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Elfenblut

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02.06.2006
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Elfenblut

Milos rammte sein Schwert in die Brust der Elfe. Er konnte die Qual und den Tod im Angesicht seines Feindes beobachten, bevor der Lebensfunke erlosch und das Auge trübe wurde. Die Schlacht war nun schon Stunden im Gange und langsam lichtete sich das Feld - zu seinen Gunsten.
"Milos!", rief sein Feldattaché. "Wir brauchen Gefangene!".

"Ich nicht!", erwiderte Milos und zog das rote Schwert aus dem leblosen Körper. "Schlachtet sie alle ab - Frauen wie Kinder!", befahl Milos.

Krakan, der Feldattaché, bahnte sich seinen Weg zu seinem Vorgesetzten.

"Der König gab uns den Befehl Gefangene zu machen.", wiederholte er sich.

Milos senkte sein Schwert und sah Krakan mitleidig an. Der Feldgeneral sah aus wie der Teufel persönlich. Er war ein Hüne von einem Mann - ein Krieger, wie er in den alten Lehrbüchern der Sarantene beschrieben wird. Sein Zweihänderschwert führte er locker mit einer Hand und Geschichten sagen, er hätte einem Mann den Kopf vom Rumpf abgebissen. Milos wusste, dass dies nur ein Gerücht war und nicht stimmte. Doch er würde den Teufel tun, dies zuzugeben.

"Warum sollten wir Gefangene machen? Wir haben einen weiten Rückweg vor uns. Gefangene halten uns nur auf und kosten wertvolle Lebensmittel."

Krakan wagte es nicht noch einmal zu widersprechen.

***

Das Schlachtfeld war ein einziges rotes Meer. Elfen wie Menschen lagen zerschmettert, zerteilt oder mit Pfeilen gespickt am Boden. Das Wehgeschrei der Verletzten schmerzte in Milos Ohren. Er ging über die endlosen Körper, die sich bis zum Horizont erstreckten. Die Hand einer Elfe zuckte und flehende Augen sahen ihn an. Mit einem einzigen Hieb köpfte er das Zauberwesen.

"Tötet sie alle!", rief Milos seinen Soldaten zu, die es ihm gleichtaten und nach Verwundeten suchten.

Mit diesen Worten stieg er auf sein Pferd und ritt in das Lager, zurück zu seinem Zelt. Er legte seinen schweren Brustpanzer ab und setzte sich vor eine Glaskugel. Er hatte mühe sich an die Formel zu erinnern, doch nachdem er sie gesprochen hatte, begann die Kugel zu leuchten.

"Wie viele Elfen gibt es auf Erdenboden?", befragte er das Licht.

"Nur noch jene, die blutend auf dem Schlachtfeld liegen", antwortete ihm eine Stimme.

Milos war zufrieden. Er hatte seinen Auftrag erfüllt. Die letzten Elfen hauchten gerade ihren Atem aus und in wenigen Stunden war dieses Volk Geschichte. Er erinnerte sich an die Worte des Druiden: "Wir brauchen frisches Elfenblut Milos. Nur Elfenblut hat die reinigende Kraft, um die Krankheit zu vertreiben, die unser Volk einhergenommen hat." Er musste noch einmal zurück auf das Schlachtfeld.

***

Krakan hatte aufgehört zu zählen. Dutzende verwundete und flehende Elfen hatte er nun schon in das Reich von Odin geschickt - oder wie auch immer der Gott bei den Elfen hieß. Er sah Milos auf sich zureiten. Er hasste ihn mittlerweile, doch würde er das nie sagen - er hatte Angst vor ihm.

"Der nächste ist für mich.", sagte Milos, als er vom Pferd abstieg.

Er brauchte nicht lange, um einen noch lebenden Elfen zu finden. Der Elfe wusste, was auf ihn zukam. Lange genug konnte er Krakan bei seiner Schlächterarbeit zuschauen. Milos zog seinen Dolch aus der Scheide und packte den Elf am Kopf. Er zog ihn nach hinten und rammte ihm das totbringende Metall in den Hals. Der Körper der sterbenden Kreatur zuckte im Todeskampf und ein Schwall warmen Blutes schoss empor. Milos hatte die Schlagader getroffen. Er nahm ein kleines Gefäß und melkte den Elf, bis dieser Tod war.

"Bei Odin! Du hast ihn abgeschlachtet wie ein Schwein an Midsommarafton!", rief Krakan.

Er schämte sich für seinen General. So geht man nicht mit heldenhaften Kriegern um. Auch nicht, wenn es die eigenen Feinde sind. Milos sah ihn mitleidig an.

"Frisches Elfenblut.", sagte er nur und schwang sich wieder auf sein Pferd. "Das ist die Rettung für unser Volk. Und für Magerta und Agrate."

Magerta war seine Frau und Agrate seine Tochter. Beide waren der seltsamen Schlafkrankheit zum Opfer gefallen - wie alle Frauen aus Milos' Dorf.

"Jetzt mach weiter. Morgen geht es endlich nach Hause."

***

Milos ritt durch das Tor des Dorfes. Doch keiner jubelte und schrie, um seiner Rückkehr zu gedenken. Alle standen stumm und wie versteinert am Wegesrand und schauten geschockt auf die Krieger, die wieder zu Hause waren. "Was ist hier los", dachte Milos. "Ich habe mir den Tod aller Elfen extra noch einmal bestätigen lassen. Mit dem Licht der Weisheit." Milos war verwirrt. Sein König stand am Ende des Zuges und machte ein ernstes Gesicht. Milos stieg ab und kniete vor seinem König nieder.

"Nun den Milos. Wir haben dein Kommen schon von weitem gesehen. Wir waren umso verwunderter, als das wir keine Gefangenen sahen.", sagte der König.

"Mein König. Wir konnten keine Gefangenen machen. Der Proviant reichte nicht aus. Ich habe aber, was ihr begehrt: Frisches Elfenblut.", mit diesen Worten überreichte er dem König das Gefäß.

Der König schlug es aus Milos' Hand und es zerbarst am Boden. Schwarzes Blut ergoss sich über den sandigen Grund.

"Aber mein König!", Milos war geschockt.

Was hatte dies zu bedeuten. Waren alle Frauen bereits Tod? Auch Magerta und Agrate? Er sah sich um und konnte einige Frauen in der Menge erkennen.

"Du Narr!", schrie der König. "Gab ich dir nicht extra den Befehl Gefangene zu machen? Elfenblut kann man nicht aufbewahren. Es verdirbt binnen Minuten. Wir hätten die Gefangenen gebraucht, um das Blut von ihnen Selbst zu bekommen!".

Milos' Leben endete eine Minute später...

 

Cristalli schrieb:
Milos rammte sein Schwert in die Brust der Elfe. Er konnte die Qual und den Tod im Angesicht seines Feindes beobachten,

entweder "in die Brust des Elfs" ... oder nachher "seiner Feindin".
So ist das etwas durcheinander.
Du verwechselst "Tod" und "tot".

Warum endete Milos' Leben einige Minuten später? Hat der König ihn hinrichten lassen? War er infiziert?

Die Idee, die hinter deiner Geschichte steckt, gefällt mir.

 

Hallo Elfenschlächter ;)

vorne weg, in einem nüchternen Satz: mir hat deine Kg gefallen.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und dadurch flüssig zu lesen. Besoders positiv aufgefallen ist mir, dass du auf unnötig Kommentare verzichtest. Erklärungen/ Beschreibungen kommen nur dort bei dir vor, wo sie auch für den Inhalt der Geschichte von Nöten sind. Schön stringent.
So zumindest meistens... Wo es hätte doch schon etwas mehr der Ausführlichkeit bedurft, ist mMn die Persönlichkeit deines Prots.
Es ist nicht wirklich ersichtlich, warum er alle Elfen abschlachten lässt. Du hast Krakan mehr charakterisiert als Milos, was verwunderlich ist. Oder sollte die Beschreibung auf Milos gemünzt sein?

Milos senkte sein Schwert und sah Krakan mitleidig an. Der Feldgeneral sah aus wie der Teufel persönlich. Er war ein Hüne von einem Mann - ein Krieger, wie er in den alten Lehrbüchern der Sarantene beschrieben wird. Sein Zweihänderschwert führte er locker mit einer Hand und Geschichten sagen, er hätte einem Mann den Kopf vom Rumpf abgebissen. Milos wusste, dass dies nur ein Gerücht war und nicht stimmte. Doch er würde den Teufel tun, dies zuzugeben

wenn ja, musst du die Perspektive ausbessern, weil es so wirkt, als wäre Krakan gemeint.
Wenn nein, ergibt es wenig Sinn, weil diese Eigenschaften gerade für Milos wichtig wären, um als Leser wenigstens ANsatzweise verstehen zu können, warum er mit solcher Brutalität gegen die Elfen vorgeht.

angekommen, was ich meine? :)

Was ich nich zu bekritteln habe, ist der Schlusssatz:

Milos' Leben endete eine Minute später...

streichen!
versaut den Ausklang. Ist unnötig, wirkt aufgesetzt und nimmt dem dramatischen irgendwie seine Wirkung...

ansonsten, wie gesagt, gut gefallen... :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo cristalli, willkommen auf kg.de.
Mir hat die Geschichte nicht nicht gefallen, lass es mich so sagen. Besonders gelungen finde ich sie dagegen auch nicht - das liegt vor allem daran, dass du die Informationen sehr direkt über irgendwelche auktorialen Nebensätze in die Geschichte prügelst.
Auch die Ideen an sich wirken nicht sonderlich ausgereift, da sind noch Widersprüche. Wenn der König den ausdrücklichen Befehl erteilt hat, Gefangene zu machen, warum geht dein Prot dann los und löscht das ganze Volk aus? Zusätzlich, wenn es nur um ein bisschen Blut geht, warum töten sie dann gleich alle Elfen?
Du bringst immer mal wieder irgendwelche Informationen rein, die der Geschichte Tiefe verleihen sollen. Da du sie aber in irgendwelche Nebensätze quetschst, bewirken sie bei mir eher das Gegenteil, reißen mich aus dem Lesefluss.
Auch dass dein Hauptmann ein Zweihänderschwert mit einer Hand schwingen soll, nehme ich dir nicht ab. Unter Zweihänder versteht Wikipedia

Schwerter mit außergewöhnlich langer Klinge (ca. 140 bis 200 cm) und verlängertem Griff, deren Gewicht einen einhändigen Einsatz unmöglich machte
. Hast du so ein Ding mal in der Hand gehabt? Ich habe - ich bin keineswegs schwächlich, aber ich habe das Ding gerade eben heben, geschweige denn schwingen können. Dieses Detail macht die Geschichte reichlich unglaubwürdig.
Außerdem kann man Dinge, die eine gewisse Länge haben, mit einer Hand nicht zufriedenstellend kontrollieren. Das solltest du dringend streichen.
Ich sehe auch nicht so recht, warum du dein Volk an Odin glauben lässt statt an irgendeinen erfundenen Gott. Odin wäre, wenn du Nordmänner beschreiben würdest, die Kirsche auf dem Kuchen, aber das ist er hier nicht, dein Volk kommt mir nicht besonders nordisch vor.
Der Text liest sich flüssig und angenehm - auch, wenn ich über einige fehlende Kommata gestolpert bin, du solltest dir die Kommaregeln noch mal genauer anschauen, zum Beispiel im "Allgemeinen Infothread" im Korrekturcenter - leidet jedoch mMn unter den zu direkt eingebrachten Informationen und der dezenten Unausgereiftheit einiger Verhaltensweisen. Mit etwas Überarbeitung kannst du das Niveau der Geschichte drastisch heben.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo!

Joo, ganz neckisch.
Hat sich gut gelesen, aber das Ende war mir etwas zu kurz.
Nicht sehr tiefgründig, aber für zwischendurch ausreichend :D
Die Idee hat mir gefallen.

BB, Jussy

 

Hi Cristalli,

ja, für Zwischendurch ganz nett, nur ich hätte mir eine bessere Charakterisierung für Milos gewünscht; seine Unbarmherzigkeit kommt nicht wirklich glaubhaft rüber, sie wird nur unzureichend untermauert. Ein paar Gedanken an der richtigen Stelle (vielleicht auch ein paar Infos über seine Vergangenheit?) können da Wunder wirken, probier es doch mal. Denn so, wie es jetzt steht, ist es nicht wirklich was.
Die Perspektivwechsel haben mich besonders gestört, weil es keinen wirklichen Grund für sie gibt - bei so einer kurzen Story würde Milos' Sicht der Dinge vollauf genügen, zumal die Gedanken seines Schergen nicht so interessant sind, als dass man sie als Leser unbedingt erfahren müsste.
Das Ende finde ich okay, auch wenn ich mich ein bisschen darüber gewundert habe, dass dein Prot das mit dem Elfenblut nicht wusste ...

Anmerkungen:

"Der König gab uns den Befehl, Gefangene zu machen.", wiederholte er sich.
Komma rein, Punkt raus

Er war ein Hüne von einem Mann - ein Krieger, wie er in den alten Lehrbüchern der Sarantene beschrieben wird. Sein Zweihänderschwert führte er locker mit einer Hand
Ein Mann muss viel mehr als ein Hüne sein, um ein Zweihänderschwert einhändig führen zu können. Gregor Glegane aus G.R.R. Martins Lied von Eis und Feuer macht das auch so, aber der Typ ist auch mehr Monster als Mann ... *g*

Er hatte mühe, sich an die Formel zu erinnern, doch nachdem er sie gesprochen hatte, begann die Kugel zu leuchten.
- groß
- Komma einfügen

"Wir brauchen frisches Elfenblut, Milos.
Komma einfügen

Krakan hatte aufgehört zu zählen.
Der Perspektivwechsel ist unnötig und verwirrt zudem den Leser.

Dutzende verwundete und flehende Elfen hatte er nun schon in das Reich von Odin geschickt - oder wie auch immer der Gott bei den Elfen hieß.
muss der Gott denn unbedingt Odin heißen?

"Der nächste ist für mich.", sagte Milos, als er vom Pferd abstieg.
- groß
- Punkt weg

Er zog ihn nach hinten und rammte ihm das totbringende Metall in den Hals.
todbringende

Er nahm ein kleines Gefäß und melkte den Elf, bis dieser Tod war.
tot

"Frisches Elfenblut.", sagte er nur und
Punkt weg

Er schämte sich für seinen General. So geht man nicht mit heldenhaften Kriegern um. Auch nicht, wenn es die eigenen Feinde sind. Milos sah ihn mitleidig an.

"Frisches Elfenblut.", sagte er nur und schwang sich wieder auf sein Pferd. "Das ist die Rettung für unser Volk. Und für Magerta und Agrate."

Magerta war seine Frau und Agrate seine Tochter. Beide waren der seltsamen Schlafkrankheit zum Opfer gefallen - wie alle Frauen aus Milos' Dorf.

Hier wechselst du wieder die Perspektive, und das auf ziemlich verwirrende Weise. Bleib doch die ganze Geschichte über bei Milos, dann musst du auch nicht derart unglücklich wieder zurückspringen.

"Nun den Milos.
Nun denn, Milos.

Gefangenen sahen.", sagte der König.
der Punkt bei der w. R. weg

Ich habe aber, was ihr begehrt:
Anreden groß

Frisches Elfenblut.", mit diesen Worten überreichte er dem König das Gefäß.
Frisches Elfenblut." Mit diesen Worten überreichte er dem König das Gefäß.

"Aber, mein König!", Milos war geschockt.
- Komma rein
- Komma nach dem Anführungszeichen raus

Was hatte dies zu bedeuten.
Fragezeichen einfügen

Waren alle Frauen bereits Tod?
tot

"Gab ich dir nicht extra den Befehl, Gefangene zu machen?
Komma einfügen

Wir hätten die Gefangenen gebraucht, um das Blut von ihnen Selbst zu bekommen!".
- klein
- was will denn der Punkt am Ende? Sich nützlich machen? :D

Viele Grüße
131aine

 

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