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Gary Payne

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19.10.2008
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Gary Payne

Der Mann, der es mag.

Gary Payne. Name ist Programm. Nummer 58. Hier und Jetzt. Und wie immer ist es irgendein Hotelzimmer in irgendeiner Stadt mit irgendeinem Mädchen aus irgendeiner Familie...

Auch dieses Mal wieder: Aufstehen, Roboten, nach Hause kommen, Zeitung lesen und auf einmal ist es da. Dieses Gefühl, Verlangen, mächtiger als irgendein Junkie es fühlen könnte.

Und auch die Prozeduren danach wiederholen sich. Ins Bad gehen, Wasser aufdrehen, Handtuch aus der Tasche nehmen, erst sich waschen, dann sie. Waschen. Den Schmutz des Gewissens abspülen. Noch einmal voll und ganz auf das konzentrieren was gerade geschah... Er hatte Glück.

Vier Monate vom letzten zu diesem Mädchen. Lange für ihn, Pech für sie. Er hat sich Zeit gelassen. Acht Stunden und 35 Minuten um genau zu sein. Beinahe vier Stunden über dem Durchschnitt. Drei Stunden und 44 Minuten... um genau zu sein. Payne ist Perfektionist.

Er traf sie am Kiosk. Völlig überraschend war sie da. Und sie war alleine. Noch überraschender, wenn man beachtete wie schön sie war. Sie strahlte Jugend aus, dass mochte er an ihr. Sie diskutierte mit dem Verkäufer. Sie behauptete ihren Ausweis nur zu Hause vergessen zu haben und doch öfter hier zu sein. Er behauptete, dass sie doch noch nichtmal wüsste wie man Whiskey schreibt und Mädchen in ihrem Alter längst im Bett sein müssten. Es war neun Uhr siebenundzwanzig und er hatte leichtes Spiel. Sie trank Single Mault, schottisch. Seine Lieblingsmarke... Er hatte Glück.

Nachdem er seine Tasche wieder gefüllt hatte, schaute er sie noch ein letztes Mal an. Sie hatte sich verändert. Für Payne war sie jetzt, im dunklen Licht der Leuchtreklame, sogar noch schöner als am Kiosk. Sie lag nackt auf dem Bett und war perfekt. Alles an ihr war perfekt. Er genoß sie, zog sie mit tiefen Atemzügen in sich ein und hielt die Luft an. Dann war er weg. Das Polaroid ihres perfekten Körpers in der Brusttasche, einzig darauf wartend, in seinem Arbeitszimmer an die Wand zu kommen.

Als Payne und das Mädchen früher am Abend in das Hotel kamen, war der Whiskey halb leer, sie voll und er hungrig. Ungewöhnlich für ihn. Hunger um diese Zeit. Eigentlich kann man nach Paynes Körper die Uhr stellen. Egal um was es geht.

Da Payne es vorzog Hotels zu meiden in denen er seine Personalien abgeben muss, ging er einfach ohne auszuchecken. Das Geld hatte das Mädchen.

Als sie ihn das erste Mal in Mund nahm, war es vorbei. Pipecuronium, ein Muskelrelaxan verwendet bei Narkosen um Muskelzucken durch zeitlich begrenzte Lähmung der Muskeln zu verhindern. Sie sieht, schmeckt, riecht alles... Vor allem aber spürt sie alles und kann sich doch nicht bewegen. Direkt in die Halsschlagader injiziert. Drei Minuten klang sie nach gutem Sex. Dann konnte sie gar nichts mehr sagen. Er fing langsam an. Wie immer. Verwöhnte sie. Strich ihr mit der kalten Klinge über den gesamten nackten Körper. Dann stach er zu. In den Fuß und schrie sie an sich zu wehren. Mit der Präzision eines Chirurgen und den Mitteln eines Handwerkers fing er an, sie nach seiner Vorstellung zu verfeinern. Er fing immer mit den Füßen an. Mit den Zehen. Er schnitt die Haut an den Seiten ab. Nicht ganz, er nähte die Hautlappen zusammen, welche nebeneinander lagen. Und desinfizierte die Wunden mit Spiritus. Wollte sie seiner Vergangenheit angleichen, sie so machen wie er es damals in seinen Büchern sah.

Er ging. Ließ sie atmen ohne zu Leben. Ließ sie fühlen ohne zu sein.

Wissen. Wissen verstand er und er nutzte es. Sie wusste nicht. Wiedermal ihr Pech.
Er ging, Sie blieb und trotz allem, verändert hatte sich nichts. So sehr er arbeitete, niemand wusste von seinem Werk. Warscheinlich besser so. Zumindest für ihn. Er. Dritte Person Singular, Erster Fall. Er hasste sich und das war ihr Pech. Ihm war es egal, was mit ihm geschah. Endlose Monotonie.

Als seine Mutter starb, schickte er einen Blumenstrauß zu ihrem Grab. Er wohnt 5 Minuten vom Friedhof entfernt. Vier Minuten und Sechsundfünfzig Sekunden... an guten Tagen... Payne ist Perfektionist.

 

Fehler sind berichtigt :) War gestern Abend n bissl spät als ich das nochmal durchgegangen bin. Und sorgen musst du dir nicht machen... ich bin eigentlich n ganz netter Typ ^^ Bloß wenns ums schreiben geht, geht meine Phantasie immer ein bisschen mit mir durch... Vor allem ist dies meine erste Geschichte, sonst gabs immer nur Gedichte und ich wollt ma schauen was die Leute darüber denken. :)

 

Hallo Smarrito,

und herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de.

Man merkt Deiner Geschichte an, daß Du mit dem Metier noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt hast, die Sätze sind stellenweise seht verkürzt, was in Lyrik funktionieren kann, in Geschichten auch, aber dort deutlich mehr Routine benötigt.
Z.B. finde ich das bei diesem Abschnitt nicht glücklich :

Wissen. Wissen verstand er und er nutzte es. Sie wusste nicht. Wiedermal ihr Pech.
Er ging, Sie blieb und trotz allem, verändert hatte sich nichts. So sehr er arbeitete, niemand wusste von seinem Werk. Warscheinlich besser so. Zumindest für ihn. Er. Dritte Person Singular, Erster Fall. Er hasste sich und das war ihr Pech. Ihm war es egal, was mit ihm geschah. Endlose Monotonie.
Das würde sich mit weniger Punkten und mehr Kommata besser lesen und stilistisch mehr zum Medium KG passen.
Als sie ihn das erste Mal in Mund nahm, war es vorbei.
da dachte ich - und fand den Gedanken witzig - daß er das Relaxan auf seine Eichel appliziert hätte, was jedoch vermutlich nicht funktionieren würde, und so frage ich mich, was genau da vorbei war. Und ein "den" fehlt ebenfalls noch.

Inhaltlich finde ich sie interessant, allerdings wirklich nachässig lektoriert, da musst Du dringend nochmal drüber. Und Du solltest mehr Kurzgeschichten lesen und die Unterschiede zwischen Lyrik und Prosa erkennen, die Grenzen verschwimmen hier noch sehr arg - was in diesem Fall für mich kein Zeichen von literarischer Souveränität ist, sondern eher von Unerfahrenheit.
Doch genau dafür ist KG.de ein ideales Forum, zum arbeiten, lernen, lesen und verstehen, also, nutze die sich hier bietenden Gelegenheiten :)

Textkram :

Der Mann der es mag.
MannKOMMA
Auch dieses mal wieder:
da es sich ja vermutlich auf den Augenblick, die Tat bezieht, muss es groß sein, Mal
Noch einmal voll und ganz auf das Konzentrieren was gerade geschah
konzentrieren
Lange für ihn, pech für sie.
Pech
Noch überraschender wenn man beachtete wie schön sie war.
überraschenderKOMMA
Sie strahlte Jugend aus, dass mochte er an ihr.
das
Er behauptete, dass sie doch noch nichtmal wüsste wie man Whiskey schreibt [...]
Sie trank Single Mault, Schottisch.
das ist unfreiwillig komisch, wenn der Autor seinen Charakteren sowas in die Gedanken legt und dann selber so einen Klopper raushaut :D
Und schottisch ist ein Adjektiv, also klein
einzigst darauf wartend,
autsch ! Es gibt keine Steigerung vom Singular, also einzig
Er Schnitt die Haut an den Seiten ab.
schnitt
Wollte Sie seiner Vergangenheit angleichen,
sie


Grüße
C. Seltsem

 

Fehler sind auch diesesmal berichtigt! Ich hätte nicht gedacht, dass es an der Story so viel zu kritisieren gibt. Aber sowas zeigt ja nur mal wieder wie weit man noch am Anfang steht. Und Seltsem: Tut mir leid, falls meine Fehler dir wehgetan haben! Hab die Geschichte mit nem bisschen zu viel Alkohol im Blut beednet und deshalb kamen die Fehler auch Richtung Ende wesentlich öfters...

Aaaaaber!

Inhaltlich finde ich sie interessant[...]
immerhin etwas! :D Ich weiß, dass mein Stil und meine Rechtschreibung nicht gerade Perfekt sind, daran lässt sich ja aber zum Glück arbeiten. Solang die Storyline interessant klingt, ist alles gut!

 
Zuletzt bearbeitet:

Gingiko schrieb:
erklärst Du einem Neuling wie mir den Unterschied zwischen Prosa und Lyrik
Schau halt bei Wiki rein, oder weiß ich wo. Das Netz ist ein wundersamer Ort, an dem man sogar manchmal etwas lernen kann. Selbst als Neuling, denn das bist Du ja: ein Neuling. :)

***​

Hi Smarrito!

Eine Geschichte, die wohl besser im Horror aufgehoben wäre, denn "seltsam" fand ich sie eigentlich nicht. Eigentlich fand ich sie nicht mal richtig ... Ist schwer zu sagen, weil ich den Eindruck habe, dass sich da irgendwo irgendwas hinter den Zeilen verbirgt - ich's aber nicht finde.

Ich weiß einfach nicht: Warum macht der Herr Payne das? Was treibt ihn an, ist seine Motivation?

"Wollte sie seiner Vergangenheit angleichen, sie so machen wie er es damals in seinen Büchern sah." - Das wäre ein Grund, okay. Das könnte man ausbauen, aber dann müsste er sich eigentlich nicht grämen, seine Arbeit zu verrichten. Das hier passt irgendwie nicht rein: "Den Schmutz des Gewissens abspülen." Wenn er so ein Wahngetriebener ist, dann ist das mit dem schlechten Gewissen irgendwie schräg.
Hier wird angedeutet, dass er was verändern will: "Sie blieb und trotz allem, verändert hatte sich nichts. So sehr er arbeitete, niemand wusste von seinem Werk." Und hier wird suggeriert, dass es nur um Schmerz geht: "Gary Payne. Name ist Programm."
Ich weiß nicht, das sind alles Puzzlestücke, aus denen ich einfach kein zusammenhängendes Bild legen kann. Der Payne ist mir ein Rätsel.

Sprachlich hast Du einen Ton gefunden und ihn konsequent durchgezogen. An manchen Stellen wirkte er auf mich allerdings auch etwas bemüht lyrisch - ich unterstell Dir das nicht, wohlgemerkt! Hat nur auf mich so gewirkt manchmal. Hier zum Beispiel: "Gary Payne. Name ist Programm. Nummer 58. Hier und Jetzt." Nu ja ... Mein Fall ist's nicht.

Er fing immer mit den Füßen an.
Hat er damit aufgehört? - Das war so eine Sache, über die ich manchmal gestolpert bin. Fast will ich sagen: Die Geschichte würde mir besser gefallen im Präsens. Mittendrin, statt nur dabei. :)

Mit der Präzision eines Chirurgen und den Mitteln eines Handwerkers fing er an, sie nach seiner Vorstellung zu verfeinern.
Ja, nee ... ein Chirurg ist auch ein Handwerker. Das ist blöd so. Erst konkret (Chirurg), dann ein Oberbegriff (Handwerker). Ich würd die Mittel das Handwerkers streichen. Ich weiß schon, was gemeint ist; aber das kam falsch bei mir an. Chirurg reicht.

Ließ sie fühlen ohne zu sein.
Ui, das ist jetzt ... "Ich fühle, also bin ich" heißt ein Buch eines namhaften Neurologen. Ohne zu sein, fühlen? Klingt auch blöd, find ich. Wer fühlt, ist.

Jau, ich habs schon ganz gern gelesen. Was den Herrn Payne so antreibt, das weiß ich zwar nicht; es wäre nett, wenn die Geschichte das irgendwie mitteilen könnte. Der Ton, ah ja ... Nich gerade mein Fall, aber konsequent durchgezogen war er - Pluspunkt. :)

Bis denne,
Fisch

EDIT:

Noch was vergessen. :)

So sehr er arbeitete, niemand wusste von seinem Werk.
Wie jetzt: Der zerfleddert da Frauen, näht sie wieder zusammen, lässt sie in Hotelzimmern liegen, und keiner erfährt das? Räumen die die Zimmer denn nicht auf? Vielleicht hab ich da aber auch was falsch verstanden.

 

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