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Fossil mit Stil

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06.01.2021
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Fossil mit Stil

Bob hing gelangweilt in seinem bequem gesessenen Bürostuhl, der Schweiß sammelte sich zwischen seinem breiten Rücken und der verschlissenen Lehne. Hinter ihm summte die gesamte Servertechnik des Unternehmens monoton vor sich hin. Hätte er gewusst, dass sich Wachmann und Saunameister so ähnelten, hätte er sich für letzteres entschieden. Dann hätte er wenigsten nackte Menschen beobachten können und nicht die immer gleiche Bildschirmwand. Für einen Moment verfolgte sein Blick die defekte Miniklimaanlage an einem Hovermodul, die wie ein Geier um ihn kreiste. Dann wandte er sich wieder den Bildschirmen und der Tätigkeit zu, für die er bezahlt wurde.

Der Anblick des Verkaufsraumes hatte sich schon fast in Bobs Netzhaut gebrannt. Er kannte jede Fuge der hohen, schmucklosen Betonwände und jede Strebe der offenen Baustahlkonstruktion der Decke. Natürlich stand auch Ed an seinem gewohnten Platz hinter dem perfekt symmetrischen Tresen, beide spiegelten sich unscharf in dem immer glänzenden Marmorboden. Der alte Ed oder „Das Fossil mit Stil“, wie er ihn heimlich nannte, war wirklich eine Erscheinung. Seine altmodischen Anzüge, seine Wortgewandtheit und das freundlich distanzierte Wesen sorgten dafür, dass er sich in seiner Gegenwart jedes Mal wie ein Prolet vorkam.

Ermüdet vom ewigen Brummen streckte sich Bob ausgiebig, als plötzlich das Bedienungshologramm aufleuchtete, eine Meldung erschien und verschwand.
Diese verdammten Bewegungssensoren! Was hab ich jetzt wieder gemacht?
Er fuchtelte panisch in alle Richtungen und das Hologramm verschwand.
Scheiße!
Noch während er versuchte herauszufinden, was genau geschehen war, wurde ihm eine Bewegung vor der Eingangstüre gemeldet. Eine Sekunde lang kämpften das schlechte Gewissen und das Pflichtbewusstsein in ihm, dann erinnerte er sich an die Dienstvorschrift: Bei Kundenkontakt hat der Verkaufsraum sowie das Personal oberste Priorität. Widerwillig ließ er von seinen Korrekturversuchen ab und konzentrierte sich auf die zwei Gestalten, die sich zielstrebig auf den Eingang zubewegten.
Die automatischen Flügel öffneten sich und kakophonischer Straßenlärm ließ ihn aus seinem Stuhl fahren.
Gott sei Dank! Es waren nur die Richtmikrofone.

Die Kameras folgten dem Gang der Beiden zu Eds Tresen, genug Zeit für Bob, sie ausführlich zu mustern. Der eine hatte den dürren, schlaksigen Körperbau eines Teenagers, der andere war die gealterte, überarbeitete Version davon, es musste sich um einen Vater mit seinem Sohn handeln. Der Spross hatte sich in eine Schichttorte namhafter Marken gehüllt. Sein Erzeuger war an dem Versuch, stilistisch mit seinem Kind mitzuhalten, mehr als nur gescheitert.
Ja, die Sorte kenne ich! Typen wie der verdienen mit einer Mischung aus Inkompetenz und Dreistigkeit mehr Kohle im Monat als ich im Jahr.
Er schüttelte den Kopf und lehnte sich zufrieden mit seiner Diagnose zurück.
Eigentlich gar nicht blöd, die Sache mit den Mikros. Jetzt hab ich wenigstens Unterhaltung.

„Guten Tag, die Herrschaften. Sie wünschen?“ Eds samtiger Bariton war einfach schon bei der Begrüßung ein Genuss.
Der Teenager nickte dem Alten gelangweilt zu und lehnte sich mit dem Rücken an den Tresen. Er vollführte einige Bewegungen mit seinen Fingern über einem kleinen Hologramm in seiner Handfläche und wirkte auf einmal wie eine schlecht dekorierte Schaufensterpuppe. Bob fühlte den grimmigen Drang, ein paar Ohrfeigen auszuteilen.
Aber dann könnten ja seine tollen neuen Soundimplantate kaputt gehen oder seine Linsenprojektion verrutschen … Respektloses kleines Frettchen!

Wenigstens hatte der Vater genug Anstand, kurz aus dem Konzept zu kommen.
„Also, äh, ja … Hallo. Wir suchen einen ganz besonderen Tropfen, soll Power haben, aber mit Style.“
Natürlich. Mit Power und Style, was auch sonst? Weiß der eigentlich, was man hier kaufen kann?
„Wir haben am Wochenende eine größere Fahrt geplant.“
„Sehr wohl, der Herr. Darf ich erfahren, um was für eine Mobilie es sich handelt?“
„Ist ganz neu in meiner Sammlung. Schauen Sie.“
Auch er aktivierte sein Handhologramm und zeigte dem alten Verkäufer eine kleine rotierende Projektion.
„Ist ein 1970er.“
„Ein sehr schönes Stück. Unverkennbares Design, ein 1970er sagen Sie?“
„Ganz sicher. Die Teile sind ja kaum noch zu bekommen.“
Bob bemerkte, wie sich Eds Augenbrauen für einen kurzen Moment zusammenzogen.
Oh, eine Gesichtsentgleisung, das passiert dem Alten selten.
„Ja, in der Tat. Sehr exquisit.“
„Jetzt brauchen wir nur noch etwas, um das gute Stück anzuheizen.“
„Ich verstehe, wir haben derzeit eine kleine Auswahl an Treibstoffen aus den ehemaligen Emiraten auf Lager. Gutes, klassisches Handwerk, aber etwas kernig. Dafür sorgen sie für einen runden Lauf mit einem perfekten Brennverhalten.“
Keine Reaktion.
Sag ich doch! Der hat keine Ahnung!
„Falls Sie lieber auf Tradition und Stabilität setzten möchten, würde ich Ihnen gerne die Vorräte aus Nordamerika ans Herz legen. Schlicht und solide, die Verbrennung wirkt schnell und unmittelbar, aber schonend, eigentlich perfekt für jede Verwendung.“

Der Vater überlegte kurz, dann versuchte er mit einem kumpelhaften Schlag seinen Sohn in das Gespräch einzubeziehen. Der drehte sich genervt um.
„Was?“
„Na, was meinst du? Emirate oder Nordamerika?“
„Ich weiß nich', Jonathan meinte, da gäbe es noch was Besseres, soll so total abgefahren sein, real und initially. Seine Familie hatte das mal auf einer Geschäftsreise in der Slawischen Union. Das haben die hier aber sicher nicht.“
Noch bevor Ed oder der Vater etwas erwidern konnten, hatte sich der Sohn wieder in sein digitales Nirwana verkrochen. Fast schon flehend wandte er sich wieder dem alten Mann zu.
„Es sollte wirklich ganz besonders sein. Haben sie da nichts?“
„Dürfte ich wohl noch einmal die Projektion Ihrer Mobilie bewundern?“
„Aber selbstverständlich.“
Die holografische Projektion kreiste in der ausgestreckten Handfläche. Ed betrachtete sie mit dem Interesse eines Sachkundigen und der Vater mit dem Stolz eines Ahnungslosen. Bob musste die Augen zusammenkneifen, um überhaupt etwas erkennen zu können.
„Meiner bescheidenen Meinung nach handelt es sich hier nicht um einen 1970er Jahrgang. Wenn sie die Motorhaube betrachten und auch die Linien der Windschutzscheibe, ich würde sagen, Sie haben hier ein wundervolles Exemplar aus dem Jahr 1985. Natürlich immer noch ein hervorragendes Erzeugnis der Firma Ford, sogar einen Mustang, allerdings würde ich von fossilen Brennstoffen aus der Slawischen Union abrat … .“
„Ein 1985er Ford-Mustang! Bei so einem Stümper! Eine Verschwendung!“
Erschrocken fuhren Vater, Sohn und Ed herum. Der Blick des alten Mannes wanderte langsam zu einer der Kameras und Bobs Schweiß wurde kalt.
Scheiße! Die Gegensprechanlage.

 

Hi @The Dead Frog,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen und sie hat mir gut gefallen. Das Science-Fiction Setting passt und vor allem deinen Schreibstil finde ich schön zu lesen. Kreativ, flüssig, teilweise lustig, und dabei nicht aufdringlich künstlerisch. Wie du beschreibst hat meinen persönlichen Geschmack sehr getroffen. Da freue ich mich schon auf mehr Text von dir :D

Der Takt der Schritte ließen den wartenden Traiteur vermuten
Verb bezieht sich hier auf “Takt“, also singular, “ließ“

Handdisplays
Meinst du hier Handydisplay oder ein Display in der Hand?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Max

 

Sei gegrüßt @The Dead Frog,

deine Geschichte ist insgesamt gut geschrieben und liest sich flüssig, ohne über irgendwas zu stolpern. Auch beschreibst du in einem angenehm nüchternen Ton. Mir sind auch eigentlich keine Fehler aufgefallen.
Das Ende fand ich allerdings ein wenig schwach. Irgendwie hatte ich mich auf was Krasses eingestellt und wurde dann ein wenig enttäuscht. Vielleicht ist mir aber auch etwas Wesentliches entgangen. Das kommt bei mir schon mal vor. Ansonsten guter Text.

Hatte Spaß,
Habentus

Hier noch ein paar wenige Anmerkungen und Vorschläge:

aber dezent mit einem Gesicht, das ebenso aus Stein hätte sein können.
dezent mit einem Gesicht passt nicht so gut.
automatische Eingangstüre
Ich denke es reicht wenn du hier Eingangstür schreibst.
hallte das dreckige, brüllende Leben von den kahlen Wänden wider, dann kehrte die vornehme Stille zurück.
Meinst du den Lärm von draußen? Würde ich etwas klarer formulieren.
Sein Verdacht bestätigte sich, als ihm ein eindeutig identifizierbares Vater-Sohn-Gespann gegenüberstand.
Würde ich anders formulieren. Vlt so: als ihm ein leicht zu identifizierendes Vater-Sohn-Gespann gegenüberstand
trugen alle zwei den gleichen luftig geföhnten Seitenscheitel.
alle beiden
Schichttorte namenhafter Marken gehüllt.
Ich glaube namenhafter oder?
Wartendes, träges Schweigen blieb die einzige Reaktion.
Diese Formulierung finde ich ein wenig zu dick aufgetragen.

 

@The Dead Frog,
Super. Ich mag es durchweg. Ich habe einfach gelesen und es hat mich bis zum Ende durchgezogen. So muss das sein. Für mich jedenfalls. Sehr gute Formulierungen, gute Ideen, mit wenigen Sätzen die Charaktere gut beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen kann. Aus meiner Sicht könnteste jetzt was Dickes nachschieben. Bin bereit.

Griasle und gesund bleiben.
Morphin

 

Hallo @The Dead Frog,

also mich hast Du ehrlich gesagt nur verwirrt. Ich checke überhaupt nicht, um was es hier geht. Ein Ausflug von Vater und Sohn in irgendwelche Erlebniswelten, okay. Aber wie sehen die aus? Was soll da möglich sein? Was gibts dort was die beiden in ihrer normalen Welt nicht haben? Was soll das mit den Jahrgängen??? Und was hat Ozeanien, also die Südsee damit zu tun? Gehts hier um ne Zeitreise?? Und die beiden anderen Kollegen haben das echt kapiert???

Fragen über Fragen :)

N

 

Hallo @The Dead Frog

ich mag Deinen Schreibstil, er ist klar, an manchen Stellen etwas poetisch. Du erzeugst Kopfkino, ich kann mir Setting und Protagonisten gut vorstellen. Der Text ist flüssig geschrieben. Nur das Ende geht mir ein wenig zu schnell und so ganz verstehe ich nicht, was Du damit ausdrücken willst.

Hier ein paar Anmerkungen:

Glattrasiert, gepflegt, aber dezent mit einem Gesicht, das ebenso aus Stein hätte sein können.

Ich verstehe nicht, was Du mit gepflegt, aber dezent meinst.
Schminken sich die Männer in Deiner Geschichte? Das würde eher bei einer Dame passen.
Ich würde das streichen.
Ansonsten fehlt ein Komma nach dezent.

Der Versuch des Vaters mit seinem Sohn im Stil gleichzuziehen, war jedoch kläglich gescheitert.

Kann man streichen, unnötiges Füllwort.

Die Mischung aus Freizeit und Business offenbarte, dass es sich hier um einen Mann mit zu wenig Freizeit handelte.

Wortwiederholung
Auch hier verstehe ich nicht ganz, was Du damit sagen willst. Ergibt kein klares Bild.

Doch ganz der offensichtliche Geschäftsmann hatte er sich schnell wieder gefasst und fuhr mit kernigem Brustton fort:

Könnte man streichen, unnötig.

Der Vater drehte sich zu seinem abgeschalteten Sprössling und versetzte ihm einen leichten Stoß.

Könnte man streichen, unnötiges Adjektiv. Geht ja aus dem Text hervor.

„Ich bitte die Herrschaften um einen kleinen Moment. Ich werde sehen, was ich tun kann.“
Seine faltigen Hände holten einen kleinen Folientabletcomputer unter dem Tresen hervor.

Wortwiederholung.
Das erste "kleinen" kannst Du streichen, da unnötig.

Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Silvita

 

Hi @The Dead Frog

ich fang mal mit den positiven Bemerkungen an. Der Text ließt sich sehr flüssig und allgemein gefällt mir dein Schreibstil gut und obwohl der Text ja relativ kurz ist, schaffst du es wunderbar den Figuren unterschiedliche Persönlichkeiten zu geben.

Hier ein paar konkrete Anmerkungen zum Text.

Der Takt der Schritte ließen den wartenden Traiteur vermuten, dass es sich um einen erwachsenen Mann in jüngerer Begleitung handeln müsste.
Ich kannte den Begriff Traiteur ehrlich gesagt nicht. Zumindest laut Wikipedia handelt es sich dabei ja um eine Art Koch. Von dem was ich von der Geschichte mitgenommen habe würde Sommelier meiner Meinung nach aber fast besser passen.

Die Mischung aus Freizeit und Business offenbarte, dass es sich hier um einen Mann mit zu wenig Freizeit handelte.
Bei der Stelle musst ich direkt lachen, hat mir gut gefallen.

Mit routinierten Gesten aktivierte er die Soundimplantate hinter seinen Ohren und die Linsenprojektion seines Handdisplays.
Das Display scheint ja rein aus einer Linsenprojektion zu bestehen und der Jugendliche macht auch nichts mit seiner Hand, also verstehe ich nicht was das Ganze mit einem Handdisplay zu tun haben soll.

„Wir suchen etwas ganz Besonderes, soll Power haben, mit Style, Sie verstehen?“
„Sehr wohl der Herr. Haben Sie denn etwas Ruhiges geplant? Oder soll es eher unkonventionell werden?“
Offensichtlich hat der Händler dem Mann keine Sekunde zugehört.

„… wollten zu seinem Geburtstag mal so richtig einen drauf machen, so wie wir früher, Sie verstehen?“
Klingt unschön den Mann schon wieder einen Satz mit "sie verstehen" beenden zu lassen.

Und ein paar Absätze wären für die Lesbarkeit ganz gut.

So und jetzt zum wichtigsten Punkt. Ich muss mich leider @Nicolaijewitsch anschließen. Ich hab nicht den geringsten Schimmer um was es in dem Text überhaupt gehen soll. Klar, der Mann will etwas für ein Wochenende mit seinem Sohn kaufen und man erahnt, dass es sich vielleicht um eine Art digitales Erlebnis handelt. Ein VR Besuch verlorener Natur, die aufgezeichneten Gefühle anderer Menschen? Das bleibt zumindest für mich völlig unklar.

Für mich handelt es sich bei dem Text ehrlicherweise noch nicht mal so wirklich um eine Geschichte, es ist mehr eine gut erzählte Szene. Es gibt kein richtiges Ende, keine Aussage und auch keinen wirklichen Handlungsbogen.

Liebe Grüße,
Julian

 

Hallo,

ich kann verstehen was meine Vorredner meinen. Wenn @JReichinger zum Beispiel sagt:

Es gibt kein richtiges Ende, keine Aussage und auch keinen wirklichen Handlungsbogen.

Nun aber eine Frage. Muss das für eine Kurzgeschichte denn zwingend vorhanden sein? Ich finde zum Beispiel die beschriebene Szene gut und das "Ende" hat mich immerhin zum Nachdenken darüber gebracht, was gemeint sein könnte. Aber ja, auch ich hätte mir wahrscheinlich einen etwas klareren Schluss gewünscht.

Ich bleibe trotzdem dabei, ich finde den Text (ob Kurzgeschichte oder beschriebene Szene) insgesamt gelungen. Weil er eine gewisse Stimmung einfängt und an sich gut geschrieben ist.

Grüße,
Habentus

 

Hi @Habentus

also zumindest die Forenregeln für eine Kurzgeschichte erfüllt der Text meiner Meinung auf jeden Fall. Es gibt eine Abfolge von Handlungen/Ereignissen und einen gewissen Abschluss.

Wie sehr einem der Text gefällt, hängt wohl stark davon ab, ob einem die gute Grundstimmung reicht. Mich persönlich hat die Frage, was der Vater denn jetzt kaufen wollte nicht neugierig gemacht sondern die Nichtbeantwortung der Frage hat mich einfach etwas ratlos und unbefriedigt zurück gelassen.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Max88
Danke für die netten Worte! Der Fehler wird noch behoben. Der Handdisplay, ist eher ein Display in der Hand. Es sollte auch nur ein weiteres Stilmittel sein, um das Sci-Fi-Szenario zu untermalen.

@Habentus
Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich freue mich, dass es sich zumindest gut lesen ließ. Das mit dem Ende tut mir leid. Ich werde da noch etwas schrauben. Deine Anregungen waren sehr hilfreich. Ich werd sie nach diesem Kommentar durch arbeiten und sehen, wie ich was ändere.

@Morphin
Wow, danke! Ich fühl mich gebauchpinselt.

@Nicolaijewitsch
Danke dir fürs lese und danke, dass du so ehrlich bist! Mein Fehler, ich muss das noch üben mit der Subtilität. Ich schreibe gleich noch weiter unten etwas dazu.

@Silvita
Es freut mich, dass dir mein Stil gefällt. Zum Poetischen neige ich etwas, meine Gedichte bleiben dir hier ja zum Glück erspart.

Glattrasiert, gepflegt, aber dezent mit einem Gesicht, das ebenso aus Stein hätte sein können.
Ich verstehe nicht, was Du mit gepflegt, aber dezent meinst.
Schminken sich die Männer in Deiner Geschichte? Das würde eher bei einer Dame passen.
Ich würde das streichen.
Ansonsten fehlt ein Komma nach dezent.
Gepflegt, aber nicht überpflegt Nicht Harald Glööckler, mehr Sean Connery. Aber ich hab schon eine Idee, wie ich es anders ausdrücken kann.

Die Mischung aus Freizeit und Business offenbarte, dass es sich hier um einen Mann mit zu wenig Freizeit handelte.

Wortwiederholung
Auch hier verstehe ich nicht ganz, was Du damit sagen willst. Ergibt kein klares Bild.
Ich meine die Sorte Mensch, die sich leger kleidet, aber immer im Businessmodus ist.

Danke dir auch für die ganzen Anmerkungen, ich werde zu sehen wie ich das alles am besten umsetzten kann!

@JReichinger
Ich danke dir fürs Lesen und das Feedback!

Traiteur habe ich mir aus dem Schweizerdeutsch geliehen. Die Schweizer, von denen ich das habe, haben es für Verkäufer in etwas besseren Geschäften verwendet. Das mit dem Koch scheint aber wohl eher der übliche Gebrauch zu sein.

Der Verkäufer hat schon zugehört, der Kunde hat keine Ahnung, wovon er redet. Was aber untergeht, nach dem ich die Offensichtlichkeit etwas aus den Augen verloren habe. Im jetzigen Kontext stimmt es, was du schreibst.

Die Idee des Handdisplays war grob so: Die Hand ist der Touchscreen, Darstellung findet auf der Netzhaut statt.

Ja, das mit dem "sie verstehen" ist unschön. Das wollte ich so. Ein Mann der daran gewöhnt ist sich für den Schlauesten zu halten, weil er die Kohle hat. Alle die anderen, ohne die Kohle müssen dümmer sein als er.

@Nicolaijewitsch @Silvita @Habentus @JReichinger
Das mit dem Sinn und dem Ende ist absolut mein Fehler. Ich hatte vor, etwas subtil darzustellen und hab es übertrieben. Ich werde den Text mit all euren Hinweisen überarbeiten. Ich hoffe, dass er dann noch etwas besser wird. Falls ich es versaue, sag ich euch, worum es gehen sollte.

Das führt mich zu einer Frage, wie ist das hier üblich, soll dieser Post abgeändert werden oder soll ich einen neuen Post anlegen?

 

Das führt mich zu einer Frage, wie ist das hier üblich, soll dieser Post abgeändert werden oder soll ich einen neuen Post anlegen?
Hi,
Bitte den Post editieren.
Viel Spaß und liebe Grüße, GoMusic

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo! Habe deine Geschichte sehr gern gelesen. Du hast es tatsächlich hinbekommen, mich in eine andere Welt zu führen. Das hat mir sehr gefallen! Mach weiter so!

 

Lieber @The Dead Frog

Es freut mich, dass dir mein Stil gefällt. Zum Poetischen neige ich etwas, meine Gedichte bleiben dir hier ja zum Glück erspart.

Ich hab nichts gegen Gedichte :D Schreibe ab und an selbst welche.

Gepflegt, aber nicht überpflegt Nicht Harald Glööckler, mehr Sean Connery. Aber ich hab schon eine Idee, wie ich es anders ausdrücken kann.

Das ist jetzt deutlich besser in der Überarbeitung.

Ich meine die Sorte Mensch, die sich leger kleidet, aber immer im Businessmodus ist.

Und auch das hast Du jetzt besser rübergebracht.

Danke dir auch für die ganzen Anmerkungen, ich werde zu sehen wie ich das alles am besten umsetzten kann!

Gern geschehen.

Das mit dem Sinn und dem Ende ist absolut mein Fehler. Ich hatte vor, etwas subtil darzustellen und hab es übertrieben. Ich werde den Text mit all euren Hinweisen überarbeiten. Ich hoffe, dass er dann noch etwas besser wird. Falls ich es versaue, sag ich euch, worum es gehen sollte.

Mmmh. Also ich verstehe die Aussage der Geschichte irgendwie immer noch nicht. Viel verändert hast Du ja nicht, so dass es für mich immer noch keinen wirklich Sinn ergeht. Vielleicht liegts ja auch an mir, keine Ahnung.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Silvita

 

Okay, ich löse das mal auf. Vielleicht interessiert es ja noch jemand.

Es geht um Benzin. Öl ist so selten geworden, dass Benzin verkauft wird wie heute seltener Wein.

 

Achsooooo @The Dead Frog ,

danke für die Auflösung ! Wäre ich nie draufgekommen...auch weil ich Ozeanien einfach mit Südsee und Strand verbinde ... und nicht mit Industrie oder Raffinerien...Wie wäre es denn mit einem feinen Tropfen aus Bahrain? Damit könntest du dem Leser zumindest eine kleine Spur legen...und wenn der Motor dann zum Schluss noch schnurrt wie noch nie, zündet deine Geschichte auch für alle...

sprachlich gibts nix zu meckern, Kompliment !

BG
N

 

Hallo @The Dead Frog,

wir hatten noch nicht das Vergnügen und ich frage mich immer, ob ich eine Geschichte eines neuen Mitglieds kommentieren soll, vor allem, nachdem so viele "Daumen-Hoch-Kommentare" kamen, weil ich dann doch meistens etwas kritischer an die Sache herangehe.

Aber ich sehe, dass Du aktiv bist und vielleicht kannst Du auch mit meinen kritischen Anmerkungen etwas anfangen.

Zunächst - dann verkraftet man es besser - ein paar positive Vorbemerkungen. Du kannst formulieren, bist kreativ und formal liest sich der Text ganz gut.

Die Idee und den Aufbau Deines Textes begreife ich in etwa wie folgt:

Erst Atmosphäre schaffen
Ein wenig das digital erzeugte Desinteresse der Jugend beschreiben
Den Versuch des Vaters beschreiben, etwas dagegenzusetzen.
Pointe: Treibstoff für teures Geld kaufen und mit einem alten Auto durch die Gegend zu fahren.

Und jetzt etwas mehr Detailarbeit.

Deine Formulierungen sind oft unpräzise. Das werde ich anhand ein paar Beispielen aufzeigen. Es gibt aus meiner Erfahrung hier im Forum besonders bei Schreibanfänger die Tendenz, möglichst ausgefallen zu formulieren. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber meistens geht das leider nach hinten los. Das liest sich auf den ersten Blick ganz innovativ, aber wehe man bohrt hinein, dann stellt man fest, dass das nur Schein ist, aber kein Sein.

Die zweite Schwierigkeit bei einem solchen Herangehen ist, dass man als Autor schnell in die Falle tappt, immer wieder dasselbe zu sagen, nur mit anderen Worten. Diese Redundanz erzeugt aber Langatmigkeit, was man vermeiden sollte. Dadurch bekommt man übrigens als Leser auch kein klares Bild.

Die dritte Schwierigkeit in die man tappt, nenne ich mal Erklärbar: Insgeheim weiß man als Autor, dass das vielleicht unklar ist, was man schreibt, und schiebt dann noch eine Erklärung hinterher.

Ich belasse es mal bei diesen drei grundsätzlicheren Punkte und gehe jetzt durch ein paar Textstellen:

Der leicht gebeugte Körper des alten Kaufmanns war die einzige organische Form in einer Symphonie aus Marmor, Stahl und Glas. Das gesamte Gebäude war ein Lobgesang an den Minimalismus. Ein heller Marmorboden glänzte im gefilterten Sonnenlicht, das durch die großzügige Glasfassade fiel. Dieser schimmernde Ozean aus Stein wurde gerahmt von schmucklosen weißen Wänden und gekrönt von einer Baustahlkonstruktion, die nur erahnen ließ, dass es eine Decke geben könnte.

1. Organische Form in einer Symphonie aus Marmor, Stahl und Glas.

Das klingt ganz nett, aber man bekommt kein Bild. Was ist eine Symphonie aus Marmor, Stahl und Glas?
Wenn man mal schnell eine Definition des Wortes Symphonie betrachtet: "Ganzes, reiche Gesamtheit, gewaltige Fülle, worin verschiedenartige Einzelheiten eindrucksvoll zusammenwirken"

Dann fragt man sich eben, worin das Symphonische liegen soll? Was willst Du damit beschreiben? Das gibt kein Bild. Wenn man also hinter die Fassade blickt, dann beschreibt diese "glanzvolle Formulierung" kein greifbares Bild.

Und dann fragt man sich, warum die Betonung auf "organische Form" gelegt wird. Was ist denn eine "organische Form"? Ein Form definiert sich über ihre Form, aber doch nicht darüber, ob die Form aus organischem oder nicht-organischem Material besteht.

Strenggenommen ist also der erste Satz nichtssagend. Er erzeugt kein Bild. Das ist so, als ob man ein paar Punkte auf die Leinwand kleckst und dem Betrachter überlasst, was er darin sehen mag.

Als Autor arbeitet man natürlich immer damit, dass sich der Leser am Ende selbst ein Bild macht, aber ich halte es schon für wichtig, dass dies Bilderzeugen nicht völlig ins Beliebige abdriftet.

2. Das gesamte Gebäude war ein Lobgesang an den Minimalismus.

Hier beschreibt also der Autor, was der erste Satz aussagen sollte und spielt den Erklärbär. Aber noch schlimmer:

1.) Bei Satz 1 war man als Leser perspektivisch im Gebäude, hier wird aber das Gesamtgebäude beschrieben.

2.) Für mich widerspricht die Aussage "Minimalismus" der "Symphonie", siehe oben, denn die Symphonie enthält eine gewaltige Fülle verschiedenartiger Einzelheiten, was gerade kein Minimalismus ist.


Inmitten dieser modernen Architektur wirkte der alte Mann wie ein ehrwürdiges Relikt in einem etwas altmodischen Anzug.

Wieder Erklärbar. "Moderne Architektur". Hier wird nochmals erklärt, was mit dem ersten Satz gemeint ist.

"wirkte der alte Mann wie ein ehrwürdiges Relikt" - Erklärbar: Das sollte doch eigentlich durch "organische Form" ausgedrückt werden. Das ist also genau das Problem, welches ich oben angesprochen haben. Die unpräzise Sprache des ersten Satzes zwingt Dich zu erklären, was damit gemeint sein soll.

Der Takt der Schritte ließ den wartenden Verkäufer vermuten, dass es sich um einen erwachsenen Mann in jüngerer Begleitung handeln müsste. Sein Verdacht bestätigte sich, als ihm ein eindeutiges Vater-Sohn-Gespann gegenüberstand.

"Der Takt der Schritte ließ" ... Wieder unpräzise. Es handelt sich ja um zwei Personen, wie können die einen gemeinsamen Takt haben (wenn sie nicht gerade im selben Takt marschieren, was wiederum nicht zulassen würde, zu erkennen, um wie viele es sich handelt). Können sie nicht, also musst Du es erklären. Außerdem "der Takt ließ den Verkäufer vermuten ..." finde ich furchtbar. Der Duft der Rose ließ den Spaziergänger vermuten, dass es sich um zwei Rosen handeln müsste. Merkst Du etwas? Das ist einfach etwas schräg, weil die Wahrnehmung im Gehirn des Menschen stattfindet und weder der Takt noch der Duft die Kontrolle über die Wahrnehmung haben. Das ist also perspektivisch sehr fragwürdig.

Trotz des Generationenunterschieds trugen beide den gleichen luftig geföhnten Seitenscheitel. In der Garderobe waren allerdings gravierende Unterschiede zu erkennen.

Ich finde das ungeschickt formuliert. Diese Wiederholung des "Unterschieds". Das ist ja eigentlich die Wahrnehmung des Verkäufers. Das finde ich merkwürdig. Jetzt kann man natürlich sagen, dass Du Dich eines auktorialen Erzählers bedienst, der hier quasi als eigenständige Persönlichkeit erzählt, aber das finde ich auch schwierig. So kommentierend. Lass das doch den Leser herausfinden.

Nach einem kurzen Nicken lümmelte sich der blasierte Spross mit dem Rücken an den Tresen und signalisierte jugendliches Desinteresse.

Auch hier frage ich mich wieder, wessen Eindrücke das sind. Aber abgesehen davon, worin unterscheidet sich denn das Desinteresse eines jugendlichen von dem Desinteresse eines nicht-jugendlichen. Für mich sind solche Füllwörter immer suspekt, die einem vorgaukeln literarisch zu sein, aber eigentlich nichtssagend sind.


Mit routinierten Gesten aktivierte er die Soundimplantate hinter seinen Ohren und die Linsenprojektion seines Smartphones.

Was soll denn die Linsenprojektion seines Smartphones sein? Das ist technisch fragwürdig (bei einer Smart-Brille gibt es das, aber die sitzt auch fest auf der Nase und hat daher ein festes Bezugssystem zum Auge). Außerdem passt das nicht zum Soundimplantat. Die Elektronikkonzerne arbeiten schon jetzt am Ende des Smartphones. Wenn also jemand schon Soundimplantate trägt, dann wird er kein Smartphone mehr rumschleppen.

„Guten Tag, die Herrschaften. Sie wünschen?“
„Also, äh, ja … Hallo …“
Das Verhalten seines Kindes schien den Vater etwas aus der Bahn zu werfen.

Hier wieder Erklärbar: "Das Verhalten seines Kindes schien den Vater etwas aus der Bahn zu werfen." Das musst Du nur erklären, weil Du nicht daran glaubst, dass der Dialog vorher diesen Eindruck beim Leser hervorruft. Also am Dialog arbeiten.

Die unbarmherzige Akustik des Raumes reagierte sofort auf seinen wieder gefundenen Elan und machte sich nachäffend über ihn lustig.

Hier wieder so eine "schrecklich schöne" Formulierung. Wie kann sich dann die Akustik über jemanden lustig machen? Vielleicht mag das jemand so empfinden. Aber das ist keine Eigenschaft der Akustik. Ich halte generell nicht viel davon, Dingen oder Phänomenen eine Aktivität zuzuschreiben, die diese gar nicht ausüben können. Vielleicht gibt es Leser, die darauf stehen, aber mich stört das sehr und ich halte es auch für keinen guten Stil.

„Mein Sohn und ich …“, er klopfte ihm in einer bejammernswerten Pseudokumpelhaftigkeit auf die Schulter.

"bejammernswerten Pseudokumpelhaftigkeit". Und wie sieht das aus? Das klingt erst witzig, aber man bekommt kein Bild. Außerdem wer kommentiert das? Dieser auktoriale Erzähler, der selbst als Kommentator wirkt?

Die Augenbrauen des alten Mannes zeigten erneut eine kurze, unwillige Regung.

Wie sieht das aus? Ich halte es für schwierig, diese "unwillige Regung" alleine an den Augenbrauen abzulesen. Kennst Du "Show don't tell"? Es wäre gut, die Bewegung oder Stellung der Augenbrauen zu zeigen, sodass der Leser selbst die Schlussfolgerung ziehen kann.

Die blumige Artikulation hing noch ein wenig im Raum, ehe sie verblühte.

Auch hier wieder unpräzise: Was ist denn eine blumige Artikulation? Artikulation ist ja die Deutlichkeit der Aussprache. Also eine blumige Aussprache. Was meinst Du damit? Das kann doch alles sein. Besonders schön, besonders genuschelt, besonders gedehnt. ... Und die Artikulation beschreibt eben genau das: die Deutlichkeit. Wie kann diese im Raum hängen und verblühen?

Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen, wenn nicht, dann vergiss es einfach.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Danke für dein Feedback @Geschichtenwerker! Was das Thema "Der Neue" angeht. Ich habe den Beschreibungstext dieser Seite gelesen, ich bin nicht für den Honig um mein Maul hier. Er ist zwar lecker, keine Frage, aber in erster Linie will ich besser werden.

Ich glaube zu verstehen, was du meinst, aus diesem Blickwinkel hab ich es noch nicht gesehen. Ich werde mich die Tage noch mal über den Text hermachen. Ein paar Anmerkungen habe ich aber doch:

Und dann fragt man sich, warum die Betonung auf "organische Form" gelegt wird. Was ist denn eine "organische Form"? Ein Form definiert sich über ihre Form, aber doch nicht darüber, ob die Form aus organischem oder nicht-organischem Material besteht.

Als organische Formen bezeichnet man in der darstellenden Kunst weiche, runde Linien. Das ist der Grund für die Verwendung dieses Wortes in diesem Kontext. Eine einzige Lebensform in einem großen Raum voller gerader, unnatürlicher Linien.

"wirkte der alte Mann wie ein ehrwürdiges Relikt" - Erklärbar: Das sollte doch eigentlich durch "organische Form" ausgedrückt werden. Das ist also genau das Problem, welches ich oben angesprochen haben. Die unpräzise Sprache des ersten Satzes zwingt Dich zu erklären, was damit gemeint sein soll.

Nein, die organische Form sollte zeigen, wie sich die Gesellschaft weg von der Natur entwickelt hat.
Das ehrwürdige Relikt sollte den alten Mann als jemand in Szene setzten, der nicht mehr in diese Zeit gehört, aber trotzdem noch etwas darstellt/eine Persönlichkeit ist. Beziehungsweise, er stellt etwas dar, gerade weil er nicht in diese Zeit gehört.

Auch hier frage ich mich wieder, wessen Eindrücke das sind. Aber abgesehen davon, worin unterscheidet sich denn das Desinteresse eines jugendlichen von dem Desinteresse eines nicht-jugendlichen. Für mich sind solche Füllwörter immer suspekt, die einem vorgaukeln literarisch zu sein, aber eigentlich nichtssagend sind.

Das Desinteresse dieses Jugendlichen hat seine Ursache in der Jugendlichkeit. Er interessiert sich schon alleine deswegen nicht dafür, weil sich sein Vater dafür interessiert. Ich hätte auch pubertäres Desinteresse schreiben können.

Was soll denn die Linsenprojektion seines Smartphones sein? Das ist technisch fragwürdig (bei einer Smart-Brille gibt es das, aber die sitzt auch fest auf der Nase und hat daher ein festes Bezugssystem zum Auge). Außerdem passt das nicht zum Soundimplantat. Die Elektronikkonzerne arbeiten schon jetzt am Ende des Smartphones. Wenn also jemand schon Soundimplantate trägt, dann wird er kein Smartphone mehr rumschleppen

Ernsthaft? Reiz mich nicht! ;) Das Smartphone war in einer vorherigen Version ein nicht näher definiertes Handdisplay, das die Kollegen etwas irritiert hat. Ich habe daraus ein Smartphone gemacht, um es dem Leser leichter zumachen. Das Sci-Fi-Szenario sollte angedeutet werden, ohne der Hauptbestandteil zu sein.

Versteh meine Antwort bitte nicht als Dagegenhalten. Deine Hinweise sind angekommen. Ich werde nur etwas darüber brüten müssen, wie ich was am besten machen könnte, ohne mich gegen den Strich zu bürsten.

Könntest du mir vielleicht in einer PN deine Meinung über Wortbedeutung und gefühlte Wortbedeutung mitteilen? Das würde mich interessieren.

Grüße
The Dead Frog

 

Hallo @The Dead Frog,

Ich habe den Beschreibungstext dieser Seite gelesen, ich bin nicht für den Honig um mein Maul hier. Er ist zwar lecker, keine Frage, aber in erster Linie will ich besser werden.

Das ist doch gut zu hören. So ein Kommentar ist ja auch immer ein Stück Arbeit. Ich erwarte zwar nicht, dass dies jemand honoriert, aber wenn man merkt, dass man dem Gegenüber wenigstens einen Denkanstoß liefern konnte, dann macht das Kommentieren doch mehr Spaß.

Ich glaube zu verstehen, was du meinst, aus diesem Blickwinkel hab ich es noch nicht gesehen.

Das ist aus meiner Sicht eine der Stärken des Forums bzw. des Kommentierens, dass man unterschiedliche Blickwinkel erhält (oder seinen eigenen mal festlegen muss).


Als organische Formen bezeichnet man in der darstellenden Kunst weiche, runde Linien.

Das mag sein. Das gibt es auch in der Architektur. Dazu muss man aber erst auf die Idee kommen, dass Du das hier als Kunstbegriff verstanden haben möchtest. Das kann man als Leser nicht wissen, behaupte ich mal, ohne einen entsprechenden Hinweis zu bekommen.

Eine einzige Lebensform in einem großen Raum voller gerader, unnatürlicher Linien.

Die geraden Linien stehen aber nicht im Text, die hast Du als Autor vor Deinen Augen.

Ich hätte auch pubertäres Desinteresse schreiben können.

Ich verstehe, was Du meinst. Aber deswegen ist Desinteresse immer noch Desinteresse. Wofür ist das wichtig, dass diese Desinteresse aufgrund der Pubertät, schlechtem Schlafen, zu niedrigem Blutzucker oder sonstigen Gründen entsteht?

Bei Kurzgeschichten geht man immer davon aus, dass jedes Wort eine Bedeutung für die Geschichte hat.

Hier sehe ich einen Jugendlichen mit Desinteresse. Da gehe ich davon aus, dass das halt diese typische Desinteresse eines Jugendlichen ist ("Null Bock"). Das muss man nicht noch extra ausführen.

Versteh meine Antwort bitte nicht als Dagegenhalten. Deine Hinweise sind angekommen. Ich werde nur etwas darüber brüten müssen, wie ich was am besten machen könnte, ohne mich gegen den Strich zu bürsten.

Alles gut. So soll es sein. Erst einmal nachdenken, einordnen. Das ist ein Prozess. Langwierig, manchmal sogar schmerzhaft. ;-)

Könntest du mir vielleicht in einer PN deine Meinung über Wortbedeutung und gefühlte Wortbedeutung mitteilen? Das würde mich interessieren.

Mache ich, wenn Du mir sagst, worauf die hinaus willst?

Für Dich als Autor ist doch interessant, was beim Leser ankommt und nicht, was Du Dir gefühlt als Auto als Bedeutung für Wörter "gefühlt" ersonnen hast.

Der Unterschied zwischen gesprochener und Schriftsprache ist, dass man sehr schwer Informationen außerhalb der Wörter transportieren kann. Im Alltag haben wir Gestik, Kontext, etc. Das gibt es nur sehr bedingt bis gar nicht beim geschriebenen Wort.

Der Satz "Ich bin die Wurst" mag vor der Imbissbude eine ganz andere Bedeutung haben als im Schützengraben.

Wir können das aber gerne per PN vertiefen, wenn Du möchtest und es hier zu sehr Off-Topic wird.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Wir können es gern hier machen, dann mach ich es an einem Beispiel im Text fest.

Relikt oder Überrest. Hätte ich den Verkäufer als ehrwürdigen Überrest bezeichnet, hätte das für mich etwas Klägliches gehabt. Das ehrwürdige Relikt dafür hat etwas Stolzes.

Oder bin ich da auf einem "Anfänger-Holzweg"?

 

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