Was ist neu

Freiheit des Wortes

Mitglied
Beitritt
17.10.2007
Beiträge
96

Freiheit des Wortes

Es gibt da eine kleine Geschichte namens Handwerkerhimmel, die, wäre sie in der Rubrik Satire, sicher ganz andere Kommentare bekommen hätte. Aber leider ist sie in der Rubrik Romantik/Erotik gepostet worden, und da wird anscheinend mit anderen, kleinlicheren Maßstäben gemessen.
Da ist ein holpriger Satz mit einem simplen Schreibfehler es wert, von einer Moderatorin mit einem Beitrag bedacht zu werden, und da ist eine Veteranin, die sich zu abfälligen Bemerkungen hinreißen lässt:

Tatsächlich entdeckt der junge Mann aber ein Loch in einem rostigen (was für ein Schwachsinn!) Abwasserrohr, das dann ja wohl repariert gehört.
Dabei gibt es seit hunderten von Jahren Abwasserrohre aus Eisen, und Eisen, das weiß jedes Kind, rosten eben.
Von mehreren Seiten kamen die obligatorischen Hinweise auf den billigen! Pornoplot – ja, wenn Porno, dann auch billig, so ist das nun mal hier auf kg.de -, und natürlich auf den jahrhundertealten Wortwitz mit dem Rohrverlegen als Synonym fürs Ficken.
Dabei spielt der Autor geradezu mit uns allen bekannten Klischees (einsame Hausfrau bestellt Handwerker in der Hoffnung, so zu einem Fick zu kommen), nur wird ihm das negativ ausgelegt.
Es wird dem Autor allen Ernstes nahegelegt, mit seinen Geschichten woanders hinzugehen, und zwar mit der Begründung, die Handlung wäre unlogisch und enthalte Fehler - Zitat:
Dann bist du aber hier eindeutig falsch. Wir sind hier nicht auf porno.de, sondern auf kurzgeschichten.de, und wenn es dir nicht paßt, daß hier kritisiert wird, weil die Handlung unlogisch ist und einfach Fehler in der Handlung sind, dann solltest du wo hingehen, wo man sich an solchen geistlosen Geschichten aufgeilt, ohne sein Hirn einzuschalten, und wo man so dummes Gekicher süß findet.
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass diese Empfehlung selbst ein wenig holprig gerät, aber wenn sie sich auf Behauptungen stützt, die durch nichts bewiesen sind (ich sage: in dieser Geschichte sind keine logischen Fehler enthalten, und wenn doch, dann nicht mehr als in jeder anderen auf dieser Seite), dann ist das mehr als bedenklich, zumal diese Einschätzung (die Geschichte wäre pornografisch und müsste den Regeln nach gelöscht werden) nicht nur eine Einzelmeinung darstellt, sondern inzwischen von mehreren Lesern erhoben wird, natürlich mit dem Hinweis, es würden hier auch Jugendliche und Kinder mitlesen.
Weil auch mir bei meiner einzigen Geschichte hier der gleiche (absurde) Vorwurf gemacht wurde, fühle ich mich mit dem Autor der Geschichte Handwerkerhimmel solidarisch, denn gerät auf dieser Seite dieses Abqualifizieren der Geschichten allein aus moralischen Gründen zur Methode, dann gute Nacht Freiheit der Gedanken und des Wortes, dann regieren wieder die Prüderie und die Intoleranz, was alles schon einmal da gewesen und jetzt anscheinend wieder im Kommen ist.
Um die zugegeben nicht besonders gute, aber auch nicht besonders schlechte Geschichte Handwerkerhimmel nicht mit Grundsatzdiskussionen zuzupflastern, eröffne ich diesen Thread, selbst wenn der Anlass dazu euch als geringfügig erscheinen mag.

Sirius

 

Es sind doch immer wieder die selben, die sich an solchen Dingen aufgeilen ...

 

Danke, weltenläufer,

für deinen konstruktiven Beitrag zur Diskussion.

Sirius

 

Ganz einfach

Hallo zusammen!

@ Sirius

Es ist doch nunmal ganz einfach:

In den Regeln der Rubrik steht ganz eindeutig, daß Pornographie auf KG.de nicht gestattet ist. Die Freiheit, die Du beschreist, ist aber eben die Grundlage dafür, daß der Seitenbetreiber für seine Website diese Regel so formuliert hat.
Der Begriff "Freiheit" wird immer gern romantisch verklärt und mit Vorstellungen gleichgesetzt, die eher Chaos und Anarchie vermitteln.
Aber nein, so ist es nicht. Freiheit heißt nicht, daß es keine Grenzen gibt.

Der Text ist eindeutig pornographisch. Sicher ist er dies auf eine augenzwinkernde Art und Weise, allerdings sind die Szenen, die in einem solchen Text naturgemäß die Kernaussagen beinhalten, sehr eindeutig. Oder, um es anders zu sagen, es ist ein vielleicht ironisch gemeinter Text, der trotzdem in die Ü18-Sektion gehört, die wir hier nicht haben.

Jetzt magst Du wieder Prüderie und so weiter rufen, aber das hat damit gar nichts zu tun. Kein Mensch hier ist prüde, nur weil er keine Pornos lesen will auf einer Plattform, die eindeutig dazu Stellung bezogen hat.

Moral und Anstand sind Begriffe, die in der Tat wieder im Kommen sind und das ist gut so, weil die Menschen langsam auf den Trichter kommen, daß das fehlen jeglichen moralischen Bewusstseins fatal ist. Auch Du beschreist hier gerade eine Art Moral, allerdings versuchst Du anderen Deine aufzudrücken und umgekehrt. Es ist also nicht so einfach mit diesen Begriffen. Sie aber per sé abzuwerten und zu negieren, damit ist niemandem geholfen.

Auf bald!

Theryn

 

Soweit ich die Diskussion zu dieser Geschichte verfolgt habe, schien es mir eher um die Frage zu gehen, ob sie mit den Forenregeln vereinbar ist - und nicht darum, sie moralisch abzuurteilen.
Vielleicht wäre es ganz günstig, mal an einer verbindlichen und exakten Definition für Pornographie zu arbeiten, die die Grenze zu erlaubten Geschichten auf kg.de darstellt. Denn mir scheint es, dass es zur Zeit noch ziemliche Unklarheiten bezüglich der 'künstlerischen Inhalte' gibt.

Als Randnotiz: Toleranz und Freiheit, bzw. ganz allgemein die Werte unserer modernen, offenen Gesellschaft ausgerechnet mit einem äußerst reaktionären Genre wie dem Porno verteidigen zu wollen, scheint mir persönlich allerdings recht gewagt. Aber das sieht wahrscheinlich jeder anders.

 

Hallo zusammen,

ich hatte, um den Handwerkerhimmel nicht in den Himmel zu posten, mich in jenem Thread nicht geäußert. Mich hatte allerdings das gleiche Gefühl beschlichen wie Sirius. Es wurde definitiv mit zweierlei Maß gemessen bei der Beurteilung dieses Textes. Meiner bescheidenen Meinung nach ging es ebenfalls zu weit, Jesa aufzufordern, ein anderes Forum aufzusuchen.

Dieses kleine Textchen war von Pornographie so weit entfernt, wie meine eigenen Texte von hochklassiger Literatur. Wir werden es in der schriftlichen Kommunikation nie verhindern können, dass Einstellungen und (Vor-)urteile in Kritiken mit einfließen, aber ich finde es schon bedenkenswert, was anlässlich eines so belanglosen, mit einem Augenzwinkern schnell heruntergeschriebenen Text alles hochkocht.

Pornographie ist reaktionär? Das musst du mir erklären, ccw. ;-)

Ich verstehe Sirius so, dass es ihm hier nur um ein Statement für das Recht auf das eigene Wort und um Toleranz geht, und ich unterstütze ihn ganz offiziell dabei.

Liebe Grüße
melisane

 

Hallo zusammen!

@ melisane

Dieses kleine Textchen war von Pornographie so weit entfernt, wie meine eigenen Texte von hochklassiger Literatur.

Was ist denn dann Pornographie?

Auf bald!

Theryn

 

Ich zitiere aus der Pornografie-Defintion auf Wikipedia:

Nach Auffassung des Sonderausschusses des Bundestags für die Strafrechtsreform sind Schriften, Ton- und Bildträger dann als pornografisch einzustufen, wenn sie „zum Ausdruck bringen, daß sie ausschließlich oder überwiegend auf die Erregung eines sexuellen Reizes bei dem Betrachter abzielen und dabei die im Einklang mit allgemeinen gesellschaftlichen Wertvorstellungen gezogenen Grenzen des sexuellen Anstandes eindeutig überschreiten“ (BT-Drs. VI/3521 S. 60). Der Gesetzgeber geht bei Pornografie also von einer Obszönität aus.

Liebe Grüße
melisane

 

Hallo nochmal!

@ melisane

Soeben habe ich mir den besagten Artikel auch nochmal angesehen. Was Du zitierst, ist die Definition des Gesetzgebers für Pornographie als Straftatbestand.

Aus dem selben Artikel zitiere ich die Abgrenzung zur Erotik:

Wie bei der Erotik ist es auch bei der Pornografie vorrangige Absicht, den Konsumenten sexuell zu erregen. Die Pornografie konzentriert sich dazu auf die Darstellung körperlicher Teile der Sexualität, wie die Geschlechtsteile bzw. den Geschlechtsakt. Die Erotik hingegen betont einerseits zwischenmenschliche Aspekte (Verführung, Sinnlichkeit), andererseits Körperästhetik, wobei die körperliche Trieberfüllung sich in das Gesamtbild integriert, teilweise auch in den Hintergrund rückt, bis hin zum völligen Verschwinden. Darstellungen von Geschlechtsorganen oder des Geschlechtsakts im wissenschaftlichen Kontext sind keine Pornografie.

Eine Unterscheidung zwischen Erotik und Pornographie ist in manchen Fällen schwierig, da beide Darstellungsformen ineinander übergehen können. Gelegentlich wird die Differenzierung zwischen Erotik und Pornographie aus weltanschaulichen Gründen vollständig abgelehnt. Eine solche Ablehnung beruht meistens auf der Vorstellung, dass alle Darstellungen von Sexualität generell sündhaft und zurückzuweisen seien.


So oder so ist das ganze jedoch immer eine Auslegungssache. Bei dem besagten Text, über den wir hier diskutieren, waren die Schilderungen eindeutig pornographisch meiner Meinung nach.

Um aber auch noch etwas anderes klar zu machen: Auch ich bin der Meinung, daß es nicht angebracht ist, einen anderen User aufzufordern, dieses Forum zu verlassen. Selbst wenn sich wirklich herausstellen sollte, daß dieser eine Text gegen die Forumsrichtlinien verstoßen hat.

Darum geht es hier aber meiner Meinung nach primär nicht. Es geht um die generelle Freiheit beim Schreiben, in diesem Fall um erotische/pornographische Texte im Speziellen. Wo ziehen wir einen Strich? Ziehen wir überhaupt einen? Können/sollen wir das überhaupt entscheiden, oder ist das Sache des Webmasters?

Ich kann Sirius und Dich schon verstehen...man muß schreiben können ohne sich selbst einzuschränken. Das sei auch jedem unbenommen, allein die Veröffentlichung dieser daraus entstehenden Werke ist eine Sache für sich. Man freut sich ja auch nicht, wenn man ins Museum geht, um sich erotische Kunst anzusehen und stattdessen läuft auf einer Leinwand "Schulmädchenreport" oder sowas...also ich zumindest nicht...gut, ins Museum mit Aktbildern geh ich auch nicht...aber Du weißt, worauf ich hinaus will.:-)

Auf bald!

Theryn

 

Hallo Theryn,

mich würde jetzt wirklich ernsthaft interessieren, wo Jesas Text Deiner Meinung nach pornografisch ist. Er spielt mit Worten und plumpen Wortspielen und ist nicht im Mindesten darauf angelegt, den Leser zu erregen.

Und bei solchen Kritiken stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Wichtig scheint mir zu sein, dass derart schlüpfrige, im untersten Niveau angesiedelte Texte, hier keinen Platz haben. Immerhin tummeln sich hier auch jugendliche und sogar noch jüngere Leser. Da darf die 'moralische Säuberung' schon 'einreissen' - meine ich.

Liebe Grüße
melisane

 

Es wird dem Autor allen Ernstes nahegelegt, mit seinen Geschichten woanders hinzugehen, und zwar
... aufgrund seiner/ihrer Reaktion auf Kritik.

 

Was mich etwas stört an dieser Diskussionseröffnung um die Freiheit des Wortes, ist die Wertung, die schon im ersten Beitrag steckt. Warum muss immer gleich dieser Abrechnungstonfall sein?
Und warum ist es nötig, die Freiheit des Wortes zu proklamieren, wenn es um einen Thread geht, der nicht gelöscht wurde, obwohl sicherlich fast alle Teammitglieder ihn bisher gelesen haben, die Freiheit des Wortes also gar nicht angegriffen wurde, obwohl sich Kurzgeschichten.de sogar vorbehält, Geschichten wegen mangelhafter Qualität zu löschen?
Was soll Häme in einer Diskussionseröffnung anderes bewirken als dieser Diskussion schon eine Richtung zu geben und sie von Beginn an ergebnisgeschlossen anstatt ergebnisoffen zu gestalten?
Das Prädikat "Für Erwachsene" ist übrigens nicht zwangsläufig eine Abqualifizierung, dass Kinder und Jugendliche hier mitlesen, eine Tatsache, und da es so ist, ist der Websitebetreiber an entsprechende Gesetze gebunden, Jugendgefährdendes entweder zu verschlüsseln oder nicht zuzulassen. Darin steckt noch nicht einmal eine moralische Wertung. Und daran gibt es so wenig zu diskutieren, wie du es, wenn ich nach hämischen Tonfall deiner Threaderöffnung gehe. Sonne dich gern im Ruf des Verteigers der Freiheit des Wortes. Aber doch bitte nicht auf Kosten von Menschen oder Plattformen, die diese gar nicht angegriffen haben.

Und wenn dir die Freiheit des Wortes wirklich etwas bedeutet, dann belasse sie doch auch bitte Schrei-Bär oder Häferl. Denn die Freiheit des Wortes liegt nicht nur da, wo du deine Meinung bestätigt siehst, sondern gerade da, wo du es nicht tust.

Mir zum Beispiel dürftest du nicht verbieten zu schreiben: Ich mag keine Wichtigtuer, die sich auf die Freiheit des Wortes berufen, weil sie ihre eigene Engstirnigkeit damit durchsetzen wollen.
Kann ich für dich natürlich nicht beurteilen, kenne dich ja nicht, aber genau so kommt dein Eifer in dieser Diskussion unterhalb der Geschichte und der Eröffnung dieses Threads hier an.

Lieben Gruß
sim

 

… sind Schriften, Ton- und Bildträger dann als pornografisch einzustufen, wenn sie „zum Ausdruck bringen, daß sie ausschließlich oder überwiegend auf die Erregung eines sexuellen Reizes bei dem Betrachter abzielen und dabei die im Einklang mit allgemeinen gesellschaftlichen Wertvorstellungen gezogenen Grenzen des sexuellen Anstandes eindeutig überschreiten“
Das Zitat, Melisane,

bringt es auf den Punkt. Wenn ich jedoch diese Aussage für mich übersetzen soll, dann handelt es sich um Pornografie, wenn ich beim lesen eines Textes eine Erektion bekomme, jedenfalls gehört die Erektion dazu, sonst ist der Tatbestand „Erregung eines sexuellen Reizes“ nicht erfüllt, oder?
Die Abgrenzung zur Erotik dürfte dann allein in der Überschreitung des sexuellen Anstands liegen, und das ist ein so dehnbarer Begriff, dass wir hier nie auf einen Nenner kommen werden.

Und damit bin ich bei dir, Theryn,

und bei deinem Postulat:

Moral und Anstand sind Begriffe, die in der Tat wieder im Kommen sind und das ist gut so, weil die Menschen langsam auf den Trichter kommen, daß das fehlen jeglichen moralischen Bewusstseins fatal ist.
Das ist für mich eine unzulässige Verallgemeinerung, denn es gibt nicht, wie du hier unterstellst, entweder Moral und Anstand oder das Fehlen jeglichen moralischen Bewusstseins, sondern viele Abstufungen zwischen den beiden Extremen: Hier turmhohe moralische Grundsätze, dort absolut nichts.

Die Grenze ist nicht nur fließend, sie wandelt sich auch mit der Zeit, man könnte auch sagen, dass jede Generation seine eigenen Grenzen definiert. Entsprechend fallen dann die Urteile über Texte aus: Noch in den 60er Jahren galt Henry Miller bei uns als Pornograph, heute gehören seine Werke zu Weltliteratur und niemand mehr regt sich darüber auf, außer vielleicht die ewig Gestrigen oder irgendwelchen kirchlichen Institutionen.

Sirius

PS: Sim, deinen Beitrag habe ich zu spät gelesen, um ihn gleich mitbeantworten zu können; ich werde es etwas später tun.

 

Vielleicht hast du, sim,

es übersehen, dass ich für diesen Thread auch einen persönlichen Grund angegeben habe. Ich will hier also nicht objektiv das Für und Wider betrachten, sondern ich bin Partei. Und als solcher nehme ich keine Rücksicht auf irgendwelche Empfindlichkeiten anderer Teilnehmer, d.h. ich reibe ihnen ihre eigenen Beiträge bewusst unter die Nase, damit sie erkennen (können, wenn sie wollen), wo sie gefehlt haben. Ich halte herzlich wenig bis nichts von akademischen Diskussionen, die den Gegenstand, den sie behandeln, nicht nennen.

Hier haben wir einen konkreten Text (Handwerkerhimmel), den zu beurteilen ein Kritikerjob ist. Es haben sich einige dazu geäußert, bis zu meinem Beitrag überwiegend negativ, lediglich du und Himbeerchen waren darin eine Ausnahme. Eine Ausnahme bildete auch der Beitrag von Häferl (der mit dem Hinweis, woanders zu veröffentlichen), der 2 Tage unbeanstandet blieb, und gemäß dem Spruch, wer schweigt, scheint zuzustimmen, bei mir den Eindruck erweckte, die kg.de-Gemeinde geht mit Häferls Meinung konform.

Für mich war spätestens dann (nach 2 Tagen) klar, dass dem widersprochen werden musste: Es kann nicht sein, dass da jemand aus moralischen Gründen abgekanzelt wird, aber das mit logischen Fehlern (die sich bei näherem Hinsehen nicht finden lassen) begründet wird. Es kann nicht sein, dass die Weigerung des Autors, die (wohlgemerkt nicht vorhandenen!) logischen Fehler auszubügeln, als Grund angegeben wird, ihn auf Pornoforen zu verweisen. Es kann nicht sein, dass ein verschriebenes Wort (udn statt und), eines Beitrags wert ist, nur damit man sagen kann, dass es am Text doch noch was zum meckern gibt.

Und entgegen deiner Meinung, dass damit die Freiheit des Wortes nicht angegriffen wurde, bin ich der Auffassung, dass das wohl geschehen ist. Mehr noch, die Plattform selbst wurde angegriffen, mit fadenscheinigen Begründungen. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder, dem ein Text aus moralischen Gründen nicht passt, dem Autor die Tür weisen oder nach Löschung des Textes verlangen dürfte. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand sagt, dieser oder jener Text ist schlecht, pornografisch oder sonst was, aber ich habe etwas dagegen, wenn jemand daraus eine Abrechnung mit dem Autor macht, ihn aus dem Forum haben will.

Ich dachte, das alles wäre so offensichtlich, dass es keiner Erklärung bedürfte. Ich habe mich getäuscht, leider auch in dir, sim.

Sirius

 

Eine Ausnahme bildete auch der Beitrag von Häferl (der mit dem Hinweis, woanders zu veröffentlichen), der 2 Tage unbeanstandet blieb, und gemäß dem Spruch, wer schweigt, scheint zuzustimmen, bei mir den Eindruck erweckte, die kg.de-Gemeinde geht mit Häferls Meinung konform.
Quatsch, nur haben schon viele Erfahrungen damit gemacht, was passiert, wenn man sich auf eine Diskussion mit Häferl einlässt.
Generell finde ich an dem Forum hier schön, dass solche Meta-Diskussionen auf ein Minimum beschränkt bleiben. Es gibt ungefähre Richtlinien für Kritiken und Geschichten und ansonsten geht es hier genau darum. Um Kritiken und Geschichten.
Prinzipiell entscheidet hier einer darüber, ob es Pornographie ist oder nicht: Der Webmaster. Denn der wäre im Fall der Fälle dafür haftbar.
Insofern ist eine großanlegte Diskussion darüber hier ziemlich müsig. Ist ja nicht dein Hals der gegebenenfalls in der Schlinge steckt. Da wäre ich auch locker dabei, die Freiheit der Kunst zu besingen.
Und wie gesagt: Der Beitrag steht ja noch da. Kein Grund, den Untergang des Abendlandes auszurufen.

Gruß
Quinn

 

Noch in den 60er Jahren galt Henry Miller bei uns als Pornograph, heute gehören seine Werke zu Weltliteratur und niemand mehr regt sich darüber auf, außer vielleicht die ewig Gestrigen oder irgendwelchen kirchlichen Institutionen.
Andere als Ewiggestrige zu bezeichnen, ist immer ein sehr praktisches Argument. Leider siehst du da einiges falsch, weil du eben nur mit deinen Maßstäben wertest und wenig offen bist für andere Meinungen.

Ich hatte eigentlich nicht vor, mich hier zu rechtfertigen (vor allem aus den von sim genannten Gründen), aber vielleicht hilft es dir ja.
Es ist nämlich nicht so, wie du es mir unter der Geschichte unterstellt hast, daß ich etwas dagegen hätte, wenn Sex in einer Geschichte vorkommt, oder wenn gar Frauen sich diesen wünschen. Beweise dafür findest du genug auf kg.de und hättest du vor deinen Anschuldigungen ein bisschen recherchiert, wärst du da auch selbst draufgekommen.
Und wenn du schon Henry Miller im Zusammenhang mit "Handwerkerhimmel" erwähnen mußt, da sind wir gleich beim zweiten Punkt: In Handwerkerhimmel findet sich überhaupt nichts anderes als diese Rohrverlegungssache, die ja noch nicht einmal eine eigene Idee ist, sondern einen mehrere Generationen langen Bart hat. Eine qualitative Gleichstellung mit Miller ist wohl eine schwere Beleidigung für diesen. Und genau die Qualität der Geschichte war ja das, was ich angekreidet hab.

Daß es nicht um Qualität ging, sagt jesa ja selbst:

Letztendlich ging es tatsächlich hauptsächlich darum, doppeldeutige Begriffe zu nutzen und nicht um die Realität einer "Rohrreparatur" :lol:.
Ich hab auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn eine Geschichte auf solchen doppeldeutigen Begriffen aufbaut, aber für meinen Geschmack gehört da wesentlich mehr dazu, als bloß den einen, abgelutschten Vergleich in einer hingerotzten Geschichte zu strapazieren.

Und über die Frage, ob es Porno oder Erotik ist, brauchen wir eigentlich nicht diskutieren, da jesa selbst sie bereits als Porno klassifiziert hat:

"Die Moral von der Geschicht,
gebe Dialogen und Handlungen in Pornos
nicht zu viel Gewicht"..:schiel:
Wenn man sieht, wie manche andere sich mit ihren Geschichten bemühen, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln, daß so etwas hier verteidigt wird.


Ansonsten hab ich aber wirklich keine Lust, dir meine Meinung zu erklären, nur weil du dich berufen fühlst, eine wirklich schlechte Geschichte zu verteidigen. Das wirkt nämlich mehr so auf mich, als ginge es gar nicht um die Geschichte, sondern darum, daß du mich angreifst. Dafür, daß du Probleme mit meiner Beitragszahl hast, wie du unter der Geschichte ja deutlich gemacht hast, kann ich wirklich nichts. Ich fühle mich nicht schuldig, nur weil ich hier viele Kritiken geschrieben habe.
Und wenn ich mich wirklich mal irre, kann ich dir nur sagen: Nur wer nichts tut, macht keine Fehler.

Grüße,
Susi

 

Natürlich, Quinn,

letztlich entscheidet Webmaster. Und okay, das mit Häferl habe ich nicht gewusst, ich dachte wirklich, es sind damit, was sie sagte, alle einverstanden, zumal da noch weitere Beiträge kamen, die fast ausschließlich in die gleiche Richtung gingen: Der Text sei pornografisch. Das fand ich so absurd, dass ich das mal klären wollte. Ich will einfach wissen, was hier unter Pornografie verstanden wird. Nur deswegen habe ich diesen Thread eröffnet, und persönlich gefärbt habe ich ihn, weil mir dieser Vorwurf, Pornografie geschrieben zu haben, auch schon gemacht wurde.

Denn es kann wirklich sein, dass sich inzwischen die Grenzen verschoben haben, dass also heute mehr auf „Sauberkeit“ der Sprache und der Themen geachtet wird, vielleicht sind hier tatsächlich Leute aktiv, die „alle Darstellungen von Sexualität generell als sündhaft zurückweisen“, die also gar nicht schauen, worüber es in einem Text eigentlich geht, sondern nur danach beurteilen, ob darin sogenannte schmutzige Wörter vorkommen oder nicht.

Sirius

 

Quatsch, nur haben schon viele Erfahrungen damit gemacht, was passiert, wenn man sich auf eine Diskussion mit Häferl einlässt.
Was sollen diese persönlichen Angriffe, noch dazu von einem Mod?

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, klar wird es hier auch solche Leute geben, kg.de ist ja (das klingt immer so abgegriffen) ein Querschnitt der Gesellschaft (wobei der Bildungsdurchschnitt hier wohl höher sein dürfte); aber sicher gibt es hier ein breites Meinungsspektrum. Das ist doch nix Schlimmes.
Also wenn das wer für Pornographie hält, ist es sein gutes Recht. Ich würd ihn deshalb nicht gleich in so ne halb-rechte Zurück-in-die-Steinzeit-Ecke stellen.

Gruß
Quinn

Häferl: Das ist kein persönlicher Angriff, sondern meine Meinung. Dass du dazu neigst, Diskussionen persönlich zu nehmen und dich in ihnen verbeißt, ist darüberhinaus nicht nur eine Meinung, sondern eine relativ nüchterne Feststellung. Und dass du's sogar schaffst, in unschuldige Off-Topic-Threads wie das CD-Wichteln oder den Wiener-Stammtisch irgendwie Konflikt-Potential zu bringen, weil du dich ungerecht behandelt fühlst, ist auch eine relativ nüchterne Feststellung.
Und wenn ich als Mod nicht mehr meine Meinung sagen darf, geb ich den Posten gerne ab.

 

zumal diese Einschätzung (die Geschichte wäre pornografisch und müsste den Regeln nach gelöscht werden) nicht nur eine Einzelmeinung darstellt, sondern inzwischen von mehreren Lesern erhoben wird, natürlich mit dem Hinweis, es würden hier auch Jugendliche und Kinder mitlesen.
du verallgemeinerst aber ganz schön! Das nicht ganz unberechtigte Argument, dass auch Kinder und Jugendliche in diesem Forum unterwegs sind, wurde von lediglich einer Person ins Feld geführt.

auf den Punkt, dass der Betreiber hier auch eine rechtliche Verantwortung hat und haftbar gemacht werden kann, gehst du überhaupt nicht ein.

und gemäß dem Spruch, wer schweigt, scheint zuzustimmen, bei mir den Eindruck erweckte, die kg.de-Gemeinde geht ... konform.
du weißt aber hoffentlich schon, wie viele Mitglieder ist auf Kurzgeschichten.de, oder? Und selbst wenn man nur die Leute nimmt, die in letzter Zeit aktiv sind, sind das eine ganze Menge.

Zitat aus einem Artikel auf Fokus-Online vom 18.1.2008, in dem es zwar um Jugendkriminalität ging, der aber deutlich unterstreicht, was ich sagen möchte):
»Kauder verwies auf die „schweigende Mehrheit“, die in keinen Umfragen auftauche. „Ich setze auf Menschen, die sich öffentlich nicht äußern, weder in Versammlungen noch in der Presse noch in Umfragen – aber eine sehr feste Meinung haben.«
Vor allem aber setzt Kauder darauf, dass die Schweigenden seiner Meinung sind. Fällt dir aber schon was auf, oder?

Zitat aus dem Artikel »Schweigen« auf Wikipedia.de:

Schweigen als Konsensbildung

Schweigen kann situationsabhängig Zustimmung oder Ablehnung einer Frage signalisieren. Wenn bei einer nichtformellen Abstimmung auf die Frage "Hat jemand etwas dagegen?" niemand antwortet, so wird das als Zustimmung gewertet.
Dazu das bekannte Zitat von Papst Bonifatius VIII. (um 1235–1303): „Qui tacet, consentire videtur.“ („Wer schweigt, scheint zuzustimmen.“) Er drückte sich vorsichtig aus; denn es könnte ja sein, dass beispielsweise jemand zum Schweigen gezwungen wird.

Andererseits wird ein Schweigen auf eine Aufforderung zur Zustimmung (etwa „Sind Sie damit einverstanden?“) eher als Ablehnung gewertert. Schweigen auf eine Frage wird also meist gleich oder ähnlich einer ablehnenden Antwort auf die Frage verstanden.

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Zitat, du:

Mehr noch, die Plattform selbst wurde angegriffen
ich meine, so wahnsinnig lange bist du ja noch nicht aktiv, heißt ja nicht viel, aber dass du dich jetzt schon gleich alle Anwalt für die gesamte Plattform gibst, halte ich doch für ein bisschen übertrieben. Das bedeutet übrigens nicht, dass ich die Meinung von etwas neueren Mitgliedern für unerheblich halte.

Wo kämen wir denn hin, wenn jeder, dem ein Text aus moralischen Gründen nicht passt, dem Autor die Tür weisen oder nach Löschung des Textes verlangen dürfte.
Wo wir hinkämen? Zu einer Plattform, auf der man seine Meinung frei äußern darf. Du kannst zum Beispiel auch verlangen, dass meine Texte gelöscht werden. Klar. Warum nicht? Ob es passiert, ist natürlich eine andere Frage.

Ich habe mich getäuscht, leider auch in dir, sim.
also eine Instanz, die uns erklärt, ob wir moralisch etwas taugen oder nicht, hat uns wirklich noch gefehlt! Aber dieser Mangel ist ja jetzt beseitigt.


mit deinen Aussagen stellst du halt meiner Ansicht nach all jene, die nicht deiner Meinung sind, in eine reaktionäre, verklemmte Ecke von Konformisten. Und zwar nicht die schweigende Mehrheit derer, die mit dir konform gehen, denn die ist in Wahrheit einfach nur die Mehrzahl derer, die schweigen.

Warum es mir geht ist, dass sich eine Gleichbehandlung bei Texten fordere. Es werden so viele Texte ob ihrer Kategorie infrage gestellt. Zum Beispiel ob ein Text wirklich historisch ist, oder Sciencefiction, oder seltsam, oder philosophisch. Da wird kräftig hin und hergeschoben, was ja auch ok ist, denn man kann sich auch mal vertun, und immer wieder gibt es Äußerungen zu allen möglichen Texten, die angeblich nicht den Anforderungen für Geschichten entsprechen und deshalb wohl besser nicht gepostet worden wären. Das ist zu diskutieren und das ist manchmal ärgerlich, überhaupt keine Frage, aber wenn ein Text ganz offensichtlich die Rubrik-Vorgabe nicht entspricht, halte ich ein Einschreiten für gerechtfertigt. Könnte man da den Begriff Rechtssicherheit ins Feld führen? Wahrscheinlich nur, um mit einem einzigen Wort klarzustellen, was sonst nur mit ausschweifenenden Abhandlungen verdeutlicht werden könnte.

Georg

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom