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Heldennebel

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19.05.2015
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Heldennebel

Nach den Weihnachtstagen des Jahres 1826 fegt Eiswind über die Landschaft, die Wege verschwinden, Wälder verwandeln sich in zuckerüberzogene Märchenskulpturen, Felder, Hügel verschmelzen zu einer Schneelandschaft, die wie ein Sternenmeer gleißt. Wilhelm von Humboldt gleitet mit dem Postschlitten wie auf einem Federkissen von Leipzig nach Weimar, um seinen Freund Goethe zu besuchen, den Tauschhandel anzubahnen, den sich die Humboldt-Brüder ausgedacht haben.

Er führt einen Hutkoffer mit sich, worin er einen Gegenstand aufbewahrt, dessentwegen er die Reise auf sich genommen hat. Der Schlitten riecht nach Erde und Fäulnis, Kälte kriecht Wilhelm in die Glieder, sobald die Decke verrutscht, unter die er gekrochen ist. Er versucht die Augen zu schließen, einzuschlafen, schafft es aber nicht, wird durchgerüttelt, während Trübsinnsgedanken auf ihm lasten, die Sehnsucht nach Leben ihn erfüllt, die Schmerzen in den Gelenken, das Bewusstsein erobern. Er seufzt.

Die Reise dauert zwei Tage. Humboldt erträgt sie mithilfe des Weins, den er in die Kehle schüttet, obwohl er nach Essig und Sauerampfer schmeckt. Die Nacht verbringt er in Naumburg an der Saale. Während er sich Rehfleisch mit Kartoffeln in den Mund steckt und kräftig nachspült, notiert er in einer Ecke des Gasthauses Gedanken zu seinen Vorhaben, der Gründung eines Kunstvereins in Berlin, der Verbesserung des preußischen Bildungssystems. Er hört die Kartenspieler am Tisch gegenüber fluchen, fürchtet, dass die Zugluft einen Gichtanfall auslösen würde, befiehlt dem Kammerdiener, das Bett nach Wanzen abzusuchen. Ob mit oder ohne die lästigen Tierchen, würde er wie so oft in den letzten Wochen von Roms träumen, den Glocken der Kirchen, den Trümmerfeldern des Ewigen Reichs, den Überresten der Via Appia mit den Grabmälern am Straßenrand. Die Augen Valentinas schwirren durch Humboldts Kopf, die Biegung ihrer Brauen, das Zittern, wenn sie ihn mit Libellenfingern berührt hat. So viele Jahre sind vergangen, seit er am Stand der Limonenverkäuferinnen gestanden hat, getroffen von der Schmetterlingsleichtigkeit ihres Wesens, der Schönheit ihrer Gestalt. Jetzt erst, nach all der Zeit, ahnt er, dass die beste Zeit seines Lebens damals an ihm vorbeigerast ist. Er erinnert sich, wie sie ihm zugewunken, wie ihn der Mut, sie mitzunehmen, verlassen hat. Wäre sein Leben glücklicher verlaufen, wenn er anders gehandelt hätte? Humboldt kaut eines der getrockneten Blätter, die ihm Alexander aus Südamerika mitgebracht hat und schläft ein.

Goethe blättert unterdessen in Kupferstichmappen. Er hat sich im Bett gewälzt, wurde von Dämonen, von Wehmut durchgeschüttelt wie ein Ball mal hierhin, mal dorthin getrieben, ist schmetterlingsgleich von Blüte zu Blüte, von Schatten zu Schatten gezogen. Das Durcheinander in ihm wächst, die Schaffenskraft erlahmt, das spürt er genau. Um sich abzulenken ruft er sich die Orte ins Gedächtnis, die auf den Stichen abgebildet sind. Obwohl er sie ganz nahe an die Augen hält, verschwimmen sie. Das Straßburger Münster, der Frankfurter Römer zerfließen in Fratzen, Figuren aus einem Theaterstück, das nicht von ihm selbst stammt, an Shakespeares Komödien erinnert, Runzelhexen zeigt, krummbeinige Zwerge. Mittendrin schillern all die Mädchen, Frauen, die er geliebt hat. Als er die Augen schließt, liegen sie ihm in den Armen, jung wie er selbst, tanzen und hüpfen mit ihm, küssen ihn auf den Greisenmund. Das Geräusch eines auffliegenden Vogels, vielleicht einer Fledermaus, schreckt Goethe auf. Der Besuch Humboldts fällt ihm ein. Von einem Angebot, einer Sensation war auf dem Billett aus Leipzig die Rede. Was könnte einen Goethe noch überraschen, ihn, den ein widerlicher Schmerz im Brustkorb plagt, der die ganze Kraft aufbringen muss, um ein paar jämmerliche Zeilen, Verse, die er selbst oft genug nicht versteht, aus sich herauszupressen, als wäre er eine Maschine, die, einmal in Gang gesetzt, weiterläuft, ohne selbst das Ende bestimmen zu können?

Gestern hat er Susanne zuletzt gesehen, ihr vorgelesen, den Fliedergeruch aufgesaugt, auf ihren Atemhauch gewartet, wollte ihr Herz mit brüchiger Stimme öffnen, hoffte auf den Moment der Schwäche, der sie die Hinfälligkeit des Dichters vergessen ließe. Stattdessen hat sie ihm einen Blick zugeworfen, ihr Bedauern mühsam darin versteckt, die Augen auf die Rillen und Wulste der Finger geheftet. Er klappt schließlich die Mappe zu und schleicht sich in die Schlafkammer.

Hufklappern dringt durch die Nacht, der Schlittenführer singt ein Lied, das nach Wirtshausbesuchen und Rosenwangenfrauen klingt. Sie erreichen den Ettersberg und fahren an Eichen vorbei, deren Baumkronen wie Pilze emporragen, die Jahre erwarten, die für sie noch anbrechen werden. Der Kerl in der Poststation hat Recht behalten. Sie erreichen Weimar in der Abenddämmerung. Humboldt bittet den Kutscher, gleich zu Goethes Haus zu fahren. Der Kies knirscht unter der Schneeschicht, als sie vorfahren. Im Erdgeschoss brennen Lämpchen, aus einem geöffneten Fenster wölkt Dampf nach draußen. Humboldt nimmt den Hut, zupft sich den Rock zurecht, läßt sich vom Kutscher das Köfferchen geben und schickt den Kammerdiener in den Elefanten, um Quartier zu beziehen. Eine Frau mit weißer Haube winkt Humboldt zu, verschwindet wieder hinter den Vorhängen. Dann öffnet sich die Tür. Goethe erscheint ohne Perücke. Die Schneehaare hängen an den Wangen herab, auf der Glatze verteilen sich Altersflecken, der Gehrock schimmert samtgrün. Er stützt sich auf einen Stock mit Elfenbeingriff und wartet darauf, dass der Besucher zu ihm empor schreitet.

„Humboldt! Schön, Sie hier zu sehen.“
„Guten Abend, Goethe. Sehr erfreut, alter Freund!“
„Hatten Sie eine angenehme Reise?“
„Wie eben Winterreisen so sind, reden wir nicht davon.“
„Schnell rein mit Ihnen, ist ja eisig draußen. Ich habe eine Kleinigkeit für uns vorbereitet.“
„Sehr freundlich, Herr Geheimrat.“
„Geheimrat, mm, ach, wie zierlich Sie das sagen, den Titel habe ich beinahe vergessen. Was haben Sie da für ein Köfferchen bei sich?“, sagt Goethe kichernd.
„Eine Überraschung!“
„Na ja, werden wir ja sehen. Aber jetzt essen und trinken wir was. Mögen Sie heißen Wein?“

Der Hausdiener nimmt Humboldt den Hutkoffer ab. Im Haus duftet es nach Braten. Wärme und Behaglichkeit beleben den Gast, Stimmen flüstern durch die Räume, füllen sie. Er verbrennt sich die Lippen, als er von dem Wein probiert, dennoch fallen die Reisebeschwerden von ihm ab, Leichtigkeit ergreift ihn. Der Hausherr hat Gäste geladen, die ihn erfreut begrüßen, während sie essen und trinken, was das Haus hergibt. Humboldt schüttelt Hände, freut sich über den Respekt, die Ehrfurcht, die sie ihm entgegenbringen. Ein Arzt mit herabhängenden Wangen, der sich darauf konzentriert, die zurechtgeschnittenen Fleischstücke und Kartoffelteilchen aufzuspießen, möglichst viel in den Mund zu stecken, wird sein Sitznachbar. Goethe thront ihm gegenüber neben Eckermann, lässt die Blicke hin und her irren, die Konversation an sich abperlen, antwortet automatisch, formelhaft. Humboldt bemerkt, dass Goethe sich am liebsten an Susanne wendet, einem Mädchen, das sich den Dichterworten mit kerzengerader Haltung entgegenstreckt. Der Arzt fragt Humboldt nach den Zuständen in Preußen. Susannes Gesicht errötet, als sie sich an Humboldt wendet, ihn bittet, von den Reisen des Bruders zu erzählen.
„Lesen Sie Alexander von Humboldt, dann erfahren Sie, wie es wirklich im Dschungel zugeht, nicht wahr?“, fragt Goethe und schaut Humboldt an.
„Mücken und unerträgliche Hitze. Formenvielfalt, Töne, Pflanzen und Tiere, die wir nicht kennen. Vögel, so klein wie Bienchen. Blumen in allen Farben. Waldmenschen, die nackt Geister beschwören, den Tod mit Gesängen besiegen, die Sonne vom Himmel holen. Ein Paradies mit Schrecken, mehr kann ich nicht sagen, verehrte Frau Susanne. Mein Bruder will im Frühjahr nach Weimar kommen. Vielleicht treffen Sie ihn.“
Susanne öffnet den Mund, als wolle sie sich die Bilder der Indios vor Augen halten. Danach konzentriert sich Humboldt auf das gezimtete Apfelkompott und den süßen Wein.

„Humboldt, lassen Sie uns in meinem Arbeitszimmer einen Mokka trinken.“
Die anderen Gäste tupfen sich die Gesichter ab. Im Salon warten Tee, Kaffee, Konfekt. Stühle und Bänkchen stehen bereit.
Die Tür fällt ins Schloss. Kerzenlicht flackert, im Ofen brennt Holz, schlägt Funken, knackt, wärmt den Raum. Humboldts Hutkoffer liegt auf dem Tisch vor dem Fenster. Goethe öffnet einen Schrank und hält eine Flasche Schnaps in der Hand.
„Was gibt es Schöneres im Leben! Lassen Sie uns auf Liebe und Freundschaft anstoßen, Humboldt!“

Die Gläser klirren. Die Frau mit der weißen Haube, die Humboldt zugewunken hat, als er aus der Kutsche gestiegen war, klopft an, verbeugt sich, bringt Mokka und eine Flasche Wein. Die beiden setzen sich. Humboldt betrachtet die Altersflecken auf Goethes Stirn, fragt sich, ob sie bei ihm genauso ausgeprägt, die Augen ebenso tief in der Höhle verschwunden waren. Er wischt sich übers Gesicht.

„Sie haben eine beschwerliche Reise auf sich genommen, um mich zu besuchen.“
„Ich habe etwas gehört, das mich interessiert.“
„Aha. Über mich wird ne Menge Zeugs erzählt. Das meiste vergesse ich so schnell wir möglich und an manches will ich mich nicht erinnern.“
„Es geht nicht um Sie. Ich bin Schillers wegen hier.“
„Ach, das. Ich wollte den lieben Freund nicht auf ewig zwischen Unbekannten verrotten lassen. Also habe ich mir die Genehmigung besorgt, das Grab zu öffnen, um den Schädel zu suchen.“
„Und? Haben Sie ihn gefunden?“
„Ja, eindeutig! Die Männer haben das Grab durchkämmt, alle in Frage kommenden Schädel mitgenommen und rausgesucht.“
„Sicher?“
„Ja, ohne Zweifel.“
„Und wo ist er jetzt begraben?“
„Er ist nicht begraben.“
„Wo ist er dann?“
„Bei mir.“
„Bei Ihnen?“
„Ja, da hinten im Schrank.“
„Ist das nicht beklemmend?“
„Nein. Auf dieses Weise hab ich ihn ganz in der Nähe. Wo er hingehört. Mein Freund Schiller ist zurückgekehrt. Das ist wunderbar. Wenn ich den edlen Schädel betrachte, rührt’s mich. Man sah ihm ja immer schon das Genie an. Sie sind gekommen, um ihn zu sehen, stimmt’s?“
„Gewissermaßen.“
„Ich zeige ihn nicht jedem, Humboldt, können Sie mir glauben.“

Er zieht einen Schlüssel aus der Rocktasche, öffnet den Schrank, neben dem sie Platz genommen haben. Zum Vorschein kommt ein silbern eingefasster Glassturz, ähnlich einer Käseglocke, der mit einem Seidentuch bedeckt ist und auf einem blausamtenen Träger ruht. Ein Gegenstand schimmert hervor. Er streicht über das Glas, streichelt, betastet, tippt darauf wie ein Klavierspieler. Goethe wirft den Kopf in den Nacken, die Stirn glänzt, wölbt sich. Er hebt den Glassturz an. Zum Vorschein kommt ein Schädel. Obwohl die Oberfläche des Knochengebildes schmutzig aussieht, gelbbraune Farbe angenommen hat, wirkt er, als wäre er poliert worden, glänzt im Kerzenlicht. Die Proportionen entsprechen der Idealform, der Vorstellung von Harmonie, Perfektion, Männlichkeit. Humboldt rückt näher, aus Goethes Mund löst sich Speichel, rinnt die Unterlippe herab, während er auf die Reaktion des Gastes achtet, der den Anblick aufsaugt, tief ein- und ausatmet, sodass die Luft als Nebelhauch gegen den Schädel prallt. Humboldt zweifelt keinen Augenblick daran, dass es sich um Schiller handelt, weiß, dass der Schädel keinem Namenlosen gehören kann, Großes geborgen haben muss, Ideen, Energie, Mut. Einige Zähne fehlen, die Verbliebenen stecken schief auf dem Kieferknochen, aber die Form, die Form, drückt Schönheit aus, bricht sich von innen nach außen Bahn, strahlt nach allen Seiten.

„Was sagen Sie, Humboldt? Was für eine Aura!“
„Schiller, zweifellos, spürt man sofort.“
„Geistnatur eben.“
„Deshalb bewahren Sie ihn hier im Zimmer auf, richtig, Goethe?“
„Ich brauche Kraft für das, was ich noch vorhabe.“
„So?“
„Manchmal spricht er mit mir, flüstert. Ich muss genau hinhören, dann verstehe ich ihn, ist aber mühsam mit dem Fritz.“
„Hilft er Ihnen beim Schreiben?“
„Gewissermaßen.“
„Großartig.“
„Wir bräuchten die Jugend zurück, nicht wahr, Goethe?“
„Die Jugend!“ Goethe kichert, schenkt Schnaps nach.
„Ich hab was mitgebracht.“
„Ein Pülverchen?“
„Nein, nein, viel besser!“

Humboldt zeigt zum Koffer. Sternenlicht erhellt den Tisch neben dem Fenster. Er löst Lederverschlüsse, entnimmt einen Gegenstand, der in Tücher eingewickelt, an den Enden verschnürt ist, müht sich mit den Knoten, entwirrt sie. Locken kommen zum Vorschein, verknotete Zöpfe, eine Maske, ein Schrumpfkopf, kaum größer als eine Faust, aus dem Kinderaugen lugen, von denen ein Leuchten ausgeht, als wären sie lebendig.

„Was ist das?“
„Der konservierte Kopf einer Zauberin aus dem Dschungel. Schauen Sie ihr in die Augen!“
„Warum?“, fragt Goethe.
„Werden Sie schon herausfinden!“

Goethe wendet sich zunächst ab, streicht über das Gesicht, reibt die Wangen, um sich zu konzentrieren, nähert sich dann den Augen, streichelt über die Haarsträhnen, fängt an zu zittern, als würden ihn Blitze erschüttern. Er taucht ein.

Humboldt beobachtet den Dichterkönig. Er kennt die Wirkung, hat es selbst probiert, weiß, dass es eine Weile dauert, bis man sich vom Zauber lösen kann, schüttet sich Wein in ein Glas, trinkt, schenkt nach. Der Wein perlt in der Kehle, schmeckt nach Freudentagen am Rhein. Er geht zum Fenster, die Schritte quietschen über das Parkett, betrachtet den Nachthimmel, sucht nach dem Stern, den er Valentina schenken könnte.

Goethe seufzt, murmelt, Worte treiben durch den Raum, hören sich kindlich an, so zart und leise klingen sie, werden lauter, schwellen an, bis er sich von der Zauberin löst, zurückprallt. Tränen laufen ihm übers Gesicht. Humboldt bedeckt den Schrumpfkopf, während Goethe sich sammelt, den Körper strafft, spannt, aufrichtet, während sich die Augen mit Lebenslust füllen. Er lächelt still, als müsse er die Stimmen in sich bändigen.

„Was sagen Sie jetzt, Goethe?“
„Mm, der Zauber hat gewirkt. Es war, als wäre ich auf Sommergras, auf Eis und Steinbergen gewandert. Ich saugte Bergluft ein, erfrischte den Geist, tauchte die Augen in grünstes Grün und weißestes Weiß, roch Blütensüße, sah Rosen, Lavendel und Blumen, die ich nicht kannte, berauschte mich an Mädchen, die mir Fleischstückchen in den Mund schoben. Sie waren barfuß, die meisten nackt, einige mit Seide bekleidet, lachten mit mir, flüsterten mir Worte ins Ohr, kitzelten und neckten mich. Wenn ich an mir herabsah, staunte ich über den Körper eines Zwanzigjährigen. Ich hätte ewig dort bleiben können, aber irgendwann schaute ich zum Himmel und bemerkte dort die Augen dieses merkwürdigen Dings. Sie starrten mich an. Da wusste ich, dass ich mich lösen, aufwachen muss. So war das, Humboldt.“
„Das war erst der Anfang, Goethe!“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Pure Magie, das Ding, bemerkenswert.“
„Ich möchte Ihnen etwas vorschlagen, Goethe.“
„Was?“
„Ich gebe Ihnen die Augen und Sie überlassen mir Schiller. Was halten Sie davon?“

Goethe starrt auf den Schrank, wackelt mit dem Kopf. Dann öffnet er den Mund, die Furchen des Greisengesichts bewegen sich im Takt des Gelächters, so laut, dass er sich die Augen reiben, die Tränen abwischen muss. Er schüttelt den Kopf, zeigt auf Humboldt, als sei er die Ursache eines waghalsigen Witzes, brüllt vor Vergnügen, bis sich Gazellenschritte nähern. Goethe verstummt, als er das Klopfen an der Tür hört. Susanne stürzt herein. Goethe grinst.
„Habe ich etwas zu laut gelacht, meine Liebe? Gehen Sie ruhig wieder zu den anderen, wir kommen gleich nach.“
Er schließt die Tür.
„Humboldt, Humboldt, Sie sind ein Schalk. Für das Zauberding habe ich keine Verwendung. Aber den Schädel können sie haben. Wissen Sie nämlich was? Glauben Sie etwa, das wäre der einzige Schillerkopf, den ich habe? Drei habe ich davon, drei!“
Goethe öffnet den Schrank, weitere Behälter kommen zum Vorschein. Er deckt sie ab, zeigt darauf:
„Suchen Sie sich einen aus, Humboldt! Wissen Sie, das Glück ist eine Verräterin. Die Zeit verrinnt erbarmungslos und vergräbt die Schätze der Vergangenheit. Erinnerungen bleiben als Tränen zurück.“
„Sie können sich‘s mit der Zauberin überlegen, Goethe. Ich bleibe bis Neujahr in Weimar.“
„Da gibt es nichts zu überlegen.“
„Wie Sie wünschen!“
„Humboldt! Was wollen Sie mit Schillers Schädel anfangen?“
„Ach. Ich dachte mir, er wäre ein ideales Exponat für die Ausstellungen des Berliner Kunstvereins oder auf einem Heldenfriedhof.“
„Ein Heldenfriedhof?“
„Ja!“
„Ich lass mich in Weimar vergraben.“
„Den Sie mir zuerst gezeigt haben, den würde ich gern mitnehmen.“
„Einverstanden.“

Goethe packt die verbleibenden Schädel weg, während Humboldt Schiller und den Schrumpfkopf einpackt, den Koffer verschließt.

Am Silvesterabend tanzt Goethe mit Susanne ins kommende Jahr. Humboldt feiert beim Fürstenpaar. Am 2. Januar 1827 besteigt er den Schlitten, hievt den Hutkoffer auf den Verschlag und zerrt die Gurte fest. Die Wintersonne erhellt den Abfahrtstag, mildert die bittere Kälte. Zum Abschied trägt Goethe Perücke, steht dichterfürstenlächelnd auf der Treppe, winkt Humboldt zu, schaut ihm nach, bis er am Horizont verschwindet. Der Koffer kommt nie in Berlin an, die Zauberin verflüchtigt sich ebenso wie der Schädel Schillers, vielleicht haben sich die Zauberaugen zu weit geöffnet, kamen den Sternen zu nahe.

Epilog

Abweichend vom Text befand sich Humboldt seit dem 24.September 1826 zu Besuch in Goethes Haus.

In einem Brief an seine Frau berichtet Humboldt: „Heute Nachmittag habe ich bei Goethe Schillers Schädel gesehen. Goethe und ich – Riemer war noch dabei – haben lange davorgesessen, und der Anblick bewegt einen gar wunderlich. Was man liebend so groß, so teilnehmend, so in Gedanken und Empfindungen vor sich gesehen hat, das liegt nun so starr und tot wie ein steinernes Bild da. Goethe hat den Kopf in seiner Verwahrung, er zeigt ihn niemand. Ich bin der einzige, der ihn bisher gesehen hat, und er hat mich sehr gebeten, es hier nicht zu erzählen …“

Goethe vollendete den zweiten Teil des Faust und starb wenige Jahre später am 22. März 1832. Er hatte zwei Särge zimmern lassen. In einem befanden sich die Überreste Schillers, der Schädel nebst den Knochen, die auf Geheiß Goethes nachträglich aus dem Massengrab exhumiert worden waren. Die beiden Dichter-Särge schmückten die Weimarer Fürstengruft.

Humboldt wurde 68 Jahre alt und starb am 8.April 1835. Sein Grabmal befindet sich im Park des Tegeler Schlosses neben dem seines Bruders Alexander.

1911 ließ der Anatom August von Tronep zu Studienzwecken das Gräberfeld, aus dem Schillers Knochen stammten, erneut untersuchen. Geborgen wurden 63 Totenköpfe. Eine Gutachterkommission erklärte einen davon zum wahren Schädel Schillers. Daraufhin gesellte sich ein weiterer Sarg zu den beiden anderen in die Weimarer Fürstengruft.

Im Jahr 2008 ergab eine DNA-Analyse, dass in keinem der Särge Schiller liegen könne. Zur Überprüfung wurden aus Gräbern seiner Nachfahren Proben entnommen.

 
Zuletzt bearbeitet:

"...
Gib ungebändigt jene Triebe,
Das tiefe, schmerzenvolle Glück,
Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,
Gib meine Jugend mir zurück!
..."
Dichterfürst im Vorspiel auf dem Theater des Faust​

„Ich gebe hnen die Augen und Sie überlassen mir Schiller. Was halten Sie davon?“

Das Triviale zuerst (hat ich wohl beim ersten Durchgang, sofern es nicht eine Änderung ist, übersehen im Rausch der Skulpturen ...)

liebe Isegrims!

Warum?
Es mag sein, dass die konsequent durchgehaltene Höflichkeitsform 2017 "veraltet" wirkt und der kleine Schnitzer mag tatsächlich halb so wild erscheinen gegenüber der Päpstin, die eine Armbanduhr trägt. Aber 1826 regierte auch noch pluralis majestatis den kleinsten Hof in teutschen Landen und "Ihro Gnaden" kannte "Dero" Sohn, vor allem aber ein untertänigstes Volk ...

Aber der Reihe nach!

Beginnen wir mit dem titelgebenden Zitat Goethens!
Wie kann "das" Glück weiblich sein und wie verknüpft sie/es sich mit dem Verrat?

Das "Glück", engl. luck, taucht als Wort erst spät auf und seine Herkunft (ahd. oder westgermanistische Dialekte) ist bis heute unbekannt. Das mhd. gelücke, mittelniederdeutsch (ge)lucke, mittelniederländisch (ghe)lucke meint das (die) Schicksal(smacht) als "Zufall". Das Grimmsche Wörterbuch stellt einige Irrtümer als Ableitung von "gelingen" oder "schlingen" und anderes dar. Gesichert ist, dass um 1160 das Wort "vom Rhein aus" (Straßburg) seinen Siegeszug nach Osten antritt in der höfischen Dichtung (Veldeke, Gottfried, Wolfram) im Gegensatz zur "sælde", der Seligkeit, die plötzlich mit Gottfried Kellers S[a]eldvyla, dem Ort (ville) der Glückseligkeit im bürgerlichen Realismus wieder auftaucht und dem "heil" ..., das i. d. R. den Dativ verlangt und hoffentlich nie mehr schlimmer als im Anglergruß weiterlebt.

Parallel dazu verengt sich die Bedeutung des Glücks zum "guten Geschick" mit seiner Umkehrung im "bösen" wie im "widerwärtigen" Glück als Unglück.

Schon mit dem ersten Auftauchen beginnt aber auch die Einengung (oder doch Ausweitung vom persönlichen Glück) auf den guten bzw. günstigen Ausgang eines Geschehens - und wär's im Spiel oder einem gelingenden Tausch, der (geschäftliche) Erfolg als Gewinn. Und nicht erst seit Gottfried Keller weiß der tüchtige Bürger und Liberale, dass jeder seines Glückes Schmied sei. Und selbst das Märchen setzt Glück und Reichtum in eins. Heine geht in den weit oben zitierten Versen gar aus von den launisch/launigen Mängeln des Glücks.

Und selbst, wer Pech hat, mag manchmal Glück haben mit dem Wetter oder in einer Wette. Der Künstler aber,

liebe Isa,

bescheide sich mit Beifall, der mir persönlich verdächtig ist, wenn er von allen kommt, denn da schwingt der Applaus der falschen Seite mit ... Also "glück auff! ist der bergleute gewöhnlichster grusz. und würden sie es sehr übel empfinden, wenn einer sagen wollte: glück zu. indem die klüfft und gänge sich nicht zu-, sondern auffthun müssen Herttwig n. u. vollk. bergbuch (1710)", zitiert nach dem Grimmschen Wörterbuch, Bd. 8, Stichwort Glück

Jünger als das Glück ist der Verrat - die "verkündung von etwas zu verschweigendem" (ebd. Bd. 25, "verrat"). 1493 (!) sei es nur in der poetischen Sprache gebräuchlich, um nach und nach volkstümlicher zu werden. Das Verb, verraten als ein "bekennen, was unbekannt bleiben sollte", (ebd.), lässt sich schon im ahd. farrâtan/ferrâten nachweisen, wobei sich mit dem nhd. die Bedeutung verschiebt zum falschen Rat (das DWB definiert genauer, aber arg umständlich "einem andern durch falschen Rat bekannt machen und in die Hände liefern", auf den Punkt gebracht in dem geflügelten Wort "verraten und verkauft". Auf die reflexive Variante meine ich - nach jetziger Sicht - verzichten zu können, weder verrät sich G., der in obigem Zitat ja so etwas wie "For ever young" SICH wünscht, aber die "Susanne" Deines Textes als potentielle "Verräterin"?

Um zwei Frauen des Namens weiß man in der Lebensgeschichte des Olympiers. Beide älter als er. Der älteren - Susanne von Klettenberg (* 1723), eine Freundin seiner Mutter - muss er sehr vertraut haben. Die fromme Frau, die ihn während langer Krankheit pflegte, finden wir in den Lehrjahren Wilhelm Meisters, die andere, Susanna Margarete Brandt (* 1746) wurde öffentlich hingerichtet und fand Eingang im Faust.

Aber mit welcher Susanne mag Goethe im achten Jahrzehnt seines langen Lebens Silvester 1826 getanzt haben? Der (durchaus schon für damalige Verhältnisse schlecht bezahlte Vertraute hieß Eckermann ...)

"Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage,
Und manche liebe Schatten steigen auf;
Gleich einer alten, halbverklungnen Sage
Kommt erste Lieb und Freundschaft mit herauf;
Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage
Des Lebens labyrinthisch irren Lauf,
Und nennt die Guten, die, um schöne Stunden
Vom Glück getäuscht, vor mir hinweggeschwunden."
Zueignung, Faust​

Der junge Goethe ein Fetischist? Verliebt in eine ältere Frau?

Kommen wir zum Tausch, von dem es heißt "Bei einem Tausche würde es nur dann ehrlich und rechtlich zugehen, wenn jeder der beiden so viel verlangte, als ihm seine Sache wert scheint, die Mühe des Erlangens, die Seltenheit, die aufgewendete Zeit usw. in Anschlag gebracht, nebst dem Affektionswerte. Sobald er den Preis in Hinsicht auf das Bedürfnis des andern macht, ist er ein feinerer Räuber und Erpresser. — Ist Geld das eine Tauschobjekt, so ist zu erwägen, dass ein Frankentaler in der Hand eines reichen Erben, eines Tagelöhners, eines Kaufmannes, eines Studenten ganz verschiedene Dinge sind: jeder wird, je nachdem er fast nichts oder viel tat, ihn zu erwerben, wenig oder viel dafür empfangen dürfen — so wäre es billig: in Wahrheit steht es bekanntlich umgekehrt. In der großen Geldwelt ist der Taler des faulsten Reichen gewinnbringender als der des Armen und Arbeitsamen", ein Zitat, das mal nicht von Marx oder Adorno, sondern Nietzsche stammt (Menschliches, allzu Menschliches II, 25, Der Tausch und die Billigkeit).
Von scheinbar Gleichen werden wechselseitig Leistungen übertragen, die aber nur gleichwertig erscheinen, keineswegs gleichwertig sind. Im idealen Falle glaubt jeder, ein Schnäppchen gemacht zu haben, schätzt er doch die eingetauschte Leistung höher ein als die, die er weggibt. So ist dem ganzen immer auch eine religiöse Dimension zuzusprechen, und in der Tat: bereits das erste und älteste Opfer ist bloße Ware. Denn auch ein Gott/Olympier wird betrogen, dem das Opfer um schön Wetter oder gute Ernte gilt, wenn das Ungenießbare - Gedärm und Knochen - geopfert wird. Wär’s denn nicht allzu blöde, Genießbares in Rauch und Qualm aufgehen zu lassen, statt es selbst zu genießen? Der Gott könnte ja gestörten Sinnes sein wie der süchtige Raucher: es muss stinken, Rauch entwickeln, brennen! Für den Gott bleibt’s beim Nullsummenspiel. Das spiegelt sich noch in der Sprache: Das Verb tauschen geht zurück aufs mhd. tuschen, dem „unwahr reden, lügnerisch versichern, anführen“, was seine Nähe zum tiuschen (nhd.: täuschen) nicht verleugnet. „Die heute allein übliche Bedeutung ‚Waren oder dergleichen auswechseln, gegen etwas anderes geben’, in der das Verb zuerst im 15. Jh. bezeugt ist, hat sich demnach aus ‚unwahr reden, in betrügerischer Absicht aufschwatzen’ entwickelt“, was mit der „Präfixbildung vertauschen“ zum „‚irrtümlich oder unabsichtlich auswechseln’“ führt und von dort zurück zum mhd. vertuschen (Zur Etymologie vgl. Duden Bd. 7, S. 839 f.). Und dieses Tausch-Angebot

„Ich gebe ihnen die Augen und Sie überlassen mir Schiller. Was halten Sie davon?“
ist moderner, als es der Fortschritt preußischer Verkehrsverhältnisse 1826 glauben lässt:

Humboldt bedient sich der Mittel, die von der modernen Werbung uns um die Ohren gehauen werden. Nicht der reale Nutzen einer Ware wird beworben, sondern ein Versprechen angedient - wie es mit der Jugend angedient werden mag, die ja auch Goethe (s. Zitat oben) ersehnt hat. Der Unsinn dieser Werbung eröffnet sich am deutlichsten in der verbotenen Zigarettenwerbung, die die Freiheit des Cowboys verspricht, sofern man sie nur kaufe, die Marke.
Aber welche Freiheit soll das sein - Cowboys waren Hilfsarbeiter, bestenfalls angelernte Kräfte. Es ist also die Freiheit des Prekariats, die uns da angedient wird und die ja dann auch buchstäblich mehr oder weniger ohne Schall in Rauch sich auflöst

Die Ironie der Geschichte - wäre denn der Tausch geglückt - läge dann im Schädel eines Unbekannten - wie die Knochen der Heiligen Drei Könige zu Kölle und das Tuch der Veronika zu Turin.

So viel oder wenig für heute vom

Friedel

 

Hallo Isegrims,

insgesamt habe ich deine Geschichte gerne gelesen und mich dabei gut unterhalten gefühlt. Ich höre gerne Sendungen im Radio wie Zeitzeichen oder Kalenderblatt und mag die genaue Reisebeschreibung zu Beginn. Sobald es um bekannte Personen geht, habe ich immer wieder das Bedürfnis zu wissen, was ist belegt, was hast du dir ausgedacht. Und ehrlich, wenn du über Goethes Gedanken schreibst, zucke ich, weil es mir, tja, wie soll ich es sagen, vermessen vorkommt? Aber das geht mir auch mit anderen Texten so, die aus der Sicht von echten Personen schreiben. Da lese ich dann doch lieber deren Briefe. Sprachlich fühle ich mich sicher durch den Text geführt. Du bist da ja sehr wandlungsfähig.

Goethe mochte den Naturforscher nicht, seit er ihm vor einigen Jahren mit einer Brille auf der Nase begegnet war und es als unschickliche Zumutung empfunden hatte, die Augen seines Gegenübers durch ein Glas betrachten zu müssen.

Schöner Satz. Das Brillengläser mal als Zumutung empfunden wurden, kann ich mir gut vorstellen, wäre ich aber nicht drauf gekommen. Gibt es tatsächlich Zeugnisse über diesen Konflikt zwischen den Beiden?

Wilhelm lehnte sich auf dem Ledersitz zurück und fühlte sich wie auf einer Woge über das Meer schwimmen.

Hier bin ich hängengeblieben, weil es so wellnessmäßig klingt und nicht so gut zu den Unbequemlichkeiten passt, die du sonst beschreibst.

Die Geschichte, die du um Schillers Kopf entwickelt hast, finde ich interessant. Hier kommt noch eine neue Ebene hinzu, sowas Mystisches. Es ist ja keine Droge, die Goethe in diesen Taumel versetzt, sondern der Anblick eines Kopfes. Ich verstehe seine Ablehnung so, dass er nicht den Fehler macht, den Faust macht. (Schon etwas her mein Deutschunterricht). Irgendwas muss er ja aus seinem eigenen Buch lernen.

Goethe schwieg lange, starrte ins Nichts. Dann weiteten sich seine Augen, er öffnete den Mund und begann schallend zu lachen. Tränen liefen ihm über die rotangelaufenen Wangen. Er schüttelte den Kopf, zeigte auf Humboldt und brüllte vor Vergnügen. Vom Gelächter angelockt oder weil die Geräusche wie Schreie klangen, näherten sich leichtfüßige Schritte. Goethe verstummte, als er das Klopfen an der Tür hörte. Susanne stürzte in das Zimmer. Goethe lächelte sie mit klaren Augen an.

„Alles in bester Ordnung, meine Liebe. Wir sind gleich fertig und leisten den anderen in wenigen Minuten wieder Gesellschaft.“


Das ist mir zu fett. Vielleicht auch, weil ich diese Erheiterung nicht kapiere. Lieber wäre es mir, wenn dieser Abschnitt wegfiele und Goethe einfach ablehnt.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich gelesen habe, dass Goethe Schillers vermeintlichen Schädel aufgehoben hat. Das ist schon wirklich schräg. Mutig, daraus einfach mal eine Geschichte zu spinnen.

Liebe Grüße von Chutney

 

barnhelm

Gott gibt“, wie Herr von Goethe spricht,
die Nüsse, doch er knackt sie nicht.“

:D


dankeschön, Ernst :D
Besonders wenn es Walnüsse oder Kokosnüsse sind. :susp:

Daher neige ich ja zu einer agnostischen Haltung. :baddevil::anstoss:

liebe Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Peeperkorn,

deinen Geschmack habe ich offenbar mit dieser Geschichte nicht getroffen. Umso mehr freut es mich, dass du den Anfang mitgelesen und deine wertvollen stilistischen Hinweise aufgeschrieben hast. Der Text versucht nicht modern zu sein, muss er aber auch nicht, weil er einen historischen Kontext hat. Wie viel Würze man benutzen sollte und wie viel der Leser verträgt, hängt von jedem einzelnen ab.
Vielen Dank, trotz der Kritik, super Kommentar.
Ich muss in Zukunft noch genauer überarbeiten, deine textkritischen Anmerkungen habe ich größtenteils übernommen.

Also, wenn man schon auf einen bekannten Titel anspielt, dann doch nicht auf diese verunglückte „Übersetzung“ von The Fault in Our Stars.
weder kenne ich das Buch, noch die Übersetzung. Ich versuche seit einiger die Titel aus einer Textpassage zu gewinnen, hier genauso. Mit diesem Satz lehnt Goethe den Tausch ab.

im Sommer, wenn Hitze sich im Wagen sammelte, Staub hereinkroch und die Stöße der Räder auf dem harten Untergrund die Insassen durchrüttelte.
Mir hat sich am Ende des ersten Abschnitts eine Sommerszene im Gedächtnis festgesetzt. Ich finde es seltsam, dass du fast mehr Mühe darauf verwendest, die Sommerhitze zu beschreiben, als die eigentliche Szenerie, das hat mich atmosphärisch gestört.
mag sein, soll aber die hitzigen Gedanken Humboldts zeigen.

. Sein derzeitiges Projekt erfüllte ihn wieder mit derselben Wärme, die er empfunden hatte, als er um die Einrichtung eines auf den Werten Kants und Rousseaus basierenden, für möglichst viele zugänglichen Bildungssystems in Preußen gekämpft hatte. Wilhelm wollte Kunst und Kultur voranbringen und schrieb an einer einleitenden Präambel, um sie anderen Mitgliedern des neugegründeten Berliner Kunstvereins vorzulegen.
Das ist so eine Passage, die sehr nach Wikipedia klingt. Und „wieder“ kann man streichen.
mm, stimme ich dir nicht ganz zu, eine historische Kurzgeschichte braucht ein paar Informationen, schließlich können wir nicht voraussetzen, dass der Leser darüber Bescheid weiß.

Manchmal fielen ihm auch die Augen Valentinas ein, die Biegung ihrer Brauen, wie ein Zittern ihn von Kopf bis zu den Füßen beregnete, wenn sie ihn mit elfenbeinfarbenen Fingern berührte, von denen er glaubte, sie seien so zart, dass sie unter seidenen Handschuhen versteckt werden müssten, um sie vor obszönen Blicken zu bewahren. Ihre Haut streifte sein Herz, erstürmte ihn.
Muss ein Text, der mit „Historik“ getagt ist, in einer solchen Sprache verfasst sein? Vielleicht, keine Ahnung. Aber diese Passage, sorry, kann ich nicht ernst nehmen, das liest sich für mich unfreiwillig komisch.
muss ich drüber nachdenken, wiedergeben wollte ich die - zugegeben blumigen Erinnerungen Humboldts, insofern passt das.

Sie erreichten den Ettersberg und fuhren an den dichtstehenden Eichen vorbei, die wie Stifte emporragten und die Jahre erwarteten, die für sie noch anbrechen würden.
Welche Funktion hat diese Aussage an dieser Stelle? Das ist doch reiner Selbtzweck, ein hübscher Gedanke.
habe ich bereits was zu gesagt, soll auf das KZ in der Nähe von Weimar hinweisen: Buchenwald.

Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
Mit der Anspielung auf den Ettersberg versuche ich an das KZ Sachsenhausen zu erinnern, das sich in der Nähe von Weimar befand.
Warum? Ich befürchte, damit verstärkst du meinen Vorbehalt, es handle sich hierbei um reinen Selbstzweck, statt ihn zu entkräften. Hat deine Geschichte irgendetwas mit dem Holocaust zu tun?
mag sein, dass die Information an der Stelle nutzlos ist und nur von wenigen erkannt wird, dennoch zeige ich auf die Landschaft und die hat immer was mit Geschichte zu tun. Das ist kein Selbstzweck. Die Passage ließe könnte man sicher entfernen, da aber nur wenige überhaupt erkenne, auf was ich anspiele, kann ich sie auch stehen lassen. Verwerflich finde ich das nicht.

Dort ist ein KZ-Häftling außerhalb des Lagers zur Arbeit unterwegs, weicht vom Weg ab und wird unter einer Eiche von einem Unteroffizier mit Gewehr im Anschlag gestellt. Er zitiert Goethe und wird daraufhin nicht erschossen.
Eine Assoziation, die sich keinem Leser erschliessen wird.
natrülich nicht, ist ja meine eigene Assoziation.

Ich habe schon dir schon mal gesagt, dass ich es eine grosse Stärke von dir finde, dass du sowohl inhaltlich wie auch stilistisch ein breites Repertoire hast, in viele Richtungen gehen kannst.
dankeschön :Pfeif: und der nächste Text wird sicher wieder eine andere, wahrscheinlich modernere Richtung einschlagen.

viele Grüße, ich wünsche dir einen Sommersonnensonntag
Isegrims

Hi josefelipe

Ich habe mich furchtbar aufgeregt über diese Geschmackslosigkeit, das Grauen der KZ in Verbindung mit einem belanglosen Text zu bringen. Vielleicht soll der dadurch aufgewertet werden?
oh my god, jose, das ist ein Hammervorwurf, kaum zu entkräften, ohne in eine Verteigerrolle zu geraten. Schätze, du hast nur den Kommenbtar, nicht den Text gelesen. Und he: ich kenne Autoren, belanglos ist eine beliebige Floskel, wenn

Ich gehe jetzt schwimmen. Trotzdem ist mir wohl der ganze Nachmittag versaut, Isegrims.
So schnell krieg ich das nicht aus dem Kopf.
bin froh, dass du wieder aufgetaucht bist. Empfinde ich als Kompliment, wenn du es nicht aus dem Kopf bekommst.
Und he : belanglos ist eine beliebige und beliebte Floskel, die ohne Begründung völlig ohne Belang ist.

viele Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Eva Luise Groh,

dankeschön für deinen Besuch und die Zeit für den Kommentar. Nach so viel Kritik freut es mich, wie du den Text liest und verstehst. :Pfeif:

Die Proportionen entsprachen der Idealform, der Vorstellung harmonischer Maße. Mens sana in corpore sano.
Da Schiller ja lange chronisch krank war, passt dieses lateinische Sprichwort hier nicht, finde ich.
hab ich rausgenommen, enthält ja auch bisschen Bildungsdünkel.

...mit derselben Wärme, die er empfunden hatte, als er um die Einrichtung eines auf den Werten Kants und Rousseaus basierenden, für möglichst viele zugänglichen Bildungssystems in Preußen gekämpft hatte.
Das klingt staubtrocken und abgehoben.
habe ich verändert und versucht, die Beschreibung weicher zu gestalten.

Sein derzeitiges Projekt erfüllte ihn mit derselben Wärme, der Leidenschaft, die er empfunden hatte, als er für ein neues Bildungssystem in Preußen gekämpft hatte, Kants und Rousseaus Gedanken umsetzen wollte.

Ansonsten finde ich deine Geschichte sprachlich schön, mit Gewinn zu lesen.
:Pfeif:

Wenn ich auch unsicher darin bin, wie ich es finde, wenn realen (zumindest früher ...) Menschen solche Gefühle und Gedanken unterstellt werden:
Was könnte einen in die Jahre gekommenen Mann überraschen, den dieser widerliche Schmerz in der Leistengegend plagte, der seine ganze Kraft aufbringen musste, um ein paar jämmerliche Zeilen, Verse, die er selbst oft genug nicht verstand, aus sich herauszupressen, als wäre er eine Maschine, die, einmal in Gang gesetzt, weiterlief, ohne selbst das Ende bestimmen zu können.
Oder hat er das selbst mal geäußert, dass er seine eigenen Verse nicht versteht?
mm, ich könnte jetzt sagen, ich habe das bei Eckermann gelesen :D
Im Ernst: hier spricht die Goethe-Figur meiner Geschichte, mehr nicht. Alter macht manchen unsicher, das wollte ich zeigen.

liebe Sommergewittergrüße
Isegrims

Hallo Uke

jetzt krieg ich ja ne Menge Lob ab, mit dem ich gar nicht mehr gerechnet habe. Danke für deine Anmerkungen.

ich möchte hier mal eine Lanze brechen für die Goethe- Geschichte, die mir persönlich ausgesprochen gut gefallen hat.
:Pfeif:

Dazu sollte vermutlich auch die - tatsächlich ziemlich lang geratene - Schilderung von Humboldts Anreise dienen. Ich habe sie gerne gelesen und musste nichts überfliegen.
freut mich, ist aber auch Geschmackssache, wen das Sujet nicht anspricht, der reagiert anders, kann ich dann auch verstehen.

Doch ist meiner Meinung nach die ewige Jugend und Liebe keine seiner Optionen, sondern lediglich die Illusion von beidem. Das erkennt Goethe und entscheidet sich - weise - für den Schiller- Schädel, der für mich eher eine Entscheidung für eine geistige, gleichzeitig reale (frühere) Verbindung symbolisiert.
kann man so lesen.

Ich für meinen Teil habe an dieser Stelle darüber nachgedacht, ob diese Entscheidung meinem Bild von Goethe entspricht oder es vielleicht etwas revidiert, was ich überhaupt für ein Bild von Goethe im Kopf habe. Das ist nicht gleich eine philosophische Überlegung, sicher, aber nicht alles, was ich so lese, regt mich überhaupt zum Nachdenken an.
den Philosophie-Tag habe ich nachträglich eingefügt, weil ich denke, dass exemplarisch schon eine grundsätzliche Frage aufgeworfen wird.

Und da ich neu auf diesem Portal bin, nehme ich staunend wahr, wie trefflich man über tags so streiten kann.
kannst ja bisschen mitkriegern :D

Hat mich gefreut, Uke und vielleicht lesen wir ja bald mal was von dir.
liebe Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe barnhelm,


Es tut mir leid, dass ich ungenau war. Natürlich Buchenwald.

ich habe nachgedacht und meine Bücher durchgeschaut.
Und das Buch, von dem ich erzählt habe, ist von Jorge Semprun: "Was für ein schöner Sonntag"
Semprun und Kertesz waren beide in Buchenwald.

Mit dieser Bemerkung geht es mir wie mit manchen deiner Textstellen: Sie bewegen sich im Irgendwie: Kertész oder so, Sachsenhausen oder so?

Nicht das KZ Sachsenhausen lag in der Nähe des Ettersbergs, sondern Buchenwald. Immerhin ist es richtig, dass Kertész genau dort war.

barnhelm


liebe Grüße
Isegrims

Hallo Friedrichard,

vielen Dank für deinen Verweis auf Heine, für mein Sprachgefühl klingt die weibliche Verwendung des Glücks eingängig.

Du zitierst aus dem Buch der Lieder:

"Das Glück ist eine leichte Dirne,
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
Und küsst dich rasch und flattert fort.

In meiner Geschichte wird Goethe wahrscheinlich bewusst, wie leichtfertig das Glück ist, das der Schrumpfkopf bietet.

Äh, Bambusschnaps=Kopfweh?
Liebe Grüße
Isegrims

 

Hallo Friedrichard,

ich bedanke mich für deinen Kommentar, staune jedesmal, welche Aspekte du ansprichst und wie viel Arbeit und Wissensfülle dahinter steckt.

Gib ungebändigt jene Triebe,
Das tiefe, schmerzenvolle Glück,
Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,
Gib meine Jugend mir zurück!
..."
Dichterfürst im Vorspiel auf dem Theater des Faust
ist ja tatsächlich eine der Grundfragen, die sich durch Goethes Werk ziehen. In meinem Text lehnt Goethe den Pakt ab, verzichtet auf das vorgegaukelte Glück.

Auf die reflexive Variante meine ich - nach jetziger Sicht - verzichten zu können, weder verrät sich G., der in obigem Zitat ja so etwas wie "For ever young" SICH wünscht, aber die "Susanne" Deines Textes als potentielle "Verräterin"?
Susanne ist nichts als eine Verlockung, ein Sinnenglück, das sich Goethe heimlich wünscht, keine Verräterin. Der Verrat ist das trügerische Element, als könne man sich aus dem Zeitenlauf verabschieden oder ihn einfach ignorieren.

Aber mit welcher Susanne mag Goethe im achten Jahrzehnt seines langen Lebens Silvester 1826 getanzt haben? Der (durchaus schon für damalige Verhältnisse schlecht bezahlte Vertraute hieß Eckermann ...)

"Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage,
Und manche liebe Schatten steigen auf;

eine Schattengestalt, ein beliebiger, aber gebräuchlicher Name, so habe ich den Namen gewählt, Nähme man einen bekannten, würde das zu Vermutungen führen. Susanne ist ein junges Mädchen. Sie mag Goethe und wäre er jung, wünschte sie sich mehr.

„Die heute allein übliche Bedeutung ‚Waren oder dergleichen auswechseln, gegen etwas anderes geben’, in der das Verb zuerst im 15. Jh. bezeugt ist, hat sich demnach aus ‚unwahr reden, in betrügerischer Absicht aufschwatzen’ entwickelt“, was mit der „Präfixbildung vertauschen“ zum „‚irrtümlich oder unabsichtlich auswechseln’“ führt und von dort zurück zum mhd. vertuschen
das ist sehr interessant, wirklich, Tausch als Trug.

Humboldt bedient sich der Mittel, die von der modernen Werbung uns um die Ohren gehauen werden. Nicht der reale Nutzen einer Ware wird beworben, sondern ein Versprechen angedient - wie es mit der Jugend angedient werden mag, die ja auch Goethe (s. Zitat oben) ersehnt hat. Der Unsinn dieser Werbung eröffnet sich am deutlichsten in der verbotenen Zigarettenwerbung, die die Freiheit des Cowboys verspricht, sofern man sie nur kaufe, die Marke.
jede Art der Werbung ist ein solches Versprechen, nichts als eine Illusion im Vergleich zu dem, was man bekommt.

Die Ironie der Geschichte - wäre denn der Tausch geglückt - läge dann im Schädel eines Unbekannten - wie die Knochen der Heiligen Drei Könige zu Kölle und das Tuch der Veronika zu Turin.
das Begehrte, echte, wahre, erweist sich selbst als Illusion. Wäre der Tausch geglückt, hätte Humboldt eben auch nicht das bekommen, was er begehrte.

Liebe Grüße und nachdem die Stürme sich gelegt haben, einen angenehm warmfrischen Sommerabend
Isegrims

 

Hallo Chutney,

entschuldige bitte meine späte Reaktion. Ich habe mich über deinen Kommentar wirklich gefreut, auch weil du ein paar Aspekte ansprichst, über die ich mir einige Gedanken gemacht habe. Vielen Dank.

Über die beiden von dir erwähnten Stellen muss ich nachdenken, besonders darüber:

Goethe schwieg lange, starrte ins Nichts. Dann weiteten sich seine Augen, er öffnete den Mund und begann schallend zu lachen. Tränen liefen ihm über die rotangelaufenen Wangen. Er schüttelte den Kopf, zeigte auf Humboldt und brüllte vor Vergnügen. Vom Gelächter angelockt oder weil die Geräusche wie Schreie klangen, näherten sich leichtfüßige Schritte. Goethe verstummte, als er das Klopfen an der Tür hörte. Susanne stürzte in das Zimmer. Goethe lächelte sie mit klaren Augen an.

„Alles in bester Ordnung, meine Liebe. Wir sind gleich fertig und leisten den anderen in wenigen Minuten wieder Gesellschaft.“
Das ist mir zu fett. Vielleicht auch, weil ich diese Erheiterung nicht kapiere. Lieber wäre es mir, wenn dieser Abschnitt wegfiele und Goethe einfach ablehnt.

du hast recht, könnte stärker wirken, wenn er einfach ablehnt.

habe ich immer wieder das Bedürfnis zu wissen, was ist belegt, was hast du dir ausgedacht. Und ehrlich, wenn du über Goethes Gedanken schreibst, zucke ich, weil es mir, tja, wie soll ich es sagen, vermessen vorkommt?
na ja, ich habe bereits weiter oben und auch im Epilog meine Recherchen beschrieben. Die Gedanken einer Person authentisch zu beschreiben, ist wahrscheinlich völlig unmöglich, immer Interpretation, Vermutung, selbst wenn es um die eigenen geht, oder?

Sprachlich fühle ich mich sicher durch den Text geführt. Du bist da ja sehr wandlungsfähig.
:Pfeif: Ich experimentiere, versuche Unterschiedliches, ist mein Weg.

Das Brillengläser mal als Zumutung empfunden wurden, kann ich mir gut vorstellen, wäre ich aber nicht drauf gekommen. Gibt es tatsächlich Zeugnisse über diesen Konflikt zwischen den Beiden?
kein richtiger Konflikt, aber Goethe hat sich über die Brillengläser von Alexander von Humboldt tatsächlich so geäußert, meinte das aber allgemein. Den Gedanken finde ich wirklich interessant. Ich schaue auch lieber direkt in die Augen meines Gegenübers.

Die Geschichte, die du um Schillers Kopf entwickelt hast, finde ich interessant. Hier kommt noch eine neue Ebene hinzu, sowas Mystisches. Es ist ja keine Droge, die Goethe in diesen Taumel versetzt, sondern der Anblick eines Kopfes. Ich verstehe seine Ablehnung so, dass er nicht den Fehler macht, den Faust macht.
ich nahem auch an, dass das der Grund ist. :Pfeif:

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich gelesen habe, dass Goethe Schillers vermeintlichen Schädel aufgehoben hat. Das ist schon wirklich schräg. Mutig, daraus einfach mal eine Geschichte zu spinnen.
dankeschön:D

liebe Grüße
und einen guten Start ins Wochenende
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich noch ma',

liebe Isa,

Du schreibst

Susanne ist nichts als eine Verlockung, ein Sinnenglück, das sich Goethe heimlich wünscht, keine Verräterin. Der Verrat ist das trügerische Element, als könne man sich aus dem Zeitenlauf verabschieden oder ihn einfach ignorieren.
geht schon in Ordnungauf die Frage
Aber mit welcher Susanne mag Goethe im achten Jahrzehnt seines langen Lebens Silvester 1826 getanzt haben? ...)
Aber ein
..., ein beliebiger, aber gebräuchlicher Name, ...
ist es nicht - nicht nur deshalb, weil die Frau, die ihn über die Krankheit der Dichter - Goethe drohte in jungen Jahren der Tuberkel - verhalf den Namen trug, sondern auch seine wohl bekannteste Frauengestalt, Gretchen.

Und nicht erst seit den umfangreichen Studien zum östwestlichen Divan wird er als gelernter Jurist gewusst haben, dass so was wie ein Gründungsmythos moderner europäischer Rechtssysteme zu Susa mit dem Namen der Susanna verknüpft ist: Im Buch Daniel wird zum ersten Mal schriftlich bezeugt, dass es so was wie die unabhängige und getrennte Befragung von Zeugen gab - im alten Orient!, selbst wenn die alten elamitischen und hebräischen Erzählungen erst während des 6. oder 5. Jh. vor unserer Zeitrechnung niedergeschrieben wurden
vgl. http://www.bibelwissenschaft.de/wib...ort/anzeigen/details/susanna-susanna-erzaehlu

"... Nicht wahr, das Leben einer Heiligen um das Leben der Schelmen, es
ist ungleicher Tausch ..." Schiller: Die Räuber V, 1​

Bis bald und ein schönes Wochenende vom

Friedel,
der gegen Mittag schon gefoltert werden wird ...

 

Lieber Friedrichard,

was du alles findest und wie tief du die Beziehungen und Hinweise durchforstest. Vielen Dank, ich lerne dazu und werde die Namen in Zukunft noch bewusster wählen.

Aber ein
..., ein beliebiger, aber gebräuchlicher Name, ...
ist es nicht - nicht nur deshalb, weil die Frau, die ihn über die Krankheit der Dichter - Goethe drohte in jungen Jahren der Tuberkel - verhalf den Namen trug, sondern auch seine wohl bekannteste Frauengestalt, Gretchen.
auf Gretchen und die Idee der Liebe, wie sie Goethe im Faust zeigt, wollte ich schon ein wenig anspielen. Letztlich ist die Susanne meiner Geschichte aber eine junge Frau, die den alten Goethe mag, aber die nicht über eine geistige, romantische Nähe hinaus.

dass so was wie ein Gründungsmythos moderner europäischer Rechtssysteme zu Susa mit dem Namen der Susanna verknüpft ist: Im Buch Daniel wird zum ersten Mal schriftlich bezeugt, dass es so was wie die unabhängige und getrennte Befragung von Zeugen gab - im alten Orient!, selbst wenn die alten elamitischen und hebräischen Erzählungen erst während des 6. oder 5. Jh. vor unserer Zeitrechnung niedergeschrieben wurden
sehr interessant, wenngleich alle patriarchalischen Religionen den Frauen die Rechte nahmen.

Friedel,
der gegen Mittag schon gefoltert werden wird ...
wer foltert dich denn gegen Mittag? Die Hitze oder die Wortkaskaden der Wortkrieger?

liebe Grüße und einen wunderbaren Restsonntag.
Isegrims

 

... auf Gretchen und die Idee der Liebe, wie sie Goethe im Faust zeigt, wollte ich schon ein wenig anspielen. Letztlich ist die Susanne meiner Geschichte aber eine junge Frau, die den alten Goethe mag, aber die nicht über eine geistige, romantische Nähe hinaus.

Hm, warum dann nicht das schicksalhaft platonische Verhältnis zur 30 Jahre jüngeren Marianne Willemer, geb. Jung, die ja im west-östlichen Divan verewigt ist und so was wie gleichberechtigt am Divan mitarbeitete. Es gab schon immer emanzipierte Frauen, man muss sich halt trauen.

Gruß und schönen Sonntagabend wie im April

Friedel

Ach so, die Folter: Vietnamnahkampfschnitt nebst Bartschur - inzwischen seh ich wieder herrlich stachelig unrasiert aus. Mein Schicksal bis kurz vor Nikolaus ...

 

Hi Friedrichard, der Geschorene, Bartlose, nicht mehr Karl-Marx-mäßige

Hm, warum dann nicht das schicksalhaft platonische Verhältnis zur 30 Jahre jüngeren Marianne Willemer, geb. Jung, die ja im west-östlichen Divan verewigt ist und so was wie gleichberechtigt am Divan mitarbeitete. Es gab schon immer emanzipierte Frauen, man muss sich halt trauen.
über Marianne Willemer sollte man vermutlich eine eigene Geschichte schreiben, die nichts mit der Goetheschen Verbandelung zu tun hat.

Ach so, die Folter: Vietnamnahkampfschnitt nebst Bartschur - inzwischen seh ich wieder herrlich stachelig unrasiert aus. Mein Schicksal bis kurz vor Nikolaus ...
:D trau dich und stell ein Bild ein, das wird dem einen oder anderen Krieger gefallen. :lol:

Liebe Grüße
Isegrims

 

Grund genug, diese feine Geschichte nicht zu archivieren und wieder hervorzuholen:

Der Tageszeitung von heute entnehme ich, dass ein "falscher Schiller-Schädel vor der Bestattung" stehe (WAZ, Nr. 199, Montag, 28. August 2017, "Kultur & Freizeit" [die natürlich durchorganisiert werden soll mittels Terminkalendern, dass alles seine Ordnung habe und somit verplante Zeit wird, wie das Arbeitsleben, denn was ist Kultur anderes als bearbeitete Natur?]).

Es ist nicht der Schädel, den Goethe verwahrte, sondern ein Frauenschädel, der erst 2006 aus dem Sarkophag des Olympiers geholt wurde. Mutmaßlich stamme er von Luise von Göchhausen, einer Hofdame der Herzogin Anna Amalia.

Bleibt die Frage, welches Interesse jenseits von dem Deiner Geschichte Goethe'schen Horizontes,

liebe Isa,

uns Heutige bewegen könnte, einem Phantom von Schädel nachzujagen ... Nun gut, wenn das Wetter es zulässt, trag ich auch schon mal Verse Lord Byrons auf dem T-Shirt, was geschichtsbewusste Söhne Osmans - oder sagt man heute Erdogans? - ärgern wird, aber besonders oft John Lennons (mit und ohne Band) Konterfei. Auch eine Art Heldenverehrung oder Fetischismus ...

Also ich würd den Olympier Frankfurter Dialekt sprechen lassen ...

Gruß

Friedel

 

Hallo Friedrichard,

dankeschön für deine Ergänzungen. Ich habe den neuesten Sachstand noch gar nicht auf dem Schirm.

Der Tageszeitung von heute entnehme ich, dass ein "falscher Schiller-Schädel vor der Bestattung" stehe (WAZ, Nr. 199, Montag, 28. August 2017, "Kultur & Freizeit"
muss ich unbedingt erneut recherchieren. Die Geschichte scheint endlos. :shy:

Es ist nicht der Schädel, den Goethe verwahrte, sondern ein Frauenschädel, der erst 2006 aus dem Sarkophag des Olympiers geholt wurde. Mutmaßlich stamme er von Luise von Göchhausen, einer Hofdame der Herzogin Anna Amalia.
aha: Schiller als Frau oder Goethe als Blender/Verblendeter, der sich nach einem Frauenschädel sehnte.

Also ich würd den Olympier Frankfurter Dialekt sprechen lassen ...
ja, diese (An-)forderung hast du zuvor schon gestellt. :schiel: Bin mir nicht sicher, wie das wirkt, ob der Dialekt nicht verniedlichend wirkt.

Der erste Dialog zwischen Goethe und Humboldt könnte folgendermaßen klingen:

„Humboldt! Ei gugg e mol! Hatten Sie eine angenehme Reise?“
„Der Jahreszeit entsprechend sehr gut, kann mich nicht beklagen.“
„Dieses Jahr schlägt die Kälte früh zu. Machet se sich roi! Ich habe Sie erwartet und eine Kleinigkeit vorbereitet.“
„Sehr freundlich von Ihnen, Herr Geheimrat.“
Goethe kicherte glucksend: „Ach, wie zierlich Sie das sagen, den Titel habe ich beinahe vergessen, weil der misch hibbelisch macht. Was haben Sie da für ein Köfferchen bei sich?“
„Eine Überraschung für Sie!“
„Na ja, wir werden sehen. Erst mol en Schobbe petze! Mögen Sie heißen Wein?“
Goethe komplett hessisch/frankfurterisch sprechen zu lassen, weiß nicht, ob das passt, hab's mal mit ner Mischung versucht. Funktioniert das?

Liebe Grüße freitäglich herbstliche Wünsche
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Ei horsche mal,

Isa,

da werd man sicherlisch keu "klaane hessische Sprachkund" brauche. Aber der alte Herr hat doch seine Mundart nie versteckt, hat gebabbelt. Und seinerzeit -als ich die paar Jahre hinterm Deich lebte - hat jeder, der ein bisschen Ahnung von Sreche hätt den Rheinländer und im Extremfall den westlichen Ruhrpöttler aus meinem Maule erkannt. Das "Hochdeutsche" ist vereinheitlichte Schriftform, dass der Baier (immerhin kennen die noch mehr Reste vom Dual als das Paar und beide und den andern [ein Pronomen, das ursprünglich ein reines Zahlwort war, bis es im 16. Jh. - Luther ist da schuldlos - durch die zwo ersetzt wurde]) den Friesen verstehe und selbst die Rheinfränkischen von Aachen bis zu den Chatten untereinander usw.

Und mal im Ernst: Du musst doch nicht den Erlkönig übersetzen ...

Also, nur zu. Werd zur Traudl!

Tschüss und vorsorglich ein schönes Wochenend ausm Pott vom

Dante Friedchen,

dem in jungen Jahren freilich die Familie/Firma Hesselbach auf den Nerv ging, der aber Otto Höpfner (schreibt der sich mit einem oder zwo f?, das wäre jetzt meine größere Sorge) witziger fand als den Heinz Schenk (schreibt der sich nicht mit ck? Egal, mir schmeckt'n Handkäs nicht nach "Jas min" (mein Gas, nach eigener Übersetzung)

 

Lieber Friedrichard,

ich hab dir noch gar nicht geantwortet, so ebbes, will ich aber, weil's mich sehr freut, wie du die Geschichte begleitest, bin ich dir sehr dankbar.

da werd man sicherlisch keu "klaane hessische Sprachkund" brauche. Aber der alte Herr hat doch seine Mundart nie versteckt, hat gebabbelt.
hat er, ganz sicher, aber, ob der Dialekt die Geschichte nicht ins ungewollt Lächerliche zieht, wees ick nich, gugg emol.

Und seinerzeit -als ich die paar Jahre hinterm Deich lebte - hat jeder, der ein bisschen Ahnung von Sreche hätt den Rheinländer und im Extremfall den westlichen Ruhrpöttler aus meinem Maule erkannt.
nicht am Kölsch oder der Zusammenrottung auf öffentlichen Plätzen zum Kölschtrinken? Oder am Fasching? :D

Und mal im Ernst: Du musst doch nicht den Erlkönig übersetzen ...

Also, nur zu. Werd zur Traudl!

ja, wenn es so weit ist, mach ich es, schwör!

Ich schreib derzeit mal wieder gleichzeitig an ein paar Texten, die auch bald fertig werden. Überarbeitung von Kaleidoskop, ein neues Kapitel von Berg und Tal (Nikis Jachturlaub und die Vorbereitungen der Party); Ja, und eine Geschichte, die was für Kinder werden sollte, etwas wie ein Märchen, aber ich vermute, dass ich überhaupt kein passendes Genre dafür finde. Da geht's um einen rosa Tag, ein Pantherbaby, zwei Schwestern, die Weltenesche, einen Drachen, einen Bären, ein Eichhörnchen, kurz: um Traum und Wirklichkeit.

der aber Otto Höpfner (schreibt der sich mit einem oder zwo f?, das wäre jetzt meine größere Sorge) witziger fand als den Heinz Schenk (schreibt der sich nicht mit ck? Egal, mir schmeckt'n Handkäs nicht nach "Jas min"
Heinz Schenk war nie witzisch und Döpfner, Höpfner kenne ich nicht. :D

Und ich erwarte dich wieder als Teilnehmer beim Copy Write, gell!
viele Grüße und n Gin Fizz
Isegrims

 

Ich mag History Fiction sehr, ganz gleich, ob jetzt Einsteins verschwundenes Gehirn oder Schillers Schädel, im Weimarer Museum als Physiognomie eines Geniegehirns ausstaffiert, heute als genetic fake degradiert.

Ganz egal, du hast Goethes Mär nachempfunden, auf eine Art, die kurzweilig zu lesen war.

Fehlt nur noch der Lieblingswein des Großgeistes (Escherndorfer Silvaner, von denen er immer mindestens 100 Bocksbeutel vorrätig hatte wie Hans Albers im II. WK kistenweise Cognac).

Merci.

 

Hallo Vertellminix

Ganz egal, du hast Goethes Mär nachempfunden, auf eine Art, die kurzweilig zu lesen war.
dankeschön für deinen Kommentar. ;)

Ich mag History Fiction sehr, ganz gleich, ob jetzt Einsteins verschwundenes Gehirn oder Schillers Schädel, im Weimarer Museum als Physiognomie eines Geniegehirns ausstaffiert, heute als genetic fake degradiert.
History Fiction: was ein Wort. War da nicht auch was mit Charlie Chaplin?

Fehlt nur noch der Lieblingswein des Großgeistes (Escherndorfer Silvaner, von denen er immer mindestens 100 Bocksbeutel vorrätig hatte wie Hans Albers im II. WK kistenweise Cognac).
keine Ahnung, warum der Silvaner mochte, obwohl seine Eltern in Frankfurt fässerweise Rheingauer im Keller lagerten.

http://www.edelste-weine.de/beruehmte-weinliebhaber-johann-wolfgang-von-goethe/

viele Grüße
Isegrims

 

Weil ich den Text mag, weil in Stuttgart im Juli ein Literaturfest stattfindet, wo ich gern lesen möchte (kein Wettbewerb, einfach entspannt vorlesen), habe ich die Geschichte gründlich überarbeitet, auch den Plot geändert, getwistet, na ja, eben State of Art. :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Mittendrin schillern all die Mädchen, Frauen, die er geliebt hatte.

Moin,

Isa,
@Isegrims ,

ich schon wieder, hab ja auch einen Narren an dem Schelmenstück gefressen. Weißtu ja. Und es lassen sich tatsächlich einige Flusen finden, denn selbst für eine Lesung empfiehlt sich Korrektheit oder doch deren höchstmögliche Annäherung in der Schriftform. Selbst am wundersam schönen einleitenden Satz ist nix falsch – und doch würd ich die vieleutige „Figur“ durch die eher kunst-/handwerkliche „Skulptur“ (über deren Variationen bis hin zur Verbalisierung wir ja schon in ursprünglicheren Fassungen geplaudert haben) ersetzen, also statt

..., Wälder verwandeln sich in zuckerüberzogene Märchenfiguren, …
„Märchenskulpturen“

Zwischendurch bricht die Zeitenfolge aus (wie schon im einleitenden Zitat im Fettdruck angedeutet)

Wilhelm von Humboldt gleitet mit dem Postschlitten wie auf einem Federkissen von Leipzig nach Weimar, um seinen Freund Goethe zu besuchen, den Tauschhandel anzubahnen, den sich die Humboldt-Brüder ausgedacht hatten.
Besser „haben“

Überhaupt solltestu vor allem die zusammengesetzten Zeiten noch mal durchschauen, da gibt‘s noch einiges zu tun, vor allem die arg gezwirbelt wirkende Satzkonstruktion

So viele Jahre waren vergangen[,] seit er am Stand der Limonenverkäuferinnen gestanden hat, von der Schmetterlingsleichtigkeit ihres Wesens, der Schönheit ihrer Gestalt getroffen worden war
spontan fällt mir für den Appendix nur das zusammenfassende, manchem altertümlich wirkende „ward“ ein, aber auch das wäre nicht korrekt. Der einfachheithalber schlag ich vor, das Partizip von den Hilfsverben zu befreien und - es passt, pass upp:

"So viele Jahre sind vergangen, seit er am Stand der Limonenverkäuferinnen gestanden hat von der Schmetterlingsleichtigkeit ihres Wesens, der Schönheit ihrer Gestalt getroffen", eleganter wahrscheinlich "so viele Jahre sind vergangen, seit er am Stand der Limonenverkäuferinnen gestanden hat, getroffen von der Schmetterlingsleichtigkeit ihres Wesens, der Schönheit ihrer Gestalt."

Er hört die Kartenspieler am Tisch gegenüber fluchen, fürchtet, dass die Zugluft einen Gichtanfall auslösen würde, …
warum „würde“, wenn „kann“ in seiner binären Wertigkeit – es kann, muss aber nicht – im Indikativ bliebe ... (wie überhaupt „würde“-Konstruktionen eher durchs schlichte Futur 1 oder ein „werde“ ersetzt werden sollten. Bis zur Denglisierung sind noch satte vier Generationen Zeit ...)

..., den Überresten der Via Appia mit den Grabmählern am Straßenrand.
Besser: „Grabmalen“, sonst "...mäler"

Jetzt erst, nach all der Zeit[, (alternativ Gedankenstrich] ahnte er, dass die beste Zeit seines Lebens damals an ihm vorbeigerast war.

Humboldt schüttelt Hände, freut sich über den Respekt, die Ehrfurcht, den sie ihm entgegenbringen.
Respekt + Ehrfurcht = die (pl.), ohne Artikel wahrscheinlich deutlicher „…, freut sich über Respekt und Ehrfurcht, die sie ihm entgegenbringen.“

Mein Bruder will im Frühjahr nach Weimar kommen[.] Vielleicht treffen Sie ihn.“

„Es geht nicht um Sie. Ich bin wegen Schiller hier.“
Jede Wette, die beiden kannten den Genitiv, „Schillers wegen“ oder, da bin ich über Duden.de verblüfft, einfach „wegen Schiller“ (ohne Genitiv-s). Eine uralte Form wäre sogar "wegen Schllern", aber da bin ich mir nicht so sicher, ob es zu Zeiten Grimmelshausen schon seltener wurde ... Schiller hätte man da fragen können (nicht nur wegen der Geschichte des 30jährigen Krieges und des Aufstandes der Niederlande).

„Deshalb bewahren Sie ihn hier im Zimmer auf, richtig, Goethe?“

Ich bin der einzige, der ihn bisher gesehen hat, und er hat mich sehr gebeten, es hier nicht zu erzählen[...]…“

Ich hoff, das es so ziemlich alles ist, was ich da ausgebrütet hab. Wegen der Wechsel "war/en" und "hatten" mussru aber selbst noch mal durch.

Traustu dich denn nu, Rheinhessisch (ein fränkischer (!) Dialekt, die Chatten, von denen die Hessen ihren Namen haben, waren Rheinfranken und Goethe schämte sich nicht seines Dialektes. Sollte überhaupt niemand tun,

Tschüss und viel Erfolg (der mit hessischem Zungenschlag größer sein wird als das amtliche Deutsch - bin ich von überzeugt!

Dein

Dante Friedchen

 

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