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Hitch und die Frauen
Wenn es Etwas gab, das Alex Hitch nicht ausstehen konnte, waren es Frauen. Das lag wohl daran, dass sie ihn nicht ausstehen konnten. Wie sie ihn mit seinen Blicken musterten machte ihn nervös. Alex Hitch war nicht der hübscheste und schon garnicht der charmanteste. Er arbeitete als Müllmann und das brachte nicht nur einen abartigen Gestank, sondern auch ein wiederliches Inneres mit sich. Ständig die herablassenden Blicke der Menschen zu ertragen, hatte Alex innerlich verkommen lassen. Und so fasste er den Plan, eine Frau umzubringen.Es sollte keine bestimmte sein, einfach irgendeine. Nur damit der Rest merkte, was für Menschen sie waren. Nur als Warnung. Hitch plante wochenlang an seiner Tat. Suchte nach geeigneten Opfern, studierte ihr Verhalten, lernte sie als Menschen kennen. Lernte ihre Gefühle und Gedanken kennen. Doch das störte Hitch nicht. Immer wenn er eine von ihnen sah wurde ihm schlecht. Wie sie ihn ansahen. Vielleicht wurde ihnen ja auch schlecht. Er wollte es nicht wissen. Er wusste nur, dass sie ihn hassten, ihn als Schandfleck ansahen und ihn am liebsten beseitigt hätten. Ganz sauber und ordentlich. Müll Beseitigung.
Alex hatte sich die Haare gekämmt. Seinen Bart hatte er geschnitten und sich gewaschen. Der Gestank war mit Parfümtestern aus dem Einkaufscenter übertüncht worden. Alex Hitch wollte sich eine Tasche kaufen. Vielleicht auch zwei. Wenn man jagen will, braucht man einen Köder. Frauen lieben Taschen. So wie Wölfe Fleisch lieben. Sie fallen darüber her, zerreissen es in tausend Stücke und Blut spritzt. Hitch wollte Blut spritzen sehen. Wollte es riechen. Es trinken. Es spüren. Blut von Frauen. Das einzige was er wollte. Es war nicht schmutzig. Nicht wie der Müll den er jeden Tag anfasste. Es war rein. Wenn er sich damit wusch, würde er auch rein sein. Und er hätte seine Rache. Alex Hitch betrat die Handtaschen Abteilung eines Einkaufscenters. Er sah sich um. Lies sich Zeit. Lies sich auch nicht von den Frauen um ihn herum stören. Er sah aus wie ein Mann, zwar etwas nervös, aber keinesfalls fehl am Platze. Doch die Frauen um ihn herum bemerkten Hitch nicht einmal.
Er unterdrückte ein Lachen. Es war so simpel. Er blieb im Einkaufszentrum bis alle Kunden gegangen waren. Er hatte keine einzige Tasche gekauft. Es machte ihm nichts. Er würde sich eine holen. Vor dem Einkaufszentrum wartete er. Da sah er sie. Sie war perfekt. So jung, höchtens sechzehn. So schön. Sie trug einen Jeans Minirock und ein rotes Top mit tiefem Ausschnitt, obwohl es nicht sonderlich warm war. Hitch war es egal wie jung sie war. >Wenn sie sich wie eine Schlampe anziehen kann, kann sie auch wie eine sterben<, dachte er. Ihre Schönheit war ihm egal. Wenn er sie betrachtete würgte er. Zorn stieg in ihm hoch als er sie beobachtete. Wie sie sich von ihrem Freund verabschiedete, ihn zärtlich küsste und umarmte. Alex' Brust brannte vor Wut. Am liebsten hätte er sie beide getötet, jetzt sofort. Doch er brauchte Zeit. Er wartete bis sie allein war und sich auf den Heimweg machte. Hitch folgte ihr.
Es war eine lange, von Buchen gesäumte Allee. Links und rechts erstreckte sich ein kleines Waldstück. Hitch folgte seinem Opfer in kleiner Entfernung. Als die Buchen höher wuchsen und die Laternen ein wenig verdunkelten, an dieser sanften Biegung wo ein kleiner Fluß unter einer Brücke den Weg kreuzt schlug Alex zu.
Man fand sie erst zwei Wochen später in dem kleinen Waldstück. Komplett angezogen mit mehreren Druckspuren an den Armen. Ihre Kehle war durchschnitten und ihre Augen fehlten. Ihr ganzes Gesicht war mit Schnitten übersäät wie auch der Rest des Körpers. Es war ein schreckliches Verbrechen. Zwei Wochen später fand man drei weitere Leichen in der Nähe einer Wohnsiedlung. Einen Monat voll von erfolglosen Ermittlungen später fand man das Geständnis eines Mannes namens Alex Hitch neben seiner Leiche liegen. Seine Kehle war durchschnitten und sein gesamter Körper von Schnitten übersäht. Die Kratzer, so stellte man später fest, stammten von vier verschiedenen Fingernägeln.
Charles Tealan (CopyCat Kid)