Happy Birthday
Ich liege, mit geschlossen Augen, steifen Gliedern, trockenen Mund, auf den Bett. Neben mir, das weiß ich genau, ein warmer Körper, ein, vor Erregung, heiß gewordener Körper. Ich spüre seine Erregung an meinen Beinen reiben, an meiner Brust seine Hand, seine Finger an meiner Warze spielend, seine Lippen meine kalte Stirn liebkosend, sein Atem kurz im Gesicht, wandert über meinen Körper. Seine Hände tasten jede Region meines kalten, fast gefühllosen Körper ab. Es ist dunkel, seine Berührungen kommen wie von weit weg, als bräuchten sie eine Weile bis sie zu meinen Gehirn vorgedrungen sind, dort die jeweiligen Impulse auslösen können.
Die Dunkelheit wird von Zeit zu Zeit mit Erinnerungen, welche in Bilder erscheinen, erhellt. Kurze Blitze die mir vor dem inneren Auge auftauchen. Doch sind die Erinnerungen nur schwach, zu kurz um sie wirklich war zu nehmen: Dann sehe ich einen Männerkörper: die Brust, die sehr gut trainiert ist, ein steifes Glied, auf dem dicke Adern, wie Schlangen gleich, die Peniswurzel empor zu gleiten scheinen.
Dann die Haare, die sich mit den rythmischen Bewegungen, die er über meinen Körper macht, auf und ab bewegen. Doch erinnere ich mich nicht mehr an den Namen, an die restlichen Körperstellen, des Mannes, der mich zu beglücken versucht. Es ist dunkel und still, und ich gefangen in dieser Dunkelhei. Ab und zu werden wieder Impulse ausgelöst, dann erinnere ich mich an Stellen von meinen Körper, meine weichen Brüste, meine Schenkel, die ich immer im Spiegel betracht habe, meine braunen Haare- zu einen Pferdeschwanz gebunden-, meine weichen Gesichtzüge. Er massiert meine Brüste, mit seinen riesigen Händen, sie kneten und grabschen, stimmulieren meine Warze.
Ich kann mich nicht mehr rühren, kann seine Zuneigung nicht erwidern, kann ihn nicht beglücken, kann ihn keine Liebe geben, oder doch? Ob ich ihn noch liebe, kann ich nicht sagen. Ich erinnere mich auch nicht wie ich in diesen Zustand gekommen bin. Hat er es getan? Er schiebt seinen Penis, nachdem er ihn über meine Lippen gleiten lässt, mir in den Mund. Ich spüre eine eindeutliche Überdehnung meiner Mundwinkel, doch ich kann ihn nicht sagen das ich es eigentlich nicht mag, so wie früher, wo er mich immer wieder dazu überreden wollte. Ein Stöhnen- von ihm-, doch seine Stimme, von der ich nur noch wenig Erinnerung hab, klingt fremd und fern. Dann, das spüre ich, fließen eindeutig meine Gefühle aus meinen Händen, über meine Arme hoch zu meinen Schultern, wo sie für einige Momente verharren, dort sind seine Hände die mich auf den Bauch legen- selbst wenn ich wollte könnte ich mich nicht dagegen streben- habe aber keine Möglichkeiten mich zu wehren, meine Glieder sind zu steif. Er reibt, reibt sein dickes, steifes Glied zwischen meinen Pobacken, seine Hände auf meinen Schultern, es ist still, dunkel, wie im Weltall.
Es ist, so stell ich es mir zumindestens vor, wie in Schwerelosigkeit, gleite ich durch das dunkle All, doch fehlen nur noch die Sterne. Ich vermisse die Sonne, die mich an Sommertagen gebräunt hat, an Herbsttagen gewärmt hat und im Sommer durch eine Sonnenbrille abgeschirmt habe. Die Luft vom Frühling schwebt mit in meiner Erinnerung durch das All. Ich atme nicht, meine Gefühle sind noch nicht ganz verebbt, weiter reibt er seinen Penis zwischen meinen Backen, seine Hände gleiten über meinen Rücken, dann sein Atem gleitet über meinen Rücken, wie ein leichter Wind im Herbst, der mir den Pulli von der Haut weht, und darunter seine Spielchen treibt. Ich bin nur noch ein Gegenstand, den er sich so zurecht legt wie es ihm gefällt. Wiederkehrende Erinnerungen, ein Bett, weißes Bettzeug, riesige Kissen, die wie kleine weiße Inseln auf dem riesigen Bettzeug liegen, wie im großen weiten Meer.
Dann noch eine Erinnerung, sein Ejakulat sprizt auf mich nieder, grobe Gesichtszüge, die ich aber nicht zusammen bringe kann, eine Nase, ein Ohr, das Kinn, die Lippen, die mir ein "I love You" ohne Ton zuflüstern, oder ein "Relax Baby". Dieses "Relax Baby" so erinnere ich mich, ist immer in Begleitung eines Augenzwinkern von ihn gekommen. Plötzlich, ein grelles Licht durchbricht die Dunkelheit -Die Sonne?-, erst ein kleiner Punkt, dann immer mehr ausweitend- Sie wird größer!- bis mich der helle Strahl komplett einnimmt, verschluckt. Woher ist dieses Licht? Sterbe ich? Doch nicht die Sonne! Ist das der Weg den ich gehen muss? Wie hypnotisiert starre ich hinein, es blendet aber ich kann mich nicht abwenden, muss wissen was dort hinter ist. Ich gleite dem Licht entgegen, schwebe wie auf Wolken, sie tragen mich, wie Pferde, die, in weißes Licht getauchte, Wiese entlang. Ich sehe den Raum, das riesige Bett, auf dem er mich liebte, und jetzt meinen Körper missbraucht, meine Kleider neben den Bett liegen, seinen nackten Körper auf meinem wälzen. Mein Körper liegt wieder auf den Rücken, er über mir, eine offene Wunde an meinen Hals, auf den Bettzeug, von meinen Hals ausgehend, zwei riesige Schmetterlingsflügel aus Blut. Der Raum wird erhellt durch Kerzenschein.
Eine Torte steht auf unseren Tisch, dreizig Kerzen, in der Mitte "Happy Birthday Honey" aus Zuckerguß, in roter Schrift auf weißer Torte geschrieben.