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Ein längerer Augenblick (nochmal überarbeitet)

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11.08.2005
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Ein längerer Augenblick (nochmal überarbeitet)

Ein längerer Augenblick


Es war ein warmer Tag im August, als das kleine Mädchen mit ihren Eltern zu einem Besuch auf die Rennbahn fuhr.
Das Pferde die schönsten Tiere überhaupt waren, stand für die Kleine schon lange fest und diese Traber waren einfach faszinierend.
Als sie sich endlich von ihren Eltern losreißen konnte, lief sie staunend durch die Ställe.
Nach einer guten Stunde blieb sie an der Boxentür eines schwarzen Pferdes stehen.
Die Stute schaute sie aufmerksam und mit gespitzten Ohren an.
Sehr früh fielen ihr die fein geschnittenen Ohren des Pferdes auf. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie noch oft vom Rücken aus, darüber hinwegschauen würde.
Das Mädchen brachte vor Bewunderung kein Wort heraus und strecke vorsichtig die Hand nach dem Kopf der Schwarzen aus.
Die Stute hielt still und schaute sie weiter an.
Das Mädchen entschloss sich, zu ihren Eltern zurückkehren, als das Pferd plötzlich zu wiehern begann.
In diesem Augenblick fing das Mädchen an, sich in die Stute zu verlieben.
So kam es also , dass sie von nun an jeden Sonntag mit ihren Eltern zu diesem Pferd fuhr, um es zu besuchen und einfach nur anzuschauen und zu bewundern.
Ein möglicher Kauf war jedoch wegen den ungeklärten Besitzverhältnissen der Stute und den begrenzten finanziellen Mitteln der Eltern scheinbar ausgeschlossen.
Ein gutes Jahr später lernten sie durch Zufall den rechtmäßigen Besitzer kennen, der beabsichtigte, das Pferd zu verkaufen.
Nach vielen Gesprächen mit ihren Eltern und langen, von Tränen begleiteten Nächten, wurde die Stute schließlich das Pferd des kleinen Mädchens.

Fünf Jahre später schloss die inzwischen Achtzehnjährige den Stall auf und lächelte über das freudige Begrüßungsgewieher ihrer Stute.
„Na, Schwarze? Wie gehts dir heute? Hast du Lust auf einen Ausflug?“ sprach sie das Pferd an.
Sie sattelte die Stute trotz des beginnenden Regens und schwang sich auf ihren Rücken.
Sobald sie auf ihrem Pferd saß, fing sie an, sich ihren Träumereien hinzugeben:

Es regnet.
Warum hat man dann so eine melancholische Stimmung?
Es ist doch nur Wasser, das auf dem Boden prasselt, mal stärker, mal weniger.
Es ist komisch.
IHR macht der Regen nichts aus. Sie nimmt nur den Kopf ein wenig tiefer und geht gelassen weiter. Was denkt Sie?
Ich kann es natürlich nicht wissen, aber erahnen.
Ich liebe sie.
Oder nein, ich habe sie lieb. Was ist der Unterschied?
Viele Leute sagen, dass sie jemanden oder etwas besonders lieben. Stimmt das?
Wer weiß es schon.
Ich nehme an, das weniger als ein Drittel der Leute, die so etwas sagen, es nicht so meinen. Man sagt es einfach nur, um die Bindung zwischen zwei Dingen zu unterstreichen.
Aber lieben sie wirklich?
Oder mögen sie nur?
Wie weit kann Liebe sich steigern?

Der Regen wird ein wenig stärker, aber er prasselt nicht, es ist eher ein angenehmes Tröpfeln.
Ich beobachte sie.
Sie ist aufmerksam; und zufrieden.
Ich sehe es an dem Spiel ihrer Ohren und weiß, dass es nichts gibt, das ich mehr liebe.
Für einen Moment überlege ich.

Liebt sie mich genauso?
Kann sie das überhaupt. Ich denke schon, aber sie wird es anders empfinden.
Wenn sie mich sieht, weiß ich, dass sie sich freut. Vielleicht ist ihre Liebe eine Art gesteigerter Freude.
Sie freut sich auch jetzt, obwohl es regnet.
In diesem Moment bilden wir eine Einheit, zwei Körper, aber eine Seele.
Es ist schwer zu beschreiben.
Wenn man zuviel darüber redet, macht man es kaputt.
Aber wenn man nur denkt, geht nichts verloren. Deshalb denken wir beide lieber, als zu reden. Eigentlich bin ich diejenige von uns beiden, die redet. Sie kann es nicht. Darüber bin ich irgendwie froh, so machen wir nichts kaputt.
Sie freut sich immer noch über den Regen.

Ihr Schritt wird schneller.
Ich werde Ihr ihren Willen lassen. Ihre schönen Ohren spielen und scheinen zu fragen, ob sie schneller laufen darf. Einzig mit meiner Körperhaltung stimme ich zu.
Sie nimmt den Kopf ein Stück höher, trotz des Regens.
Dann galoppiert sie an, aus dem Wald heraus, auf das offene Feld. Ich sitze ruhig auf ihrem Rücken, bewegungslos.
Am Ende des Feldes sieht man einen Regenbogen.

Wir bewegen uns darauf zu, wie immer ohne Worte.
Der harte Kampf für unser Glück hat sich mehr gelohnt, als ich es mir vorstellen konnte. Denn auch, wenn sie nur ein Tier ist, sie gibt mir mehr als viele Menschen, weil sie mich so akzeptiert, wie ich wirklich bin.

 

Sehr früh fielen ihr die fein geschnittenen Ohren des Pferdes auf. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie noch oft vom Rücken aus, darüber hinwegschauen würde.
Endlich jemand der auf mich hört. :D Gut gelöst, so versteht man es besser.
Das Mädchen brachte vor Bewunderung kein Wort heraus und strecke (t) vorsichtig die Hand nach dem Kopf der Schwarzen aus.
Das Mädchen entschloss sich, zu ihren Eltern zurückkehren, als das Pferd plötzlich zu wiehern begann.
Aus Passiv, Aktiv gemacht :lob:
Nach vielen Gesprächen mit ihren Eltern und langen, von Tränen begleiteten Nächten, wurde die Stute schließlich das Pferd des kleinen Mädchens.
Du kannst der Kleinen ruhig einen Namen geben, dann wirkt es nicht so unpersönlich.
„Na, Schwarze? Wie gehts dir heute? Hast du Lust auf einen Ausflug?“ sprach sie das Pferd an.
Das würd ich rauslassen, man weis ja das sie mit dem Tier redet. Der Stute stände ein Name auch gut.
Sobald sie auf ihrem Pferd saß, fing sie an, sich ihren Träumereien hinzugeben:
Besser: ... begann sie, sich ihren Träumen hinzugeben.
Es ist komisch.
Würd ich rauslassen.
Wie weit kann Liebe sich steigern?
Der Satz gefällt mir.

Hallo Just Read, dass überarbeiten hat sich auf alle Fälle gelohnt, trotzdem, ist der Text meines Erachtens noch nicht so richtig stimmig. Aber im Moment, weis ich nicht so richtig, woran das liegt. Wir warten mal ab. Vielleicht legt ja jemand mit etwas mehr Erfahrung, mal helfend Hand an.

Grüße Phoenix

 

*rotwerd*
Danke für die lobenden Worte.
Das mit dem Namen für das Pferd ist...nunja..etwas komisch, ich nenne sie immer "Schwarze", eben, weil sie schwarz ist.. .
Und das mit dem kleinen Mädchen habe ich bewusst gemacht, damit man erkennt, wie lange die beiden schon "zusammen" sind.Weil ich ja am Ende schreibe : "Die inzwischen Achtzehnjährige.
Die Unstimmigkeit ist warscheinlich einfach da, weil es ein, nunja, schwierig zu umschreibendes Thema ist, wie ich finde.

 

Nee das liegt an irgendwas anderem. Naja vielleicht verirrt sich mal jemand von den Kg.de - Glanzlichtern her.

 

Hallo just read,

ich habe die ursprüngliche Version nicht gelesen, aber diese hier hat mir nicht sonderlich gefallen, leider.

Ein wenig wirkt die Geschichte wie eine Nacherzählung - erst geschah das, dann das, als nächstes das. Versuch sie doch mal, ein wenig farbiger zu gestalten, in dem zu z.B. nicht immer den selben Satzaufbau verwendest oder noch einige Beschreibungen ergänzt.

Denn auch, wenn sie nur ein Tier ist, sie gibt mir mehr als viele Menschen, weil sie mich so akzeptiert, wie ich wirklich bin.
Mit Zitat antworten
Dieser Satz ist ein schönes Beispiel dafür, dass du oft Sachen in deiner Geschichte zusammenfasst, anstatt sie ausführlich zu beschreiben. Woran erkennt sie z.B., dass das Tier sie so akzeptiert wie sie ist?

Außerdem fand ich den Perspektiven- und Zeitenwechsel, sobald sie auf dem Pferd sitzt, nicht so schön.

Liebe Grüße,
Juschi

 

Hallo Just Read,

ich weiß jetzt nicht mehr genau, ob ich deine erste Version kommentiert habe - gelesen habe ich sie auf jeden Fall.
Diese Version gefällt mir besser, weil du jetzt von dieser reinen Pointengeschichte weggehst und die Beziehung zwischen deiner Prot. und dem Pferd besser herauskommt.
Der erste Absatz jedoch wirklich etwas lieblos auf mich, zu hingeklatscht - es hört sich eher an, wie eine Nacherzählung, die man schnell hinter sich bringen möchte. Vielleicht kannst du diese Passage noch ein wenig überarbeiten?

LG
Bella

 

Hi just read,

Ich bin nicht so der Pferdenarr aber ich hab mir trtzdem versucht vorzustellen was das kleine Mädchen empfindet...

Nach einer guten Stunde blieb sie an der Boxentür eines schwarzen Pferdes stehen.
sie läuft eine Stunde durch die Ställe? ...die sind selbst wenn ich mir alles angucke aber verdammt groß, oder? Ich würde die Zeitangabe weglassen...
Sehr früh fielen ihr die fein geschnittenen Ohren des Pferdes auf.
sehr früh? was willst du mir mit dem sehr früh sagen, ist es wichtig, das ihr sehr früh die Ohren auffielen? außerdem fein geschnitten? dabei muss ich an Anzüge/Kleider denken...
Das Mädchen entschloss sich, zu ihren Eltern zurückkehren, als das Pferd plötzlich zu wiehern begann.
Hier würde ein sich ein: Es wurde Zeit zu ihren Eltern... vielleicht besser machen...
In diesem Augenblick fing das Mädchen an, sich in die Stute zu verlieben.
Na, hat das nicht schon vorher angefangen? und noch wichtiger, muss es erwähnt werden?
Ein möglicher Kauf war jedoch wegen den ungeklärten Besitzverhältnissen der Stute und den begrenzten finanziellen Mitteln der Eltern scheinbar ausgeschlossen.
Blablabla... du machst die ganze schöne Stimmung kaputt der Besitzer war unbekannt Punkt, rede nicht so lange um den heißen Brei und streiche zusätzliche Informationen die den Leser nur ablenken.
Fünf Jahre später schloss die inzwischen Achtzehnjährige den Stall auf und lächelte über das freudige Begrüßungsgewieher ihrer Stute.
du hattest erwähnt, dass du das Alter der Prot erwähnt hast um darauf hinzuweisen, wie lange die beiden schon durchs Leben gehen... dann würde ich aber die fünf Jahre streichen, sie reißen den Leser aus dem Fluss und sie transportieren mMn nichst wichtiges...

so dass war, was mir so ins Auge sprang

Ansonsten... ich konnte mich nicht so sehr mit der Geschichte identifizieren, das kann daran liegen, dass ich wie gesagt kein Pferdenarr bin aber ich konnte der Stimmung einfach nicht richtig folgen, du bleibst in der Beschreibung der Gefühle in Andeutungen stecken... ein wenig mehr Pfeffer täte der Geschichte auch gut, so konnte ich die Romantik das Feuer der Begeisterung für die Schwarze nicht nachvollziehen...
Man liest sich
Nice

 

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