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Eine Begegnung
Sie war auf dem weg nach Hause. Es regnete. Sie wurde nass. In ihren Gedanken war sie da wo es warm war. In ihren Gedanken war sie weit weg von hier. Sie hasste diese Stadt. Sie hasste alles hier. Die Leute, die sie anschauten. Über sie redeten und sie als seltsam erachteten. Diese Stadt erfüllte sie mit Verzweiflung. Würde sie hier jemals rauskommen? Sie bemerkte eine Bewegung. Vor ihr auf dem Bürgersteig. Etwas bewegte sich. Ein Regenwurm, den wohl die Nässe herausgelockt hatte. Sie schaute hinter sich. Da waren Leute. Die Mäntelkragen hochgeschlagen. Starr gradeausgerichtet die Blicke. Wollten raus aus der Nässe. Auf nichts achtend. Wieder blickte sie auf den sich leicht ringelnden Wurm. Es schüttelte sie. Der Wurm war glitschig. Er war eklig. Man könnte sehn, wie sie ihn aufhob. Sie könnte bemerkt werden. Das wollte sie nicht. Jedoch, wenn sie ihn liegen ließ würde er sterben. Früher oder später. Villeicht würde er ertrinken. Jemand könnte ihn zertreten. Aber das schlimmste war, jemand könnte ihn mit Absicht töten. Sie selbst kannte die Leute hier. Sie würden den Wurm töten. Sie würden sich damit rühmen. Denn Sie hätten den ekligen Wurm umgebracht. Weil ihre Freunde Angst vor Würmern hatten. Sie hob den Wurm auf. So eklig war er garnicht.