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Handbewegung des Schicksals

Seniors
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24.08.2003
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Handbewegung des Schicksals

Was mich auf die beiden aufmerksam gemacht hat, weiß ich nicht mehr.
Ich sehe, wie er ihr die Tür aufhält und sie beide aus der warmen, überfüllten Halle in die kalte Nacht verschwinden.
Alle beide haben sie dem Alkohol über jedes vernünftige Maß zugesprochen. Auf unsicheren Beinen schwanken sie um die Ecke der Halle, sich aneinander festhaltend, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihr Atem bildet kleine Wolken in der Luft.
Sie tun das immer, wenn sie einander treffen, verraten mir meine Finger, die über ihre Leben streichen. Sie gehen miteinander fort, nicht weit, nur knapp außer Sicht. Dann stehen sie da und reden über alles außer dem, was zwischen ihnen vibriert wie lebendiges Gewebe.
Beiläufig macht sie einen Witz. Aber anstatt zu lachen legt er den Arm um sie und hüllt sie in seinen Umhang, drückt sie leicht gegen die raue Steinwand. Sie stehen eng aneinandergeschmiegt, ihr Atem bildet weiße Wolken.
Das Mädchen hat den Kopf leicht schief gelegt. Ihre Augen flehen ihn an, auch, wenn ihr Mund bereits die vertrauten Widerworte formen will. Ich kann ihren Pulsschlag beinahe selbst spüren, ihr Herz rast.
Seine Lippen nähern sich den ihren. Sicher weiß sie jetzt, dass sie nur den Kopf wegdrehen muss, wenn sie das Spiel fortsetzen will, das sie die ganze Zeit schon spielen. Aber das kann sie nicht. Nicht dieses Mal. Ich weiß, dass sie es weiß. Ich lasse sie nicht.

Das Muster kommt aus den Fäden, läuft durch meine Hände und über unsere Knie, schlingt sich um Yggdrasils Wurzeln und verschwindet hinter dem mächtigen Stamm der Weltenesche.
Ich blicke nach rechts, wo die Unendlichkeit der Welt in unzähligen einzelnen Fäden ihren Anfang nimmt. Nach rechts, wo Urd sitzt mit ihrer Schere und behutsam einzelne Fäden durchtrennt, wenn ihre Aufgabe erfüllt, ihre Zeit abgelaufen ist.
Die beiden Sterblichen sind nichts als Fäden für uns, und gleichzeitig sind sie unendlich viel mehr, in dieser Sekunde sind sie alles, jetzt, wo ich das Garn in meinen beiden Händen halte. Ihre beiden Leben, die sich einander immer wieder annähern, die sich berühren wie ihre Lippen jetzt. Immer sonst laufen sie beim Morgengrauen voneinander fort. Aber nicht dieses Mal.
Skuld hält mir ihre Hände entgegen, zwischen ihren Fingern laufen die Farben, vorm Verheddern geschützt von ihrem eigenen Fleisch. Eine rasche Bewegung meiner rechten Hand dreht die beiden Fäden umeinander, und meine Schwestern lächeln mir zu, während sich in einer eiskalten Nacht vor einer Steinwand zwei Menschen immer wilder küssen, bis sie die Kälte nicht mehr spüren.

 

Aloha!

vita schrieb:
Es besteht keine Hoffnung mehr für sie.
Das ist irritierend ... gemein! :p

vita schrieb:
Bei jeder Gelegenheit verschwinden sie beide miteinander außer Sicht, ...
Äh? Huh?

vita schrieb:
... nebeneinanderzustehen ...
Grundsätzlich würde ich sagen: 'nebeneinander zu stehen' ... allerdings stimmt eher ' nebeneinander zustehen'.

vita schrieb:
... Skuld ...
'Die' Skuld? Norne der Zukunft?

Auf der einen Seite sicher nur ein Fragment, von dem, was sich wirklich abspielt, auf der anderen Seite dann doch aber vollständig vorhanden, um eine kurze Abhandlung im Leben zweier Personen zu skizzieren, was grundsätzlich keiner weiteren Beschreibung bedarf.

Für mich persönlich zwiespältig, denn die Abhandlung lässt uns mit einigen Fragen zurück. Haben die Charaktere selbst oder nicht mindestens Skuld, die über ihr Schicksal befindet, mehr Aufmerksamkeit verdient?

Was dort steht ist stilistisch nicht schlecht und eröffnet Perspektiven für den Leser, was mich nicht stört, aber ist es auch attraktiv genug, um diejenigen anzulocken, die sich in der germanischen Mythologie nicht auskennen und mit Skuld wenig bis gar nichts nafangen können?

shade & sweet water
x

 

Hi vita!

Eine Schicksalsgöttin ... gähn. Das kann ja was werden.
Mich hat das Ganze stark an deine Serie erinnert, vor allem das An-die-Wand-Drücken der Frau (keine Ahnung, warum mir das in Erinnerung geblieben ist), und natürlich das ewig nicht zur Sache kommende Liebespaar. Neu ist nur, dass du alles aus den Augen einer Norne geschildert hast, was es aber kein Stück besser macht. Eher noch schlechter, da bedingt durch die Perspektive jetzt mehr Abstand zwischen Leser und Figuren ist.
Stilistisch solides Mittelmaß, für einen Text dieser Länge natürlich ein vernichtendes Urteil. Hat mich nicht überzeugt.

Anmerkungen:

Es besteht keine Hoffnung mehr für sie.
Alle beide haben sie dem Alkohol über jedes vernünftige Maß zugesprochen.
Hoffnungslos würde ich das nicht nennen, die Anonymen Alkoholiker helfen in solchen Fällen gerne.

Bei jeder Gelegenheit verschwinden sie beide miteinander außer Sicht, nur, um anschließend auf diese Art nebeneinanderzustehen, um miteinander über alles zu reden außer dem, was zwischen ihnen vibriert wie ein lebendiges Gewebe.
Äh, was? Ist die Norne ähnlich vollgelaufen wie ihre Schützlinge? Ein paar zusätzliche Informationen wären wohl angebracht, sonst wird das nichts.

Die Ader an ihrem Hals verrät mir, wie sehr ihr Herz rast.
Hier habe ich sofort an einen Vampir gedacht. Gute Güte, kann sie den Herzschlag nicht anders wahrnehmen?

Seine Lippen nähern sich den ihren. Sicher weiß sie jetzt, dass sie nur den Kopf wegdrehen muss, wenn sie das Spiel fortsetzen will, das sie die ganze Zeit schon spielen.
Diese Perspektive schafft eine fast nervende Distanz zu dem Geschehen. Leider.

Aber das kann sie nicht. Nicht dieses Mal. Ich weiß, dass sie es weiß. Ich lasse sie nicht.
Hm. Hat sie denn nichts Besseres zu tun, als bei den beiden Langweilern herumzupfuschen? Schlachten lenken, Könige stürzen, gewaltige Schicksalsschläge austeilen?
Nicht? Schade.

Das Muster kommt aus den Fäden, läuft durch meine Hände und über die Knie meiner Schwester, die die Fäden abschneidet, wenn ich sie nicht mehr brauche.
Die gleiche Frage stelle ich natürlich auch ihrer Schwester.

Eine rasche Bewegung meiner rechten Hand dreht die beiden Fäden umeinander, und meine Schwestern lächeln mir zu, während sich in einer eiskalten Nacht vor einer Steinwand zwei Menschen immer wilder küssen, bis sie die Kälte nicht mehr spüren.
Dann sage ich mal abschließend: Gut, dass diese Damen ausgedient haben.

Viele Grüße
Blaine

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo xadhoom,
schön, dass doch noch Kritik kommt. Ich habe gerade meiner Schreibblockade dieses hier herausgewürgt...
Ich schreibe nebeneinanderzustehen zusammen. Alles andere sieht für mich falsch aus. Zur Not berufe ich mich auf die AR ;) Trotzdem danke fürs Anmerken, den ersten Satz habe ich geringfügig erweitert, um es zu klären.
Ja, es ist _die_ Skuld gemeint. Ich dachte eigentlich, die Anmerkungen, auf die Fäden bezogen, wären deutlich genug, um auch Lesern genug Hinweise zu geben, die nicht die nordische Mythologie verschluckt haben. Und die Ich-Erzählerin sagt ja selbst, dass sie das Schicksal der beiden beeinflusst, indem sie ihre Fäden umeinanderwickelt. Wo würdest du denn mehr Aufmerksamkeit investieren wollen?

Edit: Crosspost!
Hi Blaine,
schön, auch mal in den Genuss eines deiner vernichtenden Verrisse zu kommen. Ehrlich gesagt hilft er mir aber leider überhaupt nicht weiter. Wie soll denn die Norne, die nicht dabeisteht, sondern nur zusieht, die Geschehnisse anders wahrnehmen als aus der Distanz? Und, nein, sie haben nichts Besseres zu tun, als sich in die Lebenswelten der Sterblichen einzumischen. Dazu sind sie doch da...
Zum Thema Wand: Ich wusste nicht, dass ich das schon benutzt habe. Aber letzten Endes ist es okay... denke ich. Ich mag das Bild. :)

gruß
vita
:bounce:

 

vita schrieb:
Hallo xadhoom, schön, dass doch noch Kritik kommt.
Hehe ... sieh mal nach, wie schnell ... äh langsam ich sonst bin. ;)

vita schrieb:
Ich habe gerade meiner Schreibblockade dieses hier herausgewürgt...
War Schreibblockade nicht das Wort für etwas, das es gar nicht gibt?

vita schrieb:
Ich schreibe nebeneinanderzustehen zusammen.
So habe ich es auch gelernt und die neuen Versionen ringen mir gelegentlich einiges ab. ich tendiere trotzdem zu 'nebeneinander zu stehen'.

vita schrieb:
Ja, es ist _die_ Skuld gemeint. Ich dachte eigentlich, die Anmerkungen, auf die Fäden bezogen, wären deutlich genug, um auch Lesern genug Hinweise zu geben, die nicht die nordische Mythologie verschluckt haben.
Geh mal davon aus, dass Skuld als eine der Nornen eher unbekannt ist. Im günstigsten Fall kennt sie jemand aus der Manga-Serie "Oh, my goddess" und kann das dann noch weniger einordnen. Du kannst nicht davon ausgehen, dass sich jemand ohne den geringsten Hinweis auf die Herkunft auf die Suche nach den Ursprüngen von Skuld macht.

vita schrieb:
Und die Ich-Erzählerin sagt ja selbst, dass sie das Schicksal der beiden beeinflusst, indem sie ihre Fäden umeinanderwickelt. Wo würdest du denn mehr Aufmerksamkeit investieren wollen?
Das ist in der Tat sehr schwierig ... aber vielleicht löst es die Blockade. Möglicherweise ist die Norne ja so begeistert, dass sie sich dazu herablässt, etwas gezielter aufzutreten oder zu intervenieren? Mag sein, dass sie auch in Deinen Ausführungen mehr Liebe in der Umsetzung erfährt.

shade & sweet water
x

 

Hallo vita,
also mir hat's gefallen. Ist zwar nur ein kleiner Appetithappen für zwischendurch, aber ich mochte das Bild von den Nornen, die sich auch mal Zeit für sowas nehmen - ich empfand sie fast als etwas schadenfroh, als sie die Fäden umeinander wickelt. Vielleicht hat es mir deshalb gefallen, weil es eine Szene, die uns so ständig in schlechten und besseren Filmen gezeigt wird (die Leidenschaft überkommt sie, hu) mal um eine Dimension erweitert. Und mit mythologischen Gestalten kriegst du mich sowieso immer. :)
Hättest du mir nur den Namen Skuld an den Kopf geknallt, wäre ich sicher auch etwas ins Straucheln gekommen, in welche Ecke der nordischen Mythologie ich sie einzuordnen habe - aber das Bild der drei Schwestern, die mit Fäden hantieren und sie abschneiden, fand ich dann deutlich genug. Als Mythologie-Fan kann ich allerdings nur schwer beurteilen, wie das auf andere wirkt, obwohl ich eigentlich dachte, zumindest das Bild der Nornen sei irgendwie gängig.
(Als ich am letzten Absatz abkam, dachte ich zuerst noch: Wie fies! Schneidet die dem Mädel jetzt gleich den Lebensfaden durch, sodass tot in den Armen ihres Typen zusammenbricht?)
Die Ader am Hals hat mich auch kurz an einen Vampir erinnert - vielleicht machst du das wirklich anders, die kurzfristige Verwirrung bringt einen aus dem Lesefluss.
Also, natürlich nur ein Ausschnitt, der aber meiner Meinung nach gut für sich stehen kann; natürlich nur was für "zwischendurch", aber ich sag's gern noch mal: Ich hab's gern gelesen.
Liebe Grüße, ciao
Malinche

 

Hi xad,
siehste mal, ich sitze natürlich den ganzen Tag vor dem Rechner, da werden ein paar Minuten ganz schön lang ;)

Ich tendiere trotzdem dazu, das Wort nicht auseinananderzureißen. Das sieht falsch aus, und außerdem ist es unnötig grausam.

Ihr habt die Nornen ja offenbar als das verstanden, was sie sein sollten. Wenn ein Leser kommt und völliges Unverständnis äußert, muss ich vielleicht noch deutlicher werden, aber wie? Ich könnte Yggdrasil noch kurz anreißen. Das wäre vielleicht eine Idee. Und tatsächlich eingreifen? Dafür ist mir die Szene dann doch zu belanglos. Vielleicht tun sie das in großen Schlachten, wenn sie voll dabei sind... ;)

Hey Malinche,
danke für dein Lob, das freut mich jetzt. Ich wollte mal was Kurzes bei Fantasy reinstellen. Vor allem wollte ich überhaupt mal wieder was bei Fantasy reinstellen ;)
Die Ader-am-Hals-Geschichte habe ich gekillt. Wenn das alle so verwirrt, ist es besser, die ist raus. Und die Wortdopplung im nächsten Satz gleich mit, aber die hat keiner bemerkt :p
Danke fürs Lesen und fürs Feedback euch beiden.

gruß
vita
:bounce:

 

Guten Morgen vita,

Ich finde es immer schön, wenn jemand über nordische Mythologie schreibt, aber dass es um die Nornen geht, hat mich noch mehr gefreut, da sie für mich die interessantesten und am schwersten zu begreifenden Gestalten aus diesem Sagenkreis sind.
Obwohl der Text so kurz ist, finde ich, dass du das "Konzept" der Nornen gut dargestellt hast.
Die distanzierte Perspektive hat mich zuerst auch etwas verwirrt, aber als ich gemerkt habe, dass es die einer Norne ist, hat es gepasst und am Ende bricht sie ja sogar damit, oder habe ich das falsch verstanden?

Was mich ein wenig gestört hat, war, dass ich mir die Drei nicht so wirklich vorstellen konnte, wie sie da sitzen und weben.
Die Erzählerin ist Verdandi, oder?
Entschuldige, wenn ich jetzt kleinlich bin, aber meinst du hier in beiden Fällen Skuld?

Das Muster kommt aus den Fäden, läuft durch meine Hände und über die Knie meiner Schwester, die die Fäden abschneidet, wenn ich sie nicht mehr brauche.
Skuld reicht mir das Garn.
Müsste sie das Garn nicht von Urd bekommen?
Diese Stellen haben mich, wie gesagt, etwas verwirrt.

Letztendlich kann man sich darüber streiten, ob die Norne so einfach das Schicksal ändern kann, aber es ist ja deine Interpretation des Themas, die mir, wie gesagt, gut gefällt. Nacherzählungen davon gibt es ja genug :)

Yggdrasil würde ich persönlich nicht mit in die Geschichte nehmen, für mich würde das wieder einen Aspekt reinbringen, der in deiner Geschichte doch eigentlich keine Rolle spielt, oder?

So, ich hoffe, mein Kommentar war ein bißchen nützlich.
Viele Grüße,
Meari

 

Hallo vita!

Mir ist es ähnlich gegangen wie gbwolf, ich habe eine Weile gebraucht, um mir eine Meinung bilden zu können.
In nordischer Mythologie kenne ich mich leider überhaupt nicht aus (zu meiner Schande), deshalb habe ich keine Ahnung, wer da wem und wann den Faden reicht, also kann ich diesen Aspekt der Geschichte nicht beurteilen. Ich musste zuerst an die Schicksalsweberinnen der Antike denken (von denen ich aber auch nicht genau weiss, wie und wo und so ...), wusste aber nicht, was ich damit anfangen sollte. Egal.
Die Geschichte selbst ist wie immer sprachlich flüssig geschrieben, aber vom Inhalt her war es diesmal ein bisschen dürftig. Das heisst nicht, dass du die Geschichte ausbauen solltest, denn für mich hatte sie genau die richtige Länge, ansonsten würdest du wahrscheinlich nur den Stoff unnötig auswalzen.

Ich musste übrigens auch kurz an Vampire denken, obwohl du offenbar zu diesem Zeitpunkt das mit der Ader schon rausgenommen hast. (Und stell dir vor, wie schockiert ich war ... vita und Vampire!) Das fand ich irgendwie cool, mich so auf die falsche Fährte zu lenken. :D Hat für mich keinen Bruch im Lesefluss gegeben.

Fazit: Nette (wie vernichtend :D )Geschichte für zwischendurch, hat mich inhaltlich einfach nicht vom Hocker gerissen.

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Hallo Meari,
schön, dass du die Geschichte mochtest. Ja, am Ende bricht die Norne tatsächlich mit der Distanz, indem sie eingreift. Ich fand es interessant, das Ganze aus der Perspektive zu schreiben.
Meines Wissens nach ist Skuld die jüngste und Urd die älteste Norne - also ist Skuld die, die das Garn reichen muss. Oder weißt du da mehr als ich?
Ich werde aber, glaube ich, das Gewebe hinter der Weltenesche verschwinden lassen, um auch den Lesern Hinweise zu geben, die sich nicht so damit auskennen. Die Nornen sind für mich das faszinierendste Konzept der Welt, übrigens.

Dein Kommentar war auf jeden Fall nützlich, danke für das Lob. Mal gucken, ob ich den Anfang noch ein bisschen überarbeiten kann.

Hey gbwölfin,
ja, ich werde das Ganze noch deutlicher herausstellen (müssen). Tut mir Leid, dass du nicht durchgestiegen bist - trotzdem, um so mehr Dank für dein Feedback. Ich werde es deutlicher machen (so gleich), magst du dann noch mal drübergucken?

Hey sirwen,
Wie bereits erwähnt, ich werde versuchen, die Situation noch nachvollziehbarer und plastischer herauszuarbeiten. Vielleicht versteht man es dann.

Mehr als eine Kleinigkeit für zwischendurch wollte ich allerdings auch gar nicht schreiben, für alles Epische fehlt mir die Muse (kein Schreibfehler, die **** treibt sich rum... :D)

Danke für das Feedback an euch alle!

gruß
vita
:bounce:

 

Guten Tag vita,

wusste gar nicht, dass es auch in nordischer Mythologie solche Fadenschicksalsgöttinnen gibt, kannte die nur aus dem Lateinunterricht.
Zur Umsetzung: sprachlich sehr souverän, allerdings ist für mich zum Teil ein bisschen zu viel Widerspruch zwischen sehr klaren Aussagen wie

Ich kann die beiden sehen
, was ich als Einstieg nicht ideal finde und der recht starken Bildlichkeit später.
Irgendwie werde ich bei der ganzen Sache das Gefühl nicht los, dass du noch mehr draus machen könntest. Ich glaube das liegt daran, dass mir die beobachtete Geschichte der beiden Küssenden recht generisch vorkam. Es ist gut, dass die Schicksalsgöttin eine 'alltägliche' Situation beobachtet, aber kann die nicht ein bisschen individueller gestaltet sein?
Gerade am Anfang finde ich die Sprache übrigens immer noch ein wenig verworren, z.B.
Bei jeder Gelegenheit verschwinden sie beide miteinander, außer Sicht der anderen, nur, um anschließend auf diese Art nebeneinanderzustehen
auf welche Art? Wieso verschwinden sie aus der Sicht? Neckisches Versteckspiel?

Insgesamt: Faszinierende Idee mit gerade zum Ende hin schöner Sprache. Irgendwie fehlt mir aber was - ich weiß, dass da noch ein besserer (vielleicht noch ein wenig längerer?) Text rauszuholen ist.

Mit Grüßen der freundlichen Art,

Spec

 

Hallo Spectator,
ja, es stimmt, dass der erste Teil sprachlich nicht an den zweiten herankommt. Ich wollte eine wirkliche Alltagssituation haben, deshalb habe ich auch diese gewählt - und eine, die die Norne aktiv beeinflussen kann, eine, die ihre Aufmerksamkeit erregt. Also auch triviale Dinge ;)
Ich werd den Anfang noch mal überarbeiten. Den ersten Teil noch mal umformulieren. Würd mich freuen, wenn du dann noch mal drüberguckst.
Übrigens: Die Römer haben an allen Ecken und Enden geklaut ;)

Hi gbwölfin,
schön, dass du jezt zufrieden bist. Ich werd den Anfang noch mal überarbeiten, dann fliegen auf die Wortwiederholungen raus.
Außerdem: So viele Tavernengeschichten schreib ich gar nicht :heul:

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita
mir hat dein Einblick in das Gewe(r)be der nordischen Göttergestalten ausgesprochen gut gefallen.
Ich finde du bist sehr sensibel mit deinen Beschreibungen umgegangen und hast den unwissenden Leser (wie ich einer bin) nicht mit ewigen Namen und Ritualen gelangweilt, die oft Teil solcher Mythen sind.
Der letzte Satz ist allerdings wirklich etwas verwirrend. Was passiert denn nun mit den Beiden?

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,
hmm, was passiert mit den beiden? Ich dachte, das wäre deutlich :shy: Die Norne gibt den Anstoß, mehr passiert nicht. Soll ich das deutlicher machen? Wenn ja, wie?
Schön, dass du die Geschichte mochtest. Offensichtlich brauche ich immer erst endlose Überarbeitungen, bis eine wirklich enthusiastische Kritik kommt :)

lieben gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita nochmal
was nur irritierend wirkt, ist der letzte Satz:

bis sie die Kälte nicht mehr spüren.

Eigentlich lese ich das eingreifen der Nornen ja so, als würden sie den beiden etwas gutes tun. Das Ende könnte aber auch so interpretiert werden, dass sie aus dem Leben scheiden...
Und irgendwo hat diese Doppeldeutigkeit ja auch etwas.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi Weltenläufer,
hm, die Doppeldeutigkeit war nicht beabsichtigt, aber schön, wenn sie dir trotzdem gefällt :) Und danke für dein Feedback!

lg

 

Hallo vita!

Jetzt, nach der Überarbeitung, werden die Zusammenhänge auch ohne tiefergehendes Hintergrundwissen über die Norne klar. Schön, wie Du in ruhiger Sprache die eigentlich spannende Situation beschreibst. Dadurch wird mMn die übergeordnete Macht verdeutlicht.

Konstruktives kann ich leider nicht beitragen, da mir die Geschichte in ihrer aktuellen Form gefällt.

Fazit: Gute Idee, die zum Nachdenken über freien/unfreien Willen anregt. Klasse!


Lieben Gruß
Antonia

 

Hoi Antonia,
danke für dein Lob und schön, dass der Text jetzt endlich verständlich ist. Freut mich :)

gruß

 

Hallo vita,

ich glaube zu den dreien brauche ich nichts mehr zu sagen, das ist jetzt rund und - zumindest für Kenner - ein interessanter Aspekt, der die Objektivität der Nornen unterbricht - und das ja wohl nicht nur ausnahmsweise. Spannendes Thema und sicher ausbaufähig.
Was mich am Anfang gestört hat und jetzt in den Kritiken nicht mehr vorkommt:

Alle beide haben sie dem Alkohol über jedes vernünftige Maß zugesprochen. Auf unsicheren Beinen schwanken sie um die Ecke der Halle, sich aneinander festhaltend, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Ist zwar einige Jährchen her, aber in dem Zustand habe ich den Mund meiner Partnerin inder Regel nicht mehr gefunden, von anderen Orten ganz zu schweigen. Da passen die Situationen nicht so recht zusammen.
Hat mir gefallen.

Liebe Grüße

Jo

 

Hi Jobär,
danke für die Kritik und das Lob. Ich muss da aus eigener Erfahrung sagen, dass Geradeausgehen und zwischenmenschlicher Kontakt bei mir zwei Dinge sind, die in genau der Reihenfolge ausfallen - außerdem macht mich persönlich frische Luft schnell wieder nüchtern. Wenn sich noch mehr Leute daran stören, werde ich es aber streichen.
Ansonsten, schön, dich mal wieder gelesen zu haben, und danke für den Kommentar!
gruß
vita
:bounce:

 

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