Was ist neu

Find The River

Mitglied
Beitritt
17.06.2010
Beiträge
14

Find The River

Find The River
Ich stehe auf,ignoriere den Schimmel an der Wand.
Gehe ins Badezimmer. Nach dem Duschen gucke ich in den beschlagenen Spiegel. Zum Glűck sehe ich mich nicht.
Während des Frűhstűcks versuche ich den Nachrichten im Radio zu folgen, was mir nicht gelingt. Irgendwas von einem Busunglűck. Krieg in einem afrikanischen Land, dessen Namen ich noch nie gehőrt habe. Barack Obama will Soldaten aus Afghanistan abziehen. Oder aus dem Irak? Ich weiβ es nicht.
Ich will gerade ins Treppenhaus, da kommt Emily aus meinem Zimmer.
„Hey.“
„Hey.“
„Hast du mich vergessen?“
Nein,das habe ich nicht. Wollte dich nur nicht aufwecken, du hast so ruhig geschlafen.
„Ja.“
Anstelle einer Antwort wirft sie mit den Socken nach mir, die sie in der Hand hält.
„Wie, zum Teufel, hälst du es eigentlich mit mir aus?“, frage ich sie, neugierig.
„Du bist schon ganz in Ordnung.“ Sie guckt mir ernst in die Augen. Ich werde rot, wie immer wenn sie mir in die Augen guckt.
Ich will gerne etwas sagen, irgendwas, tue es aber nicht. Hoffe sie versteht mich auch so.


Ich verbringe den Tag in der Uni, indem ich viel Kaffee trinke, damit ich nicht einschlafen während der Vorlesung. Nicht, dass mich mein Studium langweilen wűrde; im Gegenteil. Ich wűrde gerne mehr mitbekommen, nur bin ich so műde. Ich schlafe zu wenig. Die Studentin neben mir, Isabella (Katharina?) versucht seit Tagen, mich in ein Gespäch zu verwickeln. Ich gehe nicht drauf ein. Ich mag Sie. Mag, wie sie sich manchmal mit dem Professor anlegt. Wie sie manchmal spőttisch die Lippen verzieht, wenn jemand etwas unsinniges sagt.
Ich fűhle mich ihr nicht gewachsen, denke nicht, dass ich ihren Ansprűchen gewachsen bin. Deswegen halte ich die Klappe.

Ich őffne die Bierdose und frage mich, warum ich immer das teure Bier nehmen muss.
Das Wasser kocht. Ich stelle die Musik lauter, Michael Stipe singt von dem schlechtesten Witz űberhaupt, konzentriere mich auf die Zubereitung des Essens.
Ich habe das unbegrűndete Gefűhl, dass mich Emily verlassen wird, wenn das Essen nichts wird. Was schwachsinnig ist. Meine Paranoia ist da anderer Meinung.
Sie kommt herein, ich tue so, als hätte ich alles im Griff. Darin bin ich ziemlich gut.
„Ich liebe es, dir beim Kochen zuzusehen.“
„Ich liebe es, dir beim Essen zuzusehen.“
„Und deshalb sind wir so ein perfektes Paar.“

Es ist Nacht.
Neben mir schläft Emily, ich hőre zu, wie regelmäβig sie atmet. Ich bin nicht műde, ein wenig schläfrig, vielleicht. Ich denke nach. Der Tag, műβte mehr als 24 Stunden haben, wer soll es schon schafen, alles zu verarbeiten, alles zu durchdenken. So bleibt uns nichts anderes űbrig, als mit nicht zu Ende gedachten Gedanken, mit unvollendeten Plänen zur Uni zu gehen. Oder zur Arbeit. Wohin auch immer. Wenn wir nur mehr Zeit hätten, mehr Zeit...ich bin eingeschlafen.


„Was ist mit dir los?“
Ich űberlege. Gute Frage.
„Gute Frage.“
Sie guckt mich lange an. Sie durchschaut mich; sie ist so verdammt gut.
„Wie oft soll ich’s dir noch sagen: Mach es dir nicht so schwer.“
„Was meinst du?“
„Ich mein...alles. Mach dir nicht alles so schwer.“
„Es ist aber alles schwer.“
„Nein, ist es nicht. Ziemlich viel ist sogar ziemlich einfach.“
„Nenn mir eine Sache, die einfach ist.“
„Atmen.“
„Zähllt nicht.“
„Was ich sagen will ist: Wenn man aufhőrt, zu glauben, alles sei schwer, dann hőren die meisten Dinge auch auf, schwer zu sein.“
„Noch’n Kaffee?“


Der Schimmel an der Wand ist weg.
Ich bin aufgestanden und er war weg. Einfach so.
Aus dem Irak. Obama will die Soldaten aus dem Irak abziehen, was ich gut finde. Das habe ich heute beim Frűhstűck gehőrt. Nicht dass ich‘ s gut finde, sondern, dass er die Soldaten abgezogen hat.
Michael Stipe bittet die Sonne, doch noch einmal die Welt zu umkreisen und ich denke, dass irgendwann, vielleicht, unter Umständen,eventuell alles doch noch einigermaβen gut wird.
Oder so.

 

Hallo Holden,

und Willkommen im Forum.

Ich war ja nahe dran, aus dem Text auszusteigen und wegzuklicken, als der letzte Absatz kam. Und jipp, der ist gut! Der macht, dass mir die Geschichte am Ende doch gefallen hat :).

Aber warum ich wegklicken wollte. All die vielen Fehler. Da hat sich ein Autor nicht mal die Mühe gemacht in Ruhe über seinen Text zu schauen und erwartet nun, dass sich jemand die Zeit nimmt und den Text liest und dann noch einen Komm schreibt ...

Die Absätze allein. Erkläre mir doch bitte mal die Bedeutung der irrsinnigen, unterschiedlichen Anzahl von Leerzeilen. Dann sind da Flüchtigkeitsfehler, vergessene Leerzeichen nach Kommatas und überhaupt will der Text einfach mehr von diesen kleinen Strichen zwischen den Worten.

Es ist schade, dass die Geschichte so darunter leiden muss. Mach da mal was ;). Sie hat es auf jeden Fall verdient.

In diesem Sinne
Beste Grüße Fliege

 

Mal abgesehen von den vielen Fehlern und optischen Unzulänglichkeiten Deines Textes, stößt mir am meisten der Titel auf. Was soll er bedeuten? Gehts Dir um das Schema, wenns läuft, läufts? Und warum ist der Titel auf englisch?

Was mir dagegen gefallen hat, war die schemenhafte Darstellung der Figuren und der Welt allgemein. Das war ein wenig bukowski-haft. Viel mehr Gutes kann ich aber leider nicht sagen. Besonders misslungen fand ich die explizite Einordnung in die Zeit. Obama, Krieg, etc. Ich hätte es reizvoller gefunden, wenn man die Geschichte zeitlich nicht hätte einordnen können. Es kann ja Krieg sein, warum auch nicht. Aber wozu ihn benennen? So wäre alles universeller und auch noch ein bisschen weniger greifbar.

Loui

 

Hi Holden,

in dem REM-Song geht es, glaube ich (korrigier mich da bitte), um eine Art Selbstfindung. Der Weg dorthin ist schwierig und steinig (oder im in diesem Fall voller tückischer Strömungen). Das Ziel bleibt aber immer das Gleiche. Der Ozean, in den der Fluss mündet.

So bleibt uns nichts anderes űbrig, als mit nicht zu Ende gedachten Gedanken, mit unvollendeten Plänen zur Uni zu gehen. Oder zur Arbeit. Wohin auch immer. Wenn wir nur mehr Zeit hätten, mehr Zeit...ich bin eingeschlafen.
Hier wird auch ein bisschen deutlich, dass Dein Prot. ein Getriebener ist, der sich und sein Leben hinterfragt. Ich finde da entsteht schon ein gewisser Zusammenhang zum Song.
Emily hilft ihm dann aus seiner Sinnkrise heraus.

Insgesamt müsste der Text für meinen Geschmack aber noch tiefgründiger ausgearbeitet werden. Speziell zum Ende hin finde ich den Sprung zu abrupt. -Auf einmal ist alles gut- geht mir zu schnell.

Naja, vielleicht hab ich das auch alles völlig fehlinterpretiert, aber so hab ichs zumindest verstanden. Bring mal Klarheit rein ;). Und nimm die blöden Monsterabsätze raus.

Liebe Grüße

Freygut

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Holden

Also mir hat dein Text eigentlich Recht gut gefallen. Auch mit dem Titel auf den Song von REM anzuspielen, ist eine interessante Idee. Allerdings finde ich es hierbei schade, dass du dieses Motiv in deiner Geschichte nicht aufnimmst. So bleibt das ganze für mich irgendwie in der Luft hängen.
Diesen Alltag und die graue Langeweile/ Gleichgültigkeit etc des Protas, aus der ihn seine Freundin befreit, hast du durch die verschiedenen Szenen gut dargestellt. Aber der Sprung zum letzten Absatz ging auch mir zu schnell. Ich hatte mir dazwischen vielleicht noch eine Szene gewünscht, die diesen Sinneswandel zeigt und den Übergang ein wenig mehr beschreibt.
Auch den Dialog mit Emily hätte man noch ausbauen können und ein wenig tiefer gehen lassen.
Aber insgesamt gefällt mir die Idee. Hier und da könnte man, wie gesagt, noch ausbauen...

Liebe Grüße
Finchen

 

Hallo Holden Caulfield,

seltsamer Text. Wird wohl daran liegen, dass der Prot. so ein seltsamer Typ ist. ;) Mir hat das Thema deines Textes gut gefallen. Dieser neurotische Kontrollzwang steht ihm sehr gut. Da macht sich jemand einfach viel zu viele Gedanken, was ja eigentlich erstmal positiv ist, aber in diesem Fall zu völligem Leerlauf führt.

Der Tag, műβte mehr als 24 Stunden haben, wer soll es schon schafen, alles zu verarbeiten, alles zu durchdenken. So bleibt uns nichts anderes űbrig, als mit nicht zu Ende gedachten Gedanken, mit unvollendeten Plänen zur Uni zu gehen.
Diesen Satz fand ich sehr schön. Der bringt den Charakter schön auf den Punkt und zeigt ihn (wie Freygut so schön sagte) als Getriebenen. Dazu kommt noch diese nette Kennzeichnung eines Menschen, der tagsüber zu müde und nachts zu wach ist. Herrlicher Gegensatz, der zugleich auch eine Erklärung für die surreale Weltsicht des Prot. ist.
Muss mich allerdings zwei Kritikpunkten anschließen. Zum einen folgendes:
Krieg in einem afrikanischen Land, dessen Namen ich noch nie gehőrt habe.
Ganz toller Satz, der eine ganz andere Wirkung entfaltet, als
Barack Obama will Soldaten aus Afghanistan abziehen. Oder aus dem Irak?
Bleib bei dem schemenhaften.
Zudem finde ich den Sprung am Ende auch etwas knapp. Alles schlecht ->Kommentar von Emily -> alles gut? Da fehlt der Prozess und genau der würde die Geschichte über den Durchschnitt abheben. Genau da wird es spannend. So bleibt es einfach bei dem Eindruck, dass Emily die beste Seelenklempnerin aller Zeiten ist und der Prot. sich seine komplizierte, mitunter versperrende Sicht- und Denkweise einfach abgewöhnt hat.

Liebe Grüße,
Seelenschmied

 

Hallo.
Das erste Mal, dass ich in ´nem Forum schreibe. Bin eigentlich eher nicht jemand, der seine Meinung überall bekannt machen muss. Aber naja. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Also...der Titel ist so, wie er ist, weil ich ein Riesen-Fan von R.E.M. bin. Und ich den Song ziemlich oft gehört hab, als ich die "Geschichte" geschrieben hab. Zu den optischen und orthographischen (heisst das so?) Unzulänglichkeiten sei gesagt: Ich war breit wie ´ne Schrankwand, als ich das in meinen Laptop gedroschen hab. Und danach fand ich´s irgendwie ganz gut, wie´s ist. Das unperfekte passte irgendwie zu der Geschichte und zur Hauptperson. Ist ja auch eher....verpeilt, der Mann.

Ich find´s cool, dass ihr´s gelesen habt. Und ja teilweise sogar mögt, dass ist cool.

So long

 

Hallo!

Gefällt mir! Bring das mal in ne augenfreundliche Form, dann ist es noch besser! Mehr kann ich jetzt auch nicht sagen, weil das schon andere getan haben:D. Nur eins ärgert mich: ich hatte auch sowas ähnliches mit einem Tool Song vor. Mist, dass lasse ich jetzt bleiben. Oder warte einfach ein paar Monate:D.

Bis denn,
Satyricon

 

hi,

ich finde, der schimmel darf nicht einfach weg sein. das muss Dein Protagonist schon selber machen!

und ich bezweifle, dass die beziehung gerettet ist.
erstens ist er nicht plötzlich ein ganz anderer, zweitens könnte er ja auch nun dem mädel in der uni gewachsen sein, drittens ist da dieses oder so...

passt auf jedem fall zu Deinem username,

habs gerne gelesen, aber muss mich der meinung hier anschliessen. fehler können ein stilmittel sein, aber stilmittel als entschuldigung für mangelnden respekt mit dem eigenen text, find ich, ziehen nicht!

lg,
tierwater

 

ein bisschen verträumt, das ganze. gefällt mir nicht, weil da keine erzählkunst hintersteckt. alles und wieder alles dreht sich nur um die gefühlswelt des icherzählers, da kann er mir von seiner freundin und obama erzählen, wie er will. er kommt nicht klar, und das ist es, und das ist verdammt langweilig, wenn der icherzähler so ein langweiler ist. sorry, hat mir nicht gefallen. nicht persönlich nehmen

 

Kein Problem Schrotflinte; bin hart im Nehmen. Bei deinem Namen hätte mich eine sanftere Kritik auch nur enttäuscht....

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom