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Einhundert gute Gründe

Seniors
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13.06.2002
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Einhundert gute Gründe

Es gibt da ein paar Dinge in meinem Leben, die ich rückblickend vielleicht lieber anders gemacht hätte. Zum Beispiel diese sehr unangenehme Sache mit dem Hamster meiner Schwester damals. Oder die Tatsache, daß meine Freundin Claudia zwar die tollste Frau auf der ganzen Welt ist, ich bei der Auswahl meiner Traumfrau allerdings nicht auf ihren Beruf geachtet habe. Als Stewardess ist sie ständig unterwegs - immer irgendwo zwischen Bangkok, Hamburg und dieser komischen Stadt in Norwegen, die man nichtmal richtig aussprechen kann.
Auf jeden Fall aber würde ich, wenn ich die Chance hätte, mein Leben noch einmal zu leben, diesmal auf den Einbau eines Türspions bestehen. Diese kleinen Linsen in der Tür, die einem schon im Vorfeld sagen, wer da draußen geklingelt hat. Es ist schon komisch, daß ich diese Dinger früher nie zu würdigen gewußt habe. Erst in dem Moment, in dem der Typ vor mir stand und mit seiner Schrotflinte genau zwischen meine Augen zielte, wurde mir klar, daß ein Türspion manchmal eine verflucht praktische Sache sein kann.

"Darf ich reinkommen? Ich hoffe, Sie verstehen, daß ich vermeiden möchte, von Ihren Nachbarn so gesehen zu werden." Ich hatte keine Wahl und ließ den Mann eintreten - immerhin hatte er eine Waffe und ich nur einen angebissenen Hühnerflügel in der Hand.
"Setzen wir uns doch", sagte er freundlich, als wir im Wohnzimmer angekommen waren. Trotz seines Tonfalles wirkten seine Worte auf mich wie ein Befehl, woran die Schrotflinte vermutlich einen nicht unerheblichen Anteil trug. "Sie fragen sich sicher, warum ich hier bin, oder?"
"Wenn es um Geld geht, ich habe nur eine Spardose in der Kü..."
"Nein, es geht nicht um Geld. Ganz und gar nicht. Mein Anliegen hat rein humanitäre Gründe. Es wird Ihnen vermutlich im ersten Moment ein wenig... naja, sagen wir ungewöhnlich vorkommen, aber wenn Sie objektiv darüber nachdenken, werden Sie meine Beweggründe sicher nachvollziehen können." Die Tatsache, daß er sich ruhig und gewählt ausdrückte, beruhigte mich. Ich war ziemlich sicher, es wenigstens nicht mit einem durchgeknallten Junkie zu tun zu haben, der mich einfach so aus einer Laune heraus abknallen würde. Sein ganzes Auftreten paßte überhaupt nicht zu dieser Situation. Mit seinem Nadelstreifenanzug, der gebügelten Krawatte und der modischen Brille hätte ich ihn normalerwiese vermutlich für irgendeinen dieser Managertypen gehalten.
"Nun, ich bin kein Freund großer Worte, darum fasse ich mich kurz", fuhr mein Besucher fort. "Ich habe vor - und ich hoffe, daß Sie jetzt nicht in Panik verfallen, sondern mich zunächst ausreden lassen - ich habe also vor, Sie umzubringen. Mit Ihrer Zustimmung natürlich."
"Sie wollen..."
"Ja, ich möchte Sie umbringen. Mit Ihrer Zustimmung."
"Wie bitte?"
"Ich kann vollkommen verstehen, wenn Ihnen das jetzt merkwürdig erscheint, aber es dürfte Sie interessieren, daß ich gute Gründe habe, das zu tun. Einhundert gute Gründe, um genau zu sein. Ich habe sie notiert, wollen Sie mal sehen?" Mit der freien Hand griff er in sein Jackett, zog ein paar zusammengerollte Blätter Papier hervor und breitete sie auf meinem Tisch aus, wobei er jedes einzelne behutsam und beinahe zärtlich glattstrich.
"Ich habe Sie beobachtet. Nicht, was Sie jetzt vielleicht denken. Ganz diskret und ich versichere Ihnen, daß ich nichts, was ich gesehen oder gehört habe, an Dritte weitergeben werde. Ich habe nur diese Liste angefertigt und einhundert Gründe gesammelt, aus denen meiner Ansicht nach hervorgeht, daß die Welt ohne Ihr Zutun besser dran wäre."
"Moment mal... ich fürchte, ich komme hier nicht mehr mit..."
"Oh doch, ich glaube, Sie verstehen sehr wohl. So kompliziert ist das gar nicht. Diese Liste stellt eine, wie ich finde, ausreichende Legitimation für mich dar, Sie umzubringen. Vielleicht ist es angesichts dieser Beweislast sogar meine Pflicht."
"Aber... aber ich kenne Sie überhaupt nicht."
"Das macht nichts. Dafür kenne ich Sie umso besser. Am besten, ich lasse Ihnen meine Karte da. Lesen Sie sich die Liste in aller Ruhe durch und wenn Sie meine Gründe nachvollziehen können, und ich bin sicher, das werden Sie, rufen Sie mich einfach an." Mit diesen Worten stand der Mann auf, reichte mir seine Hand und machte Anstalten, meine Wohnung zu verlassen.
"Mo... Moment mal... wie kommen Sie gerade auf mich?"
"Eine verständliche und daher sinnvolle Frage. Nun, mit irgendjemandem muß ich schließlich anfangen. Guten Tag."

Kaum war er draußen, griff ich zum Telefon. Eins eins null, die einfachste Nummer von allen sollte es sein. Während ich den Hörer an mein Ohr legte, fiel mein Blick unwillkürlich auf die Papiere auf dem Tisch. Ich weiß nichtmal mehr genau warum, aber ich legte den Hörer auf und sah mir die Liste an. Vielleicht war es eine Art perverser Neugierde, vielleicht wollte ich auch einfach nur Gewissheit, daß der Kerl mich verarscht hatte und die Liste in Wirklichkeit nur Rezepte für Pfannkuchen enthielt.
Die ersten fünfzehn Gründe waren eher läppisch. Beinahe lächerlich und es fiel mir nicht weiter schwer, sie von mir zu weisen. Dann aber wurde die Sache immer unheimlicher. Die Gründe Vierundzwanzig bis Einundreißig waren schon echte Brummer und die Nummer Achtundvierzig machte mich echt nachdenklich. Die Zweiundfünfzig und Dreiundfünfzig waren ziemlich intim und ich wunderte mich insgeheim, welche Anstrengungen der Kerl wohl unternommen hatte, um das rauszubekommen. Dann folgten wieder ein paar allgemeine Sachen, die auf so ziemlich jeden Menschen zutreffen würden, aber die Achtziger waren wieder sehr persönlich. Am schlimmsten war aber die Dreiundneunzig. Dieser Grund war, das mußte ich bei allen Bedenken zugeben, äußerst gut recherschiert und ich war nicht in der Lage, ihn zu entkräften.
Insgesamt machte die Liste auf mich einen sehr durchdachten Eindruck. Die Gründe waren anständig ausformuliert, mit guten Argumenten unterlegt und bildeten insgesamt eine absolut logische Struktur, der ich beim besten Willen nichts entgegensetzen konnte. Ich meine, ich bin eigentlich ein ganz normaler Mensch. Ich trinke nicht, nehme keine Drogen, klaue kleinen Kindern nicht ihre Lutscher, schlage meine Freundin nicht - wobei Claudia auch sicher stärker wäre als ich - und bin kein Mitglied der Mafia. Trotzdem hatte dieser vollkommen fremde Kerl es geschafft, einhundert Gründe aufzulisten, aus denen ich eine Last für die Menschheit darstelle. Ein ganz schöner Brocken, wenn man mich fragt.

Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, griff ich erneut zum Telefon. Diesmal wählte ich eine andere Nummer.

...

"Muß das Klebeband so eng sitzen?"
"Sie müssen verstehen, daß ich vermeiden möchte, daß Sie es sich im letzten Moment doch noch anders überlegen und den Kopf vielleicht wegziehen. In diesem Fall könnte der Schuß Sie nur verletzen und ich möchte Ihnen nicht wehtun." Angesichts der Tatsache, daß mein Besucher mich von Kopf bis Fuß an einen Stuhl gebunden hatte und gleich mit seiner Schrotflinte mein Gesicht in eine Art Hackbraten verwandeln würde, tröstete mich dieser Umstand recht wenig.
"Aber es ziept."
"Sie sind wirklich wehleidig... Nummer acht."
"Nein, Nummer sieben. In Nummer acht geht es um meine angebliche Besserwisserei."
"Ja, da haben Sie natürlich Recht. Ich bin ein wenig nervös, müssen Sie wissen. Immerhin mache ich so etwas zum ersten Mal."
"Ich auch."
"So, damit wären Sie fixiert. Möchten Sie noch irgendwelche letzten Worte an die Welt im Allgemeinen oder mich im Speziellen richten?"
"Ja. Ich bitte Sie, dafür zu sorgen, daß Claudia diese Sache so schonend wie möglich beigebracht bekommt."
"Keine Angst, ich werde mich darum kümmern und ihr alles erklären. Ich bin sicher, Ihre Freundin wird dafür ebenso Verständnis haben, wie Sie. Sind Sie bereit?"
Ich nickte und er trat einen Schritt zurück. An der Art, wie der Lauf der erhobenen Schrotflinte zitterte, konnte ich erkennen, daß er wirklich nervös war. Natürlich war mir klar, daß diese Sache hier vom objektiven Standpunkt aus gesehen absolut notwendig war, aber aus meinem subjektiven Standpunkt heraus wurde mir jetzt doch mulmig zumute. Ich konnte die Anspannung kaum noch ertragen und hatte nur den Wunsch, daß der Kerl endlich abdrückt, damit wir die Sache hinter uns haben. Mit fest geschlossenen Augen erwartete ich das Unvermeidliche.
Das Geräusch des Schlüssels im Schloß meiner Wohnungstür veranlaßte mich, die Augen wieder zu öffnen. Und schon drang Claudias heiter beschwingte Stimme durch die Wohnung.
"Schatz? Bist du zuhause? Mein Flug wurde gestrichen und da dachte ich mir, wir machen uns einen schönen Abend. Ich habe eingekauft und... Oh mein Gott!" Die letzten Worte waren nicht mehr heiter beschwingt, sondern eher erschrocken geschrieen. Sie stand wie vom Blitz getroffen in der Wohnzimmertür und hielt ihren Blick panisch auf die Schrotflinte gerichtet. Und dann, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie sie das angestellt hatte, warf sie meinem Besucher ihre Einkaufstüte an den Kopf. Der sackte zu Boden, worauf sich ein Schuß löste, der in der Decke einschlug und Putz auf den mit Plastik abgedeckten Teppich regnen ließ. Sie mußte schwere Sachen gekauft haben, denn der Kerl lag auch dann noch bewegungslos da, als die Polizei anrückte.

...

Es war ein kurzer Prozess. Einbruch und versuchter Mord, so lautete das Urteil. Ich selbst wurde nur kurz verhört - scheinbar wollte man mir die Last ersparen, meinem schrecklichen Peiniger zu lange im Gerichtssaal gegenüber sitzen zu müssen. Natürlich habe ich versucht, die Sache aufzuklären, aber irgendwie hat mir niemand zugehört. Ich würde noch unter Schock stehen, sagte der Staatsanwalt und der Richter glaubte ihm. Zu abwegig war wohl meine Geschichte.

Naja, und jetzt sitze ich an meinem Küchentisch und weiß nicht, was ich machen soll. Ich meine, eigentlich hätte ich tot sein müssen. Es gab schließlich einhundert gute Gründe dafür. Eine zeitlang spielte ich mit dem Gedanken, selbst nachzuhelfen, aber dafür bin ich einfach nicht der Typ. Ich werde mich damit abfinden müssen, den Rest meines Lebens mit der Gewissheit zu verbringen, es nicht verdient zu haben.
Eigentlich, und je mehr ich darüber nachdenke, umso logischer erscheint es mir, trägt Claudia die Schuld an meiner derzeitigen Lage. Wäre sie nicht gewesen, wäre jetzt alles in Ordnung und so wie es sein müßte - aber sie mußte sich ja unbedingt einmischen.
Ich finde, das ist ein guter Grund. Noch neunundneunzig weitere und ich werde mich mal nach einer Schrotflinte umsehen.

 

Hallo Gnoebel,

keine schlechte Grund-Idee, die du da hattest, aber ich denke, dass du aus dem Plot etwas mehr hättest heraus holen können. Die Geschichte fängt interessant an, lahmt dann irgendwie ein wenig und endet für mein Empfinden leider etwas zu schlicht.
Du lässt eine Menge Fragen offen, vor allem fehlt mir jegliche Selbstreflexion des Prot, die seine späte Einsicht, den Tod evtl. verdient zu haben, besser verständlich machen könnte. Es ist deshalb auch nicht richtig nachvollziehbar, warum er plötzlich so etwas wie Todessehnsucht entwickeln sollte oder gar Hass auf seine Frau.
Sprachlich versiert in Szene gesetzt und gut lesbar geschrieben - da gibt es nix groß zu Meckern, auf Schreibfehler habe ich allerdings auch nicht explizit geachtet.

Grüße
Cantalupo

 

Zum Gruss gnoebel!

Ich fand die Geschichte sehr wirre, sogar sehr wirre! Aber hat mir super gefallen. Würde mich wirklich interessieren, was den genau die Gründe waren, warum "er", es verdient hat zu sterben. :D

Da deine Geschichte unter der Rubrik "Seltsam" steht, gehe ich mal nicht näher darauf ein, warum der gute Mann einfach die Tür öffnet, obwohl jemand mit einer Schrotflinte vor der Tür steht. ;)

Fazit: Das Ende fand ich - wenn auch nicht überraschend - wirklich gut! Insgesamt eine sehr angenehme Story (mag aber auch daran liegen, dass ich gerade von einer Geburtstagfeier komme ;) )

Mfg, Odin

 

Moin Cantalupo und Odin,

Erstmal Danke fürs Kommentieren euch beiden

@Cantalupo:

Ich denke schon, daß es in der Geschichte eine Selbstreflexion gibt - sie wird dem Leser nur nicht inhaltlich offengelegt. Der Protagonist überlegt sehr gründlich, bevor er am Ende zu der rationalen Entscheidung kommt, daß der Fremde Recht hat. Er denkt über sich und seinen Lebensweg sehr genau nach, weil er versucht, die Liste zu entkräften (deren Inhalte spielen keine Rolle, darum geht es mir nicht). Das kann er nicht und darum weiß er am Schluß, daß er eigentlich tot sein sollte. Keine Todessehnsucht (dann würde er sich einfach von einer Brücke stürzen), sondern rein rationale Überlegung. Ebenso die Sache mit seiner Frau: kein Hass - er kommt einfach zu dem logischen Schluß, daß sie hier eine Schuld trifft, weil sie sich eingemischt hat und fängt darum an Gründe zu sammeln.

@Odin:

Ich fand die Geschichte sehr wirre, sogar sehr wirre! Aber hat mir super gefallen.
Das freut mich.
Da deine Geschichte unter der Rubrik "Seltsam" steht, gehe ich mal nicht näher darauf ein, warum der gute Mann einfach die Tür öffnet, obwohl jemand mit einer Schrotflinte vor der Tür steht.
Er hat keinen Türspion und darum vor dem Öffnen nicht gesehen, daß sein Besuch eine Schrotflinte hat.

 

Nun denn, meinetwegen.
Der psychische Prozess der Einsicht wäre für mich halt wesentlich interessanter gewesen, als nur der äußerliche Handlungsrahmen, der mir zu wenig hergibt.
Gibt leider so nur eine Drei.
Setzen, weitermachen.

Gruß
Canta

 

Hi gnoebel!

Er hat keinen Türspion und darum vor dem Öffnen nicht gesehen, daß sein Besuch eine Schrotflinte hat.

Das sieht man mal wieder, dass man leicht betrunken keine Kurzgeschichten lesen sollte. Sorry war mein Fehler! :D

Also ich hab die Geschichte jetzt nochmal bei Tageslicht und klarem Kopf gelesen. Jetzt erschient sie mir weit weniger wirre, gefällt mir aber immer noch genauso gut.

Stimmt, die Gründe dafür warum er beschlossen hat das sein Leben zu Ende sein sollte, sind wirklich nicht wichtig aber gestern hats mich echt interessiert. :)

Mfg, Odin

 

Moin nochmal,

@Canta:

Der psychische Prozess der Einsicht wäre für mich halt wesentlich interessanter gewesen, als nur der äußerliche Handlungsrahmen, der mir zu wenig hergibt.
Ja, kann ich durchaus nachvollziehen. Allerdings spielt genau dieser innere Prozess für mich bei dieser Geschichte nur eine untergeordnete Rolle - darum bin ich anders rangegangen.

@Odin:
Fein, daß die Geschichte auch deinem Nüchternheitsqualitätsstandart standhalten kann ;)

@Jynx:
Danke fürs Lesen auch dir.

Aber: Manches mal war es mir zu sehr mit umgangssprachlichen Blähworten gefüllt, da würde etwas reduzieren und schleifen zu etwas eleganteren Formulierungen führen.
"manches" mit Bitte um genauere Spezifikation zur Bearbeitung temporär zurückgewiesen :D
ein Türspion sagt nicht, sondern zeigt, wer davor steht. Außerdem schreibt man recherchiert ohne s, meines Wissens nach. Aber da du ja in einer Schreibweise des letzten Jahrhunderts schreibst, mag das mal anders gewesen sein.
Des letzten Jahrtausends sogar...
Danke für die Bugs, die mach ich gleich mal zur Mücke

 

Hi gnoebel!

Dieser Grund war, das mußte ich bei allen Bedenken zugeben, äußerst gut recherschiert
;)

Ach ja, schwierige Sache so eine Geschichte.
Heiter und flüssig zu lesen, aber das schreibe ich ja eigentlich immer bei dir. Ich versuche es nur manchmal in anderen Worten auszudrücken.

Was mich stört:
1.) Die Perspektive. Da es ein Ich-Erzähler ist, war eigentlich klar, dass er nicht umgebracht wird. Insofern ist das Ende eher langweilig, denn wirklich zündend. Auch die Idee mit der geplanten Ermordung Claudias kommt mir eher logisch als wirklich originell vor.

2.) Diese Gründe: mir ist schon klar, dass du die nicht nennen kannst, denn was sind schon gute Gründe, sich umzubringen bzw. sich umbrringen zu lassen? Richtig, mir fallen da spontan gar keine ein. Und dir ging es ähnlich, denke ich mal.
(Eine Frage nebenbei: ist Wehleidigkeit wirklich ein Grund, sich umzubringen? Nein, nicht einmal ein kleiner. Und Besserwisserei? Nein, nein, nein, ganz sicher nicht. Es sind nette Gags, aber gleichzeitig demontieren sie den Aufhänger der Geschichte.)

Und was bleibt dann noch: eine an sich witzige, weil absurde Idee, aber hinterfragt man den Text, dann gibt es da leider nicht viel her. Ich weiß nicht, inwiefern das deine Absicht war (oder nicht deine Abschit war, vielleicht nehme ich das alles zu ernst - war nicht böse gemeint, du verstehst hoffentlich, was ich sagen will).

Um es noch mal kurz zu machen: unterhaltsam zu lesen. Mehr nicht.

In diesem Sinne
c

 

Tach gnoebel,

mit so Geschichten kann ich wesentlich mehr anfangen :) ! Weißt du, was mir am besten gefallen hat? Die letzten zwei Sätze:

Ich finde, das ist ein guter Grund. Noch neunundneunzig weitere und ich werde mich mal nach einer Schrotflinte umsehen.

Passt wie Arsch auf Eimer, selten so einen runden Abgang gelesen. :thumbsup:

Okay, sagen wirs so: Hätte ich nicht "Nicht auflegen" gesehen, würde ich dieser Story einen "DAS ist aber UNGLAUBWÜRDIG"-Button an die Jacke heften aber so: Das Thema ist etabliert und so finde ich deine Geschichte doch sehr - anregend. Muss man drüber nachdenken. Jemand platzt in dein Leben und sagt: "Hey, du bist doch ne Pfeife! Aber ich helf dir da gern ..." :D

Ne, echt cool. Auch die Dialoge pflutschen wie Butter. Von meiner Warte aus deine beste Geschichte bis jetzt.

LG

Dante :xmas:

 

Hi Gnoebel,

mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich finde aber auch, dass du manchmal etwas mehr daraus hättest machen können.
Zum Beispiel diese Gründe - da brennt man als Leser ja nahezu darauf etwas aus dieser Liste zu erfahren. Immerhin müssen es schon sehr schwerwiegende Gründe sein, da der Prot. ja seinem eigenen Tod zustimmt.

Die letzten beiden Sätze fand ich einfach nur noch klasse!

LG
Bella

 

Moin,

Und wieder geht mein Dank hinaus an jene, welche meine Geschichte lasen und der Kommentierung für würdig empfanden.

@chazar:

Da es ein Ich-Erzähler ist, war eigentlich klar, dass er nicht umgebracht wird. Insofern ist das Ende eher langweilig, denn wirklich zündend.
Die Pointe besteht ja eigentlich nicht darin, daß er überlebt (das ist in der Tat durch die Perspektive ersichtlich), sondern in der Liste über Claudia. Schade, daß die bei dir nicht gewirkt hat.
Richtig, mir fallen da spontan gar keine ein. Und dir ging es ähnlich, denke ich mal.
Auch das, aber das ist nicht der eigentliche Grund gewesen. Ich denke, wenn ich wirklich hundert Gründe aufgezählt hätte, wäre die Geschichte schnell fad geworden (auch, wenn ich nur sagen wir fünf rausgepickt hätte). Es geht mir hier nicht um die Gründe an sich, sondern um ihre bloße Existenz.
Eine Frage nebenbei: ist Wehleidigkeit wirklich ein Grund, sich umzubringen? Nein, nicht einmal ein kleiner. Und Besserwisserei? Nein, nein, nein, ganz sicher nicht. Es sind nette Gags, aber gleichzeitig demontieren sie den Aufhänger der Geschichte.
Hihi... es ist echt interessant, daß du fast immer genau die Stellen kritisch anmerkst, bei denen ich mir selbst beim Schreiben am unsichersten war...
Hier habe ich lange überlegt, ob ich den Gag bringen kann oder nicht - aus genau dem Grund, den du angeführt hast. Allerdings stehen Wehleidigkeit und Besserwisserei am Anfang der Liste bei den lächerlichen Gründen. Ich denk nochmal drüber nach - vor allem, da ich dir eben noch inkonsequenterweise erklärt habe, warum ich die Gründe eigentlich gar nicht benennen wollte :D
Um es noch mal kurz zu machen: unterhaltsam zu lesen. Mehr nicht.
Naja, wenigstens das ;)

@Dante:

Weißt du, was mir am besten gefallen hat? Die letzten zwei Sätze:
Der Komplementärkomplementkommentar zu chazar. Wir sollten abstimmen...
Ne, echt cool. Auch die Dialoge pflutschen wie Butter. Von meiner Warte aus deine beste Geschichte bis jetzt.
Danke, das freut mich.
"Nicht auflegen" hab ich nicht gesehen. Ist das nicht das Ding mit der Telefonzelle und dem Scharfschützen? (ich liebe meine Fähigkeit, Filmhandlungen zusammenzufassen)

@Jynx:

Na gut, weil du's bist (und weil deine Viren mich anderthalb Wochen verfolgt haben)
Och menno... ich hab doch schon gesagt, daß es mir leidtut. Trampel doch nicht so auf meinen Schuldgefühlen rum ;)
Normalerweise bin ich ja nicht so pingelig, aber weil's du bist...
Heißen Dank für die Liste, echt.
Überarbeitung folgt - viele Sachen werde ich wohl so von dir übernehmen, andere wohl eher nicht, weil manches für mich einfach dazugehört.

@Bella:
Toll, daß es dir gefallen hat.
Gründe gibts aber von mir nicht. Ich denke auch, dann würde der Leser eine Menge Zeit damit verbringen, zu überlegen, ob sie im einzelnen plausibel sind oder nicht. Und das würde vom Kern der Geschichte ablenken.

Die letzten beiden Sätze fand ich einfach nur noch klasse!
Juppie... zwei zu eins gegen chazar

 

Hallöle Gnoedel

Auch wenn diese Geschichte voll nach Dantes Geschmack war, meinen hat sie zumindest nicht ganz getroffen.
Mag wohl daran liegen, dass ich immer erwarte, wenn "Gnoebel" draufsteht, einen echten gnoebel vorzufinden :dozey:

Diese Story blieb aber weit hinter der Witzdichte und dem Irrsinnigkeitsfaktor deiner meisten anderen zurück, und so siehst du mich (obwohl die hier ja wirklich nicht schlecht ist - nein ganz bestimmt ist sie das nicht) etwas entäuscht und unschlüssig vor dem Bildschrim sitzen.

Zudem hätte mich schon interessiert, welche Punkte auf der Liste deinen Prot so vernichtenswert machen. Aber nicht mal diese kleine Genugtuung meines Voyerismus willst du mir gönnen.

Als ewigen Fan hast du mich dennoch nicht verloren :D Da bedarf es schon härteren Stoffs
(Das musst du jetzt aber nicht unbedingt austesten)


Grüße
Hagen

 

Moin Hagen,

Besten Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Diese Geschichte bleibt, was die Gagdichte angeht, tatsächlich hinter manchen anderen zurück, was hier allerdings Absicht ist, da die Absurdität der Situation im Vordergrund stehen sollte. Mit zuvielen Gags hätte ich den Plot hier vermutlich totgeprügelt. Das Dingen ist ein wenig ernster, als andere Texte - immer nur abgedreht, ist auch langweilig.

Zudem hätte mich schon interessiert, welche Punkte auf der Liste deinen Prot so vernichtenswert machen. Aber nicht mal diese kleine Genugtuung meines Voyerismus willst du mir gönnen.
Nö, is nich :D

So, Jynx Korrekturliste ist abgearbeitet (nochmal danke), ein paar Schnitzer ausgeschnitzt und die ein oder andere Bügelfalte ausgebügelt.

 

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