Was ist neu

Freiheit des Wortes

Hallo zusammen!

@ Melisane

Heute komme ich nun auf Deine Frage zurück, was ich unter Pornographie verstehe.

Für mich ist Pornographie eine banalisierende und verharmlosende Darstellung des menschlichen Sexualaktes.

Es geht nicht darum, daß Wörter wie "ficken", "Schwanz" oder "Fotze" gebraucht werden. Es geht auch nicht darum, wie explizit oder detailgetreu die Darstellung ist. Es geht um die Art und Weise der Darstellung und den Kontext, in dem dies geschieht.

Banalisierend ist eine Darstellung meiner Meinung nach dann, wenn sie miteinander ablaufende und aufeinander aufbauende Prozesse auf lediglich einen Aspekt reduziert. In diesem konkreten Fall geht es bei Sex nur ums Ficken. Ja, damit meine ich auch, daß eine Reduzierung von Sex auf Liebe ebenfalls banal ist.

Verharmlosend ist eine Darstellung, wenn sie gezielt den Eindruck einer Allgemeingültigkeit, einer Normalität oder vielleicht sogar eines "Idealzustandes" vermittelt.

Banalisierung und Verharmlosung möchte ich nicht als wertende Begriffe verstanden wissen. Sie stellen für mich zwei normale Intrumente dar, mit denen man, gewollt oder ungewollt, bestimmte Effekte erreichen kann (z.B. Meinungen beeinflussen).

Ob ich nun einen "Bauernporno" auf RTL gucke, die bisweilen sehr amüsant sind, oder einen lustigen Text lese, in dem es einzig und allein darum geht, "ein Rohr zu verlegen", es ist und bleibt Pornographie, ohne damit weder im einen noch im anderen Fall eine moralische Wertung vorzunehmen.
Bei beiden wird Sex auf den Aspekt der Lust reduziert. Das ganze wird dem Konsumenten durch eine amüsante Rahmenhandlung schmackhaft gemacht.

Halte ich nun Pornos generell für etwas verwerfliches oder gefährliches? Nein, man darf nicht außer acht lassen, daß, würden Pornos keine Wirkung auf Menschen haben, sie niemand konsumieren würde.
Aber pornographische Darstellungen gehören für mich zu den Dingen, die nicht ungefragt an alle und jeden herangetragen werden sollten.
Das fängt bei der Kindererziehung an und geht weiter zu den Menschen, die sich von pornographischen Darstellungen gestört fühlen, was im Übrigen niemand zu bewerten hat.
Dabei ist es auch eine Frage der Praktikabilität: Wenn jemand einen Porno haben möchte, wird er ihn sich besorgen können.
Auf der anderen Seite hat aber jemand, der dies nicht möchte, immer weniger die Möglichkeit, sich dem zu entziehen. Da habe ich dann ein Problem mit der Verhältnismäßigkeit.

Um es abschließend nochmal klarzustellen: Ich habe persönlich nichts gegen Pornographie, konsumiere ich sie doch selbst. Mir geht aber darum, das ganze von einer höheren Warte zu betrachten und dazu gehört, dasjenige, das man selbst konsumiert, auch kritisch zu hinterfragen und nicht immer nach dem Motto zu verfahren "Was ich mache, ist richtig und gut".

Wie die Schärfe der Diskussion im Thread betrifft, Melisane, das möchte ich doch noch sagen, so gehört es einfach auch dazu, daß man seinem Unmut Luft machen darf, wenn sich jemand, der eigenen Meinung nach, nicht korrekt verhält. "Korrektes Verhalten" bezieht sich hierbei auf die Art der Diskussionsführung und die zugrundeliegende Intention.

So...das Thema ist schwer und als noch schwerer empfinde ich es, sich akkurat und verständlich auszudrücken dabei. Zu schnell wird man missverstanden oder drückt sich selbst so unglücklich aus, daß man wegen einer einzigen Formulierung sich auch gleich den ganzen Text hätte sparen können. Ich hoffe aber, meinen Standpunkt verständlich dargelegt zu haben.:-)

Auf bald!

Theryn

 

Jemand in diesem Thread sagte sinngemäß, man hätte noch was anderes zu tun als auf kg.de rumzuhängen, und das nehme ich auch in Anspruch, als Entschuldigung für langes Schweigen ;)

Nun aber der Reihe nach:

Nie würde mir einfallen, so eine schlichte Information an den Autor zu adressieren.
Ich denke anders darüber, bernadette, denn auch so eine schlichte Information vermittelt indirekt, was du über einen Text denkst: Die Geschichte ist nicht wichtig, sondern nur das, was sim darüber sagt. Wenn jemand in einem Geschichtenthread postet, aber sich nicht zu der Geschichte äußert, dann ist das nichts anderes als Ignoranz, also ein Werturteil.


Es spricht für mich nur eine Menge gegen die Art, in der du Partei bist, nicht inhaltlich, sondern dahingehend, dass du in einer Weise eröffnest, die Fronten verhärtet. Du führst also deinen eigenen Anspruch, Zustimmung zu erhalten für mein Gefühl schon in der Art, in der du es anfängst ad absurdum.

Du bist also ganz deutlich im Irrtum, wenn du glaubst, auf diesem Weg Einsicht erzeugen zu können. Auch kalkulierst du nicht einmal ansatzweise mit ein, dass du vielleicht falsch liegen könntest. Gut, das ist so, wenn man Partei ist, macht aber wirklich jede Diskussion unnötig und ärgerlich, weil sich nichts aufeinander zubewegen kann.

Woher nimmst du die Überzeugung, es geht um moralische Gründe? Gut, du kannst den logischen Fehlern widersprechen, aber woraus ziehst du die Berechtigung, über die Motivation eines Menschen zu urteilen?

Aber selbst, wenn jemand diese moralische Wertung hat, es ist seine Meinung, die ich als solche stehen lassen kann. Ich sehe allein dadurch die Freiheit eben nicht angegriffen. Ich sehe auch die Plattform nicht angegriffen, wenn jemand fordert, ein Text gehöre hier nicht her.
Die Fronten waren schon vorher verhärtet, sim, und ich habe diesen Thread vor allem eröffnet, weil sich die Diskussion ins Grundsätzliche wandelte und nicht mehr viel mit der Geschichte zu tun hatte.
Dennoch hielt ich den Bezug zur Geschichte Handwerkerhimmel für nützlich, denn die Beiträge darin waren echt und sicher nicht einfach dahingesagt. Mit Beispielen wollte ich zeigen, wie gnadenlos geurteilt wird, wenn Moral ins Spiel kommt. Da wird jede Kleinigkeit als Beweis gebracht, dass die Geschichte nichts wert sei, und es werden Fehler erfunden, nur um sagen zu können: Geschichten, die solche Fehler enthalten kann man vielleicht auf porno.de bringen, nicht aber bei uns. Ich denke, das ist deutlich genug, um zu wissen, woher der Wind weht.
Und wenn jemand moralisch wertet, dann muss er sich gefallen lassen, dass ihm widersprochen wird. Und zwar umso entschiedener, je mehr Kritiker mit moralischen Bedenken daherkommen, sei es mit Hinweisen auf die jugendlichen Leser, sei es mit dem Postulat, das sei keine Kunst.
Jede Forderung nach Löschung ist ein Angriff auf die Seite, weil ein Angriff auf die Freiheit der Kunst. Ich wundere mich, dass du das nicht so siehst.


Es ist eine Tatsache, daß die Sexualität und alles, was damit zusammenhängt, nach wie vor tabuisiert wird, der sexuellen Revolution der 68er und, in deren Folge, der sexualen Aufklärung in den Schulen zum Trotz. Sie ist nach wie vor ein Druckmittel, sowohl im privaten wie im öffentlichen Bereich – sie war das schon immer, denn einem der stärksten Triebe im Menschen kann sich keiner entziehen, Gebote und Verbote sind naturgemäß hier am wirksamsten, treffen den Menschen am härtesten.
Ja, Dion, so ist es. Die Kontrolle über die Sexualität war und ist ein Machtmittel, benutzt von allen Regierungsformen und Religionen. Man könnte auch sagen, wer die Sexualität des Menschen kontrolliert, der kontrolliert ihn vollkommen. Und es ist kein Zufall, dass die Freiheitsstrafe praktisch sexuelle Kastration beinhaltet, ja die Unmöglichkeit, im Gefängnis normales sexuelles Leben zu führen, ist das Wesentliche der Strafe.

In unseren Augen sind die einst geführten Schlachten um Sitte und Moral nur lächerlich, und seien wir versichert, auch die, die nach uns kommen, werden verständnislos die Köpfe schütteln und sagen: Was haben die bloß mit Pornographie gehabt, damals, am Anfang des 21. Jahrhunderts?
Ja, Dion, so wird es sein, und das wissen wir alle. Das heißt, obwohl auch diejenigen, die heute bei Pornographie gleich von Sittenverfall und dem schlechten Einfluss auf Jugend sprechen, wissen, dass dies in 30 Jahren ganz anders gesehen wird – auch von ihnen selbst! -, so hindert sie dieses Wissen nicht daran, so weiter zu machen, wie unsere Altvorderen.


Nachdem ich offensichtlich die einzige bin, die verstehen kann, was Sirius zu seinem Thread bewegt hat, verleihe ich mir hiermit hoch offiziell den Titel der "Geisterfahrerin des Monats", die sich wundert, warum ihr so viele Geisterfahrer entgegenkommen. ;)
Endlich, melisane, endlich versteht mich jemand! Und du bist sogar eine Frau – wenn du nicht ein Mann in Frauenkleidern bist ;) -, die Ehre ist also um Einiges größer.

Insofern ist das Argument, jeder hat das Recht, zu sagen, was er will, also auch das Recht, einen anderen aufzufordern, woanders hinzugehen, natürlich richtig - gleichzeitig aber auch ein Totschlagargument, da man sich im Kreis dreht.
Ja, so sehe ich das auch. Teilweise. Es ist ein Totschlagargument, aber auch eine Anmaßung: Damit beansprucht der Sprecher die Seite für sich und seinesgleichen. Wenn man hier schweigt, ist man mitschuldig, wenn solche Meinung überhand nimmt, denn auch andersdenkenden Moderatoren können sich der geballten Kraft der Vielen nicht endlos entgegen stemmen. Irgendwann geben sie auf und gehen und die Seite ist von „rechtgläubigen“ erobert und damit vernichtet.

Aber dieser Thread hat in meinen Augen nicht wegen des Disputs im Handwerkerhimmel seine Berechtigung, sondern auch allgemein. Ich habe in letzter Zeit öfter mal solche Bemerkungen wie "Solcher Schund hat hier nichts zu suchen!" gelesen und sie sind mir allesamt negativ aufgestoßen.
Eben!

Es scheint eher ein reflexartiger Ruf gewesen zu sein - Pornografie als Vorwand, einen schlechten Text und einen nichtswürdigen Autor aus dem Forum zu bekommen?
Genauso habe ich es auch empfunden.


Wenn es in einem Text/Film vordergründig ums Ficken geht, steife Schwänze und nasse Vaginae, pralle Hengste, geile Säue, kleine Mistücke und dergleichen zum Hauptbestandteil der "Handlung" gemacht werden, ist das für mich Pornographie. Ein sich eventuell an dieser Art von "Kunst" aufgeilender Konsument war eigentlich nie Bestandteil meiner Definition. Wichtig noch: als etwas Böses, verwerfliches oder moralisch uverantwortbares betrachte ich solche Geschichten/Filme nicht.
Wenn du eine Geschichte als Pornografie abwertest (deine Wortwahl hier sagt mir das, Schrei Bär), wertest du auch denjenigen ab, der diese Art von Kunst liebt. Dein Zusatz, dein Urteil richtet sich nicht gegen den Leser, geht also ins Leere.
Dazu kommt: Merkwürdigerweise kommt diese Art von Urteilen nie, wenn sich in einer Geschichte alles nur ums Essen dreht. Oder um die (nicht nur platonische) Liebe.
Dem ist so, weil die Pornographie von der Mehrheit als etwas Minderwertiges angesehen wird. Sie sehen das als minderwertig, weil in unserer Kultur Sex nach wie vor als etwas Schmutziges gilt, oder zumindest als etwas, dessen man sich schämen muss. Und über das, dessen man sich schämt, spricht man nicht. Warum dem so ist, hat Dion schon aufgezeigt. Ich kann dazu nur wenig beitragen, kann nur beobachten und meine Schlüsse ziehen.


Gesetze zum Schutze der Jugend zum Beispiel werden nicht von Webmastern eines Internetforums gemacht, sondern vom Gesetzgeber. Diejenigen, die dann die Freiheit der eigenen Meinung fordern, sich unter anderem auch "pornografisch" auf der Seite ausdrücken zu dürfen, werden aber im Zweifelsfall weder die Gerichtskosten noch die Strafen zahlen. Laut Hamburger Gerichtsurteil aber ist ja der Webmaster eines Forums sogar für die Beiträge zur gesetzlichen Verantwortung zu ziehen, die er noch nicht einmal gelesen hat. Gemessen an diesem Risiko halte ich Sirius Ausführungen schlicht für unfair der Seite gegenüber.
Du hast offensichtlich vergessen, sim, dass ich hier Quinn zugestimmt hatte. Und für das Hamburger Urteil sind Leute verantwortlich, die das Netz „rein“ halten wollen. Das ist leider die Mehrheit dieses Volkes, wäre dem anders, wir hätten andere Gesetze und natürlich auch andere Urteile. Aber diese Urteile finden Zustimmung, natürlich nicht mehrheitlich in den Foren, sondern bei Leuten, die das Internet für das moderne Sodom und Gomorra halten. Wie ich schon sagte: Früher ging man gegen Comics vor, jetzt gegen das Internet.

Und wenn ich allgemein das Niveau der Geschichten lese, die hier auf der Seite in den letzten Monaten zum Teil eingestellt werden, bin ich noch nicht anmaßend genug. Wenn neuerdings Leute hierher kommen, deren Geschichten hier gelobt werden, obwohl sie anderenorts verrissen wurden, bleibt nur zu bemerken: Das war mal anders herum. Und das hat verdammt noch mal auch wieder andersherum zu werden.
Fein, sim, dann sind wir uns ja einig. Ich werde mich auch bemühen, wieder aktiver zu sein, nur ich kann nicht immer, wie ich möchte.

Ich bin etwas abgeschweift, auch weil genau dieser Punkt von Sirius verwechselt wurde. Er geht davon aus, die handwerkliche Kritik wäre eine verschämte inhaltliche Kritik der moralischen Entrüstung. Das mag bei einigen Antworten so sein, definitiv aber nicht bei Häferls.
Hier sind wir definitiv unterschiedlicher Meinung, sim. Aber der Worte sind genug gewechselt, ich will das nicht wieder aufwärmen.

Denn wenn wir in die Wertediskussion einsteigen, ist ja die Frage, was ist Porno. Zum einen natürlich, das, was der Gesetzgeber dazu (recht schwammig) definiert.

Und bei der Rohrverlegergeschichte haben wir gleich die klassenfeindliche Ausnahme. Denn die ist ja sehr wohl verschlüsselt, wenn auch plump, aber es wird eben ein Rohr verlegt, statt gerammelt.
Wenn ein Chef den Schreibtisch mit dem Arm leerfegt, die Sekretärin darauf legt, ihr den Rock hochzieht und in sie eindringt, sind wir eher bereit, dies als Erotik zu lesen, obwohl es doch viel direkter ist. Man könnte also auf die Idee kommen, Verschlüsselungen aus dem Arbeitermillieu = Porno (Vulgärsprache), Chefetagenmillieu selbst unverschlüsselt = Erotik. Auf dem Schreibtisch hat man Sex, unter der Spüle rammelt man. Vielleicht täusche ich mich ja in dieser Einschätzung, ist bisher eher eine Hypothese.
Dazu passt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Oder: Bei dem schlechtesten Buch entscheidet sich, ob es eine Freiheit der Kunst wirklich gibt.


Doch das nur am Rande, weil ich Diskussionen wie die zwischen Häferl und Sirius zur Genüge kenne, weil am eigenen Leibe gespürt :D – man kann Sirius nur raten, zukünftig Finger davon zu lassen.
Wie du sehen kannst, Dion, habe ich deinem Rat gefolgt. ;)

Das heißt, wenn hier jemand mehr Toleranz fordert, dann füllt er sich von der Mehrheit unterdrückt oder bevormundet, auf jeden Fall glaubt er, seine Meinung wird mißachtet, weil als Mindermeinung wahrgenommen. Egal was er sagt, er argumentiert immer aus einer Position der Schwäche, und das merkt man an den Antworten, die er bekommt: Sie sind meistens von oben herab, im besten Fall ironisch.
Ja, das Ironische, und noch mehr das von oben herab Gesagte, war deutlich aus den Kommentaren zur Geschichte Handwerkerhimmel und auch hier herauszulesen.

Ich erkenne diese Seite kaum noch, denn die Diskussionen um Sitte und Moral waren früher so gut wie nicht vorhanden, und wenn doch, dann wurden sie nicht auf diesem Niveau geführt, und vor allem hat keiner nach „moralischen Säuberung“ der kg.de gerufen - Solches ist eines Autors schlicht unwürdig.
Den letzten Satz unterschreibe ich sofort.


Auch dann ist es doch im höchsten Grad ungeschickt, eine Website für etwas anzugreifen, was sie gar nicht getan hat. Und genau aus diesem Grund war ich auch so unversöhnlich Sirius gegenüber. Ich kann es schlicht nicht leiden, wenn jemand kommt und mich für etwas beschuldigt, dessen ich unschuldig bin. Dafür ist ganz eindeutig eine Entschuldigung nötig. Warum wird von mir Versönlichkeit verlangt, wenn jemand mir oder in diesem Falle der Website ungerechtfertigt Zensur unterstellt, die nicht stattfand.
Jetzt übertreibst du aber, sim. Ich habe doch hier eindeutig gesagt: Vielleicht war mein letzter Beitrag ein wenig zu forsch, denn was ich sagen wollte ist nur: Sollte deinem Urteil (und dem von Häferl) die Moderation folgen und den Text löschen, dann wäre das ein Zeichen in eine Richtung, die nicht die meine ist.
Zur Löschung ist nicht gekommen, dennoch werte ich der Versuch, Solches zu erreichen, schon als einen Angriff auf die Freiheit des Wortes bzw. der Seite. Mehr habe ich danach an keiner Stelle gesagt, deswegen verstehe ich dich hier nicht. Ich würde sagen, da liegt ein Missverständnis vor.
Das sieht übrigens auch melisane so: „Ich will jetzt nicht auf Sirius eingehen, wenn er das noch will, wird er sich sicher selbst noch äußern. Nur so viel, ich denke nicht, dass er die Website als solches angreifen wollte, im Gegenteil.“


Für mich ist Pornographie eine banalisierende und verharmlosende Darstellung des menschlichen Sexualaktes.

Es geht nicht darum, daß Wörter wie "ficken", "Schwanz" oder "Fotze" gebraucht werden. Es geht auch nicht darum, wie explizit oder detailgetreu die Darstellung ist. Es geht um die Art und Weise der Darstellung und den Kontext, in dem dies geschieht.

Damit bestätigst du, Theryn, was schon sim und Dion gesagt haben: „Man könnte also auf die Idee kommen, Verschlüsselungen aus dem Arbeitermillieu = Porno (Vulgärsprache), Chefetagenmillieu selbst unverschlüsselt = Erotik. Auf dem Schreibtisch hat man Sex, unter der Spüle rammelt man.“ und „Es gibt Bücher, die auf dem Index stehen, nur weil sie den falschen Autor haben und im falschen Milieu spielen“

Banalisierend ist eine Darstellung meiner Meinung nach dann, wenn sie miteinander ablaufende und aufeinander aufbauende Prozesse auf lediglich einen Aspekt reduziert. In diesem konkreten Fall geht es bei Sex nur ums Ficken. Ja, damit meine ich auch, daß eine Reduzierung von Sex auf Liebe ebenfalls banal ist.
Verzeihung, Theryn, aber ich kann dir hier nicht folgen, denn wenn dem so wäre, dann wäre jeder Text, der sich beispielsweise lediglich mit einem Aspekt des Essens beschäftigt, eine banalisierende Darstellung seines Gegenstands.

Verharmlosend ist eine Darstellung, wenn sie gezielt den Eindruck einer Allgemeingültigkeit, einer Normalität oder vielleicht sogar eines "Idealzustandes" vermittelt.
Das meinst doch nicht im Ernst, oder? Wenn dem so wäre, dann könnte man nie zu keiner Sache oder Vorgang eine persönliche Meinung veröffentlichen, sondern nur nach wissenschaftlichen Gesichtpunkten, also mit Für und Wider beurteilen. Merke: Wenn ich etwas für harmlos halte, dann sage ich das auch, und wenn ich meine, meine Meinung besitzt Allgemeingültigkeit, dann schreibe ich das so. Du meinst aber: Ich darf in Öl eingelegten Artischocken für das Höchste der Gefühle halten und mich darüber auf 100 Seiten ausbreiten, aber ich darf das nicht, wenn ich das gleiche über Analsex denke.

Banalisierung und Verharmlosung möchte ich nicht als wertende Begriffe verstanden wissen. Sie stellen für mich zwei normale Intrumente dar, mit denen man, gewollt oder ungewollt, bestimmte Effekte erreichen kann (z.B. Meinungen beeinflussen).
Banalisierung und Verharmlosung sind wertende Begriffe, kein Mensch der Welt kann ihnen das nehmen.

Aber pornographische Darstellungen gehören für mich zu den Dingen, die nicht ungefragt an alle und jeden herangetragen werden sollten.
Das fängt bei der Kindererziehung an und geht weiter zu den Menschen, die sich von pornographischen Darstellungen gestört fühlen, was im Übrigen niemand zu bewerten hat.
Dazu passt: „"Es kann der Frommste nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen Nachbarn nicht gefällt!" Solche Leute, würden sie sich von der Sonne gestört fühlen, verböten auch der Sonne zu scheinen, aber weil sie das nicht können, wollen sie wenigstens vorschreiben, was die Nachbarn im Internet lesen dürfen. Und dazu muss man auch noch schweigen, denn zu sagen, sie sind Spießer, würden sie als eine Beleidigung auffassen. Schon klar, niemand will ein Spießer sein, obwohl es davon nur so wimmelt, nicht nur im wirklichen Leben, sondern nachweislich auch auf dieser Seite.

Sirius

 
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Hallo geronemo,

bei dir habe ich das Gefühl, du wirst uns noch mit einem persönlichen Abschiedsthread beglücken, in dem du uns dann die nächsten Jahre erklärst, dass wir alle zu dämlich sind, die Genialität und Qualität deiner Texte zu erkennen - weshalb du uns nun aber endgültig und für immer und wirklich und echt und unwiderruflich und auf alle Fälle und ohne wenn und aber und überhaupt verlassen wirst. Und all deine genialen und qualitativ herausragenden Texte für immer löschen lassen willst. Das haben wir nun davon!

Ich bin ganz ehrlich, dein Jammern und Klagen und deine ständigen Ankündigungen, das Forum nun endgültig verlassen zu wollen, werden mir gelegentlich vielleicht sogar fehlen!

Mal ganz ernsthaft: Was hast du denn für eine übersteigerte Erwartungshaltung an ein Kurzgeschichtenforum? Doch nicht ernsthaft die, die du in deinem "famous last words" zum Ausdruck bringst?

Mir erscheint dein Verhalten etxtrem kindisch. Wenn ein Kind nicht die nach seiner Meinung angemessene Aufmerksamkeit der anderen erhält, dann sagt es: "Ich spiel nicht mehr mit!"

Und in der Regel ist darauf die passende Antwort: "Dann hau doch ab!"

Sorry, aber das musste mal so deutlich raus.

Grüße von Rick

 

Ich werde heute abend im Penny allen Leuten dort erzählen, dass ich meinen Käse in Zukunft bei Aldi kaufe.
Reisende soll man nicht aufhalten.

 
Zuletzt bearbeitet:

sirius schrieb:
Und für das Hamburger Urteil sind Leute verantwortlich, die das Netz „rein“ halten wollen. Das ist leider die Mehrheit dieses Volkes, wäre dem anders, wir hätten andere Gesetze und natürlich auch andere Urteile. Aber diese Urteile finden Zustimmung, natürlich nicht mehrheitlich in den Foren, sondern bei Leuten, die das Internet für das moderne Sodom und Gomorra halten. Wie ich schon sagte: Früher ging man gegen Comics vor, jetzt gegen das Internet.
Da denken wir ja durchaus ähnlich. Vielleicht besitze ich da die Gelassenheit dessen, der weiß, dass es auch heute noch Comics gibt.
Ich würde sagen, da liegt ein Missverständnis vor.
Ich würde sogar sagen, da liegen mehrere Missverständnisse vor.
Ich lasse es gut sein, über die meisten Sachpunkte sind wir uns ja einig, an anderen Stellen bin ich glaube ich einfach gerade zu blockiert, um zu versehen, worauf du hinausmöchtest.

Lieben Gruß
sim

Hallo geronemo, bitte nicht einzeln löschen, das wird die Administration in einem Arbeitsgang erledigen.

Are-Efen,

geronemo findet sofort meine Unterstützung, wenn er sich gegen die hier und auch in den Verlagshäusern wütende Seuche der zielgruppenorientierten auf dem Reißbrett geplanten eindimensionalen und geradlinig kalkulierten Geschichten wendet, die sowohl in diesem Forum als auch in den Verlagshäuser die Literatur verdrängt haben. Aber gerade das fordert doch immer wieder Auseinandersetzung mit Sujet, Umsetzung, Form und Inhalt. Gerade dafür gilt doch noch mehr, dass Inhalt die Form den Inhalt bestimmt. Und dafür gilt noch mehr, Kopf hinhalten. Wenn ich gegen den Mainstream schwimmen will, hilft es mir überhaupt nicht, darüber zu jammern, dass der Mainstream nicht mit mir spielt und mich doof findet. Das wäre ja paradox.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn jemand, statt hier im Forum aktiv zu sein, lieber mit seinem Kumpel zusammensitzen und den zuschwallen will, dann soll er das einfach machen, braucht das aber hier nicht noch mal in einer derart anklagenden Art hervorzuheben. Soll doch jeder machen was er will und womit er glücklich wird, aber dieses ständige Gejammer über dies und das geht mir mittlerweile dermaßen auf den Senkel, da tut ein klares und offenes Wort mal so richtig gut. Mir jedenfalls.

Warum ist Geronemos Beitrag denkwürdig? Ich weiß auch genau was er will und meint. Hab ich doch klipp und klar geschrieben, wie ich das interpretiere.

"Ihr seid alle doof und ich spiel jetzt nicht mehr mit euch!" Viel mehr steht da nicht, oder?

Grüße von Rick

 

Uwie, uwie...

Hallo zusammen!

@ Sirius

Nochmal OnTopic:

Es ist immer müßig, nach über einem Monat eine solche Diskussion nochmal aufzuwärmen. Nicht, weil sich Standpunkte und Argumente ändern würden in der Zeit, sondern weil so viele Details der Diskussion, wie sie bislang gelaufen ist, mit der Zeit verschütt gehen.

Desweiteren bin ich mir nicht sicher, mit welcher Einstellung Du an eine solche Diskussion herangehst. Bei Deinen Erwiderungen habe ich aber das Gefühl, als hättest Du Dir meine Aussagen so zurechtgelegt, wie Du es haben willst, um Deine Einstellung mir und anderen aufs Auge drücken zu können.

Beispiele:

Verzeihung, Theryn, aber ich kann dir hier nicht folgen, denn wenn dem so wäre, dann wäre jeder Text, der sich beispielsweise lediglich mit einem Aspekt des Essens beschäftigt, eine banalisierende Darstellung seines Gegenstands.

Ich sprach von der Banalität der Darstellung, nicht der des Textes. Der Wert oder Gehalt des Textes ist davon vollkommen losgelöst. Deswegen gibt es ja auch gute und schlechte Pornos. Pornos sind sie aber trotz alledem.

Du meinst aber: Ich darf in Öl eingelegten Artischocken für das Höchste der Gefühle halten und mich darüber auf 100 Seiten ausbreiten, aber ich darf das nicht, wenn ich das gleiche über Analsex denke.

Falsch. Hier zeigst Du sehr schön, daß Du nur das herausgelesen hast aus meinem Text, was Du herauslesen wolltest.
Ich habe eindeutig gesagt, daß es NICHT darum geht, was man erzählt und worüber man schreibt, sondern auf den Kontext und die Art der Darstellung.
Wenn Du schon so hochtrabende Formulierungen wie "das Höchste der Gefühle" in den Mund nimmst, dann gehe ich auch davon aus, daß Du, wenn es um das Thema Analsex ginge, eben nicht nur die reine körperliche Ebene abhandeln würdest, die ohne Frage dazu gehört, sondern auch andere Facetten mit einfließen ließest, die Deinen Text aus der Eindimensionalität emporhebten.

Nebenbei, wenn Du davon sagst:

Merke: Wenn ich etwas für harmlos halte, dann sage ich das auch, und wenn ich meine, meine Meinung besitzt Allgemeingültigkeit, dann schreibe ich das so.
, dann sei Dir das unbenommen, nur brauchst Du Dich dann nicht zu wundern, wenn Du gegenteilige Meinungen erwidert bekommst. Wenn Du dann anderen Deine Meinung mitsamt ihrer vermeintlichen Allgemeingültigkeit aufdrücken willst, dann kommt es berechtigterweise zum Streit. Du solltest die "Freiheit des Wortes" nicht nur für Dich in Anspruch nehmen, sondern auch anderen zubilligen.

Banalisierung und Verharmlosung sind wertende Begriffe, kein Mensch der Welt kann ihnen das nehmen.

Doch, deswegen habe ich meine Ausführungen dazu erläutert. Aber wenn man's nicht lesen will ...

Dazu passt: „"Es kann der Frommste nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen Nachbarn nicht gefällt!" Solche Leute, würden sie sich von der Sonne gestört fühlen, verböten auch der Sonne zu scheinen, aber weil sie das nicht können, wollen sie wenigstens vorschreiben, was die Nachbarn im Internet lesen dürfen. Und dazu muss man auch noch schweigen, denn zu sagen, sie sind Spießer, würden sie als eine Beleidigung auffassen. Schon klar, niemand will ein Spießer sein, obwohl es davon nur so wimmelt, nicht nur im wirklichen Leben, sondern nachweislich auch auf dieser Seite.

Spätestens nach diesen Zeilen wird klar, daß es Dir nicht um eine Diskussion geht. Du hast Deine Schubladen bereits beschriftet und stopfst nur noch nach Deinem Gusto andere Leute dort hinein. Bei mir witterst Du, ich sei ein Spießer und ZACK!, schon bin ich drin in Deiner Schublade. Dabei hast Du Dich mit meinem Standpunkt offensichtlich gar nicht ernsthaft auseinander gesetzt. Was soll ich nun davon halten?

Auf bald!

Theryn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo geronemo,

du hast dich oft beklagt, weil du zu deinen Geschichten keine, zu wenige oder nicht die nach deiner Einschätzung qualitativ angemessenen Kritiken erhalten hast.

Du hast bei vielen Anlässen immer wieder wortgewaltig damit "gedroht", dieses Forum nun endgültig zu verlassen. Das klang immer so, als wolltest du damit jemanden bestrafen ...

Wenn du nun Ernst damit machst, dann ist das nur konsequent. Aber die Schuld dafür bei anderen zu suchen, bei nassforschen Moderatoren oder bei Forumskollegen, die mal ehrlich ihre Meinung zu deinem Verhalten äußern, ist ein wenig billig.

Vielleicht denkst du auch mal ein bisschen über dich nach. Manchmal lohnt es sich, die Selbstwahrnehmung etwas nachzujustieren.

Ich stehe zu meiner Aussage, du hast dich gelegentlich kindisch verhalten, so kommst du halt rüber. Ob ich mich nun freue, wenn du jetzt vom Hof reitest? Es ist deine Entscheidung, wichtig ist, dass dir selbst dieser Schritt Freude bereitet. Mir ist das ehrlich gesagt Banane. Konsorten habe ich nicht, also spreche ich nur für mich. Ich wünsch dir auf alle Fälle alles gute und weiterhin viel Spaß beim Schreiben.

Ich sehe dich nun wie ein Cowboy in die untergehende Sonne reiten und dabei ein Lied singen: "I'm a poor lonesome writer!"

Grüße von Rick

 

Würde z.B. ein Rick einen Geronemo bei einer Begegnung in einem Verlagshaus so anquatschen und runtermachen? Gäbe es etwas zwischen den beiden auszutragen, würde es schon geäußert werden -- aber nicht so.

In einem Verlagshaus würden die beiden wortlos aneinandervorbeigehen.
Hier ist es eher so, dass geronemo Rick am Kragen hält und sagt: "Glückwunsch zu Ihrer neusten Geschichte. Der Pöbel liebt das Teil. Na ja, irgendwer muss auch für den Mainstream schreiben, die Masse ist halt in der Mehrheit und muss damit einen schlechten Geschmack haben. Ist mir auch egal, ich werde mich dem nicht beugen, ich bleibe, wer ich bin. Sehen wir erstmal, an wen von uns beiden man sich in 200 Jahren erinnern wird."
Ich bin sehr dafür, zu so einem Verhalten deutliche Worte zu finden. Internetforen , gerade über das Schreiben, scheinen viele Menschen anzuziehen, die in ihrer kleinen Welt leben und alle anderen irgendwie auf deren Bedeutung für sich selbst reduzieren und permanent sticheln, nachtreten, Leute beleidigen und sich alles in allem ziemlich daneben benehmen.
Und es scheint irgendwie chic zu sein, sich gar nicht damit zu befassen als Außenstehender, weil es nicht cool ist, mal lauter zu werden. Es schickt sich nicht. Es macht die Stimme heiser.
Wie gerne hätte ich in den letzten Monaten mal geschrieben "Müssen wir eigentlich dabei sein, wenn du dir einen runterholst?", aber es schickt sich eben nicht. Und jetzt zum vermeintlichen Abschied, nach zahllosen "Ihr wollt, dass ich gehe, also bleibe ich und schreibe einfach weiter, ob es euch interessiert, oder nicht"-Postings, sagt mal einer was halbwegs in die Richtung und dann ist er Kopf der riesigen Anti-Geronemo-Verschwörung?
Das glaube ich nicht.

Gruß
Quinn, der diese Scheiße hinter dem Namen albern findet

 

Für mich ist Pornographie eine banalisierende und verharmlosende Darstellung des menschlichen Sexualaktes.
[…]
Banalisierend ist eine Darstellung meiner Meinung nach dann, wenn sie miteinander ablaufende und aufeinander aufbauende Prozesse auf lediglich einen Aspekt reduziert. In diesem konkreten Fall geht es bei Sex nur ums Ficken. Ja, damit meine ich auch, daß eine Reduzierung von Sex auf Liebe ebenfalls banal ist.

Verharmlosend ist eine Darstellung, wenn sie gezielt den Eindruck einer Allgemeingültigkeit, einer Normalität oder vielleicht sogar eines "Idealzustandes" vermittelt.

Banalisierung und Verharmlosung möchte ich nicht als wertende Begriffe verstanden wissen. Sie stellen für mich zwei normale Intrumente dar, mit denen man, gewollt oder ungewollt, bestimmte Effekte erreichen kann (z.B. Meinungen beeinflussen).

Banalisierung und Verharmlosung sind wertende Begriffe, kein Mensch der Welt kann ihnen das nehmen.
Doch, deswegen habe ich meine Ausführungen dazu erläutert.
Ich zitiere aus dem DWDS:
banạl = /Adj./ 〈franz.〉 leer, schal, geistlos
verhạrmlosen = /Vb./ etw. harmloser darstellen, als es in Wirklichkeit ist, etw. bagatellisieren

Wenn wir uns nicht einmal bei diesen beiden Begriffe einigen können, Theryn, ist jede weitere Diskussion sinnlos.

Sirius

 

Hallo zusammen!

@ Sirius

Ich zitiere aus dem DWDS:
banạl = /Adj./ 〈franz.〉 leer, schal, geistlos
verhạrmlosen = /Vb./ etw. harmloser darstellen, als es in Wirklichkeit ist, etw. bagatellisieren

Wenn wir uns nicht einmal bei diesen beiden Begriffe einigen können, Theryn, ist jede weitere Diskussion sinnlos.

Sirius


Die Diskussion ist ohnehin sinnlos, auch ohne daß wir uns auf diese beiden Begriffe nicht einigen können, was wir eigentlich auch gar nicht müssten, da ich, wie ich bereits angemerkt habe, mich nicht auf den Begriffen ausgeruht, sondern meine diesbezüglichen Gedankengänge erläutert habe.

Auf bald!

Theryn

 

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