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Hauchzarte 10 Denier

Challenge 3. Platz
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08.01.2002
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Hauchzarte 10 Denier

Von Montag bis Samstag war Kurt an den Vormittagen Verkäufer in der Strumpfabteilung des größten Warenhauses in Hamburg-Altona. An den Nachmittagen entfernte er in Heimarbeit an seiner Repassiermaschine Laufmaschen.
„Bist du lieber hier oder zu Hause bei den Nylons?“, fragte ihn seine Kollegin Luise.
Kurt überlegte, was er antworten sollte.
„Ich find‘ beides gut. Hier herrsche ich über alle Nylons und habe die lieben Kundinnen. Zu Hause kann ich meinen Gedanken nachhängen, während ich Strümpfe rette“, log er.
„Ja, aber manche Kundinnen sind schon recht anstrengend, so ganz das Gegenteil von lieb“, sagte Luise, „ich bin heilfroh, dass ich die nicht bedienen muss. Männer sind mit ihren Socken einfacher.“
Kurt schmunzelte. Sie wusste nicht, dass er glücklich über die Aufteilung war. Nylons waren seine Leidenschaft. Männersocken stießen ihn ab.
„Ach, eh ich es vergesse“, sagte Luise, „in den nächsten Tagen kommt ein Vertreter vorbei, soll ich dir ausrichten, der dir neuartige Strümpfe vorstellen will. Ich hab es nicht ganz verstanden, es geht um irgendwas mit unkaputtbar.“
Kurt schnalzte mit der Zunge.
„Unkaputtbar? Dass ich nicht lache, die sind dick wie selbstgestrickte Wollstrümpfe. Blickdicht! Das geht doch nicht!“
„Ich sag’s ja nur“, sagte Luise, „du bist der Fachmann.“
„So ein Dreck kommt nicht in die Regale“, sagte Kurt, „da werd ich der Abteilungsleitung von abraten. Das gilt auch für diese neumodischen Strumpfhosen.“
„Strumpf was?“, fragte Luise.
„Noch nie davon gehört? Der letzte Schrei aus Amerika. Strümpfe und Hose in einem. Ganz ohne Hüfthalter.“
„Wie? Ohne? Und die Unterhose ist gleich mit dabei? Kann ich mir nicht vorstellen.“
Kurt nickte. „Ich auch nicht. Auf jeden Fall ist das nix für die Kundinnen.“

Kurt konnte beide Kaufhauseingänge bequem überblicken, denn die Strumpfabteilung war im Parterre mittig platziert. Sein Blick wechselte oft von einem Eingang zum anderen, um potentielle Kundinnen zeitig erblicken und taxieren zu können.
„Du guckst so enttäuscht“, stellte Luise fest.
„Tu ich das?“, Kurt zögerte, „ich frag mich immer, wie Kundinnen das Warenhaus durchqueren können, ohne die Nylonabteilung zu beachten.“
„Ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Luise, „vielleicht gehen sie schnell weiter, wenn sie dich sehen, so intensiv wie du ihnen auf die Beine guckst.“
„Was? Ich muss doch auf die ..., das ist die Nylon-, nicht die Hutabteilung.“
„Alles gut, Kurt“, kicherte Luise, „hab nur gescherzt.“
Verflucht, dachte Kurt, ich muss mich mehr vorsehen.
Je hauchdünner, je glänzender, je seidiger die Beine der Trägerinnen bestrumpft waren, desto rosiger wurden Kurts Wangen und seine Hände schwitzten. Das durfte Luise auf keinen Fall bemerken. Und erst recht nicht, dass die Wärme dann bis in seinen Unterleib wanderte, wenn mit 10 DEN bekleidete Beine an seinem Verkaufstresen verweilten. Es gab für Kurt Tage der Dauererregung.


„Guten Tag, meinen Sie, die sind noch zu retten?“
„Einen winzigen Moment, die Dame“, sagte Kurt, „ich ziehe mir schnell Handschuhe an, damit Ihre Strümpfe nicht Schaden nehmen.“
„Aber sie sind ja schon beschädigt“, kicherte die Dame.
Während Kurt sich zur Schublade mit den weißen Baumwollhandschuhen bückte, betrachtete er verstohlen die Beine der Frau. Sie trug keine flachgestrickten, sondern die moderne Form der rundgestrickten Nylons. Bei diesen Modellen war keine Naht mehr erforderlich.

Vorsichtig schob Kurt seine behandschuhte Hand in den Strumpf und drehte seinen Unterarm hin und her, bis er die Laufmaschen entdeckte.
„Hier und hier“, zeigte die Kundin zusätzlich und Kurt nickte.
„Das bekomm ich hin.“
Er blickte in ein erleichtertes Gesicht und seine Augen wanderten wieder zu den Beinen. Die Nylons hatten, wie der Strumpf, den er zur Reparatur angenommen hatte, einen seidigen Schimmer.
„Sehr elegantes Paar“, lobte Kurt und die Kundin blickte an sich herunter und errötete.
„Sie meinen die Strümpfe?“
„Ja, sehr exquisit, die kommen aus Amerika, nicht wahr, die kosten einiges.
„Mein Mann hat sie mir geschenkt. Ich habe keine Ahnung, was sie gekostet haben.“
„Dann hat ihr Mann einen edlen Geschmack, mein Kompliment.“
„Wann kann ich die Reparatur abholen?“
„Am Samstag ist es fertig“, sagte Kurt und ließ die Strümpfe in eine Papiertüte gleiten, die er zuvor mit dem Namen der Kundin beschriftet hatte.
Dann zog er seine Handschuhe aus.

Wenn an manchen Tagen viele Kundinnen ihre Nylons brachten, dass seine Handschuhe den ganzen Vormittag an seinen Händen verblieben, waren sie am Ende schweißnass.

An solchen Tagen beeilte sich Kurt, rasch nach Hause zu kommen. Auf seinem zehnminütigen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren, erhaschte hie und da ein paar Blicke auf nylonbekleidete Beine und tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein. Meist knüpfte er an seine letzte Kundin an, dachte sie sich in all ihrer Nylonpracht hautnah herbei und berührte ihre Beine sanft mit seinen bloßen Händen. In seiner Aktentasche befanden sich all die stimulierenden Tüten mit den getragenen Nylons. Seine Wohnung war das Refugium, wo er seine Lust ungestört steigern konnte, sich all diesen prickelnden Sinneseindrücken hingeben und sie ausgiebig berühren konnte.
Natürlich warteten auch jede Menge Repassieraufgaben auf ihn. Und Minouche.
Aber an diesen besonderen Tagen hieß es: „Nein, Minouche, jetzt nicht“, während er sorgfältig die Schlafzimmertür hinter sich schloss.

Es gab aber auch die Regentage, an denen kaum Kundinnen das Warenhaus betraten und Kurt gelangweilt die Nylonstrümpfe nach Farbe und Größe sortierte, obwohl er wusste, dass alles korrekt in den Kartons lagerte.

An solch einem Tag begegnete er ihr. Kurt hatte sich tief über die Schublade mit den Reparaturannahmen gebeugt, um zu prüfen, ob alle Tüten in exakter alphabetischer Reihenfolge einsortiert waren, als eine Parfümwolke in seine Nase stieg. Er vermochte nicht zu ergründen, ob es Rosenblüten und Vanille war oder Patschuli. Dieses Parfüm hob sich durch seine Schwere ab von den flüchtigen Kölnisch Wasserdüften seiner anderen Kundinnen. Eine feste Frauenstimme befahl: „Die müssen bis morgen repariert sein!“ Überrascht blickte Kurt hoch und fühlte sich von dunklen Augen gefangen gehalten, die kühl in die seinen blickten. Er wagte es nicht, auf die Strümpfe zu schauen. Er konnte nicht jede Laufmasche beseitigen. Wenn zu viele nebeneinander lagen, wären hässliche Spuren seiner Repassiertätigkeit zurückgeblieben.
„Ich muss erst, ... ich meine, ... bis morgen schaffe ich es nicht.“
„Ziehen Sie diese Arbeit vor, es ist wichtig“, erwiderte sie und es klang, als spräche sie so mit ihrem Personal.
„Da sind ja noch andere ...“, protestierte er.
„Wie gesagt, es ist wichtig, dass sie morgen fertig sind“, fuhr sie dazwischen, „haben wir uns verstanden? Notieren Sie: Anna von Renken, Elbchaussee 34. Soll etwas angezahlt werden?“
„Nein“, sagte Kurt überstürzt und merkte zu spät, dass sie das als Antwort auf ihre letzte Frage auffasste.
„Bis morgen dann, guten Tag!“ Sie drehte sich um und ging.
„A... aber, gnädige Frau, ich muss erst ...“, sagte Kurt so leise, dass es außer ihm keiner hören konnte.
Er blickte hinter ihr her. Sie war hochgewachsen, hatte ihre schwarzen Haare zu einem kunstvollen Knotengeflecht am Hinterkopf aufgesteckt und trug ein tannengrünes Kleid, das am Oberkörper eng anlag, während der Rock bei jedem ihrer Schritte in Wellen mitschwang.
„Wer war das denn?“, fragte Luise, „hast du das Kleid gesehen? Diese schwarze Spitze mit den gestickten Blumenranken und drunter dieses satte Grün, garantiert direkt aus Paris.“
„Kenne die nicht“, sagte Kurt, „war hier noch nie. Von Renken, Elbchaussee hat sie gesagt.“
„Von Renken, sagst du? Der Chef kennt die. Die sollen wir bevorzugt behandeln, wenn sie kommt.“
„Hat mir keiner gesagt“, murmelte Kurt gedankenverloren. Er blickte immer noch in Richtung Ausgang, obwohl da niemand mehr war. Sein Kopf fühlte sich wattig an. Denn das, was er an ihren Beinen erspäht hatte, stellte alles, was seine Stammkundinnen trugen, weit in den Schatten. Kurts Hose beulte sich.
„Hast du gesehen, wie teuer die Strümpfe waren, die sie anhatte?“, sagte er und die Art, wie er das Wort „teuer“ betonte, ließ Luise aufmerken.
„Nee, hab nur auf das Kleid geachtet.“
„Das waren französische. Schwarze Nahtlose mit hoher Ferse in 10 DEN! Die kosten ein Vermögen. So was führen wir hier nicht.“
„Aha“, sagte Luise zögernd, „ich verwechsele das immer, sind jetzt 10 DEN besser als 15 und 20 DEN? Du hast es schon paar Mal erklärt, ich vergess‘ es immer wieder.“
Kurt antwortete nicht. Die Strümpfe, die er reparieren sollte, lagen vor ihm auf dem Tresen und schimmerten in demselben feinsten Nylon, wie die, die sie getragen hatte.
„Schau dieses duftig hauchdünne Schwarz!“, sagte Kurt, „stop! Nicht anfassen! Gibt Ziehfäden.“ Er beugte sich zur Schublade und holte ein Paar Handschuhe hervor.
„Du brauchst doch nun wirklich keine, Kurt, so weich und zart, wie deine Hände sind. Ich wette, die cremst du jeden Tag dreimal ein.“
„Und die Nägel, die dürfen nie rau oder splittrig sein“, ergänzte er, „würde gern die Handschuhe weglassen, aber es ist eben Vorschrift.“
„Etwas ist dir jedoch entgangen, bei all deiner 10 DEN-Versessenheit“, triumphierte Luise.
Kurt blickte sie erstaunt an.
„Obwohl es kräftig regnet, hatte die von Renken keinen Schirm oder Regenmantel dabei. Die hat jemand direkt vor die Tür gefahren.“

Als Kurt die Reparaturtüte beschriftete und die Nylons hineingleiten ließ, vibrierte er.
Er blickte sich verstohlen nach Luise um. Rasch schob er die Tüte tief in seine Hosentasche und sah auf seine Armbanduhr. Er musste leider noch eine Stunde bleiben.

Auf dem Nachhauseweg wirbelten in Kurts Kopf all die Möglichkeiten herum, die sich ihm mit diesen Nahtlosen boten. Sollte er sie zuerst über seine Hände ziehen, sich ausgiebig damit streicheln, das feine Gewebe auf seiner Haut spüren? Oder sich mit der bestrumpften Hand befriedigen? Oder war es noch erregender, gleich einen der Nylonstrümpfe drüberzustülpen? Fast wäre er über eine Steinkante im Gehweg gestolpert.

In seiner Wohnung verschwand Kurt so rasch im Schlafzimmer, dass Minouche, die träge im Sessel gedöst hatte, vor verschlossener Tür stand. Und dass, obwohl sie ihre Dehnübungen ausfallen ließ und gleich zur Stelle war. Maunzend sprang sie zurück auf den Sessel.
Als Kurt die Schlafzimmertür öffnete, war sie längst wieder eingeschlafen. Kurt setzte einen Wasserkessel auf die Herdplatte und überlegte, ob er gleich ein wenig Kernseife zum Ausspülen der Nylons nehmen sollte, so wie er es sonst tat. Oder nur warmes klares Wasser? Er wollte nichts riskieren, was den zarten Hauch des Nylongewebes beschädigt hätte. Es klingelte an seiner Tür. „Moment“, rief Kurt in den Flur und beeilte sich, seine Hose anzuziehen.
„Können Sie für Ihre Nachbarin Ziggel dieses Päckchen annehmen?“, fragte der Paketbote. „Ich hab paar Mal geklingelt, aber sie macht nicht auf.“
„Klar, mach ich, die ist bestimmt einkaufen.“

Wie zerbrechliches dünnwandiges Porzellan wusch Kurt die beiden Nylons in dem lauwarmen Wasser, legte die Strümpfe behutsam auf ein Handtuch und tupfte sie ab. Danach hängte er sie über die Wäscheleine, die hoch über der Badewanne angebracht war. Bevor er mit der Laufmaschenreparatur beginnen konnte, würde er mindestens ein, zwei Stunden warten müssen. Das Repassieren von Laufmaschen funktionierte nur bei trockenen Strümpfen. Wohlig dachte Kurt an das, was er vorhin mit ihnen gemacht hatte. Diese exquisiten 10 DEN, er hätte das gerne auf der Stelle wiederholt.

Doch er musste sich sputen, um all die anderen Strumpfreparaturen zu erledigen. Er entnahm die Tüten seiner Aktentasche und stapelte sie neben seiner Repassiermaschine. An guten Nachmittagen schaffte er an die zwanzig Strümpfe. Seine Kundinnen warteten sehnlichst darauf, meist besaßen sie nur dies eine Paar. Ihm fiel das Päckchen für die Nachbarin wieder ein. Kurt beschloss, es ihr zu bringen.

Durch den Windzug der geöffneten Eingangstür gestört, wachte Minouche auf und blickte um sich. Es war Zeit für ihren nachmittäglichen Erkundungsgang. Sie streckte sich, sprang vom Sessel und trippelte mal hier hin, mal dort hin, prüfte, ob alles an seinem gewohnten Platz war. Die angelehnte Badezimmertür drückte sie mit ihrem Köpfchen auf und erstarrte. Hier war etwas anders. Neugierig blickte sie hoch zu den zwei über der Leine hängenden schwarzen Nylons. Die gehörten da nicht hin. Mühelos sprang Minouche mit gestreckten Pfoten in die Höhe und zog mit ihren ausgefahrenen Krallen einen der Strümpfe zu Boden. Sie beschnüffelte das seltsame Gebilde, das bewegungslos auf dem Badewannenvorleger lag. Es roch eindeutig nach Kurt und was nach ihm roch, durfte bleiben. Minouche wollte sich abwenden. Der Strumpf verfing sich jedoch an einer ihrer Krallen und sie bekam ihn nicht abgeschüttelt. Es hatte sich ein winziger Nylonfaden verhakt und so oft Minouche auch ihre Kralle einzog, der Stoff folgte jeder ihrer Bewegungen, was ihr langsam unheimlich wurde. Sie rannte aus dem Bad, der Strumpf folgte ihr. Ängstlich rannte sie weiter, sprang auf ihren Sessel, immer noch verfolgt. Panisch setzte Minouche alle vier Pfoten ein und strampelte sich endlich frei.
Als Kurt von seiner Nachbarin zurückgekehrt war, döste Minouche, den Nylonstrumpf unter sich begraben in ihrem Sessel und er begann mit den Laufmaschenreparaturen.
Bis zum frühen Abend hatte Kurt bis auf die schwarzen Nylons alle Repassieraufträge erledigt. Immer wieder hatte er innegehalten und sich dem Gedanken hingegeben, dass in seinem Bad die erregendsten Strümpfe hingen, die er jemals durch seine Finger hatte gleiten lassen. In seiner Phantasie ließ er sich erneut auf seinem Bett nieder. Schob sanft und mit selbstquälerisch langsamen Bewegungen einen der Strümpfe über seinen Schwanz bis die verstärkte Fersenspitze seine Eichel umschloss. Dann führte er eine Hand in den zweiten Strumpf.
Ich bin zu schnell gekommen, Kurt fühlte sich wohlig erregt und gleichzeitig wehmütig, vielleicht hätte ich meine Hoden nicht..., ach und weshalb habe ich es mir denn kein zweites Mal gegönnt?

Kurt stockte der Atem. Im Bad hing nur ein Strumpf über der Leine. Er suchte akribisch, hoffte sogar auf die Unmöglichkeit, den zweiten Nylonstrumpf im Schlafzimmer gelassen zu haben. In seinen Ohren pochte sein Herzschlag.
Minouche hatte sich Protest maunzend neben ihren Fressnapf in der winzigen Küche gesetzt. Kurt hatte ihn, was selten genug vorkam, noch nicht gefüllt.
„Du bekommst gleich Abendbrot, Minouche“, sagte Kurt und erstarrte.
Oh Gott, lass das nicht zu, betete er verzweifelt, nachdem er den Strumpf im Sessel entdeckt hatte. Fiebrig fuhr er mit der Hand in den Nylonstrumpf und stöhnte, als seine Finger durch einen langen Riss mühelos ins Freie gelangten.

„Ach, der Nylon-Kurt aus Altona. Das ist ja eine Überraschung. Hab grad letztens gedacht, dass wir mal wieder zusammen ein Bierchen trinken müssen, so von Vertreter zu Verkäufer, und nun bist du hier. Uwe, mach uns zwei Lütt un Lütt.“
„Ich wollte eigentlich nicht, denn …“
„Nix da, jetzt wird erst mal was gegen den Durst getan. Prost Kurt, jünger werden wir nicht mehr.“
„Deine Frau sagte, dass ich dich hier finde. Ich brauch dringend deine Hilfe.“
„Du hast aber auch schon mal größere Schlucke genommen. Was ist denn passiert?“
„Hier.“ Kurt zog die Tüte mit den Nylons aus seiner Hosentasche.
„Oh ha“, sagte Heinz, nachdem er den Strumpf gegen das gelblich verrauchte Tresenlicht gehalten hatte, „der hat ja ordentlich was mitbekommen. Ich würd mal sagen: Der ist hin.“
„Ich benötige dringend solch ein Paar.“
„Was? Verkauft ihr in Altona Luxusnylons? Ich staune. Aber verkehrt ist das nicht.“
„Nein, es war ein Repassierauftrag. Der ist mir schiefgegangen. Die Kundin und der Chef kennen sich persönlich. Wenn ich der Dame sage, was passiert ist, ich komm' in Teufels Küche.“
„Verstehe. Aber Kumpel, diese Dinger habe ich nicht im Sortiment.“
Kurt schwieg, ihm war, als sackte etwas in ihm zusammen, Vorbote dieses Gefühls, gleich in Ohnmacht zu fallen. Seine Hände griffen nach dem Tresenrand.
„Könnte sein, dass ich ähnliche finde“, schob Heinz mit besorgtem Blick auf Kurt nach, „nu, trink erstmal einen kräftigen Schluck und dann schau ich, was ich machen kann.“
Auf dem Weg zum Warenlager, den beide zunächst schweigend zurücklegten, fragte Heinz: „Aber sag mal, wie konnte dir Profi denn sowas passieren? Du bist doch sonst so vorsichtig.“
„Es war meine Katze, ich hätte die Tür nicht offenlassen sollen.“
„Ui, da hat sie ganze Arbeit mit ihren Krallen geleistet.“
„Ja, meine Schuld.“
„Das ist Pech. Wir sind da. Ich muss ein bisschen wühlen, was ich so in der Richtung finde. Setz dich Kurt, du kannst mir dabei nicht helfen.“
Während er auf Heinz wartete, versuchte Kurt seine immer wieder hochschwappende Panik unter Kontrolle zu bringen. Wenn Heinz kein passendes Paar findet, was dann? Dann räume ich ein, dass mir ein dicker Fehler passiert ist und ersetze den Schaden, beruhigte er sich. Aber ist das nicht trotz allem ein Kündigungsgrund?
„Hier“, Heinz stand unvermittelt vor ihm, „diese beiden Paare sind die einzigen. Lass mal vergleichen.“
Kurt holte die Tüte hervor, Heinz öffnete einen der flachen Kartons und schob vorsichtig das Seidenpapier zur Seite.
„Ich glaube, du nimmst die besser in die Hand oder soll ich nach Handschuhen suchen?“, fragte Heinz, „meine Hände sind zu rau dafür.“
„Geht ohne“, Kurt zog behutsam einen Strumpf aus der Verpackung und hielt ihn gegen die nackte Glühbirne in die Höhe, den kaputten Strumpf in der anderen Hand daneben.
„Die sind unterschiedlich. Er ist farblich weniger schwarz, ein Stich grau.“
„Du siehst sowas, Kurt, aber deine Kundin doch nicht. Warte, wir schauen uns das andere Paar an.“
Dieses Paar erwies sich als komplett ungeeignet, denn in der Schachtel befanden sich keine schwarzen, sondern hellbraune Nylons. Kurt sackte in sich zusammen.
„Ich sag’s nochmal, Kurt, nur du siehst den Unterschied. Deine Kundin kriegt den garantiert nicht mit. Allerdings warne ich dich vor ...“, Heinz hob den Karton mit den Nylons empor, um darunter zu blicken, „die sind irre teuer, sie kosten 15 Mark und das ist bereits der Einkaufspreis, den ich dir lasse.“
„Ich hab’s nicht dabei, muss es erst vom Sparbuch abheben.“
„Du kannst es mir in den nächsten Tagen vorbeibringen.“
„Danke, drück mir die Daumen.“

Am nächsten Vormittag erschien nicht Frau von Renken persönlich, sondern ein Mädchen, das atemlos und mit gerötetem Gesicht Kurt wortlos den Abholschein hinhielt. Er war erleichtert, dass ihn keine dunklen Augen durchbohrten, während er seinen ‘Betrug‘ aushändigte.
Am nächsten Vormittag stand das Mädchen erneut vor Kurt.
„Frau von Renken lässt ausrichten, dass Sie heute Nachmittag zu ihr kommen sollen.“
Das war's, schoss es Kurt durch den Kopf, bevor er fühlte, wie seine Beine das Gewicht von Beton annahmen. Erst verlier ich die Arbeit, dann die Wohnung, muss zu Mutti ziehen, ihre täglichen Vorwürfe, dass ich nichts aus mir gemacht habe, ertragen und Minouche muss ins Tierheim, weil Mutti Katzen hasst. Kurts Beine knickten ein und Luise sah ihn hinter dem Tresen seltsam schwankend und sich krampfartig am Verkaufstresen festhaltend.

Als Kurt sich am Nachmittag auf den Weg in die Elbchaussee machte, hatte er sich in sein ‚Todesurteil‘ ergeben. Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er lebte bereits in seiner detailliert ausphantasierten Lebenskatastrophe.
Vor sich hinstarrend saß er unbequem an der Sesselkante und hatte weder für die in üppigen Goldrahmen steckenden Ölgemälde Augen, noch für die kraftvollen Farben des Perserteppichs des Salons.
Erst als ihm eine Parfümwolke in die Nase stieg, blickte er auf.
„Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, andersartige Strümpfe als die meinigen auszugeben? Ich hasse es, wenn jemand versucht, mich für dumm zu verkaufen.“
Betreten senkte Kurt wieder seinen Blick.
„Ich hätte es nicht tun sollen, es tut mir sehr leid.“
„Ich nehme an, etwas lief bei der Reparatur der Nylons schief. Wäre da aber nicht das naheliegendste, es auch so mitzuteilen? Stattdessen führen Sie mich hinters Licht.“
„Ich hatte Angst, rausgeworfen zu werden. Sie kennen den Abteilungsleiter ja persönlich und wissen, wie schnell der mit einer Kündigung zur Hand ist."
"Ich kenne niemanden aus dem Kaufhaus. Wer sagt das? Und außerdem: so schnell kündigt man Ihnen nicht. Oder machen Sie laufend solche Fehler?"
"Das war in all den Jahren das erste Mal, dass ich ..."
"Na, sehen Sie! Wobei es nicht um den Fehler selbst geht, aber dass Sie ihn vertuschen wollten, das ist der Skandal."
Und nun?, dachte Kurt, was macht sie nun? Ich müsste sie ablenken, jetzt etwas sagen, aber was?
Sein Blick fiel auf ihre Beine.
Was für ein Anblick! Eine Vollblutfrau, die diese edlen Nylons zu tragen und erst recht darzubieten weiß. Seine Stirn glänzte und seine Wangen erhitzten sich.
"Was starren Sie so auf meine Beine?"
"Ich, ich bitte um Verzeihung, ich ..." sag schnell etwas, sonst hält sie dich für unverschämt und dreist, dachte Kurt verzweifelt.
"Sie sehen umwerfend attraktiv in diesen Nylons aus", stieß er hervor und der Gedanke: Kurt, jetzt bist du zu weit gegangen, raste durch seinen Kopf. Ihm war, als glühten seine Wangen.
Könnte ich doch sofort auf ewig im Boden versinken, betete er.
"Danke für Ihr geschmackvolles Kompliment!", hörte er und blickte neugierig auf, weil Frau von Renkens Stimme deutlich weicher klang als zuvor.
Ihre Augen begegneten sich und verweilten einen Moment zu lange beim anderen.
"Sie lieben feine Strümpfe, das spürt man. Das ist bei Ihnen mehr als nur Ihr Beruf, nicht wahr?"
Kurt nickte, während sein Herz ihm bis zu den Ohren schlug.
"Ich hatte mir vorgenommen, Sie nicht ungestraft davon kommen zu lassen", überlegte Frau von Renken laut, "mir geht es aber nicht um Rache oder Genugtuung. Davon haben wir beide ja nichts."
Kurt schickte ihr einen dankbaren Blick und schöpfte Hoffnung.
"Wissen Sie was? Ab sofort beliefern Sie mich regelmäßig mit exquisiten Strümpfen."
"Ich müsste den Vertreter fragen, ob er mir welche besorgt", sagte Kurt überrascht von dieser Wendung.
"Machen Sie das. Ich erwarte jedoch, dass Sie das geregelt bekommen. Und bringen Sie am besten ein ganzes Sortiment hervorragender Nylons zur Ansicht mit. Ich werde weitere Damen hinzubitten, während Sie uns die Strümpfe präsentieren."
"Soll ich dann nicht lieber gleich den Vertreter ...?"
"Keinen Vertreter!", fiel sie ihm ins Wort, "diese Sorte Mensch kommt mir nicht ins Haus. Das machen Sie ganz allein."
"Selbstverständlich", sagte Kurt in geflissentlichem Ton.

„Übrigens wäre es Ihnen beinahe gelungen, mich zu täuschen“, schmunzelte Frau von Renken, „wollen Sie wissen, wie ich Ihren Betrug herausgefunden habe? Ihre Nylons saßen deutlich strammer und faltenfreier als meine Getragenen.“
Die Strumpfgröße, wie konnte mir das passieren?, dachte Kurt, ich habe nur auf die Farbe geachtet.
„Die Strümpfe, die Sie mir quasi untergeschoben haben, gefallen mir gut. Davon kaufe ich ab sofort zwei Paar im Monat."


Als Kurt nachts in sein Bett schlüpfte und sich eine bleierne Erschöpfung in ihm ausbreitete, schlief er trotzdem nicht sofort ein. Sein Gedankenkarussel kreiste immer wieder um seine Begegnung mit Frau von Renken. Und je öfter er die Szene, die für ihn so wohlig gepolstert geendet hatte, vor seinen Augen abspielte, desto mehr und mehr andere Frauen standen da in dem Salon. Sie lächelten kokett, lachten ungeniert oder kicherten verschämt, wenn sie ihre Röcke hochschoben und sich seine Nylons über ihre wohlgeformten Beine zogen. Und er war der Dirigent über diese feinsten Strümpfe. Er wählte aus, welche der Frauen diesen oder jenen anzuprobieren hatten, prüfte den faltenfreien Sitz, den geraden Nahtverlauf. Er befühlte ihre Beine, streichelte über ihre Waden, zupfte an den Fersenverstärkungen und war umgeben von 10 DEN und vergnügten Augen.
Kurt zog den schwarzen Nylonstrumpf der Frau von Renken, den Minouche nicht zerstört hatte, unter seinem Kopfkissen hervor, schob seine Hand hinein und liebkoste damit seine Wangen. Aber bevor er mit seiner Hand zu seiner Brust weiterwandern konnte, um dort das Zartseidige der 10 DEN zu spüren, war er eingeschlafen.

 

Liebe @lakita,
spät zur Nacht schon einmal danke für die Strumpferotik. Von dem Moment, an dem der Strumpffetischist mit einer Katze zusammenzieht, ist die Katastrophe vorprogrammiert, soviel steht fest. Dabei kommt es vermutlich öfter vor, als man denkt. Mir gefällt die Abwesenheit der anderen Person, die Leichtigkeit, mit der wir in (schätzungsweise) das erste Jahrzehnt der BRD zurückgeführt werden, und natürlich der Witz, wobei mir der arme Kurt bei allen Schwächen sympathisch bleibt.
Weil es nun aber doch spät ist, nur ein paar kleine Anmerkungen (sicher nicht vollständig):

tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein.
m.E. würde Phantasien hier reichen.
ihn stimulierenden Tüten
Ich bin da ein bisschen hängengeblieben, m.E. kann ihn raus, es geht eh schon um ihn und seine Aktentasche
„Du brauchst doch nun wirklich keine Kurt,
keine komma Kurt
welche der Frauen, diesen oder jenen anzuprobieren hatten, prüfte den faltenfreien Sitz, den geraden Nahtverlauf.
das ist jetzt ein Komma zuviel nach den Frauen, oder?

Letzter Punkt in puncto Geschmackssache: da das Gespräch mit Frau v.R. gut ausgeht, würde ich es eher etwas knapper halten. Ist sehr Geschmackssache, ich weiß, aber wenn mir der Text sagt: positive Wendung! dann überfliege ich das letzte hin&her sowieso.
Sehr schön der Triumph der Strumpfphantasie am Ende...
Grüße zur Nacht
La Placidus

 

Lieber @Placidus ,

lieben Dank für dein rasches Feedback und damit meine Erlösung von der quälenden Warterei wie diese Geschichte wohl aufgenommen wird.
Es freut mich, dass du dir die Zeit für diesen langen Text genommen hast und dass du mit diesem Thema etwas anfangen konntest, was ja nicht selbstverständlich ist. Manch einen wird das ziemlich kalt lassen, ob Frauen Nylons tragen oder es lassen. Da hat ja jeder seine eigenen Vorlieben.

Deine Veränderungsvorschläge habe ich bis auf die Erotikphantasien und das Verändern des Endes sofort eingepflegt, hab lieben Dank für deine Mühe.

Dir wünsche ich auch eine gute Nacht!

lakita

 

Hallo @lakita,

da hast du ja einen faszinierenden Text in die sandigen Betten entlassen. :thumbsup:

Mich interessieren Strumpfhosen im Grunde genommen gar nicht. Und mit Fetischen tue ich mich auch eher schwer.

Und trotzdem hast du mich gefesselt. Ich wollte wissen, wie die Geschichte ausgeht und - was ich besonders beeindruckend finde - du hast deinen Protagonisten nicht vorgeführt oder lächerlich gemacht. Respekt.

Ich dachte mir schon, dass es am Ende nicht so schlimm kommt, wie Klaus es befürchtet, aber die Wendung war dann noch besser.

Chapeau und liebe Grüße
Gerald

 

Von Renken, sagst du? Der Chef kennt die. Die sollen wir bevorzugt behandeln, wenn sie kommt.“
...
Frau von Renken lässt ausrichten, dass Sie heute Nachmittag zu ihr kommen sollen.“
Da muss einem ja der Atem stocken … Aber:
Wieder was gelernt (und seien es zunächst „nur“ über bis dato unbekannte Maßeinheiten, aber auch dass selbst „Adel“ und „Bekanntschaft“ mit Vorgesetzten nicht vor einem gehörigen Maß bürgerlicher Normalität schützt), und damit

wa lakota,

lakita,

mir ist die Welt des Handels oder, genauer, des Dienstleistungsgewerbes fremd, „handel“ und „verhandel“ zwar gelegentlich, aber nicht im gewerblichen Sinn und um dem Lebensunterhalt zu fristen, aber insofern ist das Geschehen um Nylons auch ein kleines Lehrstück wider das Vor-Urteil –

das hier allerdings

„Wie gesagt, es ist wichtig, dass sie morgen fertig sind“, fuhr sie dazwischen, „haben wir uns verstanden?
kurz eine Bestätigung erwarten ließ,

und bürgerlicher Welt, eine schöne Erfahrung – und ich komme „nahtlos“ zur Flusenlese – zunächst mit einem Lob, etwa hier, wenn es heißt

„Ich find‘ beides gut. Hier herrsche ich über alle Nylons …
denn der Apostroph ist inzwischen ein bedrohtes Zeichen und lässt doch neben seiner eigentlichen Funktion (dass zumindest ein Zeichen weggelassen ist) in dem Falle vorm „finde“ das e mitschwingen, die der Silbe „find“ weich endet.

Auch, dass „Kurt“ (oder doch eher Du), sich an Sätze kleist’schen Formates wag(s)t

„Tu ich das?“, Kurt zögerte, „ich frag mich immer, wie Kundinnen das schaffen, das Warenhaus von der Bahnhofsseite zu betreten und ohne die Nylonabteilung zu beachten, zur Marktseite wieder rauszugehen.“

Wenn zu viele neben einander lagen, wären hässliche Spuren seiner Repassiertätigkeit zurückgeblieben.
Nebeneinander eher zusammen, wie es die Realität nahelegt

Und natürlich darf mein Kreuzzug zur Rettung des Ausrufezeichens angestoßen werden, wenn es heißt

„Bis morgen dann, guten Tag.“ Sie drehte sich um und ging.

„Hast du gesehen, wie teuer die Strümpfe waren, die sie anhatte?“, sagte er und die Art, wie er das Wort „teuer“ betonte, ließ Luise aufmerken.
...
„Das waren Französische. Schwarze Nahtlose mit hoher Ferse in 10 DEN!
Zumindest die „französischen“ [Strümpfe] seh ich als bloßes Attribut der Strümpfe an, die „schwarzen Nahtlosen“ evtl. nicht, wenn „Nahtlose“ auch außerhalb des Ladens und jenseits der Beine als eigenständig begriffen werden … Es gibt ja auch literarisch nahtlose Übergänge ...

Die kosten ein Vermögen. Sowas führen wir hier nicht.“
So was, eigentlich ein verkürztes „so etwas“

Die Strümpfe, die er reparieren sollte, lagen vor ihm auf dem Tresen und schimmerten in demselben feinsten Nylon, wie die, die sie getragen hatte.
Da fällt mir der olle Manfred Man zu Radio Carolinas Zeiten ein … Doo - wa-di-di-damm-di-di-du ...

In seiner Wohnung verschwand Kurt so rasch in seinem Schlafzimmer, dass Minouche, ….
Hat er in seiner Wohnung noch ein anderes Schlafzimmer für wen auch immer?
Ähnlich hier die Hose
„Moment“, rief Kurt in den Flur und beeilte sich mit dem Anziehen seiner Hose.
Aber warum die Substantivierung, wenn sich die Hose anzuziehen gar nicht so starr ist wie ein Anzug ...

Bis zum frühen Abend hatte Kurt bis auf die schwarzen Nylons alle Repassieraufträge erledigt gehabt

„Könnte sein, dass ich ähnliche finde“, schob Heinz mit besorgtem Blick auf Kurt nach, „nu, trink erstmal einen kräftigen Schluck und dann schau ich, was ich machen kann.“
Auf dem 30-minütigen Weg zum Warenlager, den beide zunächst schweigend zurücklegten, fragte Heinz: „Aber sag mal, wie konnte dir Profi denn sowas passieren? Du bist doch sonst so vorsichtig.“
erst mal + so was besser auseinander, weil an sich je ein verkürztes erst einmal und so etwas … Kommt nochmals (das wird halt zusammengeschrieben …)

Denkt unser Held tatsächlich in wohlformulierten Sätzen und unterschiedlichen Zeitformen?, wie hier

‚Wenn Heinz kein passendes Paar fand, was dann? Dann räume ich ein, dass mir ein dicker Fehler passiert ist und ersetze den Schaden‘, beruhigte er sich. ‚

„Die sind unterschiedlich. Er ist farblich weniger Schwarz, ein Stich grau.“
Warum die Substantivierung?

Wäre da aber nicht das Naheliegendste gewesen, das auch so mitzuteilen? Stattdessen führen Sie mich hinters Licht.“
Ähnlich hier und doch ganz anders: Nicht jedes „das“ erzeugt ein Substantiv. Hier seh ich das naheliegendste als bloßen Superlativ (am naheliegendsten) an. Das gewese könnte auch wegfallen – wenn man nicht so spräche ...

findet der Friedel,

der das kleine AbenTeuer gern gelesen hat & noch einen angenehmen Restsonntag wünscht!

 

Von Montag bis Samstag war Kurt an den Vormittagen Verkäufer in der Strumpfabteilung des größten Warenhauses in Hamburg-Altona. An den Nachmittagen entfernte er in Heimarbeit an seiner Repassiermaschine Laufmaschen.

Hallo,

das ist ein unsexy Einstieg. Kaufhaus, Verkäufer, da hat man direkt diese Bilder vom Rumvögeln in Umkleidekabinen im Kopf. Also ich zumindest!
Ich finde aber diese Sache mit den Repassiermaschinen sehr interessant. Er macht das in Heimarbeit, das ist seine Obsession, diese Strümpfe, ich finde, das könntest du etwas breiter anlegen - was genau ist es, was ihn daran fasziniert? Du deutest diesen Raum an, aber lässt ihn dann lange liegen um einzuführen, was er wie macht, welche Position er in der Geschichte hat. Das ist gut gemacht, aber recht lang. Ich finde, du könntest ihn beim Arbeiten zeigen, wie er das macht, wie er mit den Strümpfen umgeht, vielleicht erklärt sich das besser so, und du zeigst ihn dann direkt im Anschluss im Kaufhaus?

An solchen Tagen beeilte sich Kurt, rasch nach Hause zu kommen. Auf seinem rund zehn Minuten langen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren, erhaschte hie und da ein paar Blicke auf nylonbekleidete Beine und tauchte bereits auf der Straße in seine Erotikphantasien ein.

Hier wird mir zuviel zu schnell verraten. Das müsste subtiler kommen. Natürlich hast du genau diese Erwartung geweckt, weil er so pedantisch mit den Strümpfen umgeht, aber dann löst du dieses Versprechen nie ein. Was genau sind seine Phantasien? Würgt er sich damit oder die Frauen oder spritzt er da rein oder da drauf? Da bist du ja in seinem Kopf und bist frei, machst aber einen Rückzieher.

Von der Erzählanlage: Wie sehen ihn seine Kollegen und Innen? Sehen die ihn wirklich so locker, ich meine, dieser Luisa ist schon aufgefallen, dass er auf die Beine der Kundinnen glotzt, und die Kundinnen hauen deswegen schneller ab, wegen IHM! Wie ist da sein sozialer Stand in der Hierarchie? Er lebt alleine mit Katze, repariert Strümpfe - ist er nicht sowieso schon ein Pariah? Die Illusion einer bürgerlichen Existenz müsste viel dichter sein, der Mann müsste vielmehr Aufwand betreiben, um eben nicht aufzufallen, um im Verborgenen zu bleiben.

An solch einem Tag begegnete er ihr. Kurt hatte sich tief über die Schublade mit den Reparaturannahmen gebeugt, um zu prüfen, ob alle Tüten in exakter alphabetischer Reihenfolge einsortiert waren, als eine Parfümwolke in seine Nase stieg.
Hier geht der Text für mich wirklich los. Und super: Sie total dominant, und er mit ihren Strümpfen alleine ... o lala!
„Von Renken, sagst du? Der Chef kennt die. Die sollen wir bevorzugt behandeln, wenn sie kommt.“
Bisschen konstruiert. Die würde doch viel eher erwarten, dass auch der sie kennt. Wie, Sie kennen mich nicht, Sie wissen nicht, wer ich bin? Sind Sie etwa neu hier?
Das sind so Brüche, wo ich denke: Wenn das die Grand Dame ist, dann kennt er sie auch, dann ist das ein Gesicht, das man schon mal gesehen hat oder eine Name, den man schon mal gelesen hat. Hier entscheidet sich ja auch, wie er damit umgeht: ist er so einer, der vorauseilend gehorsam ist oder wohlwissentlich demütig?
Kurt setzte einen Wasserkessel auf die Herdplatte und überlegte, ob er gleich ein wenig Kernseife zum Ausspülen der Nylons nehmen sollte oder nur warmes klares Wasser?
Kurt ist doch ein Spezialist, der müsste GENAU wissen, was er tut, oder?

Sollte er sie zuerst über seine Hände ziehen, sich ausgiebig damit streicheln, das feine Gewebe auf seiner Haut spüren? Oder sich mit der bestrumpften Hand befriedigen? Oder war es noch erregender, gleich einen der Nylons drüber zu stülpen? Fast wäre er über eine Steinkante im Gehweg gestolpert.
Ich finde, damit solltest du beginnen. Es wirklich zeigen.
Immer wieder hatte er innegehalten und sich dem Gedanken hingegeben, dass in seinem Bad die erregendsten Strümpfe hingen, die er jemals durch seine Finger hatte gleiten lassen
Das ist ja der Glutkern der Geschichte. Plus, die Besitzerin ist sehr dominant. Da könnte man auch diese maskuline Vorstellung etwas mehr ausspielen, es einer bessergestellten Frau irgendwie zu besorgen, sie zu beschmutzen, ohne dass sie etwas davon weiß. Das ist wie vom weiblichen Boss einen geblasen zu bekommen: priceless. Da geht es auch um Macht, und er hat jetzt die verdammte Macht über diese Strümpfe, und jetzt zahlt er es ihr stellvertretend heim! Du weißt, was ich meine, oder? Wir sprachen über Spannung und Gefälle, HIER ist es und auch organisch in der narrativen Anlage enthalten.

Am nächsten Vormittag stand das Mädchen erneut vor Kurt.
Warum hat das Mädchen nicht auch schon die Strümpfe gebracht? Warum kommt die Renken da persönlich? Auch ein toller Spannungsmoment, den du verstreichen lässt: wie sieht die eigentlich aus? Er stellt sich vor, das ist eine 10 wie Brigitte Bardot, aber dann ist es doch nur eine aufgemotzte Helga.

„Fast wäre es Ihnen gelungen“, lachte Frau von Renken, „wollen Sie wissen, wie ich Ihren Betrug herausgefunden habe? Ihre Nylons saßen deutlich strammer und faltenfreier als meine Getragenen.“
Nee. Ist mir zu glatt. Ich hätte es irgendwie gut gefunden, wenn die IHN einfach besucht hätte, so nach dem Motto: Jetzt komm mal her du Schlawiner, dir werd ichs aber geben, mich so zu betrügen, und sie dann in seiner Bude sofort bemerkt, was bei ihm eigentlich abgeht und sie dann sagt: So, jetzt zeig mir mal, wie du das mit den Strümpfen machst, sonst geh ich zu deinem Abteilungsleiter und petze! Da könntest du mit dem Machtgefälle noch viel krasser und radikaler spielen, so kommt mir das alles ein wenig zu freundschaftlich und lieblich vor. Ich erfahre auch nie genau, was er wie mit den Strümpfen macht, also bei einem eindeutig erotischen Text erwarte ich einfach mehr Insight, einfach mehr von allem, da brauche ich schon eine halbe Seite Liebesakt mit dem Strumpf, sonst kann ich ja gar nicht richtig eintauchen in diese Atmo.

Steckt eine Menge drin in diesem Text. Da ist noch Potential. Ich finde das Setting super, auch diesen Charakter, ich meine - warum kann er keine Ehefrau haben, warum muss er so offensichtlich sein, wieso ist das keine echte, versteckte Leidenschaft, die er fast schon triebhaft nachgehen muss? Das müsste vielleicht auch heimlicher stattfinden, der Druck auf die Figur müsste größer sein, wenn du weißt, was ich meine?

Gruss, Jimmy

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen ,

danke für dein so freundliches Feedback und dass du den langen Text gelesen hast.
Ich freue mich sehr darüber, dass er für dich funktioniert. Herzlichen Dank für dein Lob!


Hallo @Friedrichard ,

klar, wenn du über einen Text gehst, dann findest du immer was und das ist auch gut so. Man könnte fast sagen: so ein Text hat erst dann eine Chance fertig zu sein, wenn Friedrichard seine Korrekturliste geschickt hat. Natürlich habe ich alles umgesetzt, wenn auch an manchen Stellen noch Nachfragen, die ich dir gleich aufzeige.

Aber zunächst mal möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du dir immer so unermüdlich die Mühe machst und hilfreich zur Seite stehst mit deinem Wissen. Gutes Gefühl!

das hier allerdings
„Wie gesagt, es ist wichtig, dass sie morgen fertig sind“, fuhr sie dazwischen, „haben wir uns verstanden?
kurz eine Bestätigung erwarten ließ
Ich habe es so verstanden, dass du erwartet hast, dass Kurt irgendwie darauf eingeht und korrekt bestätigt, dass er die Strümpfe bis morgen reparieren wird?
Das würde er ja tun, wenn er nicht fatalerweise auf die Frage, ob bereits etwas gezahlt werden soll, mit Nein geantwortet hätte, er kann also, nachdem Frau von Renken sodann sofort geht, gar nicht mehr auf den Zeitpunkt der Fertigstellung kommen. Sie schneidet ihm quasi diese Möglichkeit ab.

Aber ansonsten sehe ich es auch so, dass er normalerweise darauf noch mehr hätte eingehen müssen.

Auch, dass „Kurt“ (oder doch eher Du), sich an Sätze kleist’schen Formates wag(s)t
Ich habe mich gefragt, ob das nun von dir eher ein Kompliment oder ein leiser Tadel sein sollte? Immerhin ist Kleist ja auch schon eine Weile nicht mehr unter uns und vielleicht ist seine Satzbauweise eher verstaubt?

Da fällt mir der olle Manfred Man zu Radio Carolinas Zeiten ein … Doo - wa-di-di-damm-di-di-du ...
Verstehe ich das richtig, dass ich hier den Satz umbauen soll, damit nicht diese vier Worte:

"Die Strümpfe, die er reparieren sollte, lagen vor ihm auf dem Tresen und schimmerten in demselben feinsten Nylon, wie die, die sie getragen hatte." in dieser Konstellation stehen?

Ansonsten habe ich deine Änderungshinweise schon eingearbeitet. Herzlichen Dank nochmals für deine Hilfe und dein Feedback, lieber Friedrichard.


Hallo @jimmysalaryman ,

uff, du hast mir ja ganz schön viele Idee aufgeschrieben, die ich zum Teil erst mal sacken lassen muss. Sie sind allesamt absolut überdenkenswürdig und es kann gut sein, dass ich da hie und da noch was aufgreife und es verändere.

Hab auf jeden Fall herzlichen Dank für deine Mühe, mir das alles aufzuzeigen, wo du noch Chancen auf eine Verbesserung siehst.

Du gehst teils an manchen Stellen etwas weiter als ich es eigentlich vorhatte, aber auch da verstehe ich deine Wünsche sehr gut, speziell meine ich den Part des Machtgefälles zwischen Frau von Renken und Kurt. Ja, daraus könnte man noch mehr machen, sehe ich auch so.

Eigentlich wollte ich auch noch deutlich mehr schreiben, dachte dann aber daran, dass ich in Romanlänge gerate und habe mich dann zurückgenommen. Zum Beispiel wollte ich die Sonntage schildern, in denen sich Kurt zwangsweise zur Mutter begibt, weil es Tradition ist, dass er sie sonntags besucht, dort mit ihr isst und sich ewig und drei Tage anhören darf, was für ein Loser er ist. Dann folgen die Vorwürfe, dass er immer noch keine Familie gegründet und Enkelkinder gezeugt hat und er schweift dann ab zu seiner letzten Eroberung, der Anneliese, die ihm aber sofort wieder abgesprungen ist, wie alle anderen auch, nachdem sie erlebt hat, wo er seine eigentlichen erotischen und sexuellen Schwerpunkte hat. Er ist also ernüchtert von der Suche nach einer Frau, die seine Bedürfnisse versteht und bedient sozusagen.
Ebenso hätte ich gerne geschildert, dass Kurt an den Sonntagnachmittagen in die Herbertstraße geht, weil dort seine Babsi ist, die gegen die entsprechende Bezahlung auf sehr liebevolle Weise genau seine sexuellen Gelüste bedient.

Auch hatte ich ursprünglich gedacht, dass Frau von Renken, die den Betrug sofort erkennt, zunächst ihn auf eine andere Weise fertig macht und zwar in der Weise, dass sie künftig von ihm immerzu superreparierte Strümpfe erwartet, ihn also indirekt zwingt immerzu welche zu kaufen und sich ansonsten beim Abteilungsleiter beschwert und obendrein, um ihn noch mehr zu ärgern auch ihre Freundinnen veranlasst dasselbe von ihm zu fordern.
Er gerät also alsbald an den Rand des finanziellen Ruins, weil die Strümpfe sehr teuer sind, aber das Gehalt eines Verkäufters und Repassierers nicht ausreicht dafür.
Du siehst, dies hätte aber eine Länge ergeben, die keiner mehr als Geschichte akzeptiert.

Aber nun zu deinen guten Vorschlägen:

Hallo, das ist ein unsexy Einstieg. Kaufhaus, Verkäufer, da hat man direkt diese Bilder vom Rumvögeln in Umkleidekabinen im Kopf. Also ich zumindest!
Ja, ich weiß, ich weiß, aber am Anfang gleich mit einer Sexszene anzufangen, fand ich zu krass und zu sehr mit der Tür ins Haus. Bedenke bitte auch, dass mir grad noch der genügende Abstand zur Geschichte fehlt, um diesen Mut trotzdem aufzubringen. Aber ich weiß natürlich was du meinst.
Das ist gut gemacht, aber recht lang. Ich finde, du könntest ihn beim Arbeiten zeigen, wie er das macht, wie er mit den Strümpfen umgeht, vielleicht erklärt sich das besser so, und du zeigst ihn dann direkt im Anschluss im Kaufhaus?
Danke für dein Lob. Ja, das könnte ich tun, dass ich zeige, wie er das mit den Strümpfen macht. Da bin ich sofort bei dir. Ich weiß bloß noch nicht wie ich das mache, aber man könnte es an der Stelle unterbringen, nachdem er sich mit den von Renken-Nylons vergnügt hat und sich nun an seine Reparaturaufträge macht. Macht den Text zwar auch noch länger, aber wäre ja durchaus sinnvoll. Ein Wechsel, wonach er dann erst im Kaufhaus gezeigt wird, getrau ich mich (noch) nicht. Das ist für mich noch nicht reif.

Hier wird mir zuviel zu schnell verraten. Das müsste subtiler kommen. Natürlich hast du genau diese Erwartung geweckt, weil er so pedantisch mit den Strümpfen umgeht, aber dann löst du dieses Versprechen nie ein. Was genau sind seine Phantasien? Würgt er sich damit oder die Frauen oder spritzt er da rein oder da drauf? Da bist du ja in seinem Kopf und bist frei, machst aber einen Rückzieher.
Meinst du damit, dass ich einfach nur weglassen soll, dass er mit erotischen Phantasien den Nachhauseweg antritt? Und ihn erst damit starten lasse, wenn er zu Hause ist?
Ich möchte aber, wenn er zu Hause ist noch nicht explizit werden. Da soll ruhig es nur angedeutet bleiben, denn wenn ich hier schon mein Pulver verschieße, schaff ich es später nicht, es noch wuchtiger donnern zu lassen, um im Bild zu bleiben.
Ich gestehe, ich spekuliere und setze hier auf die Phantasie der Leser.

Von der Erzählanlage: Wie sehen ihn seine Kollegen und Innen? Sehen die ihn wirklich so locker, ich meine, dieser Luisa ist schon aufgefallen, dass er auf die Beine der Kundinnen glotzt, und die Kundinnen hauen deswegen schneller ab, wegen IHM! Wie ist da sein sozialer Stand in der Hierarchie? Er lebt alleine mit Katze, repariert Strümpfe - ist er nicht sowieso schon ein Pariah? Die Illusion einer bürgerlichen Existenz müsste viel dichter sein, der Mann müsste vielmehr Aufwand betreiben, um eben nicht aufzufallen, um im Verborgenen zu bleiben.
Ich finde, er betreibt schon ganz gut Aufwand. Luise weiß nur, dass er den Frauen auf die Beine glotzt und das erklärt er ihr ja auch, immerhin ist er der Fachmann für Nylons. Und ansonsten deckelt er ja im Kaufhaus seine Neigungen. Zu Hause muss er nichts verstecken, weil ja niemand da ist. Oder meintest du jetzt mit bürgerlicher Existenz, dass er verheiratet ist und es vor seiner Frau dann verheimlicht, dass er scharf auf die Nylons ist?
Auch an dieser Stelle verstehe ich, was du verbessert sehen möchtest, aber ich kann es noch nicht umsetzen.

Hier geht der Text für mich wirklich los. Und super: Sie total dominant, und er mit ihren Strümpfen alleine ... o lala!
Das mit der Dominanz hat sich eher bei mir in den Text geschlichen, eigentlich wollte ich pur nur den Nylonfetisch im Vordergrund wissen, aber natürlich kann man da auch mehr draus machen. In speziellen Foren, wo es um genau diese Nylonliebe geht, ist mir noch aufgefallen, dass eine Menge Männer auch ganz besonders auf Highheels und Füsse abfahren, das ist ja auch irgendwie naheliegend. Ich wollte es aber nicht verwässern, sondern mehr konsequent bei den Strümpfen bleiben und deswegen ist auch dein Vorschlag, die Dominanz noch deutlicher zuzuspitzen zwar sehr gut, aber entspricht nicht meinem Ziel. Werde trotzdem drüber nachdenken.

Bisschen konstruiert. Die würde doch viel eher erwarten, dass auch der sie kennt. Wie, Sie kennen mich nicht, Sie wissen nicht, wer ich bin? Sind Sie etwa neu hier?
Ich habe ja die Variante gewählt, dass Frau von Renken tatsächlich niemanden vom Kaufhaus kennt, weil Luise schlicht geflunkert hat oder selbst im Irrtum war. Ich wollte mich so aus der Situation befreien. Dein Hinweis, dass er ja solche Damen garantiert kennen müsste, weil es halt nicht so viele betuchte Frauen gibt, die teure Nylons tragen, ist richtig, aber in einer Großstadt eher dann doch keine Garantie. Da kennt man vielleicht wirklich nicht jede Kundin dieser Art als Verkäufer. Ich halte es insoweit nicht für einen Mangel.
Das sind so Brüche, wo ich denke: Wenn das die Grand Dame ist, dann kennt er sie auch, dann ist das ein Gesicht, das man schon mal gesehen hat oder eine Name, den man schon mal gelesen hat.
s.o.
Kurt ist doch ein Spezialist, der müsste GENAU wissen, was er tut, oder?
Stimmt und hier habe ich schon gleich etwas geändert und ihn bezüglich just dieser besonderen Nylons eben zum Nichtspezialisten gemacht. Das habe ich schon umgeschrieben bzw. angefügt. Danke auf jeden Fall für diesen wichtigen Hinweis, man ist doch immer wieder mit Betriebsblindheit geschlagen.
Ich finde, damit solltest du beginnen. Es wirklich zeigen.
Nun stellt sich die Frage, ob nicht die Phantasie des Lesers genügend Anreize durch meine eher verdeckte Schilderung erhalten hat, so dass er sich es erotisch ausmalen kann?
Ich hoffe darauf.
Das ist ja der Glutkern der Geschichte. Plus, die Besitzerin ist sehr dominant. Da könnte man auch diese maskuline Vorstellung etwas mehr ausspielen, es einer bessergestellten Frau irgendwie zu besorgen, sie zu beschmutzen, ohne dass sie etwas davon weiß. Das ist wie vom weiblichen Boss einen geblasen zu bekommen: priceless. Da geht es auch um Macht, und er hat jetzt die verdammte Macht über diese Strümpfe, und jetzt zahlt er es ihr stellvertretend heim! Du weißt, was ich meine, oder? Wir sprachen über Spannung und Gefälle, HIER ist es und auch organisch in der narrativen Anlage enthalten.
Dieser Gedanke ist sehr reizvoll, den du da schilderst. So in der Art, dass er sich vorstellt, wie Frau von Renken sich bei ihm befindet und das mit ihren eigenen Strümpfen tun muss, was er von ihr verlangt, nicht wahr? Das könnte ich mir vorstellen, es an dieser Stelle noch weiter auszuspinnen. Sehr guter Vorschlag. Danke dafür.
Warum hat das Mädchen nicht auch schon die Strümpfe gebracht?
Ich dachte, das sei klar, weil nur eine Frau von Renken diesen Termindruck aufbauen kann, das Mädchen dagegen nicht. Ausserdem wie soll man sie denn dann sonst in die Geschichte bringen?
Warum hat das Mädchen nicht auch schon die Strümpfe gebracht? Warum kommt die Renken da persönlich? Auch ein toller Spannungsmoment, den du verstreichen lässt: wie sieht die eigentlich aus? Er stellt sich vor, das ist eine 10 wie Brigitte Bardot, aber dann ist es doch nur eine aufgemotzte Helga.
Wie die Frau von Renken aussieht habe ich beschrieben, ich sage etwas zu ihrer Frisur, dem Kleid, ihren bestrumpften Beinen. Vermute ich richtig, dass du mehr lesen wollest?
Nee. Ist mir zu glatt. Ich hätte es irgendwie gut gefunden, wenn die IHN einfach besucht hätte, so nach dem Motto: Jetzt komm mal her du Schlawiner, dir werd ichs aber geben, mich so zu betrügen, und sie dann in seiner Bude sofort bemerkt, was bei ihm eigentlich abgeht und sie dann sagt: So, jetzt zeig mir mal, wie du das mit den Strümpfen machst, sonst geh ich zu deinem Abteilungsleiter und petze!
Ja verstehe ich, dass es dir zu glatt ist. Mir eigentlich auch und trotzdem bin ich mit diesem Geschichtenende, also dem Weg zum Ende glücklich.
Und bitte bedenke: so eine Frau geht nicht zu dem Mann, schon gar nicht zu so einem der niederen Kaste sozusagen. Die lässt ihn zu sich kommen.
Und die Sache mit dem Abteilungsleiter kläre ich ja auf, den kennt sie nämlich gar nicht.

Da könntest du mit dem Machtgefälle noch viel krasser und radikaler spielen, so kommt mir das alles ein wenig zu freundschaftlich und lieblich vor. Ich erfahre auch nie genau, was er wie mit den Strümpfen macht, also bei einem eindeutig erotischen Text erwarte ich einfach mehr Insight, einfach mehr von allem, da brauche ich schon eine halbe Seite Liebesakt mit dem Strumpf, sonst kann ich ja gar nicht richtig eintauchen in diese Atmo.
Auch hier verstehe ich es, was dir fehlt. Ich werde drüber nachdenken, wie ich da noch mehr Machtspiel zwischen den beiden einbringen kann, ohne langatmig zu werden. Aber du hast schon doch auch erfahren, was er mit den Strümpfen macht, wenn auch nie explizit, sondern immer in Bruchstücken. Das möchte ich insoweit zunächst nicht antasten, weil ich nach wie vor auf die rege Phantasie der Leser setze.
Dieser Wettbewerb ist schon grandios, weil ich erfahren kann, ob so etwas funktionieren kann oder nicht. Du bist jetzt schon mal quasi eine Stimme, die meint, es funktioniert nicht so gut. Spannend das alles.

Steckt eine Menge drin in diesem Text. Da ist noch Potential.
Im Grunde fast so viel, dass man einen Roman draus machen könnte.
Ich finde das Setting super, auch diesen Charakter, ich meine - warum kann er keine Ehefrau haben, warum muss er so offensichtlich sein, wieso ist das keine echte, versteckte Leidenschaft, die er fast schon triebhaft nachgehen muss?
Danke für dein positives Feedback. Triebhaftigkeit zu schreiben, fiele mir jetzt irre schwer, denn ich habe ihn so angelegt, dass er sich mit seinem Fetisch irgendwie arrangiert hat, einerseits ihn zu verheimlichen, andererseits ihn in seiner Wohnung frei ausleben zu können. (Und sollte ich doch noch seinen sonntäglichen Nachmittag bei Babsi beschreiben, dann auch noch aushäusig mit einer Professionellen.)
? Das müsste vielleicht auch heimlicher stattfinden, der Druck auf die Figur müsste größer sein, wenn du weißt, was ich meine?
Noch heimlicher gefiele mir sehr, aber dazu fehlt mir im Moment der richtige Zugang, es auch umzusetzen. Weiß aber was du meinst. Danke für all deine guten Ideen.


Lieben Dank an euch alle und liebe Grüße

lakita

 

klar, wenn du über einen Text gehst, dann findest du immer was und das ist auch gut so. Man könnte fast sagen: so ein Text hat erst dann eine Chance fertig zu sein, wenn Friedrichard seine Korrekturliste geschickt hat.

Na, da müsste ich aber manchmal was erfinden - aber danke für den Dank!,

liebe lakita!

Auch, dass „Kurt“ (oder doch eher Du), sich an Sätze kleist’schen Formates wag(s)t
Du dazu
Ich habe mich gefragt, ob das nun von dir eher ein Kompliment oder ein leiser Tadel sein sollte? Immerhin ist Kleist ja auch schon eine Weile nicht mehr unter uns und vielleicht ist seine Satzbauweise eher verstaubt?
Kompliment - denn ich verehre Kleist, schon weil er den ersten Western deutscher Zunge schrieb, den Michael K., und weil er bei den großen Klassikern Weimars - wie sein Antipode Jean Paul - nicht ankam. Schiller hielt letztgenannten für "aus dem Mond gefallen".

Da fällt mir der olle Manfred Man zu Radio Carolinas Zeiten ein … Doo - wa-di-di-damm-di-di-du ...
Du:
Verstehe ich das richtig, dass ich hier den Satz umbauen soll, damit nicht diese vier Worte:
"Die Strümpfe, die er reparieren sollte, lagen vor ihm auf dem Tresen und schimmerten in demselben feinsten Nylon, wie die, die sie getragen hatte." in dieser Konstellation stehen?
So isset, aber mir fällt gerade für das mittlere "ie" nur ein welches ein als Alternatiefe

Nix zu danken, sehr gerne

vom Friedel,
der diese Woche Handwerker in der Wohnung hat und auch deshalb schwerlich im Sand spielen kann ... wenn er das mal so sagen darf.

 

Hallo @Friedrichard,

danke für deine Erläuterungen.

Kompliment - denn ich verehre Kleist, schon weil er den ersten Western deutscher Zunge schrieb, den Michael K., und weil er bei den großen Klassikern Weimars - wie sein Antipode Jean Paul - nicht ankam. Schiller hielt letztgenannten für "aus dem Mond gefallen".
Wieder was dazu gelernt über Kleist. Ich gestehe, dass ich den Michael K. angefangen habe und dann war meine Kleistverehrung relativ schnell aufgebraucht, so dass ich es nicht beendet habe. Ich hoffe, du magst mich trotzdem noch. :Pfeif:
Als Heimat- oder Wohnungsloser begleitet dich in dieser Woche mein Mitgefühl, aber freu dich, dass du überhaupt Handwerker bei dir hast, mittlerweile ist diese Spezies ziemlich ausgebucht.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo lakita,

allemal eine witzige Story und - ich sah mich in die Nachkriegszeit versetzt; obwohl, der Siegeszug der Strumpfhose begann ja ab 1965, muss dann wohl so um die Zeit "spielen".
Auch wenn Du den Kurt wenig beschrieben hast, wurde er durch deine Worte "sichtbar". Und auch sein Fetisch ist köstlich vorstellbar - verschämt, fast ein wenig neurotisch, dieser Kurt.
Nur dass er dann zur Frau von Renken muss, fällt ein bisschen aus dem Rahmen - sie hätte ruhig im Geschäft auflaufen können und ihn erst mal ... hätte die Sache runder gemacht; aber so dachte ich, aber Du hast´s jetzt so geschrieben.
Eine feine Geschichte - hab sie gerne gelesen. (Auch wenn jetzt seine Sexualität eher "beschrieben" wurde als seine Leidenschaft. Alles wirkt ein wenig steril und sehr sauber. ich dachte mir diese Art von Fetisch eher - nein. Alles gut. Dieser Zeit geschuldet. Die 68er kamen später.)
Grüße - Detlev

 

Hallo @Detlev,

deine Geschichte steht selbstredend auch noch auf meiner To-Do-Lese- und Feedback-Liste, aber wohl erst in den nächsten Tagen.

Danke für dein freundliches Feedback und dass du dir diese längere Geschichte angetan hast. Es baut einen gut auf, wenn man lesen darf, dass sie gefällt.

Auch wenn Du den Kurt wenig beschrieben hast, wurde er durch deine Worte "sichtbar".
Danke.
Und auch sein Fetisch ist köstlich vorstellbar - verschämt, fast ein wenig neurotisch, dieser Kurt.
Neurotisch eher nicht, es gibt diesen Fetisch ja schon seit Jahrhunderten hätte ich fast gesagt, nein natürlich erst, seitdem es Nylons gibt, weil dieses Gewebe da etwas Besonderes mit den Liebhabern dieses Materials in Verbindung mit den Frauen, die es tragen, machen.
Hm... oder ist es für dich schon neurotisch, dass Kurt es mit den Strümpfen anderer Frauen "treibt"?
Nur dass er dann zur Frau von Renken muss, fällt ein bisschen aus dem Rahmen - sie hätte ruhig im Geschäft auflaufen können und ihn erst mal ... hätte die Sache runder gemacht; aber so dachte ich, aber Du hast´s jetzt so geschrieben.
Ja, das hat auch schon jimmysalaryman bemängelt und ich verstehe euch beide. Aber einerseits hat es mich gejuckt, dass, was man so jetzt an Plot erwartet, eben nicht zu bedienen, also vielleicht auch etwas zu überraschen und andererseits hatte ich das Problem der Geschichtenlänge. Diesen Schnörkel, dass sie dort auftaucht und dann natürlich auch den Abteilungsleiter gut kennt hatte ich durchaus im Kopf sogar mit der Variante, dass sie Kurt entlarvt und zwar, indem sie lauthals fragt, ob wohl innerhalb eines Tages ihre Beine dicker geworden seien, da ihr plötzlich ihre angeblich eigenen Strümpfe nicht mehr passen und so...
Das Happyend bei ihr zu Hause wäre dann eine ganze Ecke später erfolgt, aber die Geschichtenlänge hätte sich dann um mindestens 1/3 erweitert, wenn nicht sogar noch mehr. Dazu habe ich mich ehrlich nicht getraut.

Auch wenn jetzt seine Sexualität eher "beschrieben" wurde als seine Leidenschaft. Alles wirkt ein wenig steril und sehr sauber.
Und da sprichst du etwas Wichtiges an und legst auch die Finger in die Wunde. Ich selbst bin in zweierlei Hinsicht etwas überfordert gewesen, einerseits bin ich kein Mann, kann also nicht wirklich mich einfühlen in die Erregbarkeitsabläufe eines Mannes, soweit er sie mir nicht sichtbar oder akkustisch vermittelt und zweitens habe ich bisher bei mir noch keine Fetischneigungen entdeckt, kann also gar nicht nachvollziehen, was jemanden im Grunde seiner sexuellen Verlangen antreibt, sich Nylons über Hand und so weiter zu ziehen.
Und somit bin ich eigentlich abgeschnitten von der Möglichkeit bis in aller Vollendung das zu schildern, was du intensiver gerne gelesen hättest (und andere auch). Soll jetzt beileibe keine Entschuldigung sein, sondern nur einer Erläuterung.
Immerhin hätte ich mir ja auch eine ganz schlichte F--Szene aus Frauensicht aussuchen und einen spannenden Plot drumherum basteln können. War ja meine Entscheidung, die Herausforderung zu suchen, über etwas zu schreiben, was ich in zweierlei Hinsicht gar nicht wirklich beurteilen kann.
Aber gerade deswegen finde ich diesen Wettbewerb so super spannend.
Dieser Zeit geschuldet. Die 68er kamen später.)
Stimmt, du hast übrigens die Zeit mit den Strumpfhosen gut verortet, ich meine wo gelesen zu haben, dass sie sogar schon früher auftauchten, aber dann noch nicht in der BRD, sondern in den Staaten. Übrigens habe ich auch gelesen, dass man noch sehr lange in der DDR, da waren in Westdeutschland schon keine Repassierer mehr gefragt, noch Laufmaschen repariert hat und quasi erst ein paar Jahre vor der Wende es auch da damit aufhörte.

Danke für dein Lob!

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo lakita,

Danke für Deine umfassende Erklärung - so viel Mühe wäre gar nicht nötig gewesen. Ich lasse gerne die Geschichten "unbehandelt", es ist eine Kunst, das Schreiben; so wie Musik oder Malen ... es gefällt oder eben nicht. Klar, wenn etwas völlig aus dem Ruder läuft, unwahr oder unverständlich ist, dann ist ein Tipp angesagt. Ich mag´s, wenn menschelt ... nicht plump oder banal, kann auch gerne schräg sein, aber nicht oberflächlich rumdümpeln ...

Stimmt, du hast übrigens die Zeit mit den Strumpfhosen gut verortet, ich meine wo gelesen zu haben, dass sie sogar schon früher auftauchten, aber dann noch nicht in der BRD, sondern in den Staaten.
... Kurt erwähnte gegenüber Luise, dass der neuste Schrei aus Amerika die Strumpfhose sei - also hatte er davon gehört und die kam so um 1965 in die BRD .... Nylons kamen 1955 hier auf den Markt; die Kunstfaser Perlon wurde in Deutschland erfunden, Nylon in USA, aber wie immer, setzt sich nur ein Produkt durch ...
zweitens habe ich bisher bei mir noch keine Fetischneigungen entdeckt, kann also gar nicht nachvollziehen, w
... dafür hast Du´s aber gut beschrieben.

Grüße - Detlev

 

Hallo @Detlev,

ok, ich weiß, nicht so ausführlich, aber ich sabbel' halt gern, um es mal norddeutsch auszudrücken. :D
Dankeschön für dein Lob. Ich habe intensiv recherchiert.:Pfeif:

Gute Nacht

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @lakita,

ich fand deinen Text toll. Das Setting großartig. Schön fand ich, dass es in der Vergangenheit spielte und ich an die Repassiermaschine erinnert wurde. Wobei mir wieder einfiel, dass es früher (ich weiß nicht ob das heute noch so ist) vielen Männern gefiel, wenn eine Laufmasche in den Strümpfen war.

Hier herrsche ich über alle Nylons und habe die lieben Kundinnen. Zu Hause kann ich meinen Gedanken nachhängen, während ich Strümpfe rette“, log er.
So toll:)
Was? Ich muss doch auf die ..., das ist die Nylon-, nicht die Hutabteilung.“
:lol:
Je hauchdünner, je glänzender, je seidiger die Beine der Trägerinnen bestrumpft waren, desto rosiger wurden Kurts Wangen und seine Hände schwitzten. Das durfte Luise auf keinen Fall bemerken. Und erst recht nicht, dass die Wärme dann bis in seinen Unterleib wanderte, wenn mit 10 DEN bekleidete Beine an seinem Verkaufstresen verweilten. Es gab für Kurt Tage der Dauererregung
Tolle Einführung in seine „Vorliebe.“
Aber sie sind ja schon beschädigt“, kicherte die Dame verlegen.
Das „verlegen“ habe ich nicht verstanden. (Warum sollte sie da verlegen sein?)
Die waren teuer.“
Das erschien mir zu plump. Mir hätte da besser gefallen: Die sind sehr exklusiv und kommen aus Frankreich und kosten ein paar Mark.
An solchen Tagen beeilte sich Kurt, rasch nach Hause zu kommen. Auf seinem (rund) zehn Minuten langen Weg bemühte er sich, seine Erregung zu bewahren,
Würde ich weglassen.
Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er hatte sich seine Lebenskatastrophe bereits detailliert ausphantasiert und lebte darin.
Genauso hatte ich Kurt eingeschätzt. Er hat sich mit seinem Leben arrangiert und arrangiert sich auch jetzt.

konnte nicht jede Laufmasche beseitigen. Wenn zu viele nebeneinander lagen, wären hässliche Spuren seiner Repassiertätigkeit zurückgeblieben.
Gut recherchiert.:thumbsup:
Ziehen Sie diese Arbeit vor, es ist wichtig“, erwiderte sie und es klang, als spräche sie so (stets) mit ihrem Personal.
Würde ich auch weglassen.
Etwas ist dir jedoch entgangen, bei all deiner 10 DEN-Versessenheit“, triumphierte Luise.
Kurt blickte sie erstaunt an.
„Obwohl es kräftig regnet, hatte die von Renken keinen Schirm oder Regenmantel dabei. Die hat jemand direkt vor die Tür gefahren.“
Finde ich unwichtig.
In seiner Wohnung verschwand Kurt so rasch im Schlafzimmer, dass Minouche, die träge im Sessel gedöst hatte, vor verschlossener Tür stand. Und dass, obwohl sie ihre Dehnübungen ausfallen ließ und gleich zur Stelle war. Maunzend sprang sie zurück auf den Sessel.
Hier hatte ich gedacht die Katze schleicht mit ins Schlafzimmer, ist so ein kleiner Voyeur und zerrstört die Strümpfe. Sie sieht erstaunt, dass bei Herrchen … (mein Kopfkino)
Panisch setzte Minouche alle vier Pfoten ein und strampelte sich endlich frei.
Als Kurt von seiner Nachbarin zurückgekehrt war, döste Minouche in ihrem Sessel und er begann mit den Laufmaschenreparaturen.
Hat mich gewundert, dass er die kaputt ne Strumpfhose da nicht sieht.
wie vor wenigen Stunden
Diese Zusatz Info brauche ich nicht.
Kurts Beine knickten ein und Luise sah ihn hinter dem Tresen wegrutschen und zu Boden gehen
Wenn sie sieht, dass ihr Kollege zu Boden geht, dann handelt sie doch? Geht zu ihm und hilft ihm. Wäre es da nicht besser zu schreiben, er kann sich gerade noch am Tresen festhalten?

er hatte sich seine Lebenskatastrophe bereits detailliert ausphantasiert und lebte darin.
:)
Ich hasse es, wenn jemand versucht, mich für dumm zu verkaufen.“
Hier ist die stinkwütend.
Davon kaufe ich zwei Paar im Monat direkt von Ihnen. Kriegen Sie das hin?“
Dann hat sie sich so schnell beruhigt und alles ist wieder eitler Sonnenschein.
Das kaufe ich nicht ganz. Meine Fantasie: sie ist auch Katzenliebhaberin und aus diesem Grund verzeiht sie ihm.
Kurt zog den schwarzen Nylon der Frau von Renken, den Minouche nicht zerstört hatte, unter seinem Kopfkissen hervor, schob seine Hand hinein und liebkoste damit seine Wangen. Aber bevor er mit seiner Hand zu seiner Brust weiterwandern konnte, um dort das Zartseidige der 10 DEN zu spüren, war er eingeschlafen.
Super Schluss.

Vielleicht kannst du was von meinen Gedanken gebrauchen.

Diese sexuellen Vorlieben sind ja breit gefächert. Ich denke nicht, dass diese Menschen zwangsläufig anders sind.
Unsere Tochter wollte ihr Brautkleid verkaufen, es gab sehr viele Interessenten. Einige waren dabei, die es nur wollten, wenn die Unterwäsche und ihre Strümpfe dabei sind. (Männer.)

Vielen Dank für diese wunderbare Geschichte.
Liebe Grüße CoK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @CoK,

das freut mich sehr, sehr, dass endlich mal eine Frau auch diese Geschichte beurteilt und noch mehr freut es mich, dass du sie gut findest. Das ist mir sehr wichtig, dass auch Frauen mit dieser Geschichte etwas anfangen können und nicht nur schulterzuckend weiterklicken.
Herzlichen Dank für dein freundliches Feedback, dein Lob und natürlich auch deine Textarbeit.
Davon werde ich praktisch alles aufgreifen, weil das Meiste meiner Betriebsblindheit geschuldet ist und ich es wie du sehe, dass es geändert werden muss. Dazu gleich im Detail mehr.
Danke für die große Mühe, die du dir gegeben hast.

(ich weiß nicht ob das heute noch so ist) vielen Männern gefiel, wenn eine Laufmasche in den Strümpfen war.
In den sog. einschlägigen Foren habe ich dazu nicht dezidiert etwas gefunden, aber das schließe ich auch nicht aus. Es ist im Grunde genommen auch eher so, dass es so eine Art Hauptthema Nylons gibt und dann muss man erkennen, dass jeder Mann individuell damit umgeht. Der eine zieht mehr einen Reiz daraus, dass diese Nylons mit Highheels begleitet werden, der nächste findet es geil, wenn er quasi und dann ist es eher eine Strumpfhose, darin eindringen kann, der nächste möchte sich nur an den Beinen reiben und darauf kommen und so weiter. Es gibt nicht den einen Prototyp mit Nylonfetisch, sondern so vielfältig und individuell wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch unsere Neigungen.
Das „verlegen“ habe ich nicht verstanden. (Warum sollte sie da verlegen sein?)
Stimmt, lösche ich.
Das erschien mir zu plump. Mir hätte da besser gefallen: Die sind sehr exklusiv und kommen aus Amerika und kosten ein paar Mark.
Ja, da geh ich nochmals drüber.
Würde ich weglassen.
Da ging es um die 10 Minuten, stimmt, das schau ich mir nochmals an, wird geändert.
Würde ich auch weglassen.
Wird gemacht.
Finde ich unwichtig.
Da bin ich noch ein wenig im Zweifel. Es bringt tatsächlich die Handlung nicht voran, jedoch dachte ich, wenn ein aufmerksamer Leser kommt und sagt: 'Moment mal, das regnete doch und du beschreibst die Frau nur im Kleid mit schwingendem Rock, da stimmt der Sachverhalt nicht' dachte ich, ich habe es dann schon abgesichert und gleichzeitig aber damit auch mitgeteilt, dass diese von Renken betucht ist. Wer wurde schon damals direkt vor die Tür gefahren? Also da bin ich noch nicht so ganz auf der Löschtaste. Verstehe aber deine Kritik.

Hier hatte ich gedacht die Katze schleicht mit ins Schlafzimmer, ist so ein kleiner Voyeur und zerrstört die Strümpfe. Sie sieht erstaunt, dass bei Herrchen … (mein Kopfkino)
Wäre auch eine nette Szene gewesen.
Hat mich gewundert, dass er die kaputt ne Strumpfhose da nicht sieht.
Stimmt, vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass Minouche sie unter sich begraben hat. Übrigens es war ja nur ein Strumpf. Strumpfhosen waren damals erst im Kommen, die verkaufte das Warenhaus noch nicht.
Diese Zusatz Info brauche ich nicht.
Werde ich mir gleich unter diesem Aspekt, ob ich es vielleicht auch nicht (mehr) brauche anschauen.
Wenn sie sieht, dass ihr Kollege zu Boden geht, dann handelt sie doch? Geht zu ihm und hilft ihm. Wäre es da nicht besser zu schreiben, er kann sich gerade noch am Tresen festhalten?
Ja, ich war selbst mit dieser Szene nicht ganz zufrieden, ich werde das aufgreifen, gute Idee von dir.
Dann hat sie sich so schnell beruhigt und alles ist wieder eiTier Sonnenschein.
Das kaufe ich nicht ganz. Meine Fantasie: sie ist auch Katzenliebhaberin und aus diesem Grund verzeiht sie ihm.
Eigentlich war meine Idee, dass sie schon von vorneherein eigentlich ihm vorschlagen will, dass er ihr teure Nylons liefert, weil die, die er ihr untergeschoben hatte, ja in der Qualität besser sind als ihre bisherigen. Mal sehen, vielleicht ändere ich das noch. Deine Idee ist gut, dass sie Verständnis zeigt, weil sie weiß, wie Katzen zerstören können.
Diese sexuellen Vorlieben sind ja breit gefächert. Ich denke nicht, dass diese Menschen zwangsläufig anders sind.
Das denke ich auch nicht. Ich hoffe, ich habe an keiner Stelle dieses Gefühl hinterlassen.
Wir sind immer in unserer Gesellschaft so superschnell mit dem Begriff "pervers" zur Hand und dieses Wort wird fast wie eine Verurteilung genutzt. Für mich gibt es das Wort im Grunde genommen nicht.
In der Sexualität ist alles erlaubt, solange es sich nicht gegen den Willen eines der Beteiligten richtet.
Sobald jedoch sich etwas gegen den Willen eines der Beteiligten richtet (und da beziehe ich insbesondere auch Kinder ein, deren Wille manipuliert wird) befindet sich derjenige im strafrechtlichen Bereich und muss verfolgt werden.

Wenn man das darauf abklopft, was Kurt tut, dann handelt er völlig normal und viele, sehr viele andere Menschen auch, die aber unsinnigerweise verurteilt werden, indem man ihre sexuellen Handlungen als pervers bezeichnet. Wir sollten da in unserer Gesellschaft schon ein deutliches Stück weiter sein, finde ich.

Unsere Tochter wollte ihr Brautkleid verkaufen, es gab sehr viele Interessenten. Einige waren dabei, die es nur wollten, wenn die Unterwäsche und ihre Strümpfe dabei sind. (Männer.)
Das wundert mich nicht, es gibt einen gar nicht mal so kleinen Markt für getragene Unterwäsche und wie schon oben beschrieben, in vielfältigster Ausgestaltung.
Vielen Dank für diese wunderbare Geschichte.
Vielen Dank für dein Lob, tut sehr gut!


Lieben Dank für deine Mühe und lieben Gruß

lakita


Kleiner Nachtrag @CoK :


ich habe die Szene bei Frau von Renken umgeschrieben und hoffe, ihr eine Katze hinzugedichtet und eventuell einen besseren Übergang geschaffen, so dass nachvollziehbarer ist, weshalb sie nun sogar Strümpfe von Kurt direkt kaufen möchte.

 

Hallo @lakita,

ich habe die Szene bei Frau von Renken umgeschrieben und hoffe, ihr eine Katze hinzugedichtet und eventuell einen besseren Übergang geschaffen, so dass nachvollziehbarer ist, weshalb sie nun sogar Strümpfe von Kurt direkt kaufen möchte.
Für mich ist diese Szene nun glaubwürdiger.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
CoK

 

Hallo @CoK ,

oh das ist sehr lieb von dir, dass du dir das nochmals angeschaut hast. Dankeschön!
Und freut mich, wenn du mir den Plot nun eher abnimmst als vorher.

Dir auch ein schönes Wochenende
lieben Gruß

lakita

 

Liebe lakita,

das Setting finde ich super. Nylon-Strümpfe an schönen Beinen, da schmilzt wahrscheinlich nicht nur Kurt dahin. :shy:
Zudem lerne ich noch was in der Geschichte: Mir war nicht bewusst, dass diese Strümpfe repariert worden sind. Von dieser Repassiermaschine hatte ich bisher noch nie etwas gehört.
Jedoch ist der erste Teil für meinen Geschmack viel zu lange geraten, wo es nur um den Strumpfladen geht. Da lese ich mich halt gezwungernermaßen durch und scharre mit den Füßen, wann es denn endlich losgeht - dass Kurt was mit den Nylons vorhat, ist ja klar.
Jimmy hat angeregt, mit der Reparatur der Nylons die Geschichte anzufangen, also bei ihm daheim, da schon mal ein paar Bröckelchen Erotik reinzustreuen - das würde ich auch viel spannender finden.
Dazu würde ich Kurt auch gerne an der Maschine sehen und dabei seine Phantasien ausspinnen lassen.
Folgenden Part würde ich ersatzlos streichen, einzig gutes hatte der, dass ich dann die Zeit, in der die Geschichte spielt, etwas besser verorten konnte, da schwamm ich anfangs etwas - aber das kann man auch mit einem anderen geschickten Detail gut lösen. (zB in dem du eine sehr bekannte Person der damaligen Zeit mit den Strümpfen in Verbindung bringst - Marilyn Monroe oder Jacky Kennedy )

„Ach, eh ich es vergesse“, sagte Luise, „in den nächsten Tagen kommt so ein Vertreter vorbei, soll ich dir ausrichten, der dir neuartige Strümpfe vorstellen will. Ich hab es nicht ganz verstanden, es geht um irgendwas mit Unkaputtbar.“
Kurt schnalzte mit der Zunge.
„Unkaputtbar? Dass ich nicht lache, die sind dick wie selbstgestrickte Wollstrümpfe. Blickdicht! Das geht doch nicht!“
„Ich sag’s ja nur“, sagte Luise, „du bist der Fachmann.“
„So ein Dreck kommt nicht in die Regale“, sagte Kurt, „da werd ich der Abteilungsleitung von abraten. Das gilt auch für diese neumodischen Strumpfhosen.“
„Strumpf was?“, fragte Luise.
„Noch nie davon gehört? Der letzte Schrei aus Amerika. Strümpfe und Hose in einem. Ganz ohne Hüfthalter.“
„Wie? Ohne? Und die Unterhose ist gleich mit dabei? Kann ich mir nicht vorstellen.“
Kurt nickte. „Ich auch nicht. Auf jeden Fall ist das nix für die Kundinnen.“

Kurt schmunzelte. Sie wusste nicht, dass die Aufteilung, er die Nylons, sie die Socken für ihn ideal war. Männersocken stießen ihn ab.
Das liest sich etwas holperig.
Sie wusste nicht, dass er glücklich war, sich um die Nylons kümmern zu können. Männersocken stießen in ab.
„Tu ich das?“, Kurt zögerte, „ich frag mich immer, wie Kundinnen das schaffen, das Warenhaus von der Bahnhofsseite zu betreten und ohne die Nylonabteilung zu beachten, zur Marktseite wieder rauszugehen.“
„Ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Luise, „meist wenn es regnet und sie keinen Schirm dabei haben.“
... ich frag' mich immer, wie die Kundinnen das Warenhaus durchqueren, ohne die Nylonabteilung zu beachten.

„Einen winzigen Moment, die Dame“, sagte Kurt, „ich besorg Handschuhe, damit Ihre Strümpfe nicht Schaden nehmen.“
besorgen hört sich an, als wäre das zu organisieren und er müsste erstmal danach schauen. Die Handschuhe sind aber in der Schublade, deshalb eher: "... ich ziehe mir erst Handschuhe über, damit Ihre Strümpfe ...

Vorsichtig schob Kurt in den Strumpf und drehte seinen Unterarm hin und her, bis er die Laufmaschen entdeckte.
Da fehlt was im ersten Teil vom Satz.


Natürlich warteten auch jede Menge Repassieraufgaben auf ihn. Und Minouche.
Aber an diesen besonderen Tagen hieß es: „Nein, Minouche, jetzt nicht“, während er sorgfältig die Schlafzimmertür hinter sich schloss.
Lässt du bewusst offen, ob das nun seine Frau, ein Kind, oder eine Katze ist?
Mir war das anfangs nicht ganz klar.
Die Geschichte kommt richtig in Fahrt, als Kurt das Paket wegbringt und Minouche die Bühne betritt. Vorher war es mir teilweise zu behäbig erzählt, aber ab dem Zeitpunkt macht es richtig Spaß, zu lesen.

„Nein, es war ein Repassierauftrag. Der ist mir schiefgegangen. Die Kundin und der Chef kennen sich persönlich. Wenn ich der Dame sage, was passiert ist, ich komm in Teufels Küche.“
... was passiert ist, komme ich
Auf dem 30-minütigen Weg zum Warenlager,

Dann räume ich ein, dass mir ein dicker Fehler passiert ist und ersetze den Schaden‘, beruhigte er sich. ‚Aber ist das nicht trotz allem ein Kündigungsgrund?‘
Da wird aber was konstruiert mit dem Kündigungsgrund. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Als Kurt sich am Nachmittag auf den Weg in die Elbchaussee machte, hatte er sich in sein ‚Todesurteil‘ ergeben. Egal was Frau von Renken gegen ihn unternehmen würde, er hatte sich seine Lebenskatastrophe bereits detailliert ausphantasiert und lebte darin.

Diese von Renken wurde mir zu schnell zu nett, wenn ich mir überlege, wie die sich im Kaufhaus Kurt gegenüber verhalten hat. Sie freundlicher zu zeichnen, würde mir gefallen, aber nicht gleich so extrem.
Liebe lakita, ich mochte die Geschichte, vor allem die Idee zum Plott und würde sie noch mehr mögen, wenn der vordere Teil eingedampft werden würde.

Liebe Grüße
bernadette

 

Liebe @bernadette ,

wow, du bist aber fix. Noch kurz vor Mitternacht die eigene Geschichte abgegeben und jetzt schon dabei emsig Kritiken zu schreiben. Respekt!

Lieben Dank für dein Lob und dein kritisches Draufgucken, da ist einiges dabei, was ich gerne infolge deiner Hinweise verbessern mag und werde.

das Setting finde ich super. Nylon-Strümpfe an schönen Beinen, da schmilzt wahrscheinlich nicht nur Kurt dahin.
Dankeschön!
Von dieser Repassiermaschine hatte ich bisher noch nie etwas gehört.
Ich kannte noch als Kind die Abteilung in besagtem Kaufhaus und wusste, dass dort Strümpfe zur Laufmaschenreparatur hingegeben wurden, aber die Maschine selbst habe ich auch erst anlässlich meiner Recherchen im Internet gefunden. Die kannte ich tatsächlich auch noch nicht, dachte bis dato, dass es alles reinste Handarbeit sei.
Jedoch ist der erste Teil für meinen Geschmack viel zu lange geraten, wo es nur um den Strumpfladen geht.
Verstehe, was du meinst, ich mich aber bemüht (ok, bemühen allein reicht dann leider nicht), es ausschließlich auf das Einführen der Figuren, des Handlungsortes und vor allen der Zeit zu beschränken.
Jimmy hat angeregt, mit der Reparatur der Nylons die Geschichte anzufangen, also bei ihm daheim, da schon mal ein paar Bröckelchen Erotik reinzustreuen - das würde ich auch viel spannender finden.
Ich gewinne selbst immer mehr Freiraum in meinem Kopf, es tatsächlich so beginnen zu lassen. Momentan lasse ich es aber wie es ist und ich habe noch nicht mich an die Recherche gemacht, ich meine mich zu entsinnen, dass ich im Internet keine Möglichkeit gefunden habe, zuzuschauen, wie die Repassiermaschine bedient wird. Es ist vermutlich so eine Mischung aus Handarbeit mit etwas maschineller Hilfe, aber ich mag dann nicht freiflottierend irgendwas da hinpinseln, wenn ich nicht exakt weiß, wovon ich schreibe. Zudem merkt so etwas der Leser sofort.

Dazu würde ich Kurt auch gerne an der Maschine sehen und dabei seine Phantasien ausspinnen lassen.
Verstehe (ich gut).
Folgenden Part würde ich ersatzlos streichen, einzig gutes hatte der, dass ich dann die Zeit, in der die Geschichte spielt, etwas besser verorten konnte, da schwamm ich anfangs etwas - aber das kann man auch mit einem anderen geschickten Detail gut lösen. (zB in dem du eine sehr bekannte Person der damaligen Zeit mit den Strümpfen in Verbindung bringst - Marilyn Monroe oder Jacky Kennedy )
Nee, weil der ist ja wichtig, um dem Leser zu vermitteln, in welcher Zeit das spielt. Die Idee mit einer Persönlichkeit ist aber durchaus eine sehr gute. Danke dafür.
Das liest sich etwas holperig.
Sie wusste nicht, dass er glücklich war, sich um die Nylons kümmern zu können. Männersocken stießen in ab.
Ändere ich.
... ich frag' mich immer, wie die Kundinnen das Warenhaus durchqueren, ohne die Nylonabteilung zu beachten.
Ändere ich.
besorgen hört sich an, als wäre das zu organisieren und er müsste erstmal danach schauen. Die Handschuhe sind aber in der Schublade, deshalb eher: "... ich ziehe mir erst Handschuhe über, damit Ihre Strümpfe ...
Ändere ich.
Da fehlt was im ersten Teil vom Satz.
Skandal, dass man trotz mehrfachem Selbstvorlesen sowas nicht entdeckt. Danke für deine wachen Augen.
Lässt du bewusst offen, ob das nun seine Frau, ein Kind, oder eine Katze ist?
Mir war das anfangs nicht ganz klar.
Die Geschichte kommt richtig in Fahrt, als Kurt das Paket wegbringt und Minouche die Bühne betritt. Vorher war es mir teilweise zu behäbig erzählt, aber ab dem Zeitpunkt macht es richtig Spaß, zu lesen.
Ja, lass ich, weil ich denke, es erschließt sich dann sofort, wenn die Minouche-Szene folgt.
... was passiert ist, komme ich
Ja oder ein ' wird auf jeden Fall geändert.
Da wird aber was konstruiert mit dem Kündigungsgrund. Wo gehobelt wird, fallen Späne.
Wir sind in den50er, der Kündigungsschutz war nicht so ausgeprägt wie es heute der Fall ist. Eine Gesetzes- Verbesserung im Kündigungsschutz in Bezug auf die Gründe für eine Kündigung gab es erst 1951, aber das hieß ja noch lange nicht, dass es auch in den Betrieben sofort alles bekannt war.
Diese von Renken wurde mir zu schnell zu nett, wenn ich mir überlege, wie die sich im Kaufhaus Kurt gegenüber verhalten hat. Sie freundlicher zu zeichnen, würde mir gefallen, aber nicht gleich so extrem.
Muss ich noch ein Weilchen drüber nachdenken, denn wenn ich sie bei ihrem Auftritt im Kaufhaus freundlicher gestaltet, nehme ich auch Druck raus und somit auch Spannung.

Herzlichen Dank für deine Mühe und die guten Verbesserungsvorschläge und diejenigen, mit denen ich bisher nicht d'accord gehe, werde ich Kopf weiter bewegen.

Lieben Gruß

lakita

 

Liebe lakita,

Muss ich noch ein Weilchen drüber nachdenken, denn wenn ich sie bei ihrem Auftritt im Kaufhaus freundlicher gestaltet, nehme ich auch Druck raus und somit auch Spannung.

Da habe ich mich nicht gut ausgedrückt: ich meine die Szenen bei der von Renken daheim, da löst sich für mich alles zu schnell in Wohlgefallen auf.

 

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