich glaube nicht, dass türkische Eltern in so einer Situation die Trennung verlangen
Sie sagt, dass ich froh sein soll einen Job zu haben.
sollKOMMA
Einige Tage später traf ich ihm am Strand.
ihn
Hi Bella,
was soll ich zu dieser Geschichte sagen? Stil ... nicht so gut, wie ich es mir inzwischen erlaube, von dir gewohnt zu sein :)
Inhalt ... ich weiß nicht. Ich verstehs halt nicht so ganz ... :Pfeif:
Euer Guerrerotserk

 

Hallo Bella,

heute ist Bella-Tag bei mir.
Auch diese Geschichte, wenn auch recht kurz für deine Verhältnisse, ist wieder mit Gefühl geschrieben. Ein kurzer Urlaubsflirt im Sommer. Hat sich bei den heutigen Temperaturen recht heimelig gelesen.
Also, ich kann mich diese Mal @tserk nicht anschließen, denn warum kann man die Geschichte nicht verstehen? Eine Urlaubsliebe hat doch bestimmt jeder schon mal erlebt, auch wenn es hier weiter keine Fortsetzung gab.

Die Geschichte war leichte Kost, flüssig geschrieben und ich habe sie gerne gelesen.

Bis bald
bambu

 

Hey Bambu,

bald denken die anderen User, dass ich Tserk und dir Geld gebe, damit ihr meine Geschichten ausgrabt. ;)
Ich danke dir für´s Lesen und deine Kritik.
Schwierig finde ich die Geschichte nicht - etwas Kleines für Zwischendurch halt.
Schön, dass sie dir trotzdem gefallen hat.

LG
Bella

 

Hallo Bella,

natürlich werden wir von dir bezahlt. *smile*

Nein, Spaß bei Seite. Es ist für mich ganz interessant zu sehen, wie sich andere Autoren im Laufe der Zeit verändern und ihren Stil verbessern. Und das ist auch bei dir sichtbar.
Also keine Angst. Wir bekommen keine Gage für unsere Kritiken!!!

Auf bald
bambu

 

Wir bekommen keine Gage für unsere Kritiken!!!
Ha, ha, kriegsch nix dafür, oder was? Also, ich *dieerstauntenblickederanderenuserbemerk* äh, ich krieg auch nix ... ja. Ja! (ihr Anblick ist mir mehr als Lohn genug *schmacht* :) )
Eine Urlaubsliebe hat doch bestimmt jeder schon mal erlebt,
Nein :susp:
Ja, des mit dem Verstehen, also, wie soll man des sagen? Den Sinn. Ja. Der Sinn ist mir nicht ganz klar. So. Was weiß ich.
Euer Korrupttserk

 

Hallo Manuel,

danke für dein Feedback. Natürlich kann sich diese Geschichte einer gewissen Oberflächlichkeit nicht entbehren. Um ihr mehr Tiefe zu geben, hätte ich die Probleme, die Umstände etc. näher ausleuchten müssen. Das ist es wohl auch, was die Anderen als leichte Kost bezeichnen.
Ich persönlich finde das Verhalten der Protagonistin auch verwerflich, wollte aber keine Wertung in die Geschichte bringen.
Die Geschichte war von mir auch nicht so angelegt, sich großartig mit der Thematik auseinander zu setzen - es sollte eher eine ... ich nenne es jetzt mal sehnsuchtsvolle Geschichte werden.
Das sie nicht hängen bleibt etc. weiß ich selbst.

LG
Bella

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom