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Herbstzeit!
Holger lief wutentbrannt aus dem Haus. Gerade hatte er sich wieder einmal tödlich über seine Frau geärgert, da diese zum Abend kein Fleisch auftischte, obwohl er dies ausdrücklich verlangte. „Immer das gleiche, aber dieses Mal ist Schluss!“, murmelte er in sich hinein. Er stapfte in einem rasanten Schritttempo Richtung Gartenlaube, aus welcher er eine Schaufel nahm.
Unaufhaltsam fing er an im Garten zu graben; tiefer und tiefer, bis ein Graben von zehn Meter Tiefe entstand. „Geschafft!“, dachte sich Holger und putzte sich den Schweiss von der Stirn. Während dieser Zeit beschäftigte sich seine Frau mit TV gucken.
Holger deckte das Loch mit einem Tarntuch zu und zerstreute darüber heruntergefallenes Laub. Sein Zorn war nun weg, da er seine Rache in Griffweite frönte. Zurück im Haus setzte er sich auf seinen Sessel vor den Fernseher. „Warst du im Garten arbeiten?“, fragte Gabi gleichgültig ihren Mann. „Ja, hast du ja gesehen.“ – „Du willst bestimmt noch ein Bier oder?“ – „Ja bring mir eins!“ Gabi erhob sich und holte ein tiefgekühltes Becks. „Dafür bringst du aber den Kompost raus, gell?“, verlangte Gabi als Gegenleistung. Danach ging sie zu Bett und Holger guckte noch etwas TV. Bevor dieser zu Bett ging, nahm er noch den Kompost, um ihn nach draussen zu bringen. Dummerweise fiel er in den Graben, welchen er als fiese Falle für seine Frau gegraben hatte. Und die Moral dieser Geschichte: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.