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Fossil

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12.05.2005
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Fossil

An diesem Morgen wurde Professor Gap-tt, der berühmte Paläontologe, auf höchst unangenehme Weise durch den Blitzer des Telekroms geweckt, der so eingerichtet war, dass der Infrarotlichtstrahl direkt in die Öffnung seines in den Boden eingelassenen Alkovens strahlte. Schlaftrunken wühlte er sich mit fahrigen Tentakeln aus der Kunstmoospolsterung und zwängte sich aus der engen Kammer heraus. Unwirsch knirschte er mit der Radula. Wenn er eines hasste, dann war es in seinen Ruhephasen gestört zu werden. Mit einem Blick zum Telekrom sah er allerdings, das es nur eine einseitige Nachricht war und keine Gesprächsverbindung; das nahm ihm zwar das Vergnügen, dem Störenfried die Meinung zu leuchten, aber dafür konnte er wenigstens in aller Ruhe seine Morgensäuberung durchführen, bevor er sich der Arbeit widmete ( und darum handelte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit). Gap-tt war in dieser Hinsicht etwas altmodisch und legte großen Wert darauf, dies sofort nach dem Aufstehen zu erledigen. Nachdem er sich die verkrusteten Reste des Nachtsekretes von Tentakeln und Mantel gerieben hatte, machte er seine Lockerungsübungen, um die Chromatophoren seiner Haut in Schwung zu bringen. Dazu begann er mit einem Hell/Dunkel-Durchlauf, indem er seine Haut ganz allmählich von Weiß zu Schwarz umfärbte. Dann durchlief er zweimal das Farbspektrum im monochromen Modus, daraufhin ließ er Längsstreifen in Magenta und Purpur über seinen Körper wandern, dann Querstreifen in wechselnden Farben. Als ranghoher Angehöriger der Kooperative Für Neugier achtete er auf einen sauberen und angemessenen Sprachstil, und dafür war ein gutes Kontrastbildungs-vermögen einfach obligatorisch.
Nun war er soweit, sich den Herausforderungen des Tages zu stellen. Er rief die Nachricht des Telekroms ab. Sofort bildeten sich auf dem Schirm des Geräts komplexe Farbmuster. Gapt erkannte den Stil seines Assistenten Tchk- at: „Haben Durchbruch erzielt. Sensationeller Fund. Ihre Anwesenheit ist dringend erforderlich. Demütigst – Tchk-at.“
Missmutig blähte Gap-tt die Lungenöffnungen. Tchk-at war ein sehr strebsamer Adept, aber viel zu begeisterungsfähig; oft genug hatten sich seine sensationellen Funde als längst bekannte Arten herausgestellt. Dennoch war es seine Pflicht diese Meldung zu überprüfen, obwohl ihn ein Ausflug zum Wüstenhochland am heutigen Tag nicht wirklich reizte. Doch als Leiter der paläontologischen Ausgrabungen war es nun einmal seine Pflicht, und vor seinen Pflichten hatte er sich noch nie gedrückt.
Zwei Stunden später saß der Professor im Zug landeinwärts; die Fahrrinne der Gastromotive führten mitten durch Betriebsflächen der Kooperative für Ackerbau und die endlosen Pilzplantagen verschwammen mit dem bedeckten Himmel zu einem Grau in Grau. Professor Gap-tt versuchte, sich in die Dokumente zu vertiefen, die er sich von zu Hause mitgebracht hatte, gab jedoch bald entnervt auf. In dem Abteil war es einfach zu unruhig. ständig schlurfte irgendjemand durch den Mittelgang oder hangelte sich an den Klettergriffen an der Decke entlang. Außerdem saßen in der Sitzkuhle ihm gegenüber eine Brüterin mit ihrem Zögling und das Junge hörte einfach nicht auf zu quengeln. Wahrscheinlich hatten seine Giftdrüsen zu wachsen begonnen, was furchtbar juckte. Die Brüterin, an deren verwaschenem, blau-grün-lastigem Akzent erkennbar war, dass sie von einem der äquatornahen Inselarchipele stammte, gab ihr Bestes, das wehleidige Balg zu beruhigen. Trotzdem konnte sie es nicht davon abhalten, immer dann, wenn der Juckreiz übermächtig wurde, die Tentakel weit zu spreizen, vor aller Augen die Mundöffnung zu entblößen und die Radula rauszustrecken. Gap-tt war peinlich berührt. Er verstand ja, dass das Kind litt, aber die Brüterin hätte durchaus etwas strenger sein können, ihr Nachwuchs war schließlich eigentlich alt genug zu wissen, was sich gehörte und was nicht. Doch er sagte nichts, denn das Stofftier, das das Junge umschlungen hielt, war die Nachbildung eines der großen ausgestorbenen Wirbeltiere, und, wenn er es richtig erkennen konnte sogar eins, das er persönlich entdeckt und beschrieben hatte. Dies erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz, also ließ er das arme Würmchen in Ruhe.
Gap-tt sank zurück in seine Kuhle und blickte wieder aus dem Fenster. Tatsächlich erfüllte es ihn mit einer tiefen Befriedigung zu sehen, wie die Ergebnisse der Arbeit der Kooperative Für Neugier langsam aber unaufhaltsam in den Alltag des gemeinen Volkes vordrangen, und wenn es nur in Gestalt eines Stofftieres war. Wieder einmal wurde ihm bewusst, welchen gewaltigen Fortschritt ihr Volk in wenigen Jahrhunderten gemacht hatte. Einen nicht unbedeutenden Beitrag hierzu hatte Gap-tt selbst gebracht, als er die Fossilien entdeckte, versteinerte Überreste von Kreaturen, die hundert, oder sogar zweihundert Millionen Jahre zuvor auf diesem Planeten gelebt hatten.
Die aufsehenerregendste Entdeckung, die er dabei gemacht hatte, waren die Wirbeltiere gewesen. Diese bizarren Geschöpfe unterschieden sich radikal von allen heute lebenden Tieren durch ihr Endoskelett, einer Art innerhalb des Körpers gelegener Panzer aus einem System kalkhaltiger Verstrebungen. Wie sich bald zeigte, war diese Tiergruppe äußerst vielgestaltig gewesen und hatte Vertreter in allen Gewichtsklassen hervorgebracht, von der Größe einer Klippenlaus bis hin zu den Ausmaßen einer Hochseeschnecke. Gap-tt und einige andere waren inzwischen der Meinung, dass sie einen evolutionären Zweig bildeten, der sich extrem früh vom Rest des Tierreichs abgespalten hatte. Eine viel interessantere Frage, die in jüngster Zeit in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gelangt war, waren die Umstände ihres Aussterbens, was offensichtlich sehr plötzlich gekommen war. Welche Katastrophe globalen Ausmaßes konnte eine ganze Planetenfauna auslöschen? Um dieses Thema rankten sich die wildesten Theorien; Diejenige, die zurzeit den meisten Anklang fand, ging von einigen Hinweisen aus, die auf einen Klimawechsel hindeuteten. Gap-tt hielt das für Quacksalberei. Er hatte seine eigene Theorie; Nach seiner Meinung war der Grund eine evolutionäre Tendenz der Wirbler, zum Schutz vor Feinden immer dickere und massivere Kalziumstrukturen zu entwickeln, bis diese irgendwann zu lasten der inneren Organe gingen und sie ganz einfach lebensuntüchtig wurden. Genau um das zu beweisen, hatte er eine paläontologische Expedition in das lebensfeindlich trockene Hochland geschickt.
Am frühen Nachmittag schließlich erreichte der Zug die Endstation, eine winzige Kolonie von Trockenland-Erschließern, die ihre Existenz einer unterirdischen Wasserader verdankte.
Die Gegend war bereits sehr viel höher gelegen als die dicht besiedelten Küstenstreifen, trotzdem gab es immer noch Vegetation; allerdings bestimmten hier Borkenmorcheln und Dornenflechten das Bild, ein fremdartiger Anblick, wenn man die dichten Landtangwälder der Küste gewohnt war. Die Hitze und die Trockenheit traf ihn jedes Mal unvorbereitet, so auch diesmal. Kaum hatte er den Zug verlassen, glaubte er zu spüren, wie die Sonne sich durch seinen Hirnbeutel brannte. Anscheinend war er nicht der einzige, denn man sah niemanden ohne Feuchtfilterscheiben in den Lungenöffnungen. Gap-tt hatte seine in der Eile vergessen; deshalb war er sehr froh als er Quon-t , den Piloten der Expedition, unter den Wartenden ausmachte - Quon-t gab ihm einen Satz Filter aus seinem Vorrat. „ Nun“ signalisierte Gap-tt in nüchternen schwarzweißen Mustern, „ hat Tchk-at ihnen irgendwelche Einzelheiten anvertraut?“ „Keine“ blinkte der Pilot wortkarg zurück. In diesem Moment erreichten sie den Flugplatz und erblickten den Taumler des Expeditionscamps. „ wie ich diese Kiste hasse“ dachte Gap-tt, als er das abgenutzte Fluggerät sah.
Zwei Stunden später setzte der Taumler trudelnd auf dem Landefeld des Camps inmitten der unendlichen Sand- und Felseneinöde des Hochplateaus auf. Tchk-at erwartete sie bereits und winkte mit allen Tentakeln. Gap-tt stakste ihm in seinem Humidanzug entgegen, den er während des Fluges angelegt hatte; in diesen Höhen waren die Anzüge lebensnotwendig. Nachdem sie ihre Begrüßungsgesten durchgeführt hatten, begann Tchk-at in einer Farbkaskade loszuplappern. “Ein ganz aufregender Fund, Professor, wirklich; revolutionär, wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf. Es würde nichts nutzen, es zu beschreiben, am besten sehen sie es sich selbst an.“ Er führte sie durch das Camp zum Laborzelt.
Drinnen bemerkte Gap-tt die aufgereihten Wirbeltierfossilien, die auf einem der Restaurierungstische lagen, doch bevor er danach fragen konnte, redete Tchk-at schon weiter.“ Wir haben dieses Spezimen in den Ablagerungen eines versteinerten Flussbetts ausgegraben. Wir bemühen uns mit der Rekonstruktion der Anatomie, aber das hier unterscheidet sich von allen Arten, die bisher gefunden wurden. Gestern hat sich jetzt etwas Neues ergeben.“ Er machte eine Pause. „Wir haben nämlich den Schädel gefunden.“ Daraufhin holte er etwas unter dem Tisch hervor und legte es auf die Arbeitsfläche.
Im ersten Moment hätte Gap-tt seinen Assistenten fast empört angefahren, er solle sich doch besser seine dummen Witze sparen, denn das hier ähnelte eher einer Gummiblase für Nestlinge zum Ballspielen, als dem im allgemeinen lang gestreckten Schädel einer Wirblergattung. Erst, als Tchk-at das Objekt in seine Richtung drehte, erkannte der Professor die typischen Merkmale; den zweiteiligen Kiefer mit den eingebetteten Kauwerkzeugen, die drei Öffnungen in der Kalziumkapsel, die die Lage der Sinnesorgane anzeigten. Aber die Kau-werkzeuge und Kiefer waren bemerkenswert klein, geradezu verkümmert; auch die Sinnesorgane lagen ungewöhnlich dicht beieinander, im Zentrum der Front des Schädels. Doch das alles wurde überschattet von der grotesk aufgeblähten Wölbung des Schädels. „Sehen sie nur, die Höhlung ist riesig“ blinkte Tchk-at. „Wenn unsere Theorie, dass der Schädel der Wirbler ihr zentrales Neuronalorgan enthielt, richtig ist, dann…Nun, ich habe mir erlaubt, das Volumen zu berechnen. Wenn man die Größenunterschiede mit einbezieht, dann war ihr Gehirn ungefähr genau so groß… wie unseres.“
Gap-tt starrte seinen Assistenten konsterniert an. „ Was genau wollen sie damit andeuten? Werden sie bitte deutlich“ Tchk-at macht eine Demutsgeste, dennoch fuhr er in kräftigen Farben fort:“ Ich bin der Meinung, dieses Wirbeltier war intelligent und zwar auf einem ähnlich hohen Niveau wie unsere Rasse.“
Gap-tt war sprachlos. Er versuchte sich mit der Idee anzufreunden – aber nein das war zu abstrus. „Einen Ballon als Kopf zu haben ist noch lange kein Anzeichen für Intelligenz, mein Freund. Es gibt tausend möglich Gründe, warum sie diese Form entwickelt haben, als Resonanzkörper zum Beispiel. Schließlich wissen wir mit ziemlicher Sicherheit, dass Wirbeltiere mit Schallwellen kommunizierten. Wenn sie keine anderen Indizien haben, dann…“
Tchk-at unterbrach ihn: „ Also… tatsächlich hab ich noch etwas anderes gefunden. In direkter Nähe zu dem Fossil.“ Er rieb sich den Hirnbeutel. “Allerdings fällt es ein wenig aus unserem Fachgebiet, fürchte ich. Aber sehen sie selbst.“ Er nestelte an seinem Rückenbeutel herum und zog eine flaches Stück Stein hervor Gap-tt betrachtete es eingehend. Schließlich fielen ihm auf einer Seite seltsame Vertiefungen auf, merkwürdig regelmäßige Einkerbungen. „sie haben es auch bemerkt, nicht wahr?“ ereiferte sich Tchk-at . „ ich habe einen Abdruck davon machen lassen. Hier sehen sie.“ Er breitete den Abdruck auf dem Tisch aus. Nun sah man auch die genaue Form der Einkerbungen. Sie sahen ungefähr so aus:
I WA S HERE 23. 9. 3432
Gap-tt betrachtete den Abdruck lange. Schließlich fragte Tchk-at ungeduldig „ Und, was halten sie davon Professor?“ Gap-tt schwieg noch immer. Das Pulsieren seiner Farbmuster zeigte tiefste Gedankenversunkenheit an. Doch dann begann er wieder zu sprechen. „ Nach meiner Meinung sind es Zahnabdrücke. Einige der kleineren Arten hatten sehr starke Beißwerkzeuge entwickelt. Das ist die logischste Erklärung“. Wellen des Unverständnisses liefen über Tchk-ats Körper.“ Zahnabdrücke in Granit? Bei allem Respekt vor ihrer Kompetenz, aber…“
„Das ist die logischste Erklärung!“ unterbrach ihn Gap-tt leuchtend.
Tchk-at wurde sofort dunkel, um den Zorn des Älteren nicht weiter zu schüren. Trotzdem sprach er in gedeckten Mustern weiter. „ Professor, sie wissen so gut ich, das dies keine Tierspuren sind. Es wirkt zu regelmäßig, zu durchdacht. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Spuren Schriftzeichen sind und ich beabsichtige, das Relikt einem Linguistiker zu zeigen. Bedenken sie doch, das ist die bedeutendste Entdeckung die je gemacht wurde: unser Planet war bereits schon einmal bewohnt, von einer uns völlig fremden Spezies, vor Millionen von Jahren. Wir müssen unbedingt weiterforschen – was wir alles von ihnen lernen können….“
„Es ist gut Tchk-at. Sie können dann jetzt wieder an ihre Arbeit gehen“ Der Professor hatte sich abgewandt. Tchk-at wollt noch einmal aufbegehren, aber die roten Linien, die den Rücken seines Vorgesetzten entlangliefen, hielten ihn davon ab. Also verließ er das Zelt, ratlos, womit er den Zorn des Älteren hervorgerufen hatte.
Gap-tt blieb noch. Viele Gedanken rasten in seinem Hirnbeutel umher, ganze Gebäude von ihnen stürzten ein. Dies konnte nicht sein. War es möglich? Eine fremde Zivilisation… die untergegangen war. Sie waren intelligent gewesen und hatten es nicht verhindern können.
Gap-tt umschlang den fossilen Schädel mit einem Tentakel und hielt ihn sich vor die Augen. Lange starrte er in die leeren Höhlen, als versuche er, irgendetwas in den dunklen Löchern zu erkennen, einen Rest der Weisheit, den er einmal enthalten haben musste. Was können wir von euch lernen? fragte er in Gedanken. Doch er bekam keine Antwort. Der Graben war zu tief. Zweihundert Millionen Jahre tief.

 

Hallo zusammen,
Bin jetzt nach mehrwöchiger Meditation bereit, mein Kg.de-Debüt zu geben.
Hoffe es gefällt jemandem

 

Also da ich selbst "noob" bin erspare ich mir mal alle Versuche, irgendwas zum Stil oder zu Fehlern oder Grammatik zu sagen. Zudem hat mich der Text zu sehr gefesselt um nach sowas zu gucken.
Aber gerade weil mich die Geschichte so festgehalten hat und ich (zum ersten Mal auf KG.de) sie derart schnell lesen musste um zum Ende zu kommen, muss sie einfach gut sein :)

Also, mein Lob, keine Idee die ich nicht schon mal irgendwo gesehen hätte, aber die Umsetzung is Klasse und gibt zu denken. Sehr schön kommt die völlig fremdartige Lebensform herüber mit ihrer Farbkommunikation und den lustigen Begriffen für die Gegenstände. Leider muss ich aber auch gestehen, dass ich sofort wusste worauf es hinausläuft. Praktisch genau in dem Moment als der Prof den Inhalt der Nachricht "gelesen" hat. Aber das hat natürlich die Spannung noch erhöht, ich wollte unbedingt wissen, was die Tentaklis so von uns Menschen gefunden haben! Die Lösung ist wirklich erstaunlich und hat mich wirklich zum schmunzeln gebracht.

Wäre froh mehr über die Forschungsarbeit von Tentakli Tchk-at zu hören. Vll. kommen bald die Tiefendienste oder sowas um die Erkenntnisse zu zensieren, oder religiöse Führer schalten sich ein, bla :)

Soviel von mir.

 

bevor er sich der Arbeit widmete ( und darum handelte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit).
Nach der Klammer ist ein Space zuviel.

dafür war ein gutes Kontrastbildungsvermögen einfach obligatorisch.

Gapt erkannte den Stil seines Assistenten Tchk-at:

In dem Abteil war es einfach zu unruhig. Ständig schlurfte irgendjemand durch

Einen nicht unbedeutenden Beitrag hierzu hatte Gap-tt selbst gebracht, als er die Fossilien entdeckte, versteinerte Überreste von Kreaturen,

Um dieses Thema rankten sich die wildesten Theorien; Diejenige, die zurzeit den meisten Anklang fand,
Nach dem Semikolon klein weiter!

Er hatte seine eigene Theorie; Nach seiner Meinung war der
Nach dem Semikolon klein weiter!

(Ab hier hatte ich keinen Bock mehr, dieselben Fehler wiederholen sich aber noch ein paar mal. ;) )

Linguistiker
Linguisten

Soviel zum Kleinkram, ich empfehle Dir dringend, vor dem Posten die automatische Silbentrennung abzuschalten und nochmals den Text durchzulesen.

Um die Lesbarkeit Deines Textes zu verbessern, solltest Du unbedingt bei jedem Szenenwechsel eine Leerzeile einfügen. Sieh Dir gedruckte Bücher an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wann welche Umbrüche sinnvoll sind.

Zum Inhalt: Du wirst vielleicht von jemandem gleich einen Rüffel bekommen, dass er die Idee schon seit den 40ern kennt. Das mag so sein, aber ich finde Deine Ausarbeitung einfach grandios. Die vielen biologischen und soziologischen Details machen Deine Tintenfische einfach lebensecht. Die Farbkommunikation ist schön ausgearbeitet und "Telekrom" ist einfach eine köstliche Wortschöpfung.

Mehr! :thumbsup:

 
Zuletzt bearbeitet:

Und hier kommt der mit dem Rüssel, äh Rüffel :D

Die Pointe, dass es offenbar Menschen waren, die da ausgestorben sind, bringt mich zum Gähnen (zumal sie sich früh abzeichnet). Es ist wirklich schade, dass Du keine bessere Idee hattest, als diesen erhobenen Zeigefinger zum 100. Mal rauszukramen. Diese Pointe ist wirklich 40 Jahre alt. Mindestens. Und war schon damals nicht überraschend.

Ein Sonderlob kriegst Du von mir allerdings für die Umsetzung. Auch wenn die Farbstreifen-Kommunikation schon von Arthur C. Clarke erfunden wurde (in der Rama-Trilogie), hast Du insgesamt eine farbige, lebendige, fremde Welt erschaffen. Sehr fantasievoll. Das Problem ist nur: Das eigentliche Geschehen ist ziemlich dünn. Der Professor erhält eine Nachricht, fährt zum Ausgrabungsort, findet Hinweise auf eine ausgestorbene, intelligente Rasse. Du beschreibst die Welt und die Leute, aber es passiert nichts. Alles ist auf die Pointe ausgerichtet. Wie gesagt: schade.

Ich warte nach wie vor auf fantasievolle Alien-Storys, bei denen keine Menschen auftauchen (oder deren Schädelknochen). Muss wohl ziemlich schwierig für uns Autoren sein, uns selbst aus dem Spiel zu lassen :rolleyes:

Fazit: sprachlich ok, inhaltlich schön bunt, aber platte Pointe.

Uwe
:cool:

 

<Besserwissermodus an>
Uwe, die Farbkommunikation wurde nicht von Clarke erfunden, sondern von den Tintenfischen höchst selbst. Es ist unter Oktopi durchaus üblich, Stimmungen durch Farben auszudrücken, die echte Kommunikation ist für den Autor dann nur die logische Konsequenz.

Rama ist eine Tetralogie, wobei nur der erste Teil von Clarke ist, 2-4 sind hauptsächlich von Gentry Lee geschrieben, nach Clarkes Ideen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Oktoarachniden vorwiegend von Lee erfunden wurden, das ist aber meine Spekulation.
<Besserwissermodus aus>
Bleibt mir nur, Uwe (schon wieder) zuzustimmen: Eine bessere Pointe hätte der Geschichte gut gestanden. Aber die fallen ja nicht vom Himmel. ;)

 

Danke für die Korrektur, Naut ;)
Ich meinte aber eher die Idee, diese Kommunikationsform in eine SF-Geschichte einzubinden. Definitiv ist das jedoch eine ausgefallene Idee, die man gerne "klauen" darf.

Und natürlich sind es vier Rama-Bände, und nur der erste ist wirklich vom Meister selbst (und der beste) - er ist ja offenbar seit vielen Jahren zu alt, um selbst zu schreiben, und liefert nur noch die Idee und seinen Namen. Aber bitte, der Mann ist 87 ...
Ich weiß auch nicht mehr so genau, wo Band 1 endete und wo Band 2 anfing. Ohne dass ich einen Beweis hätte, habe ich aber das Gefühl, dass die Oktoarachniden Clarkes Idee waren. Irgendjemand kann ja mal recherchieren, ob er es rausfindet ...

 

Hallo RabidRabbit,

an deiner Silbentrennung musst du echt mal arbeiten! :teach:

Aber ansonsten hab ich mich gut unterhalten, schmunzelige Story mit fantasievollen Beschreibungen. Dass die Pointe mehr als offensichtlich ist, hat mich jetzt eigentlich nicht weiter gestört. Doch, nett - und dabei sagt man, Kölsch stumpft mit den Jahren ab :D!

Grüße aus Düsseldorf!

Der Dante

 

n`abend,
Erstmal ein dickes Dankeschön an alle für die konstruktive Kritik,grade was so die technische Seite angeht; mit Technik stehe ich nämlich ziemlich auf Kriegsfuß. Jetzt im Moment schon wieder, wollte nämlich all die peinlichen Trennstriche entfernen und diese dämlichen Kau-Werkzeuge weigern sich standhaft zu Kauwerkzeugen zu werden. Im Korrektur-Fenster ist der Trennstrich weg und wenn ich speichere ist er wieder da. :confused:

Wegen der platten Pointe, na ja, mir war irgendwie schon klar, dass das nicht unbedingt der Stein der Weisen ist. Ich hatte die Geschichte für nen Wettbewerb geschrieben, der unter dem Motto "Begegnung mit dem Fremden" stand. Deswegen "mußte" ich irgendwie noch die Menschen mit reinbringen, Und dann durfte es auch nicht länger als fünf Seiten sein, weswegen ich dass ganze dann eben so gradlinig auf die Pointe hab zulaufen lassen; Planet der Affen mit Kalamari halt.
Muß allerdings gestehen, dass ich die Rama-Bücher vorher gar nicht kannte, obwohl das Szenario schon sehr interessant klingt. Muss ich mal auf meine Leseliste setzen. :read:
Ich hatte bei Plagiatsvorwürfen eigentlich eher an diese computeranimierte-Viecher-pseudo-Dokumentation gedacht, "The Future Is Wild", wo über eine zukünftige Evolution spekuliert wird. Da hab ich mich nämlich kräftig bedient.

An Naut: Ich hol` jetz mal mein kleines tragbares Hintertürchen raus: Ja du hast völlig recht, bei UNS heißt es Linguist - Aber bei DENEN...nicht.

Und dann an Dante: Wer hat hier bitte was über Kölsch erzählt, das is natürlich das beste Bier wo gibt! Aber jedem seinen Geschmack... sonst streiten wir uns am Ende noch darüber, wer jetzt wessen Pisse trinkt. ;)

 

hi RR

Geräts komplexe Farbmuster. Gapt erkannte den Stil seines Assistenten
Ich bin zwar kein Freund von unaussprechlichen Namen, aber wenn dann wenigstens einheitlich ;)

I WA S HERE 23. 9. 3432
na ich hoffe ma, wenn wir das Jahr 3000 erreicht haben, lümmeln wir nicht mehr nur auf der Erde rum, interressant wäre aber auch wenn der Planet nicht die Erde wäre sondern eine gescheiterte Kolonie, würde auch logische Fehler wie z. B. fehlende fossile Bauten erklären, ansonsten, falls du die Geschichte nicht im zeitlichen Ramen eines privaten Universums angesiedelt hast, zieh einfach 1000 Jahre ab.

Zwei Stunden später setzte der Taumler trudelnd auf dem Landefeld des Camps
Das find ich irgendwie doppeltgemoppelt, lass das trudelnd einfach weg. Ich hatte den Eindruck, ich müsse langsamer lesen, um den Zungenbrecher richtig auszusprechen.
Und deine Geschichte ist sehr schön flüssig geschrieben, da hast du den trudelnden Taumler nicht nötig.

Bei der Geschichte hatte ich tatsächlich den Eindruck, die in den Bäumen hängenden Kraken (oder Kalmare?) zu sehen. :D

Allgemein, tatsächlich steigt die Handlung etwas sanft an, so das die Pointe vorhersehbar wird. Versuchs mal mit kürzen, der Schluss kommt schneller, überraschender.

@Naut:

Uwe, die Farbkommunikation wurde nicht von Clarke erfunden, sondern von den Tintenfischen höchst selbst.
*gröhl*

man liest sich

Finster

 

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