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Etwas juckte am Kopf

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07.12.2005
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Etwas juckte am Kopf

Etwas juckte am Kopf. Es schabte, kratzte, biss. Roy schreckte auf und versuchte mit grobmotorischen Handbewegungen herauszufinden, was auf seinem Schädel vor sich ging. Irgendetwas glitt ihm immer wieder mit ungeheurer Wendigkeit durch seine filigranen Finger und Roy fühlte, daß es nun auch am Hinterkopf zu jucken anfing. Schnell richtete er sich auf und schüttelte den Kopf, um den vermeintlichen Übeltäter loszuwerden und als das Jucken immer noch nicht aufgehört hatte, ging er schlaftrunken in's Bad um nach dem Rechten zu sehen. Im Spiegel sah er dann, daß er sich nicht wirklich in seiner Wohnung befand. Hm, irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht... Ein paar kleinere Details stimmten nicht, das gelbe Nilpferd im Sakko, daß in seiner Badewanne lag, hatte er zum Beispiel noch nie zuvor gesehen! Und auch er selbst kam sich irgendwie anders vor! Diese ominösen, fühlerartigen Auswüchse auf seinem Kopf waren vorher noch nicht da gewesen und Flügel hatte er auch keine gehabt. Er drehte sich zur Seite, da es ihn am Hinterkopf immer noch fürchterlich kratzte und entdeckte im Spiegel, daß sich auf seinem Kopf ein kleines Firmengebäude befand, in dem reges Treiben herrschte. Direkt neben dem mehrstöckigen Haus war eine Art Bohrturm aufgestellt worden! Braune, sonderbare Gestalten bedienten ihn, während eine Hundertschar fuchsähnlicher Wesen hölzerne Karren belud, die dann von verschwitzten, pilzüberwucherten Schweinen in den Firmenkomplex gezogen wurden. Roy dachte sich: Da fliegste hin!, erstand noch schnell ein Salamibrötchen an der aus dem Wasserhahn heraustropfenden Wursttheke und fand sich wenige Augenblicke später in der Nähe des nun riesenhaft erscheinenden Turms wieder. Geschäftiges Treiben zwischen Bohrköpfen, Gewindestangen und Hautunreinheiten.
"Immer nach unten, Immer nach unten wo Macht und Reichtum liegt!
Immer am buddeln, Immer am buddeln nach Rohstoffen für den Krieg!",
bellte ein Chor aus hundert Schnauzen und übertönte damit locker das klagende Gegrunze der schwer schuftenden Lastentiere. Eines der Wesen, es sah aus wie ein Fuchs, der auf Stelzen läuft, dies jedoch erst vor einer Minute gelernt hat, kam aufgeregt auf ihn zugestolpert.
"Weißt du nicht, daß Schmetterlinge hier keinen Zutritt haben? Wenn dich die Wachleute erwischen bist du dran! Verschwinde am besten wieder zurück in den Wald, wo du hergekommen bist!" Es hob eines seiner stelzenartigen Gliedmaßen und zeigte gen Westen, wo gerade ein dunkler, gefährlich anmutender Wald am Entstehen war. Uralte Bäume schossen aus dem Boden und zwischen ihnen wucherte mit rasender Geschwindigkeit allerlei Gewächs, in dem sogleich Wühlmäuse und Insekten ihrer Arbeit nachgingen.
"Was macht ihr hier?", fragte Roy das unwirkliche Geschöpf. Die Kreatur holte mit allen vier Armen zum Schlag aus und als ihre entsetzlichen Fuchsfäuste Roy mit voller Wucht in's Gesicht trafen, wachte er schweißgebadet auf und bemerkte, daß im Fernsehen ein schlechter B-Movie mit Dolph Lundgren, dem Billigen, lief. Dakota's Rücken tat weh und als er sich kratzen wollte rollten Drei Dosen Erbsen & Möhren von der Couch. Gestärkt von der Annahme, er müße ein Adliger sein, da die Prinzessin im Märchen ja auch wegen einer Erbse nicht richtig schlafen konnte, ging er in die Küche, um sich ein Festmahl zu zaubern.

 

Hi Hank!
Witzig durcheinander ist deine Geschichte. Schade, dass es nur ein Traum war. ;)

Eines ist mir aufgefallen:

Hank Sinatra schrieb:
wo gerade ein dunkler, gefährlich anmutender Wald am entstehen war.
In dem Zusammenhang ist "Entstehen" ein Substantiv und wird groß geschrieben. Aber:
Ich bin das Schwein am Stall am raus am ziehen.
Formulier den Satz doch um, dann klingt der bestimmt besser.

LG
Schusterjunge

 

Mir gelang es, das Substantiv-Problem nach sekundenlanger Recherche zu beseitigen! THX Schusterjunge

 

Hallo Hank Sinatra
... erinnert mich ein bisschen an John Lennon ... verzwirbelt, verdreht, schön bunt und einfach alles möglich ... eine schön zu lesende Verrücktheit.
Liebe Grüße
Detlev

 

Schade

das alles letztlich nur ein Traum war.
Deine Geschichte hätte wahrlich besseres verdient. Klingt ein bisschen nach keine bessere Idee gehabt. Und das bei diesen wilden Ergüssen...
Spannender wäre es doch, wenn der Prot aufwacht und sich in einer ähnlich surrealen Welt befände, also der Traum im Traum weitergeht, oder sich die Sichtweise des Prots, seine Realität, in die unsere überträgt...

Naja, nur ein Vorschlag. Ansonsten war die Kg echt lustig zu lesen. Wie ein vollkommen verrücktes Gemälde, das Dalí, Schwitters und Pollock gemeinsam in einer Gruppensitzung bei Freud fabriziert haben :D

kleine Anmerkung:

der auf Stelzen läuft, dies jedoch erst vor einer Minute gelernt hat, kam aufgeregt auf ihn zugestolpert
streichen, ist zu viel des guten und zerstört Lesefluss und dadurch auch den Witz/ das Bild

gleiches gilt hier:

Wenn dich die Wachleute erwisch-schen bist du dran! Versch-schwinde am besten wieder zurück in den Wald, wo du hergekommen bist!"
nimm das Stottern raus.
Die Kunst bei solchen Geshcichten ist es, nicht den Bogen zu überspannen, denn dann wirkt esnur noch aufgesetzt und verliert seine verrückte Lockerheit
das Stottern erweckt eben jenen ungewollten Efekt (und liest sich auch schlecht)

3 Dosen Erbsen&Möhren
zahlen bis zehn ausschreiben, Leerstelle zwischen &

so farv:aua:
grüßlichst
weltenläufer

 

hi hank,

3 Dosen Erbsen&Möhren
:lol: geil!

ziemlich abgefahren und somit genau nach meinem geschmack. "nur geträumt" ist natürlich eigentlich eine story entwicklung die nervt, durch die prinzessin auf der erbsvariante wird das aber wieder etwas ausgebügelt.

ich fands witzig

beste grüße
krilliam Bolderson

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leutz!

Danke, daß ihr dieser kleinen Geschichte (?) eure Aufmerksamkeit geschenkt habt. Freut mich echt!

Spannender wäre es doch, wenn der Prot aufwacht und sich in einer ähnlich surrealen Welt befände, also der Traum im Traum weitergeht, oder sich die Sichtweise des Prots, seine Realität, in die unsere überträgt...

Deiner Idee, das Stottern rauszunehmen, bin ich gerne nachgekommen. Liest sich so echt besser!

Krilliam:

ziemlich abgefahren und somit genau nach meinem geschmack.
Danke! Glaub ich dir gern, hab mir von dir auch schon ein paar Sachen genehmigt ;-)

 

Hallo Hank,

einfach cool, wie du in so knappen Worten soviele irrwitzige Bilder entstehen läßt. Locker und witzig, als wäre alles ganz selbstverständlich. Ich finde echt dein Stil hat was.

lg

scribine

 

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