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Endlos gefangen
Die Zigarette qualmte zwischen den Fingern seiner rechten Hand und ihr Rauch stieg langsam in Richtung Decke empor. Der Qualm bewegte sich sanft und voller Eleganz an seinem schweißgebadeten Gesicht, welches er noch vor fünf Minuten so sehr verzerrt hatte, dass man denken mochte, er hätte einen epileptischen Anfall gehabt, vorbei und die, durch die nicht ganz runter gelassenen Rollladen scheinende Sonne, machte ihn nur teilweise sichtbar. Diese Schlampe, die da neben ihm lag, ließ er schlafen, während er sich seinen morgendlichen Schuss gab. Er saß nackt und leicht nach vorne gekrümmt an dem Bettrand eines, für eineinhalb Menschen gedachten Bettes und zog so feste an der Kippe, dass er hören konnte, wie der Tabak darin verbrannte.
Der ganze Raum schien von diesem Geräusch erfüllt zu werden. Der Raum war nicht sonderlich groß, aber es reichte für ihn und die paar, meist weiblichen Besucher, die an einigen Abenden vorbei schauten und in den häufigsten Fällen über Nacht blieben, nachdem sie sich mit ihm vergnügt hatten. Das Zimmer war ein perfektes Quadrat. Die Tür war genau in der Mitte einer der Wände und kam man hinein, so sah man direkt auf sein Bett, welches genau in der Mitte der gegenüber liegenden Wand stand. Links neben dem Bett, in einem Abstand von ungefähr zwei Metern, war eine Fenster Front, welche die dritte Wand ersetzte. Es waren zwei ineinander hängende Türen, was bedeutete, dass man zuerst die eine öffnen musste, um die andere öffnen zu können. Vor der, die man als zweites öffnen konnte stand ein ziemlich altes und mit Wäsche übersätes Sofa, das förmlich danach schrie, in eine andere Zeit und einen anderen Zustand gebracht zu werden. Über seinem Bett kreiste langsam ein Ventilator, so wie man sie aus den meisten Motels kannte. Er kreiste langsam...er kreiste echt langsam, wie eine, sich auf der Jagd befindenden Raubkatze, kurz bevor sie aus ihrer Deckung springt und ihr Opfer tötet.
Rechts neben seinem Bett, an der anderen Wand, stand ein Schrank und ein Schreibtisch, mit einem ständig laufenden Computer auf dem Rücken und wartete darauf mal geputzt zu werden. Aber darauf konnte er lange warten und schien das auch zu wissen.
Generell war nichts was er besaß von Wert und den Glauben daran, dass wenigstens sein Leben noch etwas wert war, hatte er schon längst verloren. Trotzdem wollte er dem ganzen kein Ende machen, denn die Erinnerungen die er mit sich trug, schon seit all den Jahren, brachten ihn immer dazu, im letzten Moment einen Rückzieher zu machen.
Die Nadel glitt, wie ein scharfes Messer in Butter gleitet, in seinen Arm und blieb in der dicken, blauen Ader stecken, bevor er das Zeug, dass ihn in seiner Sucht gefangen hielt, rein presste. Er spürte nicht viel davon. Mittlerweile hat er sich an das Gefühl gewöhnt und auch an das, vorher seinen Oberarm mit einem Schnur artigem Gegenstand abzudrücken, damit kein Blut mehr floss und er in Ruhe spritzen konnte. Er wusste nicht warum er das machte. Er wusste nur, dass er sich kurz danach besser fühlte und etwas länger danach viel schlechter. Mit diesem Wissen hatte er auch die Antwort auf die Frage, warum er es immer wieder machte, aber das wusste er nicht....
Er war gerade fertig, als sich das andere, aber scheinbar weibliche Wesen neben ihm, bewegte und ihn fragte was er da tue. „ Halts Maul und leg dich wieder hin!“ war seine Antwort darauf und sie kam dessen sofort nach. Ob aus Angst oder Respekt war schwer zu sagen. Wahrscheinlich ein Bischen wegen dem einen und ein Bischen wegen dem anderen. Sie war blond und hatte wunderschöne lange Haare. Dafür, dass sie schon so viel mitgemacht hat und gelebt hat, wie die wenigsten auf dieser Welt, war sie eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hat. Sie lag nun, auf der von der Tür aus gesehen, linken Hälfte des Bettes auf der Seite und ihre Blicke begutachteten seinen Rücken, in dem sie vor einigen Minuten ihre Finger vergraben hat, während sie von dem betäubenden Gefühl, das seinen Ursprung in dem feuchten Bereich zwischen ihren Beinen hatte, in eine andere Welt abgeschweift ist. Ihre rechte Brust schaute ihn, nicht ganz von der dünnen Decke bedeckt, mit einem harten Nippel an und er verspürte den Drang, es noch einmal mit ihr zu treiben.
Er wollte sie festhalten und sie ficken wie ein Stier. Sie hatte so geschrien diese Nacht und wollte es immer fester und schneller, dass er es ihr jetzt so hart besorgen wollte wie er nur konnte und das tat er auch. Er küsste sie, drehte sie um, grub seine Hände in ihre Taille und fickte sie, bis er sein Gesicht verzog, dass man denken mochte er hätte einen epileptischen Anfall gehabt.