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Eine wahre Geschichte
Eine Träne lief mir über meine Wange, dann nahm ich einen kräftigen Zug an der Zigarette. Ich hörte mich mit einem schluchzen in der Stimme sagen: "Wieso musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben. Immer wieder verletzt er mich..." Ich merkte, wie in Maja die Wut hochkroch.
"Mir reichts! Er hat dich so oft verletzt und du läufst ihm immernoch hinterher. Merkt er denn überhaupt nicht, dass du ihn liebst? Ich geh jetzt zu ihm und dann kriegt dieser Arsch mal gewaltig meine Meinung gegeigt!" Bevor ich sie davon abhalten konnte verschwand sie durch die Terassentür. Nun war ich alleine, wie so oft. Ich nahm einen weiteren Zug an meiner Zigarette und setzte mich an das Geländer der Terasse. Vor mir war ein etwa Zehn Meter hoher Abgrund. Sollte ich vielleicht springen? Dann wären meine Probleme für immer gelöst. Kein Stress mehr mit den Eltern, keine schlechten Noten mehr in der Schule und meine Liebesprobleme wären auch gelöst. Aber für so etwas bin ich viel zu ängstlich, also entschied ich mich doch nicht zu springen. Der Schnee wehte in mein Gesicht, die Kälte spürte ich am ganzen Körper. Plötzlich hörte ich die Stimme von meiner Freundin.
"Lena? Hörst du mich?" Sie sah mich und ging auf mich zu.
"Da bist du ja. Es ist etwas ganz schreckliches passiert. Also eben, da war ich bei Jonas. Eigentlich wollte ich ihm die Meinung geigen, aber dann hat er mich in den Musiksaal mitgenommen und mich so süß angekuckt. Ich war völlig irritiert und auf einmal hat er mir gesagt, dass er mich liebt! Es tut mir so leid Lena...es tut mir so leid!" Ich konnte es nicht fassen. Der Junge, den ich schon seit einem Jahr liebe, hat sich in meine beste Freundin verliebt. Traurigkeit stieg in mir hoch. Wieder rannte eine Träne über mein Gesicht. Ich fing an, etwas vor mich hin zu stammeln, doch ich konnte mich selbst nicht verstehen...Dann schrie ich! Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen, doch ich konnte nicht mehr. Ich bat sie mich allein zu lassen, doch sie wusste ganz genau, dass ich mir dann etwas angetan hätte. Deshalb nahm sie mich in unser Zimmer mit, half mir beim ausziehen und wärmte mir die Dusche vor. In meinem Kopf drehte sich allles. Was wird jetzt aus mir und meiner Freundin? Warum hat er sich ausgerechnet in sie verliebt? Warum bin ich allein und sie hat das Glück, den tollsten Junge der ganzen Welt zu bekommen? Nachdem ich geduscht hatte redete ich mit ihr und mir wurde bewusst, dass uns nichts auseinander bringen könnte. Trotzdem tat alles noch so weh! Ich legte mich in mein Bett und plötzlich fielen mir die Augen zu. Am nächsten Morgen ging es mir immernoch nicht besser. Ich packte meinen Koffer und ging zum Frühstück...plötzlich kam Jonas um die Ecke und setzte sich zu mir an den Tisch. Mit einem Zittern in der Stimme sagte er:
" Lena, es tut mir so leid. Ich war noch nie in so einer scheiß Situation. Da bist du in mich verliebt und ich verliebe mich glatt in deine beste Freundin. Das, was gestern passiert ist tut mir so leid. Mir ist auch verdammt wichtig, dass wir jetzt eine Freundschaft aufbauen, falls du es willst?"
"Ja das will ich. Und was Maja und dich angeht. Du hast mein Okay! Ich werde den Schmerz schon verkraften", sagte ich. Dann ging er auf mich zu und nahm mich in die Arme. Wieder stiegen die Tränen in meine Augen. Dann hörte ich unsren Chorleiter sagen:
" Kommt alle her, die Busse sind da!" Jonas nahm sein Gepäck, lächelte kurz und verschwand dann in Richtung Bus. Ich verabschiedete mich von meiner Freundin und setzte mich zu den Leuten, die noch für das SV-Seminar hierblieben. In meinem Herz zog es gewaltig. Nun sind 3 Tage Chorfreizeit um. Am Anfang kam ich mit den Gedanken an, was passieren würde, wenn ich mit Jonas zusammenkommen würde. Jetzt saß ich hier und dachte daran, was passieren wird, wenn Maja und Jonas zusammen kommen würden. Ich schloss meine Augen...