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Genetics-Smoothie: Wenn Fische fliegen

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16.01.2021
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Genetics-Smoothie: Wenn Fische fliegen

„Mit großer Freude begrüßen wir unseren heutigen Stargast. Feil, wie fühlt es sich an, die neue Nummer eins aus der GSP-School zu sein?“
„Um ehrlich zu sein, hat sich in meinem Leben kaum was verändert ... Außer, dass ich jetzt eine Berühmtheit bin!“
„Oh ja, das sind Sie. Meine Damen und Herren. Das war Feil, unser fliegender Fisch.“ Die Menge tobte. „Du bist der größte, Feil. Wir lieben dich.“

Das bin ich, Feil, wie ich gerade am Frühstückstisch sitze und ein Selbstgespräch führe. Aber kein Witz, ich bin wirklich berühmt! Die ganze Welt kennt mich und alle lieben mich. Wie es dazu kam? Da müssen wir ein langes Stück in der Zeit zurückreisen, um genau zu sein, vierundzwanzig Stunden.

Es war ein normaler Tag, kaum zu unterscheiden von den anderen Langweiligen davor. Ich kletterte aus dem Bett, direkt hinein in den Rollstuhl und fuhr zum Frühstückstisch, wo ich dieselben Larven-Cornflakes aß, denselben Orangensaft trank und die immer gleiche Zeitung las. „Ach wie toll Victor und seine Freunde doch sind, oder die Pflanzenkinder, oder alle anderen, nur nicht Feil“, äffte ich die Journalisten nach.
„Guten Morgen! Warum ziehst du so ein langes Gesicht, Feil? Hast du es schon vergessen, Lapis kommt heute zu euch in die Schule“, erinnerte mich meine Mutter. Lapis. Sie war das schönste und intelligenteste Wesen, das auf dieser Erde je existierte und diese Aussage war keineswegs übertrieben. Sie wurde nämlich, wie jeder an meiner Schule, mit veränderten Genen gezeugt, denn wisst ihr, meine Schule ist völlig anders als die, die ihr kennt. Die GSP-School, oder ausgeschrieben Genetics-Smoothie-Project-School.
Jeder Schüler, mich eingeschlossen, wurde vor seiner Geburt mit einem Tier oder einer Pflanze kombiniert, ohne im Vorhinein zu wissen, was dabei rauskommt, aber natürlich wurde solch ein Experiment von der Öffentlichkeit nie bewilligt, doch die Eltern aller Schüler waren Wissenschaftler, die sich freiwillig an dem Projekt beteiligten und so konnte es heimlich und ungestört durchgeführt werden. Obwohl unsere Schule heute noch in der Schusslinie von vielen Kritikern steht, wird sie grundsätzlich von den meisten Menschen toleriert, da weltweit nur die Erfolgreichsten GSP bekannt sind, und davon gibt es glücklicherweise viele, zum Beispiel Victor. Wie es der Zufall will, wird er von den Medien „der König der GSP“ genannt und alle Mädchen fliegen auf seine Löwenmähne. Er und seine Gruppe der Raubtiere sind die Berühmtesten von uns, jedoch gibt es auch zahlreiche andere erwähnenswerte Projekte, wie Lilly, das Mädchen mit den Lianen-Händen oder Sunshine, sie braucht nur Sonne, Wasser und etwas Kohlenstoffdioxid, um überleben zu können.
Die GSP-School ist weltbekannt. Wir sind die erste Gruppe von genmanipulierten Menschen und vor uns gab es bisher nur ein erfolgreiches Projekt: Lapis. Sie war das erste GSP und zugleich die Einzige, welche nicht mit einer Pflanze oder einem Tier kombiniert wurde, sondern mit den Eigenschaften eines Steins, dem Lapislazuli. Ihre Augen, Haare und sogar ihre Haut strahlten in derselben wunderschönen blauen Farbe wie der Stein. Doch ihr wurde neben der Schönheit noch etwas anderes vererbt, nämlich die Kraft, Lebewesen zu heilen. Lange Zeit war die Heilkraft des Lapislazuli umstritten, aber nachdem sie geboren wurde, veränderte das die Sichtweise der Menschen.

An diesem Tag sollte sie zum ersten Mal unsere Schule besuchen. Ich war aufgeregt wie ein Kleinkind, dem man eine Tonne Süßigkeiten schenkt, denn nicht alle GSP sind erfolgreich verlaufen und sie werden deshalb vor der Öffentlichkeit, so gut wie möglich, verheimlicht. Damit meine ich nicht diese Freaks, die völlig verrückt aussehen, sogar über die gibt es Magazine und Blogs, doch es gibt ein Experiment, das so erfolglos verlief, dass man es vor der Welt verheimlichen musste. ICH. Es gab lediglich einen kleinen Eintrag von mir im Internet und es hatte Wochen gedauert, ihn zu finden.

„Feil: Er ist ein Genetics-Smoothie-Project, welches mit einem Fisch und einem Adler kombiniert wurde. Sein Name wurde vom englischen Wort „fail“ abgeleitet. Als einziges Experiment blieb er ohne Besonderheiten. Von den Fischen erhielt er die Fähigkeit nicht gehen zu können und eine besonderen Appetit auf Insektenlarven, während von einem Adler an ihm nichts zu finden ist. Auch sein Aussehen lässt sich von einem normalen Menschen nicht unterscheiden.“

Das war er. Der einzige Beitrag über meine Existenz und selbst der wurde wieder gelöscht, kurz nach dem ich ihn gefunden hatte.
„Wenigstens weiß niemand von deiner schuppigen Kopfhaut.“ Mit diesen Worten hatte meine Mutter versucht mich zu trösten. Nicht gerade ermutigend, wenn ihr mich fragt. Aus diesem Grund wollte ich Lapis unbedingt treffen, in der Hoffnung, sie könnte mir helfen auch eine coole Fähigkeit zu erhalte, zum Beispiel Gehen. Ich weiß, es klang alles andere als vielversprechend, doch einen Versuch war es Wert.

Ich war bereits eine Stunde vor Beginn der Rede in der Schule. Auf keinen Fall wollte ich in der letzten Reihe stehen, wo man sie kaum hören konnte und sie mich nicht bemerken würde. Solange ich wartete, beobachtete ich unsere Lehrer, wie sie die Soundanlage einrichteten und den Raum mit blauen Ballons und Postern von Lapis verzierten, während nach und nach Schüler in den Saal kamen und sich nach vorne drängelten. Wie zu erwarten wurde ich dabei nicht beachtet und so stießen mich zuerst die Raubtiere, auf ihrem Kampf nach ganz vorne, zurück. Voller Enttäuschung saß ich da und blickte in den Rücken dieser teilweise riesigen Gestalten. „Jetzt kann es nur noch besser werden“, dachte ich mir.
Falsch gedacht! Beim Ansturm der restlichen Jugendlichen wurde ich von Ranken und Lianen vor den Ausgang geschleudert und als wäre das nicht genug, stand ich noch hinter „Dig the Pig“. Dieser pinke Stinker hielt es keine fünf Minuten aus, ohne zu pupsen. Daraufhin rollte ich aus dem Turnsaal hinaus in den Schulhof, um einmal kräftig zu weinen. Dafür gab es bei uns einen tollen Ort: Ein kleiner Hügel, versteckt hinter Büschen und Bäumen. Dort wurde man von niemanden gesehen oder gestört, doch es war immer wieder eine Herausforderung für mich, diese drei Höhenmeter mit meinem Rollstuhl zurückzulegen, auch wenn es nicht sehr steil war.
Auf die Eröffnungsmusik und die Begrüßung von Lapis folgten gefühlte Stunden, in denen ich dasaß, vertieft in Selbstmittleid und schluchzte wie ein Weltmeister. Abgelenkt von meiner Trauer bemerkte ich nicht, dass ich vergessen hatte die Handbremse zu ziehen, mein Rollstuhl begann sich langsam zu bewegen und noch bevor ich reagieren konnte, war ich bereits den Hügel hinuntergerollt und hing Kopfüber im Gebüsch, doch ich war hartnäckig und ließ mich durch diesen Vorfall nicht vom Trübsal blasen abhalten und so hing ich nun da, weinend. Ein Außenstehender konnte meine Trauer so wenigstens nicht mehr sehen, aber zu überhören war sie kaum.

Plötzlich fühlte ich regelmäßige Windstöße kombiniert mit dem Geräusch, das meine Mutter macht, wenn sie Staub aus dem Teppich klopft, nur langsamer. Die Blätter wehten mir um die Ohren. Ich versuchte einen Blick zu erhaschen, konnte aber nur weiblichen Umrisse erkennen ... Und einen Vogel? Ich war mir nicht sicher, aber nur die Flügel eines Adlers konnten derartige Schatten werfen. Da fiel mir ein, dass Lapis doch diesen Hausadler hatte. Den würde sie doch nie mit zu einer Rede bringen, oder etwa doch? Nun folgte ein Geräusch, als würde ein Kind vom Baum in das Gras springen und mit einem Schlag kehrte wieder Stille ein. Ich spürte, wie sich die unbekannte Person langsam näherte.
„Alles gut bei dir?“, fragte mich diese zärtliche und zugleich wundervolle Stimme.
„Alles bestens. Ich häng hier nur ein bisschen ab. Du weißt schon, die Natur genießen und so“, antwortete ich und versuchte dabei lässig zu wirken. Sie kicherte. Ich fühlte diese unausgesprochene Vertrautheit, obwohl ich noch immer nicht wusste, wer vor mir stand. Die Neugier hatte mich gepackt und ich versuchte meinen Körper aus dem Gebüsch zu stemmen, aber die Schwerkraft war ein unbezwingbarer Gegner. Bemüht kämpfte ich gegen die brechenden Äste an, die mich immer tiefer in das Gestrüpp zogen.
„Warte, ich helfe dir.“ Noch bevor ich etwas sagen konnte, wurde ich zurück in meinen Rollstuhl gezogen und über das Gebüsch gehoben. Das Mädchen setzte vor mir zu Landung an und legte ihre locker zwei Meter breiten Flügel an ihren Rücken. „Hi, ich bin Eagle.“ Ein wunderschönes Lächeln zog sich über ihr ganzes Gesicht. „Wir kennen uns noch nicht. Bist du neu hier?“
Ich wurde leicht rot im Gesicht, denn ich wusste genau wer sie war. Eagle, dass Mädchen mit den Adlerflügeln. „Hi, ich bin Feil und ich gehe in deine Parallelklasse, aber wir sind uns noch nie begegnet.“
Sie wirkte etwas verblüfft. „Was hast du für Gene in dir?“
„Die eines Fisches und eines Adlers“, antwortete ich stolz, denn niemand sonst wurde mit mehreren Tieren oder Pflanzen kombiniert und ich bin der lebende Beweis dafür, dass das ein großer Fehler war.
„Wie cool, ich habe auch etwas von einem Adler, aber wo sind deine Flügel?“
Eigentlich bin ich nicht der Typ, der mit Mädchen über seine Gefühle redet, aber in diesem Moment flossen die Worte aus mir heraus. „Mir sind nie welche gewachsen. Deshalb kam ich heute voller Vorfreude in die Schule und hoffte, Lapis würde mir helfen. Noch bevor ich die Gelegenheit bekam, sie zu treffen, wurde ich aus dem Turnsaal gedrängt. Daraufhin fuhr ich hier her, um zu weinen.“ Kaum waren die Worte draußen, hätte ich sie am liebsten wieder zurückgenommen.
„Hm …“, machte Eagle und legte ihre Hand nachdenklich an ihr Kinn, dann packte sie meinen Rollstuhl von hinten und sprintete los mit mir. „Lapis ist gerade auf dem Weg zu ihrem Wagen, wenn wir schnell sind, erwischen wir sie.“

Wir konnten sie schon von weitem sehen, wie sie in die schwarze Limousine einstieg. Der Pfad zum Parkplatz war von Steinen überhäuft, deshalb packte mich Eagle samt Rollstuhl und wir flogen mit der doppelten Geschwindigkeit, allerdings mussten wir kurz vor unserem Ziel feststellen, dass wir nicht schnell genug waren und Lapis fuhr uns vor der Nase davon. Wir riefen ihr laut hinterher, aber sie schien uns nicht bemerkt zu haben.
Hoffnungslos machte ich kehrt und rollte los in Richtung Hügel. Da hörte ich Eagle hinter mir rufen: „Sieh mal!“ Und sie zeigte entlang der Straße. Wie aus dem Nichts tauchte das schwarze Auto wieder auf und hielt neben uns an. Das Fenster fuhr nach unten und zwei meeresblaue Augen funkelten aus dem Fahrzeug. „Na, ihr beiden hattet es wohl nötig mich zu treffen. Mein Fahrer wollte sofort umdrehen, als er euch gesehen hat, aber ich hatte gerade telefoniert und er weiß was geschieht, wenn er ohne Erlaubnis die Fahrtrichtung ändert. Stimmts?“, fragte Lapis den Mann auf dem Fahrersitz und er lächelte nervös nach hinten. „Wie kann ich euch helfen?“
„Wir … also ich … wollte ähm …“ Mehr brachte ich nicht hervor.
„Mein Freund Feil hier“, begann Eagle zu erklären „wollte fragen, ob du ihm helfen könntest, gehen zu lernen. Ich meine, du hast doch diese Heilkräfte.“ Sie wirkte wie das Gegenteil von mir – selbstbewusst, provokant und respektlos – so als würde plötzlich ein ganz anderer Mensch neben mir stehen, nicht der, der mir vorhin geholfen hatte.
Lapis öffnete die Fahrzeugtür und stieg aus, ohne dabei ein Wort zu sagen. Sie kniete sich zu mir, legte ihre Hände auf meine Oberschenkel und schloss die Augen. Ich war aufgeregt. „Gleich beginnt ein neues Leben“, dachte ich.
Meine Augen waren noch immer vom Anblick ihrer Schönheit gefesselt. Haare, blau und gewellt, wie der Ozean, ihre Haut leuchtete in der Farbe des Lapislazuli und … Was war das? Unter ihrem rechten Ärmel schien ein hautfarbener Fleck hervor.
Ich hatte keine Zeit, weitere Gedanken dafür zu verschwenden, denn nun stand sie wieder auf und ich war bereit, es ihr gleich zu tun.
„Nanu? Meine Beine … Ich kann sie noch immer nicht bewegen“
„Es tut mir leid Kleiner, ich kann nichts für dich tun. Du wurdest nicht zum gehen geschaffen“, entgegnete mir Lapis. Sie tätschelte meine Schulter, danach stieg sie in das Auto, verabschiedete sich und fuhr davon, da sie noch einen weiteren Auftritt hatte.
In meinem Nacken machte sich die Schwere meines Kopfes deutlich spürbar. Ich war drauf und dran erneut los zu heulen.
„Das zahlen wir ihr heim“, meinte Eagle und blickte starr an mir vorbei. Wieso heimzahlen? Sie hatte es doch versucht. Ich war irritiert und wusste ihren Gesichtsausdruck nicht richtig zu deuten. Gab es einen Grund sich zu rächen oder war sie bloß verrückt?

Stunden später am Abend stellte ich fest: Es musst sich um zweiteres handeln. Nachdem sie mich von zu Hause abgeholt hatte, flog sie mit mir zur Villa von Lapis. Ich wusste nicht, was sie vorhatte, doch ich mochte Eagle und wollte unbedingt Zeit mit ihr verbringen.
Ohne den Rollstuhl und mit einem Gurt zusammengeschnürt, glitten wir durch die Lüfte, bis aus der Ferne ein Licht in einem Zimmer im zweiten Stock zu vernehmen war und Eagle mich auf einem Baum vor dessen Fenster absetzte, um den Raum zu beobachten, während sie die Gegend bei einem Rundflug erspähte.
Obwohl mein Körper dem eines Adlers kaum unterschiedlicher hätte sein können, fühlte ich mich so hoch oben ziemlich wohl. Es war bereits dunkel und der Wind raschelte durch die Blätter, daher musste ich mich mit den Händen auf zwei seitlich gelegenen Ästen abstützen, um das Gleichwicht zu halten, als sich auf einmal etwas im Zimmer bewegte. Eine Frau mit blauem Bademantel und blauen Haaren. Sie ging zum Spiegel, der gegenüber des Fensters an der Wand hing und setzte ein Abschminktuch an ihre Wange. Zuerst dachte ich, meine Augen würden mir etwas Vorspielen, denn ich war bereits ziemlich müde und wollte es nicht wahrhaben, was dort, nur wenige Meter von mir entfernt, geschah. Als Eagle zurückkam, bemerkte sie meinen erstarrten Blick, der noch immer auf die Frau gerichtet war.
„Was ist denn los mit dir? Das ist doch nur eine Putzfrau oder so etwas“, sagte sie, aber ich antwortete nicht. Eagle sah sich die Frau ebenfalls genauer an. Sie wirkte, bis auf ihre blauen Haare, völlig normal. „Das ist doch nicht etwa …“
„Ja ist sie!“, unterbrach ich sie.
Eagle schien begeistert zu sein und machte sofort ein paar Fotos. „Jetzt haben wir, was wir wollten“, sagte sie zufrieden.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und stellte ihr die Frage, die mich schon seit Beginn der Aktion quälte. „Eagle, jetzt ganz ehrlich: Wofür willst du dich rächen? Doch nicht nur, weil sie mir nicht helfen konnte … und wo wir schon dabei sind, warum wolltest du mir eigentlich helfen?“
„Weißt du, Feil, ich war nicht ganz ehrlich zu dir.“
„Ach was.“
„Es ist so: Als ich dich beim Abhängen gesehen hatte, war ich gerade auf dem Weg, um Lapis zu verfolgen, denn weißt du, sie ist meine biologische Mutter. Sie wollte sich nie um mich kümmern, weil ihr falscher Ruhm wichtiger für sie war und so wuchs ich bei Pflegeeltern auf. Dein umgeworfener Rollstuhl weckte meine Aufmerksamkeit und ich konnte dich nicht einfach da hängen lassen, da ich weiß, wie es sich anfühlt alleine gelassen zu werden. Danach wollte ich direkt weiter, doch dann hast du mir erzählt, was mit dir geschehen war. Ich beschloss dich mit zu nehmen, weil … naja, wie soll ich sagen, ich fühlte mich direkt wohl in deiner Gesellschaft.“ Für einen kurzen Moment unterbrach sie unseren Augenkontakt und fuhr sich unsicher durch ihre Haare. Dann erzählte sie weiter. „Während die vermeintliche Lapis ihre Hände auf deinen Schoß gelegt hatte, hatte ich auf ihrem Arm einen hellen Fleck entdeckt.“
„Den hab ich auch gesehen.“
„Leider konnte ich sie nicht fotografieren und deshalb nutzte ich die Situation, damit ich nicht alleine hierherkommen musste.“
„Also hat Lapis gar keine Heilkräfte?“
„Doch! Nur, dass meine Mutter nicht die richtige Lapis ist.“
Mein Kopf drehte sich und mir wurde etwas übel. Eine falsche Lapis? Eagle bemerkte meinen Zustand und nahm mich in den Arm. Da merkte ich, dass sie weinte.
„Es wird Zeit.“ Sie wischte sich ihre Tränen aus den Augen. „Wir sollten schnellstens von hier weg.“
Ich hatte den ganzen Flug vor mich hin geschwiegen. In meinem Gehirn ratterten die Gedanken wie eine alte Dampflock und ich glaubte fest daran, jeden Moment wach zu werden, damit sich alles nur als Traum herausstellte. Als wir den Anflug an mein Haus begannen, musste ich mich mit der Tatsache abfinden, dass dies nicht geschah.
„Danke, Eagle“, sagte ich, als sie mich in meinen Rollstuhl setzte. Wir umarmten uns noch einmal und ich wollte, es würde nie aufhören.
„Bis bald, Feil!“
„Bis bald, Eagle!“ Und wir lächelten beide. Dann ging ich ohne Abendessen in mein Bett und schlief.

Am nächste Morgen stürmte meine Mutter in mein Zimmer. „Feil, wach auf! Das musst du sehen!“, weckte sie mich aufgeregt und legte mir die Tageszeitung auf den Schoß.

WENN FISCHE FLIEGEN
Eine Mischung aus Adler, Fisch und Mensch. Klingt großartig! Gestern Abend wurde ein Jugendlicher bei einem Rundflug gesichtet, der von den Leiter der Genetics-Smoothie-Project-School als ein Junge namens Feil identifiziert wurde. Das Besondere: er wurde bis Dato von der Menschheit verheimlicht, obwohl er der einzige GSP war, der mit mehr als einem Tier kombiniert wurde, wie man uns berichtete. Was war der Grund dafür? Bisher gab es von den Wissenschaftlern keine weiteren Informationen.

Noch bevor ich weiterlesen konnte, sprang mir das daneben positionierte Bild ins Auge. Es sah so aus, als würde ich Fliegen. Unmöglich hatte ich Eagle vollkommen verdeckt. Jemand musste das Foto bearbeitet haben, jemand der nicht wollte, dass sich die Menschen Fragen über einen Jungen stellen, der sich von einem Adlermädchen herumfliegen lässt. Früher oder später wäre man dahintergekommen, wer und was ich wirklich war. Ich konnte es nicht glauben. Endlich war ich nicht mehr Niemand.
„Dein Direktor hat vorhin angerufen und gefragt, ob du Interesse daran hättest Flügel zu bekommen. Du sollst ihn so bald wie möglich zurückrufen“, erzählte meine Mutter.
„DAS IST MÖGLICH? Warum hatte mir das zuvor noch niemand angeboten?“
„War wohl bisher nicht nötig gewesen.“ Sie lächelte und ging aus dem Zimmer. So glücklich hatte sie mich schon lange nicht mehr gesehen.
Danach blätterte ich zur nächsten Seite.

DAS MYSTERIUM UM UNSERE HEILERIN
Die große Lapis als Laborrate? Gestern Abend wurden zwei Jugendliche Zeuge, wie sich eine Frau in der Villa von Lapis ihre blaue Haut abschminkte, dieselbe Frau, die früher an diesem Tag einen Vortrag in ihrer Schule als Lapis gehalten hatte. Des Weiteren erhielt die Polizei einen Hinweis auf den Standort der echten Heilerin. Sie wurde im Keller der leitenden GSP-Wissenschaftler gefunden, wo sie die letzten zehn Jahren festgehalten wurde, um an ihr Experimente durchführen zu können. Lapis wurde lediglich für ein paar Heilaktionen aus dem Käfig gelassen, um den Schein aufrecht zu erhalten, während ihr Double uns die restliche Zeit etwas vortäuschte. Zwischen den Leitern der GSP-School und diesem Vorfall konnte keine Verbindung hergestellt werden. „Ich bin empört. Nie hätte ich mir erträumt, dass so etwas passieren könnte, als ich damals begann mein Leben der Schule zu widmen“, berichtet Direktor Poulsen. Auf die Wissenschaftler wartet ein Verfahren wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

 

Ich finde die Idee deiner Geschichte super. Deine Figuren sind ausbaufähig und können noch viel erleben.

 

Hallo @Rob F,

danke für die ausführliche Überarbeitung meiner Fehler.

eine kreative Grundidee
da verschenkst du m.E. viel Potential.
Da hast du wohmöglich Recht. Ich spiele bereits mit dem Gedanken mehrere Kurzgeschichten über diese Schule zu schreiben. Mal sehen, ob ein paar spannende Geschichten zustande kommen.

Grüße
YWKM

 

Hallo @YouWillKnowMe

Deine Geschichte ist innovativ und erfrischend. Sie hat mich überrascht. Du hast Fantasie. Du könntest den Text an einigen Stellen deutlich straffen, da sind viele Erklärungen drin, was es ab und an ein wenig langatmig macht. Mit ein bisschen Straffung, ließe sich die Spannung deutlich erhöhen. Ich konnte Nähe zu Deinem Prota aufbauen und finde ihn sympathisch.

Hier ein paar Anmerkungen:

Jeder Schüler, mir eingeschlossen, wurde vor seiner Geburt mit einem Tier oder einer Pflanze vermischt, ohne im Vorhinein zu wissen, was dabei rauskommt.

mich

Natürlich gibt es auch andere erwähnenswerte Projekte. Da wäre noch Lilly, das Mädchen mit den Lianen-Händen oder Sunshine. Sie braucht nur Sonne, Wasser und etwas Kohlenstoffdioxid, um überleben zu können.

Das finde ich sehr interessant.

Aus diesem Grund wollte ich unbedingt Lapis treffen. Vielleicht konnte sie mir helfen, damit ich auch eine coole Fähigkeit erhalte.

Das klingt ein wenig holprig
Vorschlag. Aus diesem Grund wollte ich Lapis unbedingt treffen. Vielleicht konnte sie mir helfen, auch eine coole Fähigkeit zu erhalten.

Hier war ich etwas irritiert. Er wünscht sich eine coole Fähigkeit, aber später im Text geht es darum, dass Lapis ihn heilt. Er möchte gerne laufen können.

Die Turnhalle der Schule wurde gerade noch vorbereitet, als ich schon eine Stunde vor Beginn der Rede dort war.

Das würde ich nicht passiv schreiben. Wenn Du es in aktiv umwandelst, entsteht besseres Kopfkino.
Vorschlag: Zahlreiche Lehrer und Helfere waren dabei, die Turnhalle vorzubereiten ... Ich traf eine Stunde vor Beginn der Rede ein.

So wartete ich eine Stunde lang und beobachtete, wie unsere Lehrer die Soundanlage einrichteten und den Raum mit blauen Ballons und Postern von Lapis verzierten.

„Alles bestens. Ich häng hier nur ein bisschen ab. Du weißt schon, die Natur genießen und so“, antwortete ich und versuchte dabei lässig zu wirken.

Seine Reaktion finde ich klasse.

„Mein Freund Feil hier“, begann Eagle zu reden „wollte fragen, ob Sie ihm helfen könnten, gehen zu lernen. Ich meine, sie haben doch diese Heilkräfte.“ Doch auch ihr war die Nervosität auf die Stirn geschrieben.

Jetzt haben wir, was wir wollten“, sagte sie, während sich über ihr Gesicht ein Lächeln ausbreitete.

... während sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete

Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Silvita,

Deine Geschichte ist innovativ und erfrischend. Sie hat mich überrascht. Du hast Fantasie.
Freut mich, das zu hören!

Danke für deine Kritik. Ich werde mich unmittelbar mit den einzelnen Punkten auseinandersetzten und nochmals versuchen das Beste aus der Geschichte rauszuholen.

Grüße
YWKM

 

Guten Abend @YouWillKnowMe,

du hast einen erfrischenden Schreibstil und ich musste ständig Schmunzeln bei deinem Text. Ich finde, du solltest den Tag Humor noch dazu wählen. Hat mich gut amüsiert. Du hast da viele lustige Einfälle, auf die ich in der Textarbeit eingehen würde. Allerdings hat mich die Formatierung deines Textes gerade am Anfang gestört. Ich würde die Absätze etwas zusammenstauchen, sodass sich das besser lesen lässt. Mir hätte das geholfen. So:

Das war Feil, unsere fliegender Fisch.“
Kleinigkeit: "unser".

Sie war das schönste und intelligenteste Wesen, das auf dieser Erde je existiert hatte
Für mich würde hier "existierte" besser klingen.

Alle Mädchen fliegen auf seine Löwenmähne. Der „König der GSP“ wird er von den Medien genannt, welch ein passender Zufall.
Musste richtig Grinsen, der König der GSP auf den alle Mädchen stehen haha. Sehr gut!

„Feil: Er ist ein Genetics-Smoothie-Project, welches mit einem Fisch und einem Adler kombiniert wurde. Seine Name wurde vom englischen Wort „fail“ abgeleitet. Als einziges Experiment blieb er ohne Besonderheiten. Von den Fischen erhielt er die Fähigkeit nicht gehen zu können und vom Adler ist an ihm nichts zu finden.“
Köstlich, da wird ja immer besser habe ich mir gedacht. Ich finde, dass du viel Potential hast, voller kreativer Ideen so wie hier.

Als wäre das nicht genug, stand ich noch hinter „Dig the Pig“. Dieser pinke Stinker hielt es keine fünf Minuten aus, ohne zu pupsen. Ich hatte die Nase voll
Ach du meine Güte! Er hat die Nase voll, tja hätte ich auch, wenn ich hinter "Dig the Pig" stehen müsste. Super gut, bin immer mehr in deinen Text eingetaucht wegen solcher Stellen.

Doch ich war hartnäckig und ließ mich durch diesen Vorfall nicht vom Trübsal blasen abhalten und so hing ich nun da, weinend. Ein Außenstehender hätte meine Trauer wenigstens nicht mehr sehen können, aber zu überhören war sie kaum.
Das finde ich auch herrlich ironisch, er lässt sich nicht vom Trübsal blasen abhalten. Ja, das hat ziemlich gut funktioniert für mich. Denke, dass das auch an deinem erfrischenden Schreibstil liegt, den ich flüssig lesen konnte.

„Alles bestens. Ich häng hier nur ein bisschen ab. Du weißt schon, die Natur genießen und so“,
Natürlich, die Natur genießen... :D

„Mein Name ist Feil und ich habe gleich zwei Gene in mir: die eines Fisches und eines Adlers“, antwortete ich stolz, denn niemand sonst wurde mit mehreren Tieren oder Pflanzen vermischt und meine Wenigkeit ist der Beweis, warum dies ein Fehler war.
Hahaha, da passt ja wirklich ein Gag nach dem anderen!

„Ich bin eine Heilerin, nicht Jesus. Es tut mir leid.“, erwiderte Lapis.
Den Punkt hinter "leid" streichen.

ich glaubte fest daran, jeden Moment wachzuwerden
Ich denke, es müsste "wach zu werden" heißen?

Auf Lapis, bürgerlich Karen, wartet ein Gerichtsprozess wegen Scharlatanerie. Warum und wie es gelang, die Menschen so lange zu täuschen, bleibt noch offen.
Und dann erwischen sie Lapis, es sieht so aus, als könne er fliegen und aus Feil ist am Ende dann doch noch etwas geworden.

Ja, du hast meinen Humor getroffen. Ich war am Anfang skeptisch, auch wegen der für mich störenden Formatierung. Bin dann mit jedem Satz weiter eingetaucht, hast mich köstlich amüsiert mit deinem Text. Danke dafür! :D


Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,

toll das dir meine Geschichte so gut gefallen hat und danke für die Hinweise auf Fehler! :gelb:

Kleiner Fakt am Rande: Ich war zuerst selbst von den Aussagen und Charakterzügen meines Prota überrascht. Manchmal bahnen sich die Figuren ihren eigenen Weg.

Grüße
YWKM

 

Hey @YouWillKnowMe,

Du hast SciFi und Humor getaggt und dem folge ich in Deinem Text. Du eröffnest mit einem bunten, sehr interessanten Setting.

Jeder Schüler, mich eingeschlossen, wurde vor seiner Geburt mit einem Tier oder einer Pflanze vermischt, ohne im Vorhinein zu wissen, was dabei rauskommt. In den meisten Fällen gab es große Erfolge zu verzeichnen. Zum Beispiel Victor. Alle Mädchen fliegen auf seine Löwenmähne. Der „König der GSP“ wird er von den Medien genannt, welch ein passender Zufall. Er und seine Gruppe der Raubtiere sind die Berühmtesten von uns. Natürlich gibt es auch andere erwähnenswerte Projekte. Da wäre noch Lilly, das Mädchen mit den Lianen-Händen oder Sunshine. Sie braucht nur Sonne, Wasser und etwas Kohlenstoffdioxid, um überleben zu können.
Faszinierend, bin gespannt, was Du daraus machst. Eine Frage drängt sich mir direkt auf: Warum regt sich kein Protest gegen die willkürliche Kombination? Wenn ich daran denke, wie weit die Genetik jetzt schon ist auf dem Weg zum Wunschkind mit den Wunscheigenschaften, halte ich solch zufälligen Experimente für nicht plausibel. Da würden sämtliche Eltern auf die Barrikaden gehen.

„Feil: Er ist ein Genetics-Smoothie-Project, welches mit einem Fisch und einem Adler kombiniert wurde. Sein Name wurde vom englischen Wort „fail“ abgeleitet. Als einziges Experiment blieb er ohne Besonderheiten. Von den Fischen erhielt er die Fähigkeit nicht gehen zu können und vom Adler ist an ihm nichts zu finden.“
Geschickt gemacht, alle warten auf die nächste Steigerung und du lieferst einen Fail, einen Nobody, einen Looser. Aber wir wissen ja, der ist ein Hero, denn das Ganze ist ja ein Rückblick.
Aber zunächst mal muss der Held leiden, muss hinab in die Niederungen, wird gedisst, geschubst, nach hinten befördert und findet sich am Ende dieser Kette auf seinem Schmollhügel, von dem er dusseligerweise auch noch runterrollt und im Gebüsch landet. Seine Hoffnung ist dahin, die vermeintliche Heilerin außer Reichweite. Hiermit hast Du den Tiefpunkt definiert und bis dahin funktioniert die Geschichte für mich.

Doch was dann folgt, lieber YWNM, ist mir persönlich zu dünn. Er wird von einem Adlermädchen mit 2m-Schwingen aufgesammelt, die sich sozusagen uneigennützig in den Dienst seiner Sache begibt, obwohl sie ihn gar nicht kennt. Klar, da ist die Parallele, er hat auch halb den Adler in sich, doch wie ist das motiviert, was springt für Eagle dabei raus? Altruismus oder Mitleid als Motiv in Geschichten finde ich meistens langweilig.

Nächste Stelle, wo ich die Stirn runzele: Lapis, das Lichtwesen, taucht aus dem Nichts auf, weil sie umgekehrt ist, um mit den beiden zu sprechen und dann sagt sie das:

„Na, ihr beiden hattet es wohl nötig mich zu treffen. Wie kann ich euch helfen?“
Frage: Woher weiß sie das? Sie war doch schon weggefahren.
Und dann sagt sie, die strahlende Lapis, das Lichtwesen, die scheinbare Heilerin, sie könne nicht helfen? Hm. Feil entdeckt nun einen Riss in ihrer Fassade, ein Stück blasse Haut schimmert durch das blau. Das finde ich wieder gut, weil es ihre Fehlbarkeit andeutet. Aber schon entsteht die nächste Frage:
„Das zahlen wir ihr heim“, meinte Eagle und Blickte starr an mir vorbei. Ich wusste diesen Gesichtsausdruck nicht richtig zu deuten. War es Selbstbewusstsein, oder einfach der Blick einer Verrückten?
Verstehe ich nicht. Was will sie ihr heimzahlen, dass sie nicht helfen kann? Da geht mir zuviel durcheinander. Der "Blick einer Verrückten" ist too much, woher soll das kommen?

Zum Twist:
1) Sie enttarnen Lapis als Schwindlerin und gehen damit zur Presse.

Warum und wie es gelang, die Menschen so lange zu täuschen, bleibt noch offen.
Okay, die ist also erledigt. Eine recht massive Vergeltung für ein vergleichsweise harmloses Vergehen der Hilfeverweigerung, zumal beiden nach der Enttarnung klar sein müsste, dass Lapis beim besten Willen gar nicht hätte helfen können. Also bitte, warum tun sie das? Warum vernichten sie einen Menschen, just for fun?

2) Eagle und Feil sind dabei, den Fake von Lapis aufzudecken und werden durch Sichtungen vom Boden(?) aus für einen fliegenden Fisch gehalten. Die Leute erkennen dabei Feil (am Gesicht vermutlich?), sehen aber nicht, dass der nur unten an einem Adlerwesen mit zwei Metern Schwingen dranhängt, oder wie? Außerdem begründet sich sein Ruhm,

Um ehrlich zu sein, hat sich in meinem Leben kaum was verändert ... Außer, dass ich jetzt eine Weltberühmtheit bin!
der ihn verwundert am Frühstückstisch Selbstgespräche führen lässt, selbst auf einen Fake, der früher oder später aufgedeckt wird. Er begeht denselben Betrug, etwas vorzugeben, das man nicht ist, den er zuvor bei Lapis als verwerflich anprangert. Da geht dann auch ordentlich was mit den Motiven durcheinander.

Soweit meine Hinweise, was ich als Baustelle sehe, ist benannt. Würde mich sehr freuen, die Geschichte in plausibel zu lesen, denn die Grundidee finde ich klasse. Peace, l2f

 
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Hallo @linktofink,

das nenne ich mal hilfreiche Kritik. Du hast mir viele Punkte genannt, die ich wohl aus meiner Sicht nicht direkt erkennen konnte. Danke! Ich habe nun versucht die Geschichte so aufzubauen, dass sich jede Aktion logisch schlussfolgern lässt.

Grüße
YWKM

 
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Hallo @Chrio,

Ob es zu erwarten gewesen war, muss sich mE dem Leser aus dem Kontext erschließen.
Da hast du wohl Recht.
Allgemeine Anmerkung: Es gefällt mir außerordentlich gut, wie Du die Wörter der Challenge eingebaut hast. Sie sind elementar für die Geschichte und entfalten so ihre eigene Wirkung. Der Humor kommt am Anfang sehr gut heraus
Freut mich!
Meine Erwartung war hier, dass Lapis (btw geniale Figur!) vor ihm steht. Meinen Irrtum erkannte ich erst als er plötzlich davon sprach, dass er zu Lapis wollte
Hier wollte ich den Leser kurz in die Irre führen und mit der Geschichte einen anderen Weg gehen als erwartet.
Vielleicht bin ich zu Helden-affin oder in Love-Storys verhaftet, aber nach dem fulminanten Auftakt der Geschichte um die GSP-School (:lol:), lässt mich diese Wendung etwas ratlos zurück.
Für mich fühlt es sich an als hättest Du mir ein Fenster in eine tolle neue Welt geschenkt (Juchuh!), nur um mich dann hart aufprallen zu lassen (oh menno, alles nur Schein!). Warum hat Lapis nicht tatsächlich wundersame Fähigkeiten, nur dass sie so ganz anders wirken als Feil sich das so überlegt hatte? Die Wörter sind beim Zusammentreffen von Eagle und Feil doch schon alle eingebaut, warum also nimmt Deine Geschichte genau diesen Lauf?
Tut mir Leid, dass ich dich hier enttäuschen musste. Mein Plan war es den Verlauf der Geschichte unvorhersehbar zu gestalten, da so manche Dinge für mich zu offensichtlich und einfälltig gewirkt hatten.

Danke, dass du mich darauf Aufmerksam gemacht hast.

Grüße
YWKM

 

Es ist eine Geschichte, die im Kopf bleibt, und einen gewissen Comic-Touch hat, was ich beides schätze.

Die Motivation von Eagle wirkte auf mich, wie aus der Not geboren. Die Mutter so zu behandeln, nach all der Zeit, mit einem fremden Jungen, finde ich etwas schwierig. Vielleicht wäre unter anderem der Fleck, den beide gesehen hatten, eine längere Aufmerksamkeit wert gewesen. Lapis kam mir ein bisschen zu kurz und reagierte verhältnismäßig zu hochnäsig.

Die Ich-Perspektive finde ich genau richtig gewählt. Der Anfang erinnert mich an einige Filme und manche Beschreibungen funktionieren vermutlich nur aus der Ich-Perspektive so gut.

Manche Sätze haben eine gewisse Länge, die ich unnötig finde. Mach ruhig mehrere Sätze daraus.

Da hast du wohmöglich Recht. Ich spiele bereits mit dem Gedanken mehrere Kurzgeschichten über diese Schule zu schreiben. Mal sehen, ob ein paar spannende Geschichten zustande kommen.
Das Schulgenre verläuft häufig in die gleiche Richtung. Wahnsinnig viel kann man da nicht machen, würde ich sagen. Deswegen sind die Charaktere wichtig. Wenn Feil noch etwas anderes "bieten" kann als sich selbst ständig herunterzumachen, wäre es interessant. Ich finde, es wäre eine gute Idee, weitere Geschichten zu dieser Welt zu schreiben.

 

Hallo @YouWillKnowMe

Unglaublich, wie vielfältig die Beiträge des Wettbewerbs sind, wow, ich freue mich darauf, die restlichen Geschichten zu lesen und zu kommentieren.

Was ich an der Geschichte schätze, sind zwei Punkte: Fantasie und diese leise Ironie, die mitschwingt, dem Text etwas Leichtes, Unterhaltsames gibt.
An sich finde ich diese auktoriale Erzählperspektive, bei der auch noch der Leser angesprochen wird, ziemlich kritisch, aber zu dem Setting passt es.
Zur Handlung: du greifst ein Thema auf, das eine gewisse Relevanz hat, das SF-Element nicht ganz unglaubwürdig macht, ohne es jedoch in der Tiefe zu verhandeln, kann man machen, wenn man unterhalten will.
Zur Sprache: passt zu der Handlung, könnte noch etwas mehr Prägnanz in den Beschreibungen vertragen: statt Adjektive zu verwenden, dem Leser ein Bild zu geben, schließlich lohnt es sich schon, sich die genveränderten Wesen vorzustellen.

Und noch was: du bist 17 (jedenfalls nach Eigenaussage), da darf man zu den Sternen greifen, aber auch bedenken, dass man Disziplin und Arbeit einsetzen muss, um etwas zu erreichen, you know?

Paar Stellen:

dass ich jetzt eine Weltberühmtheit bin!“
komisches Wort: Weltberühmtheit

denn wisst ihr, meine Schule ist völlig anders als die, die ihr kennt. Die GSP-School, oder ausgeschrieben Genetics-Smoothie-Project-School.
:D sehr cool, der Ausdruck in dem Zusammenhang
Von den Fischen erhielt er die Fähigkeit nicht gehen zu können und vom Adler ist an ihm nichts zu finden. Auch sein Aussehen lässt sich von einem normalen Menschen nicht unterscheiden.“
tja, solchen Leuten begegne ich des öfteren, geistig nicht gehen zu können, meine ich nat
tand ich noch hinter „Dig the Pig“. Dieser:D
pinke Stinker :D
doch die Schwerkraft und die dünnen Äste waren ein starker Gegner.
dünne Äste? Das geht genauer
Ich wurde leicht Rot im Gesicht,
rot
Das Fenster fuhr nach unten und zwei unbeschreiblich wundervolle, blaue Augen blickten aus dem Fahrzeug.
hier so ein Beispiel, wo die Adjektive die Vorstellung eher verschleiern
Unter ihrem rechten Ärmel schien ein Hautfarbener Fleck hervor.
hautfarbener
„Es tut mir leid kleiner,
, Kleiner
So Glücklich hatte sie mich schon lange nicht mehr gesehen.
glücklich
Auf die Wissenschaftler wartet ein großes Verfahren wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung.
großes Verfahren, kein gängiger Ausdruck, vielleicht spektakuläre, aufsehenerregend, oder?

Hat Spaß gemacht!

viele Grüße aus Fischbach
Isegrims

 

Hey @XVIII,

Es ist eine Geschichte, die im Kopf bleibt, und einen gewissen Comic-Touch hat, was ich beides schätze.
Schön das zu hören, danke!

Die Motivation von Eagle wirkte auf mich, wie aus der Not geboren. Die Mutter so zu behandeln, nach all der Zeit, mit einem fremden Jungen, finde ich etwas schwierig. Vielleicht wäre unter anderem der Fleck, den beide gesehen hatten, eine längere Aufmerksamkeit wert gewesen. Lapis kam mir ein bisschen zu kurz und reagierte verhältnismäßig zu hochnäsig.
Da werd ich nochmal drüber gehen.
Wegen dem Fleck: Mein Ziel war es, dass sich der Leser mehr Gedanken darüber macht, als Feil, der seine Heldin nicht in Frage stellen möchte.

Manche Sätze haben eine gewisse Länge, die ich unnötig finde. Mach ruhig mehrere Sätze daraus.
Anfangs hatte ich das Problem, dass zu viele kurze Sätze den Lesefluss unterbrachen. Ein ausgewogenes Maß zu finden fällt mir noch etwas schwer.

Danke das du dir die Zeit zum Kommentieren genommen hast. Du sprichst viele Punkte an die mir weiterhelfen.

Grüße
YWKM


Hallo @Isegrims,

Unglaublich, wie vielfältig die Beiträge des Wettbewerbs sind, wow, ich freue mich darauf, die restlichen Geschichten zu lesen und zu kommentieren.
Da geb ich dir Recht. Es fasziniert mich wie viele Möglichkeiten fünf Wörter bieten können.

An sich finde ich diese auktoriale Erzählperspektive, bei der auch noch der Leser angesprochen wird, ziemlich kritisch, aber zu dem Setting passt es.
Im Buch "Ready Player One" gefiel mir diese Erzählperspektiv ziemlich gut, daher wollte ich es einmal selbst versuchen und ich dachte mir bei dieser Geschichte wäre es doch passend.

Zur Sprache: passt zu der Handlung, könnte noch etwas mehr Prägnanz in den Beschreibungen vertragen: statt Adjektive zu verwenden, dem Leser ein Bild zu geben, schließlich lohnt es sich schon, sich die genveränderten Wesen vorzustellen.
Verstehe was du meinst, das werd ich nochmal überarbeiten. "Show, don't tell" fällt mir noch nicht so leicht, aber ich arbeite daran.

Und noch was: du bist 17 (jedenfalls nach Eigenaussage), da darf man zu den Sternen greifen, aber auch bedenken, dass man Disziplin und Arbeit einsetzen muss, um etwas zu erreichen, you know?
I know!:D Hatte leichten übermut an dem Tag, als ich den Account hier erstellt habe, deswegen der Name (werd ihn wahrscheinlich ändern, geht leider erst in einem Jahr). Diese Website ist sehr hilfreich beim Thema Disziplin und Arbeit. Bei den vielen Kommentaren kann man gar nicht anders, als sich Gedanken über seine Text zu machen und sie wieder und wieder zu überarbeitet.

Danke für deine Kritik und es freut mich, dass es dir Spaß gemacht hat.

Grüße
YWKM

 

Hallo YWNM,

Die GSP-School, oder ausgeschrieben Genetics-Smoothie-Project-School.
Lecker Gensmoothie. :)

Die Direktoren dachten ernsthaft, der Name würde cool klingen.
Für mich ein Streichkandidat.

Jeder Schüler, mich eingeschlossen, wurde vor seiner Geburt mit einem Tier oder einer Pflanze vermischt, ohne im Vorhinein zu wissen, was dabei rauskommt,
Vielleicht findest du einen wissenschaftlichen Begriff für "vermischen"?(4x im Text)

Als einziges Experiment blieb er ohne Besonderheiten. Von den Fischen erhielt er die Fähigkeit nicht gehen zu können
Nicht laufen zu können, ist für mich jetzt nicht die Fischcharakteristik Nummer eins. Wenn Feil nicht unter Wasser atmen und sich galant im kühlen Nass bewegen kann, dann vielleicht wenigstens extrem trockene Haut, muss nicht gleich eine Schuppenflechte sein. ;)

Abgelenkt von meiner Trauer bemerkte ich nicht, dass ich vergessen hatte die Handbremse zu ziehen, mein Rollstuhl begann sich langsam zu bewegen und noch bevor ich reagieren konnte, war ich bereits den Hügel hinuntergerollt und hing Kopfüber im Gebüsch, doch ich war hartnäckig und ließ mich durch diesen Vorfall nicht vom Trübsal blasen abhalten und so hing ich nun da, weinend.
Haha. Gute Stelle.

… und wo wir schon dabei sind, warum wolltest du mir eigentlich helfen?“
„Weißt du, Feil, ich war nicht ganz ehrlich zu dir.“
„Ach was.“
Ah, wir kommen zur Motivation der plötzlichen Hilfsbereitschaft.

„Also hat Lapis gar keine Heilkräfte?“
„Doch! Nur, dass meine Mutter nicht die richtige Lapis ist.“
Mein Kopf drehte sich und mir wurde etwas übel.
"IN meinem Kopf dreht es sich." In meinem auch ein bisschen. Diese Nebenstränge öffnest du etwas ad hoc.

Eine Mischung aus Adler, Fisch und Mensch. Klingt großartig! Gestern Abend wurde ein Jugendlicher bei einem Rundflug gesichtet, der von den Leiter der Genetics-Smoothie-Project-School als ein Junge namens Feil identifiziert wurde.
Ah. Die Welt sieht endlich das Besonderein Feil.

Die große Lapis als Laborrate? Gestern Abend wurden zwei Jugendliche Zeuge, wie sich eine Frau in der Villa von Lapis ihre blaue Haut abschminkte, dieselbe Frau, die früher an diesem Tag einen Vortrag in ihrer Schule als Lapis gehalten hatte. Des Weiteren erhielt die Polizei einen Hinweis auf den Standort der echten Heilerin.
Damit gehst du gut aus der Geschichte raus, keine offenen Handlungsstränge. :)
Ich sah schon deine Felle davon schwimmen.

Der leicht überspitzte, aber nicht schräg gewollt lustige Tonfall deiner Geschichte gefällt mir. Wie kommst du bitte auf eine so abgefahrene Idee, einen fliegenden Fischjungen zum prominenten Hauptdarsteller zu machen? Hat mich gut unterhalten. Danke dir. :)

Viele Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @wegen,

Nicht laufen zu können, ist für mich jetzt nicht die Fischcharakteristik Nummer eins. Wenn Feil nicht unter Wasser atmen und sich galant im kühlen Nass bewegen kann, dann vielleicht wenigstens extrem trockene Haut, muss nicht gleich eine Schuppenflechte sein. ;)
Tolle Idee! Darüber hatte ich mir bis jetzt noch keine Gedanken gemacht.
"IN meinem Kopf dreht es sich." In meinem auch ein bisschen. Diese Nebenstränge öffnest du etwas ad hoc.
Das war mir bewusst, deshalb hatte ich mit den beiden Zeitungsartikeln am Ende versucht alle offenen Fragen und Verwirrungen aufzulösen

Wie kommst du bitte auf eine so abgefahrene Idee, einen fliegenden Fischjungen zum prominenten Hauptdarsteller zu machen?
Lapis war der erste Charakter. Von ihr ging die Idee für diese Welt aus. Um den Protagonisten zu erschaffen, beschäftigte ich mich mit den Wörtern "Rollstuhl" und "Flügel". Ich brauchte jemanden, der aus einem speziellen Grund nicht gehen kann (Fischgene) und etwas mit Flügel zu tun hat (Adlergene), und so entstand Feil, ein Junge, der von einem Niemand, zu einem Jemand werden sollte.

Hat mich gut unterhalten. Danke dir. :)
Gerne doch!;)

Danke fürs Lesen und für deinen Kommentar.

Grüße
YWKM

 

Moin, @YouWillKnowMe,

ich komme auch nochmal vorbei, wenn ich darf ... (sonst auch :D)

Es war ein normaler Tag, kaum zu unterscheiden von den anderen Langweiligen davor.
langweiligen, da es sich auf das Nomen im Hauptsatz bezieht.

Ich kletterte aus dem Bett, direkt hinein in den Rollstuhl und fuhr zum Frühstückstisch, wo ich dieselben Larven-Cornflakes aß, denselben Orangensaft trank und die immer gleiche Zeitung las.
Für mich fehlt da am Schluss ein "wie immer".

„Du bist der größte, Feil. Wir lieben dich.“
der Größte.

Jeder Schüler, mich eingeschlossen, wurde vor seiner Geburt mit einem Tier oder einer Pflanze kombiniert, ohne im Vorhinein zu wissen, was dabei rauskommt, aber natürlich wurde solch ein Experiment von der Öffentlichkeit nie bewilligt, doch die Eltern aller Schüler waren Wissenschaftler, die sich freiwillig an dem Projekt beteiligten und so konnte es heimlich und ungestört durchgeführt werden. Obwohl unsere Schule heute noch in der Schusslinie von vielen Kritikern steht, wird sie grundsätzlich von den meisten Menschen toleriert, da weltweit nur die Erfolgreichsten GSP bekannt sind, und davon gibt es glücklicherweise viele,
Jetzt hast du die Eltern zu Wissenschaftlern gemacht, schon besser. Aber wie wäre es, daraus eine Art Lotterie zu machen? Das Verfahren funktioniert nur, wenn alle Gene im Pool sind und niemand hat Einfluss darauf, was womit kombiniert wird? Und alle Eltern möchten natürlich eine zweite Lapis bekommen, so ein höheres Spärenwesen und hoffen auf ihr Glück?

Die GSP-School ist weltbekannt. Wir sind die erste Gruppe von genmanipulierten Menschen und vor uns gab es bisher nur ein erfolgreiches Projekt: Lapis. Sie war das erste GSP und zugleich die Einzige, welche nicht mit einer Pflanze oder einem Tier kombiniert wurde, sondern mit den Eigenschaften eines Steins, dem Lapislazuli. Ihre Augen, Haare und sogar ihre Haut strahlten in derselben wunderschönen blauen Farbe wie der Stein. Doch ihr wurde neben der Schönheit noch etwas anderes vererbt, nämlich die Kraft, Lebewesen zu heilen. Lange Zeit war die Heilkraft des Lapislazuli umstritten, aber nachdem sie geboren wurde, veränderte das die Sichtweise der Menschen.
Wenn das Ergebnis so toll ist, warum wird das Verfahren dann nicht wiederholt?

Ich war aufgeregt wie ein Kleinkind, dem man eine Tonne Süßigkeiten schenkt, denn nicht alle GSP sind erfolgreich verlaufen und sie werden deshalb vor der Öffentlichkeit, so gut wie möglich, verheimlicht. Damit meine ich nicht diese Freaks, die völlig verrückt aussehen, sogar über die gibt es Magazine und Blogs, doch es gibt ein Experiment, das so erfolglos verlief, dass man es vor der Welt verheimlichen musste.
Die Sätze sind schon grenzwertig kompliziert gebaut und dann schiebst du noch diese Appositionen rein, das ist dann wie ein Bremskeil. Grundsätzlich würde ich dir raten, einfacher, knapper zu schreiben und mehr Sätze draus machen. Beispiel hier:
"Ich war aufgeregt wie ein Kleinkind, dem man eine Tonne Süßigkeiten schenkt. Nicht alle GSP sind erfolgreich verlaufen und deshalb werden sie möglichst vor der Öffentlichkeit verheimlicht. Damit meine ich nicht diese Freaks, die völlig verrückt aussehen, denn über die gibt es sogar Magazine und Blogs. Ich meine ein spezielles Experiment, das so erfolglos verlief, dass man es vor der Welt verheimlichen musste." Aus zwei mach vier, nur mal so als Vorschlag. :Pfeif:

Wie zu erwarten wurde ich dabei nicht beachtet und so stießen mich zuerst die Raubtiere, auf ihrem Kampf nach ganz vorne, zurück.
Wieder ein unglücklicher Einschub, würde ich begradigen.
"Wie zu erwarten, wurde ich dabei nicht beachtet und von den Raubtieren auf ihrem Weg nach vorne zurückgestoßen."

Abgelenkt von meiner Trauer bemerkte ich nicht, dass ich vergessen hatte(Komma) die Handbremse zu ziehen(Punkt), (M)mein Rollstuhl begann sich langsam zu bewegen(Punkt)und n(N)och bevor ich reagieren konnte, war ich bereits den Hügel hinuntergerollt und hing K(k)opfüber im Gebüsch(Punkt), d(D)och ich war hartnäckig und ließ mich durch diesen Vorfall nicht vom Trübsal(-)blasen abhalten und so hing ich nun da, weinend.
Kaugummisatzalarm! Vorschlag: Aus eins mach vier.

Die Blätter wehten mir um die Ohren. Ich versuchte(Komma) einen Blick zu erhaschen, konnte aber nur (die) weiblichen Umrisse erkennen ... Und einen Vogel?

„Die eines Fisches und eines Adlers“, antwortete ich stolz, denn niemand sonst wurde mit mehreren Tieren oder Pflanzen kombiniert und ich bin der lebende Beweis dafür, dass das ein großer Fehler war.
Textperle!

Eigentlich bin ich nicht der Typ, der mit Mädchen über seine Gefühle redet, aber in diesem Moment flossen die Worte aus mir heraus. „Mir sind nie welche gewachsen. Deshalb kam ich heute voller Vorfreude in die Schule und hoffte, Lapis würde mir helfen. Noch bevor ich die Gelegenheit bekam, sie zu treffen, wurde ich aus dem Turnsaal gedrängt. Daraufhin fuhr ich hier her, um zu weinen.“
Die wörtliche Rede klingt konstruiert. Wie redest Du? Wie würde jemand reden, der vor Verzweiflung heult?
"Mir sind nie welche gewachsen. Ich bin nur ein beschissener Unfall. Und ich hab echt gehofft, diese Lapis könnte mir helfen, ich wollte heute mit ihr reden, aber ich hatte keine Chance." Den Rest brauchst du nicht, das weiß der Leser. Lies mal beides laut vor, dann merkst du ev. einen Unterschied.

Na, ihr beiden hattet es wohl nötig(Komma) mich zu treffen.

Ich war drauf und dran(Komma) erneut los zu heulen.

und Eagle mich auf einem Baum vor dessen Fenster absetzte, um den Raum zu beobachten, während sie die Gegend bei einem Rundflug erspähte.
Meinst du ausspähte?

Als ich dich beim Abhängen gesehen hatte, war ich gerade auf dem Weg, um Lapis zu verfolgen, denn weißt du, sie ist meine biologische Mutter.
Oh, ein neuer Fakt, jetzt wird es spannend.

und ich konnte dich nicht einfach da hängen lassen, da ich weiß, wie es sich anfühlt(Komma) alleine gelassen zu werden

naja, wie soll ich sagen, ich fühlte mich direkt wohl in deiner Gesellschaft.“ Für einen kurzen Moment unterbrach sie unseren Augenkontakt und fuhr sich unsicher durch ihre Haare.
romantisch, hehe, was geht da jetzt ab?

Dann erzählte sie weiter. „Während die vermeintliche Lapis ihre Hände auf deinen Schoß gelegt hatte, hatte ich auf ihrem Arm einen hellen Fleck entdeckt.“
Auch hier bitte checken, wie reden Leute in Wirklichkeit? Das hier klingt wie ein Polizeibericht. Da fehlt die Lockerheit, die stehen sich nahe, mögen sich.
"Und dann, als die ihre Hände auch deinen Oberschenkeln hatte, da hab ich was gesehen ..."
"Echt, du hast das auch gesehen?"
"Ja, dieser komische fleischige Fleck."
"Genau, ich hab´s nicht geglaubt, aber die ist nicht echt, das ist alles nur angemalt."
Nur mal zum Verdeutlichen.

Noch bevor ich weiterlesen konnte, sprang mir das daneben positionierte Bild ins Auge. Es sah so aus, als würde ich Fliegen. Unmöglich hatte ich Eagle vollkommen verdeckt. Jemand musste das Foto bearbeitet haben, jemand der nicht wollte, dass sich die Menschen Fragen über einen Jungen stellen, der sich von einem Adlermädchen herumfliegen lässt.
Hast du gut gelöst!
„Dein Direktor hat vorhin angerufen und gefragt, ob du Interesse daran hättest Flügel zu bekommen. Du sollst ihn so bald wie möglich zurückrufen“, erzählte meine Mutter.
„DAS IST MÖGLICH? Warum hatte mir das zuvor noch niemand angeboten?“
„War wohl bisher nicht nötig gewesen.“ Sie lächelte und ging aus dem Zimmer. So glücklich hatte sie mich schon lange nicht mehr gesehen.
Hehe, so wird ein Schuh draus, sehr gut.

Die große Lapis als Laborrate?
Laborratte.

Sie wurde im Keller der leitenden GSP-Wissenschaftler gefunden, wo sie die letzten zehn Jahren festgehalten wurde, um an ihr Experimente durchführen zu können. Lapis wurde lediglich für ein paar Heilaktionen aus dem Käfig gelassen, um den Schein aufrecht zu erhalten, während ihr Double uns die restliche Zeit etwas vortäuschte.
Jetzt macht es Sinn!

Nie hätte ich mir erträumt, dass so etwas passieren könnte, als ich damals begann(Komma) mein Leben der Schule zu widmen.

Auf die Wissenschaftler wartet ein Verfahren wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung.
Logischer Abschluss. Was mir fehlt, ist ein gemeinsamer Ausblick mit Eagle.

Lieber YWKM, die Geschichte funktioniert für mich jetzt viel besser, die innere Logik und damit die Statik hast du entscheidend verbessert. Die Eingriffe haben sich mMn gelohnt und da würde weiteres Feilen sich lohnen. Du stellst deinem Prota ein Happy-End in Aussicht und auch mit Eagle geht da vllt. was, wenn Feil erst mal amtliche Flügel hat ...
Das ist schon thematisch eine wilde Achterbahnfahrt, aber gut gemacht, ich habe das genossen! Stilistisch könntest du weiter feilen, besonders an den umständlichen Formulierungen und gestelzten Dialogen. Ein paar Beispiele habe ich dir genannt, es gibt noch mehr.
Trau dich was, schreibe, auch passend zum Underdog-Thema, weniger brav. Lass deine ProtagonistInnen auch frech und vorlaut sein, gönn ihnen und uns als LeserInnen das. Was mir ungemein hilft, ist laut vorlesen. Das offenbart die größten Schwachpunkte sofort.
Peace, l2f

 

Hey @linktofink,

Danke, dass du dir meine Geschichte erneut durchgelesen hast! Solche Kommentare motivieren mich immer wieder an meinen Texten weiterzuarbeiten, auch wenn ich bereits damit abgeschlossen hatte.

Lieber YWKM, die Geschichte funktioniert für mich jetzt viel besser, die innere Logik und damit die Statik hast du entscheidend verbessert. Die Eingriffe haben sich mMn gelohnt und da würde weiteres Feilen sich lohnen. Du stellst deinem Prota ein Happy-End in Aussicht und auch mit Eagle geht da vllt. was, wenn Feil erst mal amtliche Flügel hat ...
Das ist schon thematisch eine wilde Achterbahnfahrt, aber gut gemacht, ich habe das genossen! Stilistisch könntest du weiter feilen, besonders an den umständlichen Formulierungen und gestelzten Dialogen. Ein paar Beispiele habe ich dir genannt, es gibt noch mehr.
Trau dich was, schreibe, auch passend zum Underdog-Thema, weniger brav. Lass deine ProtagonistInnen auch frech und vorlaut sein, gönn ihnen und uns als LeserInnen das.
Schön, wenn mir meine Überarbeitungen bis jetzt gelungen sind und keine negative Wirkung erzielt haben. Mit deinen Tipps kann ich noch einiges verbessern. Dass ich an meinen Formulierungen feilen muss, ist mir bewusst, aber ich arbeite dran.

Was mir ungemein hilft, ist laut vorlesen. Das offenbart die größten Schwachpunkte sofort.
Werd' ich versuchen. Danke nochmals!

Grüße
YWKM

 

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