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Eine dieser Geschichten halt
Naja, es war halt eine dieser Geschichten, in der ein Mann eine Frau trifft, die am Anfang natürlich so gar kein Interesse an ihm zeigt, was ihn jedoch nicht davon abhält, sie dennoch einzuladen, auf nen Kaffee oder so, und in der sie, obwohl sie eigentlich überzeugt ist, dass er ganz andere Sachen im Kopf hat, Sachen mit Sprühsahne und diesen kleinen Gänsefedern, mit denen man sich toll gegenseitig an unaussprechlichen Stellen kitzeln kann nämlich, spontan ja sagt, was dann wiederum ihn dazu veranlasst, mit ihr in irgendein Restaurant zu gehen, egal wohin, Hauptsache billiger Kaffee, wo er dann, ganz Mann, der Bedienung so lange auf den Hintern starrt, bis sie, also seine Begleiterin, ihn fragt, warum er sie denn überhaupt eingeladen hätte, wenn er doch eh nur mit der Schlampe da flirten wollte, woraufhin er irgendwelchen Blödsinn erwidert, von wegen sie hätte die tollsten Augen der Welt und so was wäre ja viel mehr wert als irgendwelche Hintern, die sowieso irgendwann im Laufe der Jahre zu hängen anfangen, womit er unterschwellig aber nicht unbewusst darauf hinweisen möchte, dass er nicht nur an ner schnellen Nummer interessiert ist, sondern an was Langfristigem, wobei er natürlich insgeheim denkt, dass gegen eine schnelle Nummer dennoch keinesfalls etwas einzuwenden wäre, womit er jedoch komplett am Ziel vorbeischießt, da sie für Komplimente dieser Art überhaupt nicht empfänglich ist, sondern sich im Gegenteil nur noch mehr in ihrem ersten Eindruck bestätigt sieht, dass er sie mit dieser Augenmasche nur rumkriegen will, weswegen sie sich erst artig für den Kaffe bedankt, dann aber recht schnell die Flucht ergreift, weil sie ihre Zeit echt nicht für so etwas opfern will, was der Kellnerin, die die ganze Sache mitbekommen hat und die sich irgendwie dafür verantwortlich fühlt, dann ziemlich peinlich ist, woraufhin sie sie zur Seite nimmt und ihr erklärt, dass er eigentlich ein ganz netter Kerl wäre, der jeden Tag hierher zum Essen kommen und sich nicht nur für moderne Kunst und das Backen von Hefezöpfen interessieren, sondern auch für den Tierschutz im Allgemeinen und den altersschwacher Pinguine im Speziellen einsetzen würde, woraufhin die andere Frau kurzerhand beschließt, ihm vielleicht doch noch eine Chance zu geben, was darin endet, dass die beiden noch nett im Park spazieren gehen und am Ende ihre Telefonnummern austauschen, was an sich eigentlich ein schönes Happy End wäre, wenn denn nicht diese Nummer in die Hände seines besten Kumpels gekommen wäre, der natürlich nichts Besseres zu tun hat, als da einfach mal anzurufen und zu versuchen, ebenfalls ein Date mit ihr zu ergattern, woran er hemmungslos scheitert, da seine Anmache von wegen drittbester Stecher südlich von Bad Salzdetfurth nicht ansatzweise zieht, zumindest nicht bei Frauen nördlich Bad Salzdetfurths, was in ihr wiederum merkwürdige Gedanken anregt, was sie sich denn da für einen Kerl angelacht hat, der nicht nur ihre Nummer leichtfertig an seine Freunde weitergibt, sondern zudem auch noch solche Freunde hat, die die Unverschämtheit besitzen, diese auch noch zu benutzen und sich mit so einer dummdreisten Masche an sie ranzumachen, die sie dann auch beinahe dazu bringen, ihm den Laufpass zu geben und in der Tat wäre die Sache auch niemals so gut ausgegangen, wenn denn nicht sein anderer Kumpel interveniert und gesagt hätte, dass er das durchaus nachvollziehen könnte und dass das Verhalten des anderen Freundes, also nicht von dem, der sie am Anfang angequatscht hat, sondern von dem anderen, dass dessen Verhalten also echt unter aller Sau war und dass sie das nicht so eng sehen sollte und dann kommt es zu den wildesten Verwechslungen und Wirrungen im Gefühlsdingsbums, weil er sich jetzt natürlich auch in sie verliebt, allerdings seit kurzem selbst ne Freundin hat, die ganz zufälligerweise in genau dem Laden kellnert, in dem die beiden ihre erste Verabredung hatten und die seit Jahren heimlich in den Kerl von ganz am Anfang verknallt ist, was zu der Frage führt, warum die Kellnerin ihm unter diesen Umständen überhaupt geholfen hat damals im Restaurant, was eigentlich nur daran liegt, dass ihr Freund nicht wissen soll, dass sie während ihrer Schicht mit einem Gast flirtet, was natürlich im Laufe der Zeit doch rauskommt, was dann wiederum zu ziemlich witzigen Irrungen und Verwicklungen führt, bei denen mehrere Handys, drei Teelichter und ein ehemaliger Schlagersänger nicht unerhebliche Rollen spielen, bevor es dann am Ende unausweichlich auf das tatsächliche Happy End zusteuert und jedenfalls so in etwa hab ich damals meine Erika kennen gelernt.