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Haarrisse

Seniors
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01.10.2002
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Haarrisse

Das Publikum verstummt. Im Dunkeln gibt es immer einen, der sich heimlich wünscht, dass jemand abstürzte. Das Böse hängt in der Luft, genau wie die neun Frauen an ihren Haaren in der Zirkuskuppel. Wie Figuren eines riesigen Mobiles baumeln sie von einem runden Trapez, enganliegende Silberkostüme in schwindelnder Höhe, verlockendes Glitzern wie eine orientalische Lampe.

Lucia hockt angespannt auf der Holzbank. Es duftet nach Sägespänen und Popcorn. Ihre Hände schwitzen. Ist sie die Einzige heute Abend mit Wünschen schwärzer als das Zirkuszelt?
Es muss auch hier Menschen wie sie geben, denkt sie. Die nicht nur Zuckerwatte hassen. Die mit Gänsehaut gespannt nach oben blicken. Im Gegensatz zu ihnen wartet Lucia nicht auf den finalen Knall, auf das Hinabsausen des menschlichen Kronleuchters. Eine Melange aus Metall und Mädchen, von denen Lucia alle egal sind, bis auf die eine.

Die schönste der Akrobatinnen, eine zierliche Frau mit strengen Augenbrauenbalken schraubt sich nach oben in die Luft, pendelgleich schwingt sie im Inneren des Kronleuchters und Lucia weiß, wie sie ihren Plan umsetzen wird. Bald. Sie kann warten. Es ist einfach und sie hat im Gegensatz zu den anderen die Möglichkeit, ihn umzusetzen.

Die Artistin war spätnachmittags in ihren Friseursalon gekommen. Eine düstere Schönheit mit kräftigen Haaren wie ein prachtvoller Pferdeschweif, mit dem sie beim Reden störrisch um sich schlug. Sie war keine einfache Kundin. Unwillig ließ sie sich die Haare im schwarzen, rechteckigen Waschbecken waschen und angeblich tropfte das Shampoo in ihre dichtbewimperten Augen. Während des Haareschneidens trafen sich ihre Blicke im Spiegel, lauernd, leicht versetzt, und die Augen der Jüngeren fixierten Lucia bedrohlich, wie Wurfmesser in der Manege, die knapp daneben trafen.

Ihr Haar sei ihr Kapital. Keines dürfe gekrümmt werden. Weder durch Föhnen, noch billige Plastikkämme. Spliss könne sie auf den Tod nicht leiden.
„Verschonen Sie mich mit Ihren Ekelbürsten!“, ergänzte sie und musterte abfällig Lucias Friseurtisch. Die Artistin beleidigte sie alle, die Warmluftbürsten. Die Rundbürsten. Den Sägemann Föhnstyler.
Als ob überall Haare der Vorkunden steckten. Beiläufig bemerkte sie, dass sie am Abend in der Vorstellung sein musste und gab weder Freikarten noch Trinkgeld.

Absägen sollte man die Haare. Zumindest ansägen. Das hätte Annett gesagt, Lucias Kollegin, wenn sie nicht früher Schluss gemacht hätte. Wir Mädels müssen zusammenhalten. Wir gegen die anderen. Gegen die zeitstehlenden Nörgler, bei denen auch Langhaar- und Dickhaarzuschlag nicht halfen. Lucia vermisste ihre lustige Freundin, die impertinente Kunden einfach rauswarf, zuletzt diesen selbstverliebten Schönling, den sie leider am Vormittag verpasst hatte.
Aber Annett würde ihm vorher noch etwas verpasst haben. Lucia wollte die Geheimrezepte nicht kennen, die Haare gezielt in Stroh verwandelten, nicht gleich, sondern Tage später. Die im Hotelpool aus schönstem Blond ein gruseliges Grün machten.
Und das waren nur die harmlosen Geschichten. Wie weit würde Annett gehen?
Ihr Sinn für „Spaß“ nahm langsam geschäftsschädigende Züge an und nach dem Vorfall im Sommer fragte sich Lucia, wann endlich die Polizei auftauchte. Annett hatte einer fiesen Kundin eine spezielle Tinktur für ihre noch fiesere Tochter mitgegeben. Aber nichts passierte.
Es gab weder Anzeige noch Nachforschungen, die haarscharf eine Verbindung zogen zwischen Friseur- und Schwimmbadbesuch, zwischen einer harmlos aussehenden, kleinen Flasche und ihrem Inhalt, der etwas unschön mit Chlor reagierte, wie Annett leichthin erklärt hatte. Mit einem hexenhaften Lächeln, das Lucia beunruhigte – besonders was die Zukunft ihres Ladens betraf.

Lucia war auf der Hut gewesen, als die Artistin ein Glasfläschchen aus ihrer Handtasche fischte und zog lieber ihre säurefesten Arbeitshandschuhe an, als die junge Frau darauf bestand, ihr mitgebrachtes Haarmittel zu verwenden, wohl ein Geheimrezept ihrer Artistenfamilie, das gefährlich roch. Viele Sonderwünsche ihrer Kunden kannte Lucia schon. Aber dieser war der schlimmste. Und der dunkle Haarschopf passte nicht einmal komplett in das kleine Waschbecken.
Während das Zeug einwirkte, nahm Lucia ihr Handy, um sich im Nebenzimmer bei Annett auszuheulen.
„Kommst Du nicht einmal ohne mich klar?“, zerbarst jede Hoffnung auf Trost, während seltsame Hintergrundgeräusche Annetts Stimme übertönten. Wo steckte sie bloß?
„Warum lässt sie überhaupt jemand wie uns an ihre Haare?“, meinte Annett versöhnlicher und Lucia glaubte, einen Hauch schlechten Gewissens herauszuhören.
Die Frage hallte in Lucia nach, umso drängender, nachdem sie erfuhr, wen sie behandelt hatte. Den Star des Abends.

Warum ließ die Artistin überhaupt eine Fremde an ihre Haare? Wenn diese ihre Lebensversicherung waren. Warum blieb sie nicht gleich in der sicheren Geborgenheit ihres Wohnwagens? Aber das war wohl nicht das Gleiche. Sie brauchte jemand, den sie zum Publikum machen konnte. Eine graue Maus ohne jedes Glitzern. Nie hatte Lucia ihren Laden schäbiger empfunden. Nie waren ihr die Krakeluren im Waschbecken aufgefallen. Und die winzigen Lämpchen, die um den Frisierspiegel blinkten, schienen sie zu verspotten und im wechselnden Kirmes-Licht schimmerte ihre Kopfhaut durch ihre sich lichtenden Haare wie die wellige Zeitung, die niemand mehr lesen wollte.

Am meisten quälte Lucia die Frage, was Annett mit dem Schönling gemacht hatte. Sie hoffte, dass sie nichts übertrieb. Andererseits verdienten manche Kunden eine kleine Strafe. Wie die Haarartistin, der Lucia am liebsten den Kopf verbrühen wollte, als sie wehrlos im Waschbecken lag. Annett stellte bestimmt versehentlich die Temperatur falsch ein.

Lucia war umgänglicher, kundenorientierter – oder einfach ängstlicher. Annett angstbefreit wie ein Tiger, der durch brennende Reifen sprang mit einem sich schnell regenden Zorn, der danach effizient verlosch, während Lucia nur schmerzvolle Elefantenwut kannte. Jede kleinste Beleidigung brannte sich in ihr Gedächtnis und ließ sich nicht mehr löschen. Nach außen hin verhielt sie sich wie ein dressierter Dickhäuter, gleichbleibend freundlich und balancierte mit schweren, zum Abend hin anschwellenden Beinen durch den Salon, um ihr Krönchen nach jeder Gemeinheit unauffällig wieder zu richten. Die Bemerkungen der Artistin waren spitzer gewesen als ihre mitgebrachten Scheren und Lucias Wut hätte Ketten aus Wänden reißen können. Die Frau wollte tatsächlich am nächsten Tag wiederkommen! Aber sie würde sich nie wieder beleidigen lassen! Nie wieder vom arrogantesten Star der Show.

Warum konnte Lucia nicht wie Annett sein! Wenigstens einmal richtig böse!
Nachdem die Ladentür ins Schloss gefallen war, gönnte sie sich eine kleine Dosis davon.
Sie genoss die absurde Vorstellung, dass der Artistin die Haare ausfielen.
Alle auf einmal. In Sekunden! Lucia lachte leise vor sich hin. Mit Glatze würde das Biest hinabstürzen, zehn Meter ungesicherte Tiefe. Das war ein Punkt, auf den das Zirkusgirl besonders stolz gewesen war. Wir haben die Sicherheitsnetze abgeschafft.

Konnte das möglich sein? Lucia hielt dies für übertrieben. Angeberfantasien, um auf gestandene Friseurinnen hinabzuschauen. Schade, dass ihre Rachefantasie nicht wahr werden konnte! Andererseits würde sie verpassen, wie das Drecksluder von ihrem Partner nach oben gezogen würde, an diesem starken Pferdeschwanz, der im Hochziehen die Kopfhaut zu Recht schmerzhaft belastete, hinauf in die sternenlose Dunkelheit der Zirkuskuppel. Lucia sah alles genau vor sich: die einsamen Scheinwerfer, die wie unheimliche Stalker dem Paar folgten. Lichter, die den verliebten Schwung des Paares wie einen Glorienschein betonten.
Denn alle Artisten sind verliebt, dachte Lucia wehmütig und wusste gleichzeitig, dass dies nicht stimmen konnte.

Sie änderte ihre Abendpläne. Das egozentrische Ausmaß der akrobatischen Monologe hatte sie neugierig gemacht. Nicht auf den glamourösen Auftritt (sicherlich langweilig antiquiert), sondern auf den Wunderknaben, der all das ertrug. Und noch viel mehr, wie ihr die Zeitung verriet, die voller Wasserflecken neben den Bürsten lag.

Und jetzt sieht sie ihn! Durch das Fernglas hindurch, das sie in Annetts Schublade gefunden hatte. Den Mann, der im Glitzerkostüm zu Strangers in the Night das Publikum zum Toben bringt. Er ist die Attraktion des Abends, muskulös, langhaarig, lässig. Die Nummer ist spektakulärer, als sie dachte, das muss sie anerkennend zugeben. Der aus Menschen gebaute Kronleuchter schwingt gefährlich. Eine unfallträchtige Wucht und er der strahlende Mittelpunkt. Kopfüber am Seil baumelnd wie an einer überdimensionierten Lampenschnur.

Dem sollte man das Licht ausknipsen.

Er ist schöner als erlaubt. Mit Haaren, für die Frauen töten würden. Zumindest Friseurinnen.
Die Pracht ist an einem Mann reine Verschwendung. Geschmeidig, stärker als seine goldenen Arme, die muskelbepackt an ihm nutzlos herunterhängen.
Und die er nicht braucht, für das, was gleich kommen wird.
Ein Raunen geht durch die Menge.
Und dann wird es still.
Die Glitzerkostüme der Frauen schimmern wie Fische auf der Schlachteplatte. Verführerisch, verlockend.
Aber nicht so sehr wie die Königin des Abends.
Das Drecksluder.
Das grelle Bühnenlicht folgt ihr wie ein Magnet und färbt ihr Pailettenkleid blutrot.
Geschwind klettert sie am Seil entlang nach oben, zu ihm, der sie schon erwartet, kopfüber, sehnsuchtsvoll.

Something in your eyes was so inviting
Something in your smile was so exciting

Er greift nach ihrem Schopf, rasch, routiniert, verknotet ihre Haare mit seinen Haaren. Ein Doppelkegel aus Haaren, wie eine schimmernde Sanduhr.

Love was just a glance away

Sie lässt das Seil los.
Nun hängt alles von ihren Haaren ab.
Die Zugkraft wird gefährlich größer, je intensiver er seine Partnerin in Schwingung versetzt.
Atemlos schauen alle nach oben.
Ein Kronleuchter wie eine Totenglocke.

Lucia schmerzt vom Hinschauen die Kopfhaut. Verstohlen schaut sie sich in der Menge um. Nach Menschen ohne bewundernde Blicke. Nach Leuten mit Elefantengedächtnissen, die ebenfalls keine Beleidigung vergessen. Sie sehnt sich nach jemandem, der sie versteht. Jemand, der sie auch kennt – die Haarrisse in der Seele, durch die das Böse hindurchströmt, erst leise und unbemerkt. Dann stärker, bis man es nicht mehr ignorieren kann. Oder will.

Two lonely people we were strangers in the night. We were stalkers in the night.
Wir sind Stalker in der Nacht.

Aber stattdessen entdeckt sie ... Annett. Und es ist wie im Kino, wenn der Abspann läuft und das Licht wieder angeht. Wenn gruselige Bilder verblassen und man wieder man selbst wird. Wenn alles Düstere in den Plüschsitzen des Kinos bleibt wie vergessene Popkornkrümel und man innerlich gereinigt aus dem Saal stürmen kann. Lucia möchte jetzt nur noch raus, aus dem Zirkus – vor allem aus ihrem kleinen Rachefilm! Ein bisschen böse reicht doch.
Nie fühlte sie sich so erleichtert, Annett zu sehen. Ihre lustige Annett! Lucia fühlt sich wie erlöst, geradezu heiter – befreit von allen dunklen Gedanken, was sonst nie vorkommt. Allein die Anwesenheit ihrer Kollegin kittet alle Risse. Zumindest fürs Erste.

Lucia steht von ihrem Platz auf, ruft, winkt, und es ist ihr egal, das hinter ihr alle schimpfen.
Okay, ein letztes Mal böse sein.
Aber Annett reagiert nicht, ihre Körperhaltung ist starr wie die einer lauernden Katze.
Sie bemerkt auch sonst nichts.
Das Vertrauen. Die tatsächliche Verliebtheit des Paares. Kann sie es nicht spüren?
Lucia bekommt Angst. Annett wirkt verändert. Ihre Augen fixieren nicht die Artistin. Nicht ihren bezaubernden, angstlos schwingenden Körper. Nicht ihr kleines, weißes Gesicht, das sich ihm zuwendet, auch wenn sie ihn nicht wirklich sehen kann.

Annett schaut über das Glitzern hinweg, über den Punkt, wo sich die Haare des Akrobatenpaars ineinander verknoten. Durch das Fernglas entgeht Lucia nichts. Annetts fiebriger Blick wandert höher, über das Gesicht des Mannes und verharrt auf seiner gebräunten, jetzt vor Anspannung krebsroten Stirn und eisige Schauer laufen über Lucias Rücken, als sie endlich versteht.

Lange würde er nicht mehr durchhalten.
Die Haare spannten immer mehr.

Dort ist er also, der Ansatzpunkt von Annetts Rache: der Haaransatz des Schönlings. Das ist der Kerl, den Annett vormittags behandelt hatte. Alle Puzzlestücke fallen an ihren Platz und schlagartig werden Lucia gleich mehrere Dinge bewusst, dass Annett die wirklich Verrückte ist, deren Streiche sich nicht mehr unter „schäbigem Spaß“ verbuchen lassen. Dass sie gefährlicher ist als gedacht, eine Psychopathin im Frisiersalon des Grauens. Dass ihr lustiges Tigermädchen nur aus Angst durch brennende Reifen springt. Und dass man einem entlaufenen Tiger in der Stadt besser nie wieder begegnet.

Lucia überlegt, wie viel Haare aushalten. Wann sie aufgeben. Sie weiß, dass Haare sich dehnen, wenn man an ihnen zieht. Das hatte sie schon oft ausprobiert, wenn sie sich im Salon langweilte.
Bei ihr brachen sie, wenn der Moment kam, wo das Dehnungsmoment überschritt.

Aber junges Haar ist stärker. Junge Liebe stärker.

Lucia kann sich bei dem Mann alles vorstellen. Aus Liebe könnte er vielleicht sogar ein Auto an seinen Haaren hochziehen.
Er würde alles tun, um seine Freundin zu retten.
Er ist stärker als alle, die sie kennt. Nur wird ihm seine Stärke nichts mehr nützen.
Er hatte im Salon einen entscheidenden Fehler gemacht und musste ihn übersehen haben, genau wie sie selbst so viele Male: den entschlossenen Tigerblick, das kurze Aufflackern einer langen, heimlichen Wut, den Blick der Jägerin vor dem finalen Knall, von dem er – wie alle an diesem Abend – noch nichts ahnt.

 
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Hallo @petdays,
ich mag deine Sprache sehr, die Vergleiche und Beschreibungen der Atmosphäre und Trapezkünstler haben mir ausnehmend gut gefallen. Auch wie du die Spannung aufbaust finde ich gelungen. Nur der Plot ist mir zu schwach. Ja, zickige Kunden können einen in den Wahnsinn treiben, das kenne ich auch vom Kellnern. Aber selbst wenn Annett eine Elefantenwut hat und angstfrei wie ein Tiger ist, passiert mir hier zu wenig, um einen Menschen tatsächlich in Lebensgefahr zu bringen und sich das auch noch seelenruhig anzugucken. Das klingt eher nach einer Psychopathin für mich. Auch krieg ich nicht so richtig zu fassen, dass die Mädchen sich nicht darüber austauschen, dass der Schönling der Partner von der Zicke ist. Erst dachte ich, die zwei wären gleichzeitig im Salon gewesen, weil du an einer Stelle von egozentrischem Künstergerede schreibst. Klingt, als hätten sie sich währenddessen ausgetauscht. Oder die Kundin hat es lediglich der Erzählerin klar gemacht wie wichtig ihr Haar ist, der Schönling ist aber stumm geblieben. Das kann aber auch nicht sein, denn sonst hätte Annett ja nicht eine solche Wut auf ihn. Ich schätze, sie waren zu verschiedenen Zeitpunkten da, die Erzählerin war wohl nicht anwesend, und Annett ist ja früher gegangen. Offenbar ohne ein Wort über den Typen zu verlieren, denn sie sinnt ja auf Rache. Das passt für mich wiederum nicht zu dem Vergleich mit dem Tiger, denn da würde ich denken, sie ist ein eher angriffslustiger Mensch, der seinem Ärger sofort Luft macht.
Aber wie ich es auch drehe und wende, das Motiv ist mir zu klein. Um zu rechtfertigen, dass man einen Menschen tatsächlich in Lebensgefahr mit eventueller Todesfolge bringt, müsste für mich mehr dahinterstecken, irgenetwas, das Annetts Tat nachvollziehbarer macht.


Unwillig ließ sie sich die Haare waschen im schwarzen, rechteckigen Waschbecken
Würde ich umstellen. Vielleicht: Unwillig ließ sie sich die Haare im schwarzen, rechteckigen Waschbecken waschen. Ich finde, das klingt eleganter.

die Haare gezielt in Stroh verwandeln konnten, nicht gleich, sondern Tage später.
:eek: Gut zu wissen! Ich habe immer auf Unfähigkeit getippt. Aber wer weiß, wie viele Frisörinnen mir schon aus einer Laune heraus die Haare versaut haben. ;)


Die Glitzerkostüme der Frauen schimmern wie Fische auf der Schlachteplatte.
Das ist eine der Beschreibungen/Vergleiche, die mir sehr gut gefallen haben.

Wie Figuren eines riesigen Mobilées baumeln sie von einem runden Trapez, enganliegende Silberkostüme in schwindelerregender Höhe, verlockendes Glitzern wie eine orientalische Lampe.
Das auch.

Ihre Haare seien ihr Kapital. Denen dürfe kein Haar gekrümmt werden.
Vielleicht: Ihr Haar sei ihr Kapital. Keines dürfe gekrümmt werden. So würdest du das doppelte Haar vermeiden.

Dass Lucia sich die Vorstellung anguckt und hofft, dass der Artistin was passiert, klingt für mich auch nicht so recht glaubwürdig. Dass sie diese Phantasien hat ist nachvollziehbar, aber sich das zu wünschen, während die da in der Luft herumwirbelt, kann ich mir nicht vorstellen. Da ist man ja eher gefesselt von der Darbietung und hofft, dass man kein Zeuge eines schrecklichen Unfalls wird, auch wenn die Kundin unerträglich war.
Sehe gerade, dass deutlich wird, dass Lucia den Schönling nicht im Salon gesehen hat. Dann hat Annett ihr also von ihm erzählt, aber nicht, dass er im Zirkus auftritt. Da müsste mehr Butter bei die Fische, wie man hier so schön sagt.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo Chai,

Herzlichen Dank fürs Lesen und Deine konstruktive Auseinandersetzung! Deine Änderungsvorschläge habe ich gleich mit eingebaut, gerade der zweite war super. :)

ich mag deine Sprache sehr, die Vergleiche und Beschreibungen der Atmosphäre und Trapezkünstler haben mir ausnehmend gut gefallen.

Danke!

Nur der Plot ist mir zu schwach.

Wahrscheinlich muss noch einiges verdeutlicht werden....

Das klingt eher nach einer Psychopathin für mich.

was sie auch sein sollte. :D

Ich schätze, sie waren zu verschiedenen Zeitpunkten da, die Erzählerin war wohl nicht anwesend, und Annett ist ja früher gegangen

Beide Friseurinnen haben das Artistenpaar unabhängig voneinander kennen gelernt. Lucia, die Frau. Annett den Mann. Annett hat von dem Mann erzählt, aber nicht, dass er im Zirkus arbeitet. Die Information wollte ich zurückhalten, um im Ende noch eine zusätzliche Überraschung parat zu haben....

Aber wie ich es auch drehe und wende, das Motiv ist mir zu klein. Um zu rechtfertigen, dass man einen Menschen tatsächlich in Lebensgefahr mit eventueller Todesfolge bringt, müsste für mich mehr dahinterstecken, irgenetwas, das Annetts Tat nachvollziehbarer macht.

Ich glaube, dass Leute wegen viel kleinerer Dinge umgebracht werden.... Aber ich werde in der nächsten Fassung noch mehr am Motiv arbeiten, bzw. den Kontrast zwischen nichtigem Anlass und unverhältnismäßiger Rache mehr beleuchten....

Dann hat Annett ihr also von ihm erzählt, aber nicht, dass er im Zirkus auftritt.

genau.

liebe Grüße, Petdays und noch mal herzlichen Dank.

 

Hey petdays,

ich musste nach der Lektüre erst mal im Netz suchen nach Akrobaten und Haare und siehe da, ich habe wohl dieselben Seite wie Du gefunden. Jetzt habe ich ein viel besseres Bild vom »Kronenleuchter« vor Augen. Und »Aua!« Was Menschen so alles tun, und hier frage ich mich wirklich - wozu? Aber klar, das Publikum will Sensationen und der Zirkus lebt davon, ohne Netz und sich verbiegen als hätte man keine Knochen reicht wohl nicht mehr aus. Kennt man ja schon.
Jetzt aber zu deiner neuen Geschichte.

Aber detektivisch und nicht, indem man nach Fehlern in Metallgerüsten sucht.
Den Satz verstehe ich nicht. Braucht es den überhaupt?

Es muss auch hier Menschen wie sie geben.
... Im Gegensatz zu ihnen wartet Lucia nicht auf den finalen Knall, auf das Hinabsausen des menschlichen Kronleuchters.
Verstehe ich auch nicht. Erst muss es Menschen wie L. geben, die auf den Unfall warten und zwei Sätze später ist sie aber die Gute- weil, sie will nur eine fallen sehen.
Mir ist schon klar, was Du sagen willst, nur finde ich es nicht geschickt formuliert. Entweder warten alle anderen auch auf den Knall oder nicht.

... und Lucia weiß, wie sie ihren Plan umsetzen wird. Bald. Sie kann warten. Es ist einfach und sie hat im Gegensatz zu den anderen die Möglichkeit, ihn umzusetzen.
Hat sie? Wird die Frau denn wieder in den Salon kommen? Sie wird sich ja nicht jede Woche die Haare schneiden lassen?

Als ob überall Haare der Vorkunden steckten. Beiläufig bemerkte sie, dass sie am Abend in der Vorstellung sein musste und gab weder Freikarten, noch Trinkgeld.
dass sie am Abend in der Vorstellung sein musste - finde ich auch irgendwie strange. Natürlich muss sie da sein, dass ist doch selbstverständlich, wozu diese Aussage? Arrogant wie sie ist, könnte sie sagen, dass sie der Star der Show ist, das fände ich glaubhafter.

Aber Annett würde ihm vorher noch etwas verpasst haben.
Als rigorose Rächerin jeder Beleidigung.
Wenn Annett ihr von ihm erzählt hat, dann sicher auch die ganze Geschichte. Von daher würde ich auf diese Sätze verzichten.
Besser man verzichtete auf kostenlose Nachbehandlungen.
Darauf übrigens auch.

Lucia wollte die Geheimrezepte nicht kennen, die Haare gezielt in Stroh verwandeln konnten, nicht gleich, sondern Tage später. Die im Hotelpool aus schönstem Blond ein gruseliges Grün machten.
Und das waren nur die harmlosen Geschichten. Sie fragte sich, wie weit Annett gehen würdeLEERZEICHEN...
Das dagegen musst Du über Annett erzählen, ich würde sie wirklich schon deutlich mehr irre in der Figur anlegen. Also nicht: L. wollt die Geheimrezepte ..., sondern, Annett, die Haare gezielt in Stroh verwandelte ...

Annett angstbefreit wie ein Tiger, der durch brennende Haarreifen sprang mit einer sich schnell regenden Wut, die danach effizient verlosch,
Das Bild finde ich sehr bemüht und wirklich nicht gut. Annett ist alles andere als dressiert.

Warum konnte sie nicht wie Annett sein! Wenigstens einmal richtig böse sein!
Doch nachdem die Ladentür ins Schloss gefallen war, gönnte sie sich wenigstens eine kleine Dosis davon. (kein Zeilenumbruch)
Sie genoss die absurde Vorstellung, dass der Artistin die Haare ausfielen.

Schade, dass Annetts Idee nicht wahr werden konnte!
Welche jetzt genau? Grüne Haare? Strohhaare? Haarausfall? Aber davon war bisher ja noch keine Rede, nur in ihrer Phantasie und die hat ja mit Annett nichts zu tun.

Alle Artisten sind verliebt.
What? Das würde mich doch sehr wundern.

Nicht auf den glamourösen Auftritt (sicherlich langweilig antiquiert), sondern auf den Wunderknaben, der all das ertrug.
Wo kommt jetzt der Knabe her und was hat er damit zu tun? Den hätte Miss Wunderbar doch erwähnen müssen und ich finde, du auch, wenn er der Motor ist, wegen dem sie in den Zirkus geht.

Dem sollte man das Licht ausknipsen.
Das denkt sie? Warum? Finde ich kein nachvollziehbaren Gedanken an dieser Stelle.

Die Pracht ist an einem Mann reine Verschwendung.
Noch so ein satz, den ich deiner Prot. eigentlich gar nicht zutraue.

Und die er nicht braucht, für das, was gleich kommen wird.
Woher weiß sie das? Kann sie da nicht einfach sitzen und ihn anschmachten? Sich selbst dem Wunder hingeben? Sie hasst ja das Mädel, nicht ihn. Das es eine Verbindung zwischen ihm und Annett gibt, das stellt sie (und damit der Leser) ja erst später fest.

Die Glitzerkostüme der Frauen schimmern wie Fische auf der Schlachteplatte.
Das ist auch ein sehr schiefes Bild. Schlachteplatte: Leberwurst, Blutwurst, Wellfleisch. Wie kommt der Fisch dazu?

Tonnenschwer.
Ich dachte sie ist zierlich und klein ...

Nach Leuten mit Elefantengedächtnissen.
He? Was haben Gedächtnisse mit bösen Verwünschungen zu tun? Und was die Elefanten?

Sie sehnt sich nach jemandem, der sie versteht. Jemand, der sie auch kennt. Die Haarrisse in der Seele, durch die das Böse hindurchströmt, erst leise und unbemerkt. Dann stärker, bis man es nicht mehr ignorieren kann. Oder will.
Verstehe ich alles nicht. Ist mir zu verschwurbelt.

Lucia möchte jetzt nur noch raus. Aus dem Zirkus.
Vor allem aus ihrem kleinen Rachefilm. Ein bisschen böse reicht doch.
Ich finde, da kannst Du Annett im Vorfeld ruhig noch etwas beschreiben - ihren Bilck, ihre Mimik - irgendetwas was eine Vorahnung in der Prot. aufkeimen lässt, was sie dazu bringt, raus zu wollen, weil sie weiß, das Unglück wird kommen.

Sie ist erleichtert. Ihre lustige Annett! Wie erlöst fühlt sie sich – aus ihrem Elefantentief. Allein die Anwesenheit ihrer Kollegin kittet alle Risse. Zumindest fürs Erste.
Wie so das jetzt? Ich komme nicht mehr mit.

Lucia bekommt Angst. Annett wirkt so verändert. Ihr Blick fixiert nicht die Artistin. Nicht ihren bezaubernden, angstlos schwingenden Körper. Nicht ihr hübsches Gesicht, das sich ihm zuwendet.
Dem Geliebten.
Annett schaut über das Glitzern hinweg, über den Punkt, wo sich die Haare des Akrobatenpaars ineinander verknoten. Ihr fiebriger Blick wandert höher, über das Gesicht des Mannes und verharrt auf seiner sonst makellosen, jetzt vor Anspannung krebsroten Stirn.
Ah, okay, hier kommt es. Dann verstehe ich aber nicht, wovor sie weiter oben flüchten will?

Dort ist er also, der Ansatzpunkt von Annetts Rache: Der Haaransatz des Schönlings.
Alle Puzzleteile fügen sich zusammen.
Ah ja, also wusste sie mehr. Mir würde es reichen, wenn sie jetzt auf den Gedanken käme, dass muss der Schönling sein ... wenn sich an dieser Stelle erst die Teile für sie zusammenfügen würden.

Lucia kann sich bei dem Mann alles vorstellen. Er würde vielleicht sogar ein Auto hochziehen.
Er würde alles tun, um seine Freundin zu verteidigen.
Er ist stärker als alle, die sie kennt.
Was? Wie kommt sie drauf? Warum denkt sie so was?

Die Idee finde ich ja gut. Wirklich. Das gefällt mir, die Irre und die andere, die das alles bisher unter schäbigen »Spaß« verbucht hat. Aber die Erkenntnis, dass Annett auch töten würde, wenn ein Kunde ihr nicht passt, das ist ja noch mal eine Schippe drauf, und das kommt in Teilen auch ganz gut durch, und dann schweifst Du aber auch wieder ab und erzählst was von verliebten Paaren. Sind die beiden da oben denn überhaupt ein Paar und wenn ja, woher weiß sie das? Klar kann die Artistin es ihr erzählt haben, aber ich als Leser weiß nichts davon. Ich finde das auch so überflüssig irgendwie. Darum geht es in der Geschichte doch gar nicht.
Ich höre schon auf. All meine Verwirrung dir hier als mein Leseverständnis. Ich bräuchte nicht viel, nur ein bisschen mehr Struktur und weniger rechts und links um Dir folgen zu können und ja, ich möchte gern das Fiese in Annett mit Schrecken erkennen, gemeinsam mit der Lucia, und zwar in dem Augenblick, da die beiden ungesichert unterm Zeltdach hängen.

Beste Grüße, Fliege

 

Das Böse hängt in der Luft,...
[...]
Absägen hätte man die Haare sollen. Zumindest ansägen.
[...]
Er ist schöner als erlaubt. Mit Haaren, für die Frauen killen würden. Zumindest Friseurinnen.
Die Pracht ist an einem Mann reine Verschwendung.
[...]
Ein Kronleuchter wie eine Totenglocke.

»Zustand des abgestürzten Artisten verschlechtert sich« titelte am 4. April 2007 „die Welt“ zu einem Unfall im Zirkus Flic-Flac, und zwölf Jahre nach diesem Unfall in Oberhausen stürzt zu Kassel ein Artist vom „Todesrad“.

Und schon der wortkarge Titel Deines kriminell poetisch/prosaischen Textes

liebe pertdays,

lässt auf die an sich hirnrissige Welt der Artisten in der Zirkuskuppe schauen, in der – wie es sich für Teamarbeit gehört – jeder Griff, jede Bewegung des Kollegen sitzen muss bis hin – wie wir jetzt wissen – zur Frisur.

Diese Welt ist mir fremd wie der Frisör (keine bange, hängen die Augenbrauen in der Suppe oder – richtig schlimm - im Honig, such ich ja die Fachfrau auf), nicht aber also die Frisöse (warum nimmstu eigentlich die qualvollere *in-Endung in kauf, wenn es ein „gendergerechtes“ Wort schon ewig gibt, das auch noch schöner klingt?)

Schon der wortkarge, treffliche Titel kommt aus mit je drei Vokalen und Konsonanten, aber schon wenn der „Leuchtenden“, eben Lucia die

… Hände schwitzen

dass es mehr als die von der Arbeit bestimmte emotionale Spannung ist und ein – wie ich finde – schöner Text über eine fremde Welt, in der gleichwohl aller Welt Gefühlsleben jenseits der Artistik herrscht und Lucia sich buchstäblich zurückgesetzt fühlt (so kann man Eifersucht in einem andern Wort zusammenfassen). Aber es gibt noch eine kleine Flusenlese:

Im Dunkeln gibt es immer einen, der sich heimlich wünscht, dass jemand abstürzt.
Selbstverständlich kann man nach der Konjunktion „dass“ den Indikativ setzen, aber gerade hier als Wunsch mal nicht. Korrekt Konj. II, „abstürzte“

Wie Figuren eines riesigen Mobilées baumeln sie von einem runden Trapez, …
Wie die „Friseuse“ ist das „Mobile“ eingedeutscht (siehe „duden mobilee - MetaGer)

Die Artistin war spätnachmittags in ihren Friseursalon gekommen.
Ja, so sagt man wohl, aber „ihr(en) Friseursalon“ klingt, als wäre es so nebenbei der Artistin Salon, wo sie doch nur zur immergleichen Friseuse geht

Gegen die zeitstehlenden Nörgler, bei denen auch Langhaar- und Dickhaarzuschlag nicht halfen.
Warum nicht bei dieser vllt. auf ewig gültigen Wendung Präsens?

Und das waren nur die harmlosen Geschichten.
Sie fragte sich, wie weit Annett gehen würde[...]…
Direkt am Wort behaupten Auslassungspunkte, dass da mindestens ein Buchstabe fehle (musstu insgesamt nochmal durchsehen)

Annett[, / alternativ und vllt. optisch reizvoller geht auch ein Gedankenstrich, frag mich blinde Nuss, wie viel geviertelt oder gevierteilt, wer mit der Hand schreibt, dem ist diese grammatische Bruchrechnung eh wurscht] angstbefreit wie ein Tiger, der durch brennende Haarreifen sprang mit einer sich schnell regenden Wut, die danach effizient verlosch, während Lucia nur schmerzvolle Elefantenwut kannte.
effizient = wirksam, wirtschaftlich, warum das Adjektiv aus der Wirtschaft mit dem Tiger zu tun?

Alle auf[...]einmal.
Alle Artisten sind verliebt. Zumindest, wenn man schön und jung ist und Liebe und Fehler schnell tö[d]lich werden.

Der aus Menschen gebaute Kronleuchter[…] schwingt gefährlich.

Die Glitzerkostüme der Frauen schimmern wie Fische auf der Schlachte[r]platte
(sollte „Schlachteplatte“ mundartlich sein, lass das „r“ weg ...

Lucia fragt sich, wie[...]viel Haare aushalten.

Gern gelesen vom

Friedel,

der noch einen schönen Restsonntag wünscht!

 

Hallo @petdays,

zuerst habe ich das auch gedacht, wie @Chai, ein solcher Anschlag, weil die Artistin sich da irgendwie arrogant aufgeführt hat, das ist ein bisschen viel. Für einen klassischen Krimi jedenfalls, in dem das Rätseln über das Motiv dazugehört. Als Horrorgeschichte funktioniert das schon, der Friseursalon des Schreckens. Wie Annett da übers Ziel hinausschießt, weil sie halt nicht ganz dicht ist.

Und das waren nur die harmlosen Geschichten. Sie fragte sich, wie weit Annett gehen würde...
Das ist ja so der Dreh- und Angelpunkt. Der kommt mir hier aber zu gerade heraus, da muss ich als Leser gar nichts mehr leisten. Vor allem der zweite Satz, mit ... auch noch. Ich würde mir mehr Zeigen wünschen, mehr Szenen. Diese Tricks, dass die Haare strohig werden oder sich bei Kontakt mit Wasser grün färben, das finde ich super, würde es aber in Anekdoten verpacken, konkrete Fälle, an die Lucia sich erinnert. Und dann so eine Steigerung, meinetwegen bis hin zu einem Mädchen, dessen Mutter von Annett eine Tinktur für die Tochter bekommt, von der Lucia weiß, im Sommer im Schwimmbad kann das mit Chlor reagieren und zu Verätzungen führen. Dass ich mich dann als Leser frage, wie weit Annett wohl geht und das nicht so vorgekaut bekomme.

Ansonsten aber eine feine, unverbrauchte Idee, eine psychopathische Friseurin. Auch stilistisch gut gemacht, wie du bei den Metaphern die ganze Zeit beim Zirkus bleibst. Rein optisch fällt auf, dass du es ans Lesen im Netz angepasst hast, macht ja auch nicht jeder.

Kopfüber am Seil baumelnd, wie an einer überdimensionierten Lampenschnur.
Vergleich meine ich ohne Komma vor wie.

tötlich
tödlich

Eine unfallträchtige Wucht. Und er der strahlende Mittelpunkt.
Ich mache auch viel abgehackt, aber das hier würde in einem Satz schöner fließen, finde ich.

für die Frauen killen würden
töten oder morden fände ich eleganter, killen gibt es ja im Deutschen eigentlich gar nicht.

Viele Grüße
JC

 
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Hallo Fliege,

Danke fürs Lesen und Deinen sehr ausführlichen Kommentar mit vielen Hinweisen, über die ich nachdenken werde.

Hat sie? Wird die Frau denn wieder in den Salon kommen? Sie wird sich ja nicht jede Woche die Haare schneiden lassen?

>>> guter, richtiger Einwand.

dass sie am Abend in der Vorstellung sein musste - finde ich auch irgendwie strange. Natürlich muss sie da sein, dass ist doch selbstverständlich, wozu diese Aussage? Arrogant wie sie ist, könnte sie sagen, dass sie der Star der Show ist, das fände ich glaubhafter.

>>> beides wäre denkbar. Ich werde Deinen Vorschlag austesten.

Das ist auch ein sehr schiefes Bild. Schlachteplatte: Leberwurst, Blutwurst, Wellfleisch. Wie kommt der Fisch dazu?

>>> Ja, eine Schlachteplatte besteht traditionell aus Blutwurst und co. Insofern ist Dein Einwand richtig. Mittlerweile gibt es auch Schlachteplatten, die mit Fisch ergänzt werden. Vielleicht hätte man dann eher von Fischplatten sprechen sollen. Mir gefiel das makabre Wortspiel....

Ich dachte sie ist zierlich und klein ...

>>> Ich meinte eher, die Zugkraft, die auf die Haare ausgeübt wird, genauso wie beim Treppensteigen. Also nicht das Gewicht, sondern die Gewichtsbelastung.

https://www.thieme.de/statics/dokum...mente/tw_physiotherapie/Gewichtsbelastung.pdf

He? Was haben Gedächtnisse mit bösen Verwünschungen zu tun? Und was die Elefanten?

nachtragende Menschen mit Gedächtnissen wie ein Elefant, bauen eher stille Wut auf, die zu bösen Verwünschungen führen kann.

Verstehe ich alles nicht. Ist mir zu verschwurbelt.

Ich wollte Lucia als jemanden charakterisieren, der lustvoll in Rachefantasien badet, als auch leidet. Sie ist in diesem Punkt sehr widersprüchlich. Mir hatte die Doppeldeutigkeit des Wortes "Haarrisse" gefallen. Zum einen der Haarriss als Vorausdeutung. Die Haare werden reißen und sind die spätere Unfallursache. Als auch die Haarrisse in der Psyche im metaphorischen Sinn, wenn böse Gedanken die Protagonistin heimsuchen, und sich die Grenze verschiebt zwischen harmlosen Zwangsgedanken, Verwünschungen und möglicherweise Tötungswünschen ....

Was? Wie kommt sie drauf? Warum denkt sie so was?

Sie ist beeindruckt von der Zugewandtheit des Artistenpaars zueinander, das sie als Liebe interpetiert. Sie glaubt, dass er alles für sie tun würde. Das sind ihre Neidgedanken, sie hätte vielleicht auch gern jemanden, der sie richtig liebt. Ich wollte damit ihre Veränderung andeuten, dass sie sich anrühren lässt von dem Paar und ihnen nicht mehr den Tod wünscht.

liebe Grüße, Petdays


Hallo, lieber Friedel,

Ganz lieben Dank für Deinen Friedel-typischen, sorgfältigen Kommentar! Deine vielen Verbesserungsvorschläge werde ich nach und nach einbauen, hab schon damit angefangen. DANKE!

Friseurin. Das Wort klingt wirklich nicht so schön. Früher hat man Frisöse gesagt und es hat mir gut gefallen. Aber heute kommt mir die Berufsbezeichnung irgendwie diffamierend vor. Ich werde dazu recherchieren.

Dir morgen einen tollen Wochenstart! Petdays


Hallo Proof,

Danke fürs Lesen und Deine Überlegungen, die mir weiterhelfen.

zuerst habe ich das auch gedacht, wie @Chai, ein solcher Anschlag, weil die Artistin sich da irgendwie arrogant aufgeführt hat, das ist ein bisschen viel. Für einen klassischen Krimi jedenfalls, in dem das Rätseln über das Motiv dazugehört. Als Horrorgeschichte funktioniert das schon, der Friseursalon des Schreckens. Wie Annett da übers Ziel hinausschießt, weil sie halt nicht ganz dicht ist.

Freut mich, dass Du die Geschichte so wahrgenommen hast, wie ich sie geplant hatte. Als Horrorstory (so ist sie auch getaggt).

würde es aber in Anekdoten verpacken, konkrete Fälle, an die Lucia sich erinnert. Und dann so eine Steigerung, meinetwegen bis hin zu einem Mädchen, dessen Mutter von Annett eine Tinktur für die Tochter bekommt, von der Lucia weiß, im Sommer im Schwimmbad kann das mit Chlor reagieren und zu Verätzungen führen. Dass ich mich dann als Leser frage, wie weit Annett wohl geht und das nicht so vorgekaut bekomme.

Guter Vorschlag! Mal schauen, ob ich es hinbekomme....

viele Grüße, Pet

 

Hallo zusammen,

Ich werde den Text jetzt 3-4 Wochen ruhen lassen, um dank eurer hilfreichen Anmerkungen noch einmal gründlich über ihn nachzudenken, bevor ich auf Anmerkungen eingehe und Fehler korrigiere. Einiges möchte ich ergänzen, anderes leserfreundlicher klären, so dass man sich besser in der Geschichte orientieren kann.

liebe Grüße, petdays

 

@Chai @Fliege @Friedrichard @Proof

Hab noch intensiv und sehr lange über Eure Anmerkungen und Kritiken nachgedacht und vieles verändert. Ich habe jetzt verstärkt an der Plausibilität gearbeitet und versucht, Plotlöcher zu stopfen. Es war sehr anstrengend ... und ich weiß nicht, ob es sich gelohnt hat.

liebe Grüße, Petdays

 

Aber hoppela,

hatt ich doch im ersten Rundgang so was wie ein Eifersuchtsdrama gemutmaßt. Das musstu mir nachsehen,

liebe – oder doch – böse petdays,

wer maximal viermal den Ratzer im Jahr aufsucht (das vierte Mal nur ausnahmsweise im Todes- oder Heiratsfall, also eher unterm Kürzel „Unvorhergesehenes“ aufsucht, darf da eigentlich gar nicht mitreden, schädigt er doch ein ehrbares Handwerk und Gewerbe, das sich zu Dr. Eisenbarts Zeiten sogar ums Gebiss auf schmerzlichste Weise kümmerte.

Natürlich hatte ich - meinem bescheidenen Wesen angemessen - die erste Fassung schon für gut befunden, aber nun habe ich ein-eindeutig bemerkt, worum es geht. Da sind die Namenswahlen (leuchtend nett) trefflich. Gleichwohl zwo, drei Flüsken:

..., und die Augen der Jüngeren fixierten sie bedrohlich, wie Wurfmesser in der Manege, die knapp [danebentrafen].

Ihr Sinn für „Spaß“ nahm langsam geschäftsschädigende Züge an und nach dem Vorfall im Sommer fragte sich Lucia[,] wann endlich die Polizei auftauchte.

Viele Sonderwünsche ihrer Kunden kannte Lucia schon. Aber dieser war der schlimmste.
„schlimmste“ eigentlich ein verkürzter „war der schlimmste (ihrer) Kunde(n) „...

vielleicht ließe sich hier die kleine „haben“-Inflation vermeiden

Am meisten quälte Lucia die Frage, was Annett mit dem Schönling gemacht hatte. Sie hoffte, dass sie nichts übertrieben hatte. Andererseits hatten manche Kunden eine kleine Strafe verdient. Wie die Haarartistin, der Lucia am liebsten den Kopf verbrüht hätte, als sie wehrlos im Waschbecken lag. Annett hätte bestimmt versehentlich die Temperatur falsch eingestellt.
Gänzlich wird‘s nicht gehen, aber vllt. vergleichbar wie jetzt „Am meisten quälte Lucia die Frage, was Annett mit dem Schönling gemacht hatte. Sie hoffte, dass sie nichts übertriebe*. Andererseits hatten** manche Kunden eine kleine Strafe verdient**. Wie die Haarartistin, der Lucia am liebsten den Kopf verbrüht hätte, als sie wehrlos im Waschbecken lag. Annett hätte*** bestimmt versehentlich die Temperatur falsch eingestellt.“

* Konj. II, Wunsch + Bitte + Hoffnung
** Verdienen nicht immer noch und immer schon manche Kunden Strafe? Weg mit dem zeitl. Eingtenzenden „haben“, z. B.
*** Hier ginge mal „würde“ oder „könnte“ + einstellen, aber auch ohne Hilfsverb: „Annett stellte bestimmt versehentlich die Temperatur falsch ein“


Nach außen hin verhielt sie sich wie ein Zirkuselefant[…] gleichbleibend freundlich und balancierte …

Die Bemerkungen der Artistin waren spitzer als ihre mitgebrachte Scheren gewesen und Lucias Wut hätte Ketten aus Wänden reißen können.
Ich geh davon aus, dass ein leidlich wachsamerer Leser, als ich es bin, weiß, dass die Artistin vordem in Lucias (und A.) Salon gewesen war

und nochmals

Das war ein Punkt, auf den das Zirkusgirl besonders stolz gewesen war. Wir haben die Sicherheitsnetze abgeschafft.
Noch darf die‘s ja noch ...

Der aus Menschen gebaute Kronleuchter[...]schwingt gefährlich.

Immer noch gern gelesen vom

Friedel

 

Lieber Friedel,

hatt ich doch im ersten Rundgang so was wie ein Eifersuchtsdrama gemutmaßt. Das musstu mir nachsehen,

Eifersuchtsdrama, oh herrje ... danke für Deinen Leseeindruck beim ersten Lesen, ich muss noch stärker an der Verständlichkeit schreiben ....
Gewerbe, das sich zu Dr. Eisenbarts Zeiten sogar ums Gebiss auf schmerzlichste Weise kümmerte.
>> da tun mir gleich die Zähne weh...
wer maximal viermal den Ratzer im Jahr aufsucht (das vierte Mal nur ausnahmsweise im Todes- oder Heiratsfall, also eher unterm Kürzel „Unvorhergesehenes“ aufsucht, darf da eigentlich gar nicht mitreden
>>> mitreden darf ich auch nicht... :D zum Glück sind die Haare so lang und lockig, dass es sowieso wenig auffällt.

Danke ganz herzlich für Deine genauen Anmerkungen und Korrekturvorschläge. Hab die betreffende Textstelle gleich verbessert.

Dir einen wundervollen Spätnachmittag, ich selber sehe gleich meine Kursteilnehmer (auch nett).

Liebe Grüße, petdays

 

Eifersuchtsdrama, oh herrje ... danke für Deinen Leseeindruck beim ersten Lesen, ich muss noch stärker an der Verständlichkeit schreiben ....
Nee, nicht doch - mein "Irrtum" bezieht sich auf die ursprüngliche Fassung,

liebe petdays,

also keine Panik!

Friedel

 

Lieber Friedel,

Hab Dich schon gleich richtig verstanden und Deinen Leseeindruck auf die Erstfassung bezogen. Und es war gut, dass Du ihn mir mitgeteilt hast. Nur so lernt man dazu :) Ich meinte eher, dass ich grundsätzlich beim Schreiben meiner Kurzgeschichten stärker den Fokus auf Verständlichkeit legen sollte... Da sehe ich eine richtige Baustelle....

liebe Grüße und Dir einen schönen Nachmittag, petdays

 

Hallo petdays!

Also ich mag deine Texte, schon immer, auch wenn ich zugeben muss, so manches Mal musste ich zweimal, dreimal lesen, zurückblättern, um zu verstehen, wovon hier und da die Rede ist.
So auch hier.

Ich musste tatsächlich zurückspringen, um überhaupt rauszukriegen, wer die Prots sind, wie sie zueinander stehen.
Allerdings ist es ja so wie überall: Was Mühe macht, schmeckt am besten. Der Leser muss was zum Knacken kriegen, weißt du ja, die Texte, die alles erklären, sind die fadesten.

So auch hier. Hat mir gut gefallen, der Text, wie ein Puzzle, das sich ineinander fügt. Auch wenn man aufmerksam sein muss und hin und wieder zurückblättern.
Ich hab ja so den Verdacht, dass es dir weniger um den Horror geht, um diesen Anschlag, der so offensichtlich scheint. Als um die Gedanken der Protagonistin. Um die Psyche und ihre Narben.
Wenigstens habe ich den Text so gelesen.


enganliegende Silberkostüme in schwindelerregender Höhe

Na ja, zwei Klischees in einem Satz, wobei ich wenigstens bitten möchte, das zweite zu ersetzen. :D

und gab weder Freikarten, noch Trinkgeld.

Ist es nicht so, dass das noch wie ein und fungiert und somit das Komma davor überflüssig oder falsch ist?

...während Lucia nur schmerzvolle Elefantenwut kannte.
und
Nach außen hin verhielt sie sich wie ein Zirkuselefant...

Das beides kurz nacheinander und der Elefant ist, weil der eine in keiner rechten Beziehung zum anderen steht, eine unschöne Wortdoppelung.

Die Glitzerkostüme der Frauen schimmern wie Fische auf der Schlachteplatte.

Die Fische sind toll als Bild, aber die Schlachteplatte passt da nicht rein, weil ich die immer mit Schweinen und Rindern in Verbindung bringe.


So, man merkt dem Text an, dass Arbeit drinsteckt, hatte mir das Teil schon mal ausgedruckt gehabt, es lag ein wenig rum und siehe da, war es veraltet.

Hab's gern gelesen.

Schöne Grüße von diesseits!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hanniball,

Hat mich sehr gefreut, von Dir zu hören. :) Danke fürs Lob und Deine Anregungen.

Also ich mag deine Texte, schon immer, auch wenn ich zugeben muss, so manches Mal musste ich zweimal, dreimal lesen, zurückblättern, um zu verstehen, wovon hier und da die Rede ist
>> oh danke. Und ja, diese Verrätselungen habe ich noch nicht ganz im Griff ... Eigentlich ist mein Ziel, dass sich der Text gleich beim ersten Mal verständlich liest ...

Allerdings ist es ja so wie überall: Was Mühe macht, schmeckt am besten. Der Leser muss was zum Knacken kriegen, weißt du ja, die Texte, die alles erklären, sind die fadesten.
>>> Verstehe, was Du meinst. Etwas zum Knacken, ja, das ist gut. Und alles erklären, wirklich fade. Aber ich glaube nicht daran, dass Texte Mühe machen müssen ... Ich wünschte, ich könnte diesen Punkt besser hinbekommen.... Im Moment lese ich "kiloweise" Kurzgeschichten, um mehr über den funktionierenden Aufbau zu lernen. Plotmuster, Spannungsbogen, Klarheit. In dieser exessiven Form habe ich es selten gemacht, aber es gefällt mir gerade sehr und ich hoffe, dass das viele Lesen und Analysieren sich langfristig auszahlt. Ich denke, es wird eine Zeit dauern, bis es Früchte trägt. Auf der anderen Seite habe ich mir das Ziel gesteckt, alle 2 Wochen eine Geschichte "rauszuhauen"... Einfach mehr Übung bekommen. Einfach mal "dran bleiben". Ich versuche jeden Tag 2 Stunden zu schreiben, oft auch mehr und andere Dinge wie Filme schauen oder Rumsurfen, deutlich zu reduzieren .... Im Sommer wird das sicherlich schwieriger. Da gehe ich 4-5 mal die Woche schwimmen... und hab auch noch 2 arbeitsintensive Gärten mit sehr viel Anbau... Aber mal sehen...

Hat mir gut gefallen, der Text, wie ein Puzzle, das sich ineinander fügt.

Puzzle. Ja, das trifft es. Für mich war die Geschichte schon beim Schreiben wie eins dieser richtig fies vertrackten Holzpuzzle und ich habe es - nach einer Anfangseuphorie - zwischendurch sehr bereut, den Text geschrieben zu haben... Mit dieser assoziativen Verschachtelung von Zeitebenen werde ich so schnell nicht mehr arbeiten wollen .... Es ist eine dieser Geschichten, die ich im Writing-into-the-Dark-Modus geschrieben habe, eine Entdeckungsreise ins Dunkel, ohne große Vorbereitung, einfach "runtergeschrieben". Tja, die Quittung kommt dann umgehend. 7-8 Stunden schreiben, mehr als 12 Stunden Überarbeiten ... Dank wertvoller Anregungen und Kritik auf Wortkrieger.de und einem anderen Schreibforum habe ich nochmal die Kurve gekriegt ...

Ich hab ja so den Verdacht, dass es dir weniger um den Horror geht, um diesen Anschlag, der so offensichtlich scheint. Als um die Gedanken der Protagonistin. Um die Psyche und ihre Narben.
Wenigstens habe ich den Text so gelesen.
>> Ja, das ist auf jeden Fall eine Lesart, mit der ich mich identifizieren kann. Vorher war die Geschichte eher ein Plot-Gerippe mit Plotlöchern, was die Motivation der mörderischen Protagonistinnen anbelangte und die Plausibilität, was die Zirkusartistin betraf. Normalerweise bin ich eher setting-interessiert, weniger Figuren-orientiert, aber es war für mich eine wichtige Lektion, die Motivationen näher zu beleuchten und es hat der Geschichte deutlich geholfen.

Na ja, zwei Klischees in einem Satz, wobei ich wenigstens bitten möchte, das zweite zu ersetzen.
>> Ein bisschen muss ich Dir Recht geben. Keine stilistische Meisterleistung. Aber ich wüsste nicht, wie ich den Satz anders schreiben sollte .... So lasse ich es erstmal drin. :hmm: Ich frage mich ob "schwindelnde Höhe" besser ist als "schwindelerregende Höhe". Aber im ersten Fall klingt es zwar flüssiger, aber ich muss zu sehr an Schwindeln denken.... :D Die enganliegenden Kostüme waren mir aus Realismusgründen wichtig, weil solch Hochseilartisten sich schnell verheddern können.
Die Fische sind toll als Bild, aber die Schlachteplatte passt da nicht rein, weil ich die immer mit Schweinen und Rindern in Verbindung bringe.
>> Der Einwand stimmt. Allerdings gibt es mittlerweile auch gemischte Schlachteplatten mit Fischen. Hatte erst überlegt, ob ich statt "Fische" "Dekofische" schreibe, aber das war mir zu lang. Bei der "Fischplatte" fehlte mir die "mörderische" Assoziation. So lasse ich die Metapher, auch wenn sie sich für einige Schlachteplattenfans schief anhört - vorerst - trotzdem stehen ... Vielleicht fällt mir noch eine bessere Lösung ein.

Liebe Grüße! petdays

 

Hallo @petdays,
obwohl jetzt schon vorher klar wird, dass mit Annett etwas nicht stimmt, ist mir das alles noch zu tellig. Für mich müsste das Ganze langsamer und szenischer aufgezogen werden. Ein paar Szenen mehr, in denen langsam klar wird, was für ein Mensch Annett ist. Das würde die Geschichte natürlich sehr viel länger machen, aber so wie es jetzt ist, bleibt Annett für mich eine fremde Person, über die ich nur am Rande etwas erfahre.
Ich denke, neben den Zirkus-Szenen sollte es einen Nebenstrang geben, der im Salon spielt und mir Annette Vielschichtigkeit zeigt statt sie nur zu erwähnen. Und auch, wie das Lucia verunsichert. Dann könnte ich besser ins Geschehen eintauchen, und das Ende würde mehr reinhauen.

Liebe Grüße,
Chai

 

Hallo Chai,

Ich denke, neben den Zirkus-Szenen sollte es einen Nebenstrang geben, der im Salon spielt und mir Annette Vielschichtigkeit zeigt statt sie nur zu erwähnen. Und auch, wie das Lucia verunsichert. Dann könnte ich besser ins Geschehen eintauchen, und das Ende würde mehr reinhauen.
>> Da könntest Du Recht haben.
obwohl jetzt schon vorher klar wird, dass mit Annett etwas nicht stimmt, ist mir das alles noch zu tellig. Für mich müsste das Ganze langsamer und szenischer aufgezogen werden. Ein paar Szenen mehr, in denen langsam klar wird, was für ein Mensch Annett ist
>> Eine gute Idee, liebe Chai! Mal schauen, ob ich es hinbekomme.

liebe Grüße, petdays

 

@Hanniball

...während Lucia nur schmerzvolle Elefantenwut kannte.
und
Nach außen hin verhielt sie sich wie ein Zirkuselefant...
Das beides kurz nacheinander und der Elefant ist, weil der eine in keiner rechten Beziehung zum anderen steht, eine unschöne Wortdoppelung.
... hab die Textstelle heute noch einmal umformuliert. Da hatte ich richtig zu tun.... ;) Aber war sehr, sehr gut, dass Du mich drauf hingewiesen hattest. Danke noch einmal!

@Chai
Deinen wertvollen Vorschlag habe ich versucht umzusetzen, soweit es möglich war und ich finde, es hat der Geschichte sehr gut getan. Ich finde, Annett wird jetzt deutlicher, auch die Salon-Atmosphäre. Ein klassischer Nebenstrang wäre vielleicht noch schöner gewesen, aber das hätte ich in diesem ohnehin verschachtelten Aufbau nicht mehr unterbringen können ....

liebe Grüße, petdays

 

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