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Frühlingsgefühle

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28.05.2005
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Frühlingsgefühle

Sonnenuntergang

Was war das bloß für ein Leben? War es ein Leben voller „Sex, Drugs and Rock’n Roll“, wie es so schön heißt? Ja, wenn sie es sich recht überlegt, war das wohl so ein Leben. Mit acht Jahren das erste mal betrunken, mit neun das erste mal geraucht, mit elf schon Drogen genommen und mit vierzehn schwanger. Was hatte sie bloß mit ihrem Leben gemacht? Was war das für eine Welt, die so etwas zuließ? Es war keine Welt, um ein Kind groß zu ziehen. Sie würde es nicht ernähren können. Sie konnte sich selbst ja kaum ernähren. Aber sie konnte nicht abtreiben. Sie würde ein Leben verhindern. So klein das Baby auch war, sie würde es umbringen. Das konnte sie nicht. Sie ging langsam die Straße entlang in einen kleinen Laden. Sie ging durch die Regalreihen und dachte an gar nichts. Da sah sie eine Zeitschrift. Sie nahm die Zeitschrift in die Hand. Auf dem Titelblatt war eine Mutter mit ihrem Kind im Arm. Sie waren glücklich. Doch so eine Mutter würde sie nie sein können. Sie nahm die Zeitschrift in die Hand. Langsam lief eine Träne ihre Wange entlang und fiel auf das Papier. Sie schluckte. Dann schmiss sie die Zeitschrift zurück ins Regal, rannte aus dem Laden, die Straße entlang in eine kleine Gasse. Sie lehnte sich an die Hauswand. Langsam rutschte sie die Wand runter und setzte sich auf den kühlen Boden. Neben ihr lag ein altes Messer. Sie fühlte mit der Hand an der Klinge. Sie war scharf. Sie setzte das Messer an ihren Hals, sie drückte es mit der Klinge fest an und ließ es langsam an ihrem Hals entlang gleiten. Sie fühlte, wie das Messer einen Schnitt hinterlassen hatte. Einen tiefen Schnitt. Das warme Blut floss an ihrem Hals entlang und tropfte auf das Messer, dass sie noch in ihrer Hand hielt. Sie holte tief Luft. Dann schloss sie ihre Augen und lehnte den Kopf an die Hauswand...

 

Hallo Naomi,

natürlich ist es ein sehr trauriges Thema, das du da behandelst. Leider gibt es sehr viele Kinder, die in einen Drogensumpf geraten, schwanger werden und oft keinen Ausweg mehr wissen.
Trotzdem: Du reihst in deiner Geschichte Klischees aneinander - mit 8 Jahren zum ersten Mal betrunken, mit elf Jahren auf Drogen etc. Ich finde, du solltest dem Mädchen, das dahinter steckt auch ein Leben geben.
Wie ist sie da hinein geraten? Ist sie von zu Hause abgehauen? Lebte sie auf der Straße? Wo sind ihre Eltern? Hat sie noch Kontakt zu ihnen?
Ich finde so wirkt alles wie im Zeitraffer und das wird einem so ernsten Thema leider nicht gerecht.

Ich kann die Verzweilfung deiner Prot. gut nachvollziehen. In ihrer Situation kann sie eine Schwangerschaft zuletzt gebrauchen. Du schreibst zwar, dass sie weiß, dass sie das Kind nicht groß ziehen kann und gegen Abtreibung ist - aber ihre Gefühle selbst bleiben etwas außen vor. Hat sie Angst? Sucht sie womöglich nach dem Vater? Denkt sie an ihn? Wer ist der Vater? Sucht sie nach Auswegen, z.B. eine Babyklappe, Adoption oder oder oder... Woher weiß sie, dass sie schwanger ist? Hat sie einen Test gemacht, war sie beim Arzt?
Du musst natürlich nicht all diese Fragen in deinem Text beantworten, ich möchte dir nur Ansätze geben, wie du das Thema noch vertiefen kannst.

Was ich absolut unpassend fand: Den Selbstmord am Ende. Ich habe hier auf Kurzgeschichten.de schon so viele Selbstmordgeschichten gelesen, dass sie mir langsam zum Hals heraus hängen. Ich glaube Autor macht mal diese "Selbstmordphase" durch - ich hatte das auch - ich finde nur, dass du den Selbstmord trotzdem streichen solltest.

Fazit: Insgesamt enthält deine Geschichte einige interessante Ansätze. Allerdings ist sie mir in der jetzigen Form noch zu wenig, da oberflächlich. Wenn du jedoch mehr auf die Gefühle des Mädchens eingehst, ihr mehr Leben einhauchst, dann wird aus deiner Prot. mehr als nur ein Klischee. Ich glaube du kannst schreiben, also würde es sich auf jeden Fall lohnen.

LG
Bella

 

Moin Naomi!
Das Thema deiner Geschichte ist sehr ernst, und leider hat mir deine Umsetzung nicht gefallen.
Die Geschichte ist viel zu kurz, der Leser weiß kaum etwas über die Prot. Nur dass die jung und schwanger ist, dass sie das Kind angeblich nicht ernähren könnte und sich am Ende umbringt (wahrscheinlich, du gibt’s jedenfalls keine Hinweise darauf, dass sie jemand findet).
Was erwartest du vom Leser? Dass er sihc den Rest selber denkt?
Es ist deine Aufgabe als Autorin, dem Leser den Prot. näher zu bringen (lebendig werden zu lassen, momentan ist das Mädchen eine richtige Klischeefigur!), eine vernünftige Handlung zu erfinden (und die dem Leser auch so zu erzählen, so dass der Leser das Handeln des Prot. einigermaßen nachvollziehen kann) und dir ein ordentliches Ende auszudenken!
Und meines Erachtens hast du keine dieser Aufgaben erfüllt. Ich weiß nichts über die Prot., weiß nicht, was genau an diesem Tag so schrecklich war, dass sie sihc ausgerechnet an dem tag umbringt, und mit dem Ende hast du es dir mMn zu einfach gemacht.
Es ist herrlich einfach, den Prot. sterben zu lassen. Damit löst man ganz schnell und simpel das Problem, den Prot. glaubwürdig aus seiner Situation zu bringen.
Ich persönlich finde, dass du es dir mit dieser Geschichte/mit diesem Thema zu einfach gemacht hast. Sorry.

Lieben Gruß
moon

 

Hi ihr beiden!

Ich hatte in der letzten zeit viel zu tun, deswegen bin ich noch nicht dazu gekommen euch zu antworten und wahrscheinlich wird es auch noch eine Weile dauern bis ich die Geschichte verbessern kann.

Ich danke euch erstmal dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt meine Geschichte zu lesen und Vorschläge zur Verbesserung zu machen.

Dass ich so wenig über die Prot. geschrieben habe ist mir auch erst jetzt aufgefallen. Wahrscheinlich, da ich in gewisser Weise mich beschrieben habe bzw. meine Situation. Außer ein paar Kleinigkeiten, die ich so dazugeschrieben habe. Daher kannte ich die Gefühle der Prot., ihre näheren Umstände etc.

Ich habe mir eure Verbesserungsvorschläge bzw. das, was ihr nicht so schön oder passend fandet aufgeschrieben. Sobald ich die Zeit habe versuche ich mal aus der Geschichte eine schöne (soweit man das Wort "schön" bei diesem Thema überhaupt benutzen kann) Geschichte zu machen...

LG, Naomi

 

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