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Ruß im Wind

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28.04.2024
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Anmerkungen zum Text

Trigger-Warnung: Ich möchte ungern das konkrete Thema vorwegnehmen, aber Menschen mit traumatischer Verlusterfahrung sollten abwägen ob sie weiterlesen mögen.

Setting: Europäisches Fantasy-Mittelalter (wobei in diesem Auszug quasi keine fantastischen Elemente enthalten sind).

Ruß im Wind

Aufgeregtes Getrappel und Gemurmel ließ Garem aus seinem Schlaf fahren. Irgendetwas stimmte nicht. Benommen richtete er sich auf und lauschte in die Dunkelheit der Kammer. Stille. Dann ein leises Scharren, irgendwo jenseits des Flurs. Hörte er da Delara, die Hebamme?
Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis und er vermochte die regungslosen Körper seiner Geschwister auszumachen. Ihr Schlaf war gesegneter als der seine. In der Luft hing ein scharfer Geruch von altem Schweiß und erkalteten Kohlen. Und seiner Zunge schien ein Teppich entwachsen zu sein, so pappig fühlte sie sich an. Es war eindeutig inmitten der Nacht.
Ein fernes Gezeter drang in sein Bewusstsein. Es war kaum zu vernehmen, aber eindeutig klagend. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Nervös zog er die Decke vollends von seinen nackten Beinen und kam auf die Füße. Nur in sein Nachtkleid gehüllt wie er war schlich er - einen Fuß vor den anderen - nervös zur diffusen Silhouette der Kammertür. Sein Herz begann zu rasen, als er sein Ohr an das spröde Holz legte. Nichts. Eine gefühlte Ewigkeit stand er da, ein dunkler Schatten, verschmolzen mit der Türschwelle.
Schließlich fasste er sich ein Herz: Wollte er gewahr werden was hier gespielt wurde - zu dieser gar gottlosen Stunde - so gab es nur eine Möglichkeit. Angespannt öffnete er die Tür, bedacht darauf so wenig wie möglich von sich preis zu geben.
Es war völlig unnötig: Kaum hatte der die Tür eine knappe Elle weit geöffnet, eilte eine der Mägde wie in Panik an ihm vorbei, ohne ihn auch nur zu bemerken. Er sah ihr nach. Schon war sie hinter der Ecke zum Herrengemach verschwunden, von der ein schwaches Leuchten ausging. Was war hier nur los? Kam die Herrin etwa bereits nieder? Es war viel zu früh.
Eine weitere Magd eilte an ihm vorbei, auch sie würdigte ihn keines Blickes. Nun war es aber genug. Zwiegespalten in Angst und Neugier traute sich Garem in den ungeschützten Flur hinaus und folgte den Mägden. Das Gemurmel wurde klarer und mit jedem Zoll den er sich weiter schob gefror ihm mehr und mehr das Blut in den Adern. Gerade hatte er die Ecke erreicht, da schepperte es laut und ein gequälter Schrei zerriss die Nacht. Mit einem Satz war Garem um die Ecke und verharrte auf der Schwelle zum Gemach seines Herren. Er verstand nicht was er sah. Sechs oder sieben Personen standen wild verteilt im Raum umher. Der Kamin rußte. Der alte Bend mühte sich ab, die kläglichen Flammen wieder anzufüttern, die das Feuer des vergangenen Abends noch am Leben hielten. Der Boden war voller roter Bündel. Tücher. War das… Blut? Das herrschaftliche Himmelbett glich einem Schlachtfeld. Sämtliche Laken waren aufgewühlt und durchnässt. Erst jetzt erkannte er den verkrampften Körper seiner Herrin, der mit gespreizten Beinen… Beschämt wich sein Blick dem Anblick aus und kreiste unschlüssig über die verschränkten Arme der Hebamme Delara, wie sie ein weiteres blutiges Knäul an sich presste. Sie sah furchtbar aus. Wilde Strähnen hatten sich aus ihrer Haube gelöst und klebten ihr verschwitzt im Gesicht. Ihr Blick glich einer Grimasse. Wie wahnsinnig starrte sie auf das triefende Bündel in ihren Armen.
Ein markerweichendes Wehklagen schraubte sich aus dem Nichts empor und wurde immer schriller. Verwirrt suchten Garems Augen den Raum nach seiner Quelle ab und erkannte sie schließlich in Gestalt seines Herren, wie er da wie mit dem Bett verschmolzen halb über seiner Gemahlin kauerte. Niemals in seinem kurzen Leben hatte er je so viel Leid gehört.
“Hinaus…”, flüsterte jemand neben ihm mit gebrochener Stimme. Es war Gerda, die erste Magd. Die alte Frau wirkte, als sei sie geradewegs aus dem Totenreich emporgestiegen. Sichtlich müde erhob sie ihren Blick und fixierte nach und nach die umstehenden Gestalten im Raum.
“Hinaus!”, rief sie nun mit erstaunlicher Autorität.
“Ihr alle! Bis auf Delara und das Kind, alle hinaus mit euch! Schert euch zu den Niederhöllen!”
Die Herdenflucht folgte auf dem Fuße. Mit einem ohrenbetäubenden Knallen - als seien die Pforten aller Himmel zugleich verschlossen worden - fielen die Türflügel ins Schloss und die Schaar der Bediensteten stand betreten davor. Kein Stern spendete in dieser Nacht Trost und kein Auge wurde mehr zugetan.

 

Moin @Bear being Fox

und herzlich Willkommen bei den Wortkrieger!

Ich suche a) Austausch, Inspiration und Motivation im Bezug auf das kreative Schreiben und b) konstruktive Kritik zur Weiterentwicklung.

Je aktiver Du im Forum bist, umso mehr wirst du davon finden. Besonders hilft es, wenn Du andere Geschichten kommentierst. Dann wirst Du auch mehr Kommentare bekommen: ein Geben und Nehmen :).

Deine Geschichte stellt eher einen Auszug einer Geschichte dar, und Du schreibst dies auch selber in der Information.

Setting: Europäisches Fantasy-Mittelalter (wobei in diesem Auszug quasi keine fantastischen Elemente enthalten sind).

Als Autor kennst Du ein Gesamtbild, ein Rahmengerüst, aber der Leser hat diese Information, diese Vorstellung nicht. Stell Dir mal folgende Situation vor: Dein Kollege fragt Dich, wie Du sein neues Auto findest. Er zeigt dir aber nur ein Foto vom Sitz. Wie findest du sein Auto? Genau, keine Ahnung, toller Sitz ...

Ein paar Eindrücke von Deinem Auszug.
- Liest sich fließend und eigentlich auch angenehm. Absätze würden den Lesefluss nochmals verbessern.
- Der Schreibstil bleibt über die Handlungen gleich. Gerade, wenn er ins Herrenzimmer eintritt und der Schock ihn erfasst, dann wird sein Puls steigen: kurze Sätze, hastig und knapp, lass den Leser mit dem Schreibstil am Geschehen teilnehmen.
- Garem bleibt blass. Gerade in der zweiten Hälfte fühlt er sich nur als Figur an, welche die Situation für den Leser erfassen soll.
- Und wer ist Garem überhaupt? Knecht, Kind, Sohn, welche Stellung hat er, warum darf er in das Herrengemacht? Wie soll ich das mit den Geschwister interpretieren?
- Der Auszug baut keine Spannung auf. Schon am Anfang kommt der Hinweis mit der Hebamme.
- Ballast, wirf den Ballast aus dem Auszug. Die Geschwister spielen überhaupt keine Rolle. Vielleicht im großem Rahmen, aber hier in diesem Auszug sind sie irrelevant. Das ist wie, wenn du die Farbe des Hauses im Auszug beschreibt.

Der alte Bend mühte sich ab, die kläglichen Flammen wieder anzufüttern, die das Feuer des vergangenen Abends noch am Leben hielten.

Gefällt mir.

Du hast was drauf, entwickle es weiter. Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo @Bear being Fox

Willkommen im Forum (oder bist Du schon wieder weg? :D). Dein Einstandstext holpert leider ziemlich. Ich habe mal paar Dinge rausgeschrieben, auch auf die Gefahr hin, dass Du eventuell nicht mehr antwortest. Und falls Du das trotzdem liest, korrigiere doch im Text, was Du für korrigierenswürdig haltest, musst ja nicht alles annehmen was ich schreibe. Wenn Du hier mehr Feedback willst, solltest Du beginnen, andere Texte zu kommentieren, wie @Kroko es bereits vorgeschlagen hat. Auf den Plot ist er auch bereits eingegangen, ich schreib deshalb mal allgemein bisschen was zu Formulierungen und so. Frage: Wieso steht da eine Trigger-Warnung?

Aufgeregtes Getrappel und Gemurmel ließ Garem aus seinem Schlaf fahren.
Mmmh, der Protagonist wacht also gerade auf. Gibt zig Geschichten, die so beginnen. Aber mal sehen, was mich hier erwartet, ist ja nur ein kurzes Teil.

Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis und er vermochte die regungslosen Körper seiner Geschwister auszumachen. Ihr Schlaf war gesegneter als der seine. In der Luft hing ein scharfer Geruch von altem Schweiß und erkalteten Kohlen.
Kannst Du streichen, die Geschwister pennen ja noch, da ist automatisch klar, dass die einen besseren/tieferen Schlaf haben als er.

Ein fernes Gezeter drang in sein Bewusstsein. Es war kaum zu vernehmen, aber eindeutig klagend.
Etwas umständlich und wiederholend. Könnte kürzer gefasst werden, vielleicht indem Du schreibst: Ein fernes, klagendes Gezeter drang in sein Bewusstsein. Durch das 'fern' ist klar, dass es nicht richtig oder kaum zu vernehmen ist.

Irgendwas stimmte ganz und gar nicht.
Streichen. Das ist sehr aufs Auge gedrückt und wird dem Leser ohnehin durch den Kontext klar.

Nervös zog er die Decke vollends von seinen nackten Beinen und kam auf die Füße.
Verstehe ich das richtig: Er schläft jeweils nur mit den Beinen bedeckt? Oder ist das schlichtweg etwas schief geschrieben? ;-) Auch die 'nackten Beine' klingen irgendwie verquer in dem Kontext, so als wäre die Decke bereits weggezogen aber er zieht sie dann erneut weg ... Naja.

Nur in sein Nachtkleid gehüllt wie er war schlich er - einen Fuß vor den anderen - nervös zur diffusen Silhouette der Kammertür.
Mag dem Setting/dem etwas antiquierten Stil geschuldet sein (zumindest den Stil ziehst Du so ja aber nicht konsequent durch), aber ich würde auch hier etwas rausstreichen, weil es den Satz nur unnötig aufbläht.

Sein Herz begann zu rasen
Eine gefühlte Ewigkeit stand er da
fasste er sich ein Herz
Sehr verbrauchte Formulierungen. Würde da was anderes suchen.

so gab es nur eine Möglichkeit. Angespannt öffnete er die Tür, bedacht darauf so wenig wie möglich von sich preis zu geben
Wortdoppelung.

Kaum hatte der die Tür eine knappe Elle weit geöffnet
Hier nicht 'der', sondern 'er'.

eilte eine der Mägde wie in Panik an ihm vorbei
Wie sieht das denn aus, wenn so eine Magd in Panik vorbei eilt? Ich hätte es schöner gefunden, wenn Du das hier mehr gezeigt hättest.

Schon war sie hinter der Ecke zum Herrengemach verschwunden, von der ein schwaches Leuchten ausging.
Von was ging ein schwaches Leuchten aus? Von der Ecke oder vom Herrengemach?

Was war hier nur los? Kam die Herrin etwa bereits nieder? Es war viel zu früh.
Wieso gebärt die Herrin im Herrengemach? Ist das üblich? Oder lese ich das Herrengemach zu wörtlich :D

Zwiegespalten in Angst und Neugier
Zwiegespalten von Angst und Neugier, würde ich behaupten.

gefror ihm mehr und mehr das Blut in den Adern
Siehe oben. Sehr verbrauchte Formulierung.

Sechs oder sieben Personen standen wild verteilt im Raum umher.
'wild verteilt im Raum' ist nicht schön bzw. ergibt irgendwie auch ein seltsames Bild. Sechs oder sieben Personen standen im Raum verteilt. Was spricht dagegen? Was fügt das 'wild' hinzu, was der Satz nicht ohne bereits aussagt?

Der Boden war voller roter Bündel. Tücher. War das… Blut? Das herrschaftliche Himmelbett glich einem Schlachtfeld. Sämtliche Laken waren aufgewühlt und durchnässt.
Auch das kicken. Es wirkt ohne viel stärker und ausserdem komme ich als Leser auch selbst sehr schnell darauf, um was es sich handelt, weil die Bündel rot sind und die Laken durchnässt.

Erst jetzt erkannte er den verkrampften Körper seiner Herrin, der mit gespreizten Beinen…
Das 'der' bezieht sich auf den Körper, aber trotzdem liest es sich für mich sehr seltsam, weil gleichzeitig von der Herrin die Rede ist. Erst jetzt erkannte er seine verkrampfte Herrin, die mit gespreizten Beinen ... Irgendwie sowas.

Beschämt wich sein Blick dem Anblick aus
Ist sehr holperig und unschön formuliert.

Ihr Blick glich einer Grimasse.
Nur der Blick? Nicht eher das Gesicht?

Ein markerweichendes Wehklagen schraubte sich aus dem Nichts empor und wurde immer schriller.
'markerschütternd' kenne ich, ist 'markerweichend' eine neue Wortschöpfung? Naja, macht irgendwie nicht so viel Sinn, oder wieso sollte ihn das Wehklagen erweichen in dieser Situation? Dann auch: 'schraubte sich empor', das passt nicht zu einem Wehklagen. Ein sich emporschraubendes Wehklagen, nope.

Verwirrt suchten Garems Augen den Raum nach seiner Quelle ab und erkannte sie schließlich in Gestalt seines Herren
'nach der Quelle' (des Wehklagens). Ansonsten könnte man es auch so lesen, als suche Garem nach der Quelle des Raumes oder nach der Quelle seiner Selbst.

“Hinaus…”, flüsterte jemand neben ihm mit gebrochener Stimme.
Besser fände ich: „Hinaus ...“, flüsterte jemand mit gebrochener Stimme neben ihm. Im Zitat (sowie im restlichen Text) stimmen auch die Anführungszeichen nicht, die müssten unten stehen.

Sichtlich müde erhob sie ihren Blick
Wenn, dann 'hob sie ihren Blick', ansonsten liest es sich sehr verquer für mich, als wäre der Blick ein Körperteil oder so.

Soviel von mir.

Beste Grüsse,
d-m

 

Hallo @Bear being Fox

Dein Text entführt mich in eine mittelalterliche Fantasy-Welt und ich habe ihn eher als Prolog zu einem Roman über diese Welt gelesen und nicht als eigenständige Geschichte. Es ist einfach eine chronologische Aufzählung dessen, was Garem erlebt. Er wacht von ungewöhnlichen Geräuschen auf, will der Ursache auf den Grund gehen und steht irgendwann im Gemach der Herrschaft. Immerhin baust du bis dahin etwas Spannung auf. Das ist schon mal gut.
Die Auflösung, die Fehlgeburt der Herrin, finde ich dann aber enttäuschend.

Als Leser frage ich mich: Und? War das alles? Wo war das Problem für Garem?

Durch die Wortwahl gelingt es dir, eine mittelalterliche Atmosphäre zu schaffen, du verwendest aber meiner Meinung nach viel zu viele Adverbien und Adjektive, und dann oft auch noch fehlerhaft. Dazu gleich Beispiele.

Mein Fazit: Stilistisch mit guten Ansätzen, aber dem Text fehlt ein richtiger Plot.

Hier noch Kleinigkeiten:

Nur in sein Nachtkleid gehüllt wie er war schlich er - einen Fuß vor den anderen - nervös zur diffusen Silhouette der Kammertür.
Dass er angespannt ist, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Das ist doch ohnehin klar. Ob er einen Fuß vor den anderen setzt? Nun ja, so geht/schleicht man eben. Diffuse Silhouette? Silhouetten zeichnen sich doch gegen einen hellen Hintergrund ab, Schattenrisse. Wo soll der helle Hintergrund hier herkommen?
Sechs oder sieben Personen standen wild verteilt im Raum umher.
Wild verteilt? Das liest sich seltsam. In dem Raum befanden sich sechs oder sieben Personen. Dass sie nicht in einer Reihe stehen, ist anzunehmen.
Wilde Strähnen hatten sich aus ihrer Haube gelöst und klebten ihr verschwitzt im Gesicht.
Schon wieder „wild“. Es geht ganz schön wild zu im Gemach. Einige Strähnen hatten sich aus ihrer Haube gelöst und klebten ihr im schweißnassen Gesicht. Strähnen können weder wild noch verschwitzt sein.
Wie wahnsinnig starrte sie auf das triefende Bündel in ihren Armen.
Was ist daran wahnsinnig, wenn sie auf das Bündel starrt?

Grüße
Sturek

 

Tag auch @Kroko, @deserted-monkey und @Sturek!

Erst einmal vielen lieben Dank für das Feedback!

Ja, tatsächlich bin ich noch da. :lol: Ich tu mich etwas schwer, Zeit für gewisse Dinge zu finden. Das ist ja aber auch genau der Grund warum ich hier bin: Ich möchte das ändern und insbesondere generell mehr schreiben. Aber gemach, sonst wird's eh nix. Ich kenn mich ja. :hmm:

Kurz zur Trigger-Warnung: Die meisten Menschen werden hier wenig Probleme haben. Dennoch kann die Beschreibung - oder auch nur die Erwähnung - von Komplikationen bei der Geburt mit Todesfolge bei betroffenen Personen durchaus leicht zu sehr unschönen Emotionen bis hin zu Flashbacks führen.
Vielleicht ist es übertrieben. Aber so kann jeder selbst entscheiden, ob er sich "dem aussetzen" will (so dramatisch das klingt).

Ich finde es spannend, dass mein Text offenbar recht klar als Prolog zu erkennen ist, denn genau das ist er. Er beschreibt die Geburt der Protagonistin, bei der die Mutter stribt. Aber es ist völlig in Ordnung, dass das nicht ganz eindeutig ist. Es würde sich dann im Folgenden erschließen, so der Plan. (Leider existiert außerhalb meines Kopfes noch nicht viel mehr.)

Generell mag ich es sehr gerne, den Leser einfach in eine Situation zu schmeißen und ihn dann "klar kommen" zu lassen. Ihm nur Fetzen zu geben und diese dann nach und nach in einen Kontext zu setzen, der sich durch die voranschreitende Handlung von ganz alleine ergibt.
Ich kann Eure Punkte aber durchaus nachvollziehen, dass der Protagonist aus diesem Prolog zu flach ist - womöglich zu viel beschreibt - und kaum auf andere Figuren eingeht. Stichwort "Gesamtbild". Ich bin mir noch nicht sicher, was ich mit diesem Teil der Kritik mache. Darüber muss ich nachdenken.

Was ich aber eineutig einsehe, ist der Ballast. Wie sagt man so schön: "Kill your darlings!" Meh. Das ist eine bittere Pille, aber nu. Nützt ja nix. :-D
Und das Gleiche gilt auch für Eure Hinweise zu meinen Formulierungen.

Zusammengefasst nehme ich für mich folgende Punkte mit:

  • Mehr Absätze
  • Dynamischer Stil (z.B. kurze, abgehackte Sätze bei Stress)
  • Ballast destilieren oder ganz abwerfen
  • Vermeiden:
    • Umständliche oder holprige Formulierungen
    • Wortdopplungen
    • Abgedroschene Phrasen
  • Logik der Umwelt beachten (Perspektive, Beleuchtung, ...)
  • Bei emotionalem Auftreten: Umschreibung statt Exposition (Was macht einen Blick "panisch")

Fühlt Euch frei, dazu nochmal Eure Gedanken zu äußern.
Ansonsten noch einmal vielen Dank!

Habt ein schönes Wochenende!
Henning

 

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