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Einschlafen

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11.01.2021
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Anmerkungen zum Text

Dieser Text ist ziemlich persönlich, bei dem Der Fokus eher auf dem Nicht-Voran-Kommen, dem Versagen und dem unendlich langsamen Vergehen der Zeit liegt.
Auch ist das mein erster hier und ich bin gespannt auf Rückmeldung und ob ich das überhaupt unter die richtigen Genres gepackt habe

Einschlafen

Es ist 6 Uhr morgens, meine Augenringe gleichen eher Augenreifen und meine Gedanken befinden sich in einem unendlichen Teufelskreis, der sich alles Überdenken nennt. Ich versuche mich selbst zu beruhigen und mich nach allen Kräften abzulenken. Ich zücke ein weiteres Mal diese Nacht mein Handy und starte wieder dieses stupide Spiel. Karte auswählen, Angriff planen, auf der Hut sein vor dem was der Gegner entgegenwirft, angemessen reagieren und bloß nicht verlieren. So einfach ist das.Oder?
Den nächsten Zug vorausplanen, die Möglichkeiten des Gegners und seine eigenen Chancen abwägen. Wir beide haben nur eine bestimmte Anzahl an Karten die wir spielen können zur Verfügung. Doch irgendwie scheint der Gegner immer den passenden Konter parat zu haben. Einem einen Schritt voraus zu sein und prinzipiell mehr Energie zu haben als man selbst. Egal wie ausgeklügelt der Plan ist, er geht schief. Oder er hat zumindest nicht den gewünschten Effekt. Der Kampf dauert nicht lange, doch die 3 Minuten fühlen sich wie eine Ewigkeit an. Eine Ewigkeit in der man unfähig ist an etwas anderes zu denken, als den Moment. Ich bin vollkommen eingetaucht in diese fiktionale Welt. Die Gedanken rasen. Und nachdem die unendlichen Minuten vorüber sind, hat man doch wieder verloren. Die eigenen Karten waren nicht gut genug; Man hat einen kleinen Fehler gemacht,der die Lebenspunkte der Türme kosten oder gar die Niederlage des gesamten Kampfes besiegelt. Man wird im Ranking abgestuft und es scheint als käme Man nicht voran. Ein Spiel gewonnen, zwei wieder verloren.
Ich lege das Handy beiseite, mir ist die Lust am rumdaddeln vergangen. Das Spiel ist nicht fair.
Ich überlege kurz welche Alternativen mir bleiben und komme zu dem Schluss, dass es Dienstags morgens um 6Uhr in den Ferien gar nicht Mal so viel zu Tun gibt; also greife ich ein weiteres Mal nach meinem Handy. Mein Finger schwebt kurz über dem Symbol des Spieles, doch wischt dann weiter auf die nächste Seite und öffnet Youtube. Wenn mich etwas auf andere Gedanken bringen kann, dann ist es Youtube. Sich in Sinnlosen Diskussionen über Serien, Filme oder sonst anderen fiktiven Werken verlieren ist doch Ideal zum Einschlafen.
Doch welches Video zuerst? Welches Genre, welcher Schauspieler? In welches Universum möchte ich eintauchen? Ich lasse mir lieber von dem Algorithmus helfen, der schlägt mir schon etwas vor, dass mich wage interessieren könnte. Schon ist das passende Video gefunden und ich tauche in die Welt meiner Lieblingsserie ein. Ich überlege mit den Gastgebern, die diskutieren, welcher der zu Debatte stehenden Charaktere den ausgemalten Kampf gewinnen könnte. Wer, welche Fähigkeit zu seinem Vorteil nutzen kann und wer wie reagieren könnte. Ich höre mir die Argumente an, lasse mich berieseln und verliere mich langsam aber sich in dem hypothetischen Kampf. Das Video hat lediglich eine Länge von 15 Minuten, doch es gleicht eher einer Ewigkeit. Ich suche mit meiner Hand im dunklen die Leisertaste an meinem Handy und lege, es neben mich ins Bett. Ich lausche den Stimmen der Gastgeber und sie werden leiser und leiser. Nachdem meine Augen das intensive Schwaz meines Zimmers vergeblich versuchen zu durchdringen, geben sie auf und schließen sich automatisch. Das leise Hintergrundgebrabbel gibt mir die Sicherheit endlich einschlafen zu können, so drifte ich erst in einen Tagtraum ab, der sich allmählich zu einem richtigen Traum entwickelt.

 

Hi @thunder und herzlich Willkommen :)

Ich mag die Idee hinter deiner Geschichte und kann da durchaus philosophische Aspekte erkennen - das hast du meiner Meinung nach gut gemacht. :D

Ich finde trotzdem, dass du den Text an manchen Stellen umstrukturieren könntest. Hier mal ein paar Anmerkungen:

Im Verlauf des Spiels sprichst du von "man". "Ich" wäre besser, denn aufgrund der Textlänge solltest du immer nah bei deinem Protagonisten bleiben.

Gedanken
Besonders über die "Gedanken" würde ich gerne mehr erfahren.

mir ist die Lust am rumdaddeln vergangen. Das Spiel ist nicht fair.
Das Spiel ist meiner Meinung nach der Teil, auf den sich deine Geschichte fokussieren sollte. Die Szene ist gut, doch es wäre für mich philosophischer, wenn du es auf das reale Leben überträgst.
Enttäuschung, Machtlosigkeit spielen hier eine Rolle: Nur im Spiel oder auch im Leben?
Die Youtube-Szene kann (finde ich) daher weg und baue lieber das mit dem Spiel aus.


Ab und an gibt es Zeichen- und Rechtschreibfehler - darauf solltest du achten.
Bleib auf jeden Fall dran, die Idee ist gut. :)


Liebe Grüße,
Waldläufer

 

Hallo @Waldläufer,

danke für die durchaus positive Rückmeldung :)
ich habe nicht bedacht, dass die Paralleln zum realen Leben nicht so offensichtlich sind wenn man mich nicht persönlich kennt( das merke ich mir auf jeden Fall für die Zukunft).
Ich werde es auf jeden Fall bearbeiten, vielen Dank!

Liebe Grüße
Thunder

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @thunder,

mir gefällt die Ruhelosigkeit des Erzählers, die hast du gut rübergebracht, mit den langen, teils nur mit Komma oder Semikolon getrennten Sätze.
Ich stellte mir einen jungen spielsüchtigen Typen vor. Einen, der sich in der Welt seiner Spiele verlieren kann und der im Alltag nur noch wenig auf die Reihe bekommt. Um aber mit ihm zu versinken, hätte ich ihn besser kennenlernen müssen. Mich würde interessieren, woher seine Ruhelosigkeit und der Teufelskreis seiner Gedanken kommen. Was bewegt ihn? Welche Gedanken machen ihm so zu schaffen?
Im Moment ist das noch eine Szene aus dem Leben deines Protagonisten. Wenn du aber mehr in die Tiefe gehst, dem Leser die Figur und ihre Beweggründe näher bringst, kann aus dieser einzelnen Szene eine runde Geschichte werden.

Das Ende gibt zwar den Titel an, finde ich aber unlogisch. Da er ja bereits am dösen ist, fände ich besser, es würde »so drifte ich erst in einen Tagtraum ab, der sich allmählich zu einem richtigen Traum entwickeln wird« besser.
Die Geschichte ist im Präsens geschrieben und ich finde da kann er das mit dem richtigen Traum nicht wissen, nur vermuten oder hoffen.

Du hast eine hohe Fehlerquote, was das Lesen extrem anstrengend macht. Da solltest du unbedingt dran arbeiten. Empfehlen möchte ich dir auch, deine Texte immer und immer wieder laut zu lesen und sie, wenn es dir möglich ist, in einem anderen Seitenformat abzuspeichern. Wenn die Zeilen verrücken hast du noch mal einen anderen Blick auf deine Sätze und liest aufmerksamer.

Ich habe dir hier einiges an Arbeit mitgebracht :-):

Es ist 6 Uhr morgens,
doch die 3 Minuten
In erzählenden Texten sollten Zahlen ausgeschrieben werden

und meine Gedanken befinden sich in einem unendlichen Teufelskreis, der sich alles Überdenken nennt.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Teilsatz verstanden habe. Hilfreicher wäre es gewesen, wenn du »alles Überdenken« hervorgehoben hättest. In Hochkomma gesetzt oder kursiv geschrieben. Das Auge liest mit. :-)

Ich zücke ein weiteres Mal diese Nacht mein Handy
Vielleicht: in dieser Nacht?

Karte auswählen, Angriff planen, auf der Hut sein vor dem was der Gegner entgegenwirft,
… vor dem KOMMA

So einfach ist das.Oder?
Leerzeichen nach dem Punkt

die Möglichkeiten des Gegners und seine eigenen Chancen abwägen.
Bei »seine« war ich zuerst gedanklich beim Gegner, bis ich merkte, es geht um die Chancen des Erzählers.
Vielleicht anders formulieren? … die eigenen Chancen abwägen?

an Karten die wir spielen können
KOMMA nach Karten

Die eigenen Karten waren nicht gut genug; Man hat einen kleinen Fehler gemacht,der die Lebenspunkte der Türme kosten
Nach einem Semikolon schreibt man klein weiter (sofern kein Substantiv oder Eigennamen).
Leerzeichen nach dem Komma fehlt (gemacht,der die).

und es scheint als käme Man nicht voran
KOMMA nach scheint und Man klein

Ein Spiel gewonnen, zwei wieder verloren
Wieder würde ich streichen, dann ist der Satz knapper.

dass es Dienstags morgens um 6Uhr in den Ferien gar nicht Mal so viel zu Tun gibt
Richtig geschrieben wäre der Satz so:
dass es dienstags morgens um sechs Uhr in den Ferien gar nicht mal so viel zu tun gibt

dass es Dienstags morgens um 6Uhr in den Ferien gar nicht Mal so viel zu Tun gibt
also greife ich ein weiteres Mal nach meinem Handy.
wegen der Wortwiederholung »Handy« könntest du auch »Smartphone« schreiben und aus

»meinem« ein »dem« machen (wegen Mein Finger, was im Anschluss kommt).

Sich in Sinnlosen Diskussionen über Serien, Filme oder sonst anderen fiktiven Werken verlieren ist doch Ideal zum Einschlafen.
Sinnlosen klein
FilmeN
sonst finde ich überflüssig
KOMMA nach verlieren
Ideal klein

dass mich wage interessieren könnte.
das
vage

Ich überlege mit den Gastgebern, die diskutieren, welcher der zu Debatte stehenden Charaktere den ausgemalten Kampf gewinnen könnte. Wer, welche Fähigkeit zu seinem Vorteil nutzen kann und wer wie reagieren könnte.
KOMMA nach überlege
mit den Gastgebern zu diskutieren, welcher der zuR Debatte
kein KOMMA zwischen wer und welche

mich langsam aber sich in dem hypothetischen Kampf.
langsam aber sicher

und lege, es neben mich ins Bett
kein KOMMA

Zu deiner Frage nach den Genres: Philosophisch fand ich den Text nicht, aber unter »Seltsam« könnte man ihn noch einordnen.

Liebe Grüße
Tintenfass

 

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