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Hass

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15.03.2006
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Hass

Ich lag auf meinem Bett, streichelte meine Katze und hörte Musik. Die Musik beruhigte mich ein wenig. Gerade eben hatte ich wieder mit meiner Mutter gestritten. In letzter Zeit stritten wir uns um jede Kleinigkeit. Egal, ob ich nun meine Turnschuhe erst im Wohnzimmer auszog oder sie wieder einmal in meinen Sachen schnüffelte. Solange ich sie nicht sah - zB unter der Woche, wenn ich im Internat war - lief alles super, wir erzählten uns alles und telefonierten öfters. Sobald ich jedoch am Freitag nach Hause kam, störte mich alles an ihr. Wie sie meinen Hund behandelte, wie sie ihren Kaffee trank, wie sie mit Menschen - und vor allem mit mir - umging. Es waren nur Kleinigkeiten, doch jedes Wochenende hasste ich sie ein Stückchen mehr. An den letzten Wochenenden war es sehr schwer für mich, ihr und meinem Vater gegenüber diesen Hass zu verbergen.
Jetzt gerade hatte ich wieder dieses schreckliche Gefühl meiner Mutter gegenüber. Was bildete sie sich bloß ein? Wollte sie für immer mein Leben bestimmen? Sich ständig überall einmischen? Zum Glück war schon Sonntag und in einer halben Stunde würde ich wieder ins Internat fahren. Meine Tasche lag - schon fertig gepackt - neben der Tür. Ich musste mich nur noch umziehen, dann konnte ich los.

Nachdem ich mich endlich für ein Outfit entschieden hatte, nahm ich meine Tasche und ging zur Haustür. Von meiner Mutter - mein Vater war nicht zuhause - wollte ich mich auf keinen Fall verabschieden. Jedes weitere Wort von ihr hätte mich nur noch wütender gemacht. Als ich die Haustür öffnete, hörte ich von drinnen die Stimme meiner Mutter. "Mach's gut, Mäuschen. Ich wünsche dir eine schöne Woche. Hab dich liiiiieeebbb!" Wie ich ihr "Hab dich lieb" hasste. Ständig sagte sie mir diese blöden drei Worte, mit denen ich absolut nicht klar kommen konnte. "Ja, Mama. Ich wünsche dir auch eine schöne Woche. Sag Papa schöne Grüße. Bis Freitag!!"

Wieder hatte ich ein Wochenende geschafft. Ich war froh, als ich ins Auto meiner Freundin stieg, die mich ins Internat bringen würde. Langsam verloren auch die Hassgefühle wieder an Intensität. Im Laufe der Woche würde ich mich wieder genügend beruhigt haben, um ein weiteres Wochenende überstehen zu können.

 

Eine nette kleine Geschichte über das Erwachsenwerden. Dazu muß man sich aus der Umklammerung der Eltern lösen, und das geht mit Streit besser und schneller als wenn man sich immer lieb hat.

Leider zeigst du uns diesen Streit nicht (nicht einmal eine Episode!), du erzählst nur davon, man könnte auch sagen, wir kennen den Kampf mit der Mutter nur vom Hörensagen. Es gibt absolut keine Spannung, die Geschichte plätschert nur so daher – wenn der Text nicht so kurz wäre, ich hätte ihn nicht bis zum Ende gelesen.

Also, lacrimosa, zeig’, was los war oder ist in diesem ehrenwerten Haus! Oder: Show, don’t tell! – dieser Spruch paßt auch für deine Schreibe.

Dion

 

Hallo Lacrimosa

In dem was du schreibst steckt sicher eine menge Potential für eine schöne Jugendgeschichte, aber leider nur das Potential...
Mir ist die Geschichte eher vorgekommen, wie ein Tagebucheintrag, sowohl vom Schreibstil, wie auch vom Inhalt.
Versuch einen Spannungsbogen zu zeigen und überleg dir worauf du hinaus willst, denn eine echte Pointe kann ich noch ncht erkennen...

Liebe Grüße
Kücken

 

Hallo Lacrimosa,

du hast das Thema "Generationskonflikt" gewählt, aber den eigentlichen Konflikt nicht aufgezeigt.
Beim Lesen habe ich irgendwie gemerkt, dass etwas fehlt. Nachdem ich die erste Kritik gelesen habe, dämmerte es mir. Mindestens ein Streitgespräch mit der Mutter müsste hinein.
Warum versuchst du nicht, den Konflikt in einem Dialog zwischen Mutter und Tochter dem Leser deutlich zu machen. Es würde mehr Spannung aufkommen. Auch das Ende ist mir etwas zu schwammig. Die Tochter geht wieder ins Internat, kommt dort zur Ruhe, damit sie am Wochenende ihren Hass erneut aufbauen kann.
Vielleicht wäre in dieser Familie eine Aussprache zwischen deinem Prot und ihren Eltern nicht schlecht.

Einige Wortwiederholungen sind mir aufgefallen:

Gerade eben hatte ich wieder mit meiner Mutter gestritten. In letzter Zeit stritten wir uns um jede Kleinigkeit.
Wiederholung: In letzter Zeit lagen wir uns öfters wegen Kleinigkeiten in den Haaren.

Es waren nur Kleinigkeiten, doch jedes Wochenende hasste ich sie ein Stückchen mehr. An den letzten Wochenenden war es sehr schwer für mich, ...

Wortwiederholung: In letzter Zeit war es ....

Zusammenfassend: Mit dem Einbau von Spannung könnte noch viel aus dem Thema gemacht werden.

Viele Grüße
bambu

 

Hi.
Ich hoffe ja erstmal, dass du nicht von deinen Erfahrungen schreibst, denn dass man seine Eltern richtig HASST finde ich ja schon ziemlich hart.
Mir hat die Handlung gefehlt, es ist alles nur eine Wiedergabe von dem, was mal passiert ist. Mich würde mehr interessieren, wie so ein Streit aussieht, vielleicht auch ein paar mehr Beschreibungen?
Aber ich kenne auch das Gefühl, dass man seine Eltern nicht ausstehen kann, deswegen hat die Geschichte mich auch angesprochen.
Allerdings ist sie nicht zu Ende gebracht, zumindest wirkt das so auf mich. Vielleicht schreibst du ja an ihr weiter, wie es weitergeht? :)
Liebe Grüße
BlackMilan

PS: Nimm besser keine Abkürzungen wie "z. B." das passt nicht in eine KG, sondern in ein Protokoll oder etwas Ähnliches. Es kann nie schaden, die Worte auszuschreiben.
BlackMilan

 

Hallo lacrimosa!

Ich finde auch, Du solltest Deine Geschichte noch ein wenig ausbauen, indem Du sie vertiefst: Zeig uns, wie so ein Telefongespräch aussieht, wie so ein Streit aussieht, wie die Mutter mit den Menschen und vor allem mit dem Protagonisten umgeht – dann lassen sich vielleicht auch die Haßgefühle besser nachvollziehen, oder überhaupt spüren.

Jetzt gerade hatte ich wieder dieses schreckliche Gefühl meiner Mutter gegenüber. Was bildete sie sich bloß ein? Wollte sie für immer mein Leben bestimmen? Sich ständig überall einmischen?
Vielleicht ist es ja untertrieben, das als Streit zu bezeichnen? – Bei mir war das immer so, daß ich gesagt habe, meine Mutter hätte mit mir geschimpft; in Wirklichkeit war es aber viel mehr als Schimpfen. Und so denke ich mir, daß es vielleicht hier genauso ist: daß Du etwas als Streit bezeichnest, was tatsächlich aber weit über einen »normalen« Streit hinausgeht – Demütigungen, Bevormundungen, Schuldzuweisungen, usw. Und das könntest Du lösen, indem Du dem Leser zeigst, was es ist und wie sich der Protagonist (oder die Protagonistin) dabei fühlt. Bevor Haß entsteht, werden immer Gefühle verletzt.

So, wie die Geschichte bis jetzt dasteht, liest sich dieses Streiten halt mehr so wie ein normales Streiten um irgendwelche unwichtigen Dinge, wie sie wohl in jeder Familie vorkommen. Aber gerade bei den Worten »Hab dich lieb!« dann dieses Haßgefühl, das läßt eben doch auf mehr schließen. Auf Liebe, die nur in Worten besteht, aber nie gezeigt wird. So, als ob man nur vom Essen reden müßte, um satt zu werden. Da stellt die Mutter den leeren Teller auf den Tisch und sagt »Mahlzeit! Laß es dir schmecken!«. Und der Protagonist traut sich nicht zu sagen, daß er immer noch hungrig ist. Aber er weiß ja ohnehin, daß er sich in dem Haus keine Sättigung mehr erwarten braucht.

Unter dieser Betrachtung liest sich das mit den Telefongesprächen natürlich schon seltsam. Was ist das »alles«, worüber die beiden reden? Das klingt ja fast freundschaftlich. Oder dienen die Telefongespräche vielleicht mehr der Kontrolle, dem Nicht-loslassen-Können durch die Mutter?

Es sind einfach zu wenig konkrete Anhaltspunkte, um das herauszulesen, was Du vielleicht wolltest, daß man liest. Wäre schön, wenn Du da ein bisschen mehr Bilder und tiefere Einblicke hineinschreiben könntest! :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

hm, danke für die Kritiken.
Ich werde mich darum kümmern, sobald ich Zeit habe.
Leider mache ich gerade meine Abschlussarbeit für die Matura und nebenbei auch noch kreativ zu sein, ist ziemlich schwierig.. :(
Ich gebe mir aber Mühe, es so schnell wie möglich zu posten. :)

LG, lacrimosa

 

Hallo Lacrimosa,

nun ja, ich glaube, dass die meisten Teenager ihre Eltern hassen oder sich zumindest einbilden, sie zu hassen. :)
Insofern hast du hier sicherlich ein sehr aktuelles Thema gewählt. Allerdings hat auch mir bei deiner Geschichte etwas gefehlt - welche Konflikte gibt es? Ist der Hass deiner Prot. vielleicht doch etwas anderes, als es bei Teenager sonst so üblich ist? Ähnlich wie Häferl hatte ich das Gefühl vor allem bei dem Hassgefühl gegenüber den Worten "Hab dich lieb". Normalerweise nervt einen ja eher, dass man dauernd angemeckert wird, nichts richtig machen kann etc.

Insgesamt glaube ich, dass in deiner Geschichte noch sehr viel ungenutztes Potential steckt.

LG
Bella

 

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Diese Geschichte ist ein gutes Sprungbrett für eine Kurzgeschichte, doch so wie sie belassen ist, fehlt auf jeden Fall noch etwas...

Bin gespannt auf die Überarbeitung
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

hey,

@bella: naja.. aus meiner geschichte ist es überhaupt nicht ersichtlich, dass meine Prot ein Problem mit Berührungen, Liebeserklärungen oder irgendetwas in der Richtung hat. Deshalb auch diese Hassgefühle, nur weil die Mutter ihre Zuneigung mit den Worten "Hab dich lieb" ausdrückt. Vllt. kann ich das noch irgendwie einbauen.

Mal sehen, ob ich heute noch dazu komme, aber auf jeden Fall werde ich mich beeilen. :)

 

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