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Fuchs, du hast die Gans gestohlen

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24.01.2006
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Fuchs, du hast die Gans gestohlen

Der große Saal der Dorfkneipe war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf der kleinen Bühne stand ein Rednerpult mit Mikrofon. Die Stimmung war ausgelassen, man schwätzte, prostete sich zu und trank. Inmitten des Saals saßen Franz Meyer, Willibald Berberich und Alfred Streun.
Nach geraumer Zeit trat ein in Tracht gekleideter Mann, der Bürgermeister des 500-Seelen-Dorfes, ans Mikrofon.
„Sehr geehrter Herr Thanscheidt, sehr geehrter Herr Jagdvorsteher Huber, werte Bürgerinnen und Bürger, ich begrüße Sie alle zur außerordentlichen Bürgerversammlung. Wir haben uns heute hier versammelt ...
„Des is doch kei Hochzeit net“, murmelte Franz zu Willibald.
„Ne, des is wirklich ka Hochzeit net. Der sollt’ sich scho anerscht ausdrücke. So geht des ja net.“
„... um über ein schwerwiegendes und ernstes Thema zu sprechen ...“
„Jawoll“, brüllte Alfred, der schon einen kleinen Bierrausch hatte.
„In letzter Zeit wurden rund ums Gemeindegebiet mehrfach Füchse gesehen. Die Anzahl bestätigter Sichtungen beläuft sich derzeit auf vier. Genaueres wird Ihnen Jagdvorsteher Huber berichten. Herr Huber, bitte.“
Huber trank noch schnell einen kräftigen Schluck von seinem Bier, stand auf und ging selbstbewusst zum Rednerpult. In der Zwischenzeit wurde über des Bürgermeisters uneheliche Tochter getuschelt. Huber räusperte sich und begann seine Rede:
„Wie der Herr Bürgermeister schon sagte, kam es in letzter Zeit immer häufiger zu Fuchssichtungen rund ums Gemeindegebiet ...“
„Des wisse ma doch scho“, sagte Alfred.
„Ja, jetzt wart halt e mol ab. Der werd schon no mehr saache“, erwiderte Franz.
„... Bisweilen konnte noch nicht endgültig geklärt werden, ob die Füchse tollwütig sind oder nicht.“
„A no Tollwut! Abgschosse ghörn sie! Nix anneres“, schrie Alfred und erntete dafür schallenden Beifall.
„Na, na, na. Net so schnell, Alfred. Prinzipell gebe ich dir da schon Recht, aber Herr Thanscheidt von der unterfränkischen Umweltschutzgruppe möchte auch noch was zu diesem Thema sagen. Diese Chance sollten wir ihm geben. Doch zuerst möchte ich meinen Bericht beenden. Die Füchse weisen derzeit keine Anzeichen von Tollwut auf, dennoch haben sie sich bis an die Stallungen und das Wohnhaus von Bauer Wahle herangewagt. Es ist untypisch, dass sie sich in der Nähe von Menschen niederlassen ...“
„Na, ja, ob der Wahle’s Thorsten werklich en Mensch is“, lachte Franz
„Ja, do hascht Recht“, sagte Willibald und beide tranken.
„... Obwohl sie fast bei Wahles auf dem Hof wohnen, haben sie bisher noch keine aggressiven Verhaltensweisen gezeigt, geschweige denn, sich in die Nähe von Vieh gewagt ...“
„Abgschossen ghörn sie“, schrie Alfred erneut.
„... Aber, wie Sie alle wissen, ist der Fuchs ein Raubtier, ein hinterlistiges noch dazu, deswegen muss mit solchen Übergriffen jederzeit gerechnet werden. Das Vieh, nicht nur das von Bauer Wahle, ist bedroht. Gerade im Sommer, wenn die jungen Kälber weiden ...“
„Der Wahle’s Thorsten is doch en Schweinebauer“, raunte Franz
„Freilich, aber es geht ja net nur um den!“, antwortete Willibald.
„Ah so.“
„... Daher plädiere ich dafür, die Bauten auszuräuchern und die Füchse zu erschießen.“
„Bravo, schießt se ab“, schrie Alfred.
Jagdvorsteher Huber verließ daraufhin unter tosendem Beifall die Bühne. Die Mordlust stand den meisten Anwesenden ins Gesicht geschrieben und man schmiedete schon erste Pläne, wie man die Ausräucherung am besten anstelle.

Der Bürgermeister trat wieder auf die Bühne und rief Herrn Thanscheidt ans Mikrofon. Man kann nicht behaupten, dass diesem eine Welle von Sympathie entgegen schwappte, aber zumindest flogen keine Gläser oder verdorbene Früchte. Das war das Maximale, was er erwarten konnte. Herr Thanscheidt begann seine Rede, nachdem er das Publikum zig Mal zur Ruhe aufgerufen hatte.
„Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, ich darf mich kurz vorstellen. Mein Name ist Michael Thanscheidt, ich bin Bezirksvorsitzender der Grünen und engagiert bei der Umweltschutzgruppe 'Green Planet' ..."
„Was fürn Ding?“, fragte Franz.
„Des is en Grüne“, antwortete Willibald und Franz schüttelte nur verächtlich den Kopf.
„... Wir setzen uns für den Artenschutz ein, sind gegen die Massenaufzucht von Legehennen, gegen die Abholzung des Regenwaldes, wir versuchen dem Klimawandel entgegenzuwirken, indem wir gegen Firmen mit hohem CO2-Ausstoß demonstrieren. Des Weiteren sind wir ...“
„Bla blablab bla“, schrie Alfred. „Komm zur Sache, du Öko.“
„Entschuldigen Sie, aber ich wollte Ihnen lediglich einen kurzen Überblick über unser breites Tätigkeitsfeld geben.“
„Ja, des ham Sie ja jetzt gmacht. Werd’s jetzt bald.“
„Wie Sie sich sicherlich denken können, möchte ich Sie dahin gehend animieren, nicht für die Fuchsjagd zu stimmen. Bedenken Sie, die Füchse sind keine reale Bedrohung für die Viehzucht, geschweige denn für Sie. Gerade in den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Füchsen sehr stark zurückgegangen. Jetzt, da sich dieser gerade erholt, sollten wir nicht dieselben Fehler wie damals machen und die Füchse schießen. Füchse sind auch Lebewesen ...“
„Des wär ja no schönner!“, schrie Alfred und der Saal klatschte abermals.
Doch Thanscheidt ließt sich davon nicht beirren und fuhr mit seiner flammenden Rede fort.
„Lebewesen, wie wir, wie Sie und ich! Deshalb bitte ich Sie: Stimmen Sie gegen die Jagd! Setzten Sie ein Zeichen für mehr Menschlichkeit und Umweltschutz!“
Nach seinen Worten verließ Herr Thanscheidt sichtlich erregt und unter zahlreichen Pfui-Rufen die Bühne. Ein paar Hartgesottene skandierten „Scheiß Grüne“, „Es lebe die CSU“ oder „Edmund, Edmund“.

Jedem unabhängigen Beobachter wäre danach schon der Ausgang der Wahl klar gewesen, dennoch ließ der Bürgermeister abstimmen. Das Ergebnis war selbst für bayerische Verhältnis überdeutlich. Der ganze Saal, ausgenommen Herr Thanscheidt, war für die Jagd.

Am kommenden Samstag sollte die Treibjagd stattfinden, jeder der ein Gewehr hatte, oder zumindest irgendetwas, mit dem man schießen konnte, durfte teilnehmen. Eine Debatte entbrannte, ob „jeder“ auch Kinder und Jugendliche, oder gar Frauen einschloss. Es musste erneut abgestimmt werden. Frauen wurden zugelassen. Bei Kindern wurden Einschränkungen getroffen. So mussten diese mindestens zehn Jahre alt sein.

Alfred erklärte sich bereit, da er ohnehin noch seine Gasmaske aus dem Zweiten Weltkrieg habe, den Fuchsbau auszuräuchern. Dafür erntete er anerkennendes Schulterklopfen.

Am Tag der Treibjagd war der gesamte Kirchenplatz voll mit Menschen. Sogar von außerhalb waren passionierte Hobbyjäger angereist. Auf der Straße, die zur Kirche hin abfiel, hatten sich fünf Gegendemonstranten versammelt. Unter ihnen selbstverständlich Herr Thanscheidt.

Die Jagd begann. Nach ein paar Stunden endete sie auch wieder, ohne dass jemand einen Schuss abgegeben hatte. Von dem einen, den Alfred beim Gewehrladen aus Versehen gelöst hatte, abgesehen.

Dasselbe Schauspiel wiederholte sich an den nächsten zwei Samstagen, bis der Bürgermeister zufällig das Gespräch zweier Buben mitbekam.

„Du, was mache mir denn jetzt? Du hast gmeint der Trubel würd sich schnell wieder lege, aber die wolle gar net mehr mit der Jagerei aufhörn.“
„Ja, un alles nur, weil ich em Baba gsagt hab, das die Gans, die de Hund totgebisse hat, von nem Fuchs umgebracht worn is. Ma muss werklich überlege, was ma saacht.“

 
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Erst mal hoffe ich, dass keine Rechtschreibfehler mehr drinnen sind (ziemlich anstrengend ab und zu Dialekt zu schreiben), dann das der Text nicht eigentlich in Mundart gehört (sind ja nur ein paar Sätze Dialekt) und natürlich wäre es schön, wenn er euch noch gefällt.

 

Hallo neukerchemer!

Also gefallen hat mir Deine Geschichte ganz gut, aber ich fände sie in Gesellschaft viel besser platziert, weil es eher dazu herausfordern würde, über den Inhalt mehr nachzudenken, als nur die Pointe lustig zu finden, die Dir meiner Meinung nach übrigens gelungen ist. Ein trauriges, erschreckendes Bild der Gesellschaft und eine mehr makabre als bloß lustige Pointe, die dem Ganzen eine schöne Krone aufsetzt. :)

Ein bisschen hat mich die Geschichte an die Sache mit dem verirrten Bären vor einiger Zeit erinnert, den sie ja auch unbedingt erschießen wollten, und es dann auch getan haben … :(
So, bei dem bisschen Kommentar möchte ich es auch schon belassen, um den Zuerst-die-Kritiken-Lesern nichts von der Pointe wegzunehmen ... ;)

neukerchemer schrieb:
Erst mal hoffe ich, dass keine Rechtschreibfehler mehr drinnen sind, dann das …
:D

»Der große Saal der Dorfkneipe war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf der kleinen Bühne stand ein Rednerpult mit Mikrofon. Die Stimmung im Saal war ausgelassen, man schwätze,«
– den zweiten Saal kannst Du streichen, wir sind bereits darin: Die Stimmung war ausgelassen, man schwätzte

»der Bürgermeister des 500 Seelen Dorfes, ans Mikrofon.«
– 500-Seelen-Dorfes

»Wir haben uns heute hier versammelt...«
– Leertaste vor die drei Punkte (die ist nur dann nicht, wenn die drei Punkte einen Teil eines Wortes ersetzen)

»Genaures wird ihnen Jagdvorsteher Huber berichten. Herr Huber, bitte.“«
– Genaueres wird Ihnen

»„... Aber, wie sie alle wissen, ist der Fuchs ein Raubtier,«
Sie

»„Freilich, aber es geht ja net nur um dehn!“, antwortete Willibald.«
– auch wenns Mundart ist, würde ich »den« ohne h schreiben ;)

»„... Daher plädiere ich dafür die Bauten auszuräuchern und die Füchse zu erschießen.“«
– dafür, die

»und rief Herr Thanscheidt ans Mikrofon.«
– Herrn

»eine Welle von Sympathie entgegen schwabte,«
– entgegenschwabbte

»„Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, ich darf mich kurz vorstellen. Mein Name ist Michael Thanscheidt, ich bin Bezirksvorsitzender der Grünen und engagiert bei der Umweltschutzgruppe „Green Planet“ ...«
– einfache Anführungszeichen innerhalb der direkten Rede und am Ende fehlen die schließenden. Also: ‚Green Planet’ …“

»„Komm zur Sache du Öko.“«
– Sache, du

»„Wie sie sich sicherlich denken können, möchte ich Sie dahin gehend animieren,«
– Wie Sie

»Gerade in den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Füchsen sehr stark zurück gegangen.«
– zusammen: zurückgegangen

»sollten wir nicht die selben Fehler, wie damals machen«
– ohne Beistrich

»„Des wär ja no schönner!“, schrie Alfred und der Saal klatsche abermals.«
– klatschte

»Deshalb bitte ich Sie: stimmen Sie gegen die Jagd!«
– ganzer Satz nach dem Doppelpunkt, daher groß: Stimmen

»Nach seinen Worten verließ Herr Thanscheidt sichtlicht erregt, unter zahlreichen Pfui-Rufen die Bühne.«
– sichtlich ohne t am Schluß, statt dem Beistrich danach würde ich ein »und« einbauen

»Ein paar Hartgesockene skandierten „Scheiß Grüne“, „Es lebe die CSU“ oder „Edmund, Edmund.“«
– Edmund“.

»Jedem unabhängigem Beobachter«
– unabhängigen

»Ein Debatte entbrannte, ob „jeder“ auch Kinder und Jugendliche, oder gar Frauen einschloss.«
– Eine

»seine Gasmaske aus dem zweiten Weltkrieg«
Zweiten Weltkrieg

»Von dem einen, den Alfred beim Gewehr laden aus Versehen löste, abgesehen.«
– beim Gewehrladen

»bis der Bürgermeister zufällig, das Gespräch zweier Buben mitbekam.«
– ohne Beistrich

»die Gans, die de Hund tot gebisse hat,«
– zusammen: totgebisse

von nem Fuchs umgebracht worn is.«
– hast Du bei »umgebracht« auf die Mundartschreibung vergessen, oder ist das »ge« da tatsächlich drin?


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Warn ja doch noch ein paar Fehler drinnen *peinlich peinlich*

Sind jetzt aber alle ausgebessert.

hast Du bei »umgebracht« auf die Mundartschreibung vergessen, oder ist das »ge« da tatsächlich drin?
Komischerweise wird das bei uns tatsächlich mit "ge" gesprochen. Frag mich aber bloß nich warum... Deswegen hab ich es so gelassen.

Freut mich, dass dir meine Geschicht gefallen hat. Das Ganze hat sich zumindest so ähnlich - natürlich ist einiges übertrieben - bei uns ereignet. Das sie nachdenklich machen sollte und auch wachrütteln, damit hast du sicherlich Recht. Hab auch zwischen Gesellschaft, Humor und Satire geschwankt. Am liebsten hätte ich mich für Satire entschieden, da in der Geschichte ja ne ganz schöne Portion gesellschaftskritik steckt, diese eben witzig verpackt ist. Aber dort wären dann wahrscheinlich wieder Kommentare, wie "naja, nicht wirklich satrisch, oder zu unpointiert" gekommen. Weiß jetzt grad gar nicht, wo ich sie hinstecken soll...

Vielen Dank nochmal für die Zeit, die du dir genommen hast, um die Fehler herauszusuchen und natürlich auch fürs Lob.

lg Daniel

 
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Hallo Basti,

schön mal wieder von dir zu lesen. Die von dir angemerkten Fehler habe ich ausgebessert. Natürlich sollte es Hartgesottene heißen. Dann freut es mich natürlich, dass sie dir so gut gefallen hat. Wenn du auch der Meinung bist, das sie nach Gesellschaft gehört, werde ich sie dorthin verschieben lassen.

Der Dialket ... puh, schwierig zu definieren. Prinzipiell Unterfränkisch würde ich sagen, aber da wir nahe an der Grenze zu Baden-Württemberg sind, fließt das Schwäbisch schon noch ab und zu mit rein.

Also nochmal Danke.

lg Daniel

 

Hallo neukerchemer,

ja, so simpel kann man ein ganzes Dorf verladen. Nach der Pointe frage ich mich allerdings, woher die genaue anzahl vier kommt und wie diese bestätigt werden konnten. Und, um ihn auszuräuchern, muss irgendwo auch ein alter Fuchsbau bestanden haben, den ein erfahrener Förster natürlich meistens als verlassen erkennt.
Aber vielleicht setzt bei derartig hinterlistigen und übermenschlichen Feinden das Denken ja komplett aus. Die Morlust süricht auf alle Fälle dafür.
Ich würde auch Gesellschaft vorschlagen, für eine Satire ist es mir tatsächlich noch nicht überspitzt genug. Als Saupreiss kann ich mir zu gut vorstellen, dass es auf bayerischen Versammlungen so zugeht. ;)
Auf alle Fälle kurzweilig.
Ja, und einige Sachen habe ich noch gefunden. ;)

Man kann nicht behaupten, dass diesem eine Welle von Sympathie entgegen schwabbte,
entgegenschwappte (geht auch auseinander, aber zwingend mit pp
Jetzt, wo sich dieser gerade erholt,
ist zwar wörtliche Rede, aber "da" sich dieser gerade erholt wäre richtig.
sollten wir nicht die selben Fehler wie damals machen
dieselben (immer in einem Wort)
Eine Debatte entbrannte, ob „jeder“ auch Kinder und Jugendliche, oder gar Frauen einschloss. Es musste erneut abgestimmt werden. Frauen wurden zugelassen. Bei Kindern wurden Einschränkungen getroffen
Wenn du die Frauen vorher schon mit "oder gar Frauen" den Kindern gegenüber noch degradierst, würde ich es den Frauen verbieten, zumindestens den Frauen, die Kinder unter zehn Jahren haben. ;)
Von dem einen, den Alfred beim Gewehrladen aus Versehen löste, abgesehen
Tempus: gelöst hatte (es muss im gleichen Tempus wie Schuss abgegeben hatte stehen)
Das selbe Schauspiel wiederholte sich an den nächsten zwei Samstagen
Dasselbe (wieder zusammen)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Florian,

vielen Dank auch dir fürs Lesen und Kommentieren. Hab mir bei unserem ICQ-Dialog schon gedacht, als ich es dir erzählt habe, das schreit ja geradezu nach einer Geschichte.

ja, so simpel kann man ein ganzes Dorf verladen. Nach der Pointe frage ich mich allerdings, woher die genaue anzahl vier kommt und wie diese bestätigt werden konnten. Und, um ihn auszuräuchern, muss irgendwo auch ein alter Fuchsbau bestanden haben, den ein erfahrener Förster natürlich meistens als verlassen erkennt.
Dieses Mal habe ich mir diesbezüglich wirklich mal Gedanken gemacht. Der Fuchsbau besteht, aber der ortansässige Förster halb blind ist, kann der das glaube ich nicht mehr feststellen :-) Die Bestätigungen werden, wie es in Dörfen eben so ist, einfach durch Mundpropaganda weitergegeben. Erst sieht jemand einen Fuchs, der nächste dann zwei und auf einmal hatt der Meiers Hubert vier Füchse gesehen. Sollte ich das vllt als Begründung noch einbauen? Ja, oder?
Aber du sagst ja selbst, das es darauf bei der Mordlust nicht ankommt. Da wird nicht weiter nachgefragt, darauf wollte ich hinaus.

Am Samstag war übrigens Treibjagd und welch Wunder, kein Schuss, kein Fuchs ... Mich würde es nicht wundern, wenn es tatsächlich so wäre wie in meiner Geschichte ;-)

Die Verschiebung nach Gesellschaft ist schon beantragt.
Die Fehler habe ich auch ausgebessert.

Vielen Dank nochmal.

lg Daniel

 

HI!

Mir gefällt deine Kg wirklich gut, deine Dorfbauern sind witzig und die Pointe ist auch gut. Die Charaktere wirken realistisch und man wird von der Kg mitgerissen, lässt sich also gut lesen.
Ich finde du kannst die Kg auch hier lassen, mit dem Forum Gesellschaft kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich habe mich gut amüsiert, also in Humor passt sie so oder so.

MFG Steeerie

 

Hallo Steeerie,

freut mich das sie dir so gut gefallen hat. Ne, wollte schon auch was aussagen mit der Geschichte. Am liebsten hätte ich sie in Satire gehabt, aber dafür reichts nun mal nicht aus, dann habe ich sie ganz automatisch in Humor gepostet. Häferl und Basti haben mich aber überzeugt, dass sie in Gesellschaft gut aufgehoben ist. Das sie zudem noch witzig ist, ist ja nicht schlimm.

Danke für deinen Kommentar.

@gnoebel

Danke fürs Verschieben.

lg neukerchemer

 

Hi Daniel

Sie passt hier wunderbar. Satirisch ist sie auch, aber weniger lustig. ERst bei der Pointe konnte ich schmunzeln. Ansonsten nicht wirklich lustig. Gesellschaftskritisch allemal, deshalb ist sie hier am besten aufgehoben.
Laufen die Bürgerversammlungen bei euch so ab? :D Ist ja ne lustige Runde.
Die Botschaft ist bei mir angekommen. Ach ja, und dein Stil ist wirklich flüssig geworden. War das immer so? Wenn ja, dann ist es bei dieser Geschichte richtig aufgefallen.

Gern gelesen.

Cu J:D

 

Hi J,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Freut mich, dass sie dir so gut gefallen hat. Ich hoff doch mal das der Stil schon immer so wahr, wenn nicht habe ich mich weiterentwickelt. Auf alle Fälle vielen Dank für das Lob.

Laufen die Bürgerversammlungen bei euch so ab? Ist ja ne lustige Runde.
Natürlich ist es überzogen, aber es steck doch immer ein Funken Wahrheit drinnen. Die Füchse wollen sie auf jeden Fall schießen...

Danke nochmal.

lg neukerchemer

 

Köstlich! Vor allem am Anfang hab ich innerlich wirlklich gelacht!
Auch die Pointe ist gelungen! Und der Dialekt passt genau zum Thema und macht die Figuren lebensecht!

„Es lebe die CSU“ oder „Edmund, Edmund“.
Stört zwar nicht, kann ich mir aber nicht als so warhscheinlich vorstellen, da ich die Prots zwar als konservativ-bürgerlich-rechts eingestuft hätte, aber eher allgemein als politikverdrossen.....obwohl....Hilfe!, ich glaub Du hast doch recht, Stoiber-Fanatiker gibts wohl bei uns in Bayern wirklich

Bei Kindern wurden Einschränkungen getroffen. So mussten diese mindestens zehn Jahre alt sein.
Würde jetzt die konservativen Menschen eher so einschätzen, dass sie gegen die Bewaffnung von Kindern sind. Aber auch das stört nicht, ist halt ein satirischer Ansatz

Sehr gerne gelesen!

 

Hi Barcadi,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Da mir diese Geschichte sehr am Herzen liegt, freut es mich sehr, dass sie auch dir so gut gefallen hat. Nur positive Kommentare. Was ist denn hier los? *g*

eher allgemein als politikverdrossen.....obwohl....Hilfe!, ich glaub Du hast doch recht, Stoiber-Fanatiker gibts wohl bei uns in Bayern wirklich
die Politikverdrossenheit schließt das Parolen schreien ja nicht aus, meistens sind es die Unpolitischten die zuerst schreien

Würde jetzt die konservativen Menschen eher so einschätzen, dass sie gegen die Bewaffnung von Kindern sind. Aber auch das stört nicht, ist halt ein satirischer Ansatz
Ja, das sollte auch nur der Übertreibung dienen...

lg neukerchemer

 

Schön, die Geschichte, neukerchemer, und erzählt, als ob sie wahr wäre, als ob du dabei gewesen bist, damals, im Wirtshaus, bei der Abstimmung, und auch später, beim Jagen. Einmal mehr sieht man an solchen Geschichte, wie lebendig sie werden, wenn man Lokalkolorit einbringt, ich meine, dieser Ausruf zum Beispiel

„Des is doch kei Hochzeit net“
kann man nur so bringen, im Hochdeutschen hätte er keine oder nur geringe Wirkung gehabt.

Am besten gefiel mir der Alfred, der Wortführer der Haudraufpolitik, mit seinen Sprüchen

„Komm zur Sache, du Öko.“
, und auch wegen dem Satz
Alfred erklärte sich bereit, da er ohnehin noch seine Gasmaske aus dem Zweiten Weltkrieg habe, den Fuchsbau auszuräuchern.
, der ihn auch genauso treffend charakterisierte wie seine lauten Zwischenrufe.

Das ist leider Alltag in der Provinz, das heißt auch, dem Volk aufs Maul schauen, das wäre auch die richtige Rubrik gewesen, denn die Pointe regt nicht zum denken an, das weißt man eh, so sind unsere Bauern – und nicht nur die. :D

Zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

In der Zwischenzeit wurde wieder getuschelt.
Über was? Und wieso wieder?


Der Bürgermeister trat wieder auf die Bühne und rief Herrn Thanscheidt ans Mikrofon. Man kann nicht behaupten, dass diesem eine Welle von Sympathie entgegen schwappte, aber zumindest flogen keine Gläser oder verdorbene Früchte. Das war das Maximale, was er erreichen konnte.
Wer konnte durch was das Maximale erreichen? Der Bürgermeister, durch sein Reden, oder Herr Thanscheidt, allein durch seine Präsenz?

Dion

 

Hallo Dion,

vielen Dank auch an dich fürs Lesen und Kommentieren.

Freut mich, dass meine Geschichte auch dir gefallen hat.

Naja ein Teil der Geschichte ist auch leider wahr, aber natürlich ist vieles überzogen.


Zitat:
In der Zwischenzeit wurde wieder getuschelt.
Über was? Und wieso wieder?
Hier habe ich noch etwas eingefügt. Ist jetzt klarer.
Wer konnte durch was das Maximale erreichen? Der Bürgermeister, durch sein Reden, oder Herr Thanscheidt, allein durch seine Präsenz?
Erreichen ist vllt etwas unglücklich gewählt. Ich meinte damit, dass er keine bessere Reaktion des Publikums erwarten - so hab ichs jetzt geändert - konnte.

Nochmal danke für deinen Kommentar.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

eine nette Geschichte, mit humorvoll zeichnest du die einzelnen Charaktere, insgesamt ergibt sich ein satirisch-gesellschaftskritisches Bild. Hat mir gut gefallen, wie sich die Situation verselbständigt, die Vorurteile gepflegt werden.
Die Schlusspointe rundet das Ganze noch ab.
Welchen Dialekt verwendest du?

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Freut mich, dass sie dir gefallen hat.

Der Dialekt wird so bei uns gesprochen und ist eine Mischung aus Unterfränkisch und Schwäbisch... Ist aber schwer zu definieren..

Danke nochmal.

lg neukerchemer

 

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