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Gedanken
Gedanken
Ich sitze auf einer Bank. Auf irgendeiner Bank am Rhein. Oder ist es der Neckar? Das interessiert mich aber im Moment nicht. Was mich interessiert, sind jetzt nur noch meine Gedanken.
Na toll
Dann seufze ich. Ganz tief und möchte am liebsten alles von mir rauslassen. Und trotzdem geht es nicht.
Wie auch...?!
Mein Blick schweift am Ufer entlang und bleibt an einem Baum hängen. Natürlich ist es nicht der Baum, der meinen Blick auf sich zieht.
Es sind zwei Menschen. Zwei.
Ich tue so, als ob ich mich umschauen würde und dabei streift kurz mein Blick auf dem Platz neben mir. Sie ist leer. Aber was wäre, wenn sie besetzt wäre?
Wer würde neben mir sitzen? Ich kenne schon jemanden und doch weiß ich, dass das nie und nimmer in Erfüllung gehen würde.
Nie und nimmer...
Um nicht noch mehr an diese eine Person zu denken, stehe ich auf und laufe am Ufer entlang. Schade, dass es keinen Strand gibt.
Ok, es gibt einen Strand, aber ich finde, man kann es keinen Strand nennen.
Dafür ist es zu kurz und zu klein und zu steinig. Unter einen Strand stelle ich mir weichen Sand unter meinen Füßen vor, die meine Zehen kitzeln.
Und sanfte blaugrüne Wellen, die immer wieder gegen meine Beine stoßen und dabei ein Rauschen von sich geben.
Träum weiter!!
Ich komme an dem Baum vorbei. An den zwei Menschen. An einer alten Dame und einem alten Hund. Einem Obdachlosen. Einer Mutter, die einen Kinderwagen schiebt. Und an einem kleinen Jungen, der mich an meine Geschwister erinnert.
Das lässt mich wiederum an meine Freundinnen erinnern. Alle wohnen so weit weg. So sehr verstreut in Deutschland.
Auch er...
Ich schüttel meinen Kopf - langsam, damit keiner etwas bemerkt.
Plötzlich komme ich an einer Treppe vorbei, die nach unten, zum Fluß, direkt ins Wasser führt.
Selbstmord..?
Wie denn auch, wenn ich selbst so viel Angst habe, vor diesem dreckigen Wasser, vor unbekannten blöden Insekten, vor den Blicken anderer Leute..?!
So langsam muss ich nach Hause. Auf dem Weg dorthin, scheint die Sonne ein letztes Mal und rötliches Licht vermischt sich in dem Blau. Es ist zu wunderschön und ich muss einfach stehen bleiben, um dieses Bild zu betrachten. Ich präge es in mir tief ein und dann kommt doch noch der Gedanke an ...ihn.
Er ist SO NAH, wircklich so nah, aber doch ganz weit weit weg. So unerreichbar, wie in einem Traum.
Wie die zwei Menschen unter dem Baum, wie der gewünschte Strand und das tiefblaue saubere Wasser.
Eine leichte Brise kommt auf und trägt meine Gedanken fort, in die Ferne.