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Hauchzarte 10 Denier

Challenge 3. Platz
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Seniors
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08.01.2002
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Hauchzarte 10 Denier

Von Montag bis Samstag war Kurt an den Vormittagen Verkäufer in der Strumpfabteilung des größten Warenhauses in Hamburg-Altona. An den Nachmittagen entfernte er in Heimarbeit an seiner Repassiermaschine Laufmaschen.
„Bist du lieber hier oder zu Hause bei den Nylons?“, fragte ihn seine Kollegin Luise.
Kurt überlegte, was er antworten sollte.
„Ich find‘ beides gut. Hier herrsche ich über alle Nylons und habe die lieben Kundinnen. Zu Hause kann ich meinen Gedanken nachhängen, während ich Strümpfe rette“, log er.
„Ja, aber manche Kundinnen sind schon recht anstrengend, so ganz das Gegenteil von lieb“, sagte Luise, „ich bin heilfroh, dass ich die nicht bedienen muss. Männer sind mit ihren Socken einfacher.“
Kurt schmunzelte. Sie wusste nicht, dass er glücklich über die Aufteilung war. Nylons waren seine Leidenschaft. Männersocken stießen ihn ab.
„Ach, eh ich es vergesse“, sagte Luise, „in den nächsten Tagen kommt ein Vertreter vorbei, soll ich dir ausrichten, der dir neuartige Strümpfe vorstellen will. Ich hab es nicht ganz verstanden, es geht um irgendwas mit unkaputtbar.“
Kurt schnalzte mit der Zunge.
„Unkaputtbar? Dass ich nicht lache, die sind dick wie selbstgestrickte Wollstrümpfe. Blickdicht! Das geht doch nicht!“
„Ich sag’s ja nur“, sagte Luise, „du bist der Fachmann.“
„So ein Dreck kommt nicht in die Regale“, sagte Kurt, „da werd ich der Abteilungsleitung von abraten. Das gilt auch für diese neumodischen Strumpfhosen.“
„Strumpf was?“, fragte Luise.
„Noch nie davon gehört? Der letzte Schrei aus Amerika. Strümpfe und Hose in einem. Ganz ohne Hüfthalter.“
„Wie? Ohne? Und die Unterhose ist gleich mit dabei? Kann ich mir nicht vorstellen.“
Kurt nickte. „Ich auch nicht. Auf jeden Fall ist das nix für die Kundinnen.“

Kurt konnte beide Kaufhauseingänge bequem überblicken, denn die Strumpfabteilung war im Parterre mittig platziert. Sein Blick wechselte oft von einem Eingang zum anderen, um potentielle Kundinnen zeitig erblicken und taxieren zu können.
„Du guckst so enttäuscht“, stellte Luise fest.
„Tu ich das?“, Kurt zögerte, „ich frag mich immer, wie Kundinnen das Warenhaus durchqueren können, ohne die Nylonabteilung zu beachten.“
„Ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Luise, „vielleicht gehen sie schnell weiter, wenn sie dich sehen, so intensiv wie du ihnen auf die Beine guckst.“
„Was? Ich muss doch auf die ..., das ist die Nylon-, nicht die Hutabteilung.“
„Alles gut, Kurt“, kicherte Luise, „hab nur gescherzt.“
Verflucht, dachte Kurt, ich muss mich mehr vorsehen.
Je hauchdünner, je glänzender, je seidiger die Beine der Trägerinnen bestrumpft waren, desto rosiger wurden Kurts Wangen und seine Hände schwitzten. Das durfte Luise auf keinen Fall bemerken. Und erst recht nicht, dass die Wärme dann bis in seinen Unterleib wanderte, wenn mit 10 DEN bekleidete Beine an seinem Verkaufstresen verweilten. Es gab für Kurt Tage der Dauererregung.


„Guten Tag, meinen Sie, die sind noch zu retten?“
„Einen winzigen Moment, die Dame“, sagte Kurt, „ich ziehe mir schnell Handschuhe an, damit Ihre Strümpfe nicht Schaden nehmen.“
„Aber sie sind ja schon beschädigt“, kicherte die Dame.
Während Kurt sich zur Schublade mit den weißen Baumwollhandschuhen bückte, betrachtete er verstohlen die Beine der Frau. Sie trug keine flachgestrickten, sondern die moderne Form der rundgestrickten Nylons. Bei diesen Modellen war keine Naht mehr erforderlich.

Vorsichtig schob Kurt seine behandschuhte Hand in den Strumpf und drehte seinen Unterarm hin und her, bis er die Laufmaschen entdeckte.
„Hier und hier“, zeigte die Kundin zusätzlich und Kurt nickte.
„Das bekomm ich hin.“
Er blickte in ein erleichtertes Gesicht und seine Augen wanderten wieder zu den Beinen. Die Nylons hatten, wie der Strumpf, den er zur Reparatur angenommen hatte, einen seidigen Schimmer.
„Sehr elegantes Paar“, lobte Kurt und die Kundin blickte an sich herunter und errötete.
„Sie meinen die Strümpfe?“
„Ja, sehr exquisit, die kommen aus Amerika, nicht wahr, die kosten einiges.
„Mein Mann hat sie mir geschenkt. Ich habe keine Ahnung, was sie gekostet haben.“
„Dann hat ihr Mann einen edlen Geschmack, mein Kompliment.“
„Wann kann ich die Reparatur abholen?“
„Am Samstag ist es fertig“, sagte Kurt und ließ die Strümpfe in eine Papiertüte gleiten, die er zuvor mit dem Namen der Kundin beschriftet hatte.
Dann zog er seine Handschuhe aus.

Wenn an manchen Tagen viele Kundinnen ihre Nylons brachten, dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.

An solchen Tagen beeilte sich Kurt, rasch nach Hause zu kommen. Auf seinem zehnminütigen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren, erhaschte hie und da ein paar Blicke auf nylonbekleidete Beine und tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein. Meist knüpfte er an seine letzte Kundin an, dachte sie sich in all ihrer Nylonpracht hautnah herbei und berührte ihre Beine sanft mit seinen bloßen Händen. In seiner Aktentasche befanden sich all die stimulierenden Tüten mit den getragenen Nylons. Seine Wohnung war das Refugium, wo er seine Lust ungestört steigern konnte, sich all diesen prickelnden Sinneseindrücken hingeben und sie ausgiebig berühren konnte.
Natürlich warteten auch jede Menge Repassieraufgaben auf ihn. Und Minouche.
Aber an diesen besonderen Tagen hieß es: „Nein, Minouche, jetzt nicht“, während er sorgfältig die Schlafzimmertür hinter sich schloss.

Es gab aber auch die Regentage, an denen kaum Kundinnen das Warenhaus betraten und Kurt gelangweilt die Nylonstrümpfe nach Farbe und Größe sortierte, obwohl er wusste, dass alles korrekt in den Kartons lagerte.

An solch einem Tag begegnete er ihr. Kurt hatte sich tief über die Schublade mit den Reparaturannahmen gebeugt, um zu prüfen, ob alle Tüten in exakter alphabetischer Reihenfolge einsortiert waren, als eine Parfümwolke in seine Nase stieg. Er vermochte nicht zu ergründen, ob es Rosenblüten und Vanille war oder Patschuli. Dieses Parfüm hob sich durch seine Schwere ab von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen. Eine feste Frauenstimme befahl: „Die müssen bis morgen repariert sein!“ Überrascht blickte Kurt hoch und fühlte sich von dunklen Augen gefangen gehalten, die kühl in die seinen blickten. Er wagte es nicht, auf die Strümpfe zu schauen. Er konnte nicht jede Laufmasche beseitigen. Wenn zu viele nebeneinander lagen, wären hässliche Spuren seiner Repassiertätigkeit zurückgeblieben.
„Ich muss erst, ... ich meine, ... bis morgen schaffe ich es nicht.“
„Ziehen Sie diese Arbeit vor, es ist wichtig“, erwiderte sie und es klang, als spräche sie so mit ihrem Personal.
„Da sind ja noch andere ...“, protestierte er.
„Wie gesagt, es ist wichtig, dass sie morgen fertig sind“, fuhr sie dazwischen, „haben wir uns verstanden? Notieren Sie: Anna von Renken, Elbchaussee 34. Soll etwas angezahlt werden?“
„Nein“, sagte Kurt überstürzt und merkte zu spät, dass sie das als Antwort auf ihre letzte Frage auffasste.
„Bis morgen dann, guten Tag!“ Sie drehte sich um und ging.
„A... aber, gnädige Frau, ich muss erst ...“, sagte Kurt so leise, dass es außer ihm keiner hören konnte.
Er blickte hinter ihr her. Sie war hochgewachsen, hatte ihre schwarzen Haare zu einem kunstvollen Knotengeflecht am Hinterkopf aufgesteckt und trug ein tannengrünes Kleid, das am Oberkörper eng anlag, während der Rock bei jedem ihrer Schritte in Wellen mitschwang.
„Wer war das denn?“, fragte Luise, „hast du das Kleid gesehen? Diese schwarze Spitze mit den gestickten Blumenranken und drunter dieses satte Grün, garantiert direkt aus Paris.“
„Kenne die nicht“, sagte Kurt, „war hier noch nie. Von Renken, Elbchaussee hat sie gesagt.“
„Von Renken, sagst du? Der Chef kennt die. Die sollen wir bevorzugt behandeln, wenn sie kommt.“
„Hat mir keiner gesagt“, murmelte Kurt gedankenverloren. Er blickte immer noch in Richtung Ausgang, obwohl da niemand mehr war. Sein Kopf fühlte sich wattig an. Denn das, was er an ihren Beinen erspäht hatte, stellte alles, was seine Stammkundinnen trugen, weit in den Schatten. Kurts Hose beulte sich.
„Hast du gesehen, wie teuer die Strümpfe waren, die sie anhatte?“, sagte er und die Art, wie er das Wort „teuer“ betonte, ließ Luise aufmerken.
„Nee, hab nur auf das Kleid geachtet.“
„Das waren französische. Schwarze Nahtlose mit hoher Ferse in 10 DEN! Die kosten ein Vermögen. So was führen wir hier nicht.“
„Aha“, sagte Luise zögernd, „ich verwechsele das immer, sind jetzt 10 DEN besser als 15 und 20 DEN? Du hast es schon paar Mal erklärt, ich vergess‘ es immer wieder.“
Kurt antwortete nicht. Die Strümpfe, die er reparieren sollte, lagen vor ihm auf dem Tresen und schimmerten in demselben feinsten Nylon, wie die, die sie getragen hatte.
„Schau dieses duftig hauchdünne Schwarz!“, sagte Kurt, „stop! Nicht anfassen! Gibt Ziehfäden.“ Er beugte sich zur Schublade und holte ein Paar Handschuhe hervor.
„Du brauchst doch nun wirklich keine, Kurt, so weich und zart, wie deine Hände sind. Ich wette, die cremst du jeden Tag dreimal ein.“
„Und die Nägel, die dürfen nie rau oder splittrig sein“, ergänzte er, „würde gern die Handschuhe weglassen, aber es ist eben Vorschrift.“
„Etwas ist dir jedoch entgangen, bei all deiner 10 DEN-Versessenheit“, triumphierte Luise.
Kurt blickte sie erstaunt an.
„Obwohl es kräftig regnet, hatte die von Renken keinen Schirm oder Regenmantel dabei. Die hat jemand direkt vor die Tür gefahren.“

Als Kurt die Reparaturtüte beschriftete und die Nylons hineingleiten ließ, vibrierte er.
Er blickte sich verstohlen nach Luise um. Rasch schob er die Tüte tief in seine Hosentasche und sah auf seine Armbanduhr. Er musste leider noch eine Stunde bleiben.

Auf dem Nachhauseweg wirbelten in Kurts Kopf all die Möglichkeiten herum, die sich ihm mit diesen Nahtlosen boten. Sollte er sie zuerst über seine Hände ziehen, sich ausgiebig damit streicheln, das feine Gewebe auf seiner Haut spüren? Oder sich mit der bestrumpften Hand befriedigen? Oder war es noch erregender, gleich einen der Nylonstrümpfe drüberzustülpen? Fast wäre er über eine Steinkante im Gehweg gestolpert.

In seiner Wohnung verschwand Kurt so rasch im Schlafzimmer, dass Minouche, die träge im Sessel gedöst hatte, vor verschlossener Tür stand. Und dass, obwohl sie ihre Dehnübungen ausfallen ließ und gleich zur Stelle war. Maunzend sprang sie zurück auf den Sessel.
Als Kurt die Schlafzimmertür öffnete, war sie längst wieder eingeschlafen. Kurt setzte einen Wasserkessel auf die Herdplatte und überlegte, ob er gleich ein wenig Kernseife zum Ausspülen der Nylons nehmen sollte, so wie er es sonst tat. Oder nur warmes klares Wasser? Er wollte nichts riskieren, was den zarten Hauch des Nylongewebes beschädigt hätte. Es klingelte an seiner Tür. „Moment“, rief Kurt in den Flur und beeilte sich, seine Hose anzuziehen.
„Können Sie für Ihre Nachbarin Ziggel dieses Päckchen annehmen?“, fragte der Paketbote. „Ich hab paar Mal geklingelt, aber sie macht nicht auf.“
„Klar, mach ich, die ist bestimmt einkaufen.“

Wie zerbrechliches dünnwandiges Porzellan wusch Kurt die beiden Nylons in dem lauwarmen Wasser, legte die Strümpfe behutsam auf ein Handtuch und tupfte sie ab. Danach hängte er sie über die Wäscheleine, die hoch über der Badewanne angebracht war. Bevor er mit der Laufmaschenreparatur beginnen konnte, würde er mindestens ein, zwei Stunden warten müssen. Das Repassieren von Laufmaschen funktionierte nur bei trockenen Strümpfen. Wohlig dachte Kurt an das, was er vorhin mit ihnen gemacht hatte. Diese exquisiten 10 DEN, er hätte das gerne auf der Stelle wiederholt.

Doch er musste sich sputen, um all die anderen Strumpfreparaturen zu erledigen. Er entnahm die Tüten seiner Aktentasche und stapelte sie neben seiner Repassiermaschine. An guten Nachmittagen schaffte er an die zwanzig Strümpfe. Seine Kundinnen warteten sehnlichst darauf, meist besaßen sie nur dies eine Paar. Ihm fiel das Päckchen für die Nachbarin wieder ein. Kurt beschloss, es ihr zu bringen.

Durch den Windzug der geöffneten Eingangstür gestört, wachte Minouche auf und blickte um sich. Es war Zeit für ihren nachmittäglichen Erkundungsgang. Sie streckte sich, sprang vom Sessel und trippelte mal hier hin, mal dort hin, prüfte, ob alles an seinem gewohnten Platz war. Die angelehnte Badezimmertür drückte sie mit ihrem Köpfchen auf und erstarrte. Hier war etwas anders. Neugierig blickte sie hoch zu den zwei über der Leine hängenden schwarzen Nylons. Die gehörten da nicht hin. Mühelos sprang Minouche mit gestreckten Pfoten in die Höhe und zog mit ihren ausgefahrenen Krallen einen der Strümpfe zu Boden. Sie beschnüffelte das seltsame Gebilde, das bewegungslos auf dem Badewannenvorleger lag. Es roch eindeutig nach Kurt und was nach ihm roch, durfte bleiben. Minouche wollte sich abwenden. Der Strumpf verfing sich jedoch an einer ihrer Krallen und sie bekam ihn nicht abgeschüttelt. Es hatte sich ein winziger Nylonfaden verhakt und so oft Minouche auch ihre Kralle einzog, der Stoff folgte jeder ihrer Bewegungen, was ihr langsam unheimlich wurde. Sie rannte aus dem Bad, der Strumpf folgte ihr. Ängstlich rannte sie weiter, sprang auf ihren Sessel, immer noch verfolgt. Panisch setzte Minouche alle vier Pfoten ein und strampelte sich endlich frei.
Als Kurt von seiner Nachbarin zurückgekehrt war, döste Minouche, den Nylonstrumpf unter sich begraben in ihrem Sessel und er begann mit den Laufmaschenreparaturen.
Bis zum frühen Abend hatte Kurt bis auf die schwarzen Nylons alle Repassieraufträge erledigt. Immer wieder hatte er innegehalten und sich dem Gedanken hingegeben, dass in seinem Bad die erregendsten Strümpfe hingen, die er jemals durch seine Finger hatte gleiten lassen. In seiner Phantasie ließ er sich erneut auf seinem Bett nieder. Schob sanft und mit selbstquälerisch langsamen Bewegungen einen der Strümpfe über seinen Schwanz bis die verstärkte Fersenspitze seine Eichel umschloss. Dann führte er eine Hand in den zweiten Strumpf.
Ich bin zu schnell gekommen, Kurt fühlte sich wohlig erregt und gleichzeitig wehmütig, vielleicht hätte ich meine Hoden nicht..., ach und weshalb habe ich es mir denn kein zweites Mal gegönnt?

Kurt stockte der Atem. Im Bad hing nur ein Strumpf über der Leine. Er suchte akribisch, hoffte sogar auf die Unmöglichkeit, den zweiten Nylonstrumpf im Schlafzimmer gelassen zu haben. In seinen Ohren pochte sein Herzschlag.
Minouche hatte sich Protest maunzend neben ihren Fressnapf in der winzigen Küche gesetzt. Kurt hatte ihn, was selten genug vorkam, noch nicht gefüllt.
„Du bekommst gleich Abendbrot, Minouche“, sagte Kurt und erstarrte.
Oh Gott, lass das nicht zu, betete er verzweifelt, nachdem er den Strumpf im Sessel entdeckt hatte. Fiebrig fuhr er mit der Hand in den Nylonstrumpf und stöhnte, als seine Finger durch einen langen Riss mühelos ins Freie gelangten.

„Ach, der Nylon-Kurt aus Altona. Das ist ja eine Überraschung. Hab grad letztens gedacht, dass wir mal wieder zusammen ein Bierchen trinken müssen, so von Vertreter zu Verkäufer, und nun bist du hier. Uwe, mach uns zwei Lütt un Lütt.“
„Ich wollte eigentlich nicht, denn …“
„Nix da, jetzt wird erst mal was gegen den Durst getan. Prost Kurt, jünger werden wir nicht mehr.“
„Deine Frau sagte, dass ich dich hier finde. Ich brauch dringend deine Hilfe.“
„Du hast aber auch schon mal größere Schlucke genommen. Was ist denn passiert?“
„Hier.“ Kurt zog die Tüte mit den Nylons aus seiner Hosentasche.
„Oh ha“, sagte Heinz, nachdem er den Strumpf gegen das gelblich verrauchte Tresenlicht gehalten hatte, „der hat ja ordentlich was mitbekommen. Ich würd mal sagen: Der ist hin.“
„Ich benötige dringend solch ein Paar.“
„Was? Verkauft ihr in Altona Luxusnylons? Ich staune. Aber verkehrt ist das nicht.“
„Nein, es war ein Repassierauftrag. Der ist mir schiefgegangen. Die Kundin und der Chef kennen sich persönlich. Wenn ich der Dame sage, was passiert ist, ich komm' in Teufels Küche.“
„Verstehe. Aber Kumpel, diese Dinger habe ich nicht im Sortiment.“
Kurt schwieg, ihm war, als sackte etwas in ihm zusammen, Vorbote dieses Gefühls, gleich in Ohnmacht zu fallen. Seine Hände griffen nach dem Tresenrand.
„Könnte sein, dass ich ähnliche finde“, schob Heinz mit besorgtem Blick auf Kurt nach, „nu, trink erstmal einen kräftigen Schluck und dann schau ich, was ich machen kann.“
Auf dem Weg zum Warenlager, den beide zunächst schweigend zurücklegten, fragte Heinz: „Aber sag mal, wie konnte dir Profi denn sowas passieren? Du bist doch sonst so vorsichtig.“
„Es war meine Katze, ich hätte die Tür nicht offenlassen sollen.“
„Ui, da hat sie ganze Arbeit mit ihren Krallen geleistet.“
„Ja, meine Schuld.“
„Das ist Pech. Wir sind da. Ich muss ein bisschen wühlen, was ich so in der Richtung finde. Setz dich Kurt, du kannst mir dabei nicht helfen.“
Während er auf Heinz wartete, versuchte Kurt seine immer wieder hochschwappende Panik unter Kontrolle zu bringen. Wenn Heinz kein passendes Paar findet, was dann? Dann räume ich ein, dass mir ein dicker Fehler passiert ist und ersetze den Schaden, beruhigte er sich. Aber ist das nicht trotz allem ein Kündigungsgrund?
„Hier“, Heinz stand unvermittelt vor ihm, „diese beiden Paare sind die einzigen. Lass mal vergleichen.“
Kurt holte die Tüte hervor, Heinz öffnete einen der flachen Kartons und schob vorsichtig das Seidenpapier zur Seite.
„Ich glaube, du nimmst die besser in die Hand oder soll ich nach Handschuhen suchen?“, fragte Heinz, „meine Hände sind zu rau dafür.“
„Geht ohne“, Kurt zog behutsam einen Strumpf aus der Verpackung und hielt ihn gegen die nackte Glühbirne in die Höhe, den kaputten Strumpf in der anderen Hand daneben.
„Die sind unterschiedlich. Er ist farblich weniger schwarz, ein Stich grau.“
„Du siehst sowas, Kurt, aber deine Kundin doch nicht. Warte, wir schauen uns das andere Paar an.“
Dieses Paar erwies sich als komplett ungeeignet, denn in der Schachtel befanden sich keine schwarzen, sondern hellbraune Nylons. Kurt sackte in sich zusammen.
„Ich sag’s nochmal, Kurt, nur du siehst den Unterschied. Deine Kundin kriegt den garantiert nicht mit. Allerdings warne ich dich vor ...“, Heinz hob den Karton mit den Nylons empor, um darunter zu blicken, „die sind irre teuer, sie kosten 15 Mark und das ist bereits der Einkaufspreis, den ich dir lasse.“
„Ich hab’s nicht dabei, muss es erst vom Sparbuch abheben.“
„Du kannst es mir in den nächsten Tagen vorbeibringen.“
„Danke, drück mir die Daumen.“

Am nächsten Vormittag erschien nicht Frau von Renken persönlich, sondern ein Mädchen, das atemlos und mit gerötetem Gesicht Kurt wortlos den Abholschein hinhielt. Er war erleichtert, dass ihn keine dunklen Augen durchbohrten, während er seinen ‘Betrug‘ aushändigte.
Am nächsten Vormittag stand das Mädchen erneut vor Kurt.
„Frau von Renken lässt ausrichten, dass Sie heute Nachmittag zu ihr kommen sollen.“
Das war's, schoss es Kurt durch den Kopf, bevor er fühlte, wie seine Beine das Gewicht von Beton annahmen. Erst verlier ich die Arbeit, dann die Wohnung, muss zu Mutti ziehen, ihre täglichen Vorwürfe, dass ich nichts aus mir gemacht habe, ertragen und Minouche muss ins Tierheim, weil Mutti Katzen hasst. Kurts Beine knickten ein und Luise sah ihn hinter dem Tresen seltsam schwankend und sich krampfartig am Verkaufstresen festhaltend.

Als Kurt sich am Nachmittag auf den Weg in die Elbchaussee machte, hatte er sich in sein ‚Todesurteil‘ ergeben. Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er lebte bereits in seiner detailliert ausphantasierten Lebenskatastrophe.
Vor sich hinstarrend saß er unbequem an der Sesselkante und hatte weder für die in üppigen Goldrahmen steckenden Ölgemälde Augen, noch für die kraftvollen Farben des Perserteppichs des Salons.
Erst als ihm eine Parfümwolke in die Nase stieg, blickte er auf.
„Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, andersartige Strümpfe als die meinigen auszugeben? Ich hasse es, wenn jemand versucht, mich für dumm zu verkaufen.“
Betreten senkte Kurt wieder seinen Blick.
„Ich hätte es nicht tun sollen, es tut mir sehr leid.“
„Ich nehme an, etwas lief bei der Reparatur der Nylons schief. Wäre da aber nicht das naheliegendste, es auch so mitzuteilen? Stattdessen führen Sie mich hinters Licht.“
„Ich hatte Angst, rausgeworfen zu werden. Sie kennen den Abteilungsleiter ja persönlich und wissen, wie schnell der mit einer Kündigung zur Hand ist."
"Ich kenne niemanden aus dem Kaufhaus. Wer sagt das? Und außerdem: so schnell kündigt man Ihnen nicht. Oder machen Sie laufend solche Fehler?"
"Das war in all den Jahren das erste Mal, dass ich ..."
"Na, sehen Sie! Wobei es nicht um den Fehler selbst geht, aber dass Sie ihn vertuschen wollten, das ist der Skandal."
Und nun?, dachte Kurt, was macht sie nun? Ich müsste sie ablenken, jetzt etwas sagen, aber was?
Sein Blick fiel auf ihre Beine.
Was für ein Anblick! Eine Vollblutfrau, die diese edlen Nylons zu tragen und erst recht darzubieten weiß. Seine Stirn glänzte und seine Wangen erhitzten sich.
"Was starren Sie so auf meine Beine?"
"Ich, ich bitte um Verzeihung, ich ..." sag schnell etwas, sonst hält sie dich für unverschämt und dreist, dachte Kurt verzweifelt.
"Sie sehen umwerfend attraktiv in diesen Nylons aus", stieß er hervor und der Gedanke: Kurt, jetzt bist du zu weit gegangen, raste durch seinen Kopf. Ihm war, als glühten seine Wangen.
Könnte ich doch sofort auf ewig im Boden versinken, betete er.
"Danke für Ihr geschmackvolles Kompliment!", hörte er und blickte neugierig auf, weil Frau von Renkens Stimme deutlich weicher klang als zuvor.
Ihre Augen begegneten sich und verweilten einen Moment zu lange beim anderen.
"Sie lieben feine Strümpfe, das spürt man. Das ist bei Ihnen mehr als nur Ihr Beruf, nicht wahr?"
Kurt nickte, während sein Herz ihm bis zu den Ohren schlug.
"Ich hatte mir vorgenommen, Sie nicht ungestraft davon kommen zu lassen", überlegte Frau von Renken laut, "mir geht es aber nicht um Rache oder Genugtuung. Davon haben wir beide ja nichts."
Kurt schickte ihr einen dankbaren Blick und schöpfte Hoffnung.
"Wissen Sie was? Ab sofort beliefern Sie mich regelmäßig mit exquisiten Strümpfen."
"Ich müsste den Vertreter fragen, ob er mir welche besorgt", sagte Kurt überrascht von dieser Wendung.
"Machen Sie das. Ich erwarte jedoch, dass Sie das geregelt bekommen. Und bringen Sie am besten ein ganzes Sortiment hervorragender Nylons zur Ansicht mit. Ich werde weitere Damen hinzubitten, während Sie uns die Strümpfe präsentieren."
"Soll ich dann nicht lieber gleich den Vertreter ...?"
"Keinen Vertreter!", fiel sie ihm ins Wort, "diese Sorte Mensch kommt mir nicht ins Haus. Das machen Sie ganz allein."
"Selbstverständlich", sagte Kurt in geflissentlichem Ton.

„Übrigens wäre es Ihnen beinahe gelungen, mich zu täuschen“, schmunzelte Frau von Renken, „wollen Sie wissen, wie ich Ihren Betrug herausgefunden habe? Ihre Nylons saßen deutlich strammer und faltenfreier als meine Getragenen.“
Die Strumpfgröße, wie konnte mir das passieren?, dachte Kurt, ich habe nur auf die Farbe geachtet.
„Die Strümpfe, die Sie mir quasi untergeschoben haben, gefallen mir gut. Davon kaufe ich ab sofort zwei Paar im Monat."


Als Kurt nachts in sein Bett schlüpfte und sich eine bleierne Erschöpfung in ihm ausbreitete, schlief er trotzdem nicht sofort ein. Sein Gedankenkarussel kreiste immer wieder um seine Begegnung mit Frau von Renken. Und je öfter er die Szene, die für ihn so wohlig gepolstert geendet hatte, vor seinen Augen abspielte, desto mehr und mehr andere Frauen standen da in dem Salon. Sie lächelten kokett, lachten ungeniert oder kicherten verschämt, wenn sie ihre Röcke hochschoben und sich seine Nylons über ihre wohlgeformten Beine zogen. Und er war der Dirigent über diese feinsten Strümpfe. Er wählte aus, welche der Frauen diesen oder jenen anzuprobieren hatten, prüfte den faltenfreien Sitz, den geraden Nahtverlauf. Er befühlte ihre Beine, streichelte über ihre Waden, zupfte an den Fersenverstärkungen und war umgeben von 10 DEN und vergnügten Augen.
Kurt zog den schwarzen Nylonstrumpf der Frau von Renken, den Minouche nicht zerstört hatte, unter seinem Kopfkissen hervor, schob seine Hand hinein und liebkoste damit seine Wangen. Aber bevor er mit seiner Hand zu seiner Brust weiterwandern konnte, um dort das Zartseidige der 10 DEN zu spüren, war er eingeschlafen.

 

Liebe @bernadette ,

danke für die Richtigstellung. Ok, das hat schon jemand moniert gehabt, dass sie zu rasch freundlich wird am Ende der Geschichte. Ich hatte dann extra noch etwas angefügt. Dann werde ich bezüglich der Szene in ihrer Wohnung nochmals intensiver nachdenken, was ich noch anfügen könnte, um es runder zu machen.

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @lakita,

deine Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil sie einen Zug entwickelt, einen Sog, der mich gar nicht mehr losgelassen hat. Das liegt einerseits an einem interessanten Charakter, den du gründlich und dreidimensional zeichnest, einem fesselnden Plot und an vielen aussagekräftigen Details. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich als Leser einfach von der Geschichte tragen lassen kann und dir als Autorin vertraue. Klasse! Mir geht es allerdings ähnlich wie schon in den Kommentaren zuvor angemerkt: Das Ende kam mir zu nett, zu übertrieben vor und da bin ich etwas gestolpert. Der Grund war, dass es sich wie eine Konstruktion gelesen hat, erst den Tiefpunkt und das Katastrophaleren und dann, oh Wunder, die perfekte Auflösung. Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, weshalb dieser Eindruck bei mir entsteht und bin zu dem Schluss gekommen, dass dein Prota am Ende nicht mehr der Aktive ist, sondern nur noch reagiert und es ihm zufällt. Ich fände es sehr viel spannender zu lesen, wenn er selbst dafür sorgt, dass er aus dieser brenzligen Situation wieder rauskommt, vielleicht kann er sie mit seiner Leidenschaft überzeugen oder mit einem Kennerdetail für einen Wow-Effekt sorgen. Ist allerdings insgesamt eine schöne, spannende und runde Geschichte gewesen, die ich mit Freude gelesen hab.

Ich habe noch einige Details in petto:

Von Montag bis Samstag war Kurt an den Vormittagen Verkäufer in der Strumpfabteilung des größten Warenhauses in Hamburg-Altona. An den Nachmittagen entfernte er in Heimarbeit an seiner Repassiermaschine Laufmaschen.
Ich mag, dass ich mich als Leser sofort verorten kann und das Thema wird von Anfang an schon eingeleitet und während des Textes immer wieder aufgegriffen. Das sorgte bei mir für einen roten Faden, dem ich klar folgen konnte und auch wollte. So entsteht dieser Zug, den ich weiter oben ansprach.

„Strumpf was?“, fragte Luise.
„Noch nie davon gehört? Der letzte Schrei aus Amerika. Strümpfe und Hose in einem. Ganz ohne Hüfthalter.“
„Wie? Ohne? Und die Unterhose ist gleich mit dabei? Kann ich mir nicht vorstellen.“
Kurt nickte. „Ich auch nicht. Auf jeden Fall ist das nix für die Kundinnen.“
Die Dialoge funktionieren für mich, weil sie einerseits den Charakter zeichnen (Kurt hat Ahnung von seinem Thema, ist sehr leidenschaftlich) und gleichzeitig auch zur Geschichte beitragen.

Verflucht, dachte Kurt, ich muss mich mehr vorsehen.
Je hauchdünner, je glänzender, je seidiger die Beine der Trägerinnen bestrumpft waren, desto rosiger wurden Kurts Wangen und seine Hände schwitzten.
Das ist eine Stelle, die Kurt für mich immer dreidimensionaler haben werden lassen. Ist dir wirklich gut gelungen.

Auf seinem zehnminütigen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren, erhaschte hie und da ein paar Blicke auf nylonbekleidete Beine und tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein. Meist knüpfte er an seine letzte Kundin an, dachte sie sich in all ihrer Nylonpracht hautnah herbei und berührte ihre Beine sanft mit seinen bloßen Händen. In seiner Aktentasche befanden sich all die stimulierenden Tüten mit den getragenen Nylons.
Und der Erotik Tag ist auch passend und gerade, weil es eben so anders und besonders ist, empfand ich es als Leser lesenswert.

als eine Parfümwolke in seine Nase stieg. Er vermochte nicht zu ergründen, ob es Rosenblüten und Vanille war oder Patschuli. Dieses Parfüm hob sich von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen durch seine Schwere ab.
Hier bin ich gestutzt: In meinem Kopf ist Kurt ein sehr haptischer und visueller Mensch. Er späht auf die Beine, befühlt das Material, aber hier wird er dann als olfaktorisch dargestellt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er die Zeit und Muße hat, sich mit unterschiedlichen Düften und Geruchsnoten zu befassen, das wäre ja alles von seiner wertvollen Zeit abgegangen. Mir kam das zumindest so vor.

Sie war hochgewachsen, hatte ihre schwarzen Haare zu einem kunstvollen Knotengeflecht am Hinterkopf aufgesteckt und trug ein großblumig gemustertes Kleid, das am Oberkörper eng anlag, während der Rock bei jedem ihrer Schritte in Wellen mitschwang.
Hier ein Beispiel für seine visuelle Veranlagung, ich kaufe das.

Denn das, was er an ihren Beinen erspäht hatte, stellte alles, was seine Stammkundinnen trugen, weit in den Schatten. Kurts Hose beulte sich.
Tolle Charakterzeichnung und ich musste ein wenig schmunzeln. Es ist so außerhalb der Norm und ich finde, dass es ein origineller Challenge-Beitrag ist.

Wie zerbrechliches dünnwandiges Porzellan wusch Kurt die beiden Nylons in dem lauwarmen Wasser, legte die Strümpfe behutsam auf ein Handtuch und tupfte sie ab. Danach hängte er sie über die Wäscheleine, die hoch über der Badewanne angebracht war. Bevor er mit der Laufmaschenreparatur beginnen konnte, würde er mindestens ein, zwei Stunden warten müssen. Das Repassieren von Laufmaschen funktionierte nur bei trockenen Strümpfen. Wohlig dachte Kurt an das, was er vorhin mit ihnen gemacht hatte. Diese exquisiten 10 DEN, er hätte das gerne auf der Stelle wiederholt.
Stark!

Mühelos sprang Minouche mit gestreckten Pfoten in die Höhe und zog mit ihren ausgefahrenen Krallen einen der Strümpfe zu Boden. Sie beschnüffelte das seltsame Gebilde, das bewegungslos auf dem Badewannenvorleger lag. Es roch eindeutig nach Kurt und was nach ihm roch, durfte bleiben. Minouche wollte sich abwenden. Der Strumpf verfing sich jedoch an einer ihrer Krallen und sie bekam ihn nicht abgeschüttelt. Es hatte sich ein winziger Nylonfaden verhakt und so oft Minouche auch ihre Kralle einzog, der Stoff folgte jeder ihrer Bewegungen, was ihr langsam unheimlich wurde. Sie rannte aus dem Bad, der Strumpf folgte ihr.
Hier die Katastrophe und gleichzeitig ein konkretes Problem, welches Kurt lösen muss. Das macht es spannend und ich wollte wissen, wie es weitergeht.

Als Kurt sich am Nachmittag auf den Weg in die Elbchaussee machte, hatte er sich in sein ‚Todesurteil‘ ergeben. Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er lebte bereits in seiner detailliert ausphantasierten Lebenskatastrophe.
„Machen Sie das. Und wenn ich es mir recht überlege, könnten Sie gleich ein Sortiment weiterer exquisiter Nylons zur Ansicht mitbringen. Ich werde weitere Damen hinzubitten, während Sie uns die Strümpfe präsentieren.“
Das Ende ist mir dann zu konstruiert, habe dir meine Gedanken dazu ja schon dargelegt.

Insgesamt eine Geschichte, die mich gut unterhalten hat und der ich sehr gerne gefolgt bin. War erstaunt, wie die Zeit beim Lesen verflogen ist und gerade im Mittelteil hat die Story einen richtigen Sog erzeugt. Hut ab!

Beste Grüße
MRG

 

Lieber @MRG ,
ich wollte nur schnell um diese nächtliche Zeit mitteilen, dass ich einerseits noch auf dein herzliches Feedback eingehen werde, aber auf jeden Fall schon einmal an der Geschichte etwas gearbeitet habe.

Nicht nur du, sondern auch

@Placidus
@jimmysalaryman ( der ganz besonders)
@CoK @bernadette

fanden das Ende, also die Begegnung mit Frau von Renken zu glatt, so schnell im Sinneswandel und ich sag es mal: schlicht zu unausgegoren und schlecht nachvollziehbar.

Ich habe das eingesehen und bis eben diesen Part umgeschrieben. Ich hoffe, er wirkt nun runder und nicht verschlimmbessert. Wahrscheinlich geht es noch optimaler, aber das geht es ja immer, aber vielleicht ist es ja schon eine Verbesserung zu vorher.
Selbstverständlich habe ich euch nicht alle ins quasi Betreff gesetzt, damit ihr mir hier ein Feedback zur Veränderung gebt, sondern einfach nur, damit ihr erfahrt, dass ich euren Kritikpunkt aufgegriffen habe. Danke an euch alle, dass ihr mich auf diese schwache Stelle im Text hingewiesen habt.

Gute Nacht, falls es jetzt noch jemand liest und @MRG, ich informiere dich, wenn ich hier weiterschreibe und auf dein Feedback im Detail eingehe.

Liebe Grüße

lakita

 

Lieber @MRG ,

ich musste nun doch ein eigenes Kästchen nehmen, weil ich festgestellt habe, dass ich die Zitate sonst nicht verwenden kann.
Ich habe mich riesig über dein Feedback gefreut, weil es mich aufbaut und mir nicht nur Freude schenkt, sondern ich mir quasi für die schlechten Zeiten ein Polster zulege, um durchzuhalten. Gibt ja immer mal wieder Phasen, wo man spürt, dass es nicht richtig läuft, man weiß eigentlich genau, was man möchte, aber es gelangt nicht aus der Feder. Für diese Zeiten kann ich auf so positive Rückmeldungen wie deine zurückgreifen und mir sagen, dass ich es schon schaffen werde. Herzlichen Dank für all deine lobenden Worte und ebenso herzlich danke ich dir für deine kritischen Bemerkungen und Vorschläge dazu.

deine Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil sie einen Zug entwickelt, einen Sog, der mich gar nicht mehr losgelassen hat. Das liegt einerseits an einem interessanten Charakter, den du gründlich und dreidimensional zeichnest, einem fesselnden Plot und an vielen aussagekräftigen Details. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich als Leser einfach von der Geschichte tragen lassen kann und dir als Autorin vertraue.
Danke!
Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, weshalb dieser Eindruck bei mir entsteht und bin zu dem Schluss gekommen, dass dein Prota am Ende nicht mehr der Aktive ist, sondern nur noch reagiert und es ihm zufällt. Ich fände es sehr viel spannender zu lesen, wenn er selbst dafür sorgt, dass er aus dieser brenzligen Situation wieder rauskommt, vielleicht kann er sie mit seiner Leidenschaft überzeugen oder mit einem Kennerdetail für einen Wow-Effekt sorgen.
Ich habe ja noch in der Nacht versucht, es etwas besser zu machen und dein Vorschlag, ihn aktiver agieren zu lassen ist sehr gut. Ich merke jedoch, dass ich momentan etwas phantasielos bin, muss da nochmals unbedingt mich mit Kurt befassen und es kann gut sein, dass ich diesen Part, den ich etwas verändert habe, nochmals überarbeite. Ich sehe absolut ein, dass diese Stelle noch mehr Wumms haben könnte. Allein, mir fehlt grad die zündende Idee.
Ich mag, dass ich mich als Leser sofort verorten kann und das Thema wird von Anfang an schon eingeleitet und während des Textes immer wieder aufgegriffen. Das sorgte bei mir für einen roten Faden, dem ich klar folgen konnte und auch wollte. So entsteht dieser Zug, den ich weiter oben ansprach.
Oh, das ist gut zu lesen. Denn gerade diese Stelle ist mir von einigen Kritikern als zu lang und langatmig vorgehalten worden. So kann man es auch betrachten.
Ich hab eventuell noch vor, weil ich den Vorschlag von jimmysalaryman gut fand, an den Anfang einen Blick auf seine Repassiertätigkeit zu werfen und erst danach dann mit dem Absatz, den du zitiert hast, zu folgen. Ich muss da also auch nochmals ran.

Das ist eine Stelle, die Kurt für mich immer dreidimensionaler haben werden lassen. Ist dir wirklich gut gelungen.
Dankeschön.
Hier bin ich gestutzt: In meinem Kopf ist Kurt ein sehr haptischer und visueller Mensch. Er späht auf die Beine, befühlt das Material, aber hier wird er dann als olfaktorisch dargestellt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er die Zeit und Muße hat, sich mit unterschiedlichen Düften und Geruchsnoten zu befassen, das wäre ja alles von seiner wertvollen Zeit abgegangen. Mir kam das zumindest so vor.
Aber ich finde nicht, dass es nun too much ist, denn man kann ja durchaus auch andere Wahrnehmungsinstanzen in sich haben, ich erwähne sie an nur zwei Stellen in der Geschichte. Was mir aber noch einfällt ist, dass ich noch an irgendeiner geeigneten Stelle deutlich machen möchte, dass es Kurt um getragene Strümpfe geht. Die Vorstellung, dass es ich die Nylons durch die Finger gleiten lässt, in denen schon mal Frauen gesteckt haben, muss noch wo rein. Du siehst, ich habe noch lange nicht mit der Geschichte abgeschlossen.

Tolle Charakterzeichnung und ich musste ein wenig schmunzeln. Es ist so außerhalb der Norm und ich finde, dass es ein origineller Challenge-Beitrag ist.
Aber was ist Norm? Nein, das kann keiner beantworten. Ich verstehe ja, was du meinst und finde dein Lob einfach angenehm und freue mich riesig drüber. Nochmals dankeschön für all deine positiven Worte und deine Kritik und vor allen Dingen, deine Zeit.


Lieben Gruß lakita

 

Liebe Lakita,

vielen Dank für deinen tollen Kommentar, ich revanchiere mich mal sofort.
Deine Geschichte hatte ich schon direkt zu Beginn gelesen, ich war gespannt, was sich verändert hat und bin sehr angetan von der neuen Fassung.
Meine ersten Nylons hatte ich mit neun Jahren zur Kommunion und als ich sie beim Essen meinem Cousin neben mir zeigte, brachen die Erwachsenen in großes Gelächter aus. Wir haben beide nicht kapiert, was los war. Tja, das aus dem Nähkästchen.
So ein Fetisch ist ja etwas, was schnell eine Mischung aus Albernheit und Mitleid auslöst und einen Hauch davon hat es auch, man fühlt eher mit Kurt mit, als dass man ihn erotisch findet. Und dennoch, er behält seine Würde, man nimmt ihn ernst, du schaffst es, dass ich mich ein bisschen in ihn einfühlen kann und am Ende beeindruckt er mich auch.

„Ich find‘ beides gut. Hier herrsche ich über alle Nylons und habe die lieben Kundinnen. Zu Hause kann ich meinen Gedanken nachhängen, während ich Strümpfe rette“, log er.
"Log er", aha, da kommt was.
„Wie? Ohne? Und die Unterhose ist gleich mit dabei? Kann ich mir nicht vorstellen.“
Kurt nickte. „Ich auch nicht. Auf jeden Fall ist das nix für die Kundinnen.“
Ach schön. Abgesehen davon, dass er natürlich ein Eigeninteresse hat, finde ich das einen netten Happen, diese vielen Erfindungen, die erst verkannt wurden.
Wenn an manchen Tagen viele Kundinnen ihm ihre Nylons brachten, dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.
Hier würde ich entweder schreiben: "Wenn ihm an manchen Tagen viele Kundinnen Ihre Nylons brachten, so dass ... " Oder ich würde das "ihm" einfach weglassen.
„Wie gesagt, es ist wichtig, dass sie morgen fertig sind“, fuhr sie dazwischen, „haben wir uns verstanden? Notieren Sie: Anna von Renken, Elbchaussee 34. Soll etwas angezahlt werden?“
Das Fette finde ich doch zu heftig. Ansonsten, sehr cool, die Renken.
„Wer war das denn?“, fragte Luise, „hast du das Kleid gesehen? Diese roten Riesenblumen auf Blau, garantiert direkt aus Paris.“
Die Luise so als Sidekick finde ich echt süß. Das ganze Setting, wie du die Geschichte anlegst, die Sprache, das fühlt sich sehr authentisch für diese Zeit an.
„Schau dieses duftig hauchdünne Schwarz!“, sagte Kurt.
„Stop! Nicht anfassen! Gibt Ziehfäden.“ Er beugte sich zur Schublade und holte ein Paar Handschuhe hervor.
sagte Luise?
Die gehörten da nicht hin. Mühelos sprang Minouche mit gestreckten Pfoten in die Höhe und zog mit ihren ausgefahrenen Krallen einen der Strümpfe zu Boden.
Genauso macht es unsere Katze und transportiert die Strümpfe dann laut schreiend, wie in Trance durchs Haus.
Kurt hatte, was selten genug vorkam, ihn noch nicht gefüllt.
Klingt irgendwie umständlich. Vorschlag: Kurt hatte ihn, was selten genug vorkam, noch nicht gefüllt. Oder: Kurt hatte ihn noch nicht gefüllt, was selten genug vorkam.
„Es war meine Katze, ich hätte die Tür nicht offenlassen sollen.“
„Ui, die hat ganze Arbeit mit ihren Krallen geleistet.“
„Ja, meine Schuld.“
Das klingt als Dialog ein bisschen umständlich ausformuliert, auch wenn der Duktus ansonsten zur Textart ja passt. Mein Vorschlag wäre, das Fette zu ersetzen durch irgendeinen rustikalen Ausruf. "Oh ha:" oder "Uiuiui"
Am nächsten Vormittag erschien nicht Frau von Renken persönlich, sondern ein Mädchen, das atemlos und mit gerötetem Gesicht Kurt wortlos den Abholschein hinhielt.
Erst hab ich gelesen "mit geröteten Augen", als Hinweis darauf, dass sie von der Renken zusammengefaltet worden ist. Hätte auch gepasst.
’Erst verlier ich die Arbeit, dann die Wohnung, muss zu Mutti ziehen, ihre täglichen Vorwürfe, dass ich nichts aus mir gemacht habe, ertragen und Minouche muss ins Tierheim, weil Mutti Katzen hasst.‘
:D Großartig
Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er lebte bereits in seiner detailliert ausphantasierten Lebenskatastrophe.
auch schön, obwohl es ein bisschen doppelt gemoppelt ist, weil du es schon gezeigt hast. Aber es ist irgendwie auch ein gemütlicher Text, wo ich als Leserin gut an die Hand genommen werde.
"Ich, ich bitte um Verzeihung, ich ..." 'sag schnell etwas, sonst hält sie dich für unverschämt und dreist', dachte Kurt verzweifelt.
"Sie sehen umwerfend attraktiv in diesen Nylons aus", stieß er hervor und der Gedanke: 'Kurt, jetzt bist du zu weit gegangen', raste durch seinen Kopf. Ihm war, als glühten seine Wangen.
'Tu' dich auf Boden! Damit ich auf ewig darin versinken kann', betete er.
"Danke für Ihr geschmackvolles Kompliment!", hörte er und blickte neugierig auf, weil Frau von Renkens Stimme deutlich weicher klang als zuvor.
Ihre Augen begegneten sich und verweilten einen Moment zu lange beim anderen.
"Sie lieben feine Strümpfe, das spürt man. Das ist bei Ihnen mehr als nur Ihr Beruf, nicht wahr?"
Die finde ich sehr gelungen, denn hier wächst er über sich hinaus und erwischt Frau von Renken an ihrem Schwachpunkt, die daraufhin auch eine andere Seite zeigt. Da flirrt was, das ist spürbar zwischen den beiden. Das ist die erotischste Stelle für mich.
Und je öfter er die Szene, die für ihn so wohlig gepolstert geendet hatte, vor seinen Augen abspielte, desto mehr und mehr andere Frauen standen da in dem Salon. Sie lächelten kokett, lachten ungeniert oder kicherten verschämt, wenn sie ihre Röcke hochschoben und sich seine Nylons über ihre wohlgeformten Beine zogen. Und er war der Dirigent über diese feinsten Strümpfe. Er wählte aus, welche der Frauen diesen oder jenen anzuprobieren hatten, prüfte den faltenfreien Sitz, den geraden Nahtverlauf. Er befühlte ihre Beine, streichelte über ihre Waden, zupfte an den Fersenverstärkungen und war umgeben von 10 DEN und vergnügten Augen.
Großartig! Man gönnt es ihm und feiert mit ihm.
Kurt zog den schwarzen Nylon der Frau von Renken, den Minouche nicht zerstört hatte, unter seinem Kopfkissen hervor, schob seine Hand hinein und liebkoste damit seine Wangen. Aber bevor er mit seiner Hand zu seiner Brust weiterwandern konnte, um dort das Zartseidige der 10 DEN zu spüren, war er eingeschlafen.
Hach ja, was für ein Happy end. Ich hab deine Geschichte sehr genossen, liebe Lakita.

Herzliche Grüße von Chutney

 

Hej @lakita

Ich mag die Geschichte sehr, gerade weil sie Erotik auf eine besondere Art interpretiert, zeigt, dass Sehnsucht nicht allein in direktem Körperkontakt besteht.
Auch den Bezug auf eine vergangene Zeit, die geschilderten Beziehungen zwischen den Figuren, die aus einer anderen Epoche heraus erzählen, zeigt der Text, wie ich meine, authentisch, Jedenfalls soweit ich das beurteilen kann.
Schließlich hätte man die Story auch auch im Hier und Jetzt ansiedeln können, was dann eher banal geklungen hätte, denn heutzutage hat doch fast jeder einen Fetisch, schließlich leben wir in einer Porno-Society, in der alle denkbaren Vorlieben längst bekannt sind.
Der Text liest sich flüssig, die Handlung steht im Vordergrund, Form follows function.

Meiner Meinung nach lässt sich die Wirkung noch verstärken, wenn die Szene, als deine Hauptfigur sich mit den Strümpfen der feinen Dame beschäftigt, etwas gedehnt wird, nicht explizit, aber in Verbindung mit Sinneseindrücken oder/und Erinnerungen. Ich habe zum Beispiel mal gehört, dass beschweißte Nylons einen besonders aufregenden Duft haben.

Paar Stellen:

„Unkaputtbar? Dass ich nicht lache, die sind dick wie selbstgestrickte Wollstrümpfe. Blickdicht! Das geht doch nicht!“
klingt recht modern, das Wort

Kurt konnte beide Kaufhauseingänge bequem überblicken, denn die Strumpfabteilung war im Parterre mittig platziert. Sein Blick wechselte oft von einem Eingang zum anderen, um potentielle Kundinnen zeitig erblicken und taxieren zu können.
da ließe sich auch noch etwas konkretes anfügen

Und erst recht nicht, dass die Wärme dann bis in seinen Unterleib wanderte, wenn mit 10 DEN bekleidete Beine an seinem Verkaufstresen verweilten. Es gab für Kurt Tage der Dauererregung.
wie schrecklich im Grunde, und wunderbar zugleich

„Sehr elegantes Paar“, lobte Kurt und die Kundin blickte an sich herunter und errötete.
„Sie meinen die Strümpfe?“
den Bezug kann ich nicht herstellen zwischen Paar und Strümpfe

dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.
auch so eine Stelle, wo der Geruch ins Spiel kommen könnte

„Wer war das denn?“, fragte Luise, „hast du das Kleid gesehen? Diese roten Riesenblumen auf Blau, garantiert direkt aus Paris.“
„Kenne die nicht“, sagte Kurt, „war hier noch nie. Von Renken, Elbchaussee hat sie gesagt.“
mm, klingt nach 80er Jahre, da hat man großgeblümtes getragen oder?

Denn das, was er an ihren Beinen erspäht hatte, stellte alles, was seine Stammkundinnen trugen, weit in den Schatten. Kurts Hose beulte sich.
„Hast du gesehen, wie teuer die Strümpfe waren, die sie anhatte?“, sagte er und die Art, wie er das Wort „teuer“ betonte, ließ Luise aufmerken.
„Nee, hab nur auf das Kleid geachtet.“
wünschte ich mir konkreter: was stellt alles in den Schatten

Kurt stockte der Atem. Im Bad hing nur ein Strumpf über der Leine. Er suchte akribisch, hoffte sogar auf die Unmöglichkeit, den zweiten Nylon im Schlafzimmer gelassen zu haben. In seinen Ohren pochte sein Herzschlag.
frage mich nur, warum die Katze nicht schön früher einmal einen Strumpf erwischt hat

„die sind irre teuer, sie kosten 15 Mark und das ist bereits der Einkaufspreis, den ich dir lasse.“
„Ich hab’s nicht dabei, muss es erst vom Sparbuch abheben.“
„Du kannst es mir in den nächsten Tagen vorbeibringen.“
„Danke, drück mir die Daumen.“
15 Mark, teuer? So teuer, dass er ans Sparbucht muss, echt?

Sie sehen umwerfend attraktiv in diesen Nylons aus", stieß er hervor und der Gedanke: 'Kurt, jetzt bist du zu weit gegangen', raste durch seinen Kopf. Ihm war, als glühten seine Wangen.
'Tu' dich auf Boden! Damit ich auf ewig darin versinken kann', betete er.
"Danke für Ihr geschmackvolles Kompliment!", hörte er und blickte neugierig auf, weil Frau von Renkens Stimme deutlich weicher klang als zuvor.
könnte auch detaillierter sein, was er sich denkt, was sie so umwerfend macht

Sein Gedankenkarussel kreiste immer wieder um seine Begegnung mit Frau von Renken. Und je öfter er die Szene, die für ihn so wohlig gepolstert geendet hatte, vor seinen Augen abspielte, desto mehr und mehr andere Frauen standen da in dem Salon. Sie lächelten kokett, lachten ungeniert oder kicherten verschämt, wenn sie ihre Röcke hochschoben und sich seine Nylons über ihre wohlgeformten Beine zogen.
ein Paradies für Kurt, hübsches Finale.

Das wars erst mal!

Viele 10Den fantaeierte Grüße
Isegrims

 

Nabend, @lakita,

gelesen habe ich den Text schon vor einer Weile, jetzt bin ich da zum Dazusenfen.

Von Montag bis Samstag war Kurt an den Vormittagen Verkäufer in der Strumpfabteilung des größten Warenhauses in Hamburg-Altona.
Hm, war als schwaches Verb wäre vermeidbar.
An den Nachmittagen entfernte er in Heimarbeit an seiner Repassiermaschine Laufmaschen.
Noch nie gehört, spannend!
Ich find‘ beides gut
Das e darf ohne Apostroph weggelassen werden.
es geht um irgendwas mit Unkaputtbar
klein, da Adjektiv?
Wenn an manchen Tagen viele Kundinnen ihm ihre Nylons brachten, dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.
ihm ihre ist wie das dass, meistens vermeidbar.
Auf seinem zehnminütigen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren, erhaschte hie und da ein paar Blicke auf nylonbekleidete Beine und tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein.
Er hat das Objekt der Begierde in der Tasche und muss die Erregung nicht 10 Min. Fußweg lang "bewahren". Sobald er die Nylons zuhause freilegt, kommt die Erregung ganz schnell von alleine wieder. Der Fetisch ist der perfekte Trigger.
Dieses Parfüm hob sich von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen durch seine Schwere ab.
Mir kommt das ab zu spät, das macht den Satz unnötig leseschwer. Ließe sich beheben durch umstellen: Dieses Parfüm hob sich durch seine Schwere ab von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen.
„Ich muss erst, ...()ich meine,()... bis morgen schaffe ich es nicht.“
Leerzeichen?
Das waren französische. Schwarze Nahtlose mit hoher Ferse
nahtlose, bezieht sich auf Strümpfe weiter vorne.
„Du brauchst doch nun wirklich keine, Kurt, so weich und zart, wie deine Hände sind. Ich wette, die cremst du jeden Tag dreimal ein.“
„Und die Nägel, die dürfen nie rau oder splittrig sein“, ergänzte er, „ würde gern die Handschuhe weglassen, aber es ist eben Vorschrift.“
Na, das ist ein bisschen geschummelt, denn da erzählen sich zwei etwas, über dass sie beide bestens Bescheid wissen.
Oder sich mit der bestrumpften Hand befriedigen?
Befriedigen kling so nach Bio-Unterricht, vllt. streicheln?
Als Kurt die Schlafzimmertür wieder öffnete, war sie längst wieder eingeschlafen.
Bitte eines killen.
Er wollte nichts riskieren, was den zarten Hauch des Nylongewebes beschädigt hätte.
Liest sich verkehrt, vllt. beschädigen könnte?
„Können Sie für Ihre Nachbarin Ziggel dieses Päckchen annehmen?“, fragte der Postbote.
Postboten gibbet nicht mehr, nicht bei Päckchen, da heißen die Paketboten. :naughty:
Seine Kundinnen warteten darauf sehnlichst, denn meist hatten sie nur dies eine Paar.
sehnlichst darauf, besaßen.
Wissbegierig blickte sie hoch zu den zwei über der Leine hängenden schwarzen Nylons.
Sorry, neugierig ja, aber wissbegierig nee, du, das passt nicht zu einer Katze, denn die können sich nicht mit Kulturtechniken Wissen aneignen. :lol:
den Nylon unter sich begraben
das Nylon oder den Nylonstrumpf.
Kontrolle zu bringen. ‚Wenn Heinz kein passendes Paar findet,
Ein Komma zu viel.
Erst verlier ich die Arbeit, dann die Wohnung, muss zu Mutti ziehen
Mutti, ernsthaft?
Wäre da aber nicht das naheliegendste
das Naheliegendste.
'
Sein Blick fiel auf ihre Beine.
Da muss was weg.
Tu' dich auf Boden!
Hm, ist das Platt? ^^
"Wissen Sie was? Ab sofort beliefern Sie mich regelmäßig mit exquisiten Strümpfen."
Schade! Vertane Erotik-Chance. Wenn sie ihn schon erpressen will, sollte sie nicht auf regelmäßigen Lieferungen bestehen (gähn!), sondern sich in den Nylons von ihm verwöhnen lassen. Und so wirklich schlimm wäre das für ihn bestimmt nicht.
Die Idee mit der Nylon-Party ist auch ganz okay, aber da wäre mehr drin.

Ich finde deinen Text interessant, sehr gutes Setting, der Plot ist auch okay und wendungsreich, viele gute Ideen. Aber der Text hat seine Längen, es sind mir zu viele Wasserstandmeldung drin, als wäre es dir total wichtig, dass ich als Leser immer genau weiß, was sich im Prota abspielt. Da könntest du sehr zusammenstreichen. Auf viele dieser Beschreibungen könnte ich verzichten, weil sie wahnsinnig das Tempo verschleppen. Aber das ist nur meine persönliche Leseart.
Und leider fehlt mir die Erotik. Wenn es in medias res gehen könnte, ziehst du die Handbremse und machst mMn zu wenig draus. Im Grunde erfahre ich wenig über seinen Fetisch, außer dass es seine Obsession ist. Bisschen Selbstbefriedigung, aus die Maus. Da wäre es interessant, neben dem täglichen handwerklichen Umgang, den du ausführlich schilderst, tiefer in das Zwanghafte einzutauchen. Der Fetisch ist schließlich so groß, dass er sogar den passenden Beruf ergriffen hat, um ihn auszuleben. Von der Gewichtung her könnte sich die Wippe deutlich in diese Richtung neigen und zur Frau von Renken!

Schönen Abend noch, lakita, peace, l2f

 

Hallo Lakita,

danke für deine Geschichte, die mich an meine Kinderzeit erinnert. In Wien waren die Patria-Strümpfe in Mode. Meine Tante arbeitete als Repassiererin. Hier ein Link zu einem alten Patria-Plakat (falls das funktioniert).

https://images.app.goo.gl/K6xrVjXng58XAGGQ9

LG klef

 

Moin, moin @lakita,

bevor ich Deinen letzten Kommentar unter dem Frauenversteher beantworte, kriegst Du jetzt aber erst einmal einen zu Deinem Challengebeitrag.
Ich habe viel dazugelernt, hatte meine Spaß, für den erotischen Teil fehlt mir wohl ein Gen, da gibt es gar nicht viel zu zusagen. Ich habe beim Lesen ein bisschen zitiert, einfach nur, weil mir dabei etwas durch den Kopf krabbelte.

Hauchzarte 10 Denier
Gelernt! Ich habe die Den einfach immer akzeptiert, ohne Hinterfragen.

Repassiermaschine
Noch nie gehört! Ich erinnere mich an ein großes Mädchen, das beim Spielen die Strumpfhose ihrer Mutter trug und natürlich eine Laufmasche produzierte. Dann hat sie das Ganze mit einem Mini-Häckelhacken repariert, ich war sehr faziniert. Aber hier sprechen wir über grobe DDR-Strumpfhosen, also nicht vergleichbar.

Hier herrsche ich
Schon ein sehr bestimmter, auch ungewöhnlicher Ton.

Sie wusste nicht, dass er glücklich über die Aufteilung war. Nylons waren seine Leidenschaft. Männersocken stießen ihn ab.
Da wird es spannend! Warum?

in den nächsten Tagen kommt so ein Vertreter vorbei
Ich würde das "so" weglassen, die Vertreter sind ja generell sehr beliebt bei den Verkäuferinnen, sie bringen Neuigkeiten, verschenken oft Kleinigkeiten, versuchen immer sich beliebt zu machen, da halte ich abschätzige Bemerkungen für unwahrscheinlich.

dick wie selbstgestrickte Wollstrümpfe.
Ich bin unsicher, aber gefühlt ist das irgendwie doppelt gemoppelt. Andersrum, wenn du als Gegenbild die industrielle Ware meinst ... Ja, passt schon.

Das gilt auch für diese neumodischen Strumpfhosen.“
Herrlich, ich stamme ja aus Generation Strumpfhose, das als neumodisch zu sehen, sehr schön!

Verflucht, dachte Kurt, ich muss mich mehr vorsehen.
Oh, oh! Wo läuft das denn drauf hinaus?

Es gab für Kurt Tage der Dauererregung.
Der Ärmste! Des Guten zuviel!

„Guten Tag, meinen Sie, Sie können da noch was machen?“
Ich denke, mit ein bisschen Möbelrücken ließe sich der Zungenbrecher "Sie, Sie" beseitigen. z.B. Meinen Sie, hier ist noch was zu machen? Und hält ihm das Problem hin.

Er blickte in ein erleichtertes Gesicht und seine Augen wanderten wieder zu den Beinen.
Mein Kopfkino flackert! Steht er nicht hinter einem Tresen? Wie sieht er da die Beine?
Vielleicht sahen die Warenhäuser aber auch anders aus, als ich sie vor Augen habe.

mit dem Namen der Kundin beschriftet hatte.
Dann zog er seine Handschuhe aus.
Braucht es das ausziehen der Handschuhe? Willst Du damit auf etwas hinaus? Ich frage mich, ob ich etwas überlese. So ist es für mich unnötig beschreibend.

Wenn an manchen Tagen viele Kundinnen ihm ihre Nylons brachten, dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.
Den Satz finde ich sehr verschachtelt. Und schwitzen die Hände wirklich in Baumwollhandschuhen? Du siehst, mich hat dein Verkäufer voll im Griff, ich bin voll in Deiner Geschichte. Sehr gut gemacht.

An solchen Tagen beeilte sich Kurt, rasch nach Hause zu kommen. Auf seinem zehnminütigen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren,
Daher stutze ich hier! Später steckt er ja sogar die Tüte mit Frau von Renkens Nylos in die Hosentasche (Um sie dicht bei zu haben?). Gefühlt baut sich die Erregung doch bei dem Gedanken an zu Hause, an seine heutigen Schätze auf. Warum bewahren?

tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein.
Genau, er fantasiert doch jetzt schon. Oder meinst Du es in Richtung, ach wie war diese herrliche Bezeichnung unter einer Geschichte "Halbzeit..."?

Seine Wohnung war das Refugium, um sich ungestört all diesen prickelnden Sinneseindrücken hingeben zu können.
Ah, er hat allein seine Spaß! Mal was ganz anderes, gute Themenwahl. Generell finde ich hier ist wirklich eine Geschichte, die halt auch Erotikelemente enthält. Sparsam, aber absolut in die Geschichte integriert. Finde ich gut!

Und Minouche.
Keine Ahnung! Seine Frau? Lag ich also doch falsch, mit der Idee, dass er mit sich allein zu frieden ist.

„A... aber, gnädige Frau, ich muss erst ...“, sagte Kurt so leise, dass es außer ihm keiner hören konnte.
Er blickte hinter ihr her.
Der arme Kerl. ja, dies Art Kunden, die einen so völlig überfährt gibt es und man steht immer wie ein begossener Pudel da. nur leider meist ohne Ausblick auf schöne Beine (oder sie interessieren einen nicht)

Rasch schob er die Tüte tief in seine Hosentasche und sah auf seine Armbanduhr.
Hier dachte ich, er plant entweder eine Pause, möglichst ungestört. Oder er will den fetisch dicht an seinem Körper tragen.

die sich ihm mit diesen Nahtstrümpfen boten.
Verwirrung! Kurz vorher sagst Du, sie trägt Nathlose! Habe ich eine falsche Vorstellung von den Strümpfen? Dabei fällt mir gerade noch ein: Wie reagiert er auf Strumpfhalter? Oder tragen die Damen gar keine?

Sollte er sie zuerst über seine Hände ziehen, sich ausgiebig damit streicheln, das feine Gewebe auf seiner Haut spüren? Oder sich mit der bestrumpften Hand befriedigen? Oder war es noch erregender, gleich einen der Nylons drüber zu stülpen?
Okay, das ist speziell. Aber es gibt natürlich nichts, was es nicht gibt. Rein Materialmäßig, von der Haptik her kann ich ihm folgen. Spannendes Thema, mit Fetisch habe ich mich noch nie beschäftigt.

dass Minouche, die träge im Sessel gedöst hatte, vor verschlossener Tür stand.
Ach so, eine Katze! Habe ich vorher irgendetwas überlesen oder ist das eine absichtlich offene Frage für den Leser?

Er entnahm die Tüten seiner Aktentasche und stapelte sie neben seiner Repassiermaschine.
Okay, alle anderen sind anständig in der Aktentasche. Auch ein schönes historisches Detail, hat ja heute kaum noch jemand.

Es war Zeit für ihren nachmittäglichen Erkundungsgang.
Oh, ich ahne Schlimmer!

„Ach, der Nylon-Kurt aus Altona. Das ist ja eine Überraschung.
Netter Spitzname. Ich frage mich, ob ein Hinleitungssatz zum Besuch beim Vertreter es noch etwas flüssiger machen würde. Aber es klappt ja auch so.

‚Das war’s‘, schoss es Kurt durch den Kopf, bevor er fühlte, wie seine Beine das Gewicht von Beton annahmen. ’Erst verlier ich die Arbeit, dann die Wohnung, muss zu Mutti ziehen, ihre täglichen Vorwürfe, dass ich nichts aus mir gemacht habe, ertragen und Minouche muss ins Tierheim, weil Mutti Katzen hasst.‘
Herrlich! Sein Kopfkino ist super beschrieben, ich habe voll mitgelitten.

er lebte bereits in seiner detailliert ausphantasierten Lebenskatastrophe.
Ja, es ist vorbei!

„Ich nehme an, etwas lief bei der Reparatur der Nylons schief. Wäre da aber nicht das naheliegendste, es auch so mitzuteilen? Stattdessen führen Sie mich hinters Licht.“
Sie ist schon sehr geradezu, ich wäre die perfekte Besetzung für die Rolle. Beng! Aber Du ziehst es ja komplett durch, passt also.

"Sie sehen umwerfend attraktiv in diesen Nylons aus", stieß er hervor und der Gedanke: 'Kurt, jetzt bist du zu weit gegangen', raste durch seinen Kopf. Ihm war, als glühten seine Wangen.
'Tu' dich auf Boden! Damit ich auf ewig darin versinken kann', betete er.
Hier ist so der Absatz, wo ich mich gefragt habe, warum du die Gedanken nicht kursiv gesetzt hast, dass ist ja durchaus üblich. Die Mischung aus einfachen und doppelten Anführungsstrichen plus Satzzeichen - mir eindeutig zu viel.

"Sie lieben feine Strümpfe, das spürt man. Das ist bei Ihnen mehr als nur Ihr Beruf, nicht wahr?"
Kurt nickte, während sein Herz ihm bis zu den Ohren schlug.
Hat sie ihn wirklich durchschaut oder meint sie es im Sinne von Berufung? Sehr gut gemacht, da spinnt sich die Geschichte schön mit einer zweiten Ebene im Kopf weiter.

"Keinen Vertreter!", fiel sie ihm ins Wort, "diese Sorte Mensch kommt mir nicht ins Haus. Das machen Sie ganz allein."
Bewusste Unterstützung? Seltsames Weiterdenken! Ne, sie weiß es nicht, aber sie schätzt seine Fokussierung.

Aber bevor er mit seiner Hand zu seiner Brust weiterwandern konnte, um dort das Zartseidige der 10 DEN zu spüren, war er eingeschlafen.
Na, das ist dann wie "Schatz ich bin müde, Du weißt ja, wo alles ist." Witziger Schluss!

Hat mir wirklich gefallen, denn gerade dieses eine Geschichte erzählen, die eine erotische Situation enthält war ja bei der Challenge die Herausforderung. Allerdings denke ich, das die Fetischsituation zu weit von den meisten Menschen entfernt ist, um erotische Wirkung zu entfalten. Aber das war ja auch nicht Aufgabe.
Wirklich gern gelesen
witch

 

Liebe @lakita ,

Zeit für den Gegenbesuch. Kurzer Gesamteindruck: Klassisch erzählt, was mir persönlich immer Spaß beim Lesen macht (darin zugleich aber auch etwas altmodisch für meinen Geschmack), gute Szenen, gute Spannung, Humor. An ein paar Stellen leidet die Figurenzeichnung zugunsten des Konfliktes. Sehr bildhaft und lustvoll erzählt. Es wird auch etwas unternommen, um Sympathien mit dem Prota herzustellen, gelingt bei mir nicht so ganz :D
Fazit: Unterhaltsam und souverän geschrieben, bin Spannung und Erzählfluss gerne gefolgt.

irgendwas mit Unkaputtbar

müsste trotzdem klein geschrieben werden, weil es ja schon aufs Wort als Adjektiv referiert

Du hast es schon paar Mal erklärt, ich vergess‘ es immer wieder

"paar Mal" fand ich nicht zur übrigen Sprache des Textes passend. Klingt zu aktuell jugendsprachlich.

„ würde gern

Leerzeichen

drüber zu stülpen

zusammengeschrieben, oder? Erste Recherche bestätigt das. Prüf du auch noch mal.

„Moment“, rief Kurt in den Flur und beeilte sich, seine Hose anzuziehen.
„Können Sie für Ihre Nachbarin Ziggel dieses Päckchen annehmen?“, fragte der Postbote. „Ich hab paar Mal geklingelt, aber sie macht nicht auf.“
„Klar, mach ich, die ist bestimmt einkaufen.“

herrlich im Sinne der Spannung gelöst.

Der Strumpf verfing sich jedoch an einer ihrer Krallen und sie bekam ihn nicht abgeschüttelt. Es hatte sich ein winziger Nylonfaden verhakt und so oft Minouche auch ihre Kralle einzog, der Stoff folgte jeder ihrer Bewegungen, was ihr langsam unheimlich wurde.

Auch das

Du bist doch sonst so vorsichtig.“
„Es war meine Katze, ich hätte die Tür nicht offenlassen sollen.“

Das kaufe ich nicht so ganz. Dass ausgerechnet dieser Typ eine Katze hat ... na, okay. Aber das er diese Problematik dann nicht auf dem Schirm hat? Nee.
Trotzdem ein schönes Bild, dass sich ergibt.

'Und nun?', dachte Kurt, 'was macht sie nun? Ich müsste sie ablenken, jetzt etwas sagen, aber was? '

da ist irgendwie ein Apostroph in den Absatz gerutscht. Schau dir die Stelle mal an.

"Danke für Ihr geschmackvolles Kompliment!", hörte er und blickte neugierig auf, weil Frau von Renkens Stimme deutlich weicher klang als zuvor.

Das ist die zweite Stelle, die ich nicht so ganz kaufe. Das liegt aber, glaube ich, nur daran, wie das formuliert ist. Das geht zu schnell. Vielleicht sagt sie auch erst mal nichts, ist überrascht. Wenn sie es hingegen in völlig übersteigertem Selbstbewusstsein als Faktum und Aufmerksamkeit ihres Gegenübers anerkennt, würde sie es vielleicht eher ein bisschen übergehen.

Er: "... attraktiv ..."
Sie: "Ach, wissen Sie, Strümpfe müssen in erster Linie Form geben. Man darf es sich bei der Auswahl einfach nicht zu leicht machen. Viele haben dafür einfach keinen Sinn. Ich glaube übrigens, dass sie durchaus ein guter Verkäufer sind. Aber sie sollten ..."

Wie gesagt. Gerne gefolgt. Gute Szenenspannung.
Viele Grüße
Carlo

 

Liebe @Chutney
Lieber @Isegrims
Lieber @linktofink
Lieber @klef
Liebe @greenwitch
Lieber @Carlo Zwei

uff, da ist man mal 1 1/2 Tage nicht so ganz auf dem Damm und schon türmt sich hier die Kritikerschar und ich weiß gar nicht, was zuerst machen.

Euch allen vorweg allerherzlichsten Dank für das viele positive Feedback und erst recht die kritischen Bemerkungen und ebenfalls alles, was mit Rechtschreibung, schlichter Flusigkeit meinerseits und Grammatik zu tun hat. Ich habe, soweit ich es schon konnte, alles bereinigt, was ihr so gefunden habt und an manchen Stellen muss ich noch nacharbeiten und zwar meist dann, wenn ihr vorgeschlagen habt, dass noch etwas mehr oder ausführlicher geschrieben werden müsste. Aber dazu dann im Einzelnen an entsprechender Stelle.

Ebenfalls, weil es sich an euch alle richtet, möchte ich noch etwas zum Thema Fetisch und seine Darstellung sagen. Ich habe in der Zwischenzeit viel drüber nachgedacht, ob man einen echten Fetisch ("echt" deswegen, weil der Begriff leider heutzutage inflationär für fast jede Spielvariante genutzt wird, die nicht reiner Blümchensex ist) überhaupt einem Leser so nahe bringen kann, dass er die beim Protagonisten entstehenden erotischen, sexuellen Gefühle nachvollziehen kann. Und je länger ich darüber nachdenke, desto eher würde ich sagen: NEIN, genau da liegen die Grenzen in der erotischen Literatur.

Das liegt daran, dass jeder Mensch seine höchst individuelle Skala der Erotik und der Erregung hat.
Es ist im Gegensatz dazu deutlich einfacher Ekel und Abscheu zu erregen und auch der Humor ist, wenn immerhin noch sehr individuell, so doch in bestimmten gesellschaftlichen Formen vorhanden und gleichgerichtet. Das gilt auch für Ekel und Abscheu, da empfinden viele Menschen gleichartig.

Bei einem Fetisch ist das Problem noch fokussierter, denn oft stoßen diese speziellen sexuellen Wünsche oder Stimulationen auf noch mehr Unverständnis.
Ich kann als Autor darstellen, was der Protagonist tut, um seinen Fetisch auszuleben, aber das kann ich noch so detailliert tun, wenn der Leser das nicht erotisch findet und die Chance ist sehr groß, dass er das nicht tut, dann nützt die Beschreibung nur etwas für den Zuschauer. Aber das mitfühlende Miterleben, also das erotische Gefühl kann nicht aufkommen.
Was nämlich nicht gelingt, ist genau das zu beschreiben, was die Erotik bei einem Fetisch ausmacht.
Ich ahne, ihr denkt jetzt alle, dass ich mich hier fein aus der Verantwortung herausrede -(schreibe), die ich als Autorin habe, eine gute Geschichte zu schreiben. Damit muss ich leben, wenn ich schon diesen Vorstoß wage.

Ich versuche aber euch meine Gedanken mit einem anderen Beispiel klarer zu machen: Stellt euch vor, ihr esst gerne Speiseeis. Weshalb mag der eine lieber Vanille und rührt vielleicht das Schokoladeneis nicht an, während der andere auf Zitrone und Erdbeere abfährt? Klar, man könnte sagen, das schmeckt demjenigen eben besser. Aber was ist das genau? Was spielt sich im Körper desjenigen ab, der Erdbeereis liebt? Was ist da so anders im Vergleich zum Vanilleeis?
Ich glaube, genau das kann man nicht so richtig beschreiben und so denke ich, ergeht es uns, wenn wir das erotische Erleben der Figuren beschreiben wollen.
Was funktionieren kann, aber da muss dann wenigstens ein gewisser Zugang vorhanden sein, der bei einem Fetisch schwierig ist, ist die Phantasie des Lesers zu öffnen. Man beschreibt eine Situation, die so ( offen ) gehalten ist, dass der Leser seine eigenen Momente, die ihn erregen können oder könnten, hineinphantasieren kann.

Danke, dass ihr mir eure Zeit geschenkt habt, mir bis hierhin zu folgen und nun in medias res zu den einzelnen Kritiken:


Liebe @Chutney


Hier würde ich entweder schreiben: "Wenn ihm an manchen Tagen viele Kundinnen Ihre Nylons brachten, so dass ... " Oder ich würde das "ihm" einfach weglassen.
geändert
Das Fette finde ich doch zu heftig. Ansonsten, sehr cool, die Renken.
Davon konnte ich mich noch nicht trennen, verstehe aber deine Bedenken.
Die Luise so als Sidekick finde ich echt süß. Das ganze Setting, wie du die Geschichte anlegst, die Sprache, das fühlt sich sehr authentisch für diese Zeit an.
Herzliches Dankeschön.
Genauso macht es unsere Katze und transportiert die Strümpfe dann laut schreiend, wie in Trance durchs Haus.
Herrlich, was du da schreibst.
Klingt irgendwie umständlich. Vorschlag: Kurt hatte ihn, was selten genug vorkam, noch nicht gefüllt. Oder: Kurt hatte ihn noch nicht gefüllt, was selten genug vorkam.
geändert
Das klingt als Dialog ein bisschen umständlich ausformuliert, auch wenn der Duktus ansonsten zur Textart ja passt. Mein Vorschlag wäre, das Fette zu ersetzen durch irgendeinen rustikalen Ausruf. "Oh ha:" oder "Uiuiui"
Ich habe es etwas anders geschrieben, aber das Fette nicht ersetzt.
Erst hab ich gelesen "mit geröteten Augen", als Hinweis darauf, dass sie von der Renken zusammengefaltet worden ist. Hätte auch gepasst.
Stimmt hätte...
Die finde ich sehr gelungen, denn hier wächst er über sich hinaus und erwischt Frau von Renken an ihrem Schwachpunkt, die daraufhin auch eine andere Seite zeigt. Da flirrt was, das ist spürbar zwischen den beiden. Das ist die erotischste Stelle für mich.
Oh, das freut mich sehr.
Großartig! Man gönnt es ihm und feiert mit ihm.
Schön zu lesen, dass es gut ankommt.
Hach ja, was für ein Happy end. Ich hab deine Geschichte sehr genossen, liebe Lakita.
Ich fand auch, Kurt hatte ein Happyend eindeutig verdient.

Tausend Dank für deine so freundliche und lobende Kritik und deine konstruktiven Verbesserungsvorschläge, die ich gern übernommen habe.


Lieber @Isegrims

Auf deine Kritik war ich hochgespannt und freue mich sehr, dass du mit meiner Geschichte etwas anfangen konntest und auch, dass sie dir an manchen Stellen gefallen hat. Danke für deine Mühe und konstruktiven Vorschläge.

Ich mag die Geschichte sehr, gerade weil sie Erotik auf eine besondere Art interpretiert, zeigt, dass Sehnsucht nicht allein in direktem Körperkontakt besteht.
Danke für dein Lob.
Auch den Bezug auf eine vergangene Zeit, die geschilderten Beziehungen zwischen den Figuren, die aus einer anderen Epoche heraus erzählen, zeigt der Text, wie ich meine, authentisch, Jedenfalls soweit ich das beurteilen kann.
Ich habe auch einige Zeit damit verbracht, zu recherchieren
Meiner Meinung nach lässt sich die Wirkung noch verstärken, wenn die Szene, als deine Hauptfigur sich mit den Strümpfen der feinen Dame beschäftigt, etwas gedehnt wird, nicht explizit, aber in Verbindung mit Sinneseindrücken oder/und Erinnerungen. Ich habe zum Beispiel mal gehört, dass beschweißte Nylons einen besonders aufregenden Duft haben.
Ich weiß jetzt nicht genau, an welcher Stelle du das meinst, gehe aber mal davon aus, wenn er sich zu Hause befindet und bei seinen Repassierarbeiten ist und seine Gedanken dann noch mehr erotisch werden, nicht wahr?
Beschweißte meist du verschwitzte? Wenn ja, ja das ist eine Variation dieses Fetischs, den Kurt aber nicht hat. Das ist ja eine der Erkenntnisse, die ich bei meinen Recherchen gewinnen konnte, dass es nicht den einen Fetisch gibt, sondern jeder gestaltet ihn sich anders. Der eine möchte nur mit Nylons von einer Frau berührt werden, aber sie sich nicht anziehen, der nächste wünscht sich am liebsten den Ganzkörpernylon auf seiner Haut, der nächste würde nur Strümpfe und das passt zu deiner Frage, erotisch finden, die die Frau getragen, aber noch nicht gewaschen hat, dem nächsten ist es wichtig, dass es zwar gesäuberte, also gewaschene, aber unbedingt getragene Strümpfe sind, der eine fährt auf Netzstrümpfe ab, was in meinem Fall nicht ging, weil es die noch nicht gab, der nächste liebt Strumpfhosen, der nächste Nylonsöckchen, der eine möchte, dass Frau die Nylons in Highheels präsentiert, der nächste möchte sich selbst bestrumpft mit einer ebenfalls bestrumpften Frau reiben oder er fährt darauf ab, dass sie ihn mit ihren bestrumpften Füssen befriedigt und so weiter, es gibt nur die Vielfalt, jeder ist anders.

Was ich allerdings nicht entdeckt habe, dass Frauen diesen Fetisch haben, was nicht heißt, dass sie nicht Nylons besonders gern tragen.


klingt recht modern, das Wort
Unkaputtbar fand ich eher der damaligen Zeit zugeordnet.
da ließe sich auch noch etwas konkretes anfügen
Ja, das werde ich auch noch tun. Guter Hinweis. Auf die Schnelle mochte ich aber da noch nichts einfügen, das muss ein bisschen reifen.
den Bezug kann ich nicht herstellen zwischen Paar und Strümpfe
Er schaut ja an der Frau herunter und könnte nun das Paar Strümpfe meinen, damals trug ja niemand Strumpfhosen, also Paar war es immer oder aber das Paar Schuhe. Deswegen fragt sie nach.


auch so eine Stelle, wo der Geruch ins Spiel kommen könnte
Wäre mir eindeutig too much, denn das wären dann ja Schweißgerüche oder? Und ich finde die eher abtörnend, also besser nicht bei einer erotischen Geschichte.
mm, klingt nach 80er Jahre, da hat man großgeblümtes getragen oder?
Ich habe mich nochmals damit beschäftigt und Hut ab, das stimmt, es gab da nichts Großblumiges. Habe ich geändert.
wünschte ich mir konkreter: was stellt alles in den Schatten
Stimmt, muss ich auch noch mal ran und versuchen!!!, es konkreter zu beschreiben. Guter Hinweis, da lass ich den Leser ein wenig zu sehr allein mit seiner Phantasie.
frage mich nur, warum die Katze nicht schön früher einmal einen Strumpf erwischt hat
Du bist nicht der einzige, der das moniert, ich denke, ich werde noch deutlicher erwähnen, dass er so abgelenkt war, dass er schlicht vergessen hat, die Tür zu schließen, was er sonst immer tut. Ich war aber auch schon auf die Idee gekommen, dass Minouche sich weiter entwickelt hat und nun Türen öffnen kann, mal sehen. Damit hole ich aber höchstens die Katzenbesitzer ins Boot. Bin noch nicht mit mir im Reinen, aber ich füge etwas an, geht klar.
15 Mark, teuer? So teuer, dass er ans Sparbucht muss, echt?
Ich habe extra nochmals nachgeschaut für dich, also damals kostete das Paar Strümpfe, je nach Qualität 6-10 Mark, hier sind es ja exquisite, also ist 15 Mark auch ok. Ein Handwerker musste gut vier Stunden arbeiten, um 6 Mark bezahlt zu bekommen. Ich hatte auch irgendwo mal die Gehälter ermittelt, die man damals bezahlt bekam, finde aber meine Datei grad leider nicht. Es war übrigens damals noch nicht üblich, dass jeder sein Bankkonto hatte und bargeldlos bezahlt wurde. Es gab Lohntüten. Daher war als Geldanlage das Sparbuch das einzige Mittel, Geld sicher zu deponieren.

könnte auch detaillierter sein, was er sich denkt, was sie so umwerfend macht
Ja, das könnte ich auch hier noch versuchen, darzustellen, da werd ich versuchen, nachzuarbeiten. Danke für den Hinweis.
ein Paradies für Kurt, hübsches Finale.
Dankeschön!

Großen Dank für all deine kritischen Anmerkungen und Anregungen, die sehr hilfreich sind und lieben Dank für dein Lob!


Lieber @linktofink

Lieben Dank für all deine kritischen Bemerkungen, von denen ich einige sofort umgesetzt habe, wie du gleich siehst.

Hm, war als schwaches Verb wäre vermeidbar.
Hier habe ich nichts gefunden, was den Satz nicht noch mehr in die Länge gezogen hätte, ich bleibe jetzt erst Mal bei "war", verstehe aber deine Kritik.
Das e darf ohne Apostroph weggelassen werden.
Aber, wenn ich Friedrichard nicht ganz falsch verstanden habe, schaden tut es auch nicht.
klein, da Adjektiv?
geändert
ihm ihre ist wie das dass, meistens vermeidbar.
geändert
Er hat das Objekt der Begierde in der Tasche und muss die Erregung nicht 10 Min. Fußweg lang "bewahren". Sobald er die Nylons zuhause freilegt, kommt die Erregung ganz schnell von alleine wieder. Der Fetisch ist der perfekte Trigger.
Es ist eine Spielvariante von ihm, dass er diese Erregung quasi mit nach Hause nimmt, um so dort zu steigern. Ich habe noch ein kleines Eckchen hinzugefügt, in der Hoffnung, dass es nun etwas klarer ist.
Mir kommt das ab zu spät, das macht den Satz unnötig leseschwer. Ließe sich beheben durch umstellen: Dieses Parfüm hob sich durch seine Schwere ab von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen.
geändert
nahtlose, bezieht sich auf Strümpfe weiter vorne.
Hm... da bin ich nicht deiner Ansicht, es sind die Nahtlosen, als Begriff und damit ist es ein Substantiv. Es sind die schwarzen, französischen Nahtlosen.
Na, das ist ein bisschen geschummelt, denn da erzählen sich zwei etwas, über dass sie beide bestens Bescheid wissen.
Ja, stimmt, tut natürlich etwas weh, dass du die Finger in die Wunde meines dilettantischen Schreibens legst, aber ich bin nicht hier, um Schonung zu erbitten.
Befriedigen kling so nach Bio-Unterricht, vllt. streicheln?
Ich wollte nicht plump "wichsen" schreiben und streicheln ist nicht befriedigen. Ich lass es so stehen, in der Hoffnung, dass nicht alle beim Wort "befriedigen", wie du an den Bio-Unterricht erinnert werden, womöglich noch mit einem völlig blöden abtörnendem Lehrer.
Liest sich verkehrt, vllt. beschädigen könnte?
Da bin ich jetzt mal stur, weil es sich für mich nicht verkehrt liest.
Postboten gibbet nicht mehr, nicht bei Päckchen, da heißen die Paketboten
Ich gestehe, ich hatte gedacht, dass damals in den 50er der Postbote auch die Päckchen mitgenommen hat, aber ich habe mich getäuscht und es postwendend geändert.
sehnlichst darauf, besaßen.
geändert
Sorry, neugierig ja, aber wissbegierig nee, du, das passt nicht zu einer Katze, denn die können sich nicht mit Kulturtechniken Wissen aneignen.
Also ich hab es geändert, weil ich auch mit dem Wort "neugierig" leben kann, aber deine Behauptung, dass sich Katzen nicht mit Kulturtechniken Wissen aneignen, steht hier gar nicht zur Debatte. Sie lernt ja nicht lesen, schreiben oder rechnen, wenn sie wissbegierig hochschaut, sondern versucht zu ermitteln, was das für ein schwarzes Teil ist, das auf der Leine hängt. Für mich ist das immer noch Wissbegierde, aber durchaus auch Neugierde, beides eben.
das Nylon oder den Nylonstrumpf.
Das Nylon ja, aber in meinen Ohren klingt es nicht gut, weil wir ja im Sprachgebrauch nicht immer Nylonstrumpf sagen, sondern das verkürzen und den Nylon sagen. Ich habe es jedoch alles geändert, denn Nylon taucht an einigen Stellen auf, warte allerdings nur auf denjenigen Kritiker, der mir genau das kritisiert, um es wieder ändern zu können.
Mutti, ernsthaft?
Damaliger Sprachgebrauch.
das Naheliegendste.
Siehe bitte was Friedrichard dazu geschrieben hat.
Ähnlich hier und doch ganz anders: Nicht jedes „das“ erzeugt ein Substantiv. Hier seh ich das naheliegendste als bloßen Superlativ (am naheliegendsten) an. Das gewese könnte auch wegfallen – wenn man nicht so spräche ...

Da muss was weg.
Nein, eigentlich nicht, weil ich immer dann, wenn Kurt etwas denkt und nicht laut sagt, es in '...' gesetzt hatte. Aber greenwitch fand das auch nicht so klar lesbar, deswegen habe ich nun all seine Gedanken in Schrägschrift umgewandelt, somit ist DAS weg.
Hm, ist das Platt? ^^
Ja, kennste wohl nicht, wa? Das Nylonkurtplatt. Ich hab den Satz geändert.
Schade! Vertane Erotik-Chance. Wenn sie ihn schon erpressen will, sollte sie nicht auf regelmäßigen Lieferungen bestehen (gähn!), sondern sich in den Nylons von ihm verwöhnen lassen. Und so wirklich schlimm wäre das für ihn bestimmt nicht.
Also, dass ich hier Erotik vertue, kauf ich. Und hab auch schon Isegrims, der es auch bemängelt, mitgeteilt, dass ich da noch ran will an diese Stelle. Aber ich möchte schon bei Kurt bleiben. Wenn ich es so, wie du es vorschlägst machte, dann würde das nicht seine Erotik sein, sondern die der von Renken. Denn wenn sie sich durch ihn verwöhnen lässt, hat sie etwas davon, er mit seinem Fetisch zunächst mal nichts, es sei denn, sie revanchiert sich bei ihm. Meine Hauptfigur bleibt aber Kurt.

Aber der Text hat seine Längen, es sind mir zu viele Wasserstandmeldung drin, als wäre es dir total wichtig, dass ich als Leser immer genau weiß, was sich im Prota abspielt.
Ja, es war mir sehr wichtig, dem Leser mitzuteilen, wo er sich befindet, weil ich einerseits in den 50er Jahren das alles angesiedelt habe, da muss ich ihm Input geben und da es sich um einen Fetisch handelt, war mir ebenfalls wichtig, dass man erfährt, was da bei ihm vorgeht. Ich verstehe allerdings deine deutliche Kritik und dass insoweit meine Geschichte bei dir keine Gnade findet. Muss ich mit leben.
Da könntest du sehr zusammenstreichen.
Nein, aus meiner Sicht nicht.
Auf viele dieser Beschreibungen könnte ich verzichten, weil sie wahnsinnig das Tempo verschleppen.
Ich habe das mit dem Tempo in Kauf genommen und mir gesagt, es passt insoweit auch in die Zeit, in der es spielt. Ich finde eher, es unterstreicht auch diese Zeit. Verstehe allerdings, ausgehend von deiner grundsätzlichen Kritik, dass es dir zu geschwätzig ist.
Und leider fehlt mir die Erotik. Wenn es in medias res gehen könnte, ziehst du die Handbremse und machst mMn zu wenig draus. Im Grunde erfahre ich wenig über seinen Fetisch, außer dass es seine Obsession ist. Bisschen Selbstbefriedigung, aus die Maus. Da wäre es interessant, neben dem täglichen handwerklichen Umgang, den du ausführlich schilderst, tiefer in das Zwanghafte einzutauchen. Der Fetisch ist schließlich so groß, dass er sogar den passenden Beruf ergriffen hat, um ihn auszuleben.
Dazu hab gleich am Anfang etwas geschrieben, weshalb ich glaube, dass Fetisch nicht gut funktionieren kann. Und was willst du mehr über seinen Fetisch erfahren, frage ich mich?
Wie intensiv sein Orgasmus ist? Wie schnell, wie oft? Womit hab ich schon dargelegt. Und was bitte ist an seinem Verhalten zwanghaft? Darunter verstehe ich etwas anderes. Es ist vielleicht ungewöhnlich, wie er sich verhält, aber zwanghaft?
Handelt für dich ein Bücherwurm, der Buchhändler geworden ist auch zwanghaft?

Von der Gewichtung her könnte sich die Wippe deutlich in diese Richtung neigen und zur Frau von Renken!
Nee. Siehe weiter oben.

Dir, lieber linktofink danke ich ganz besonders für deine kritischen Bemerkungen über all das, was dir fehlt in dieser Geschichte. Das hat mich dazu veranlasst, darüber nochmals gründlicher nachzudenken, was Erotik bei solchen Plots leisten kann und natürlich hat es mir auch klar gemacht, was ich alles nicht kann und beherrsche, also jede Menge Aufgaben, die ich noch vor mir habe, um ein Stückchen weit besser zu werden. Es muss auch solche Leute geben, die so etwas aufzeigen und dafür danke ich dir sehr.

Lieber @klef

Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass du dich unter meiner Geschichte meldest, so sehr wie ich deine Geschichte auseinandergepflückt habe und dir das Leben mit all meiner Kritik schwer gemacht habe.
Respekt, dass du dich trotz allem meldest und mir sogar obendrein noch eine positive Rückmeldung gibst. Das gefällt mir somit doppelt gut an dir.

danke für deine Geschichte, die mich an meine Kinderzeit erinnert.
Und erst recht das!
Meine Tante arbeitete als Repassiererin.
Treffer und versenkt möchte ich da am liebsten schreiben. Was für ein schöner guter Zufall.
Hier ein Link zu einem alten Patria-Plakat (falls das funktioniert). https://images.app.goo.gl/K6xrVjXng58XAGGQ9
Jo, konnte ich öffnen und anschauen und musste lachen, denn auf dem Foto ist so schön deutlich, mit welchem Gefühl damals die Werbung gearbeitet hat, um die Strümpfe an die Frau zu bringen: Urlaubsgefühl, Weite, Sonne und Venedig als die Stadt, zu der alle mal reisen wollten.
Und witzigerweise, falls du sie schon gelesen hast, spielt Isegrims Geschichte in Venedig.
Also Zufälle gibt es...herrlich.

Danke für dein Feedback.


Liebe @greenwitch ,

Danke, dass du mich ganz geschickt mit auf deine Lesereise genommen hast, das war echt gut nachvollziehbar, was da mit dir passiert ist, klasse. Das hilft ungemein, zu erleben, an welcher Stelle der Leser was empfindet, wo seine Fragezeichen entstehen, wo er Spannung fühlt, Mitleid und so weiter, du weißt schon. Danke dafür!

für den erotischen Teil fehlt mir wohl ein Gen, da gibt es gar nicht viel zu zusagen.
Ja, versteh ich gut. Fetische sind auch nicht so leicht zugänglich, es sei denn, man hat sie auch.
Aber hier sprechen wir über grobe DDR-Strumpfhosen, also nicht vergleichbar.
Doch irgendwie schon, weil die Art wie dort die Laufmaschen repariert wurden, dieselben sind. Ich habe übrigens gelesen, dass noch sehr lange in der DDR repassiert wurde. Und ich meine mich zu entsinnen, dass meine Eltern, die regelmäßig zu jemandem Päckchen schickten, immer auch mal eine Strumpfhose mitreingetan haben, weil die wohl in der DDR ziemlich teuer war, vermute ich mal.
Ich würde das "so" weglassen, die Vertreter sind ja generell sehr beliebt bei den Verkäuferinnen, sie bringen Neuigkeiten, verschenken oft Kleinigkeiten, versuchen immer sich beliebt zu machen, da halte ich abschätzige Bemerkungen für unwahrscheinlich.
Sehe ich sofort ein, geändert.
Der Ärmste! Des Guten zuviel!
Nö. lach
Ich denke, mit ein bisschen Möbelrücken ließe sich der Zungenbrecher "Sie, Sie" beseitigen. z.B. Meinen Sie, hier ist noch was zu machen? Und hält ihm das Problem hin.
geändert
Mein Kopfkino flackert! Steht er nicht hinter einem Tresen? Wie sieht er da die Beine?
Vielleicht sahen die Warenhäuser aber auch anders aus, als ich sie vor Augen habe.
Oh, da stellst du mich vor ein kleines Problem, weil ich nicht so genau weiß, wie ich das noch einfügen soll. Die Tresen waren in besagtem Kaufhaus niedrig, also nicht so diese hohen Kontortresen, die man sonst hatte. Aber ich werde mir da noch was überlegen. Vielleicht kommt mir noch ein zündender Gedanke, wie ich das elegant miteinflechten kann.
Braucht es das ausziehen der Handschuhe? Willst Du damit auf etwas hinaus? Ich frage mich, ob ich etwas überlese. So ist es für mich unnötig beschreibend.
Erst hab ich wie du gedacht: Jo Quatsch, es bringt hier ja nix, ABER dann habe ich den nächsten Absatz gelesen und gewusst, wieso ich das nicht beim Korrekturlesen schon rausgeworfen hatte. Dieser Satz leitet über in denjenigen, der im nächsten Absatz steht. Daher muss er bleiben.
Den Satz finde ich sehr verschachtelt. Und schwitzen die Hände wirklich in Baumwollhandschuhen? Du siehst, mich hat dein Verkäufer voll im Griff, ich bin voll in Deiner Geschichte. Sehr gut gemacht.
Seine Hände schwitzen und die Baumwolle saugt es auf und ich kann mir lebendig vorstellen, dass so an manchem Sommertag, die hatten ja früher keine Klimaanlage in den Kaufhäusern, er am Ende, wenn er die Handschuhe anbehalten musste, weil so viele Strümpfe angebracht wurden, seine Handschuhe nass waren.
Daher stutze ich hier! Später steckt er ja sogar die Tüte mit Frau von Renkens Nylos in die Hosentasche (Um sie dicht bei zu haben?). Gefühlt baut sich die Erregung doch bei dem Gedanken an zu Hause, an seine heutigen Schätze auf. Warum bewahren?
Nein, er hat im Kaufhaus schon erregende Gefühle und die konserviert er sich auf dem Nachhauseweg, um zu Hause mit den Strümpfen, quasi ein Lever höher weiterzumachen. Ich habe aber deine Bemerkung zum Anlass genommen, das noch ein wenig im Text zu ergänzen. Danke für den wichtigen Hinweis.
Genau, er fantasiert doch jetzt schon. Oder meinst Du es in Richtung, ach wie war diese herrliche Bezeichnung unter einer Geschichte "Halbzeit..."?
Nee, er phantasier jetzt schon.
Ah, er hat allein seine Spaß! Mal was ganz anderes, gute Themenwahl. Generell finde ich hier ist wirklich eine Geschichte, die halt auch Erotikelemente enthält. Sparsam, aber absolut in die Geschichte integriert. Finde ich gut!
Dankeschön
Verwirrung! Kurz vorher sagst Du, sie trägt Nathlose! Habe ich eine falsche Vorstellung von den Strümpfen? Dabei fällt mir gerade noch ein: Wie reagiert er auf Strumpfhalter? Oder tragen die Damen gar keine?
Was für eine aufmerksame Leserin du bist! Du hast das richtig gesehen, da war ich echt schlampig und hab es flugs geändert. DANKE!
Okay, das ist speziell. Aber es gibt natürlich nichts, was es nicht gibt. Rein Materialmäßig, von der Haptik her kann ich ihm folgen. Spannendes Thema, mit Fetisch habe ich mich noch nie beschäftigt.
Genau, es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt. Das einzige, was man definitiv sagen kann: alles ist möglich, es gibt keine festgelegten Verhaltensmuster bei Menschen mit einem Fetisch. Ich habe weiter oben schon Isegrim mit einer Menge Beispiele gelangweilt, das wiederhole ich jetzt nicht.

Ach so, eine Katze! Habe ich vorher irgendetwas überlesen oder ist das eine absichtlich offene Frage für den Leser?
Oh, nein, du hast nichts überlesen. Genau an dieser Stelle erkennt man es erst und nicht schon früher.
Okay, alle anderen sind anständig in der Aktentasche. Auch ein schönes historisches Detail, hat ja heute kaum noch jemand.
Ja, die Aktentasche. Mein Opa hatte früher sogar zu meinem größten Erstaunen immer die Weihnachtsgans drin, die er beim Preisskat gewonnen hat. Urkomisch, was der alles so aus seiner Aktentasche zauberte.
Herrlich! Sein Kopfkino ist super beschrieben, ich habe voll mitgelitten.
Danke für dein Lob.
Hier ist so der Absatz, wo ich mich gefragt habe, warum du die Gedanken nicht kursiv gesetzt hast, dass ist ja durchaus üblich. Die Mischung aus einfachen und doppelten Anführungsstrichen plus Satzzeichen - mir eindeutig zu viel.
Und genau das hab ich nun getan und zwar, weil mir vorher der Mut dazu fehlte und ich dachte, nur so ist es korrekt und so. Da hab ich jetzt gleich mal den gesamten Text durchgelaust und alles ins Kursive gestellt, was nur seine Gedanken sind. Danke für diesen Anschub. Ich fühle mich selbst wohler damit.
Hat sie ihn wirklich durchschaut oder meint sie es im Sinne von Berufung? Sehr gut gemacht, da spinnt sich die Geschichte schön mit einer zweiten Ebene im Kopf weiter.
Das hab ich offen gelassen.
das die Fetischsituation zu weit von den meisten Menschen entfernt ist, um erotische Wirkung zu entfalten.
Stimmt exakt.

Liebe greenwitch, ganz großen Dank für dein tolles Feedback, dein Lob und deine konstruktiven Verbesserungsvorschläge.


Lieber @Carlo Zwei ,

lieben Dank für dein Feedback und hilfreichen Verbesserungsvorschläge, die sich zum Teil mit denjenigen der Vorkritiker decken.

Kurzer Gesamteindruck: Klassisch erzählt, was mir persönlich immer Spaß beim Lesen macht (darin zugleich aber auch etwas altmodisch für meinen Geschmack), gute Szenen, gute Spannung, Humor.
Danke für dein Lob und das mit dem altmodisch sehe ich nicht negativ, denn die Geschichte spielt in einer altmodischen Zeit der 50er.
Fazit: Unterhaltsam und souverän geschrieben, bin Spannung und Erzählfluss gerne gefolgt.
Wow, dankeschön.
müsste trotzdem klein geschrieben werden, weil es ja schon aufs Wort als Adjektiv referiert
geändert
"paar Mal" fand ich nicht zur übrigen Sprache des Textes passend. Klingt zu aktuell jugendsprachlich.
Das empfinde ich nicht so.
Das kaufe ich nicht so ganz. Dass ausgerechnet dieser Typ eine Katze hat ... na, okay. Aber das er diese Problematik dann nicht auf dem Schirm hat? Nee.
Trotzdem ein schönes Bild, dass sich ergibt.
Das ist schon mehrfach bemängelt worden, ich werde das noch auf irgendeine Weise, die ich noch nicht zuende überlegt habe, runder und logischer machen.
da ist irgendwie ein Apostroph in den Absatz gerutscht. Schau dir die Stelle mal an.
Nee, ist es nicht, aber es ist trotzdem geändert, weil ich die Gedankengänge Kurts immer mit ' gekennzeichnet hatte, nun stehen seine Gedanken kursiv.
Das ist die zweite Stelle, die ich nicht so ganz kaufe. Das liegt aber, glaube ich, nur daran, wie das formuliert ist. Das geht zu schnell.
Ist auch schon kritisiert worden und sehe ich auch ein, ich habe ja eh an dieser Stelle schon nachgearbeitet gehabt, muss nochmals ran. Wichtiger Hinweis, für den ich dir danke.

Lieben Dank nochmals fürs Lesen und hilfreiche Kritisieren.


Liebe Grüße an euch alle

lakita

 

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