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Feuerzauber

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26.03.2006
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Feuerzauber

„Verflixte Tyla!“ Leise schimpfte die Alte vor sich hin, während sie mit zusammengekniffenen Augen im blauen Licht ihrer Zauberflamme die Unebenheiten des Waldbodens ausfindig zu machen versuchte. Doch ohne ihr magisches Feuer konnte sie nicht länger im Dunkeln sehen. Grummelnd schritt sie langsam und bedächtig vorwärts, wenn sie stürzte und sich etwas brach, dann würde sie Tyla nie erreichen und ihr rechtmäßiges Eigentum zurückbekommen.

Tyla lachte leise. ‚Mürrische Myrene, was wirst du jetzt tun ohne deine mächtige Waffe? Hast du wirklich geglaubt, ich wäre ein braver Lehrling, der wartet bis der Meister befindet, ich sei bereit selbst ein Meister zu werden? Nein, ich bin längst so gut wie du im Beherrschen der magischen Flamme, mindestens. Bald, sagtest du, bald würdest du mir das letzte Geheimnis der Flamme verraten. Mein letzter Meister hat etwas in der Art auch gesagt, fünf Jahre hat er mich darauf warten lassen, dann war ich so gut, das ich ihn nicht mehr brauchte.’ Selbstgefällig grinsend über ihre eigene Gewitztheit, schritt Tyla sicheren Fußes durch den dunklen Wald.

Die alte Myrene schnaufte und hielt inne. Es hatte keinen Sinn, ärgerlich schnalzte sie mit der Zunge und die Flamme in ihrer Hand wurde noch eine Nuance heller. Bedächtig ließ sie ihren Blick über den Boden wandern und suchte mit der magischen Sicht nach Resten von Tylas Spur. Da diese das mächtige magische Feuer bei sich trug, hinterließ sie eine Spur von Magie, selbst ohne einen Zauber aktiv anzuwenden. Da! Ein zarter rosafarbener Abdruck, der jedem Normalsterblichen entgangen wäre. Sie grunzte befriedigt, sie war also auf der richtigen Spur. Sorgfältig und vorsichtig setzte sie ihren Weg fort.

War sie hier nicht eben schon mal vorbeigekommen? Erschrocken und unsicher besah sich Tyla die verkrüppelte Eiche. Sie war so in Gedanken gewesen, dass sie wohl vom Pfad abgekommen war. Wütend über ihre eigene Unachtsamkeit, schloss sie die Augen. Sie musste wissen, wie nah Myrene ihr schon auf den Fersen war. Mit Routine suchte sie den Wald nach Magie ab, ‚sah’ in ihrem Geist ihre eigene Spur und schließlich eine kleine blaue Flamme, die von eine grauen Figur getragen wurde, die in dieser Ebene geschlechtslos war. Aber grau? Gedanklich schlug sie sich gegen die Stirn, natürlich, ohne das magische Feuer war Myrene auf ihre ursprüngliche Magie reduziert und damit viel schwächer als sie, Tyla. Sie war ungefähr eine Meile entfernt, also am anderen Ende des Waldes. ‚Sollte mir genug Zeit geben, jenseits des Waldes zu gelangen und Myrene für immer zu entkommen.’ Zuversichtlich öffnete sie die Augen und stapfte weiter.

Das Suchen mit Hilfe von Magie hatte Myrene so erschöpft, dass sie erst gar nicht bemerkte, das sie selbst beobachtet worden war, doch langjährige Erfahrung sorgte dafür, dass es ihr nicht ganz entging. Sie lächelte und blieb stehen um sich auszuruhen. Das gute daran gesucht zu werden, war nämlich, das man mit genügend Übung den Suchenden ebenfalls ausfindig machen konnte und da Myrene geübt war, hatte sie Tylas Verbindung genutzt und wusste nun, wo ihr ehemaliger Schützling und somit das magische Feuer sich aufhielt. Sie sah eine nun strahlend helle Figur in der Ferne, konnte sogar von hier ihre Selbstgefälligkeit spüren. Sie wusste allerdings auch, das die Zeit knapp wurde. Der Zyklus war bald vorüber und wenn es dann Tyla sein würde und nicht sie selbst, die das magische Feuer in sich trug, stand das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel. „Törichtes Mädchen“, murmelte sie.

Das ‚törichte Mädchen’ war inzwischen sicher vom Weg abgekommen zu sein, aber mit ihrer alten Lehrerin so nah, wagte sie es nicht einen Zauber anzuwenden, der Myrene auf ihre Spur gebracht hätte. Sie blieb erneut stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn, war es hier im Wald schon die ganze Zeit so schwül gewesen? Das Blut rauschte ihr in den Ohren und von einer plötzlichen Schwäche erfasst, stützte sie sich gegen den nächstbesten Baum. Sie zwang sich gleichmäßig zu atmen, was war nur so plötzlich los mit ihr? Ein Zauber von Myrene? Nein! Unmöglich! Die Schwäche verging genauso schnell, wie sie gekommen war, doch das Geräusch blieb und langsam erkannte Tyla, das es das Rauschen nicht nur in ihrem Kopf gab, sondern eine reelle Ursache hatte. In der Nähe floss ein Bach. Wasser! Nur von diesem Gedanken getrieben, vergaß Tyla alles andere und ging zurück in das Waldesinnere, immer dem Geräusch nach.

Myrene hielt erneut inne und schimpfte in Gedanken auf ihren verräterischen Körper. Ihre Kräfte waren erschöpft und sie brauchte eine Pause, ob Tyla dabei einen Vorsprung gewann oder nicht. Wenn sie jetzt weiterlief, hätte sie nicht mehr genug Energie, um gegen Tyla anzutreten und ihr die Flamme zu nehmen. Sie war nicht wählerisch, sondern nahm unter dem ersten Baum platz und ließ die Zauberflamme erlöschen. Nur fünf Minuten, nur ein halbes Stündchen! dachte sie und schloss die Augen.

Tyla wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seitdem sie ihren Kopf in den mickrigen Wasserfall hielt, der über einen kleinen Felsvorsprung etwa eineinhalb Meter in das Bett des Waldbaches plätscherte, es war ihr auch egal. Wichtig war das kühle Nass, das inzwischen nicht nur auf ihrem Kopf sondern auch auf ihrer Kleidung seine Spuren hinterlassen hatte. Sie spürte, das sie allmählich wieder klar denken konnte. Was war nur los? Sie beschlich ein dunkler Verdacht und mit nicht wenig Angst in der Magengrube betrat sie gedanklich den Ort, von wo sie ihre Magie bezog. Er stand in Flammen! Tyla stieß einen erschrocken Schrei aus, nicht nur in Gedanken sondern auch in der realen Welt. Das magische Feuer hatte ihre mentale Sperre durchbrochen und machte sich munter daran ihre Magiereserven zu verzehren.

Erschrocken fuhr Myrene hoch, doch es war niemand in der Nähe. Was sie vernommen hatte, war Tylas mentaler Schrei gewesen und vielleicht sogar das ferne Echo im realen Wald. Sie war nicht sicher, wie lange sie geschlafen hatte, jedenfalls fühlte sie jetzt frisch genug um die Verfolgung aufzunehmen. Sie hatte so eine Ahnung, dass es allerhöchste Zeit war. Sicheren Fußes ging sie jetzt weiter, die obligatorische blaue Zauberflamme warf nur schwaches Licht auf den Waldboden.

Tyla lief hastig durch den Wald, sie spürte Myrene jetzt deutlich, aber nicht durch ihre eigene Magie, sondern durch die Magie des Feuers. ‚So als wollte es zu seiner Herrin zurück’, einer der wenigen klaren Gedanken, der ihr durch den Kopf schoss. Schweiß lief ihr erneut über die Stirn und das Haar war bereits wieder trocken, so als würde sich das Feuer demnächst auch ihres Körpers bemächtigen.

„Bleib stehen, wenn dir dein Leben lieb ist.“ Mit erstaunlich fester Stimme und ohne wesentlich lauter zu sprechen, brachte Myrene die junge Frau am Rande der Lichtung dazu innezuhalten. Es war pures Glück gewesen, das sie hier auf sie traf, aber vielleicht auch nicht. Selbst von etwa fünf Meter entfernt, konnte Myrene das magische Feuer in der jungen Frau, ihrem ehemaligen Schützling, spüren. Langsam drehte sich Tyla um, ihr Atem war hastig und auf ihrem roten Gesicht standen zahlreiche Schweißtropfen. „Ich sehe, es hat dich bereits voll im Griff. Ich bin gerade richtig gekommen.“ Langsam, als wäre Tyla ein scheues Reh, ging Myrene auf sie zu. Tyla beäugte ihre alte Lehrerin misstrauisch. „Was willst du? Du kannst es mir nicht entwenden, du bist nicht länger stark genug.“ Die alte Frau lachte und blickte zu Tyla herauf, welche immerhin einen halben Kopf größer war als sie, dennoch kam sich Tyla wie ein gerügtes Kind vor. Sie schritt weiter auf die Lichtung, Myrene folgte ihr. „Ich habe mehr davon als du in deinem gegenwärtigen Zustand, mein Kind. Warum musstest du nur so ungeduldig und habgierig sein?“ Unglücklich und auch enttäuscht fuhr sie ihre alte Schülerin plötzlich an, diese zuckte zurück, schwieg aber. Bedauernd schüttelte Myrene den Kopf. „In Kürze hätte ich dich vollends in die wahre Kraft des magischen Feuers eingeweiht, aber du wolltest nicht warten. Jetzt hast du die Strafe, das Feuer frisst deine Kraft, das kann ich sehen und spüren. Wenn ich ihm nicht Einhalt gebiete, wird es dich von innen heraus verzehren. Das wird ein langsamer, unschöner Todeskampf für dich werden, mein Kind, und am Ende wird von dir nicht mehr als ein Häufchen Asche überbleiben.“ Tyla starrte ihr Gegenüber mit aufgerissenen Augen an, diese vollendete in Gedanken ihren Satz: ‚Und das Feuer wird in die Welt hinausgelassen, welche es mit größtem Vergnügen verschlingen wird.’ „Aber...aber, wenn ich dir das Feuer zurückgebe, was bleibt dann von meiner Zauberkraft übrig?“ Tyla klang plötzlich wie das Kind, als welches Myrene sie bezeichnet hatte. Diese lächelte gütig. „Es sollte genug für einen Neuanfang überbleiben.“ Tyla seufzte und schloss die Augen, das hieß all ihre Bemühungen der letzten zehn Jahre wären umsonst gewesen! Doch es gab keine echte Alternative, der Tod konnte ihr keine Macht verleihen. Ergeben senkte sie den Kopf und hielt Myrene ihre rechte Hand hin. Die Hand, mit der sie das Feuer vor noch nicht mal einem Tag gestohlen hatte. Myrene ergriff sie ohne Zögern. Dann erschien es, als hielt der Wald um die beiden den Atem an. Aus Tylas entblößtem Unterarm, scheinbar direkt aus dem Ellebogen löste sich eine kleine Flamme, die sich zu einem Feuerband entwickelte, das wie ein Fluss immer breiter wurde, während es sich um den Unterarm schlängelte. Weiter ging es um die umschlossenen Hände der beiden Frauen und dann wurde es wieder dünner und verschwand in Myrenes Ellebogen. Keine der beiden sprach während dieser seltsamen Prozedur auch nur ein Wort, doch kaum da der letzte Funke des Feuerstroms Tylas Hand verlassen hatte, zog sie diese aus Myrenes, als ekele sie sich vor ihrer alten Lehrerin. Obwohl nur wenige Sekunden vergangen waren, seitdem das magische Feuer Tyla verlassen hatte, konnte man der jungen Frau bereits erste Veränderungen ansehen. Der Schweißfilm auf ihrer Stirn verschwand und die starke Rötung im Gesicht ließ bereits nach, bei der Alten sah man allerdings nichts.
„So und nun? Wirst du mir trotz allem das Geheimnis verraten? Oder mich bestrafen?“ Tyla verachtete sich für den unsicheren Klang ihrer Stimme, aber Myrene hörte gnädig drüber hinweg und lächelte mit geschlossenen Augen. „Nein, Strafe hast du bereits erhalten. Ich werde dir das Geheimnis zeigen und erst dann wirst du wirklich begreifen, wie töricht du warst. Tritt ein paar Schritte zurück, mein Kind.“ Gehorsam trat Tyla ein wenige Meter nach hinten, während ihre alte Meisterin noch weiter auf die Lichtung schritt und zudem nach etwas zu suchen schien. „Ah, das sollte genügen.“ Mit vier schnellen Bewegungen steckte sie eine Art Revier ab und Tyla wusste, das Myrene einen magischen Kreis schuf. Dann stellte sie sich in dessen Mitte und öffnete noch einmal die Augen um ihren ehemaligen Lehrling direkt anzusehen. „Was auch immer du jetzt siehst, versuch nicht es aufzuhalten, bleib außerhalb des Kreises, sonst wird es dich umbringen und mich gleich mit.“ Myrene wartete exakt solange bis Tyla genickt hatte und schloss dann erneut die Augen.
Zuerst passierte nichts, dann sah Tyla eine Flamme in der Hand Myrenes. Sie schnaubte enttäuscht, ein magischer Kreis für ein lappisches Feuerchen? Bereits Sekunden später musste sie allerdings ihre Meinung kräftig revidieren. Die kleine Flamme blieb nämlich nicht lang allein, schnell züngelten überall auf der Kleidung der Alten Flammen, die munter nach ihrem Haar und Gesicht gierten, während Tyla erschrocken keuchte und sich nur mit Mühe zurückhalten konnte, kam von Myrene nicht ein Ton und sie verharrte still. Schnell wurden die Flammen größer und schließlich vereinten sie sich zu einer großen. Myrene schien eine menschliche Fackel geworden zu sein. Tyla schrie und entgegen der Warnung ihrer alten Meisterin lief sie auf den magischen Kreis zu, doch sie wurde von einer Feuerwand zurückgeworfen. Nach Atem ringend saß sie am Boden, als das Feuer plötzlich verschwand und eine Gestalt scheinbar vollkommen aus Asche im Kreis zu sehen war. Tyla erstarrte, war Myrene so schnell verbrannt? Da ging ein Ruck durch die Asche und Tyla entfuhr erneut ein Schrei, diesmal vor Überraschung. Der Aschenkörper fiel nicht etwa in sich zusammen, nein, darunter befand sich eine Person. Eine junge Frau, beinahe genauso groß wie Tyla mit schwarzem langem Haar, das von einigen kupferfarbenen Strähnen durchzogen war. ‚Wie meines’ schoss es Tyla durch den Kopf. Die Haut war makellos weiß und nicht ein bisschen verbrannt. Die Züge des Gesichts eben und edel. „Myrene?“ flüsterte Tyla ehrfürchtig und unsicher. Da öffnete die andere junge Frau die Augen und lächelte. Tyla sog geräuschvoll die Luft ein, die Augen waren noch immer dieselben, Weisheit einer alten Frau sprachen daraus. „Ja, ich bin es wirklich. Dies ist das Geheimnis des magischen Feuers. Es ist ein Phönixfeuer. Mein Phönixfeuer um genau zu sein. Damit kann ich unsterblich sein, mich immer wieder verjüngen und aus der Asche auferstehen wie die wahren Phönix. Du hättest das auch haben können, aber du warst zu gierig! Jetzt bist du innerlich verbrannt und gleichgültig welche Macht du auch erlangen magst, nie wieder wirst du rein genug sein, um ein Phönixfeuer für dich selbst zu schaffen. Du wirst nie unsterblich werden, Tyla. Geh jetzt, geh und reihe dich wieder in den normalen Zyklus von Werden und Vergehen ein. Vielleicht werden wir uns mal wiedersehen.“ Und mit diesen Worten drehte sich die junge Myrene um und verschwand in der Dunkelheit der Lichtung, während Tyla ihr mit offenem Mund nachstarrte.

 

Hallo Yvo-Fe und herzlich willkommen auf kg.de!

Die Idee deiner Geschichte hat mir gefallen, ich finde die Vorstellung eines derartigen Feuerzaubers sehr schön. Leider (ich komme schon zu den Kritikpunkten) hapert es ein bisschen an der Umsetzung. Dein Stil liest sich zwar schon sehr flüssig, ist aber stellenweise noch ein bisschen holprig.

Grummelnd schritt sie langsam und bedächtig vorwärts, wenn sie stürzte und sich etwas brach, dann würde sie Tyla nie erreichen und ihr rechtmäßiges Eigentum zurückbekommen.
Hier z.B. würde ich vor dem "wenn" einen Punkt machen. Beim Lesen dachte ich nämlich zuerst an das "immer wenn" und nicht an das "falls". Ein Punkt schafft hier Klarheit.

Es war pures Glück gewesen, dass sie hier auf sie traf, aber vielleicht auch nicht.
Ja, war es nun pures Glück oder nicht? ;)

Es hatte keinen Sinn, ärgerlich schnalzte sie mit der Zunge und die Flamme in ihrer Hand wurde noch eine Nuance heller.
"Es hatte keinen Sinn" denkt sie sich, aber der Rest des Satzes ist schon wieder aus der Sicht des Erzählers, deshalb würde ich nach "Sinn" einen Punkt setzen.

Das ‚törichte Mädchen’ war inzwischen sicher vom Weg abgekommen zu sein ...
Lies den Satz mal laut durch.

Wichtig war das kühle Nass, das inzwischen nicht nur auf ihrem Kopf, sondern auch auf ihrer Kleidung seine Spuren hinterlassen hatte. Sie spürte, dass sie allmählich wieder klar denken konnte.
Komma- und Flüchtigkeitsfehler. Ich bin jetzt zu müde, um den Rest rauszusuchen, aber ich glaube, es stecken noch einige solcher Fehlerchen im Text.

Insgesamt finde ich, dass du ruhig noch mehr Spannung und Atmosphäre in die Geschichte hättest bringen können. Das Setting im nächtlichen Wald eignet sich hervorragend dazu. Ich bin nicht immer mit der Doktrin "Show don't tell" einverstanden, aber im diesem Falle täte es dem Text wohl gut.

Ich bin auch keine Expertin in Sachen Erzählperspektive, aber vor allem im letzten Teil (der übrigens deutlich ein paar Absätze mehr vertragen könnte) bringst sie etwas durcheinander. Da springst du wild von Tyla zu Myrene und wieder zurück. Wenn du eine gute Erklärung suchst, frag bitte jemand anderen ...

Der Schluss geht mir zu schnell. Myrene vollbringt ihren Zauber und Tyla steht mit abgesägten Hosen da. Ein klein wenig mehr Dramatik und Gefühle hättte ich mir gerne gewünscht, aber das ist auch Geschmackssache.

Viel Spass weiterhin auf kg.de!

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo Sirwen!
Ich bin froh, dass die Geschichte nicht ganz schlecht geworden ist. Das mit den Fehlern ist mir ein wenig peinlich, aber am Pc verlier ich da ganz schnell die Übersicht und selbst bei mehrmaligem Durchlesen fallen sie mir nicht auf.
Ja, der Schluss erschien mir selbst auch ein wenig schnell, aber irgendwie fehlt mir da die zündende Idee. Werd versuchen in den nächsten Tagen mich noch mal an die Geschichte zu setzen und sie zu überarbeiten.
Gruß
Yvo-Fe

 

Hallo Yvo-Fee,
deine Geschichte wäre gerade um ein Haar im Korrektur-Center gelandet. Glücklicherweise ist es dann doch nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hat:

Tyla lachte leise. ‚Mürrische Myrene, was wirst du jetzt tun ohne deine mächtige Waffe? Hast du wirklich geglaubt, ich wäre ein braver Lehrling, der wartet, bis der Meister befindet, ich sei bereit, selbst ein Meister zu werden? Nein, ich bin längst so gut wie du im Beherrschen der magischen Flamme, mindestens. Bald, sagtest du, bald würdest du mir das letzte Geheimnis der Flamme verraten. Mein letzter Meister hat etwas in der Art auch gesagt, fünf Jahre hat er mich darauf warten lassen, dann war ich so gut, dass ich ihn nicht mehr brauchte.’ Selbstgefällig grinsend über ihre eigene Gewitztheit, schritt Tyla sicheren Fußes durch den dunklen Wald.

Auch Sätze wie

Sollte mir genug Zeit geben, jenseits des Waldes zu gelange
trüben das Lesevergnügen, das wirkt wie gewollt und nicht gekonnt.

Es war pures Glück gewesen, das sie hier auf sie traf, aber vielleicht auch nicht.

Tut mir Leid, dass ich dir das hier so gemein sagen muss - aber ich gewinne beim Lesen immer stärker den Eindruck, dass du dich in der Sprache der Geschichte verhedderst. Sätze besagen das Gegenteil von dem, was sie sollen, sind inhaltliche Nullnummern oder wirken, als hättest du auf Biegen und Brechen noch nen Nebensatz reingeprügelt. Das tut dem Text nicht gut, du solltest an der Stelle zurückfahren. Ein Tipp bei so etwas ist, dass du den Text vor dem Posten laut vorliest. An der Stelle, wo du beim Lesen stolperst, stimmt meistens etwas nicht.

Der Absatz der finalen Konfrontation sieht auf meinem schirm wie ein einziger riesiger Klumpen Text aus. Du solltest ihn ganz dringend durch Absätze entzerren. Wenn es dich interessiert, kannst du ja in der Rubrik "Autoren" mal im "Tipps für Schreibanfänger"-Thread stöbern, da sind einige solcher Stolpersteine aufgelistet.


Die Idee der Geschichte finde ich auch schön, aber die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Du schaffst es nicht wirklich, mir Tyla sympathisch genug erscheinen zu lassen, dass ich auf ihrer Seite bin - ein Problem von Texten, das aus der Perspektive von Bösewichten erzählt ist, und ihre Meisterin ist mir herzlich egal, getreu nach dem Codex der Sith hat sie es nicht besser verdient. Du solltest dich entscheiden, auf welcher Seite du in dem Text stehen willst und wen von beiden du wie genau charakterisieren willst.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß im Forum.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Vita!

Okay, ich seh's ein, die Geschichte hat dringend Überarbeitung nötig. Dafür muss und sollte man allerdings Zeit aufwenden, was in den kommenden Tagen eher Mangelware bei mir sein wird.
Doch sobald dem nicht mehr so ist, werd ich mich ernsthaft noch mal an die Geschichte setzen, damit die nächste Kritik nicht so negativ ausfällt.

Gruß
Yvo-Fe

 

Selbst von etwa fünf Meter entfernt, konnte Myrene das magische Feuer in der jungen Frau, ihrem ehemaligen Schützling, spüren.
lies dir diesen Satz mal laut vor ...

Hi Yvo-Fe,

als erstes gleich das Letzte: Der Schluss hat mir ziemlich gefallen.

Der Rest der Geschichte eher weniger. Eine Magieschülerin ist einfach zu ungeduldig/gierig, und stiehlt ihrer zweiten Meisterin ein magisches Feuer. Dann stellt sich aber raus, ätsch, selber Schuld, jetzt wirste nie was. Bissle zu abgedroschen. (also, das Ende hat mir aber trotzdem gefallen, da war auch der Schreibstil besser)

Der Schreibstil hat mir auch nicht sonderlich gefallen, sorry. Da sind zum Teil Sätze drin ... ich weiß gar nicht, wie ichs sagen soll ... z.B.:

Es war pures Glück gewesen, dass sie hier auf sie traf, aber vielleicht auch nicht.
hier gibst du eine Information, die als Tatsache dargestellt wird, aber im übernächsten Nebensatz wird sie gleich wieder heruntergespielt und in Zweifel gestellt. Fand ich merkwürdig.

Und du hast viele das-dass-Fehler in deiner Geschichte!

Bruder Tserk

P.S: Fehlerliste kommt per PN.

 

Bonjour Yvo...

Tja, in den meisten Punkten muss ich mich meinen Vorrednern anschließen.

Zunächst zur Sprache. Neben den zum Teil extrem verworrenen Satzstrukturen stören vor allem die erwähnten show-don't-tell-Passagen, so z.B.:

Keine der beiden sprach während dieser seltsamen Prozedur auch nur ein Wort

Trau dem Leser ein Minimum an Grips zu. Wenn wir etwas seltsam finden, dann aus der BEschreibung heraus und nicht, weil die Erzählinstanz es uns befiehlt.

Sich wiederholende, seltsam verschachtelte Sätze wie

Das gute daran gesucht zu werden, war nämlich, das man mit genügend Übung den Suchenden ebenfalls ausfindig machen konnte und da Myrene geübt war, hatte sie Tylas Verbindung genutzt und wusste nun, wo ihr ehemaliger Schützling und somit das magische Feuer sich aufhielt.

sind dem Lesefluss nicht gerade zuträglich.

Allerdings: Die Ansätze zu einer interessanten Sprachgestaltung sind da, Vergleiche wie

Dann erschien es, als hielt der Wald um die beiden den Atem an
sind zwar etwas überstrapaziert, machen das Ganze aber deutlich interessanter.

Zum Inhalt: Ich finde, da stecken ein paar schöne Ideen drin. Das innere Verbrennen der MAgieschülerin war irgendwie interessant und das Phoenix-Finale, dass sich einem Happy-End für die Hauptprotagonistin entzieht, ist gelungen. Allerdings teile ich vitas Kritik, dass die Charaktere dem Leser relativ egal sind, da wir nichts Genaues über ihre Motivation oder ihre Gefühle erfahren.

Fazit: dicke stilistische Mängel und inhaltlich zum Teil etwas dünn, aber wenn du jeden Satz nochmal durchgehst und auf seine Lesbarkeit überprüfst, dann kannst du da noch was draus machen. Ein Tipp: Zeig deine Geschichten immer noch einer anderen Person. Immer wenn mein Bruder meine Geschichten liest und "Alter, ich versteh kein Wort" sagt, weiß ich, dass da noch was nachzubessern ist.

Also: Nicht verzagen, weiterschreiben...

Mit freundlichen Grüßen,

Spectator, Spectatoris, Spectatori

 

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