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Hausaufgaben - Leben nach dem Tod?!

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10.08.2003
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Hausaufgaben - Leben nach dem Tod?!

Pünktlich und zielstrebig schlendert Nadine in Richtung Bushaltestelle, von wo sie kurz darauf zur Schule gebracht wird.
Dieselben Leute, dieselbe Strecke, dasselbe Leben. Was auch sonst?
Kurz nach der Ankunft an der Institution, die für sie sowohl Herausforderung als auch Bestätigung oder wenigstens die Suche danach bedeutet, trifft sie schon die erste von ihren besten Freundinnen. Christina. Ihr zweiter Name? Hat sie denn einen?
Fragen über das, was da wohl heute in Latein auf sie zukommen mag und über das, was gestern in Mathe über sie gekommen war, beschäftigen sie, bis endlich die Klingel ihr Gespräch abrupt beendet. Pünktlichkeit und Gehorsam sind nun verlangt.
Wie schon erwähnt, findet sich Nadine kurz darauf neben zwei ihrer besten Freundinnen im Fach Latein wieder und plaudert noch über dies und das, bis schließlich die Autorität eintritt und Ruhe gebietet. Das es auch in einem solch komplexen Fach wie Latein Idioten gibt, die den Lehrer ignorieren, juckt sie schon längst nicht mehr. Die putzen ihren Pool. Irgendwann, es wird eine Weile dauern, aber es wird passieren und es wird sich lohnen.
„Guten Morgen!“ Wünscht eine raue tiefe Stimme. „Guten Morgen!“ Schallt es fröhlich zurück.
Derselbe Lehrer, dieselbe Klasse, dasselbe Ritual, dasselbe Leben. Natürlich!
„Wenn ich nun eure Hausaufgaben hören dürfte!“ Erbarmt sich schließlich der Lehrer um der guten Laune Einhalt zu gebieten.
Endlich! Zwei Stunden hatte sie gestern Mittag über den Büchern verbracht, um diesen Text zu übersetzen. Und wenn sie sich nun die Versionen ihrer Nachbarinnen ansah, rangen ihr die nur Ansätze eines müden Lächelns ab und das auch nur aus Mitleid gemischt mit der Freude, die man hat, wenn jemand, den man nicht leiden kann, auf einer Bananenschale ausrutscht.
Mit den Worten: „Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so stimmt“, reagiert sie auf den Blick des Lehrers und beginnt ihren aufs Kleinste auf Fehler überprüften Text vorzutragen.
Als Dreißig Sekunden später ein komplett richtiger und gut durchdachter Text fertig gelesen und allgemeines neidisches und ehrfürchtiges Gemurmel im Klassenzimmer laut wird, erlebt Nadine den Höhepunkt des Tages.
Diese Anerkennung ist mit nichts zu vergleichen. Diese Achtung vor ihrer Person, von der sie sonst nicht weiß, woher sie sie bekommen soll. Zwei Stunden Freizeit absolut wert. Sie hätte so oder so nicht gewusst, was tun. Außerdem erledigt sich das fast von selbst, in all der Vorfreude auf das Ergebnis und die Belohnung für ihre Arbeit.
Gegen Ende der Stunde, das Hausaufgabenheft opferbereit aufgeschlagen, wird ihr aber klar, dass es heute keine geben wird. Es ist der letzte Tag vor den Osterferien.
Schulstunde für Schulstunde bewahrheitet sich diese Befürchtung und kurz vor Ende der letzten bricht sie in Panik aus.
Ein Referat? Schon gehalten! Nachhilfe? Bringt auch nichts!
Warum hatte sie nicht schon in Latein an das Referat gedacht? Dort würde sie bestimmt noch eins halten dürfen. Vielleicht erwischt sie die Lehrerin noch, wenn sie sich beeilt…
Weder hatte sie Hausaufgaben in letzter Minute aufbekommen, noch war der Lateinlehrer irgendwo zu finden.
Eine Telefonnummer? Ist das nicht übertrieben?
Wäre sie doch nur schon Ärztin. Die dürfen wenigstens Überstunden machen.

 

Warum hast du das hier denn gepostet? Ich seh darin keinen Gesellschaftsbezug. Vielmehr ist das ganze ein gottseidank kurzer und langweiliger Text ganz nach "Wie blöd der Streber doch ist". Gähn.

Stilistisch holperig, inhaltlich flach, bemüht witzig, kein Spannungsbogen, und die Pointe ist mehr als dürftig, da die meisten Ärzte keine Überstunden machen bzw. die nicht bezahlt bekommen. Und Zeitfehler sind auch noch drin.

Hat mir nicht mal ansatzweise gefallen.

liebe Grüße,
Anea

 

wie ungnädig, Anea :)

Richtig vom Hocker gehauen hat mich der Text ja auch nicht. Bin aber nicht sicher, ob es mit dem Schreibstil von Maniac zusammenhing. Was mir die Doz' in der Literaturklasse beigebracht haben, war vor allem: Konflikt, Konflikt, Konflikt. Keine Geschichte ohne Grundkonflikt und Ziel. Erst wenn die da sind, kann man auch einen Spannungsbogen bauen.

Die Nadine der Geschichte lebt ihr kleines, recht schnöseliges Leben. Konflikt taucht erst am Ende auf, als nämlich die Ferien vor der Tür stehen. Dort dient er aber als Pointe, nicht als treibendes Element. Von daher würde ich gucken, dass Nadine irgendwo auf ein Hindernis auf ihrem Weg zur Ärztin stößt. Dann könnte es lustig werden.

Grüße,
Ennka

 

Hi Maniac,

da habe ich dich nun gerade ob deiner Fortschritte gelobt und dann kommt wieder so ein Schnellschuss.
Dabei kann ich mit schon vorstellen, warum Gesellschaft. Denn ich hatte nicht das Gefühl, dass du hier eine blöde Streberin denunzieren willst. Eher wolltest du den Zusammenhang zwischen Vereinsamung umdrehen. Nadine wird zur Streberin, weil sie vor Einsamkeit lange Langeweile hat. Sie tut etwas für die Schule, weil sie mit der Zeit nichts besseres anfangen kann. Von den besten Freundinnen weiß sie nichts, nicht einmal, ob sie einen zweiten Vornamen haben. Allerdings betonst du mir die Existenz solcher Verbindungen zu sehr. Sie geht außer in dieser Betonung aus dem Text gar nicht hervor. Und die Poolputzvisionen empfand ich eher als trotzige Rechenschaft, die sie vor sich selbst ablegt, um sich einzureden, ihr ginge es gut.

Mit Rechtschreibfehlern verschone ich dich dieses Mal. Das heißt aber nicht, dass keine mehr drin sind.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Tut mir leid, dass des jetzt so lang ging, aber einerseits musste sich des erst mal
setzen und anderseits hatte ich letztens nicht so wirklich viel Zeit.
War jetzt relativ deutlich, dass es wenig Sinn macht Geschichten so roh und unüberarbeitet reinzustellen.
Dass sie in vielerlei Hinsicht auch provokant und der Schreibstil absichtlich etwas eigenartig, scheint keine so gute Mischung, wenn der Stoff augenscheinlich schwach ist.
Tut mir leid, wenn ihr jetzt glaubt Zeit an diese halbe Seite verschwndet zu haben, aber vielleicht gibt sie ja mehr her. Wenn man vielleicht ein wenig schlechte Erfahrungen mit solchen Menschen gemacht hat, liest er sich vielleicht etwas besser.

Nichts für ungut
Maniac

 

Hallo Maniac,

der Stoff ist aus meiner Sicht keinesfalls schwach, sondern das Interessanteste an deiner Geschichte. Was macht ein Mensch, um die nötige Anerkennung zu bekommen? Da gibt es Gastgeber, die vier Stunden vorm Herd, Frauen, die ebenso lang vorm Spiegel stehen und Mädchen, die zwei Stunden in eine Übersetzung investieren, die in 30 Sekunden vorgetragen ist (ich hoffe, diese Übertreibung ist Absicht). Genau diese Beweggründe kommen mir aber zu kurz. Eine Einbettung in einen größeren Rahmen, Gespräche mit den sogenannten besten Freundinnen, Erfahrungen menschlicher Zurückweisung und der Langeweile wäre glaube ich gut gewesen.

Wenn man vielleicht ein wenig schlechte Erfahrungen mit solchen Menschen gemacht hat, liest er sich vielleicht etwas besser.
Ist es nicht deine Aufgabe als Autor, uns diese Erfahrungen näher zu bringen, auch ohne dass wir sie gemacht haben?

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo nochmal


Mir scheint, dass eine Überarbeitung immer notwendiger wird, wenn einerseits der Stoff doch nicht so schlecht scheint und ich andererseits unrealistisch und verwirrendes niedergelegt habe.
Diesse schlechten Erfahrungen waren keine Fakten, es war eine Überlegung von mir. Es ist auch keine Arroganz vom Prot zu sagen "die putzen meinen Pool", es ist etwas woran sie sich festhält, weil sie nicht verstehen kann, warum die anderen so oder gar nicht reagieren.

Jedenfalls ist hier wohl zu viel Provokation auf zu kleinem zu schlecht erklärtem Raum.

Danke für eure Feedbacks
VG Maniac

 

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