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Entlassen !

Seniors
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23.07.2001
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Entlassen !

Entlassen!

Das Jackett lag auf der Brüstung, als wolle das Revers neugierig hinunterschauen.
Seine Beine ließ er über den Rand baumeln.
Die Krawatte hing offen über seiner Schulter und der warme Wind trocknete den Schweiß.
Fast hätte Jan die Flasche umgestoßen, als er mit zitternder Hand danach griff. Der erste Schluck brannte in der Kehle, danach ging es.

„Darf ich zu Ihnen kommen?“ Der Polizist schwitzte wie er. Der Wind half nicht.
„Keinen Schritt!“ Er lallte schon leicht und die winzige Veränderung seiner Position, ein kurzes Rücken, ließ den Beamten sich wieder in die Dachluke zurückziehen.
Von weit unten, von der Straße, starrten sie herauf, die in den Uniformen und die hinter der Absperrung.
Genauso wie die Kollegen. Wie sie blöde gafften, als er aus dem Büro des Alten kam und der dann noch weiter tobte. Einige taten betreten, andere nur neugierig, zwei tuschelten und feixten.
Was für miese Schweine! Die Seele verblutet und die Menschen klatschen Beifall.
Nur der Bürobote, immer gut gelaunt und da, ernst und nachdenklich. Er beneidete ihn. Der Kleinste und der Glücklichste.

Ein Streifenwagen drängte sich durch die Neugierigen. Mandy stieg aus und sein Herz geriet ins Stolpern.
Er wollte sie hier nicht haben. Er hätte die Sache schon längst zu Ende bringen sollen. Mit Mandy war es schwieriger.
Sie stand unten vor dem Haus, neben einem Polizisten, wie auf einer Bühne, die Schaulustigen zurückgedrängt. Sie hob ihren Kopf und er spürte ihren Blick körperlich, wie eine Kraft, die ihn halten, fast zurückdrücken wollte. Ihr Gesicht konnte er nur undeutlich sehen. Sie winkte und dann war sie weg, im Haus verschwunden.

„Wir sollten reden.“ Der Polizist wieder. „Ich bleibe hier und wir reden einfach, ok?“
Es ist sein Job, dachte Jan, wie den Verkehr regeln, Strafzettel schreiben oder beim Nachbarn klingeln, wenn der seine Musik zu laut hat.
… Sie parken falsch… Machen Sie mal leiser...
Da hat sich einer runtergestürzt, oder auch nicht … egal, Feierabend, Currywurst.
Jan antwortete nicht und der Polizist blieb, wo er war.
Wieder nahm er einen Schluck und wieder brannte es in der Kehle. Ein Gefühl, immerhin.
Er sah wieder hinunter und wunderte sich, dass die Höhenangst auch jetzt nicht weg war, in dieser Situation. Obwohl... die Arme ausbreiten, in den Himmel schauen und...
„Jan!“ Mandy klang gar nicht aufgeregt.
Er schaute sich um und beobachtete, wie sie durch die Luke kroch, besonders darauf bedacht, ihr teures Kostüm nicht zu ruinieren. Sie fragte gar nicht, ob sie kommen dürfe, sie kam einfach. Sie hatte nie gefragt.
„Jan, um Gottes Willen, was machst Du hier?“ Und schon war sie heran.
Der Polizist schickte sich an, doch der Blick von Jan drängte ihn wieder zurück. …Currywurst.
„Darf ich mich setzen?“ Er sagte nichts und sie setzte sich, natürlich auf den Rand. Sie hatte keine Höhenangst wie er. Vor Wochen, im Freizeitpark war sie die Wand hoch und er hatte sie von unten mit dem Seil gesichert. Sie war nicht geklettert, sie war hoch gegangen, einfach so. Feigling hatte sie gesagt, als er nicht wollte.
„Schatz, was ist los? Was kann so schlimm sein, dass wir hier sitzen müssen?“ Sie gab sich Mühe.
„Mir wurde gekündigt.“ Er schaute sie nicht an, atmete aber ihren Duft, süß und betörend. Er hatte ihn ihr geschenkt. Der Wind nahm den Duft mit.
„Das ist doch kein Grund für solche Dummheiten. Du suchst Dir eben einen neuen Job. Also, bitte, komm mit runter und wir regeln das gemeinsam.“
„Ich wurde nicht einfach gefeuert. Ich wurde gedemütigt. Ich bin jetzt schon tot.“ Er verfluchte seine Tränen. Warum musste sie hier sein?
„Frag´ meine Kollegen, meine ehemaligen Kollegen. Sie werden mich nicht mal mehr kennen wollen. Ich bin ihnen unangenehm.“
Jetzt fühlte er ihre Hand auf seiner Schulter, und sie musste seine Atmung spüren, seine Verzweiflung!
„Wer Erfolg haben will, muss auch Niederlagen einstecken, so ist das nun mal.“
Sie war sachlich und das tat zusätzlich weh.
- Verdammt, ich sterbe und Du bist so sachlich. Verdammt, fang mich auf! -
„Niederlagen?“
Die Tränen kamen und er wollte es doch nicht.
„Das war keine Niederlage. Ich bin ruiniert! Alles was bisher war, was du mir geraten hast, das waren Niederlagen. Jetzt…, jetzt bin ich ruiniert.“
Sie rückte näher und er spürte ihren Körper an seinem.
Er wollte nicht mehr. Er hatte genug. Nur noch ein kleines Bisschen vor, etwas weiter.
„Sei vernünftig. Wir machen neue Pläne und alles wird gut.“
Er bewegte sich weiter vor und sie fasste seinen Arm. Leichte Panik. So kannte er sie nicht.
Ob es wehtut? Er nahm noch einen Schluck. Es brannte nicht mehr.
-Vielleicht fällt nur der Körper und der Geist schwebt davon. Der Körper nimmt den ganzen Mist mit und der Geist gleitet dann gelöst über die Häuser hinweg und schaut alles von oben an.-
„Jetzt komm. Ich hab schon eine Idee. Wir machen das gemeinsam.“
Warum wollte sie ihm unbedingt in die Augen sehen? War es ihr wichtig, was sie dort sah? Seine Tränen?
Er wollte ihre Augen jedenfalls nicht sehen, ihr Unverständnis darin, wie bei allen, wie bei den Kollegen.
„Wir machen uns selbstständig, o.k.? Wir brauchen uns dann nicht um andere zu kümmern und alles wird bestens laufen. Am Anfang etwas mehr Einsatz und dann läuft die Sache wie von alleine.“
Wollte sie ihn nicht verstehen? Sie wollte es nie und sie würde es auch nie! Er beugte sich weiter vor und der warme Wind küsste ihn. Die Sonne lächelte ihm zu, sie verstand ihn.
Eine Taube segelte vorüber und schraubte sich in die Tiefe. Von unten kamen Stimmen und Schreie.
Ihre Hand lag auf dem Sims, ihre Beine nah bei seinen.
Wollte sie ihn halten?
Jetzt sah er sie doch an und erkannte, was er erwartet hatte, in ihren Augen, in ihrem Blick:
Ihren tödlichen Ehrgeiz.
Er weinte laut, eine Windböe kam und nahm den gellenden Schrei mit in die Tiefe zu den brüllenden Gaffern.
Und dann war Ruhe, gelöste, entspannte Ruhe... frei von aller Last.
Nach einem Augenblick spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Der Polizist war da und führte ihn weg von der Brüstung.

 

Hi Dreimeier,
zu heiß zum Korrekturlesen?

Textkram:

„Darf ich zu Ihnen kommen?“

Da hat sich einer runtergestürzt, oder auch nichtLEERZEICHEN… egal, Feierabend, Currywurst.
später nochmal vor Currwurst und dann noch zweimal

Er schaute sich um und beobachtete

Er schaute sie nicht an, atmete aber ihren Duft, süß und betörend. Er hatte es ihr geschenkt. Der Wind nahm den Duft mit.
Bezugfehler: ihn oder das Parfüm

Sie hob ihren Kopf und er spürte ihren Blick körperlich, wie eine Kraft, die ihn halten, fast zurückdrücken wollte.
Schön formuliert!

Also, hab ich den Satz richtig verstanden?

Er weinte laut, eine Windböe kam und nahm den gellenden Schrei mit in die Tiefe zu den brüllenden Gaffern.
Er tötet sie? :eek: Karma abgearbeitet? :D

Wenn ja, damit habe ich nicht wirklich gerechnet, nicht bei dir. :hmm: Ja, aber wahr: nicht nur die Arbeitslosigkeit, sondern Demütigung und mangelnde Unterstützung im Familienkreis machen das Leben schwer - bis scheinbar unmöglich. Psychologische Studien bestätigen dies: "Support" gilt als Ressource (auch bei Krebserkranungen und anderen Belastungen).

Gruß, Elisha

 

Übrigens, die Korrektur bei Word zeigt die drei Punkte mit Leerzeichen als Fehler an.

zu heiß zum Korrekturlesen?
Das ging gegen Maria. Na, der hab ich aber was erzählt!

Er tötet sie? Karma abgearbeitet?
Ha und da kommt noch mehr, nicht sofort aber demnächst.
Ich mach die Frauen platt!

damit habe ich nicht wirklich gerechnet
Und damit hab ich nicht gerechnet. Ich dachte in der ersten Kritik würde stehen: „Leider absolut vorhersehbar!“

Demütigung und mangelnde Unterstützung im Familienkreis machen das Leben schwer - bis scheinbar unmöglich.
Ach, wer weiß das besser als ich ...

„Maria, hab ich nicht gesagt Du sollst mir ein Bier holen? !!!“

Liebe Elisha,
danke dass Du trotz dieser großen Hitze meine Geschichte gelesen und sogar noch einige Gedanken dazu geschrieben hast.

 

Ha und da kommt noch mehr, nicht sofort aber demnächst.
Ich mach die Frauen platt!
Dabei warst du mal so ein Netter ... Du wirst sehen, imnächsten Leben musst du dann wieder erstmal büßen! :naughty:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dreimeier!

Ich habe gerade deine Geschichte gelesen, und sie hat mir ausgezeichnet gefallen. Spannend erzählt und das pointierte Ende war für mich letztlich doch sehr überraschend.
Ein paar Kleinigkeiten anzuführen, möge mir aber dennoch erlaubt sein:
Gleich im ersten Satz hätte mir Sein Jackett hing ... besser gefallen.
Fortsetzung mit: Die Beine ließ er über ...

Jetzt spürte er ihre Hand auf seiner Schulter, und sie musste seine Atmung spüren, seine Verzweiflung.

Mag sein, nur mein persönliches Empfinden, aber Wortdoppelungen im selben Satz stören mich einfach.

Vielleicht: Jetzt fühlte er ihre Hand auf seiner Schulter, sie musste seine (unruhige) Atmung, seine Verzweiflung spüren können.

Die Sonne lächelte ihm zu, sie verstand ihn.
Warum weiß er das?
Alternative: Die Sonne lächelte ihm zu. Vielleicht verstand sie ihn?

So, das wars auch schon wieder mit meinen "Hinweisen." Hoffentlich war was Brauchbares dabei. Nochmals: Gern gelesen. Hat Spass gemacht.

Recht liebe Grüße,
Manuela

 

Hallo Manuela,

Ein paar Kleinigkeiten anzuführen, möge mir aber dennoch erlaubt sein:
und erwünscht!:)
dann leg ich mal gleich los:
Gleich im ersten Satz hätte mir Sein Jackett hing ... besser gefallen.
Fortsetzung mit: Die Beine ließ er über ...
Vielleicht, aber der nächste Satz fängt auch mit „Die“ an und den müsste ich ja auch umstellen.
Ich werd´s mir überlegen.

Jetzt spürte er ihre Hand auf seiner Schulter, und sie musste seine Atmung spüren, seine Verzweiflung.
Mag sein, nur mein persönliches Empfinden, aber Wortdoppelungen im selben Satz stören mich einfach.
Ha, nicht nur stören, das ist tödlich!
jetzt fühlt er.

Die Sonne lächelte ihm zu, sie verstand ihn.
Warum weiß er das?
Keine Ahnung. Ich denke, er empfindet das in diesem Moment einfach so.

Ja, da war was brauchbares bei!:)
Danke fürs Lesen, für die Gedanken und fürs Lob.

Viele Grüße
Manfred

 

Auf Wunsch des Autors von "Alltag" nach "Gesellschaft" verschoben

 

Hi Drei,


Maria hat noch mehr übersehen. Und Dein eigener Kopf auch. :D

von der Strasse,
tut weh, auch WENN Word das IMMER so schreiben will ...
„Jan, um Gottes Willen, Was machst Du hier?“
was

Er weinte laut, eine Windböe kam und nahm den gellenden Schrei mit in die Tiefe zu den brüllenden Gaffern.
ui, wie bist Du denn drauf. ;) Eine Selbstmordgeschichte hätte ich aber auch von Dir nicht erwartet, deswegen war ich schon auf irgendeine gemeine Auflösung gespannt.

Gefällt mir eigentlich. Was ich noch nicht so optimal finde, ist seine Charakterisierung. Ihm wurde gekündigt, er hockt auf der Brüstung und trinkt. Aber recht viel mehr erfahre ich nicht, und das ist mir zu wenig. Sie hast Du ganz gut hinbekommen durch seine Gedanken. ABer er ist noch zu blass, finde ich.

liebe Grüße
Anne

 

tut weh, auch WENN Word das IMMER so schreiben will ...
Und wie ist das jetzt, mal unabhängig von den Phantomschmerzen, richtig? ß oder ss?

ui, wie bist Du denn drauf.
Elisha hat Schuld! Sie hat mich zum Weichei abgestempelt, weil in meinen Geschichten immer die Männer sterben müssen.
Jetzt mach ich die Frauen nieder!:baddevil:

Was ich noch nicht so optimal finde, ist seine Charakterisierung
Tja, bei einer gehörigen Portion Selbstkritik kann ich das wohl nicht abstreiten. Da fehlt aber nur ein Bisschen... wirklich, ein Wenig...

Aber das Wichtigste:

Gefällt mir eigentlich.
:bounce:


Danke und liebe Grüße
Manfred

 

Elisha hat Schuld! Sie hat mich zum Weichei abgestempelt, weil in meinen Geschichten immer die Männer sterben müssen.
Einspruch, Euer Ehren!
Es war mir bloß aufgefallen. Und als Psychologin macht frau sich so ihre Gedanken. :susp: Über deine Reaktion natürlich auch. :naughty:

 

Ich reiche ihr die Hand und sie sagt eine ganze Weile nichts. Ihr Blick umkreist stumm meine Hirnrinde, stößt wie ein Adler auf Beutefang in das Kleinhirn und ich hoffe nur, dass nicht meine peinlichsten Peinlichkeiten obenauf liegen.
Irgendwie erinnert mich das daran, wie ich morgens in der Schublade meine Socken suche.
Dann, nach Wochen sagt Sie: nicht Hallo, wie andere.
Sie sagt: Und, wie fühlst du dich?
Nackt! Nackt fühl ich mich!
Psychologen sind Voyeure! Und man ist hilflos, frau natürlich auch.

 

Ihr Blick umkreist stumm meine Hirnrinde, stößt wie ein Adler auf Beutefang in das Kleinhirn und ich hoffe nur, dass nicht meine peinlichsten Peinlichkeiten obenauf liegen.
:lol: Was soll ich denn in deinem Kleinhirn? Deine Bewegungskoordination überprüfen? :naughty: Da ist dein Großhirn doch viel interessanter.

 

Bei mir ist das so!
Dafür kann ich schnell laufen.
Das erklärt auch meine grammatikalischen Fähigkeiten.
Verständnis wäre da angebracht, Hilfe und Unterstützung…
Mal sehen, wie ich die Frau in meiner nächsten Geschichte sterben lasse. Leicht wird sie es nicht haben und es wird nicht schnell gehen!

 

Tag Dreimeier,

ja, hat mir gut gefallen. Gut geschrieben, nicht vorhersehbares Ende. Hätte für mich nur noch ein bißchen tiefer, ausführlicher sein können, sowohl die Beschreibung der Beziehung der beiden, als auch die Gründe für seine Kündigung etc.

Hoffen wir, dass Jan klarkommen wird. Denn wer sich über einen langen Zeitraum eingerichtet hat in einer Beziehung und sich daran gewöhnt hat, dass da jemand ist der alles regelt, der wird es schwer haben. Und ob mit Mandys Tod seine Probleme gelöst sind?

Kleinigkeiten:

Von weit unten, von der Strasse, starrten sie herauf
Ich schließe mich Maus an: Straße
Er sah wieder hinunter und wunderte sich, dass die Höhenangst auch jetzt nicht weg war
Wenn ich Höhenangst hätte, hätte ich eine andere Variante gewählt.
Er schaute sich um und beobachtete, wie sie durch die Luke kroch, besonders darauf bedacht, ihr teures Kostüm nicht zu ruinieren.
Hm. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass die Frau mir viel zu früh sehr unsymphatisch erschien.
Wir machen uns selbstständig, o.k. ?
Leerzeichen vor dem Fragezeichen weg - Übrigens auch in der Überschrift, vor dem Ausrufezeichen meine ich.

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo Juschi,

Hoffen wir, dass Jan klarkommen wird. Denn wer sich über einen langen Zeitraum eingerichtet hat in einer Beziehung und sich daran gewöhnt hat, dass da jemand ist der alles regelt, der wird es schwer haben. Und ob mit Mandys Tod seine Probleme gelöst sind?
Ich dachte ich hätte es damit erklärt:
Alles was bisher war, was du mir geraten hast, das waren Niederlagen. Jetzt…, jetzt bin ich ruiniert.“
Jetzt sah er sie doch an und erkannte, was er erwartet hatte, in ihren Augen, in ihrem Blick:
Ihren tödlichen Ehrgeiz.
Sie ist sein eigentliches Problem.
Aber vielleicht hab ich auch das nicht deutlich genug gemacht. Nur in diesen Sätzen überliest man das schnell mal. Ich hatte nur die Befürchtung, dass, wenn ich diese Dinge deutlicher mache, dass die Geschichte noch vorhersehbarer wird.
Irgendwann ist dann jedem klar, dass die Frau über die Klippe muss.
Und ob seine Probleme künftig gelöst sind, ist die Frage! Aber darüber hat er wohl in dem Moment nicht nachgedacht.

Deine Korrekturen werde ich übernehmen.
Danke fürs Lesen.

Gruß
Manfred

 

Hallo Herr 3meier

Hat mir ganz gut gefallen. Ist hier in Gesellschaft besser aufgehoben als im Alltag, ja.
Und ich habe das Ende nicht kommen sehen, also wenn ich es richtig verstanden habe, und er sie herunterschubst, weil er keine Lust mehr hatte, nach ihrem Ergeiz zu leben und erkannte dies schließlich.

Allerdings schade, dass ihn ein Mord auch nicht mehr Freiheit gibt. Du sprichst von Ruhe, die er jetzt hat. Aber im Gefängniss soll es mitunter ja auch schon mal zu ruhig sein. Er hätte sie auch einfach verlassen können, was bei einer so ehrgeizigen Frau sicherlich nicht so einfach gewesen wäre und Nerven gekostet hätte, aber doch im Endeffekt besser als ein Mord gewesen wäre.

So wirkt die Geschichte nicht. obwohl sie gut geschrieben ist. Du versuchst hier einen Drahtseilakt zu inszenieren, der so nicht wirkt.

Auch sind keine Gründe für eine Entlassung erkennbar. Das ist nicht unbedingt notwendig, hätte mich aber schon interessiert.

besten Gruß

 

Hallo Aris,

er sie herunterschubst, weil er keine Lust mehr hatte, nach ihrem Ergeiz zu leben und erkannte dies schließlich.
Jup, obwohl das ein bisschen einfach ausgedrückt ist. Eigentlich ist er tief verzweifelt und am Ende. Da kam von ihr dann auch kein Verständnis, was die Sache noch schlimmer gemacht hat und sie letztlich als Schuldige dasteht. Hätte sie ihn gerettet, dann nur für neuen Horror- aus seiner Sicht.
Allerdings schade, dass ihn ein Mord auch nicht mehr Freiheit gibt.
Ich glaube das ist das Hauptproblem der Geschichte. Um sie nicht zu vorhersehbar zu machen bin ich mit der Deutlichkeit sparsam umgegangen, was allerdings auch das Verstehen schwer macht.
Ich wollte das so verstanden wissen, dass er sie nicht sichtbar schupst, sondern nur durch eine leichte, kaum sichtbare Bewegung aus dem Gleichgewicht bringt und sie so willentlich abstürzen lässt. Eine Affekthandlung, die keiner mitbekommt.
Der Retter stirbt und der andere überlebt. Pech.

Er wollte nicht mehr. Er hatte genug. Nur noch ein kleines Bisschen vor, etwas weiter.
Warum wollte sie ihm unbedingt in die Augen sehen?

Ihre Hand lag auf dem Sims, ihre Beine nah bei seinen. Wollte sie ihn halten?

So wirkt die Geschichte nicht. obwohl sie gut geschrieben ist. Du versuchst hier einen Drahtseilakt zu inszenieren, der so nicht wirkt
Ok., vielleicht ein kleiner Satz mehr
Auch sind keine Gründe für eine Entlassung erkennbar. Das ist nicht unbedingt notwendig, hätte mich aber schon interessiert.
Das ist Absicht, weil ich das nicht für so wichtig halte. Ich meine, es ist deutlich geworden, dass sie sein Problem ist. Für mich war das ausreichend, weil nicht der Schwerpunkt.

Danke für Deine Gedanken und lieben Gruß
3

 

Hallo Dreimeier,

er ist also ruiniert?
Das kann ich ihm glauben oder auch nicht. Ein bisschen spiegelt die Reaktion der Kollegen wieder, dass etwas Ernstes passiert sein muss, was bleibt mir leider in der suizidalen Konsequenz verborgen.
Gerade für die Pointe, solltest du das mE bildhafter machen.
Ähnliche Schwierigkeiten habe ich mit der Charakterisierung der Frau. Platte Floskeln lese ich, eine gewisse Oberflächlichkeit spüre ich aus der Geschichte aber Unverständnis, wie das der Kollegen? Sie reagiert doch ganz anders als die. Und tödlichen Ehrgeiz? Ich lese von ihren Ratschlägen, die für ihn Niederlagen zur Konsequenz hatten (leider nicht, welche Ratschläge das waren), ich lese aber nichts davon, wie sie ihn antreibt, sich in der Firma zu behaupten, nichts von ihrem Ehrgeiz, der ihn in der Firma unmöglich gemacht hat. Für mich wäre das notwendig, um die Pointe vorzubereiten.
So ist es eine böse Geschichte, der Prot nimmt die drohende Gefängnisstrafe als Erleichterung in Kauf, aber für mich hast du leider weder konsequent die falsche Fährte gelegt, noch konsequent die Pointe vorbereitet.

Details:

Ein Streifenwagen drängte sich durch die Neugierigen. Mandy stieg aus und sein Herz geriet ins Stolpern.
Oh, was für ein doppelter Perspektiwechsel. Erst der Streifenwagen, dann Mandy, dann wieder er. Da dachte ich doch glatt zunächst: Wieso er? Mandy ist doch ein Frauenname. Und der Bezug für "er" liegt noch auf dem Streifenwagen, auch wenn man natürlich mit etwas Nachdenken schon weiß, dass es sich um den Mann auf dem Dach handelt.
Aber ein Verlagslektor würde dir diese Stelle nicht durchgehen lassen.
Mit Mandy war es schwieriger
Komplizierter Tempus, da im Grunde der Konjunktiv in der Vergangenheitsform benutzt werden muss. Mit Mandy würde es schwieriger (werden).
Er sah wieder hinunter und wunderte sich, dass die Höhenangst auch jetzt nicht weg war, in dieser Situation.
Gerade in dieser Situation könnte sie sogar stärker sein, denn oft entsteht die Angst vor der Höhe aus ihrem Sog nach unten. Genau den erlebt er in dieser Situation ja sehr intensiv. Und so abgeschlossen, dass die Überlebensinstinkte nicht mehr greifen, scheint er nicht zu haben, denn dann wäre er ja schon gesprungen.
Übrigens, die Korrektur bei Word zeigt die drei Punkte mit Leerzeichen als Fehler an
Ja, die von Open Office auch, aber ich vertraue da auf den Duden und auf seine Korrektursoftware, auch wenn die auch nicht hundertprozentig zuverlässig ist.
Und wie ist das jetzt, mal unabhängig von den Phantomschmerzen, richtig? ß oder ss?
Straße ;)

Ja, ich weiß, ich bin gnadenlos und chronisch unzufrieden.

Trotzdem einen lieben Gruß, sim

 

Hallo Dreimeier,

eine Geschichte, die mir sehr gefallen hat. Ich habe diese Pointe vielleicht nur ein bischen erwartet. Aber auch nur, weil ich weiß wie gewitzt du schreiben kannst. Der Ehegattinmörder ist dir auf dem Leib geschrieben.

Lg
Goldene Dame

 

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